Rund drei Monate lang habe ich diesen Sommer nicht gearbeitet – vom 7. Juli (meinem letzten Arbeitstag in England) bis zum 3. Oktober.
Statt die Sommermonate über im Büro zu sitzen und das schöne Wetter nur durch die Fensterscheibe zu beobachten, habe ich einfach das gemacht worauf ich gerade Lust hatte und währenddessen von meinem Ersparten gelebt. Ordentlich rumgepimmelt eben – quasi eine Kostprobe der finanziellen Unabhängigkeit.
Nun ist diese kleine Auszeit vorbei. Seit rund einem Monat bin ich zurück im Hamsterrad und arbeite wieder 40 Stunden in der Woche.
Zeit also für ein kleines Resümee. Wie ist meine Finanziellen Freiheit auf Probe verlaufen? Was habe ich erlebt? Könnte ich mir in Zukunft dauerhaft so ein Leben ohne Job vorstellen? Und was genau mache ich nun zukünftig in Hannover?
Was habe ich die ganze Zeit über getrieben?
Vielleicht ist euch schon aufgefallen, dass ich in den vergangenen Monaten weniger Blogartikel veröffentlicht habe als üblich. Das lag daran, dass ich trotz der vielen Freizeit eigentlich immer voll beschäftigt war.
Einen Teil der Zeit habe ich genutzt, um ein wenig durch die Gegend zu reisen. Im Juli haben Joana und ich ein paar Tage Urlaub in Bayern gemacht.
Im August war ich knapp eine Woche lang in Bremen und Hamburg unterwegs, habe Freunde besucht und war auf dem Hamburger Finanzblogger-Treffen, das Vincent von freaky finance organisiert hatte:
FIWE 2017
Ende September ging es schließlich zur Financial Independence Week ins rumänische Timișoara. Und die war einfach nur wahnsinnig gut!
Am Wochenende gab es zunächst eine kleine Konferenz rund um das Thema Finanzielle Unabhängigkeit. Rund 25 Teilnehmer waren dafür aus ganz Europa angereist.
Die Vorträge zur Konferenz steuerten die Teilnehmer selbst bei. Claus von p2p-kredite.com gab uns eine prima Einführung ins Investieren in Privatkredite. Hannes berichtete, wie er Wohnungen über AirBnB vermietet. Sarah erzählte von ihrem Leben als Digitale Nomadin – seit vier Jahren tingelt sie ohne festen Wohnsitz durch die Weltgeschichte und arbeitet per Laptop von unterwegs aus. Selten bleibt sie länger als ein paar Wochen am selben Ort. Ihre Habseligkeiten wiegen zusammen 8 Kilogramm und passen in einen Rucksack.
Brian hatte mit seiner Familie ein paar Wochen in einer abgeschiedenen Hütte im Wald verbracht, ohne fließend Wasser, Strom oder Internet. Er berichtete davon, was sie dabei erlebt und gelernt hatten.
Mr. und Mrs. White feierten ein Jubiläum: Seit drei Jahren sind die beiden jetzt finanziell unabhängig und ohne normale Jobs. In ihrem Vortrag zogen sie ein Resümee, erzählten was sie mit ihrer Freiheit angestellt haben, welche Fehler ihnen unterlaufen sind und was sie für die Zukunft geplant haben.
Und auch ich habe einen kleinen Vortrag gehalten, in dem ich die Stuff Cloud und die Macht des Nichtkaufens vorstellte.
Ein Portal für die europäische FIRE-Bewegung
Schon während der Konferenz hatten sich einige Teilnehmer mit der Frage auseinandergesetzt, wie man die europäische FIRE-Community besser vernetzen und für mehr Informationsaustausch sorgen könnte. Im Gegensatz zu den USA, wo die FI-Bewegung gut organisiert ist und in regem Austausch steht, sind wir Europäer noch ein ziemlich versprengter Haufen. Erfahrungen und Know-How werden kaum über Landesgrenzen hinweg geteilt.
Noch auf der FIWE haben wir darum die Website FIREhub.eu gestartet, ein zentrales Portal für Finanzielle Unabhängigkeit und Early Retirement in Europa.
Noch befindet sich die Seite im Aufbau – es gibt aber schon ein Blogverzeichnis, eine Facebook-Gruppe und einen Eventkalender. Außerdem entsteht gerade ein Wiki, in dem nach und nach alle Informationen zusammengetragen werden sollen, die für FIRE in Europa relevant sind.
Nach dem Wochenende fuhr etwa die Hälfte der Teilnehmer noch weiter hinaus aufs Land zur FIWE Extra. Die fand in Mr. und Mrs. Whites Heimat statt – einem kleinen Städtchen im ländlichen Rumänien. Dort verbrachten wir noch weitere drei Tage mit Grillen, Plaudern, Lieder dichten und Philosophieren. Ich glaube, ich habe in dieser Woche so viel geredet wie zuvor im ganzen Jahr zusammen nicht. Es gab so viel, worüber man sich austauschen konnte. Jeder hatte andere interessante Erlebnisse und Geschichten zu erzählen.
Falls ihr neugierig seid: Auf der Seite von whatlifecouldbe.eu findet ihr jede Menge Fotos von dem Event.
Normalerweise hätte ich für all diese Reisen meinen gesamten Jahresurlaub verbrauchen müssen. Aber ohne Job war das ganz easy. Ich musste keinen Urlaub beantragen und hatte auch kein Urlaubskonto, von dem mir die Tage abgezogen wurden.
Neue Freundschaften
Wenn ich nicht gerade verreist war, war ich diesen Sommer fast jeden Tag draußen auf dem Skateboard unterwegs. Da wir ja gerade erst nach Hannover gezogen sind, war das eine prima Möglichkeit, um Leute kennen zu lernen und neue Freundschaften zu schließen.
Mittlerweile kenne ich die meisten Skateplätze in Hannover, bin Mitglied in einigen Skater-WhatsApp-Gruppen und kenne ein Dutzend nette Menschen aus der Gegend, mit denen ich mich zum Skaten verabreden kann.
Meiner Erfahrung nach ist es viel einfacher neue Leute kennen zu lernen, wenn man frei hat und nicht Vollzeit arbeiten muss. So hat man immer Zeit, spontan länger zu bleiben oder sich einer Unternehmung anzuschließen, wenn die anderen sich verabreden. Es gibt mehr Gelegenheiten für Unterhaltungen und gemeinsame Erlebnisse, die verbinden und Freundschaften entstehen lassen.
Wenn man immer nur ein paar Stunden nach Feierabend oder am Wochenende raus gehen kann, ist das viel schwieriger. Oft bleiben dann nur noch die Arbeitskollegen, unter denen man leicht neue Bekanntschaften schließen kann.
Alte Freundschaften
Neben einigen neuen Bekanntschaften habe ich die Zeit aber auch genutzt, um alte Freunde wieder zu sehen. Während wir in England wohnten, habe ich viele davon nur selten oder gar nicht zu Gesicht bekommen. Das konnte ich jetzt in aller Ruhe nachholen.
An einem Abend bin ich für den Geburtstag eines Freundes nach Braunschweig gefahren, meine alte Heimatstadt. Statt aber gleich am nächsten Tag schon wieder zurück zu reisen, habe ich gesagt: Ich habe Zeit. Ich bleibe einfach so lange ich Lust habe und irgendetwas auf dem Programm steht.
Am Ende bin ich schließlich eine ganze Woche in Braunschweig geblieben. Ich war skaten, habe noch mehr Freunde getroffen, war spontan auf einer Geburtstagsparty, habe mit Freunden Musik gemacht und bei zwei Umzügen mitgeholfen. Irgendwas ging eigentlich immer.
Finanzielle Freiheit ist alternativlos
Leider hat man für alle diese schönen Dinge kaum noch Zeit und Energie übrig, wenn man jeden Tag arbeiten gehen muss. Ein Vollzeitjob nimmt in der Regel ein so großes Tortenstück von der verfügbaren Lebenszeit ein, dass alle anderen Aktivitäten an den Rand gedrängt werden.
Und ich habe noch nicht einmal Kinder. Sollte ich irgendwann mal eine Familie gründen, dürfte die verfügbare Freizeit dann wohl gegen null gehen.
Die finanzielle Unabhängigkeit zu erreichen – oder zumindest die Freiheit, weniger und selbstbestimmter arbeiten zu können – ist für mich darum eigentlich alternativlos.
Nachdem ich zwei Jahre lang in einem 9-to-5-Job gearbeitet habe, habe ich diesen Sommer die Vorteile dieser Freiheit hautnah erlebt.
Ich kann verreisen, ohne mir Urlaub nehmen zu müssen. Ich kann generell viel spontaner sein. Es ist schon Mitternacht, aber das Bloggertreffen oder die Skatesession machen gerade Riesenspaß? Egal, ich kann am nächsten Tag einfach länger schlafen oder mich mittags nochmal eine Runde aufs Ohr hauen.
Ich bin ausgeruhter und kann mir mehr Zeit lassen. Was es dringendes zu erledigen gibt, kann ich auch am nächsten Tag noch schaffen.
Das Leben ist gemütlicher und entspannter, ich bin weniger gestresst.
Ich kann mich mit den Dingen beschäftigen, die mir Spaß machen und die mich an dem Tag gerade interessieren. Ich habe Lust heute einen Blogartikel zu schreiben? Dann schreibe ich eben einen. Oder bin ich heute schreibfaul? Dann übe ich Gitarre, lese ein Buch oder putze mein Fahrrad. Niemand schreibt mir vor, was ich wann erledigen soll.
Ein paar Stunden die Woche für jemand anderen zu arbeiten (auch gegen Geld) ist dabei vielleicht gar nicht mal schlimm. Aber der Job sollte nicht alle anderen Beschäftigungen dominieren. Und im besten Fall möchte ich mir aussuchen können, wann genau ich die Arbeit erledige. Deadlines und feste Arbeitszeiten passen mir nicht so gut in den Kram.
Natürlich bringt diese Freiheit auch neue Verantwortungen mit sich. Man braucht ein bisschen mehr Selbstdisziplin, weil der Arbeitsvertrag als Motivator wegfällt.
Wenn man für alles mehr Zeit hat, wird die Zeit auf einmal weniger wert. Man schafft weniger und fällt leichter in Müßiggang. Ich muss also eine andere Motivationsquelle finden als meinen Job. Aber diese Selbstdisziplin aufzubringen ist für mich das kleinere Opfer als der chronische Zeitmangel, der durch Vollzeitarbeit entsteht.
Und so geht es jetzt bei uns weiter
Seit Anfang Oktober arbeite ich nun wieder 40 Stunden in der Woche. Allerdings habe ich noch keinen neuen Job in Hannover angefangen, sondern arbeite noch bis Ende des Jahres für meine alte Firma in England.
Als ich dort im Juli gekündigt habe, hatte ich angeboten, dass ich von Zuhause aus an meinem Projekt weiterarbeiten könnte.
Die Firma willigte ein, und so kann ich nun bequem am heimischen Schreibtisch arbeiten – ohne Fahrradtour und ständige Reifenpannen. Da ich nicht mehr angestellt bin, sondern als Freelancer auf Tagesbasis arbeite, kann ich mir die Arbeitszeit relativ frei einteilen. Dazu werde ich auch noch deutlich besser bezahlt. Kein schlechter Deal also. 😉
Joana hat im August ihren neuen Job in einer Werbeagentur angetreten. Bisher gefällt es ihr dort sehr gut.
Allerdings hatten wir zu dem Zeitpunkt noch keine Ahnung, wo ich in Hannover einmal arbeiten würde. Unser Plan sah darum so aus: Sobald ich auch einen Job habe, suchen wir uns eine Wohnung, die möglichst nah an unseren beiden Arbeitsplätzen liegt. Eine Situation wie in England, wo wir beide eine Stunde zu unseren Jobs pendeln mussten, wollten wir dieses Mal auf jeden Fall vermeiden.
Joana hat sich nun erst einmal ein günstiges WG-Zimmer zur Zwischenmiete gesucht, während ich fürs Erste Quartier im Haus meiner Eltern bezogen habe. Die wohnen praktischerweise am Stadtrand von Hannover, rund 45 Fahrradminuten von Joanas WG entfernt. Hier wohne und arbeite ich nun für ein paar Monate im Gästezimmer.
Bisher liegen wir ganz gut im Plan und ich habe in der Zwischenzeit auch einen passenden Job in Hannover gefunden: Im Januar fange ich als Java-Entwickler in einer kleinen Software-Agentur an.
Diese Woche haben wir auch einen Mietvertrag für eine Wohnung unterschrieben. Nach rund 7 Jahren in Studentenwohnheimen, Untervermietungen und verschiedenen WGs ziehen wir am 1. Dezember zum ersten Mal in unsere eigene kleine Wohnung. Mit dem kurzen Arbeitsweg hat es jedenfalls geklappt: Keiner von uns muss weiter als zwei Kilometer mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren.
Und noch etwas wird anders sein als bisher. Denn mein neuer Job ist keine 40-Stunden-Stelle mehr. Stattdessen werde ich in Zukunft nur noch 24 Stunden pro Woche als Angestellter arbeiten.
Nebenbei will ich mein Nebengewerbe als Webentwickler und Programmierer weiter ausbauen. Als freiberuflicher Softwareentwickler kann ich höhere Stundensätze verlangen – und somit bei gleicher Arbeitszeit mehr Geld verdienen. Verdiene ich mit dem Nebengewerbe nicht mehr als in meinem Hauptjob, dann zahle ich auf die Nebeneinkünfte auch keine zusätzlichen Krankenkassenbeiträge.
Aber der wohl wichtigste Grund ist noch ein anderer: Als Teilzeit-Selbstständiger kann ich mir meine Arbeitszeit viel freier einteilen.
Ich kann nachmittags mal spontan skaten gehen und dafür an einem verregneten Samstagvormittag arbeiten. Oder im Sommer einfach mal ein paar Wochen lang gar keine Aufträge annehmen und relaxen. Dank meiner Festanstellung bin ich auf die Nebeneinkünfte ja nicht zwingend angewiesen. Etwas mehr Freiheit also, bei hoffentlich ähnlichem (oder höherem) Verdienst.
Wie war euer Sommer so?
Habt ihr auch schon mal ordentlich rumgepimmelt oder hättet Lust dazu?
Und gibt es hier in Hannover Leser und Frugalisten, die demnächst mal Lust auf ein Meetup hätten? 🙂
Hi Oli! Es freut mich sehr dass dir FIWE spaß gemacht hat. Super dass Du gekommen bist und auch aktiv auch an FIREhub.eu beteiligst.
Wir selber hatten mega viel Spaß an das ganze und werden es auf jeden Fall nächstes Jahr wiederholen!
Übrigens, wer lust hat was ähnliches in DE zu organisieren (nach dem selben Prinzipien), wir bieten euch gerne unsere Unterstützung an.
Für alle deine Leser: wer Oli noch nicht persönlich getroffen hat, der sollte echt die nächste Gelegenheit (Meetup?) nutzen und das nachholen!
Wenn Ihr ein Meetup in Hannover organisert, sind wir vielleicht auch dabei!
Alle Gute und viel Erfolg in deine neue Lebensphase. Du hast auf jeden Fall einen vernünftigen nächsten Schritt gemacht!
Hi Mr. W,
vielen Dank! 🙂 Die FIWE war wirklich großes Kino und ihr habt es einfach wunderbar organisiert. Ich hoffe, dass ich nächstes Jahr auch wieder dabei sein kann!
Und ihr seid natürlich jederzeit in Hannover willkommen! 🙂
Moin Oli!
Klingt nach nem fetten Sommer
Gut zu lesen, dass du wie immer alles im Griff hast. Sehr cool, dass du dann mit nem 24h Job am Start bist. Ich bin ja seit fast 1,5 Jahren mit 27h dabei und 4 hamsterradfreie Tage in der Woche sind schon eine gute Zwischensation.
Hat mich auch sehr gefreut, dass ich dich beim Bloggertreffen in Hamburg persönlich treffen konnte. Bleibt die Frage, ob du es am 20.11. auch zu unserem blogübergreifenden Lesertreffen schaffst. Für Speis und Trank ist diesmal gesorgt. Das schont den eigenen Geldbeutel und die Taler können für die finale finanzielle Freiheit gespart werden
Würd mich freuen, wenn du wieder dabei bist!
Bis dann! Beste Grüße Vincent
Howdy Vincent,
ein Grund zur Freude für dich: Ich bin am 20. wieder mit dabei! 🙂
Noch ein Vorteil als selbstständiger Progammierer: Ich nehme am Montag einfach meinen Laptop mit und kuschel mich tagsüber ein paar Stunden zum Arbeiten in irgendein Café. 😉
27h ist richtig chillig 😀
In ein paar Jahren schließ ich mich auch an!
Hi Oliver,
hört sich prima an. Das mit dem 24h-Job ist gut gelöst (Krankenkasse!). Ich habe zwar erst auf 37h reduziert, aber selbst die 2 Stunden merke ich. Der nächste Schritt wird 35h sein. Allerdings muss ich meine Frau mitversorgen, denn sie ist durch mich bereits finanziell frei^^ Uns würde es auch langen, wenn ich nur noch halbtags arbeiten würde, aber mein Job ist nicht schlecht und ich komme ganz gut hin mit der Arbeit.
Nebenbei arbeite ich auch noch, es fällt nur die Steuer an, da bleibt wenigstens etwas übrig und ich kann auch mehr verlangen, als wenn ich es als Angestellter machen würde.
Super Sache!
Hi Alexander,
deine Frau kann sich aber glücklich schätzen. 🙂
(Mädels, heiratet nicht den mit dem Benz, sondern den mit den Aktien! 😉 )
Prima, wenn dir deine Arbeit Spaß macht und du bis zur Rente langsam „ausfaden“ kannst. Finanzielle Freiheit heißt ja eben nicht, dass man aufhören/reduzieren muss, aber man kann. 🙂
Moin Oliver,
willkommen in Hannover.
ich wäre bei einem Treffen dabei. Wohne in H-Linden 😉
Musik können wir dabei auch gerne machen, kein Problem.
Arbeitszeitverkürzung habe ich auch hinter mir, anfangs wegen den Zwergen. Mittlerweile merke ich aber, das es mir persönlich auch einiges bringt und möchte noch ein bisschen weniger arbeiten.
Bis denne
Hi lubo,
super, ich werde dich bzgl. Meetups auf dem Laufenden halten! 🙂
Linden ist auch ein super Stadtteil. Wir wohnen ab Dezember in der List/Podbi – da wir beide in der Oststadt arbeiten ist das ganz praktisch. 🙂
Wie viele Stunden wäre denn deine Wunscharbeitszeit und wie viel arbeitest du jetzt?
Ich bin aktuell bei 36 Std., der nächste Step ist der FreiTag, damit wäre ich auf 30 und mit 27 wäre ich dann sehr zufrieden.
Am liebsten wäre mir allerdings eine freie Einteilung, also nach Arbeitsaufkommen und nicht nach Stunden. Theoretisch wäre das auch durchaus denkbar, praktisch fehlt da sicherlich die Vorstellungskraft in der aktuellen Unternehmenskultur.
Klingt doch alles ganz entspannt. Ich werde ab Februar auch 3 Monate eine Auszeit machen. Nach dem Lesen des Artikels kann ich es jetzt noch weniger erwarten 🙂 …
Ich finde den Schritt mit dem Hauptjob und nebenbei sich ein Business aufbauen sehr vernünftig und dies ist auch meine Wahl. So 100% Selbstständig und ins kalte Wasser springen verlangt schon eine große Portion Risikoaffinität. Nichts für mich und wohl auch die meisten anderen Menschen.
CU Ingo.
Hi Ingo,
na da wünsche ich dir mal ordentlich Spaß beim Abpimmeln! 🙂
Dass du dir dafür aber auch gerade den Winter ausgesucht hast… 😉
Was die Selbstständigkeit betrifft, sehe ich es genauso wie du.
Die Kombi aus Teilzeitjob und nebenberuflicher Selbstständigkeit ist wie ein gutes Investmentportfolio:
Die Festanstellung ist der risikoarme Teil des Portfolios (Anleihen oder Tagesgeld). Der „sichere Anker“ sozusagen, der ohne Sorgen Miete und Krankenversicherung bezahlt.
Die Selbstständigkeit ist dann der Aktienanteil: Damit lässt sich das Einkommen boosten – bei höherem Risiko: Liegt man drei Wochen krank im Bett, gibt es keinen Cent.
Moin Oliver,
und, sitzt der Schock noch tief wieder am Schreibtisch zu sitzen. Ich hatte nach meinen Elternzeitpausen immer einige Tage gebraucht wieder klarzukommen im Büro-Zoo. 🙂
Schön, dass Dir der Sommer so gut getan hat. Es klingt nach einer krassen Zeit. Die wenigsten realisieren überhaupt, dass es noch eine ganz andere Welt da draußen gibt. So ganz ohne Deadlines, Meetings und Geburtstags-Sektchen. Dein Beitrag war ein kleiner Wachrüttler am Ball zu bleiben und rechtzeitig den Absprung zu wagen.
Bis bald, Nico
Hi Nico,
es ging eigentlich sogar. 🙂 Vielleicht hat die Tatsache, dass ich im Bademantel und Jogginghose von Zuhause aus arbeiten kann und nicht erst ins Büro radeln muss, den Übergang etwas erträglicher gemacht.
Ohne Spaß, es ist genau wie du sagst: Es gibt noch eine andere Welt da draußen!
Das Leben ist einfach ganz anders, wenn man nicht arbeiten muss und sich seinen Tag nach Belieben einteilen kann. Man macht andere Dinge, trifft andere Leute, man denkt ganz anders.
Je tiefer man in die dunkle Höhle „Berufsleben“ hineingeht, desto mehr blendet einen das Licht, wenn man nach Jahrzehnten wieder herauskommt. 😉
Hallo Oliver,
meinen Glückwunsch zu deiner reduzierten Arbeitszeit – so ist es genau richtig!
Ich selbst habe nach der Geburt meines ersten Sohnes auch von 40h auf 36h verkürzt, bei Sohn Nummer 2 ging es auf 35h runter und ab 01.01.2018 werden es dann nur noch 33h sein – weitere Kürzungen in den nächsten Jahren sind hier auch nicht ausgeschlossen.
Es ist einfach ein tolles Gefühl und selbst einige Stunden pro Woche weniger machen für das eigene Lebensgefühl schon einen wahnsinnigen Unterschied, weshalb ich diesen Schritt jedem anderen auch nur wärmstens empfehlen kann. Die vollständige finanzielle Freiheit in xx Jahren mag vielleicht für den ein oder anderen ein größeres bzw. erstrebenswertes Ziel sein aber am Ende weiß doch keiner, ob diese auch tatsächlich jemals erreicht wird.
Die Freiheit in der Gegenwart kann euch dagegen keiner mehr nehmen. Genauso wenig wie die Erlebnisse in dieser Zeit. 🙂
Auch schön: Die neidischen Blicke und Sprüche der Kollegen, die mit ihrem Leben und ihrer 40-Stunden-Woche unzufrieden sind aber immer wieder Gründe suchen, wieso sie daran festhalten müssen. Einfach herrlich!
Viele Grüße
Tommy
Hi Tommy,
super Sache, deine Jungs werden es dir bestimmt danken, dass sie mehr vom Papa haben! 🙂
Ich denke auch, dass man sich für die finanzielle Freiheit nicht totschuften muss. In jungen Jahren kann man ruhig mal zwei, drei Jahre aufs Gas treten, ein erstes kleines Vermögen ansparen und seine Karriere befördern. Aber dann kann man sich auch mal eine Auszeit gönnen oder einen Gang zurückschalten, gerade wenn Kids da sind.
Hallo Oliver,
meinen Glückwunsch zu diesem Sommer, trotz der eigentlich freien Zeit habt ihr doch sehr viele wichtige Weichen gestellt. Das bekommt man im „Arbeitstunnel“ sicher nicht so gut hin.
Ich möchte mir auch irgendwann eine 4 Tage Woche gönnen. Ich habe eine Sparquote über 50% und auch schon einige Jahresbudgets gespart.
Wenn ich manches Mal mittels Urlaub eine 4 Tage Woche nehme merke ich doch, welch ein großer Zugewinn an Erholung dieser eine Tag schon sein kann.
Es fällt mir jedoch noch schwer mögliche Einnahmen auf dem Weg zu einer finanziellen (Teil-)Freiheit liegen zu lassen. Es gibt jedoch noch eine andere Motivation für eine 4 Tage Arbeitswoche als Erholung.
Da ich nicht mehr ganz jung bin und meine formale Ausbildung verbesserungswürdig ist, könnte ich diesen Tag außerhalb der Arbeit dann für Fortbildungen nutzen. Eine 5 Tage Arbeitswoche plus Fortbildung am Samstag und zusätzlich noch Sonntags und unter der Woche lernen möchte ich mir nicht mehr zumuten. Ich habe gerade erst jetzt mehrere harte Jahre an Projektarbeit mit 500-600 Überstunden pro Jahr hinter mir.
Mit einer 4 oder gar 3 Tage Woche wäre eine Fortbildung eher zu stemmen.
Viele Grüße,
Ruben
Hallo Ruben,
das hört sich doch eigentlich prima an. Eine Fortbildung ist ja auch eine Investition in dich selbst. Vielleicht kannst du dadurch in der Zukunft mehr verdienen, oder bekommst in deinem Beruf mehr Freiheit oder Wahlmöglichkeiten. Dann hätte sich der „Verzicht“ auf den einen Arbeitstag langfristig sogar bezahlt gemacht.
Great update, Oliver! (I’ll spare you the pain of my rusty German.) It’s fabulous to hear in particular that your work and living situations both seem to have come together so nicely — congratulations on that, and best of luck with the (continuing) transitions. It’s inspiring to see that you are both talking the talk and walking the walk. 🙂
it’s also funny that you should post this just now, as I was just thinking about the stuff cloud a few days ago; it’s truly a wonderful concept and I thank you for introducing me to it. It’s an idea that will certainly stick with me!
Take care,
Sarah (@Colombo, Sri Lanka)
Thank you Sarah!
Everything worked out exceptionally well indeed – job, flat, just like we have imagined it. We consider ourselves very lucky 🙂
I really enjoyed meeting you in Timisoara and talking to you about so many different topics! That was probably one of the major takeaways of the event – just sharing all these interesting ideas, concepts and experiences with each other.
What we talked about regarding community building and your experience of being in a totally new (social) environment literally every couple of weeks, that will certainly stick with me as well.
Glad to see you have just started a blog on your own. I’ll certainly be around from time to time to check out what you’re up to! 🙂
Hört sich nach einem guten Sommer an Ich habe die selbe Situation mit meiner Freundin. Wir wohnen in der Innenstadt und könne jeweils alle Arbeitswege mit dem Fahrrad erledigen. Und in Hannover sind die Fahrradwege sehr gut ausgebaut. Das wird euch ab Dezember bestimmt auch gefallen Bei einem Meetup wäre ich auf jeden Fall dabei!
Hey Sebastian,
super, ein kurzer Arbeitsweg ist das A und O. Ständiges Pendeln macht nachgewiesenermaßen krank.
http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/taegliches-pendeln-zur-arbeit-gefaehrdet-die-gesundheit-13698053.html
Ein Arbeitsweg mit dem Auto würde mir glaube ich überhaupt nicht mehr in die Tüte kommen. Da zahle ich lieber mehr Miete für eine teurere Stadtwohnung.
In Hannover sind die Fahrradwege wirklich überall super ausgebaut, und auch der Radler-Verkehrt ist entsprechend. Manchmal muss man aufpassen dass man nicht mit anderen zusammenstößt 😉
Ich halte dich über die Meetup-Pläne auf dem Laufenden. Wir sehen uns auf jeden Fall! 🙂
Hey Oli,
cooles Update und bin gespannt auf deine Erfahrungen mit HomeOffice dieses Jahr.
Freu mich auf das nächste FIWE Event!
Gruß Geldschnurrbart
Danke Herr Schnurrbart, ich mich auch!
Hoffe wir sehen uns bald mal wieder, war cool auf der FIWE! 🙂
Servus Oliver
Schön mal wieder einen Bericht von dir zu lesen.
Den hatte ich ja auf dem Wesir-Treffen in der Nordstadt schon angemahnt 😉
Hoffe man sieht sich mal wieder auf einem MeetUp in Hannover.
Schöne Grüße aus H-Linden
Haha ja Holger, es wurde definitiv Zeit! 😀
Bestimmt sieht man sich bald wieder. Hättest du auch Lust auf ein Frugalisten/FI-Meetup zu kommen?
Sicher werde ich auch mal wieder auf dem Finanzwesir-Treffen vorbei schauen.
Es ist doch gar kein Sommerloch und dann so ein Artikel 🙂 :
http://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/frugalist-im-interview-ich-gehe-mit-40-jahren-in-rente/20579240.html
bzw.
http://www.wiwo.de/finanzen/vorsorge/frugalist-im-interview-ich-gehe-mit-40-jahren-in-rente/20579240-all.html
Hallo Oliver,
was gilt es generell als freiberuflicher Software-Entwickler zu beachten. Muss man eine Gewerbe anmelden oder ein „Mini-Unternehmen“ gründen oder kann „einfach los arbeiten“ und….Rechnung stellen?
Das würde mich auch mal interessieren. Hast du dich vorher groß informiert?
Wie bist du auf den Stundensatz gekommen? Wie hoch ist der im Moment?
Was programmierst du mit Java. Ich denke da gibt’s ne große Spanne (50-100 euro die stunde)
Gruß Christian
Hi Christian,
ja, ich habe vorher zum Thema Gewerbeanmeldung, Steuern, Krankenversicherung, ein bisschen im Internet recherchiert. So kompliziert ist es ja nicht und über Google findet man schnell die nötigen Informationen.
Etwas „extravagant“ war höchstens noch die Tatsache, dass ich von Deutschland aus für eine englische Firma tätig bin. Dazu habe ich aber hier ganz gute Informationen gefunden:
https://www.stuttgart.ihk24.de/Fuer-Unternehmen/recht_und_steuern/steuerrecht/Umsatzsteuer_Verbrauchssteuer/Umsatzsteuer_international/Dienstleistungen/Steuern_und_Abgaben_grenzueberschreitend/684814
Momentan arbeite ich als Android-Entwickler für einen Tagessatz von £300 Pfund, das sind umgerechnet rund 45 € pro Stunde. Für Android-Entwickler in England ist das ein einigermaßen durchschnittlicher Stundensatz.
Ansonsten mache ich nebenberuflich vor allem Webentwicklung und UI/UX Design. Da bewegen sich meine Stundensätze zurzeit noch zwischen 35 und 60 € (exkl. Umsatzsteuer), je nach Kunde und Auftrag.
Das ist noch relativ wenig und ich will in nächster Zeit auf jeden Fall auf mindestens 45-60 € kommen, damit sich das Nebengewerbe wirklich lohnt.
Hallo SoBa,
als Softwareentwickler steht man „auf der Kippe“. Es ist möglich, entweder gewerblich oder als Freiberufler zu arbeiten. In welche Kategorie man genau fällt, hängt von der genauen Art der Tätigkeit ab. Ist diese eher „ingenieursmäßig“, entwickelt man also zum Beispiel komplexe Algorithmen zur Lösung eines spezifischen technischen Problems, dann wird man eher als Freiberufler eingestuft. In diesem Fall muss man sich nur beim Finanzamt registrieren, seine Steuern abführen und fertig.
Ist man gewerblich unterwegs (das ist zum Beispiel bei mir der Fall, weil ich technisch eher unspektakuläre Webseiten oder Apps entwickle), dann muss man ein Gewerbe anmelden, mit allem was dazu gehört.
So kompliziert ist das am Ende aber auch nicht. Zur Gewerbeanmeldung geht man ins zuständige Gewerbeamt (oder in kleineren Gemeinden einfach im Bürgerbüro), füllt ein Formular aus und zahlt einmalig ca.25 €.
Hat man sein Gewerbe registriert, bekommt man anschließend Post von einigen Institutionen.
Vom Finanzamt bekommt man eine Steuernummer zugeteilt und muss als Gewerbetreibender künftig jedes Jahr zwingend seine Steuererklärung abgeben.
Interessant wird es dann nochmal, wenn man mehr als 17.500 € Umsatz im Jahr erzielt. Dann muss man (zunächst monatlich, später quartalsweise) eine Umsatzsteuervoranmeldung ans Finanzamt schicken. Das geht – einmal eingerichtet – aber auch relativ einfach über Elster Online.
Außerdem bekommt man noch Post von einer Berufsgenossenschaft und der IHK, in denen man als Gewerbetreibender Pflichtmitglied ist. Hier muss man etwas aufpassen. Einer Berufsgenossenschaft wird man entsprechend seiner Branche bzw. Art der gewerblichen Tätigkeit automatisch zugeordnet. Manche Berufsgenossenschaften (ich glaube vor allem solche, die fürs Handelsgewerbe zuständig sind) erheben von ihren Mitgliedern einen Pflichtbeitrag – man muss für die Mitgliedschaft also Geld abdrücken und kommt da nur schwer drumrum. Als Softwareentwickler ist das aber kein Problem – die BG, der ich zugeteilt wurde, hat keinerlei Pflichtbeitrag, solange ich z.B. keine Angestellten beschäftige.
Die IHK möchte ebenfalls einen Mitgliedsbeitrag haben, der vom Umsatz abhängt. Als „Neuling“ kann man sich von diesem für die ersten zwei Jahre noch befreien lassen – danach werden für Umsätze in meiner Größenordnung ca. 30 € im Jahr fällig.
Das war es dann eigentlich auch schon. Man sollte sich noch ein den Vorschriften entsprechendes Rechnungs-Template erstellen und dann kann man loslegen und seinen Kunden Rechnungen stellen. 🙂
Danke für die ausführlichen Infos. Finde das Thema spannend, also wenn du weitere Links (ggf. Buchempfehlen) hast, immer her damit.
Und wie ist es mit einer „Gewährleistung“ für deine Software-Produkte? Sollte man da noch eine Versicherung gegen Regressansprüche haben?
Hallo SoBa,
das wäre dann eine Berufshaftpflicht- bzw. IT-Haftpflichtversicherung.
Die ist gar nicht mal so günstig, kann aber durchaus sinnvoll sein, insbesondere wenn man als Entwickler etwa an großen Live-Systemen (z.B. laufenden Webservern) oder komplexen technischen Projekten (Flugzeugsteuerung, Produktionsanlegen, etc.) arbeitet, wo ein Ausfall oder ein Programmierfehler Schadensersatzansprüche nach sich ziehen können.
Ich selbst habe so eine Versicherung derzeit (noch) nicht.
Hallo,
ich bin durch den Wirtschaftswoche auf die Frugalisten aufmerksam geworden:
http://app.wiwo.de/finanzen/vorsorge/frugalist-im-interview-ich-gehe-mit-40-jahren-in-rente/20579240.html
Ich (50 Jahre) bin seit 2017 im Ruhestand nach 20 Jahren Arbeit als Software Entwickler und einer 40h Woche. Vor 20 Jahren hat mir ein Kollege von seinen Plänen erzählt mit 40 Jahren mit der Arbeit aufzuhören und nach Süd Frankreich auf einen Bauernhof zu ziehen. Auch hatte ich immer wieder erlebt, auf welchen Schleudersitz ich in meiner Position bin. Ich habe früh bemerkt, das es viele Leute gibt, die an meinen Stuhl sägen wollen und das ich deshalb eine „Versicherung“ benötige. Konkret hatte ich aber noch nicht den Plan gehabt früher in den Ruhestand zu gehen, da die Arbeit Spass gemacht hat. Da ich schon immer sehr sparsam gelebt habe, konnte ich 75 % meiner Einkünfte in die „Versicherung“ einzahlen. Das Geld investierte ich in Edelmetalle, Immobilien und Aktien. Frau und zwei Kinder habe ich auch. Inzwischen bin ich Millionär mit dem Ziel Multimillionär zu werden. Meine monatlichen passiven Einkünfte liegen nach Steuern bei ca. 6000 Euro, die ich aus Dividenden beziehe. Wie ich noch gearbeitet habe, sind dazu noch ca. 3800 Euro Netto + Kindergeld gekommen. Nach dem man mich dauern nur noch mobbte und mich monatelang ohne Arbeit rumsitzen liess, entschied ich mich ziemlich spontan meine „Versicherung“ in Anspruch zu nehmen und das Thema „Zeit gegen Geld“ aufzugebe Ich liess mich durch den Arbeitgeber kündigen. Damit hole ich mir dann meine Arbeislosenbeiträge zurück. Da ich nun nicht mehr gezwungen war dort zu wohnen, wo meine Arbeit war, ergab sich weiteres Ersparnispotential. Ich kündigte die Mietwohnung und wir zogen in die Heimat zu Verwanten, die uns kostenlos in einer ungenutzten Wohnung im Haus wohnen lassen. Dort erledige ich kleinere Hausmeistertätigkeiten, es macht Spass wieder etwas mit den Händen zu tun. Ich benötige so etwa 1000 Euro für Strom, Heizung, Kleidung, Essen usw. Ich kümmere mich nun sehr intensiv um meine Familie und besonders um die Kinder und helfe den Kindern bei der Schule. Ebenfalls bringe ich meinen Kindern den Umgang mit Geld bei und wie man Frugalist wird. Auch habe ich jetzt noch mehr Zeit mich um mein Geld zu kümmern und z.B. Schulungen zu besuchen. Auch will ich mir die Welt noch anschauen.
Jetzt, wo ich keine Zeit mehr gegen Geld tauschen muss, weiss ich erst was Freiheit bedeutet. Zeit zu haben, niemand um Urlaub bitten, wenn man etwas unternehmen will. Keine Mitarbeitergespräche mehr zu haben. Einfach Zeit zu haben für das wichtige im Leben. Es lohnt sich auf die finanzielle Freiheit hin zu arbeiten. Mein Leitsatz bzw. Lebensmotto: „Lieber einen Tag im Monat über sein Geld nachdenken, als 30 Tage dafür zu arbeiten (B. Franklin)“.
Ein weiterer Vorteil der finanziellen Freiheit ist mir auch auf der 6 wöchigen Kur erst bewusst geworden, bevor ich meinen Angestelltenjob aufgab. Viele der Menschen auf der Kur waren schon weit über 60 Jahre und mussten Zittern über die Entscheidung der Rentenversicherung, ob ein unbekanntes Gremium in der Rentenversicherng nach Aktenlage zum Entschluss kommt, ob jemand noch Arbeiten kann, oder ob er in den vorgezogenen Ruhestand kann. Die Kur zahlt die Renzenversicherung, der kleine König der Oberarzt hat natürlich immer auf Arbeitsfähigkeit entschieden. Wessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing. Wer finanziell abhängig ist, über den wird entschieden. Gerade wenn man krank ist, hat man oft nicht mehr die Kraft bzw. das Geld zu kämpfen. Auch bin ich sicher, das das Renteneintrittsalter weiter ansteigen wird, was nichts weiter wie eine Rentenkürzung ist. Dem Esel der den Karren zieht, wird eine Karotte vor die Nase gehalten, die sich immer weiter entfernt und immer kleiner und vertrockneter wird.
*Daumen.hoch*
Tolle Geschichte! Freut mich eine weitere finanziell Freie Familie zu sehen!
Moin,
zum Kollegen, der als Millionär mit 50 Jahren im Ruhestand lebt.;) Tolle Geschichte, einfach prima. Vor allem als ich las, dass du auch Familie und Kinder hast, ist meine Wertschätzung umso größer.;)
In einer derzeit durchgeführten (und sehr interessanten Reihe) mit der Vorstellung von Millionären fällt auf, dass fast jeder mit Immobilien (oder Selbstständigkeit) zu Wohlstand gekommen ist – kaum aber mit Aktien.
Daher meine Frage: Wie hast du es geschafft, mit 3800,-€ Nettoeinkommen ohne groß im Immobiliensektor investiert zu sein, es „so weit“ zu schaffen? Nur mit Dividenaktien?
Genieße die Zeit, Djerun! 😉
Hallo Derjun, ich hatte Mitte der 80er zwei Grundstücke in dm Ort gekauft, in dem ich gewohnt habe. Damals waren Immobilienkredite bei 14 % und es gab keinerlei Nachfrage. Mein Vater hat mir das Geld geliehen, 8000 DM hatte ich selber, 42 000 DM habe ich von meinem Vater bekommen. 2011 verkaufte ich das erste Grundstück für 325 000 Euro, das Geld wurde in Gold umgeschichtet, das zweite ist 2015 für 350 000 Euro verkauft worden. Die 350 000 habe ich zum Brexit über eine Limitorder in Erdölaktien umgeschichtet, die ich durch die Panik an den Börsen ca. 15 % billiger kaufen konnte. Verkauft habe ich die Aktien im Dezember 2016 mit einem Gewinn von 30 %.
Meine Überschüsse durch die Angestelltentätigkeit habe ich akkumuliert und bei niedrigen Preisen Gold gekauft. Dieses Jahr im April habe ich mein Gold bei 1200 Euro/Oz verkauft und 800 000 Euro erzielt. Im Juni 2017 habe ich dann für 1.25 Mio. wieder Erdölaktien gekauft. Der starke Erdölanstieg innerhalb der letzten 6 Wochen war mir unheimlich und ich habe mit ca. 12 % Gewinn die letzten Tage wieder verkauft. Ich bin also relativ spät zu Aktien gekommen.
Die Basis von meinem Vermögen waren die in den 80er gekauften Immobilien.
Stefan
Hallo Stefan,
wirklich eine sehr inspirierende Geschichte, toll!
Ich gönne dir die Freiheit von Herzen! 🙂
Natürlich hast du auch großes Glück mit deinen Investitionen gehabt, das muss man schon sagen. Die enormen Wertsteigerungen bei den Immobilien, die gut gelaufenen Aktientrades.
Auf der anderen Seite gilt natürlich: Wer das Geld nicht zuerst anspart und investiert, den kann beim Investieren das Glück auch nicht treffen.
Darf ich noch fragen, in welchem Bereich du als Softwareentwickler gearbeitet hast?
Tolle Geschichte, nur eine Sache stört mein Vermieterherz ein bisschen: Wissen denn die Verwandten bei denen Ihr umsonst wohnt, dass Du Millionär ist? Ich nehme mal an, die Chance ist groß, das diese weniger Geld haben als Du selbst und vielleicht sogar noch arbeiten gehen müssen? Daher hört sich das für mich nicht ganz fair an, dass Ihr da kostenlos wohnt. Klar sollte man sich in der Verwandtschaft helfen, wenn jemand in Not gerät, aber davon kann man in Deinem Fall ja nicht wirklich sprechen. Vielleicht sind ja deine Hausmeistertätigkeiten die Bezahlung für die Wohnung, aber irgendwie passt das für mich nicht ganz zusammen, wenn man Millionär ist.
Nordlicht, deine Story könnte ja glatt aus einem Erzählband von Mark Twain kommen. Vor allem deine Risikobereitschaft ist bemerkenswert. Ich finde, Du wärst ein idealer Kandidat für ein Podcast-Interview beim Finanzrocker oder Finanzwesir!
Hallo Frugalist! Wahrscheinlich ist eine Festanstellung (vor allem, wenn sie gut bezahlt ist) ein sehr guter Weg, zur finanziellen Freiheit zu gelangen. Die Einkünfte sind planbar und bei genügend Motivation kann man sich auch noch einen Side Hustle aufbauen. Ich habe mich trotzdem schon vor einigen Jahren für eine Freiberuflichkeit entschieden, weil für mich der Wert Freiheit so wichtig ist. Daher kann ich den letzten Teil deiner Ausführungen sehr gut nachvollziehen. Und meine Erfahrung ist: Wenn man diese Freiheit einmal gekostet hat, ist es fast unmöglich, wieder in eine feste Anstellung zurückzugehen…
Hallo Christian,
ich will in der nächsten Zeit einfach mal einige Möglichkeiten ausprobieren.
Wenn mir die Selbstständigkeit gefällt, kann ich in ein paar Jahren (wenn ich noch etwas mehr angespart und somit kein großes Risiko mehr habe) nur noch dieser nachgehen.
Vielleicht gefällt mir aber auch das Teilzeit-Angestellten-Dasein ganz gut und ich bleibe erstmal noch ein paar Jahre in einem normalen Job.
Hallo Sonja,
die Beziehung zwischen uns und dem Verwandten ist eine Win/Win Situation für beide Seiten. Du als Vermieterin ermöglichst jemand deine Wohnung zu nutzen und bekommst dafür Geld als Gegenleistung, also ebenfalls eine Win/Win Situation. Die Gegenleistung muss aber nicht immer Geld sein, sondern Hilfestellungen im Altag, Beteiligung an den Fixkosten, keine Einsamkeit durch Anwesenheit der Familie, gemeinsame Freizeitgestaltung, Botengänge, in Urlaub fahren können, ohne Angst die Bude wird ausgeräumt. Gerade wenn z.B. bei einem älteren Ehepaar jemand stirbt, muss der Partner mit weniger Geld auskommen, er ist allein und oft einsam in einem Haus mit gleichen Fixkosten. Je älter er wird, desto mehr Hilfestellungen muss er für Geld einkaufen.
Mein Verwandter lebt allein in einem riesigen Haus mit grossem Garten. Die Arbeit im/am Haus und Garten wird altersbedingt zu viel und wir waren wegen der Arbeit zuvor ca. 500 km entfernt und konnten nicht helfen. Das aufwachsen der Kinder konnte nicht erlebt werden. Wir hatten dagegen niemand der uns unterstützt. Letzte Woche ist der Heizöltank gefüllt worden, wir bezahlen 4/5 und der Verwandte 1/5 der Kosten und arbeiten muss der Verwandte auch nicht für uns und das würde ich auch nicht zulassen. Der Verwandte weiss nicht das wir Millionäre sind. Bekannt ist aber, das wir sehr wohlhabend sind und keinesfalls aus Not eine kostenlose Unterkunft benötigen. Wir nehmen auch niemanden die Wohnung bzw. die Einnahmen weg, weil mein Verwandter keine Fremden im Haus wünscht und die Wohnung deshalb seit jahrzehnten nicht bewohnt war.
Gruss
Stefan
Spannender Beitrag und welcome back! Halt uns gern auf dem Laufenden, berichte auch gern, was Du so für Projekte machst als Freelancer und welche Tools Du hierfür benutzt – sei es kostenfrei oder kostenpflichtige Tools.
Danke Robert!
momentan mache ich nebenher hauptsächlich Android-Programmierung für meinen alten Arbeitgeber.
Im Web bin ich meistens im Bereich Frontend, UI/UX und WordPress unterwegs.
Ein großer Freund bin ich von Prototyping-Tools wie Adobe XD oder Invision. Damit lassen sich Ideen schnell entwickeln und der Kunde kriegt eine Idee, wie das fertige Produkt aussehen könnte.
Hallo Oliver,
danke für den spannenden Beitrag der finanziellen Freizeit auf Probe!
Auch ich arbeite als Softwareentwickler und betreibe ein Kleingewerbe nebenbei für ein kleines Zubrot. Ich habe mir allerdings desöfteren die Frage gestellt, ob es nicht sinnvoller wäre, dieses Gewerbe aufzugeben und als Freiberufler zu arbeiten. An der Tätigkeit ändert sich nichts, es wäre nur steuerlich etwas anders zu handhaben.
Hast du hier irgendwelche Erfahrungen bzw. kannst du eine der beiden Möglichkeiten empfehlen?
Danke und Grüße
Carsten
Hallo Carsten,
wenn man die Wahlmöglichkeit hat, ist eine freiberufliche Tätigkeit der gewerblichen vermutlich vorzuziehen. Der Verwaltungsaufwand und die steuerlichen Rahmenbedingungen sind als Freiberufler deutlich einfacher.
Du musst schauen, ob der genaue Charakter deiner Tätigkeit es zulässt, dass das Finanzamt dich als Freiberufler anerkennt.
Wie einfach oder schwer sich ein Wechsel vom Gewerbetreibenen zum Freiberufler gestaltet, weiß ich allerdings nicht.
Wenn Dein Zubrot aus dieser gewerblichen Tätigkeit gering ist und Du hauptsächlich für einen Auftraggeber arbeitest, ist es ggf. eine hochattraktive Möglichkeit, diese Tätigkeit im Rahmen eines 450-Euro-Jobs zu erledigen. Ich habe das viele Jahre zur beiderseitigen Zufriedenheit so gemacht.
Hallo Achim,
interessante Idee! Leider treffen beide Voraussetzungen (hauptsächlich ein Auftraggeber und Einkünfte <450 €) in meinem Fall nicht zu.
Hallo Oliver,
ich habe als Embedded Software Entwickler gearbeitet. Vor dem Studium mit Abschluss Dipl. Ing. (FH) der Nachrichtentechnik war ich Radio- und Fernsehtechniker.
Ich denke, ein gewisses Mass an Geschäftstüchtigkeit hatte ich schon immer. Die Fähigkeit, schlechten Zeiten aussitzen zu können, ist hierbei extrem wichtig ! Auch Chancen zu erkennen und den Mut zu haben, das Glück am Schopf zu packen, ist wichtig. Ich habe durch meine Angestelltentätigkeit ca. 400 000 Euro Netto verdient. Daher ist mir sehr wohl bewusst, dass ich die Leistung für drei Arbeitsleben zu verantworten habe. Wenn man Geld investiert, dann sollte man sich nicht von Emotionen leiten lassen. Ich arbeite deshalb immer bei Aktienkäufen mit Limit Ordern und bei Aktienverkäufen mit Stop Loss, da ich oft dann nicht die Nerven habe Fakten zu schaffen.
Glück möchte ich es eigentlich nicht nennen, es ist eher die Abschätzung von Wahrscheinlichkeiten. 1. Beispiel: Orangensaft war im Herbst 2016 so teuer wie niemals zuvor. Die Wahrscheinlichkeit das der Preis dann fällt, ist dann höher als das er weiter steigt. Der Kauf von einem Short Zertifikat ist dann angebracht. 2. Beispiel: Ich war in Unternehmen investiert, welche Erdöl fördern/rafinieren und verkaufen. Die Opec hat noch niemals in der Vergangenheit geschafft, Förderkürzungen durchzuhalten. Eine wichtige Nachricht zur Abschätzung der Quotentreue war, das der grösste Ölförderer Saudi Arabien zum ersten(!) mal eine Staatsanleihe ausgegeben hat. Saudi Arabien braucht also Geld, denen steht das Wasser bis zum Hals. Ich habe deshalb die Aktien länger gehalten und habe Kurssteigerungen mitgenommen, da der Preis von Öl steigen musste.
Sobald ich in den Nachrichten höre, das etwas besonders billig, oder besonders teuer ist, schaue ich nach entspechenden Kontra Investitionen. Oft reicht hierzu die Schlagzeilen der Bild Zeitung zu lesen, der perfekte Kontraindikator.
Das für mich wichtigste Buch ist „Der reichste Mann von Babylon“. Der wichtigste Punkt lautet, ob man die Tontafeln mit den Weisheiten zur Erlangung von Reichtum, oder den Sack mit Gold wählt. Wer den Sack mit Gold wählt, aber nicht die Weisheit zur Erlangung von Reichtum hat, wird stets Angst haben, das Gold zu verlieren. Er weiss nicht, wie er sein Gold vermehrt und ist in der Regel geizig. Wer dagegen die Tontafeln wählt, der kann temporär mal Pleite sein, er wird aber durch seine finanzielle Bildung wieder zu Reichtum kommen. Er wird grosszügig sein, da er sein Vermögen zu vermehren weiss.
Gruss
Stefan
Hi Oliver,
Hast du dir mal überlegt ein Forum oder einen Subreddit zu starten?
Zum einfacheren Austausch auch zwischen anderen Frugalisten.
Ich hätte da schon ein paar Fragen die aber nicht wirklich zu den veröffentlichten Blogposts passen.
Auch zum gegenseitigen Ansporn wäre das wahrscheinlich ganz cool!
Gruss
Roman
Hi Roman,
ehrlich gesagt habe ich da noch gar nicht groß drüber nachgedacht.
Ein Forum braucht natürlich immer eine gewisse kritische Masse an Benutzern, damit es auf Dauer nicht verwaist – und es braucht Administration und Moderation. Ein Subreddit ist da fürs Erste vielleicht gar keine schlechte Idee. Ich lass es mir mal durch den Kopf gehen – danke für den Tipp! 🙂
Oder hat jemand noch andere Ideen, wie man ohne viel Aufwand einen (anonymen) Online-Austausch organisieren könnte
Hallo, Oliver,
Du schreibst ja „Aber ohne Job ..“
wer hat denn aber den ganzen Sommer Deine Krankenkassenbeiträge bezahlt?
wenn Du da hauptberuflich selbständig warst, zahlst Du ja einen sehr hohen Mindestbeitrag (ich glaube, über 200€), auch wenn das weit mehr ist, als Deinem Einkommen entspricht – soweit zu unserem ach so gerechtem Staat!
vG
Hallo Robert,
ich habe meine Krankenkassenbeiträge selbst gezahlt. Ich war während des Sommers noch als Student eingeschrieben, habe also rund 90 € für die studentische KV bezahlt.
Der Mindestbeitrag für die gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung beträgt rund 180 €, entsprechend der allgemeinen Mindestbemessungsgrundlage von 1.015 €.
Man schaut halt, wie man sich durchmogelt und die Solidargemeinschaft die Krankenkasse zur Hälfte bezahlen lässt. Fair ist das nicht in meinen Augen.
„Meiner Erfahrung nach ist es viel einfacher neue Leute kennen zu lernen, wenn man frei hat und nicht Vollzeit arbeiten muss.“
Ich muss mich deiner Meinung anschließen: Als ich wegen der Arbeit umgezogen bin, war es wirklich schwer neue Leute kennen zu lernen. Unter der Woche kannst du ja nichts machen, da heißt es nur Arbeit, Arbeit, Arbeit…
Ich finde deinen Plan super ein zweites Standbein aufzubauen, ohne sofort ins kalte Wasser zu springen. So kannst du deine Selbstständigkeit entspannter angehen und bist nicht von Anfang an auf Einkünfte angewiesen. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!
Beste Grüße
Nico
Hi Oli,
#abpimmeln2.0
Von der 3 Tage-Woche kommend befinde ich mich seit heute in meiner viermonatigen Auszeit.
Der Sommer ist somit hamsterradfrei 🙂
https://www.freakyfinance.net/4-monate-auszeit-ein-sommer-ohne-hamsterrad/
Vielen Dank für die Inspiration!
Kommst du wieder zum Finanzblog-Lesertreffen in Hamburg (am 11.06.)?
Gechillte Grüße
Vincent
Hey Vincent,
Yeah, Abpimmeln 2.0! 😀 Genieße die Zeit! Vielleicht kommst du ja zufällig mal in Hannover vorbei? 🙂
Beim Finanzbloglesertreffen war ich leider gerade auf der FIWE in Rumänien – aber ihr hattet ja scheinbar auch so viel Spaß! 😉
Moin Oli,
müssten eigentlich mal son Abpimmler-Treffen machen. Versuche mal Hannover mit ins Programm zu packen. Nächsten Samstag geht es erstmal wieder Richtung Bayern/Österreich. Ich hoffe im August/September passt es mal mit Hannover! Melde mich.
Bis dann!
Gruß Vincent
Das wäre echt entspannt, sag Bescheid. 🙂
Viel Spaß erstmal im Süden! 😉