Wir sind endlich umgezogen! Nachdem Joana im Februar auch einen Job angetreten hat, konnten wir nicht länger in unserem alten Zuhause in Wolverhampton bleiben. Der Weg von dort zu unseren Arbeitsplätzen war auf Dauer einfach zu weit.
Darum sind wir vor einigen Wochen in den beschaulichen Ort Rugeley1 gezogen. Somit wohnen wir jetzt ziemlich genau in der Mitte zwischen unseren beiden Jobs.
Im Gegensatz zu Wolverhampton (einer etwas trostlosen alten Industriestadt) ist Rugeley ein kleines Paradies. Ein gemütlicher Ort mit 20.000 Einwohnern, direkt am Nationalpark Cannock Chase gelegen, der mit seinen Wäldern und Hügeln zum Wandern und Mountainbiken einlädt. Von unserem neuen Zuhause aus sind es gerade einmal fünf Minuten, bis man mitten im Wald ist.
Auf der anderen Seite des Ortes erstrecken sich die malerischen Flussauen des River Trent und der alte Trent-Mersey-Kanal, der im späten 18. Jahrhundert (der Zeit der Industrialisierung) für den Gütertransport gebaut wurde. Heute dient er Hausboot-Kapitänen und Wanderern als Freizeitbeschäftigung.
Vor unserem Umzug stand für uns eine wichtige Frage im Raum: Wo und wie wollen wir wohnen?
Die Mieten und Immobilienpreise sind in England außerirdisch hoch – nicht nur in den Großstädten, sondern auch auf dem Land. Für eine winzige 2-Zimmer-Wohnung hätten wir umgerechnet mindestens 800 € im Monat hinblättern müssen, eher sogar 1000 €. Kaltmieten fangen bei etwa 450 € an. Da dazu kommen dann rund 100 € Council Tax (eine Art Gemeindesteuer, die pro Wohnung oder Haus erhoben wird) sowie die Betriebs- und Nebenkosten. Da der Großteil des Hausbestands hier in etwa Energieeffizienzklasse Z besitzt, dürften dazu vor allem die winterlichen Heizkosten beitragen.
Das war es uns dann einfach nicht wert. Darüber hinaus hätten wir unsere Unterkunft auch noch selbst einrichten müssen, da wir ohne Möbel nach England gekommen waren und die Wohnungen hier nur in wenigen Fällen möbliert sind.