So wohnen wir – Unsere fantastische und günstige Wohnung in Hannover

Update 2021: In diesem Artikel stelle ich unsere alte Wohnung vor, in der wir mehr als drei Jahre lang (von Dezember 2017 bis Januar 2021) gewohnt haben. Mittlerweile sind wir im gleichen Haus in eine größere Wohnung umgezogen. Hier entlang zu unserer neuen Wohnung.

Über ein halbes Jahr leben Joana und ich nun schon in unserer gemeinsamen Wohnung in Hannover. Höchste Zeit also, dass ihr auch endlich einen Einblick bekommt, wie und wo wir jetzt genau wohnen. Versprochen ist versprochen. 🙂

So klein wie möglich (aber trotzdem luxuriös)

Als wir im letzten Jahr aus England zurückkehrten, standen wir vor der Frage, wie wir künftig in Deutschland leben wollen. In England hatten wir in verschiedenen WGs gelebt und uns dabei meistens zu zweit ein WG-Zimmer geteilt. Einmal haben wir ein ganzes Haus gehütet, während die Besitzer oft mehrere Wochen abwesend waren.

Immer wieder haben wir dabei festgestellt, dass unsere Lebensqualität nicht von der Größe des Wohnraums oder der Wohnungseinrichtung abhing. Viel entscheidender war, wie gut wir uns mit den anderen Bewohnern verstanden, was wir in und außerhalb der Wohnung erlebten und wie weit unser Wohnort von unserem Arbeitsplatz entfernt war.

So stellten wir bei unserer Rückkehr auch keine großen Anforderungen an die Größe unserer zukünftigen Wohnung.
Nach acht Jahren WG-Leben in Deutschland und England wollten wir uns zumindest den Luxus einer eigenen Zwei-Zimmer-Wohnung gönnen. Zwei Zimmer deshalb, damit jeder von uns auch mal einen Rückzugsraum für sich hat. Die tatsächliche Größe der Zimmer war uns dabei aber fast egal. Im Vorfeld hatte ich überlegt und gerechnet, dass wir – je nachdem wie die Wohnung geschnitten ist – auf 40 Quadratmetern ganz wunderbar und komfortabel würden leben können.

Das Prinzip, nach dem wir bei der Wohnungssuche vorgingen, war das Prinzip So klein wie möglich. Wir wollten gerade so viel Platz mieten, wie wir für unsere Bedürfnisse tatsächlich benötigten – und nicht wie viel wir uns finanziell leisten konnten.

Die Wohnungssuche

Soweit die Theorie – nun mussten wir natürlich auch noch eine passende Wohnung in Hannover finden. Wichtig war uns dabei vor allem, dass die Wohnung nah an unseren Arbeitsorten lag und nicht allzu teuer war. Ein Balkon wäre ein schönes Extra. Joana war es außerdem wichtig, dass die Wohnung möglichst hell war.

Das waren ganz schön viele Anforderungen, die wir vermutlich nicht alle erfüllen könnten – so dachten wir zumindest. Denn wie in den meisten deutschen Großstädten stehen auch in Hannover viel zu wenige (günstige) Wohnungen einem riesigen Ansturm Wohnungssuchender gegenüber.
Ganz so schlimm wie etwa in München, wo es teilweise zu Massenbesichtigungen mit Hunderten Teilnehmern kommt, ist es in Hannover zum Glück (noch) nicht. Aber auch hier erzählten uns die Vermieter, dass sie 200 oder 300 Bewerbungen für eine einzige Wohnung erhielten – und meistens um die 30 Bewerber zur Besichtigung einluden.

Also bewaffneten wir uns mit Lebensläufen, Mieter-Selbstauskunft und Schufa-Nachweis und legten uns bei Immobilienscout24 auf die Lauer. Jeden Tag durchforsteten wir die Anzeigen. Immerhin wurden wir bei rund der Hälfte der Anzeigen, auf die wir uns meldeten, zu einer Besichtigung eingeladen.

Sechs Besichtigungstermine waren zunächst erfolglos. Entweder erhielten wir keine Zusage – oder wir stellten fest, dass die Wohnung für den geforderten Mietpreis dann doch etwas zu weit weg von unserer Arbeit war.
Doch die siebte Wohnung, die wir uns anguckten, war perfekt. Nur 10 Minuten mit dem Fahrrad von unserer Arbeit entfernt, toll geschnitten, schön hell und einen Balkon hatte sie auch. Und obendrein war sie von allen Wohnungen, die wir besichtigt hatten, auch noch mit Abstand die preisgünstigste.

Es war fast zu schön um wahr zu sein. Genau an meinem Geburtstag erhielten wir den Anruf des Vermieters: Wir bekamen die Wohnung – Jackpot! 🙂

Hereinspaziert zu einem kleinen Rundgang

Die Wohnung liegt relativ zentral gelegen im Hannoveraner Stadtteil List – einer ruhigen Gegend in der viele Familien wohnen. Mit dem Fahrrad braucht man etwa 10 Minuten bis zum Hauptbahnhof und in die Innenstadt. Alternativ fährt alle vier Minuten eine U-Bahn in die City, die Haltestelle liegt fast direkt vor unserer Haustür.

Nur einen Häuserblock entfernt beginnt die Eilenriede, der größte Stadtwald Europas. Dort kann man bei einem Picknick oder Spaziergang perfekt dem Großstadttrubel entkommen. Für Familien mit Kindern steht eine unüberschaubare Zahl an Abenteuerspielplätzen bereit. Im Juni kann man dort einige Nächte lang wunderbar Glühwürmchen beobachten.
Auf keinen Fall sollte man die Eilenriede aber ohne Navigationsgerät (oder Smartphone mit GPS) betreten. Denn sogar mit eingeschaltetem Navi verläuft oder verfährt man sich ununterbrochen, weil keiner der Wege durch den Wald wirklich geradeaus führt. Wie die Hannoveraner den Wald passieren konnten, bevor es Google Maps gab, ist mir ein Rätsel. Vermutlich sind dort ständig einfach Menschen verschwunden. 😉

Unsere Wohnung selbst befindet sich in einem Mehrfamilienhaus aus den 50er Jahren. Sie ist insgesamt 46 m² groß, hat ein Wohn- und ein Schlafzimmer, ein Bad mit Dusche, eine separate Küche, einen Flur und einen Balkon, auf dem man mit vier Personen entspannt sitzen kann. Trotz der zentralen Lage ist die Wohnung angenehm ruhig. Alle Zimmer sowie der Balkon gehen nach hinten zum grünen Innenhof raus. Vom Straßenverkehr auf der anderen Seite bekommt man so überhaupt nichts mit.Wohnung Grundriss

(Bilder anklicken zum Vergrößern)

Unser Wohnzimmer ist gemütliche 19 m² groß. Hier haben wir unsere Sitz- und Fernseh-Ecke eingerichtet. „Echtes“ Fernsehen gucken wir allerdings so gut wie nie (der Fernseher ist auch an kein Fernsehsignal angeschlossen). Dafür haben wir einen Chromecast und Netflix für den ein oder anderen gemütlichen Film- oder Serienabend.
Auf dem ausklappbaren Schlafsofa können Freunde und Verwandte übernachten.

Wohnzimmer Sitzecke

Hier steht außerdem mein großer Schreibtisch, an dem ich für meinen Nebenjob arbeite – oder wie jetzt Artikel für den Blog schreibe.
Auch Joana hat im Wohnzimmer noch einen eigenen Arbeitstisch. In der Mitte des Raumes ist ansonsten noch jede Menge Platz – zum Sport machen, Wäsche trocknen oder für die Gästematratze, wenn wir mal etwas mehr Besuch bekommen.

Wohnzimmer

Unser Schlafzimmer misst knapp 12 m². Außer einem Kleiderschrank, unserem Bett und einer Kommode steht hier nicht viel. Es ist sogar noch etwas Platz übrig, mit dem wir zurzeit nicht viel anzufangen wissen.

Günstige Wohnung Hannover SchlafzimmerGünstige Wohnung Hannover Schlafzimmer 2

Der einzige Raum, der tatsächlich noch etwas größer sein könnte, ist unsere Küche. Mit ein bisschen Platz-Optimierung haben wir hier immerhin noch einen großen Tisch und zwei Stühle unterbringen können. Die Größe des Kühlschranks haben wir extra so ausgewählt, dass wir die Mikrowelle oben drauf stellen können, ohne eine Leiter zu benötigen. 😉

Günstige Wohnung Hannover Küche 2

Die Küchenzeile mit Spüle und Ceranfeld haben wir gegen einen kleinen Abschlag von unserem Vormieter übernommen. Nach dem Einzug haben wir dann die unteren Schränke auseinandergesägt und etwas verkleinert, um Platz für eine Spülmaschine zu schaffen (die wir für 100 € auf eBay-Kleinanzeigen gekauft haben). Ein bisschen Luxus muss sein! 😉

So viel Miete und Nebenkosten bezahlen wir

Die Kaltmiete für unsere Wohnung beträgt günstige 400 €. Dazu kommen Nebenkosten in Höhe von 80 €, somit zahlen wir pro Person also 240 € Warmmiete.

Neben der niedrigen Kaltmiete macht sich der Vorteil einer kleinen Wohnung ein weiteres Mal bei den Heizkosten bemerkbar.
Die Heizung und die Warmwasser-Aufbereitung funktionieren in unserer Wohnung mit Erdgas. Hierfür verbrauchen wir aufs Jahr hochgerechnet rund 5.400 kWh Gas, was bei unserem derzeitigen Gasanbieter rund 31 € pro Monat kostet.
Zum Vergleich: Eine durchschnittliche 100 m²-Wohnung würde in Deutschland etwa 16.000 kWh Gas verbrauchen – mehr als das Dreifache unseres Verbrauchs. Eine möglichst kleine Wohnung schont also Umwelt und Portemonnaie.

Strom verbrauchen bei uns vor allem unsere Haushaltsgeräte: Kühlschrank, Waschmaschine, Spülmaschine, Herd und Mikrowelle/Ofen. Dazu kommt noch ein bisschen was vom Fernseher, unseren Computern und gelegentlichem Fönen und Staubsaugen. Beleuchtet wird unsere Wohnung bis auf wenige Ausnahmen von einer Handvoll LED-Lampen. Der Stromverbrauch der Beleuchtung fällt so kaum ins Gewicht.

Aufs Jahr hochgerechnet beträgt unser Stromverbrauch etwa 1.100 kWh, wofür wir rund 33 € im Monat zahlen. Zum Vergleich: Ein durchschnittlicher 2-Personen-Haushalt verbraucht in Deutschland rund 2.000 kWh (ohne Warmwasser-Aufbereitung).
Hier sind wir also fast doppelt so sparsam – ohne dass wir irgendwie ständig auf unseren Stromverbrauch achten müssen. Wir kochen, wenn wir kochen wollen und waschen, wenn es nötig ist. Aber wir haben keine hundert unnötigen Elektrogeräte, die den ganzen Tag laufen. Beim Kauf eines Geräts achten wir immer auch auf den Stromverbrauch. Und wir nutzen bei der Waschmaschine und dem Geschirrspüler möglichst effiziente Programme.

Neben Gas und Strom beinhalten unsere Wohnausgaben dann noch die Rundfunkgebühr (17 € im Monat) und unseren Internet- und Telefonanschluss (rund 16 € im Monat).
Insgesamt kommen wir so auf folgende Ausgaben für den Betrieb unserer Wohnung:

Wohnausgaben Ausgaben pro Person
Kaltmiete 400 € 200 €
Nebenkosten 80 € 40 €
Strom 32 € 16 €
Gas 31 € 15 €
Rundfunkgebühr 17 € 9 €
Telefon & Internet (32 Mbit/s) 16 € 8 €
Gesamt 576 € 288 €

Insgesamt zahlt jeder von uns somit 288 € für alle Ausgaben rund ums Wohnen.1  
Wir bekommen also ganz schön viel Wohnkomfort für wenig Geld. Und wir haben sogar noch etwas Platz übrig. Wenn wir mal eine Familie gründen sollten, kommen wir in den ersten Jahren hier auch noch prima zurecht, ohne direkt in eine größere Wohnung umziehen zu müssen.

Übrigens: Mein aktuelles Vermögen von rund 100.000 € würde bereits ausreichen, um diese Wohnausgaben mit hoher Wahrscheinlichkeit bis an mein Lebensende zu decken2.
Auch wenn ich noch nicht finanziell völlig frei bin, „mietfrei“ könnte ich heute also schon sein. 😉

1  Das ist sogar etwas weniger als ich in meinem letzten WG-Zimmer in Bremen gezahlt habe (300 € für 16 m²) – und deutlich weniger als in meinem letzten WG-Zimmer in England (und das war gerade mal 6 m² groß  – für umgerechnet 350 €). 

2 Bei einer Entnahmerate von 3,46 %

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90 Gedanken zu „So wohnen wir – Unsere fantastische und günstige Wohnung in Hannover“

  1. Hallo Olli,
    schöne, günstig gelegene Wohnung.
    Beim Gasverbrauch bin ich etwas frugalistischer als Du. Für knapp 60qm benötigte ich für mich allein in den vergangenen Jahren zwischen ca. 2.500 bis knapp über 3000kWh für Gas (Heizung und Warmwasser) im Jahr. Allerdings bin ich seit Jahrzehnten Kaltduscher und heize im Winter nur auf etwa 20 Grad. Beim Strom liegen wir ähnlich (550-600kWh im Jahr).

    Meine Kosten für die Eigentumswohnung:
    -Hausgeld 167€
    -Strom 20€
    -Gas 25€
    -Rundfunkgebühr 17€
    -Telefon und Internet (16er) 20€
    -Grundsteuer 15€

    Macht zusammen 264€ im Monat. Außerdem verzichte ich natürlich auf die Rendite aus den insgesamt (incl. Zinsen, Renovierungen, Kauf-und Kaufnebenkosten) ca. 120.000€, die ich für die Wohnung bisher bezahlt habe.

    Gruß, Tino

    Antworten
  2. Super Sache Oli, eine schöne Wohnung!
    Da kann ich leider nicht mithalten, wir sind etwas teurer einquartiert.

    Wir sind zZ 3 Personen, meine Frau, mein 3-jähriger Sohn und ich.
    Sohn Nr. 2 kommt im Januar auf die Welt. 😀

    Kaltmiete 530 € (77m² in einer Kleinstadt in Hessen, 3 Zi. Küche Bad Abstellraum Keller Tiefgaragenstellplatz Außenstellplatz Fahrstuhl)
    Nebenkosten 150 €
    Telefon/Internet ca. 38 €
    Strom 50 €
    Rundfunkgebühr 17 €
    Macht 785 €

    Viele Grüße
    Benjamin

    Antworten
  3. Hey Oli,

    cooler Bericht und schöne Wohnung! Zahle in Stuttgart ähnlich – genial auch, dass die Kosten mit der Entnahmerate nahe Pi schon gedeckt werden 🙂 In kleinen Schritten schreiten wir voran 🙂

    Lg aus Stuttgart, Florian
    (Geldschnurrbart)

    Antworten
  4. Hallo Olli,

    tolle Wohnung habt ihr zwei! Ich bin kürzlich mit meiner Freundin von einer 80m² Wohnung in einer kleinere 65m² Wohnung gezogen. Jetzt haben wir 2,5 Zimmer (vorher 3,5) und der Platz reicht immer noch locker für uns aus. Da wir sehr sehr zentral eine Altbauwohnung in Düsseldorf bewohnen, haben wir etwas höhere Kosten. Aber ich bin zufrieden:

    Kaltmiete 720€
    Nebenkosten 220 €
    Telefon/Internet 24 €
    Strom 50 €
    Rundfunkgebühr 17 €

    Insgesamt ca. 1030€, also pro Person 515€

    Antworten
  5. Hallo Oliver,
    Glückwunsch zu der schönen, zu Euch und Euren Bedürfnissen anscheinend optimal passenden Wohnung! Es muss jeder seine Bedürfnisse (Standort, Größe, Schnitt, Ernergiebedarf usw.) ermitteln und dann noch optimal für sich umsetzen. Nicht einfach in der heutigen Zeit bei dem aktuellen Angebot und der aktuellen Nachfrage.
    Ganz zu schweigen ob man lieber kauft oder mietet… 🙂
    Außerdem wieder ein schöner Artikel, der zum Nachdenken und Hinterfragen anregt.
    Grüße aus dem Bergischen Land

    Antworten
  6. Interessante Aufschlüsselung, weniger geht kaum.
    Wir zahlen in der Region Stuttgart 630€ kalt für 2,5-Zimmer. 170€ Nebenkosten, 25€ Internet, 45€ Strom und GEZ. Sind somit rund 450€ pro Person. Wir mögen unsere zentrale Wohnung und wollen dort noch viele Jahre wohnen bleiben. Ich mag vor allem den Hausmeisterservice.

    Wir wollen auch erst umziehen, wenn mal Kinder da sind. Ich bin oft verwundert, wieso Leute ein Haus bauen und Kinderzimmer planen, obwohl sie nicht mal wissen, ob das überhaupt klappt.

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  7. Muss da doch mal ein paar kritische Worte loswerden.

    Es mag „sparsam“ sein für 45m² (ich kann die 46m² nicht nachvollziehen) nur 400€ + 80€ zu zahlen.
    Dabei jedoch 120kWh/m² Gas für Heizung in einer Mietswohnung zu verbrennen ist ökologischer Frevel – deshalb der günstige Mietpreis.

    Wenn es das Ziel der Frugalisten ist, nur möglichst wenig Geld auszugeben – ohne Rücksicht auf die ökologischen und gesellschaftlichen Folgen – nur zu, das kann zum Bumerang werden.

    Die krisensicherste Anlage von Geld ist wohl ein Plusenergiehaus (muss ja nicht ne große Villa sein).

    LG jogi

    Antworten
    • Hi Jogi,
      ich verstehe deine Anmerkung nicht. Durchschnittlich werden 150kWh/m2 benötigt. Oli liegt mit 120 drunter.

      Hier gibt es eine grobe Übersicht.
      https://1-gasvergleich.com/gasverbrauch/

      Laut dieser Tabelle entsprechen seine Heizwerte Baujahr 2000+/- bei einer 40m2 Wohnung. Wir verbrauchen rund 8500, obwohl wir sehr wenig heizen. Wir haben eine größere Wohnung von 1990 rum und kommen auch auf 120kWh/m2. Oli verbraucht durch seine kleinere Wohnung absolut gesehen 3000 weniger als wir.
      Was soll er besser machen ? 20-30 Jahre alte Bestandsimmobilien abreißen und Passivhäuser daraus machen?

      Antworten
      • Wieso denn abreißen – ich hab mein Reihenendhäuschen BJ 1982 (Wohnfläche 116m², Nutzfläche 180m²) ordentlich isoliert und brauche statt 28000kWh jetzt noch 10.00kWh Gas für Kochen, Warmwasser und Heizen – Keller wg. Nutzung mit beheizt (bei 21 – 22,5°C RT. mit 64J mag ichs etwas wärmer. Dafür brauche ich 42kWh/m²a an Heizwärme, bei 20°C RT wären es nur noch knapp 20kWh/m²a.)
        Als nächstes wird der alte Gaskessel durch eine Wärmepumpe ersetzt und die PV noch ergänzt. Am Ende werde ich 10.000kWh/a Strom produzieren, davon ~5500kWh/a einspeisen und ~500kWh/a beziehen – Gas werde ich dann nicht mehr haben. Das bedeutet dann, dass nicht nur mein Häuschen bezahlt ist, sondern auch noch mit Energie Geld verdient, statt Energie zu beziehen.

        LG jogi

        Antworten
        • Relative Werte wie kWh m-2 a-1 sagen wenig aus. Die Wirkung auf die Natur basiert auf den absoluten Zahlen. Mit vier Bewohnern kannst Du Oli und Joana beim Gasverbrauch toppen. Wenn es um einen weiter gefassten ökologischen Footprint geht (EFHs brauchen deutlich mehr Fläche, Baumaterial, Verkehrswege, …) bedarf es mindestens fünf Bewohnern. Wenn man das langfristig macht ist es sicherlich eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lebensweise.
          Statistisch gesehen werden aber die meiste EFHs nur 1 -2 Dekaden so genutzt und dann länger zu zweit oder gar allein.
          Für ein eigenes EFH ist eine Dämmung erstmal eine gute Idee, denn man spart Kosten (Kostenersparnis ist im Gegensatz zu Einkommen noch steuerfrei) und vermeidet ein Kostensteigerungsrisiko. Die Ersparniskurve hat allerdings auch ein Maximum, da z.B. die Dämmwirkung versus Dicke (d) ist proportional 1/d, geht also in Sättigung. Die Kosten hingegen fangen meist mit einem Grundbetrag an und steigen dann linear mit der Dicke.
          PV kann in der Tat sozusagen als Depotbeimischung zur Risikostreuung dienen, denn den Ertrag zahlen ja die anderen Stromverbraucher durch ihre Abgaben und die Wahrscheinlichkeit, dass eine Regierung das EEG für bestehende Verträge kippt halte ich für geringer als die eines Börsencrashs. Für Neuanlagen ist die Einspeisung aber nicht mehr besonders attraktiv und man bindet sich örtlich und zeitlich.

          Antworten
        • Wie willst du eine so große PV-Anlage auf ein Reihenhausdach bekommen? Für 10.000 KWh brauchst du in unseren Breitengraden etwa 11 KwP Nennleistung…
          Und in den Monaten Dez./Jan. machst du jew. nur 2-3 % des Jahresertrags, ohne Speicher ist zudem ein Eigenverbrauchsanteil von mehr als 20 bis 25 % unrealistisch.

          Antworten
        • @jogi54
          Und die Herstellung und die fachgerechte Entsorgung in 20-40 Jahre, dieser ganzen Materialien und Geräte hat so viel Energie gekostet und Umweltschäden verursacht, dass du bis an dein Lebensende diese nicht amortisiert bekommst. Der Mensch blendet ununterbrochen aus, das der Weg zur Hölle schon immer mit guten Absichten gepflastert gewesen ist. Auch gut gemeintes Umweltbewusstsein kann verheerende Folgekosten hinter sich ziehen und mehr Schäden verursachen, wenn man nur auf die nackten Zahlen schielt. Selbst das hochgelobte Recycling kann in vielen Fällen 10x Umweltschädlicher sein, als die energetische Verwertung. Den Dreck produziert noch mehr Dreck.

          Antworten
          • Hallo Silvi,
            bei vielen üblichen Isolierungen magst du Recht haben – meine 22cm Kühlhausisolierpaneelen (U=0,108) sind so robust, dass ich gemäß dem Hersteller frühestens nach 50 Jahren über eine Lackierung nachdenken muss – dann wäre ich 106 Jahre alt. Werde ich aber ganz bestimmt nicht, dazu habe ich zu wüst gelebt.
            Weiterer Vorteil dieser Iso – mal alle 5 Jahre mit einem weichen wasserdurchfluteten Bürste gereinigt, sieht das Haus wieder wie frisch gestrichen aus – außer Wasser braucht es da nix. Und beim Rückbau werden die Paneelen einfach abgeschraubt werden und die Bleche und das PUR sortenrein recycelt werden Probier das mal mit ner gängigen WDVS. Und die Kosten waren relativ zur Energieeinsparung an Gas tragbar, Amortisation bei heutigen Gaskosten >50Jahre) – und mit der Möglichkeit, eine Solewärmepumpe einzusetzen (Auslegungsheizleistung bei -10°C AT vorher 14-15kW Gas mit einer VL Temperatur von 70°C, heute 3,8kW mit einer VL Temperatur von 34°C – könnte noch deutlich weniger sein, wenn ich mit 18°C RT zufrieden wäre).

            Im Winter kann ich entweder 500kWh Strom für die WP-Heizung zukaufen oder 0,5RM Holz verheizen.

            Wenn du lieber weiterhin vertrittst, bedenkenlos fossile Brennstoffe für Heizung/WW in schlecht gedämmten Häusern zu verfeuern – darfst du gerne. Mein Weg ist halt ein anderer.

            LG jogi

            Antworten
            • da hat es doch glatt ein paar Worte unterschlagen:
              statt:
              Und die Kosten waren relativ zur Energieeinsparung an Gas tragbar, Amortisation bei heutigen Gaskosten >50Jahre)
              stand da:
              Und die Kosten waren relativ zur Energieeinsparung an Gas tragbar, Amortisation bei heutigen Gaskosten >50Jahre).

              wie kommt sowas ???

              etwas irritiert

              LG jogi

              Antworten
              • Aha – zwei >> hintereinander löscht gleich eine ganze Menge.. also zweiter Versuch mal mit Worten

                Und die Kosten waren relativ zur Energieeinsparung an Gas tragbar, Amortisation bei heutigen Gaskosten < 18 Jahre.
                das bei einer Nutzungsdauer sehr viel länger als 50 Jahre

                Antworten
    • Nach einem halben Jahr (März bis September) kann man den Gasverbrauch noch nicht vernünftig abschätzen, da der Großteil der Heizung von Oktober bis März durchläuft.

      Wenn die 5400 kWh stimmen sollten, muß man davon fairerweise die Warmwasserbereitung abziehen, das sind mindestens 5 kWh pro Tag (also 1800 kWh im Jahr). Dann bieben ganz vernünftige 3600 kWh für die reine Heizung.

      Aber laß ihn einfach mal ein ganzes Jahr wohnen und dann echte Zahlen melden, bevor Du den armen Oliver rund machst.
      Ich könnte mir gut vorstellen,, daß er allenfalls 70 kWh/m²a braucht, das wären dann etwa 40*70= 2800 kWh (plus Warmwasser), also insgesamt um die 4600 kWh/a.

      Dann spart er noch ein bißchen mehr 🙂

      Antworten
      • Hallo Achim,

        wir wohnen seit 1. Dezember 2017 in der Wohnung, ich habe also auch schon Verbrauchsdaten für den gesamten Winter, die ich entsprechend auf die fehlenden 3 Monate des Jahres hochgerechnet habe. Vom Einzug bis 31.8.2018 haben wir bisher rund 4.000 kWh verbraucht.

        Anhand der Verbrauchsdaten vom Sommer kann ich ableiten, dass der Anteil der Warmwasser-Aufbereitung am Gesamtverbrauch bei ca. 25-30 % liegt. Die Heizung für sich verbraucht also rund 4000 kWh, das macht knapp 90 kWh/m².

        Antworten
        • Tipp, falls du deine Heizkosten noch ein bißchen herunterdrücken willst und du nicht schon von alleine auf diesen Gedanken gekommen bist: Bring Reflektionsfolie hinter den Heizkörpern an. (Gibt es regelmäßig jedes Jahr in allen Discountern irgendwann im Herbst bei den Aktionsartikeln, aber natürlich auch ganzjährig online.) Das brachte mir eine Ersparnis von immerhin 5 % beim Gasverbrauch, und das bei sehr geringen Kosten. Es gibt ja auch keinen vernünftigen Grund, die Wände hinter den Heizkörpern als Erstes aufzuheizen.

          Antworten
  8. Sehr viele Parallelen zu unserer Wohnung. Nur haben wir, um den Stauraum zu reduzieren, weniger Schränke bzw. Regale. Sozusagen abgeleitet aus dem Parkinsonschen Gesetz: Platz, den man hat, bekommt man gefüllt. Eure Sofa-Situation sieht aber noch gemütlicher aus, als unsere.

    2 Personen
    42,5 qm, Miete + NK @ 460,5€
    1100kWh p.a. Strom, Wasserkraft @ 37€
    200Mbit/s Internet, Mobiltel. @ 47€
    GEZ 17,5€
    Haftpflicht @ 7,5€

    Summe, 570€/2 = 285€

    Beste Grüße!
    v12r

    Antworten
  9. Hi Oliver,

    da habt Ihr aber schon ein Schnäppchen ergattert – Glückwunsch!

    Hier in Bonn könntest Du für den Preis mit Glück ein 1-Zimmer Studenten-Appartment bekommen. Und dabei habe ich jetzt schon häufig gehört, dass es mit dem neuen Semester echt knapp wird…

    Sieht bei den Bildern nach ähnlich viel IKEA aus, wie bei uns 😉

    Viele Grüße und schönes Einleben in der neuen Bude
    Thorsten

    Antworten
    • Auch in Bonn kann man günstig wohnen, alles eine Frage der Ansprüche. Ich kenne Studenten, die um die 200,- für ihr Zimmer zahlen und sehe, dass man in Godesberg, Friesdorf, Tannenbusch, der Innenstadt usw. auch Zweizimmerwohnungen für unter 600 warm bekommt. Will man nicht überall wohnen (wie gesagt, Frage der Ansprüche), aber Friesdorf z.B. ist völlig ok. Klar, an Hannoveraner Preise kommen wir hier nicht ran, aber München ist hier auch nicht.

      Antworten
  10. Glückwunsch zu der neuen Spar-Wohnung! Ich wende die frugalistischen Prinzipien bei einer ehemaligen Hofstelle mit 5000 qm Grundstück erfolgreich an, dabei habe ich es auf die Zeit geschafft mit einem ähnlichen monatlichen Betrag die Sachen zu erhalten bzw. zu verbessern. Der Wohnraum ist bei uns aber auch nicht größer als bei euch.

    Scherzfrage: Was bringt einem eine 30qm große Küche mit allerlei technischem Schnickschnack für 30000 Euro
    wenn man dan darin hauptsächlich Fertigpizzen und Mikrowellengerichte zaubert?

    Antworten
    • 😉

      Merksatz: Je teurer die Küche, desto weniger wird darin gekocht. Wir haben im Verwandten- und Bekanntenkreis die billigste Küche (trotzdem groß und gut ausgestattet, geht alles) und kochen mit Abstand am meisten.

      Antworten
  11. Interessanter Einblick. Beschäftige mich nun mit dir und sämtlichen Artikel (inkl. Videos) schon etwas länger und es gibt einige Ideen die ich mir bei dir abschauen konnte und auch noch kann. Allerdings glaube ich dass du gerade hier bei der Wohnung dass „Glück“ des teilens hast:

    Schon öfter habe ich mit Freunden und Kollegen darüber diskutiert dass günstiges Wohnen ohne Probleme möglich ist, aber nur wenn man mit einem Partner zusammen wohnt oder in einer Wohngemeinschaft zieht. Dann sollte man, sofern es nicht München oder Berlin Mitte ist, eigentlich überall zu relativ günstigen Konditionen wohnen können.

    In meinem Fall als Single und mit einer Portion sozialer Phobie bzw. „kein Bock auf Nerv mit unaufgeräumter Küche & co.“ kommt man niemals auf so einen Preis, selbst wenn man (ich habe es gecheckt!) in das günstigste Viertel zieht und eine Wohnung nimmt die sonst keiner will.

    Antworten
    • Hallo Henry,

      „Soziale Phobie“ oder der Luxus, keine unaufgeräumten Küche fürchten zu müssen, sind eben teure Ansprüche.
      Da muss man wissen, ob es einem das Wert ist. Oder man sucht sich gezielt einen ebenso ordentlichen Mitbewohner, der unter der gleichen Sozialphobie leidet und sich am liebsten im Zimmer versteckt. Für jede Art von WG gibt es auf der Welt die richtigen Leute, man muss sie nur finden.

      Ich persönlich mag es, mit anderen Menschen zusammen zu leben, alleine wohnen würde ich nur sehr ungerne.

      Antworten
  12. Schöne Wohnung, auch wenn ich die Arbeitsplätze nicht an die Wand bzw. in die Ecke gesetzt hätte, sondern eher mittig. Das würde die ganze Sache noch mehr auflockern und es sitzt nicht jeder für sich allein ;o) … aber jeder wie er es mag.

    Im Osten ist es abseits der Boomstädte noch etwas günstiger zu wohnen. In Dessau zahlen wir nur 400,- EUR kalt für 86 m², Altbau und 15 Jahre nicht renoviert. Deswegen auch etwas höhere Nebenkosten mit 230,- EUR hauptsächlich wegen der Heizkosten, da eine ungedämmte Außenwand. In Summe passt es aber.

    Dazu 70,- EUR Strom, 17,- EUR GEZ und 40,- EUR Internet. In Summe also 757,- EUR bzw. 378,50 EUR pro Person.

    CU Ingo.

    Antworten
  13. Hallo Oliver,

    Hübsch habt Ihr es Euch gemacht. Wir haben zwar ein sehr viel größeres Haus, Bauernhäuser sind halt so, das wir wegen des beruflichen Anteils auch brauchen, liegen aber bei den Nebenkosten, obwohl wir beide nicht auswärtig arbeiten, halbwegs in diesem Rahmen.
    Das Haus ist zwar kein Dämm-Weltmeister, hat aber ein gesundes Raumklima und wurde vor 3 Jahren ohne Kreditaufnahme bezahlt. Miete zahlen wir also nicht.

    Strom 30€
    Wasser 33€ (unsere Preise sind nahezu die höchsten in Deutschland)
    Wohngebäudeversicherung 15€
    Holz 20€
    Heizöl 50€
    GEZ 17€
    Grundsteuer 5€
    Telefon etc 35€
    Macht 210€ für zwei, pro Nase demnach 105€
    Wir haben reichlich Platz, sind aber nur zu zweit und im Winter wird das Wohnzimmer ins kleinere Arbeitszimmer verlegt. Der Küchenherd läuft mit Holz und dient zum Kochen und Heizen. Das meiste Holz ist Abfallholz, das ansonsten deponiert würde.

    Emilia

    Antworten
    • Hi Emilia,

      wie viel legt ihr denn monatlich für die Instandhaltung eurer Immobilie zurück?
      Und wie viel habt ihr für die Immobilie bezahlt?
      Diese Kosten sollten auch in die Rechnung mit einbezogen werden. 😉

      LG
      Benjamin

      Antworten
      • Hallo Paul,

        Wir zahlen bei der Huk aktuell 173€. Es ändert sich ja leicht von Jahr zu Jahr. 600€ scheint mir für ein mehr oder weniger normales Haus doch sehr teuer.

        Herzlich
        Emilia

        Antworten
        • Hallo Emilia,
          versichert ist das Wohnhaus, eine Scheune sowie diverse mehr oder weniger wertlose Nebengebäude. Wenn ich die Nebengebäude rausnehme sinkt der Betrag um lächerliche 20 Euro. Die meisten Anbieter versichern nur reine Wohnhäuser mit Garage. Wir sind momentan bei der Bayr. Vers…k..

          Antworten
  14. Hallo Oliver und Frugalisten Gemeinde,

    erst einmal Glückwunsch zu dieser günstigen und schönen Wohnung.

    Meine Freundin und Ich wohnen in Berlin genauer gesagt in Friedrichshain und wir haben eine 3 Zimmer Wohnung mit ca. 74m2.

    Unsere monatliche Miete beläuft sich auf 820€ inkl. NK zgl. Stromkosten 40€, Rundfunkgebühr 17€, Internet 25€.

    Leider habe ich festgestellt das Umzug in kleinere Wohnungen nicht unbedingt bedeutet das man Kosten spart. Im Gegenteil, viele Wohnungen sind meist wesentlich teurer.

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  15. Lieber Oliver,
    Danke, dass du uns an der Einrichtung eurer Wohnung teilhaben lässt!!! Ihr habt es wirklich super schön und viele gute Lösungen gefunden! Ihr seid echt das lebende Beispiel dafür, dass man in Wirklichkeit nicht viel braucht. Und Ikea-Möbel einfach immer toll sind 🙂 Ich lieb sie auch!
    Du regst wirklich sehr dazu an, weniger Kram auch zu horten, was am Ende eigentlich super selten gebraucht wird. Trotzdem hierzu meine Frage: Habt ihr denn überhaupt auch ein Kellerabteil o.ä. zur Verfügung (du schriebst, ihr habt Fahrräder z.B.?)? Ich als Frau liebe z.B. auch Weihnachtsdeko…die Lösung wäre hier vermutlich, eine Lichterkette und drei Weihnachtskugeln einfach in der Wohnung zu haben, oder? Und nicht fünf Kisten voll im Keller ?! Oder wie macht ihr das (sorry, Frauenfrage, aber du hast ja auch weibliche Leserinnen;) )?
    Euren freien Platz im Schlafzimmer könnt ihr später gut gebrauchen für ein Baby Hierzu stelle ich voller Freude fest, dass es dort wirklich immer wieder richtig tolle Second-Hand-Angebote gibt, so dass es gar nicht so schwer ist, auch mit Baby finanziell hinzukommen. UND es gibt ja dann auch 194€ Kindergeld monatlich☺️Du merkst:Ich kann euch nur zu einem Baby motivieren!! Es macht aus meiner Sicht nicht total die finanzielle Situation eines Paares kaputt. Und man braucht einfach auch echt nicht jeden Sch…, der einem angepriesen wird als Must-Have.
    Und wenn ihr dann noch plant, zunächst in eurer Wohnung zu bleiben, wird es doch weiterhin gut für dein Ziel laufen ☺️Toll und Hut ab!
    Liebe Grüße schickt euch
    Sabrina aus Moordeich 😉

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    • Hi Sabrina,

      wir haben tatsächlich noch einen Abstellraum im Keller. Da lagern momentan unsere Camping-Sachen und Reisetaschen, jede Menge Kartons zum Versand verkaufter Dinge und einige Kisten mit Kram, den wir in den nächsten Monaten/Jahren noch verkaufen wollen.
      Um dort Fahrräder abstellen zu können, ist leider die Treppe etwas eng und schmal, deswegen stehen unsere Räder draußen im Hinterhof. Nicht ganz optimal, aber es gibt Schlimmeres — und dort werden sie zumindest nicht geklaut oder beschädigt. 🙂

      Weihnachtdeko haben wir glaube ich nicht so viel. Ich selbst besitze gar keine, aber Joana könnte ein bisschen was haben. Das liegt dann aber denke ich irgendwo in einer Kiste im Wohnzimmerschrank.
      Ich würde also eher die kleine Kiste mit Lichterkette bevorzugen als die fünf Kisten im Keller. Die Frage ist halt: Beeinflusst es dein Leben zum Negativen, wenn du statt der fünf Kisten nur noch eine kleine hast?

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  16. Hallo Oliver,

    schöne Wohnung in super Lage! Ich bin was Preis/Leistung angeht, eh schon ein Hannoverfan, aber so in der List ist es natürlich besonders schön. Super Lebensqualität – Neid!

    LG, Katja

    (PS: unsere Nebenkosten sind höher als Eure Miete… wir sind aber auch keine Frugalisten (mehr))

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  17. Verständnisfrage: Wo bringt Ihr Eure Eltern/Verwandte bei Besuchen unter? Kocht Ihr auch mal für/mit anderen zusammen und speist dann zusammen? Zu viert zu sechst? Wo findet Ihr dann gemütlich und bequem Platz? Finde Euren Ansatz prima und sehr nachhaltig im Blick auf den Klimawandel und -gerechtigkeit. Aber manchmal braucht es doch auch Platz für (größere) Besuche.

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    • Hallo Michael,

      das Sofa im Wohnzimmer ist ein ausklappbares Bettsofa, da können schonmal zwei Leute bequem schlafen.
      Ansonsten können wir noch problemlos weitere Matratzen auf dem Boden auslegen.

      Wenn wir mit mehreren essen, holen wir einfach noch mehr Stühle aus der Küche und vom Balkon ins Wohnzimmer. Auch die Bürostühle kann man nutzen. Das hat bisher immer gut geklappt. Theoretisch könnten wir zum Essen auch den Tisch aus der Küche ins Wohnzimmer holen (der ist nämlich auf die doppelte Länge ausziehbar), das war bisher aber noch nicht nötig.
      Im schlimmsten Notfall leiht man sich halt noch ein paar Stühle von den Nachbarn (wir sind 16 Parteien im Haus, da wird doch einer so freundlich sein… 😉 ).

      Falls wir wider Erwarten doch mehr als 20 Leute sein sollten, werden dann ein großer Partyraum und ein paar Hotelzimmer gemietet. Das ist dann immernoch deutlich günstiger, als dauerhaft ein zusätzliches Zimmre zu mieten, das 99 % des Jahres ungenutzt bleibt.

      Antworten
  18. Hallo Benjamin,
    Das Geld für das Haus war da, weil ein anderes aus einer vorhergehenden Beziehung endlich verkauft wurde. Die Bude war wiederum so günstig, dass wir in einem Jahr die fiktive Miete für ein vergleichbares Objekt abgewohnt haben. Den Platz brauchen wir aus beruflichen Gründen. Mit einer 2-Zimmer-Wohnung wäre uns nicht geholfen und den Garten brauchen wir für Gemüse und Obst. Unser monatliches Einkommen kommt jetzt schon so ins Hais geflattert und die Rücklage liegt halt rück und ist relativ schnell mobilisierbar. Diese war beim Hauskauf übriggeblieben. Das Haus ist wiederum so alt und schlicht in der Ausstattung, dass keine Überraschungen auf uns zukommen. Die Heizung ist relativ neu und wird ersetzt, wenn in einigen Jahre die nächste Charge des Einkommens freigesetzt wird. Es ist keine Luxusimmobilie, aber ich war immer der Meinung, dass etwas, das funktioniert, nicht ausgetauscht werden muss. Außerdem können wir das meiste selbst machen, ein Know-How, das mit Geld nicht zu beziffern ist. Im nächsten Monat wird z.B. neu gefliest. Die Fliesen gab es für lau, und ich fliese. Bleiben ein paar Euro für Fliesenkleber.
    Herzlich
    Emilia

    Antworten
    • Hi Emilia,

      danke für deine ausführliche Antwort.
      Ich bin auch der Meinung, dass man möglichst viel selbst machen sollte,
      weil das Kosten spart und man noch etwas dabei lernt.
      Zusätzlich macht ein selbst vollendetes Werk auch noch glücklich. Triple win! 🙂

      Woher das Geld für dein Haus kommt, ist egal.
      Trotzdem sollten die Kosten für Kauf und Renovierung in die monatliche Kalkulation mit einbezogen werden.

      Fiktives Beispiel: Haus kostet 100.000 € inkl. aller Nebenkosten und 20.000 € Renovierung.
      Ihr plant vielleicht, noch 50 Jahre dort zu wohnen.
      Du schreibst, dass es ein altes Haus ist, daher würde ich p.a. 4.000 € für die Instandhaltung ansetzen. (nur als Beispiel, kann sehr von der Realität abweichen!)
      50 Jahre x 4.000 € = 200.000 €

      120.000 € + 200.000 € = 320.000 € für 50 Jahre Nutzungsdauer. (600 Monate)
      Ergibt 533 € Kosten pro Monat.

      Viele Grüße
      Benjamin

      Antworten
      • Hallo Benjamin,
        Da unser Häuschen NOCH günstiger war und die Renovierung bei weitem keine 20000€ gekostet hat, wäre auch die monatlich anzusetzende Rate geringer. Ich gedenke auch nicht im Mittel 4000€ pro Jahr für die Instandhaltung auszugeben. Und dann finde ich das für 180m2 (teils steuerlich absetzbar) doch ganz vertretbar.
        Zu verkaufen wäre das Haus bereits zu einem um 50% höheren Preis. Und ob ich da wirklich alt werde? Wer weiß!

        Herzlich
        Emilia

        Antworten
        • Hallo Emilia,

          die meisten verstehen nicht, dass so ein Haus erstmal eine Geldanlage ist, die durch einen Börsencrash nicht untergehen kann. Die „Rendite“ ist die eingesparte Miete, abzüglich grob Steuern, Feuerversicherung und Instandhaltung. Außerdem kann man nicht benötigten Wohnraum auch noch vermieten.

          Aber – als Mieter bezahlt man immer zusätzlich die vom Vermieter gewünschte Rendite.

          Vielleicht ist das Thema „selbstgenutze Immobilie versus Geldanlagen an der Börse im Kontext von Börsencrashs“ aus der Perspektive eines Frugalisten mal einen eigenen thread wert.
          LG jogi

          Antworten
          • Die wenigsten verstehen, daß ein Haus finanzmathematisch eine gehebelte Anlage ist (wenig Eigenkapital, viel Fremdkapital, so zumindest die Regel), also eine Anlageform, die man sonst nicht mit der Feuerzange anfassen würde. Wenn man nach langem Sparen die Hütte aus den roten Zahlen hat (Das geht günstig: Jeder Abtrag entspricht einer Rentenanlage mit dem Hypothekenzins, wobei der Zins steuerfrei ist), ist die Chose dann finanzmathematisch günstiger — aber die meisten haben dann ein Objekt am Bein, das sie so groß eigentlich nicht brauchen.

            Ja, das Thema „selbstgenutzte Immobilie gegenüber einer Geldanlage an der Börse“ ist sicher auch ein Thema, auch vor dem Hintergrund eines Börsencrashs (wie ich ihn in den letzten 20 Jahre einige Mal mitgemacht habe).

            Antworten
          • Naja, die Rechnung funktioniert nur, wenn man wie Emilia eine sehr günstige Immobilie erworben hat. Das ist aber selten der Fall.

            Die meisten stehen mit der selbstgenutzten Immobilie schlechter dar als wenn sie mieteten. Das liegt vor allem daran, dass beim selbstgenutzten größer gewohnt wird als notwendig, eher mal mehr ausgegeben wird („sie wollen doch kein Mieterbad“), . Wer konsequent auch als Selbstnutzer mit 5 Leuten auf 90m² wohnt, Baumarktfliesenbäder usw liebt, der spart. Aber das tun eben die wenigsten. Und wenn dann noch schlecht finanziert wurde…

            Antworten
          • „Aber – als Mieter bezahlt man immer zusätzlich die vom Vermieter gewünschte Rendite.“ Wohl eher nicht, wenn ich mich danach richte, den Mietspiegel abzubilden, gerade in Punkte Mietendeckel usw. funktioniert das nicht. Dafür sind die Kaufpreise zu teuer. Man kann es probieren, aber findet man dann noch Mieter? Es richtet sich eher nach Angebot und Nachfrage.
            Ich empfehle hier auch den Youtube Kanal:
            besonders die Kommentare: die ich hier mal paste:
            https://www.youtube.com/watch?v=BTyZCOVUvYM Mieten oder Kaufen: 5 Dinge, die Dir keiner erzählt von Lazyinvestors
            https://www.youtube.com/watch?v=pEMudWHiXh0 Kaufen oder Mieten: Was lohnt sich eher? von finanzfluss

            große Träumerin
            vor 2 Jahren
            Nachdem meine Mutter und mein Vater sich getrennt hatten, stand meine Mutter da mit einem kleinen Kind und einem Haus, das abbezahlt werden wollte. Es war enormer psychischer Stress für sie und sie hat sich dazu entschieden, einen gut verdienenden Idioten zu heiraten, nur damit sie das Haus nicht verliert. Dafür durfte ich 16 Jahre lang mit diesem aufwachsen und habe einige psychische Schäden davongetragen. Er wurde dann depressiv und die ganze Familie hat darunter gelitten. Die negative finanzielle Situation hat da auch nicht gerade positiv dazu beigetragen. Mein Fazit: niemals ein Eigenheim bauen/kaufen! Es müssen einfach so viele Faktoren über Jahrzehnte mitspielen, damit man nicht im (finanziellen/psychischen) Ruin landet. Es braucht nur eine Trennung und alles ist dahin.

            Amateur1976
            vor 3 Jahren (bearbeitet)
            Meine Bankraten sind ca 30% niedriger als mich eine Mietwohnung kostet. ABER: Wenn Du nur Vollidioten als Nachbarn hast, nützt Dir auch das schönste Eigenheim nichts. Ich würde wohl nicht noch einmal kaufen.

            Antworten
        • Moin Emilia,

          Glückwunsch zu der günstigen Immobilie und der Wertsteigerung.
          Klingt nach einem Schnäppchen, welches ihr durch eure Eigenleistung massiv aufgewertet habt.
          Auf den Spuren von Mr. Money Mustache. 😉

          Wie bereits erwähnt sind meine Rechnungen nur Beispiele, um zu verdeutlichen, welche Kosten in eine ordentliche Aufstellung rein gehören. Ob es vertretbar war, weiß man leider immer erst nachher, aber ihr werdet am Ende sicherlich eine positive Rendite aus der Aktion generiert haben, da bin ich mir sicher! (nicht wie die meisten anderen Häuslebauer auf Kredit = überwiegend negative Renditen)

          Weiterhin gutes Gelingen! =)

          Gruß
          Benjamin

          Antworten
          • Moin moin,

            Was ist wichtig bei einer Immobilie? 1.Die Lage, 2. Die Lage und 3. Die Lage. Knapp vor der Schweizer Grenze kann man nicht viel verkehrt machen. Und ja, es war ein Schäppchen und innerhalb eines halben Tages entschieden. In die Renovierung haben wir übrigens 2000€ plus einen neuen Feststoffbrennherd investiert.

            Herzlich Emilia

            Antworten
  19. Interessant….was ist da in den 80€ Nebenkosten enthalten? Müllgebühr und was noch?

    Ich habe für mich jetzt auch mal ne Aufstellung gemacht:

    Kreditrate fürs Haus: 460€
    Gebäudevers. 31€
    Grundsteuer 17€
    Eigentümerkontogeb. 1€
    Heizung Gas 78€
    Strom 65€
    Wasser 36€
    GEZ 17€
    Telefon/Internet 20€
    Müllgebühr 7€
    Gesamt: 732€ bei zwei Personen, also 366€ pro Person.

    Ich bewohne eine sehr alte Hütte ohne Isolation, deshalb die verhältnismäßig hohen Heizkosten (und ich heize minimalistisch…höchstens 20 Grad in den zwei benützten Räumen Esszimmer und Bad, der Rest nach Bedarf). Das sind 170qm mit 9 (kleinen) Zimmern und einem großen Garten mit Nebengebäude. Strom beziehe ich Ökostrom, da muss ich nochmal schauen, das kommt mir jetzt viel vor? (2.622 kWh) Wir sind 2 Personen, allerdings wohnte da im ketzten Jahr kurzfristig nochmal eine Tochter hier (aber nur für 4 Wochen).

    Ich überlege das manchmal mit dem Umziehen, aber für 500€ Kaltmiete bekomme ich hier kaum eine 4 Zimmerwohnung in die mein Klavier reinpasst (und das nicht stört) sowie Katzen geduldet werden…na gut, 3 Zimmer würden es j auch tun. Aber so wie ich das sehe kosten die neuen, gut isolierten 3 Zimmer Wohnungen hier ca. gleichviel wie ich jetzt zahle, allerdings ohne die Freiheiten, die ein Haus so bietet…oder? Hach ich weiß auch nicht…ich bin jetzt schwer am Nachdenken!

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    • In der Aufstellung fehlt ein Posten Rücklage für Renovierung (en) zum Werterhalt – was durchaus relevant ist wenn man Eigentum mit Mieten vergleichen möchte

      Antworten
  20. Auch wenn das nicht so ganz meins wäre, ist es interessant zu sehen, wo und wie ihr überall sparen könnt! Kann man ja als Inspiration nehmen.

    Eine Anmerkung zum Thema „mietfrei bis ans Lebensende“, welche mir schon häufiger auch an anderen Stellen im Blog in den Sinn gekommen ist, welche ich jetzt aber mal ansprechen will. Wenn du davon ausgehst, dass du „ewig“ die Kosten für die Miete decken kannst, müsstest du ja eine Entnahmerate in Höhe der aktuellen Miete plus aller zukünftigen Ausgabensteigerungen (d.h. sowas wie „Wohn-Inflation“, angenommen mal 2%?) zusammen mit den maximal 4% safe withdrawal rate abdecken, oder sehe ich das falsch? Bei angenommenen 2% Inflation verdoppeln sich die Kosten ja grob in einem Zeitraum von 30 Jahren.

    Dieses Problem trifft auf viele Aussagen in deinen Texten zu, so auch auf deinen „Wann kann ich in Rente gehen?“-Rechner. Implizit wird die Annahme getroffen, dass das Geld zwar fleißig arbeitet, die Ausgaben jedoch nicht weiter steigen. Realistisch müsstest du aber wohl von der safe withdrawal rate von rund 4% nochmal 2% für die Inflation abziehen, um das wirklich „dauerhaft“ so zu realisieren. Damit wird das benötigte Vermögen für eine wirkliche „dauerhafte finanzielle Freiheit“ blöderweise gleich mal doppelt so groß, wenn plötzlich von den 4% swr nur noch 2% übrig bleiben, weil der Rest in die Werterhaltung durch Inflation gesteckt werden müsste…

    Wie siehst du dieses Problem?

    Antworten
    • Hallo Maddo,

      die konstante 4 %-Entnahme (und andere Entnahmestrategien) enthalten in der Regel einen Inflationsausgleich.
      In den Anmerkungen zum Rechner steht auch: „Alle Geldbeträge sind um die Inflation bereinigt“.

      In der Praxis passt man die Entnahmebeträge also (z.B. jährlich) an die Inflation an, das ist bereits mit einkalkuliert.

      Antworten
      • Interessant, das ist mir doch tatsächlich bisher stets durch die Lappen gegangen! Rückwirkend betrachtet ist es tatsächlich in jedem deiner Artikel erwähnt ^^ Jetzt weiß ich Bescheid, danke für die Klarstellung.

        Antworten
  21. Hallo Oliver,

    tolle Wohnung. Danke für´s Teilhaben. Ich finde die Papierstehlampe im Schlafzimmer toll, die würde ich mir
    gerne für mein Wohnzimmer kaufen. Darf ich fragen, ob die auch von IKEA ist? (Habe keinen Katalog zu Hause und beim googeln finde ich nicht diese Form).

    Besten Dank für Deinen tollen Blog und gutes Gelingen für Eure Zukunft!

    LG Gerda

    Antworten
    • Hallo Gerda,

      IKEA STORM Standleuchte, IKEA scheint das Model momentan nicht mehr zu führen, bei Amazon findest du die aber auch unter „Trango Reispapier Stehleuchte“.

      Gruß
      Christian

      Antworten
  22. Noch mal was zum Wohneigentum:

    Vor 10 Jahren habe ich eine Eigentumswohnung 77m², BJ 1962 für 96T€ in einem 6 Parteienhaus (Leichlingen, Wohnstadt in der Nähe von Leverkusen) gekauft und vermietet. Ist jetzt bezahlt und wird heute für 156T€ angeboten (davon gibt es viele in Leichlingen).
    Heute ärgere ich mich, ich hätte damals gleich ein ganzes Haus kaufen sollen – das hätte sich von ganz alleine selber bezahlt.

    LG jogi

    Antworten
  23. Hi Oliver,

    interessanter und ausführlicher Einblick. Danke dafür. Ich teile deine Ansicht, dass Wohnqualität nicht zwingend nur von der Größe abhängt (mehr =besser?). Ich glaube sogar, dass das aktuelle Mantra zur Bewältigung der Wohnungsnot zu einseitig auf Neubau ausgerichtet ist und sich kein Schwein darum kümmert, wie bereits vorhandener Wohnraum besser genutzt werden kann. Die alleinstehende Oma unter uns zahlt für 4-Zimmer, 100qm 400€, da sie einen Uraltvertrag hat, den Platz aber gar nicht mehr benötigt. Warum aber sollte sie in eine 2-Zimmerwohnung umziehen, die mittlerweile teurer als ihre alte ist. Also „blockiert“ sie unfreiwillig eine Riesenwohnung.

    Einziger Wermutstropfen bei deinen Überlegungen:
    „Immerhin wurden wir bei rund der Hälfte der Anzeigen, auf die wir uns meldeten, zu einer Besichtigung eingeladen“.
    Aus eigener Erfahrung sinkt diese Einladungsquote mit einem Kind (trotz Akademikereltern, 2 Einkommen, Nichtraucher) schlagartig von 50 auf 5%, zumindest hier in Süddeutschland.

    Antworten
  24. Nette Studentenbude. Ist ok so zu leben. Es geht aber auch anders.

    Ein schöner großer garten in den man morgens direkt aus dem Wohnzimmer geht und seinen Kaffee trinkt während man den unverbaubaren Blick über die Wälder aus dem traumhaften Wohngebiet mit alten Stadtvillen genießt. Etwas Gartenarbeit am Samstag macht sogar Freude, der selbstgepflanzte Apfelbaum trägt dieses Jahr wieder wunderbare Früchte…

    Dann Mittags in der schönen großen Küche mit der Familie in Ruhe kocht um dann im Esszimmer mit Blick ins Grüne zu speisen. Am Abend kommen viele Freunde und man grillt in dem gemauerten Grill an der Feuerstelle, alle haben Platz, alle genießen es. Die Abkühlung im eigenen Pool vor dem Abendessen war auch mehr als angenehm.

    Wenn kurz nach elf alle gegangen sind sitzt man alleine am Feuerplatz und betrachtet sein beleuchtetes Haus in der Dunkelheit des Sommerabends und ist froh, es zu haben….

    Antworten
    • Klar. Nur liegt der Kaufpreis für das von Dir beschriebene Objekt hier in der Region bei min. 1,25Mio €. Dann noch die laufenden Kosten einer Immobilie der Größe dazu…

      Finanzielle Freiheit dürfte für die meisten das erreichbarere Ziel von beiden sein.

      Außerdem muss man der Typ dafür sein. Gemauerter Grill, große Parties usw wäre alles überhaupt nicht meins und mich nervt jetzt schon die ständige Verantwortung für eine große Immobilie. Man muss sich halt auch kümmern, irgendwas ist immer. Das war in der ETW wesentlich bequemer.

      Antworten
    • Hey Oliver, darbender, der du mit deiner Freundin in der kleinen „Studentenbude“ dahin vegietieren musst, lasst euch gesagt sein das ihr alles richtig macht. Meine Hochachtung vor soviel Authentitaet und Vorbildfunktion fuer Menschen die auch diesen Weg beschreiten moechten. „Hochmut kommt vor dem Fall“.

      Antworten
      • Da hast Du Recht. Was braucht man zu zweit auch mehr.

        Wobei ich zugeben muss, dass ich unser großes Heim mit Kindern bei Regenwetter schon manchmal zu schätzen weiß.

        Was ich allerdings furchtbar finde, und in die Richtung ging ja Eigenhes Kommentar, ist der Repräsentationscharakter einer solchen großen Immo. Viele kaufen sie ja gerade deshalb. Man wird in eine andere Schublade gesteckt. Ich brauche das nicht nur nicht, ich empfinde es als unangenehm, es ist mir peinlich, wenn ich andere einlade. Schubladentechnisch sähe ich mich lieber in der mittelgroßen mittelguten ETW als in solch einem Protzkasten.

        Antworten
    • Na, da hat wohl jemand das Forum verwechselt.
      Wer die hochpreisige Stadtvilla mit Swimmingpool, Feuerplatz und Außenkamin braucht, ist sicher kein Frugalist und entweder hochverschuldet oder hat schwer geerbt. Vielleicht aber auch jemand, der einfach unglaublich viel Geld verdient. Dass man dies dann der werten Umwelt auch zeigen und beweisen will, ist vielleicht sogar verständlich, wenn auch etwas unreif.
      Ich wohne für mich und nicht für die Außenwirkung. Der eine Moment, mit der Cohiba am erlöschenden Feuer zu sitzen und mir selbst auf die Schulter zu klopfen, was für ein toller Hecht ich bin, wiegt den Stress das Ganze zu finanzieren und zu erhalten nicht auf.
      Okay, die Cohiba habe ich jetzt dazugedichtet.

      Antworten
  25. Es gibt natürlich noch was zwischen hochpreisiger Stadtvilla und Studenten-Mietwohnung.

    An der Mietwohnung verdient jemand Anderes um sein eingesetztes Kapital zu verzinsen.

    Blöd an einer Eigentumswohnung statt Mietswohnung ist nur, dass man da eine Verwaltung bezahlen muss, die im Endeffekt keinen Mehrwert bringt. Trotzdem ist der Verlauf des Wertes einer Eigentumswohnung nicht so übel. Ich habe vor 10Jahren eine 3,5 Zi Eigentumswohnungmit 77m² für 96T€ gekauft und vermietet (Mieteinnahmen zwichen 496€/Monat und jetzt 620€/Monat) – jetzt wird eine gleiche Wohnung (etwas schlechter ausgestattet) für 156T€ angeboten.

    Mein Reihenendhäuschen, nominell 116m² Wohnfläche, 180m² Nutzfläche, 339m² Grundstück mit Garage in Köln, habe ich vor gut 26J für 345TDM, umgerechnet 176.395€ gekauft. Letztes Jahr wurde ein REH am anderen Ende mit jedoch nur 132m² Grundstück (370€/m²) absolut renovierungsbedüftig für > 400T€ verkauft. Mit meinem größeren Grundstück würde ich allein schon 476.590€ erlösen. Dadurch, dass ich dabei bin, das Haus energetisch zum Plusenergie-Haus aufzuwerten, dürfte das noch deutlich mehr sein, ich werde demnächst als Rentner kostenfrei. (PV Überschüsse werden alle Nebenkosten des Hauses bezahlen) wohnen können. (probier das mal mit einer Mietswohnung – da hängt man am Fliegenfänger bezüglich der Energiekosten)

    Ich werde dann auch das Grundstück nutzen, um mich mit diversem, was ich áuf dem Grundstück selbst anbauen werde, teilweise selbst versorgen können, werde mir jedoch weder hühner noch Schafe oder Kühe halten LOL. (Die Jobs, die mir Spass machten und die ich auch hatte, ließen einen Gartenbau kaum zu.) Auch das geht mit einer Mietswohnung niemals.

    Geldvermögen kann ganz schnell kaputt gehen, ein eigenes Haus (muss nicht groß sein), das zudem quasi Energie-autark betrieben werden kann – ist da weitaus wertbeständiger. Und über die „mündelsichere“ rechnerische Rendite und den Wertzuwachs kann ich mich keineswegs beklagen.

    soviel für heute

    LG jogi

    Antworten
    • @Jogi: Klasse Sache. Den Gewinn hast du aber im Einkauf gemacht, da du in einer Stadt sehr günstig gekauft hast und schon sehr teuer verkauft. Selbst nach Abzug deiner Kosten sollte sich das stark gelohnt haben.

      Auf dem Weg einfache finanzielle Freiheit zu erreichen, ist eine Immobilie in 90% der Fälle viel zu immobil und vom Wert her risikobehaftet heutzutage. U.a. keine nennenswerte öffentliche Förderung mehr, weil es dafür aber auch keinen Grund gibt.

      Mieten ist da auf dem Weg hin einfach ein Kostenpunkt auch der Lebensqualität, den man eingehen muss und dann kann man sich irgendwann sein Haus kaufen.

      Antworten
  26. Ich zieh auch nach Hannover! Da lässts sichs’s leicht frugal sein 🙂
    Für so eine Wohnung müsste ich in München wahrscheinlich so um die 1000 Euro warm zahlen, vielleicht auch mehr.

    Ich bin übrigens sehr gespannt, Oliver, wie sich dein Frugalistenleben entwickelt, falls du und Joana mal Kinder haben solltet. Auf deine neuen Gedanken und Tipps freue ich mich schon jetzt.

    Antworten
  27. Hallo Oliver,
    Da habt ihr einen tollen Fang in der List gemacht! Wir wohnen auch in der List – allerdings auf der dreifachen Fläche zum doppelten Preis (in gewisser Hinsicht auch ein Schnapper;)). Ein tolles Viertel! Und wenn du in der Eilenriede genügend Runden gedreht hast, kommen dir die geschlungenen Wege bald auch sehr übersichtlich vor :D.
    Viele Grüße

    Antworten
  28. Hallo Oliver,
    meine Frau und ich leben zurzeit in einer Kleinstadt, in Niedersachsen an der Autobahn A1.
    Es ist eine 2 Zimmer Wohnung mit großer Küche, großem Wohnzimmer, Bad, Balkon, ca. 85qm.
    Dazu ein Kellerraum, Garage und Fahrradschuppen.
    Wir fühlen uns ganz wohl in der Wohnung, allerdings ist die Raumaufteilung nicht ganz
    optimal. 3 Zimmer auf 85qm wären natürlich besser, gerade wegen dem Nachwuchs, der bald erwartet wird.
    Kosten wie folgt:
    Kaltmiete: 455 Euro
    Hausnebenkosten: ca.80 Euro
    Gas: 58 Euro
    Strom: 45 Euro
    Internet / Telefon: 30 Euro
    Rundfunkgebühr: 17 Euro

    Ich habe oft darüber nachgedacht mir eine Eigentumswohnung zu kaufen,
    da ich aber in meinem Leben bisher 8 mal umgezogen bin,
    hatte es bisher keinen Sinn gemacht.
    Nun wohne ich seit fast 10 Jahren in der selben Wohnung.
    Hätte ich selbst nicht gedacht, das ich so lange dort bleiben werde.
    Die Mietpreise sind in den letzten Jahren auch hier stark erhöht worden.
    Der Preis liegt jetzt bei neuen Verträgen etwa bei 7,- bis 8,50 Euro / qm.

    Nun erwarten wir Nachwuchs und da kommt wieder der Gedanke, sich
    Wohneigentum anzuschaffen.
    Auch die Nachfrage nach Wohneigentum ist ja zur Zeit sehr hoch,
    so das sowas fast nur noch über einen Makler geht.
    Zudem haben die Immobilienpreise in den letzten Jahren auch gewaltig angezogen.
    Und wir würden damit finanziell über Jahrzehnte auf ein Pferd setzten .
    Schönen Gruß aus Vec

    Antworten
  29. Internet und Telefon für 16 €? Da ist ja garantiert noch ein Bonus drin? Vermute, dass sich das irgendwann verdoppeln wird?
    Ansonsten schön, dass ihr so günstig wohnt.
    Mir persönlich wäre das zuvirl Entbehrung. Wohne mit meiner Freundin in 3 Zimmern, 79m². Etwasmehr Platz brauchen wir dann auch mit 2 Katzen 🙂
    Geschirrspüler gebraucht würde ich auch nie kaufen. Wer weiß, wie die Vorbesitzer den runter gesifft haben und wie lange der noch läuft…

    Antworten
    • *lach*

      Habe mir gerade neulich das Gegenteil gesagt! Würde mir nie wieder Geschirrspüler, Waschmaschine oder Trockner neu kaufen. Die verlieren in den ersten Jahren so viel an Wert und man kann die gebraucht für wenig Geld in eBay Kleinanzeigen kaufen.

      Und was die Hygiene angeht, dann lässt man halt SpüMa oder WaMa mal im erweiterten Program / 90 Grad-Wäsche leer laufen!?

      Antworten
  30. Hallo Oli,

    Wir haben eine ähnlich grosse Wohnung, allerdings Neubau und um einiges teurer (Schweiz) -> 1’450 CHF für 49m2. Seit kurzem sind wir vom Bett auf einen japanischen Futon umgestiegen, den kann man tagsüber aufhängen oder zusammenrollen und verstauen. t

    So hat man ein ganzes Zimmer frei zur Verfügung für diverse Dinge wie Sport, Videos aufnehmen, Übungen etc.

    Grüsse
    Thomas

    Antworten
  31. Hallo Oliver,

    was wäre bei euch House price/Annual rent in Hannover (mehr zum Thema hier https://jlcollinsnh.com/2012/02/23/rent-v-owning-your-home-opportunity-cost-and-running-some-numbers/)?
    Bei uns in Darmstadt ist das zirka 17. Da die Zinsen richtig niedrig sind (1,43% Festzins, 20 Jahre), überlege ich gerade, ob wir (ich und meine Frau) eine Immobilie (Wohnung oder Haus) kaufen sollten. Wofür würdest du dich entscheiden – kaufen oder mieten?

    Grüße,

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  32. Hallo zusammen,
    ich habe im Speckgürtel der Landeshauptsatadt von NRW Düsseldorf, im Duisburger Süden am Waldrand und 6 Min. von einer Einkaufsstraße und U-Bahn-Haltestelle entfernt, im Dezember 2014 ein kleines Zweifamilienhaus aus den 20er und 50er Jahren (Anbau) aus Ersparnissen gekauft. Mit viel Eigenarbeit und Hilfe von Freunden gibt es heute zwei 2-Zimmer-Wohnungen mit 54qm im EG mit Garten, 16qm Terrasse, 4qm Küchenbalkon und Pergolasitzplatz im Garten ebenfalls 4qm und 57qm Wohnfläche im 1. OG mit Erker und ein ausgebautes Dachgeschoss mit 27qm (Wohnschlafraum, kleine Küche mit Essplatz, Duschbad, Waschmaschine und als Clou: 16qm Dachterrasse auf dem Flachdach des Anbaus), Kaufpreis: 130.000,– € mit Kaufnebenkosten und Renovierung insgesamt 200.000€. Monatlicher Komplettunterhalt für 2 Personen ca.300,– €. Wertsteigerung bis 2019 dank Finanzkrise: 100 Prozent! Im Rentenalter kann das Haus von zwei Paaren genutzt werden und ggf. das Dachgeschoss an einen Studenten: „Wohnen gegen Hilfe“ vermietet werden. Ja, ein 40qm Wohnzimmer braucht niemand, weder als Berufstätiger noch als Privatier. Mein Stadtgrundstück: 208qm (Bodenrichtwert 300,– € pro qm) reicht völlig aus. Der Garten :10m breit 15m lang ist pflegeleicht mit Terrasse und Pergola, einem Staudenbeet, Strauchobst ,Hochbeeten und Rindenmulch statt Rasen.

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  33. Das war sicherlich ein Schnäppchen und die beste Entscheidung eures Lebens.
    Auf die Wertsteigerung würde ich noch nicht mal so sehr bauen – ein eigenes Haus ist auf jeden Fall wertbeständig, egal was die Immo Preise gerade machen.
    Wenn ihr es noch zum Plusenergiehaus isoliert und mit PV und SWP aufrüstet kann die Rente kommen 😉 Bei letzterem könnte ich helfen, habe das zu 90% durch.
    LG jogi

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  34. Ich find’s toll, dass ihr mit bzw. auf so wenig Raum so prima klarkommt. Uns ist die Größe einer Wohnung nicht so wichtig, wohl aber die Anzahl der Zimmer. Unter 3 Zimmer (Schlafzimmer, Wohnzimmer, Gäste-/Arbeitszimmer) würde ich nicht mehr wohnen wollen. Wie groß bzw. wie klein die Zimmer sind ist unerheblich, Hauptsache es gibt diese räumliche Trennung. Lieber eine kleine 3-Zimmer-Wohnung als eine große 2-Zimmer-Wohnung ist meine Devise…

    Ich persönlich mag es nicht, wenn der Schreibtisch neben dem Sofa im Wohnzimmer steht oder man Gästebett und Schreibtisch in einer Zimmer quetschen muss oder dergleichen.

    Wir hatten jetzt auch überlegt, uns zu verkleinern, von 74qm und 4 Zimmern (Wohnzimmer, Schlafzimmer, Gästezimmer, Arbeitszimmer) auf 3 Zimmer und 60qm, weil uns 3 Zimmer locker ausreichen. Die kleinere Wohnung wäre aber nur 45 EUR preiswerter gewesen als die große….(640 EUR warm versus 675 EUR warm, zentrale Lage im Ruhrgebiet), also pro Person 27,50 EUR… Und da kamen wir zu dem Schluss, dass uns das Plus an Quadratmetern und das eine Zimmer mehr (sowie großer Balkon vs. kleinerer Balkon) dieses Geld auf jeden Fall wert sind…

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    • So sehe ich das auch. Man muß echt überlegen, wie die eigene Lebensqualität incl. Arbeitsweg, Zimmeranzahl, Nachbarn aussieht, und dann entscheiden, ob eine Wohnung auf Teufel komm raus super billig sein muß. In Oli´s Fall hat er zumindest eben auch darauf geachtet, (Arbeitsweg/Waldnähe) und ja alles ziemlich kleine Zimmer, aber effizient. In den meisten Städten findet man sowas schwer, und würde man sich aus Sparsamkeitsgründen verkleinern wollen, wundert man sich, daß die Mieten so angezogen haben, und man praktisch für ne kleinere Wohnung fast das gleiche zahlt. Meine Schwiegermutter sagt immer: „Man muß sich echt zu Hause auch wohl fühlen, schließlich verbringt man viel Zeit zu Hause.“

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  35. Die meisten Städte haben das Szenario, dass jahrelanger Leerstand im nennenswerten Umfang vorherrscht. Eigentum wird also nicht vermietet/verkauft, womit Preise stabil bleiben bzw. durch die Nachfrage für Singles/Päärchen steigen. Sind zwar kleine Wohnungen auf den qm teurer, sind sie insgesamt besser zu vermieten und man findet sie leichter. Das bedeutet aber schlussendlich, dass sobald es größer wird und Richtung Familie geht, es schlagartig teuerer und schwieriger wird und erst bei vielen qm sich wieder relativiert. Kann man noch an Freunden und Besuch dadurch sparen, dass es genügend BnB Angebote inzwischen gibt, sodass man die Gäste dahin verweisen kann, so ist jedenfalls ein guter, nicht total rationalisierter Lebensstil inzwischen schnell verhältnismäßig teuer. Betonung auf verhältnismäßig zu den Einnahmen, Aufwänden und der verbundenen Lebensqualität.

    Ab dieser Grenze wird es eben schwierig zu sparen, auch steigen kollektivistisch gedacht die negativen Auswirkungen, die wieder auf einen selbst zurückfallen, wenn der Binnenmarkt versagt.

    Oder wir setzen vom ersten bis letzten Deutschen auf reinen Export und Importieren vom Ausland dann alle binnenwirtschaftlichen Güter wie Kultur, Nahrung usw.

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  36. Dieser Artikel beweist: Das ganze Konzept kann nicht für jeden funktionieren. Denn so viele günstige Wohnungen gibt es nicht. Dass man so eine günstige Wohnung nun gutverdienenden, und vermögenden Jung-Kapitalisten vermietet, ist aus Sicht des Vermieters verständlich, aber eigentlich natürlich total unsozial.
    Denn eine Familie mit geringerem Einkommen und Vermögen muss dann die teurere Wohnung oder weitere Arbeitswege mit allen verbundenen Nachteilen akzeptieren. Am Ende bezahlen die Schlechtverdiener ihre Miete an die Vonovia AG, bei der die Frugalisten dann investiert sind. So funktioniert die Umverteilung von unten nach oben. Kein Lebenskonzept für Linksdenkende jedenfalls.

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    • Da stimme ich Dir von der sozialen Seite total zu. Es hat alles ein zweischneidiges Schwert, und sobald man zu den sicheren Hoch-Gehaltseingängern gehört, hat man im heutigen Mietmarkt einen entscheidenden Vorteil. Ich bin selbst Vermieter, und habe aber auch viel Scheiß mit Leuten erlebt, die gerade so über die Runden kommen mit ihren regelmäßigen Gehältern: á 1.300€. Die haben es noch nicht mal geschafft, die Küche vom Vormieter abzukaufen und wollten das in Raten bei mir abstottern. So nett ich war, habe ich das gemacht, aber mich auch massiv geärgert, weil dann plötzlich die Zahlungsmoral nach ließ, und unregelmäßiger die Küchenraten geflossen sind. Zum Schluß trennten sie sich, und es kam gar keine Miete mehr. Mich nervt das so, wenn Menschen, die so wenig verdienen, und gerade dann mit Geld so schlecht umgehen können und mir dann nebenbei so erzählen, das sie sich ne neue Couch gekauft haben, und ihre zwei Angorakatzen so massiv krank sind, und teure Arztrechnungen anstanden. Im Ausreden finden sind die ja alle kreativ. Zudem rauchten beide wie ein Schlot (hatte ich auch nicht vorher gewußt). Ich will hier nicht alle über einen Kamm scheren, aber leider gibt es oft einen Zusammenhang zwischen Schulbildung und mit Geld umgehen können. Im Konsumieren sind dann viele große Klasse und kaufen auf Pump das nächste Handy, obwohl es unterm Strich dann viel teurer ist. Genauso mit den Handyverträgen incl. Handy. Muß ja nicht so sein, und einzeln ist´s immer billiger. Außerdem muß ich nicht alle 2 Jahre ´n neues Handy haben. Oder n günstigeren Stromanbieter finden, und jährlich wechseln. Siehe Finanztip: ich habe in meinem Umweld genau diese Kniffe angewendet, und bei manchen am Jahresende 1000€ eingespart (Versicherungen wechseln, etc.) aber ey, 90% sind so bequem, und machen es nicht weiter… da kommt ein Danke, cool, und das nächste Mal nach 1Jahr? „Hast de Dein Handyvertrag schon gewechselt, und dein Stromanbieter?, och nöö, hab ich vergessen. Sind ja nur paar Euro Unterschied… (Nee auf die Jahre gerechnet eben nicht, aber da liegt das Problem, da müßte man sich ja mal hinsetzen und paar Zahlen auf´s Papier rechnen. Allein die Raucherei kostet zwischen 600-1.300€ / Jahr.

      Und deshalb ist das größte Übel unserer Gesellschaft: die unpraktische Schulbildung! Ich würde in der 9. und 10 Klasse ein Pflichtfach einführen, wo es nur um Finanzen, Gehaltsverhandlungen, Einnahmen / Ausgaben / Haushaltsbuchführung/ eigenen Stundenlohn ausrechnen geht. Denn viel Kids haben null Plan, wie lange man für ne Sache arbeiten muß, solange es halt immer aufm Konto oder im Geburtstagssparschein landet.
      Und als weiteres Pflichtfach würde ich „Lifestyle (Schein und Sein auf Instagram…) Was macht mich wirklich glücklich… der richtige Beruf, wie finde ich den? / gesunde Ernährung / Zusammenhänge industrielle Nahrung = Autoimmunerkrankungen / Umweltverschmutzung / Auslaugung der Böden = minderwetige nährstoffarme hochgezüchtete Gemüse und Obst in unserem Supermarkt/ Fleischproduktion (Unterschied Ökosiegel…) Streßbewältigung / Achtsamkeit / Umgang mit Mitmenschen / Sozial Media (Freizeitfresser) / Verdummung von Werbung und Fakebilder im Internet…“
      Genauso würde ich als Pflichtlektüre, statt „Die Leiden des jungen Werter“ halt mal Gerd Kommer: „Souverän investieren“ vorschlagen.
      Oder wie sagte mal kürzlich ne Schülerin: Allgemeinbildung? Fehlanzeige! „Aber ich kann ’ne Gedichtsanalyse. In 4 Sprachen“

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      • Geschichten wie die Deine habe ich auch im Bekanntenkreis erlebt, mehrfach. Hab auch schon Mietnomadenwohnungen ausgeräumt. Schreckt mich so ab, das ich selber nie Wohnungen vermieten wollte, viel zu viel Stress. Erst neulich wieder: Über 70 Jährige Vermieterin wird abends um 22 Uhr angerufen, das die Heizung im Bad „tickt“. Bei draußen sommerlichen Temperaturen…

        Bei der Bildung stimme ich Dir nicht ganz zu:
        Die Lehrpläne und die Art der Bildungsvermittlung sind Käse, aber den Kommer zur Pflichtlektüre zu machen oder ähnliches genauso unsinnig. (Und gefährlich, Kommers Wissen über Wahrscheinlichkeitstheorie ist erbärmlich. Der komplette Unterbau ist einfach falsch. Wer glaubt, das Aktienkurse einer Normalverteilung folgen, baut sein Haus auf Sand)
        Besser ist es, den Kindern (und Erwachsenen) beizubringen, selbst Wissen zu erlangen, kritisch zu sein, selbst Fähigkeiten zu entwickeln. Und das ganze bitte auch mit Bezug zum realen Leben.
        Beispiel: Mathematik. In der Grundschule ist noch alles super, man kann das gelernte Wissen in Sachaufgaben anwenden. „Hans kauft drei Äpfel…“ Damit kann der 4.Klässler auch was anfangen: „Wenn ich jeder Woche 2€ spare, dann…“
        Später wird es abstrakt. Man lernt Funktionen. y=x2. Man weiß nicht wozu oder wo man das anwenden kann. Deswegen vergisst man es sofort wieder. So wie wohl den Großteil der höheren Klassen, Zeitverschwendung.
        25 Jahre später stößt man auf ein neues Hobby und braucht dafür Funktionen. Plötzlich ist alles da, die sieht man überall, die Anwendungsmöglichkeiten sind endlos. (der „Flatten-the-curve“-Punkt von Covid im letzten Jahr z.b.) Schon ist Motivation da, man behält das gelernte und entwickelt sich weiter.
        Und da schließt sich der Kreis: Im „Finanzunterricht“ wird dir keiner von rauchenden Mietnomanden mit kranken Kätzchen erzählen…

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        • Zum großen Teil gebe ich Dir recht. Ich habe nie verstanden, wozu ich Funktionen brauche. Aber auch jetzt muß ich mir keine Corona „Flatten-the-curve“ ausrechnen. Das machen andere. Aber ich nehme an, Dein Hobby geht weit über dieses hinaus.

          Der Satz: „Besser ist es, den Kindern (und Erwachsenen) beizubringen, selbst Wissen zu erlangen, kritisch zu sein, selbst Fähigkeiten zu entwickeln. Und das ganze bitte auch mit Bezug zum realen Leben.“ trifft ja wirklich 100% zu. Aber wo sollen die das lernen? Viele Eltern wissen das nicht, und können es somit nicht ihren Kindern beibringen. Das Grundproblem hier ist auch: „Über Geld spricht man nicht“ Also hält man sich auch bedeckt mit seinem Finanz-Wissen so nach dem Motto: Sollen die anderen die gleichen dummen Fehler machen… Umso dankbarer bin ich Menschen wie Oliver, oder finanzfluss, finanztip, lazyinvestors, die sich der Sache annehmen, und die Leute aufwecken wollen.

          Und ganz ehrlich, hätte mir einer in der Schule mal die Börse erklärt und darüber aufgeklärt, wie Bankberater ticken, und das Immobilien kaufen nie das Beste ist… (in Punkto Maklerkosten, Rücklagenbildung, Mietnomaden) wäre ich sehr dankbar gewesen. Und da hätte mich durchaus auch interessiert, das unser Staat politisch solch ein Konsum unterstützt und diese Schuldner nach 7 Jahren klanglos aus der Schuldenfalle entläßt. Warum haben wir denn so viele Schuldner? (Meine Schwägerin arbeitet in der Schuldnerberatung) Weil viele einfach nirgendwo gelernt haben, ihre eigenen Finanzen durch zurechnen. Und zwar nicht nur aufs Konto gucken, „Oh warum ist soviel Monat am Ende des Geldes noch übrig?“
          Und dazu gehört eben auch Gehaltsverhandlungen. Und ein bißchen Lust und Hirn, sich selbstständig weiter zu bilden. Da sehe ich in Punkto Schulbildung große Unterschiede, vor allem auch was Gesellschaftsschichten angeht. Ein Anfang wäre z.B. auch mal in der 8. Klasse durchzurechnen, wieviel Kohle man spart, wenn man nicht raucht! Von der Gesundheit mal ganz abgesehen.

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  37. Ich möchte hier mal mein Konzept vorstellen. Ich bin ein Verfechter des Eigenheims. Ich wohne im Moment in meinem dritten Haus. Das erste habe ich in Deutschland gekauft als ich 25 Jahre alt war. Dieses wurde vor 4 Jahren verkauft. Mit deutlichem Zugewinn. Danach war ich für 2 Jahre in den USA und habe dort für 130 000 $ ein Haus gekauft, renoviert und nach 1 Jahr wieder verkauft für 185 000 $. Mit diesem Geld und meinem sonstigen Vermögen habe ich dann letztes Jahr in Frankreich ein Haus gekauft. Ich musste noch 150 000 Euro aufnehmen (d.h. ich hatte 250 000 Euro Eigenkapital) zu einem Zinssatz von 0,3%. Das Haus hat 167 qm Wohnfläche. Keller, Garage und ca. 500 m2 Grundstück.
    Hier mal meine Kostenaufstellung. Ich rechne als Kosten nur den Zins den ich zahle. Das Geld das ich jeden Monat zurückzahle ist für mich wie Sparen. Vollständigkeitshalber. Ich amortisiere pro Monat 1250 Euro.
    Hier mal meine Berechnung:
    – Zinsen pro Monate für Hypothek: 36 Euro
    – Strom: 20 Euro (ich habe selbst installierte Solaranlage mit Speicher. Ich bin zu 80% unabhängig vom Netz)
    – Wasser: 20 Euro
    – Heizung: 120 Euro (ich werde in Kürze auf Pelettheizung umrüsten, dann wird es noch günstiger)
    – Internet: 15 Euro
    – Fernsehen: 30 Euro
    – Grundsteuer: 120 Euro
    Total: 361 Euro –> 180 Euro pro Person (wir sind zu zweit, mit 2 Kindern)
    Für mich hat sich ein Eigenheim immer gerechnet. Einen grossen Teil meines Vermögens habe ich damit aufgebaut. Aber, ich muss dazu sagen, dass ich immer sehr viel Eigenleistung gebracht habe. Bei allen drei Häusern. Wer das nicht kann sollte evtl. auf ein Eigenheim verzichten da sonst bei jeder Kleinigkeit kosten entstehen.

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    • fehlt da nicht der größte Posten: Die Instandhaltungskosten? Die nimmt man üblicherweise mit ~1-3%/Jahr vom Gebäude an und sind damit der größte Faktor (nach eventuellen Raten für den Kredit)
      Ok, viel Eigenleistung, aber Heizung/Solarzellen/ etc halten ja auch nicht ewig?

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    • „Ich bin ein Verfechter des Eigenheims. Ich wohne im Moment in meinem dritten Haus“

      Glückwunsch, hast halt den langjährigen Bullenmarkt gerade richtig erwischt. Die vielen Eigenleistungen müßte man allerdings noch als Opportunitätskosten ansetzen. Freilich kann man das heim- und handwerkern als sozusagen Hobby für sich selbst betrachten, für mich wäre das allerdings schlicht „Arbeit“ ud dann bliebe die Frage, ob denn nun wirklich ein Gewinn erzielt wurde.
      Das sich die Eigenheime für Dich „immer gelohnt haben“ liegt schlicht daran, daß Du sie ja immer in Abständen wieder kurzerhand abgestoßen hast und die damit sicher kommenden massiveren unvermeidlichen Kostenblöcke von großen Instandhaltungen also quasi auf den Nächsten abgeschoben hast. Das ist auch völlig richtig und nur so würde ich das auch machen.

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      • die Abnutzung bzw die anstehenden großen Kostenblöcke sind doch im Marktpreis eingepreist. Nach 5 Jahren ist eine Heizung einfach 5 Jahre älter und wird in der Bewertung des Hauses einen geringeren Wert darstellen.

        In einem Bullenmarkt merkt es einfach nur niemand.
        Beispiel:
        Kaufpreis 500.000
        Aktueller Marktpreis bei gleichem (!) Gebäudezustand: 600.000
        Abzug für die älter gewordene Heizung -2.500
        Verkaufspreis 597500

        An einen Käufer abwälzen geht also nicht (es sei denn man verschleiert die Abnutzung), denn der Käufer wird derartige Kosten mit einbeziehen.

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  38. Ich frage mich: Was ist präsentierenswert an einer Durchschnittswohnung, die sich ein großer Prozentsatz in Deutschland leisten könnte, mehr Miete wäre aber für viele Menschen nur bedingt drin? Außer, dass es sich beim Mieter um einen Softwareentwickler handelt, der sich sehr viel mehr qm leisten könnte? Ich habe das Gefühl, das Prinzip Frugalismus geht zwar vordergründig mit Bodenständigkeit einher, vergisst aber grundsätzlich die Welt wie sie aussieht – und damit auch die Realität vieler Menschen, die weniger Einkommen und/oder Erbe haben. Möglicherweise sind sie aber auch völlig ok mit der kleinen Größe ihrer Wohnung, allerdings wären sie möglicherweise sehr verwirrt in Anbetracht dieses Beitrages.

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  39. Lieber Oliver,

    danke für deine interessanten und unterhaltsamen Artikel. Planst du dein Leben lang zur Miete zu wohnen?
    Ich habe deinen Blog erst am Wochenende entdeckt. Ich hoffe, ich habe es hier nicht übersehen, aber es würde mich sehr freuen, wenn du mal einen Artikel zum Thema „Mieten oder Kaufen von Wohneigentum“ schreiben könntest und unter welchen Umständen ein Kauf sinnvoll sein kann. Wenn man z.B. plant ein Zimmer in seiner Eigentumswohnung unterzuvermieten oder die Wohnung komplett zu vermieten oder wieder zu verkaufen bei Wegzug aus dem Land (ich lebe in der Schweiz und plane nicht, meine Rentenzeit hier zu verbringen. Wohne noch in einer WG, aber irgendwann möchte man das ja nicht mehr und das Mieten einer 2-3-Zimmerwohnung ist hier sündhaft teuer. Der Gedanke denselben Betrag in den Erwerb der Wohnung zu investieren ist mir viel sympathischer). Vllt könntest du den Artikel auch unter dem Aspekt schreiben, dass man weit mehr als 20 % des Kaufpreises aufbringen könnte, bzw. die Wohnung mit Partner bewohnen würde. Und natürlich unter dem Aspekt, dass man im Eigentum mehr Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten genießt.

    Vielen Dank vorab und beste Grüße,
    Roxana

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    • Liebe Roxana, lieber Oliver,

      genau zu dem Thema gibt es seit 1 Woche einen tollen Beitrag von einer sehr empfehlenswerten Gruppe: Lazyinvestors: https://www.youtube.com/watch?v=BTyZCOVUvYM
      Natürlich würde mich auch interessieren, was Oliver dazu sagt.
      Ich persönlich finde Kaufen sehr schwierig, denn wenn man einen Job hat, der auch in den nächsten Jahren Ortswechsel integrieren, dann nervt es einfach. Und wenn ich Kaufe, okay, ich kann dann höherwertige Fliesen rein bauen, aber auch nicht immer nach meinem Geschmack, wenn ich vorhabe, das ganze in den nächsten Jahren evtl. verkaufen zu wollen. Es dürfen dann keine knallroten Bäder sein, oder kotzgrünen Fliesen. (Naja, die meisten haben ja ein normalen Durchschnittsgeschmack). Aber was mich beim Kaufen nervt, Du mußt Dir dann auch echt was suchen, was sich später ggf. wieder gut verkaufen läßt. (Verkehrsanbindung, kein zukünftig geplantes Industriegebiet in der Nähe…) Und die Nachbarn können auch nerven. Das ist mit einem Umzug leichter zu beheben, als zu verkaufen. Und was viele vergessen: die Scheidungsrate liegt um die 40%, bei Paaren ohne Trauschein noch höher; und die Durschnittsdauer um die 14 Jahre. So ne gemeinsame Immobilie ist also ein ziemliche hohes Cluster-Risiko. (viel Geld in ein Objekt, unklare Kreditzinsentwicklung, unklare Beziehungsentwicklung, unklare Jobentwicklung… Gehaltseingang) mit der Gefahr der Zwangsveräußerung. Und mal davon abgesehen, das z.B. aufm Dorf die Anbindungen oft so schlecht sind, daß Du als Elternteil sofort zum Taxifahrer mutierst… (Kita, Bushaltestelle, abends von der Disko…) Meine Kollegin ist aus dem Grund nach 10 Jahren Eigenheim in die Stadt mit ihren Kids gezogen… Sie hatte es einfach so satt.
      In der Schweiz ist es ja üblich zu kaufen, aber die zahlen quasi sehr oft nur die Mindest-Rate (wie so ne Art Miete) an die Bank ab, und verkaufen dann irgendwann die Immobilie bei Umzug mit Hypothek drauf. In einem Fall in der Nähe von Konstanz kenne ich einen, der zahlt um die 1.000CHF Zins monatlich an die Bank, für ne Wohnung, die auch ungefähr in dem Preissegment zur Miete lag. Also wenn se immer alle so tönen, daß die Eigentumsimmobilie im Verhältnis zu Mietern so wahnsinnig hoch ist (in Italien und in der Schweiz), dann würde mich mal interessieren, wieviele davon keine Hypothek mehr auf ihr Eigentum haben? Alles andere ist scheinheilig.

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