Wie ich meine eigene Seife herstelle (und auch sonst alles hinterfrage)

Als ich vor sechs Jahren FIRE und die Frugalisten-Philosophie für mich entdeckte, änderte sich nicht nur meine Einstellung zum Geld.
Auch in anderen Lebensbereichen hatte ich zuvor oft gesellschaftliche Vorstellungen übernommen. Viele Dinge machte ich einfach so weil man das eben so macht – weil andere es vormachten oder es die gesellschaftliche Norm war.

Doch als ich merkte, dass schon das normale Lebensmodell (40 Jahre lang arbeiten und sein Geld für Konsum wieder ausgeben) nicht das Gelbe vom Ei war, fing ich an auch alles Mögliche andere in meinem Leben zu hinterfragen.

So stand ich eines Tages unter der Dusche und betrachtete das bunte Sammelsurium an Plastikflaschen und –dosen, die sich auf dem Wannenrand aufreihten.
Damals wohnte ich zusammen mit zwei Mitbewohnern in einer WG. Jeder von uns hatte sein eigenes Duschgel und Shampoo, dazu meist noch ein Conditioner oder irgendeine Haarkur (mit Aktiv-Formel für strapaziertes Haar… oder so ähnlich). So kamen einige Behältnisse zusammen.

Zuvor hätte ich über sowas gar nicht nachgedacht, doch plötzlich gingen mir einige Fragen durch den Kopf.

Wie viel Plastikmüll entsteht eigentlich alleine durch diese ganzen Flaschen und Behälter?
Warum kaufen wir alle diese Pflegeprodukte überhaupt? Wer stellt sie her und warum? Gibt es diese Sachen schon immer? Braucht man die unbedingt?
Und überhaupt, was ist da eigentlich alles drin?

Wirklich umweltfreundlich kamen mir die ganzen Plastikverpackungen jedenfalls nicht vor. Und beim Blick auf die Rückseite der Fläschchen muss ich mir eingestehen: SODIUM LAURETH SULFATE und HYDOXYISOHEXYL 3-CYCLOHEXENE konnte ich nicht einmal buchstabieren. Trotzdem schmierte ich es mir täglich in die Haare.

Ich überlegte weiter. Wie haben sich die Menschen eigentlich früher gewaschen, als es diese Produkte noch nicht gab?
Na klar, mit Seife! Dunkel erinnerte ich mich noch an die gelblich-braunen Seifenklötze, die es früher bei meinen Großeltern gab. Heutzutage schien sowas aber keiner mehr zu benutzen – außer vielleicht als Mitbringsel vom Mittelaltermarkt.

Kann man Seife auch selber machen?

Kaum war ich aus der Dusche raus, startete ich eine Google-Suche:
Was ist eigentlich genau Seife? Wie wird sie hergestellt? Kann man das vielleicht selber machen?

Das Ergebnis überraschte mich – ich stieß im Internet auf eine ganze Community von Hobby-Seifenmachern. Ich fand Seifenrezepte in Hülle und Fülle, Seifenrechner für die richtigen Zutatenmischungen und Seifen-Foren, in denen sich Seifenfans über die besten Rezepte und Herstellungsmethoden austauschten.

Das wollte ich auch ausprobieren – aber nicht alleine. Darum fragte ich meine Eltern, ob sie Lust hätten, die Seifenproduktion zu einem kleinen Familienevent zu machen.
In den folgenden Tagen erstellten wir eine gemeinsame Einkaufsliste und trugen alle nötigen Materialien und Zutaten zusammen. Und ein paar Wochen später war unsere erste Charge selbst hergestellter Seife fertig.

Ein bisschen Seifen-Theorie

Alleine mit Wasser lassen sich die Haut oder eine schmutzige Bratpfanne nicht so leicht waschen. Das liegt daran, dass sich Fett nicht ohne weiteres mit Wasser verbindet. Gibt man etwa Öl in ein Glas Wasser und rührt um, bilden sich lediglich Fettaugen, die auf der Oberfläche schwimmen.

Es braucht eine waschaktive Substanz, die dafür sorgt, dass sich Wasser und Fett verbinden – einen Emulgator oder Tensid. Tenside sind der Hauptbestandteil in jedem Waschmittel, jedem Duschgel, Shampoo und jeder Zahnpasta. Und auch Seife ist ein solches Tensid.

Die meisten modernen Duschgels und Shampoos enthalten das synthetische Tensid Natriumlaurylethersulfat (engl. Sodium Laureth Sulfate, kurz SLES). Das ist billig industriell herzustellen, schäumt gut und ist pH-neutral. Letzteres nutzt die Industrie gerne aus, um ihre Produkte als besonders hautfreundlich zu bewerben. Dass SLES die Haut auch reizen und austrocknen kann, erwähnen die Verpackungen hingegen selten.

Seifen sind wiederum eine andere Familie von Tensiden. Chemisch ist Seife ein Salz aus Natrium oder Kalium und einer Fettsäure. Für die Herstellung lässt man Natron- oder Kalilauge zusammen mit Fett zu Seife reagieren.
Dafür sind sowohl pflanzliche als auch tierische Fette geeignet. Vielleicht kennt ihr noch den Film Fight Club mit Brad Pitt. Dort stiehlt Protagonist Tyler Durden einige Säcke menschliches Körperfett aus dem Abfall einer Fettabsaugungs-Klinik. Zusammen mit Rohrreiniger (was nichts anderes ist als Natriumhydroxid, das in Wasser gelöst Natronlauge ergibt) stellt er daraus Seife her. Chemisch gar kein Problem. Für unsere Seife kommen allerdings nur pflanzliche Fette zum Einsatz. 😉

Im Gegensatz zu synthetischen Tensiden wie SLES ist Seife nicht pH-neutral, sondern leicht alkalisch. Aus diesem Grund warnen Pflegemittelhersteller und einige Dermatologen davor, Seife könne den natürlichen Säureschutzmantel der Haut zerstören. Naturkosmetiker behaupten wiederum das Gegenteil.
Hier scheiden sich also die Geister. Ich denke, dass sich die Menschen seit Jahrhunderten mit Seife gewaschen haben, während gleichzeitig Allergien und Unverträglichkeiten weniger verbreitet waren. Und wenn man nicht gerade unter einem Waschzwang leidet, wird der Säureschutzmantel auch keinen großen Schaden nehmen. Ich kann jedenfalls aus eigener Erfahrung sagen: Meiner Haut geht es besser als zuvor, seit ich sie nur noch mit unserer Naturseife wasche. 😉

So stellen wir Naturseife selbst her

Im Mittelalter war das Seifensieden noch eine richtige Handwerkskunst. Zunächst musste man Holzasche auskochen, um daraus Kaliumkarbonat (Pottasche) zu gewinnen. Diese konnte man dann mit Pflanzenölen verseifen, wobei es auf das genaue Mischverhältnis der Bestandteile ankam.

Heutzutage ist das alles viel einfacher. Ich kann Natriumhydroxid in 5 kg-Eimern im Internet bestellen. Und mit einer Digitalwaage kann ich alle Zutaten aufs Gramm genau abwiegen.

Trotzdem braucht man auch heute ein paar (haushaltsübliche) Gerätschaften für die Seifenherstellung. Wir haben dafür folgendes Equipment angeschafft:

einen alten Kochtopf aus Emaille oder Edelstahl
eine präzise Küchenwaage
einen alten Pürierstab
(für 5 € haben wir einen von eBay Kleinanzeigen gekauft)
ein Thermometer zum Messen von Flüssigkeiten
(wir nutzen ein altes Fleischthermometer von eBay)
Gussformen zum Einfüllen der flüssigen Rohseife
(unsere habe ich aus dicken Spanplatten selbst gebaut)
Etwas Plastikfolie zum Auslegen der Gussformen
(wir nehmen einfach aufgeschnittene Müllbeutel)
Decken oder Handtücher zum Isolieren der Rohseife
1-2 alte Jogurtbecher zum Anrühren der Lauge
ein paar Plastiklöffel, ggf. ein feines Sieb
Zeitungspapier zum Auslegen des Arbeitsbereichs,
Küchenpapier zum Aufwischen von Laugenresten
Essig oder Essigessenz zum Neutralisieren der Laugenreste
Schutzbrillen, Gummihandschuhe
und lange Kleidung zum Schutz vor spritzender Lauge

Bei der Seifenherstellung kommen alle Werkzeuge mit ätzender Natronlauge in Kontakt. Darum nutzen wir die Geräte ausschließlich zum Seife machen und nicht etwa zum Kochen.
Wir haben also einen eigenen Seifen-Pürierstab und einen eigenen Seifen-Topf. Alle Geräte lagern zusammen in einer Kiste bei meinen Eltern im Keller. Wenn wir Seife machen, wird die Kiste einfach herausgeholt und wir haben sofort alles griffbereit.

Beachten muss man außerdem, keine Werkzeuge aus Aluminium zu verwenden. Denn Aluminium löst sich in Natronlauge unter Bildung von Wasserstoff auf.

Diese Zutaten benötigt man zur Seifenherstellung

Die Eigenschaften der fertigen Seife werden vor allem durch die verwendeten Öle und Fette bestimmt.
Als „Standardrezept“ hat sich in der Seifen-Community dabei das sogenannte 25er-Rezept etabliert. Auch unsere Naturseife stellen wir nach diesem Rezept her.
Dabei kommen je 25 % Rapsöl, Olivenöl, Kokosfett und Palmfett zum Einsatz. Jedes Fett steuert eine bestimmte Eigenschaft bei. Rapsöl ist ein billiges Basisfett. Olivenöl verleiht der Seife eine pflegende Wirkung. Kokosfett sorgt dafür, dass die Seife gut schäumt. Das Palmfett macht die Seife hart.
In der Summe ergibt sich so eine gut ausbalancierte, günstige Alltagsseife.

Wenn wir Seife machen, produzieren wir meistens eine Gesamtmenge von ca. drei Kilogramm. Dieser Vorrat reicht für unsere Familie (3-4 Personen) etwa zwei Jahre lang.
Dafür verwenden wir diese Zutaten:

Zutat Menge Preis
Rapsöl 750 g (824 ml) 0,82 € (ca. 1,00 €/L)
Olivenöl (nativ) 750 g (824 ml) 2,95 € (ca. 3,60 €/L)
Palmfett (Fettstange / Reines Pflanzenfett) 750 g 1,20 € (ca. 1,60 €/kg)
Kokosfett (Palmin) 750 g 4,50 € (ca. 6,00 €/kg)
Natriumhydroxid (NaOH) 413 g 4,95 € (ca. 12 €/kg inkl. Versand)
Leitungswasser ca. 1 Liter
Gesamt 14,42 €

Naturseife Herstellung Zutaten Material

Bei der Seifenherstellung ist das richtige Mischungsverhältnis zwischen den Fetten und dem NaOH entscheidend. Da unterschiedliche Fette unterschiedlich viele Fettsäuremoleküle beinhalten, ist diese Berechnung nicht immer trivial. Deshalb gibt es im Internet Seifenrechner, um das richtige Mischverhältnis auszurechnen.

Im Regelfall nimmt man etwas weniger NaOH als Fett für die Verseifungsreaktion zur Verfügung steht. Dadurch befindet sich in der fertigen Seife ein kleiner Fettüberschuss, die sogennante Überfettung. Die Seife wird dadurch geschmeidiger und weniger scharf. Verbleibt jedoch zu viel Fett in der Seife, wird diese schnell ranzig und fängt an komisch zu riechen. Wir haben bei unserer Seife mit einer Überfettung von 7-8 % gute Erfahrungen gemacht.

So läuft die Produktion ab

Zunächst kommen die Fette und Öle in einen großen Topf und werden auf ca. 40°C erhitzt. Dabei verflüssigen sich das Kokos- und das Palmfett.

Seifenproduktion Topf Olivenöl Palmfett Kokosfett Rapsöl

Als nächstes löse ich das Natriumhydroxid (NaOH) in Wasser auf, so dass Natronlauge entsteht. Da sich dabei beißende Dämpfe bilden, erledige ich das draußen im Freien. Natronlauge ist zudem stark ätzend, weshalb ich zur Sicherheit Handschuhe, Schutzbrille und lange Kleidung trage. Außerdem muss man darauf achten, das NaOH nur langsam und Löffel für Löffel mit dem Wasser zu verrühren – und nicht etwa umgekehrt das Wasser auf das NaOH zu geben. Das kann sonst dazu führen, dass einem alles um die Ohren fliegt.
Durch die chemische Reaktion heizt sich die Lauge auf ca. 80°C auf. Ich lasse sie noch eine Weile draußen stehen, bis sie auf ebenfalls 40°C abgekühlt ist.

Seifenherstellung Natronlauge anrühren

Anschließend wird die Natronlauge zu den flüssigen Fetten in den Topf gegeben. Mit einem Pürierstab wird die Mixtur dann für rund 1-2 Minuten verrührt, um die Verseifungsreaktion in Gang zu bringen. Das Gemisch dickt dabei an, so dass es ein bisschen wie heißer Vanillepudding aussieht.
Danach kann die Rohseife in die vorbereiteten Gussformen gefüllt werden.

Seifenlauge einfüllen in Gussformen Produktion Naturseife

Damit die Verseifung anschließend weiter läuft, muss es die Seife schön warm haben. Darum packen wir die Gussformen in Handtücher und eine dicke Decke ein. So kann die Hitze nicht entweichen, die durch die Verseifungsreaktion erzeugt wird.

Verseifungsreaktion Kaltverseifung Seife herstellen

Dieses Paket bleibt jetzt etwa 36 Stunden so liegen. Danach ist die Seife hart und wir können sie in handliche Stücke schneiden.

Selbst gemachte Seife fertig schneiden

Trotzdem ist die Seife dann noch nicht ganz fertig. Die Verseifungsreaktion läuft noch weiter und die Seife wird mit der Zeit immer härter und weniger alkalisch. Nach etwa vier Wochen ist die Seife dann reif und kann zum Waschen verwendet werden.

Selbst gemachte Seife Seifenstücke

Familienevent Seifenherstellung

Mittlerweile ist unsere Seifenproduktion zu einer kleinen Familientradition geworden. Immer wenn unser Vorrat langsam zur Neige geht, verabrede ich mich mit meinen Eltern zur Herstellung einer neuen Charge.
Wenn man die nötigen Gerätschaften einmal angeschafft hat, dauert die Herstellung mit zwei Personen ungefähr ein bis zwei Stunden. Das macht immer Spaß und ich verbringe bei der Gelegenheit gleich Zeit mit meiner Familie.

Seit wir vor fünf Jahren zum ersten Mal Seife hergestellt haben, habe ich kein Duschgel, kein Shampoo und keinen Rasierschaum mehr gekauft. Meine selbst gemachte Seife gefällt mir einfach viel besser. Sie fühlt sich gut an und riecht nicht nach komischer Chemie. Ich weiß genau, was drin ist und es entsteht viel weniger Plastikabfall. Außerdem macht Waschen und Rasieren mehr Spaß, wenn man weiß: Das habe ich selber gemacht.

Das eingesparte Geld für Shampoo & Co ist dabei eher ein Nebeneffekt. Mit einem Stück Seife kann ich mich ungefähr einen Monat lang waschen und rasieren. Das Rohmaterial für ein Stück kostet ungefähr 30 Cent.
Natürlich könnte man so eine einfache Naturseife auch auf Märkten oder in Naturkosmetik-Geschäften kaufen. Da kostet ein Stück dann oft 3 bis 5 €.

Du willst auch selbst Seife herstellen?

Wenn ihr auch selbst Seife herstellen wollt, ist die Seite naturseife.com vermutlich die beste Anlaufstelle im deutschsprachigen Netz. Dort findet ihr auch den bereits erwähnten Seifenrechner. Weitere gute Anleitungen und Rezepte gibt es auch auf kupferzopf.com. Und wie zu fast jedem Thema finden sich auf YouTube unendlich viele Videos zur Seifenherstellung.

Darum ist es gut, alles zu hinterfragen

Meine Erfahrung ist, dass gesellschaftliche Normen nur selten den bestmöglichen Weg für irgendetwas darstellen. Das gilt für fast alle Lebensbereiche. Sei es Körperpflege, Sparen und Geldanlage, Wohnen, Ernährung, Sport, Arbeit oder etwas anderes.

Darum ist ein wichtiger Grundpfeiler der frugalistischen Lebensphilosophie, alles zu hinterfragen, was einem die Mitmenschen und die Gesellschaft vorleben. Hinter die Kulissen zu schauen, sich zu informieren. Nicht alles zu übernehmen, was in der Werbung oder beim Kaffeklatsch in der Mittagspause erzählt wird.

Oft findet man bessere, gesündere, kreativere und kostengünstigere Lösungen, wenn man sich abseits der ausgetretenen Pfade umsieht. Wenn man sich fragt Brauche ich das? Welche anderen Möglichkeiten gibt es noch? Wie haben es die Menschen früher gemacht? Wie machen es heute Menschen in anderen Ländern?

Auf diese Weise entdeckt man leicht Neues, erweitert seine Fähigkeiten und sein Verständnis der Welt. Viele glauben, das ginge nur, indem man mit dem Flugzeug in ferne Länder reist. Aber oft reicht dafür schon der eigene Badewannenrand.

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45 Gedanken zu „Wie ich meine eigene Seife herstelle (und auch sonst alles hinterfrage)“

  1. Hallo Oliver,

    alles zu hinterfragen finde ich super. Ich habe mein Konsumverhalten komplett geändert.
    So kaufe ich jetzt unverpackt ein. Ich habe in Düsseldorf 3 Unverpackt-Läden. Außerdem bekomme ich beim Türken um die Ecke alles mögliche an frischen Sachen ohne Verpackung.

    Ich kaufe extrem selten Gebrauchsgegenstände neu.

    Viele Grüße und weiter so. Einen tollen Beitrag hast du da geschrieben.

    Viele Grüße

    Tanja

    Antworten
    • Vielen Dank, Tanja, das ist vorbildlich! 🙂

      Einen Unverpacktladen haben wir hier in Hannover auch – allerdings muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich bisher noch nicht einmal dort war. Leider kann man nicht immer alle Dinge im Leben auf einmal hinterfragen/überdenken/ändern.

      Antworten
    • Hallo Oliver,
      tolle Initiative. Ich mache bspw. auch mein Waschmittel selbst: Mit Wasser, Kernseife, Soda und ein paar Tropfen Lavendelöl. Ist schnell gemacht, kostenschonend und zeigt ne solide Waschkraft. OK mit Karottenbrei könnte es schwierig werden 🙂 aber für die Alltagswäsche völlig akzeptabel.
      P.S. Jetzt wo ihr Nachwuchs bekommt (oder schon habt) werdet ihr sicher dann verstärkt Biolebensmittel einkaufen und eure Ausgaben in diesem Bereich steigen. Habt ihr mal an Mikrolandwirtschaft gedacht? Man pachtet sich von einem Bauern ein Stück Acker und zieht dort sein eigenes Gemüse in Mischkultur – zusammen mit anderen Leuten. Bei uns hier gibt es schon solche Initiativen. Die Kosten sind geringer als für ein Schrebergarten und der Eigenanbau macht viele Einkäufe im Supermarkt überflüssig. Zudem schont man die Umwelt, ist an der frischen Luft, lernt neue Leute kennen, gewinnt an Wissen kann die Kids gleich an die Thematik heranführen. Vielleicht gibt es sowas auch bei euch in der Nähe?

      Antworten
  2. Hallo Oliver,
    vielen Dank für diesen interessanten Beitrag, ich hatte immer schon einmal vor, Seife selbst zu machen, und du hast mich soeben noch einmal dazu motiviert, nur eine Frage hätte ich dazu:

    Hast du eine Idee wodurch ich das Palmfett (des Regenwaldes zuliebe) ersetzen könnte?

    Viele Grüße
    Madeleine

    Antworten
  3. Hallo Oliver, ein Beitrag über Seifenherstellung hätte ich eher nicht erwartet, aber du schaffst es immer wieder, im positiven Sinne zu überraschen. Ich habe auch schon ab und zu überlegt, Reinigungs- oder Kosmetikprodukte selbst herzustellen, da mir völlig klar ist, dass die meisten Werbeversprechen Humbug sind. Oft wird mit irgendeiner exotischen Spezialzutat geworben, die vermutlich in so kleinen Mengen enthalten ist, dass sie gar keine Effekte haben kann.
    An Seife habe ich mich aber noch nicht herangewagt und im Bereich Haarwäsche bin ich skeptisch diesbezüglich, bei langen Frauenhaaren. Als ich noch ein Kind war, hatten wir Seifen zum Händewaschen im Bad liegen. Ich habe diese aber im Vergleich zur Flüssigseife nie gern verwendet, da sie in einer ekligen Schicht Seifenreste in Schalen lagen und jeder Badbenutzer sie mit schmutzigen Händen anfasst. Mir erschien das immer schon unhygienisch. Aber, wie ich bei einer kurzen Internet-Suche gerade feststellen durfte, kann man aus den festen Seifen auch Flüssigseife herstellen.
    Wahrscheinlich ist es mir aber doch zu viel Aufwand. Großpackungen Spüli oder Handseife kosten nur ein paar Cent. Duschgel wird hier gern verschenkt. Vieles ist untereinander austauschbar. So habe ich schon Shampoo-Fehlkäufe als Duschgel oder Flüssigseife zweitverwertet. Den Reiz des Selbstgemachten hat das natürlich nicht und Dinge selbst herstellen liegt ja absolut im Trend.

    Antworten
    • Hallo Mitleserin,

      was die Haarwäsche angeht habe ich von den Frauen in meiner Familie auch eher gemischte Rückmeldung zu unserer Seife bekommen. Da sind die heutigen Ansprüche an Beschaffenheit/Geschmeidigkeit langer Haare doch eher schwer von so einer einfachen Allzweck-Seife zu erfüllen.

      Aber auch hier gibt es noch viele zahlreiche andere Alternativen zum Shampoo. Prinzipiell kann man zum Beispiel Haarseifen herstellen, die sind dann meistens etwas weniger stark überfettet. Manche schwören etwa auf Roggenmehl für die Haarwäsche. Joana hat unsere Seife mal in Kräutertee aufgelöst und damit eine Zeit lang ihre Haare gewaschen. Im Ich schätze, je nach individuellem Haartyp eignen sich für jeden unterschiedliche Verfahren – da muss man wohl einfach mal ausprobieren. Im Internet findet man leicht jede Menge Rezepte und Tipps (z.B. auf der von Markus unten auch schon verlinkten Seite smarticular: https://www.smarticular.net/themen/koerperpflege/haarpflege/).

      […] da sie in einer ekligen Schicht Seifenreste in Schalen lagen und jeder Badbenutzer sie mit schmutzigen Händen anfasst. Mir erschien das immer schon unhygienisch.

      Das kann ich von uns eigentlich nicht bestätigen. Ein paar Seifenreste kleben natürlich mit der Zeit an der Schale, aber eklig ist es bei uns eigentlich nicht. So sieht das an unserem Waschbecken aus:

      Antworten
    • Hallo, wir haben für das Seifenschalenproblem die Lösung gefunden, ein Bett aus Kieselsteinen unter die Seife zu legen, so trocknet sie gut ab und liegt nicht in der Restflüssigkeit. Zu mit dreckigen Händen anfassen muss ich sagen, dass ich da den Drücker des Plastikspenders der Flüssigseife schlimmer finde, da die Seife selbst ja keimtötende Wirkung hat und regelmäßig unters Wasser kommt. Lange Haare waschen wir übrigens mit Shampoo-Bars, dafür gibt es auch Rezepte im Internet.

      Antworten
    • Hallo Mitleserin,

      ich habe ziemlich lange Haare und wasche sie inzwischen nur noch mit Wasser alle 1-2 Wochen. Das hört sich vielleicht seltsam an und hätte ich auch nie gedacht, als ich vor 10 Jahren noch täglich mit herkömmlichem Shampoo wusch. Aber sie sind überhaupt nicht fettig, riechen neutral und viel gesünder als jemals zuvor.

      Ich habe angefangen die Haare immer seltener zu waschen und nur noch mit Naturkosmetika. Dann habe ich ein halbes Jahr lang ein Stück Haarseife benutzt und als das alle war einfach nur noch mit Wasser gewaschen.

      Das ist vielleicht nicht für jeden was, aber bei mir hat es super funktioniert.

      Liebe Grüße,
      Anna

      Antworten
  4. Hallo Oliver,
    guter Beitrag – danke dafür. Der Geldspargedanke steht hier zwar nicht so im Vordergrund. Aber es stimmt schon, dass man Unmengen von Müll vermeiden kann. Am wichtigsten finde ich aber, dass man nur weiß was in einem bestimmten Produkt enthalten ist, wenn man es selbst gemacht hat. Ich bin ebenfalls überzeugt, dass viele heutige (Haut-) Probleme durch den Chemiecocktail verursacht werden,dem wir uns täglich aussetzen.
    Und jetzt komme ich zum eigentlichen Grund meines Kommentars (ich bin nicht sicher ob es hier schon mal erwähnt wurde – falls ja, verzeihe man mir): Die Seite http://www.smarticular.net zielt in eine ähnliche Richtung. Dort gibt es Unmengen von Tipps, wie man Dinge des täglichen Bedarfs aus wenigen Grundzutaten selbst herstellen kann, z.B. Deo, verschiedene Waschmittel, Allzweckreiniger uvm. Es geht dort nicht nur ums Geldsparen. Das ist ein willkommener Nebeneffekt. Aber Müllvermeidung und Sicherheit bei den Inhaltsstoffen sind genauso wichtig.
    Gruß Markus

    Antworten
  5. Guten Abend, Oliver,

    schöner Artikel wieder von Dir mit interessanten Aspekten. Seife/Shampoo/Konditioner haben wir auch schon länger nicht mehr gekauft. Wir bekommen durch Hotelaufenthalte und Haushaltsauflösungen immer recht viel, sodass wir nix selber herstellen. Vielmehr verarbeite ich die vielen Seifen weiter zu Spüli und Badezusatz/Duschgel. Für die Haare nehmen wir auch Hotelshampoos, waschen aber auch nur 1x Woche. Nach dem Haarewaschen gibts für mich noch eine Essigspülung. Die kleinen Hotelfläschchen nehmen wir dann auch als Reisegrößen für anderes.
    Ich habe noch experimentiert, wie ich den „Seifenpamps“ für Spül- und Waschmaschine nehmen kann, hatte aber hier noch keinen Druchbruch, weshalb wir hier (noch) auf Pulvervarianten der Hausmarke von DM zurückgreifen und dabei niedrig dosieren.
    Gute Nacht weiterhin, die Schwäbin.

    Antworten
      • Hallo Oliver,

        schöner Artikel – ich mache Seife schon seit einigen Jahren als Hobby. Daher möchte ich hier ein kleines „Obacht“ reinrufen:
        Wenn man nicht gut rührt, oder wenn man mal Pech hat, können sich wie bei Tilsitter Käse kleine Löcher bilden, in denen sich Natronlauge sammelt. Das ist gefährlich, solche Seife muss entsorgt werden.
        Wenn man Flüssigseife aus selbstgemachter Seife herstellen will, muss man a) damit rechnen dass es sehr schelimig werden kann und b) wenn es länger rumsteht auch fies schimmeln kann (hängt beides an Fettzusammensetzung und Laugenmenge)

        Zu selbstgemachten Waschmitteln:
        Da würde ich von abraten. Moderne Waschmaschinen kommen aufgrund der Fuzzy Logic mit großen Schaummengen nicht klar und stoppen, falls man die Dosierung im Verhältnis zur Schmutzmenge nicht gut trifft. Außerdem enthalten selbstgemachte Mittel keine ‚Builder‘, die die Maschine vor dem in D sehr häufig kalkigen Wasser schützen. Und diese Mittel schaffen es auch nicht, helle/weiße Wäsche vor dem vergrauen zu schützen, so dass ein weißes Hemd nach einem Jahr leicht ein hellgraues Hend ist (das läßt sich dann auch leider nicht mehr wegwaschen, schon probiert).
        ich bleibe lieber bei normalem Pulverwaschmitteln (flüssig ist unnötig…)

        Ich habe mittellange Haare, und die richtige Kombi von spezieller Haarseife mit saurer Spülung kann gut funktionieren, nach einer Weile musste ich allerdings wieder wechseln, mein Haar wurde auf die Dauer strohig. Vielleicht mal noch eine andere Haarseife, hmmm…

        Antworten
        • Ja, hab auch n bissl Bedenken wg Waschmittel, ähnlich wie Du, Uyulala. Die Niedrig-Pulver-Dosierungs-Variante geht für uns auch ganz gut, weshalb wir dabei wohl bleiben werden erstmal. Trotzdem danke für die Links zum Reinschmökern. Harrseife war bei mir auch nix, wurde als normale Seife weiterverbraucht.

          Antworten
  6. Hallo Oliver,
    ich bewundere Deine tollen Ideen immer wieder und die Idee, Seife zu kochen könnte mein nächstes Projekt werden. Es gibt mittlerweile sooo viele Leute, die hobbymäßig richtig tolle Seifen herstellen. Dass es so einfach ist, hätte ich nicht gedacht. Also werde ich demnächst eine weitere tolle Verwendung für z.B. meine getrockneten Lavendelblüten haben. Die sind bislang „nur“ Bestandteil in Duftsäckchen.
    Gruß Ina

    Antworten
    • Das kommt darauf an, was du in so in eine Kosten-Nutzung mit einbeziehst. Umweltaspekte und deren Kosten lassen sich nur schwer kalkulieren. Aber es geht auch einfacher: Eine gute Seife macht viele weitere Produkte und Folgeprodukte um die Schäden der ersteren zu kompensieren überflüssig. Z.B. Hautcreme und spezielle Shampoos. Zeit = Geld. Lebensqualität soll ja unbezahlbar sein.

      Hätte ich eine bezahlare Quelle für Lorbeeröl, würde ich mich mal an Aleppo Seife versuchen. Diese Seife rockt wirklich.

      Antworten
  7. Endlich habe ich verstanden, wie es funktioniert. Ich habe zahlreiche Videos zur Seifenherstellung betrachtet und diese hatten mich entmutigt. Nach dieser Erklärung und den Fotos scheint es mir praktisch und machbar. Super ist auch die Preiskalkulation!

    Antworten
  8. Hallo Oliver,
    coole Sache! Auch das in größerem Stil gleich für und mit der Familie zu machen.

    Seit einiger Zeit nutze ich keine Duschgels mehr sondern Seife, aber wie du schon richtig bemerkt hast, so gute Seife vom Markt (Naturseife, nicht die billige aus dem Discounter) kostet rund 5€ das Stück.
    Seife selber machen behalte ich mir mal im Hinterkopf als Projekt mit Freunden 🙂

    Deo mache ich schon länger selbst, einfach Bodylotion mit Soda/Natron mischen (kann man z.B. als „Kaisers Natron“ in der Backwarenabteilung im Supermarkt kaufen).

    Auch Haarpflege habe ich aus Leinsamen schon selbst gemacht, total simpel zu machen und gibt Feuchtigkeit und Schwung und ist Anti-Frizz, super für Locken.

    Wie du und andere Kommenatoren schon bemerkt haben ist der Sparereffekt nicht riesig bei all den selbergemachten Produkten, aber man weiß was man sich auf Haut und Haar schmiert, es spart Plastikmüll und macht Spaß selber zu machen.

    Grüße nach Hannover,
    Noemi

    Antworten
    • Hi Noemi,

      cool, da hast du ja auch schon einiges ausprobiert! 🙂
      Seife selber machen wird dir bestimmt auch nicht schwer fallen. Wenn man das nötige Equipment und alle Zutaten zusammen hat, ist es nicht schwer und schnell gemacht.

      Antworten
  9. Danke für den anschaulichen Artikel! Ich hinterfrage auch viel mehr. Die Sachen selbst zu machen, dafür ist mir meine Zeit derzeit zu schade & mir fehlt ein Garten/Balkon. Kaufe deswegen Pflegeprodukte im Reformhaus. Für mich alleine geht das preislich. Bei einer 5-köpfigen Familie würde ich mir aber auch mehr Gedanken machen, wie ich das finanziell optimieren kann. Wie handhabt ihr das bei eurem Töchterchen: Nutzt ihr Stoffwindeln? Interessant fand ich, welche Pflegeprodukte mein Bruder für seine Kleine nutzt: Pflanzenöl und Kartoffelstärke für den Hintern (wenn ich mich recht erinnere). Das letzte Jahr habe ich mich viel mit den Thema „entgiften“ beschäftigt, weil wir vielen Schadstoffen ausgesetzt sind. So langsam verstehe ich die Impfgegner, obwohl ich Impfen an sich für wichtig halte. Genetisch bedingt gehen Menschen unterschiedlich gut mit Giftstoffen um (die uns leider überall umgeben), weswegen manche Menschen trotzdem topfit durchs Leben gehen und andere leider nicht.

    Liebe Grüße
    Jenny

    Antworten
    • Hi Jenny,
      ja, wir nutzen zu Hause Stoffwindeln für unsere Kleine und praktizieren teilweise auch windelfrei (das Wort ist etwas irreführend, windelfrei heißt nicht, dass man keine Windeln benutzt).
      Für den Popo haben wir Mandelöl, das musste bisher aber noch nicht zum Einsatz kommen. 😉

      Antworten
  10. Schöner Artikel über etwas, was für die meisten Menschen in Deutschland ziemlich überflüssig sein dürfte…
    Seit über zwei Jahrzehnten benutze ich weder Duschgel noch Shampoo und Seife nur, wenn ich mich wirklich schmutzig gemacht habe (z.B. Fahrradreparatur). Ein Hautarzt bestätigte mir, dass die Haut normaler Büromenschen ganz gut ohne derlei Hilfsmittel auskommt. Meine Haare trage ich kurz, weshalb auch sie keine besonderen Reinigungsmittel benötigen.
    Jeden Morgen fünf Minuten Duschen (in meinem Fall kalt) reichen mir bereits seit langer Zeit zur Körperpflege und nein, man sieht und riecht es mir nicht an. Mein letztes Stück Seife kaufte ich vor über zwanzig Jahren.
    Man sollte nicht vergessen, dass der Mensch die meiste Zeit seiner Entwicklung ohne spezielle Reinigungsmittel leben musste und wohl auch konnte.
    Gruß, Tino

    Antworten
    • Hi Tino,

      spannender Ansatz, gefällt mir gut. 🙂
      Auch wenn ich es persönlich wohl nicht so umsetzen werde zeigt es, dass man oft noch viel mehr hinterfragen kann, als man so denkt.

      Antworten
  11. Hallo, ich mach zwar die Seife nicht selbst (da hab ich echt Respekt vor, aber vielleicht trau ich mich ja jetzt).
    Palmöl wär für mich allerdings ein NoGo.
    Mit den Waschmittelrezepten von Smarticular habe ich nur allerbeste Erfahrungen. Dort wird auch auf eine palmölfreie Olivenkernseife verwiesen, die verwende ich und habe gestern für 4 l Flüssigwaschmittel ca. 1,80€ gezahlt – durchaus ein Kostenfaktor, im Vordergrund steht aber für mich die Vermeidung dieser Plastikmüllberge. Zeitaufwand übrigens 20 min, zum Drogeriemarkt mit Einkauf und zurück brauch ich länger…
    Für die Haare verwende ich festes Shampoo in Bioqualität, ist keine Seife, und meine Haare sind damit wunderbar weich und griffig. Und auch da – null Plastik…
    Und den Spaßfaktor beim Selbermachen kann ich nur bestätigen! Aber Vorsicht, wie bei allem, das Spaß macht, gibt es auch hier einen gewissen Suchtfaktor 😉
    Liebe Grüße
    Ulrike

    Antworten
  12. Provokante These: Jeder Selbstversorger ist ein totaler Egoist, denn er entzieht dem Gesamtmarkt seine Produkte, da er nicht an der Arbeitsteilung und damit der Wohlstandsmehrung aller (!) teilnimmt. Zudem ist reine Selbstversorgung am Ende keine Freiheit, sondern ein Hochrisikolebensstil, denn man bezieht sein komplettes Lebenseinkommen aus dem eigenen Humankapital. Wer einmal ernsthaft krank wird und irgendwo „selbstversorgend“ in der Einöde wohnt, weiß wohl, wovon ich spreche…

    Trotzdem viel Spaß beim Seife kochen… 😉

    Patric

    Antworten
  13. Hallo Oliver,

    ein Hinweis fällt mir dazu ein: Da es hier nicht als Nahrungsmittel verwendet wird, ist es eigentlich nicht nötig, dass das Olivenöl NATIV ist. Für Seife täte es sicher ein billiges nicht-natives.

    Viele Grüße

    Claus

    Antworten
  14. Was dort nicht reingerechnet wird ist die die Arbeitszeit die das kostet. Wenn man einen hohen Stundenlohn hat ist das komplett sinnlos.

    Des weiteren gibt es gute Seife bei Aldi für ein paar Cent. Ich glaube nicht dass Deine „Milchmädchenrechnung“ mit allen Kosten wirklich so hinhaut.

    Antworten
  15. Hallo Oli,

    ich lese immer gerne bei Dir mit und Du hast eine Menge guter Ideen. Aber manchmal fehlt doch der Faktor Lebenszeit, oder? Bei Herstellen von niedrigpreisigen Produkten kommt mir dann schon diese Frage. Wir haben nur ein Leben und es ist keine Probe auf ein anderes. Besteht da (in meiner bescheidenen Meinung) nicht der Trick abzuwägen wann es Sinn macht frugal zu sein und wann nicht?

    Antworten
    • Klar, bei billigen Produkten stellt sich schon die Frage, ob sich die Arbeitszeit lohnt. Es kann sich jedoch lohnen, wenn ein oder mehrere Faktoren erfüllt sind:

      * Es macht Spaß: Ein Hobby, das nicht nur nichts kostet, sondern sogar noch spart.

      * Man erhält eine bessere Qualität. Beispiel: Pizza selber machen ist vielleicht nur weniger günstig als eine Tiefkühlpizza. Aber deutlich besser. So spart man sich vielleicht den ein oder anderen Besuch in der Pizzeria.

      * Wenn es gesünder ist.

      Aber jeder hat seine eigenen Prioritäten. Der eine bevorzugt dieses, der andere jenes…

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  16. Seife selbst herzustellen kann man auch aus Spaß oder als Hobby machen. Ich z. B. nähe viele meiner Sachen selbst und stricke auch meine Socken selbst. Kaufen wären mit Sicherheit günstiger. Macht aber keinen Spaß. Ohne Spaß und Hobby wäre das Leben doch sehr öde. Man muss ja nicht immer alles gegenrechnen.

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  17. Schöner Artikel….da bekommt man fast Lust, das nachzumachen! 🙂
    Ich kaufe im arabischen Laden die Alepposeife. Die ist dort komplett unverpackt in einem alten Karton gelagert und ein großer Würfel kostet 1,49€. Von daher finde ich das Selbstherstellen jetzt nicht so reizvoll, vor allem müsste ich erst noch Dinge anschaffen die dann gelagert werden müssen….

    Im Übrigen glaube ich nicht, dass Frugalismus automatisch zu „Selbstversorgung“ führt. Ich persönlich hasse Gartenarbeit und bin froh, dass ich einen Schreibtischjob habe, bei dem ich auch noch gut verdiene. Das ist ja das schöne an der modernen Gesellschaft…

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  18. Hallo Oliver!

    Warum habe ich erst jetzt diesen Artikel gesehen?
    Ich mache auch selbst Seife. Meine letzte war eine Holunderblütenseife. Ein richtiger Handschmeichler. Ich liebe sie.
    Natürlich kann man Seife kaufen. Das macht aber keinen Spaß und außerdem bestimmt man bei den selbst gemachten Sachen selbst, was reinkommt.

    Stundenlohn hin oder her: Für mich bedeutet es auch ein großes Stück Freiheit, in Ruhe -ohne Druck von Chef- arbeiten zu können. Das ist einer der Vorteile eines Downshifters. 😉 Diese Freiheit kann man nicht bezahlen.

    Gruß, Flitzekittel von miteigenenhaenden.wordpress.com

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  19. Der sehr gute Artikel hat mich inspiriert von flüssiger auf feste Seife umzusteigen. Eine gute und umweltfreundliche Idee. Ich nehme aber einfach Dalli Kernseife zu 1,25 EUR/ 300 g (drei Stücke) oder 4,17 EUR/kg.

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  20. Hallo Oliver,

    klasse Artikel. Ich selber bin ein riesiger Fan davon, Dinge selber zu machen (ich mache sogar meine eigene Cola, wenn ich nicht gerade auf Diät bin). Das spart nicht nur Geld, sondern macht auch noch Spaß. Besser geht’s doch nicht: ein Hobby, das Geld spart, anstatt Geld zu kosten…

    Viele Grüße
    Michael

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  21. Sehr interessanter Beitrag. Ich habe vor 2 Jahren Seifenkurs besucht und mich dann bald an die eigene Herstellung gewagt. Ich habe bisher 3 verschieden Seifenblöcke hergestellt und war jedesmal mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Allerdings habe ich aus lauter Experimentierfreudigkeit sehr viele Zutaten verwendet um die Seifen so hochwertig und gut duftend wie möglich zu machen. Im Endeffekt habe ich dann festgestellt das die Kosten fast gleichwertig mit den Seifen waren die ich mir zuvor gekauft habe (Ich habe immer auf Bio kaltgesiedete Seifen geachtet, von kleinen Onlineshops). Danach war es mit dem Seifensieden vorerst vorbei – ich denke aber das ich es auf jeden Fall bald wieder in Angriff nehmen möchte – diesmal aber mit etwas günstigeren Zutaten!

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