Sommerbericht 2019 – Abenteuer Baby!

Mit jedem Sommer- oder Jahresbericht habe ich immer ein bisschen Angst, dass es irgendwann nichts spannendes mehr zu erzählen geben könnte. Dass unser Leben jetzt langweilig und wir spießige Erwachsene geworden sind.

Aber irgendwie passiert dann doch immer wieder etwas Aufregendes.
Unser bisher größtes Abenteuer in diesem Jahr war mit Sicherheit die Geburt unserer kleinen Tochter und die ersten Wochen und Monate mit dem Baby.
Mittlerweile ist unsere Kleine schon drei Monate alt, gesund und munter und wir sehr glückliche Eltern – auch wenn an sowas wie Ausschlafen natürlich nicht mehr zu denken ist. Und auch die freie Zeit für Hobbys oder für den Blog ist definitiv knapper geworden.

Trotzdem war uns ein Abenteuer alleine nicht genug und wir haben unsere Kleine zu einem Segeltörn auf die Ostsee mitgenommen.
Dazu aber gleich mehr. Denn erstmal seid ihr bestimmt auf die nackten Zahlen gespannt. Wie viel habe ich im ersten Halbjahr 2019 verdient? Was habe ich ausgegeben? Sind meine Ausgaben mit dem Nachwuchs nun in die Höhe geschossen?
Wie viel habe ich gespart? Wie haben sich mein Wertpapier-Depot und mein Vermögen entwickelt?

Also Vorhang auf für den traditionellen Sommerbericht 2019. Zunächst die wichtigsten Kennzahlen im Kurzüberblick.

Überblick

Meine Netto-Einnahmen (1. Halbjahr 2019): 11.862 €
Meine Ausgaben: 5.347 €
Gespart: 6.515 €
Sparquote: 54.9 %
Altes Vermögen (1. Januar 2019): 101.300 €
Neues Vermögen (30. Juni 2019): 115.598 €

Einnahmen

Im Laufe des letzten Jahres hatte mir mein bisheriger Angestelltenjob immer weniger Spaß gemacht. Darum wechselte ich im Januar zu einem neuen Arbeitgeber, bei dem ich wieder 24 Stunden pro Woche als Softwareentwickler arbeite. Bisher gefällt es mir in der neuen Firma (einem Anbieter für Online-Steuererklärungen) richtig gut. Die Kollegen und die Atmosphäre sind super und das Unternehmen legt viel Wert darauf, dass sich alle wohlfühlen und Freude an der Arbeit haben.
Mein neuer Chef ist übrigens ebenfalls von der frugalistischen Lebensphilosophie begeistertet und hat mich sogar in einem Video zu diesem Thema interviewt.

Im neuen Job verdiene ich nun auch etwas mehr als in meinem alten, mein Arbeitsweg ist mit 10 Fahrradminuten etwa gleich geblieben. In ein paar Wochen wird er sogar noch ein Stück kürzer – dann zieht die Firma in neue, größere Büroräume um, die näher an unserer Wohnung liegen.

Mit dem Jobwechsel habe ich gleichzeitig auch ein neues Hobby aufgegriffen: Das Tischkickern (oder Krökeln wie es hier in Hannover genannt wird). In der neuen Firma haben wir nicht nur einen professionellen Kickertisch, sondern auch ein Team, das jede Mittagspause für die nächste Firmenmeisterschaft trainiert. Auf zwei Firmen-Kickerturnieren durfte ich mit meinen Kollegen in diesem Jahr auch schon antreten.

Manchmal hatte ich vom Kickern auf der Arbeit aber noch nicht genug. Dann bin ich mit meinem Nachbarn, der ebenfalls ganz gerne kickert, abends in die Krökelbar gefahren, der größten Kickerkneipe hier in Hannover. Die ist gleichzeitig auch Bundesleistungszentrum für die Tischfußball-Abteilung von Hannover 96. Hier trifft man schnell andere Spieler aller möglichen Spielstärken, gegen die man antreten und von denen man lernen kann. Jap, Tischfußball ist wirklich ein richtiger Sport. 🙂

Elternzeit und Elterngeld

Nach den ersten Wochen im neuen Job wurde schließlich unsere Kleine geboren und ich bin zunächst für einen Monat in Elternzeit gegangen. Einen weiteren Monat habe ich im vierten Lebensmonat beantragt – in diesem befinde ich mich jetzt gerade. Meine Idee war, Elternzeit im Sommer zu nehmen, wenn es warm ist und wir als Familie Zeit draußen verbringen oder in den Urlaub fahren können.

Während der beiden Elternzeitmonate erhalte ich kein Gehalt von meinem Arbeitgeber. Stattdessen gibt es Elterngeld vom Staat, das etwa zwei Drittel meines normalen Nettoeinkommens beträgt. Da sich unser Elterngeldantrag gerade noch in Bearbeitung befindet, haben wir aber noch kein Geld erhalten. Mein Arbeitseinkommen im letzten halben Jahr fällt darum entsprechend niedriger aus.

Etwas länger wird Joana mit dem Baby zu Hause bleiben: Sie hat für zwei Jahre Elternzeit beantragt. Im ersten Jahr erhält sie ebenfalls Elterngeld in Höhe von zwei Dritteln ihres bisherigen Gehalts. Dieser Verdienstausfall wird in der nächsten Zeit wohl unsere größte finanzielle Belastung durch den Nachwuchs sein. Damit es dabei gerecht zugeht, wollen wir die Differenz gleichmäßig unter uns aufteilen. Ich werde Joana also in den kommenden Monaten einen Teil meines Einkommens abgeben, so dass jeder von uns die Hälfte des Verdienstausfalls trägt.

Auf der anderen Seite erhalten wir seit April nun auch das Kindergeld in Höhe von 194 € pro Monat, das wir ebenfalls zu gleichen Teilen unter uns aufteilen.
Zur Geburt der Kleinen haben wir außerdem jede Menge Sach- und Geldgeschenke von Verwandten und Freunden bekommen, über die wir uns sehr gefreut haben. Sogar ein anonymer Brief eines Lesers hat uns erreicht, vielen Dank dafür! 🙂

Darüber hinaus habe ich auch wieder einige ungenutzte Gegenstände bei eBay verkauft und so etwas Geld eingenommen.

Einnahmequelle 1. Halbjahr 2019 Ø im Monat
Netto-Gehalt als Angestellter (24 Stunden/Woche) 9.011 € 1.502 €
Netto-Einnahmen als Selbstständiger 1.919 € 320 €
Kindergeld 291 € 49 €
Geldgeschenke 463 € 77 €
eBay-Verkäufe, sonstiges 178 30 €
Einnahmen gesamt 11.862 € 1.977 €

Ausgaben

Interessanterweise zählten die Ausgaben rund ums Baby bisher nicht zu unseren größten Ausgabenposten. Im vergangenen halben Jahr betrugen die Baby-Ausgaben zusammen etwa 750 € – bzw. rund 389 € für mich alleine.

Das lag auch daran, dass wir einen Großteil der Baby-Ausstattung von unserer Familie geschenkt oder von Freunden weitergereicht bekamen. Von Joanas Uroma gab es den Kinderwagen, von meinen Eltern Stoffwindeln, das Babybett war eine Leihgabe von Joanas Tante und Onkel. Von zwei Freundinnen von Joana bekamen wir Wickeltasche und -auflage, einen Autositz sowie mehrere Kartons mit Spielzeug und Babykleidung weitergereicht, aus denen ihre eigenen Kinder schon herausgewachsen waren. Insbesondere Kleidung mussten wir auf diese Weise keine kaufen.

Selbst angeschafft haben wir dann noch eine Kommode für die Baby-Sachen (40 €, eBay Kleinanzeigen), einen Badeeimer (3 €, eBay Kleinanzeigen) sowie ein Tragetuch (45 €). Dazu kamen noch ein Badezimmerregal für das Wickel-Equipment (12 €, eBay) sowie das Baumaterial für unseren Waschmaschinen-Wickelaufsatz (20 €).

Den Rest der Baby-Ausgaben bildete dann die Summe vieler Kleinigkeiten. Umstandskleidung, Stilleinlagen, Papierwaschlappen und andere Hygieneartikel. U-Bahntickets für Frauenarzt-Besuche, Gebühren für Geburtsurkunden und einen Kinderreisepass. Teilnahmegebühren für den Geburtsvorbereitungskurs und den Mutter-Kind-Kurs, den Joana und die Kleine einmal in der Woche besuchen.

Mehr Zeit zu Hause, weniger Partys

Durch die Schwangerschaft und die Elternzeit haben wir mehr Zeit zu Hause verbracht und so auch öfter daheim gekocht und gegessen. So sind unsere Ausgaben für Lebensmittel gegenüber 2018 um rund 20 % gestiegen. Etwa im gleichen Umfang zurückgegangen sind meine Ausgaben für Partys und Kneipenbesuche. 😉

Trotzdem habe ich es mir nicht nehmen lassen, im Juni für ein paar Tage mit meinen Jungs auf Tour zu gehen. Zu fünft haben wir St. Andreasberg im Harz unsicher gemacht und ein solides Männerprogramm durchgezogen: Monsterroller fahren, Freibad, Sommerrodelbahn, Minigolf, Pizza essen und Grillen – dazu kühles Bier und Rum-Cola. Inklusive Anreise und Unterkunft kosteten die drei Tage rund 250 € pro Person.

Balkonmöbel und ein neues Smartphone

Obwohl wir mehr Zeit zu Hause verbracht und so mehr Strom und Gas verbraucht haben, sind unsere Wohnungs-Ausgaben dieses Mal etwas niedriger als sonst. Das ist einer üppigen Strom-Rückzahlung (190 € pro Person) zu verdanken, die wir für vergangenes Jahr erhalten haben .
Im Gegenzug hat Joana unseren Balkon etwas aufgehübscht und dafür Bodenfliesen und neue Möbel gekauft (110 € p.P.). Da wir bei eBay Kleinanzeigen leider auch nach langer Suche nicht fündig wurden, ist sie dafür ausnahmsweise mal zu IKEA gefahren.

Kurz vor der Geburt unserer Kleinen habe ich mir außerdem noch ein neues Smartphone zugelegt (50 €, eBay Kleinanzeigen). Mein altes Handy war schon etwas in die Jahre gekommen und hatte vor allem keine besonders gute Kamera für spontane Baby-Fotos. Mit dem neuen habe ich dann auch das allererste Bild unserer Kleinen nach der Geburt geschossen.

Im Mai hatte ich mich für die Finanzblogger-Konferenz in Kassel angemeldet, die alljährlich vom Finanzrocker und Finanzwesir ausgerichtet wird.
Die Teilnahmegebühr (130 €) hatte ich zwar schon bezahlt, leider war ich an dem Wochenende dann aber krank und konnte nicht an der Konferenz teilnehmen.

Der teuerste Urlaub aller Zeiten

Als Joana vor zwei Jahren auf dem Segelschiff Mercedes in der Karibik arbeitete, hatte das ihre Lust am Segeln geweckt. Nachdem wir uns in Hannover niedergelassen hatten, meldete sie sich bei einer Yachtschule an, um die fürs Segeln erforderlichen Bootsführerscheine zu erwerben. Und auch ihr Papa, der schon vor einigen Jahren den Führerschein für Binnengewässer gemacht hatte, machte mit. Zusammen absolvierten die beiden den Sportbootführerschein See und die theoretische Prüfung für den Sportküstenschifferschein (SKS).
Jetzt fehlte natürlich noch die praktische Prüfung für den SKS und die dafür nötige Segelpraxis. Wie aber sollte das mit Baby zu bewerkstelligen sein?

Also fuhren wir als Großfamilie – Joana, ihr Papa, die Kleine und ich – nach Kiel, wo wir für 12 Tage eine Segelyacht mitsamt zwei netten Segellehrern charterten. Während dieser Zeit lebten wir auf dem Boot im Yachthafen von Kiel-Schilksee, kochten in der kleinen Yacht-Pantry unser Abendessen und machten es uns in den winzigen Schlafkabinen an Bord gemütlich. Als wir nach dem Urlaub wieder unsere Wohnung betraten, kam uns diese plötzlich wie ein ausladender Palast vor.

Jeden Morgen fuhren wir raus auf die Ostsee, übten Wenden und Halsen, Navigation und Mann-über-Bord-Manöver. Joana und ich wechselten uns dabei ab, unter Deck das Baby zu betreuen. An manchen Tagen hatten wir ganz schön stürmische See und die Wellen schaukelten die Kleine von alleine in den Schlaf. Dann konnten wir beide an Deck das Ruder übernehmen oder die Leinen bedienen.

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Am letzten Tag absolvierten Joana und ihr Papa dann die praktische SKS-Prüfung – die beide auch erfolgreich bestanden. Mit dem SKS-Schein können wir nun auch alleine eine Segelyacht chartern und so künftig auf eigene Faust segeln gehen.

Auch wenn der Urlaub nicht ganz billig war (pro Person hat die Yachtcharter inkl. Segellehrer knapp 1.000 € gekostet), war das Segeln für mich eine ganz neue Welt und eine tolle Erfahrung. Obwohl ich vorher keine Segelschule besucht hatte, habe ich in den 12 Tagen die Grundlagen des Segelns und Navigierens kennengelernt. Und auch die wichtigsten Seemannsknoten habe ich jetzt drauf. Ich freue mich jedenfalls schon auf unseren nächsten Törn! 🙂

Hier nochmal alle Ausgaben der letzten sechs Monate im Detail:

Kategorie 1. Halbjahr 2019 Ø im Monat
Warmmiete (inkl. Strom, Gas und Rundfunkgebühr) 1.487  € 248 €
Internet und Festnetz-Telefon 61 € 10 €
Haftpflicht- und Unfall-Versicherung 108 € 18 €
Handyvertrag 1,50 € 0,25 €
Lebensmittel-Einkäufe 730 € 122 €
Haushaltswaren, Putzmittel, Kosmetika 23 € 4 €
Außer Haus essen 280 € 47 €
Partys und Kneipenbesuche 134 € 22 €
Events, Eintrittsgelder, Abos 244 € 41 €
Vereinsbeitrag Skatehalle 75 € 13 €
Möbel und Haushaltsgeräte 122 € 20 €
Neues Handy 50 € 8 €
Kleidung 13 € 2 €
Fahrradteile 56 € 9 €
Reisen: Transport
(Zug-, Bus- und Flugtickets, Spritkosten)
345 € 58 €
Reisen: Unterkunft 43 € 7 €
Segeltörn auf der Ostsee 950 € 158 €
Geburtstags- und andere Geschenke 129 € 22 €
Baby-Ausgaben 389 € 65 €
Sonstiges 106 € 18 €
Gesamt-Ausgaben 5.347 € 891 €

Die Geburt unseres ersten Kindes, jede Menge Neuanschaffungen, Urlaub auf einer Segelyacht. Im Rückblick hat sich das letzte halbe Jahr wie eine einzige Shopping-Tour angefühlt. Tatsächlich war es wohl das bis dato teuerste halbe Jahr meines Lebens – jedenfalls standen in keinem Sommer- oder Jahresbericht bisher so hohe monatliche Ausgaben.

Und trotzdem waren es unterm Strich nur 891 € im Monat –eine Zahl, bei der so mancher Normalverbraucher etwas von Armutsgrenze oder Selbstkasteiung murmeln würde.

Wir Frugalisten wissen es natürlich besser: Ob ich ein erfülltes Leben führe oder nicht, hängt nicht damit zusammen, wie viel Geld ich ausgebe.
Und wenn ich meine Fixkosten klein halte (günstige Wohnung, mit dem Rad zur Arbeit, keine unnötigen Verträge) und meine Gewohnheiten optimiere (selbst kochen und reparieren, günstige Freizeitbeschäftigungen, Nichtkaufen), schaffe ich es kaum viel Geld auszugeben – selbst wenn ich mich anstrenge. 😉

Depot und Vermögen

Ich erinnere mich noch gut daran, wie gegen Ende letzten Jahres die Aktienkurse ein gutes Stück einbrachen. Viele Crashpropheten und Investment-Pornographen warnten damals, dies seien Vorboten eines großen Börsencrashs, der uns 2019 erwarte.

Der Blick in mein Depot zeigt, dass man auf solche Vorhersagen besser nicht allzu viel geben sollte. Ganz im Gegenteil kannten die Aktienmärkte in diesem Jahr bisher fast nur den Weg nach oben. Hätte ich auf die Crashpropheten gehört und im Januar alles in Panik verkauft, wären mir Kurssteigerungen von 13 % durch die Lappen gegangen.

ETF-Depot 1. Halbjahr 2019

So ist der Großteil meines Vermögenszuwachses im letzten halben Jahr (knapp 15.000 €) durch die Kursentwicklung meines ETF-Portfolios zustande gekommen. Nur ein gutes Drittel ist dieses Mal auf meine eigene Sparleistung zurückzuführen.

ETFs gekauft habe ich in diesem Jahr übrigens noch nicht. Nicht etwa, weil ich einen Crash fürchte, sondern weil einfach nicht so viel Geld zum Investieren zur Verfügung stand wie sonst. Die existierenden Überschüsse habe ich lediglich auf ein Tagesgeldkonto eingezahlt, so dass der risikobehaftete (ETF-) Anteil meines Vermögens bei 80 % und mein Cash-Anteil bei rund 20 % liegt.

Vermögensaufteilung

Für meine aktuelle Vermögensaufteilung ergibt sich so folgendes Bild:

Anlage Summe Anteil am Gesamtvermögen
ETF-Portfolio 83.828 € 72,52 %
BAV England (100 % Aktien)
(kann erst mit 55 ausgezahlt werden)
7.690 € 6,65 %
Cash 24.080 € 20,83 %
Gesamt 115.598 € 100 %

Und doch keine Langweile

Babypflege, Segeln, Tischkickern, … ich habe in diesem Jahr wieder viel Neues entdeckt und gelernt. Ich habe einen neuen Job angetreten und bin Papa geworden.
Meine Befürchtung, mein Leben könnte langweilig werden, hat sich bisher noch nicht bewahrheitet.

Mal sehen, was das Jahr 2019 noch so für Abenteuer für uns bereithält.

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81 Gedanken zu „Sommerbericht 2019 – Abenteuer Baby!“

  1. Toller Artikel und Einblick, mal wieder vielen Dank! Eine Frage:

    „Etwas länger wird Joana mit dem Baby zu Hause bleiben: Sie hat für zwei Jahre Elternzeit beantragt. Im ersten Jahr erhält sie ebenfalls Elterngeld in Höhe von zwei Dritteln ihres bisherigen Gehalts. “

    -> Was ist im zweiten Jahr? Da gibt es dann nichts, oder vom Amt, oder.. ?

    Antworten
    • Hallo Henry,

      Joana bleibt während der Elternzeit bei ihrem Arbeitgeber angestellt – das Arbeitsverhältnis ruht lediglich, wie bei einer Art längerem Urlaub. Das bedeutet, dass sie auf Arbeitslosengeld o.ä. keinen Anspruch hat. Wenn das Elterngeld nach dem ersten Jahr ausläuft, wird sie dann also kein Geld mehr von irgendwo bekommen.

      Wie wir damit dann umgehen werden, wissen wir im Augenblick noch nicht. Das entscheiden wir, wenn es soweit ist, abhängig von der Situation, wie es mit dem Kind läuft, usw. Dank unseres frugalistischen Lebensstils würde ja auch mein Teilzeitgehalt schon für die Versorgung der Familie ausreichen – nur sparen könnte ich dann natürlich nichts mehr. 😉

      Antworten
      • Hallo Oliver,

        Du weisst ja sicherlich, dass Joanna vom Gesetz her mindestens die ersten drei Jahre nach Geburt Betreuungsunterhalt von Dir zusteht, die Höhe ist ihr altes Gehalt. Zudem noch Kindesuntehalt gemäß Düsseldorfer Tabelle (mindestens 250 Euro). Per Titel sofort vollstreckbar in dein gesamtes Vermögen. Bist du sicher dass Joanna darauf verzichtet bzw. dass sie dauerhaft deinen Lebensstil auch für sich und das Baby akzeptiert obwohl ihr rechtlich ein höherer Lebensstil zusteht?

        Mittlerweile werden 50% der Ehen geschieden, mit den oben bekannten Rechtsfolgen. Du könntest ja zukünftig auch den Erwartungswert einer Trennung mit aufnehmen in deine Berechnungen.

        Alles Gute Dir,

        Uwe

        Antworten
        • Hallo Uwe,

          Unterhalt etc. steht erst nach Trennung zu. Soweit man dem Artikel entnehmen kann sind sie nicht getrennt.

          Was wäre denn aus deiner Sicht der Vorteil wenn man eine Trennung in Berechnungen berücksichtigt (Scenario A, Scenario B, usw.) anstelle einfach damit umzugehen falls es eintritt?

          Viele Grüße
          Markus

          Antworten
        • Hallo Uwe,

          du hast recht, wer kein finanzielles Risiko eingehen möchte sollte definitiv keine Kinder bekommen. Aber vor allem für Alleinerziehende (also wenn er das Kind überwiegend erziehen würde) ist das Armutsrisiko deutlich erhöht. Das betrifft in unserer derzeitigen Gesellschaft vor allem die Frauen. Damit geht Joanna vermutlich das größere Risiko ein.

          Aber das muss jede/r selbst entscheiden. Wenn alle das Risiko scheuen würden, hätten wir bald ganz andere Probleme!

          Im Vorhinein eine Trennung miteinzuberechnen halte ich für übertrieben, dann könnte er auch weitere Unwägbarkeiten des Lebens antizipieren. Schwere Krankheit bei ihm/Joanna/dem Kind, Arbeitsunfähigkeit, Börsencrash, Krieg, Weltuntergang… 😉

          Ein frugalistischer Lebensstil hilft im Ernstfall allen besser mit den Lebensrisiken zurechtzukommen, von daher lebt er sicherer als so mancher Großverdiener mit Krediten und hohen Fixausgaben, der bei einem Schicksalsschlag schnell ganz weit fallen kann und das als großen Verlust erlebt.

          Viele Grüße

          Juchulia

          Antworten
        • Hallo Uwe, bin erst jetzt auf diesen Kommentar aufmerksam geworden. Danke für den Hinweis zum Betreuungsunterhalt! Das kannte ich wirklich nicht, ich kannte nur Kindesunterhalt und Ehegattenunterhalt.

          Wie aber schon andere Kommentatoren festgestellt haben, hat man dieses Anrecht ja erst bei einer Trennung. Diese müsste also zunächst eintreten, oder?

          Und ist dann nicht so, dass man Betreuungsunterhalt nur zahlen muss, wenn der eine Partner allein das Kind aufzieht? Bei einem gemeinsamen Sorgerecht (das ja inzwischen bei Neugeburten der Standard ist) hingegen fällt doch weder Betreuungsunterhalt noch Kindesunterhalt an, oder?

          Antworten
  2. Hallo Oli,

    vielen Dank für diesen coolen Artikel, wieder mal sehr interessante Einblicke. 🙂
    Weiterhin alles Gute für dich und deine Familie!

    LG
    Benny

    Antworten
  3. Hallo Oliver,

    ich fand deinen Bericht alles andere als langweilig und freue mich bereits auf den nächsten. Besonders toll finde ich wie du so umfassend darstellst, wie man mit dem Niedrighalten der Fixkosten ein reiches Leben führen kann ohne viel Geld zur Verfügung zu haben.

    Liebe Grüße
    Simon

    Antworten
  4. Hallo Oliver,

    Herzlichen Glückwunsch zum Familienglück! Danke für den spannenden Bericht – mir ist sehr sympatisch, dass nicht verbissen an einer hohen Sparquote festgehalten wird, sondern nach Bedarf und Situation auch mal etwas ausgegeben wird. Wie du ja sagst, Einschränkungen gibt es keine für euch, und um die 50% halte ich das auch für realistisch – alles was gegen 70% geht ist in meinen Augen ein ganz anderes Thema.

    Gibt es für den Nachwuchs bereits ein Sparkonto? Ich würde da gerne etwas beisteuern quasi als indirekter Dank für die vielen wertvollen Artikel, Berichte und Videos von Dir (und somit von deiner Zeit).

    Viele Grüsse aus den Alpen!

    Antworten
    • Hallo Marianori,

      vielen lieben Dank für deine Anerkennung, das freut mich wirklich sehr, dass dir meine Arbeit so gut gefällt! 🙂

      Ich betreibe den Blog nur aus Spaß und möchte dafür eigentlich gar keine monetäre Gegenleistung bekommen. Zu sehen, wie man mit seiner Tätigkeit die Welt ein kleines Stück verändert (und hoffentlich besser macht) und andere inspiriert, ist tatsächlich schon Lohn genug. Letztlich ist das ja auch das Ziel der finanziellen Unabhängigkeit, das Geld bei meiner Beschäftigung keine großartige Rolle mehr spielt.

      Unsere Kleine wächst in behüteten Verhältnissen und in vergleichsweise großem Wohlstand auf. Ich hoffe, dass sie sich in ihrem Leben keine großen Sorgen um Geld machen muss. Etwas Geld hat sie bereits von ihren Urgroßeltern geschenkt bekommen – so hat sie jetzt schon mehr Vermögen als ich in ihrem Alter. 😉

      In Zukunft ist es mir eher ein Anliegen zu schauen, wie von meiner Arbeit die Gesellschaft noch mehr profitieren kann, beispielsweise indem ich mögliche Einnahmen spende.

      Wenn du dich gerne erkenntlich zeigen möchtest, würde es mir mehr Freude bereiten, wenn du das Geld an meiner Stelle einer gemeinnützigen Einrichtung spendest. Zum Beispiel einer, die Kindern mit einer schlechteren Ausgangslage im Leben hilft – oder vielleicht kennst du ja selbst ein anderes Projekt oder Organisation, die du unterstützenswert findest. Du kannst mir sehr gerne darüber berichten! 🙂

      Ein eigenes Sparkonto hat unsere Kleine übrigens noch nicht – ihr weniges Vermögen verwalte ich aktuell für sie auf meinem Konto und führe darüber in einer Exceltabelle Buch.

      Antworten
  5. Danke für deinen Bericht, wie immer sehr aufschlussreich.

    Ich habe Frage bezüglich der Trennung der Finanzen von Joana und dir: Trennt ihr das wirklich so strikt, dass du ihr sogar im 2. Jahr die Hälfte deines Gehalts gibst? Bzw. welche Ausgaben trennt ihr denn alles? Oder gibt es für Lebensmittel etc. eine Gemeinschaftskasse und nur persönliche „Luxusartikel“ zahlt jeder selber?

    Antworten
    • Hallo underwood,

      ja, wir trennen alle Ausgaben vollständig. Das hat sich bewährt und ist für uns am unkompliziertesten. So müssen wir nicht mit mehreren „Töpfen“ oder Konten herumhantieren und uns überlegen, was jetzt vom Gemeinschaftskonto bezahlt wird und was nicht. Ausgaben für das Baby, Haushaltswaren, etc. teilen wir sowieso durch zwei, ob da jetzt erst Geld auf ein Gemeinschaftskonto fließt und dann wieder herunter, oder ob wir einfach jeweils die Hälfte von unserem Konto nehmen, macht am Ende des Tages keinen großen Unterschied, letzteres bedeutet aber weniger Verwaltungsaufwand.

      Um das in der Praxis umzusetzen, habe ich eine Google-Tabelle mit zwei Spalten (eine für Joana, eine für mich) angelegt, auf die wir beide Zugriff haben.
      Kaufe ich beispielsweise etwas fürs Baby, trage ich die Hälfte des Kaufpreises in Joanas Spalte in die Tabelle ein. Genauso verfahre ich mit der Wohnungsmiete, Strom und Gas, die von meinem Konto abgebucht werden.

      Joana verfährt genauso: Kauft sie etwas für uns beide, trägt sie die Hälfte in meine Spalte der Tabelle ein.
      Die Tabelle verrechnet dann automatisch alle diese Auslagen miteinander. Einmal im Monat fließt dann eine Ausgleichszahlung (meistens von Joana zu mir, da ich ja Miete und Nebenkosten auslege und auch die meisten Lebensmitteleinkäufe tätige).

      Antworten
      • Danke für die Antwort, super wenn das für euch so funktioniert.

        Mir persönlich wäre das ja zu aufwendig. Bei uns geht alles auf ein Gemeinschaftskonto und alle Ausgaben werden daraus bestritten. Fertig ist die Laube.

        Antworten
      • Was ich mich gerade frage ist gleichst du eigentlich Ihren Verdienstausfall von Ihr aus?
        Durch Kind, Elternzeit etc. „verdient“ sie ja aktuell weniger, zahlt weniger in die Rentenkasse ein usw. Für 1 / 2 Jahre Elternzeit mag das ja noch gehen aber ich weiß nicht, inwiefern ihr euch schon Gedanken gemacht habt, wenn Sie nicht mehr komplett 40 h oder so arbeiten wird. Ist ne reine Interessenfrage.

        Antworten
        • Hallo Tine,

          ich habe ja im Artikel geschrieben, dass wir den Verdienstausfall (die Differenz zwischen Joanas Gehalt und dem Elterngeld) untereinander aufteilen.

          Bisher haben wir nur einen Plan für das erste Jahr. Was danach passiert, wer von uns dann wie lange wo arbeiten geht und wem wie viel Geld abgibt, wissen wir noch nicht – das sehen wir dann. In ihrem aktuellen Job wird es für Joana wohl nicht möglich sein, Teilzeit zu arbeiten, während ich ja jetzt schon nur in Teilzeit angestellt bin. Es muss also gar nicht mal Joana sein, die ihre Arbeitszeit zugunsten der Kinderbetreuung reduziert.

          Dass Joana während der Elternzeit weniger in die Rentenkasse einzahlt, stimmt übrigens nicht – es ist tatsächlich sogar mehr als vorher.
          Für die Elternzeit erhält man pro Jahr fast einen ganzen Rentenpunkt – also so viel, als hätte man das Jahr über zum deutschen Durchschnittslohn gearbeitet. Da Joanas Gehalt unter dem Durchschnitt liegt, hat sie vorher weniger als einen Rentenpunkt bekommen.

          https://www.deutsche-rentenversicherung.de/DRV/DE/Rente/Familie-und-Kinder/Kindererziehung/kindererziehung_node.html?https=1

          Antworten
      • Moin Oliver,

        magst du kurz erklären, wieso ihr euch für das Modell „alle gemeinsamen Ausgaben teilen wir gleichmäßig auf uns beide auf“ entschieden habt? Es gibt ja deutlich mehr Modelle für gemeinsame Finanzen, die bei ungleichen Einkommen fairer (je nach dem, wie man Fairness eben misst) sein können. Zum Beispiel wenn einer 2000€ netto verdient und die andere Person 1000€, dann muss man ja nicht 50:50 teilen, sondern eben 2/3 zu 1/3.

        Liebe Grüße
        Oliver

        Antworten
        • Hallo Oliver,

          uns ist es wichtig, dass jeder von uns – jedenfalls soweit das möglich ist – eine gewisse Unabhängigkeit und Eigenständigkeit in der Beziehung bewahren kann. Wir haben teilweise unterschiedliche Prioritäten im Leben, unterschiedliche Hobbys und Ziele. Wenn wir etwas zusammen angehen wollen (z.B. die Kindererziehung oder unser Segelurlaub), machen wir es zusammen. Wenn nicht, dann kann aber eben jeder auch mal seinen eigenen Weg gehen (so wie als Joana alleine in die Karibik gegangen ist).

          Zu dieser Autonomie gehört für uns auch, unsere Finanzen so zu trennen, dass jeder – natürlich auch nur soweit das möglich ist – finanzielle Entscheidungen frei und unabhängig vom anderen treffen kann.
          Das geht allerdings nicht, wenn man gemeinsame Ausgaben anteilig nach Gehalt aufteilt. Dann wären die Ausgaben des einen nämlich davon abhängig, wie viel der andere verdient.
          Wenn ich beispielsweise faul bin und meine Stunden reduziere oder weniger Aufträge als Selbstständiger annehme, müsste Joana mehr Miete bezahlen. Wäre das wirklich gerecht?
          Umgekehrt würde Joana vielleicht zögern, ihre Stunden zu reduzieren (obwohl sie das gerne wollte), weil sie sich nicht traut, mir einen höheren Ausgaben-Anteil „aufzubrummen“.

          Wir haben über dieses Thema ebenfalls schon viel geredet und sind zu der gleichen Feststellung gelangt wie du: Es kommt darauf an, wie man Fairness misst. Eine Ausgaben-Aufteilung, die immer fair und gerecht ist, gibt es nicht. Was fair und welche Aufteilung die richtige ist, muss jedes Paar oder jede Familie für sich selbst festlegen, da gibt es kein richtig oder falsch.

          Antworten
      • ‚Splid‘ ist übrigens eine sehr hilfreiche App. Meine Partnerin und ich nutzen diese für unsere gemeinsamen Ausgaben – und bei grösseren Differenzen machen wir wieder eine Ausgleichszahlung. z.B. für den Urlaub wird eine neue Gruppe erstellt, die Gruppe Haushalt läuft fortlaufend usw. Da man das Natel fast immer zur Hand hat, ist es sehr einfach fortlaufend zu aktualisieren.
        Die Vorteile hat Oliver genannt, keine zusätzlichen Konten, keine gmeinsamen Kreditkarten usw. – wir sind damit super zufrieden, es ist fair, transparent, nachvollziehbar usw.

        Antworten
      • Ist das wirklich weniger Aufwand? In meinen Augen nicht wirklich.

        Wenn ein Partner die Miete auslegt, kann der Andere den gleichen Teil auf das Gemeinschaftskonto jeden Monat per Dauerauftrag überweisen. Reicht das Budget für den Alltag aus (Essen, Strom, Internet, Sprit, …), so muss nie etwas ausgeglichen werden und der Überschuss kann entweder sinnvoll investiert werden (schön Essen gehen), oder für Größeres angespart werden.
        Eigene Ausgaben (Sport, Handy, …) werden sowieso vom privaten Konto übernommen.

        Antworten
  6. So ein süßes Titelbild … 🙂

    Aber teilt ihr das Kindergeld wirklich 50:50 auf? Ist es nicht viel komfortabler, das Geld auf ein gemeinsames Konto zu packen und damit dann eben nur Ausgaben fürs Baby zu tätigen?

    Antworten
    • Hallo Sabine,

      siehe meine Antwort hier:
      https://frugalisten.de/sommerbericht-2019-abenteuer-baby/#comment-66451

      Für uns wäre es nicht komfortabler, sondern würde mehr Verwaltungsaufwand bedeuten. Wir bräuchten ein zusätzliches Konto. Wir müssten immer darauf achten, Baby-Ausgaben auch von diesem Konto zu tätigen oder, wenn wir das nicht tun, die Zahlungen wieder mit dem Baby-Konto verrechnen. Was wäre, wenn das Geld auf dem Baby-Konto nicht reicht? Dann müssten wir doch wieder 50:50 von unseren eigenen Konten bezahlen. Was ist, wenn auf dem Baby-Konto mehr drauf ist als wir brauchen? Müssten wir das überschüssige Geld dann wieder 50:50 unter uns aufteilen…?

      So wie wir es machen brauchen wir kein zusätzliches Konto, jeder zahlt von den Baby-Ausgaben die Hälfte, fertig.

      Antworten
  7. Hallo Oli,

    es war wieder sehr spannend und aufschlussreich deinen Bericht zu lesen!

    Befürchtest du wirklich keinen Crash oder größeren Rücksetzer an den Börsen in nächster Zeit?
    Seit Monaten hört und liest man fast nur noch von Gewinnwarnungen und Stellenabbauplänen bei diversen Global Playern und die fetten Jahre scheinen an den Börsen vorbei zu sein. Wie ist hier dein Plan B?

    LG
    Andi

    Antworten
    • Hallo Andi,

      vielen Dank für dein Lob! 🙂

      Wie sollte so ein Plan B deiner Meinung nach aussehen? Sollte ich jetzt alles verkaufen?

      Hätte ich Angst davor, einen Börsencrash mitzumachen, würde ich gar nicht in Aktien investieren. Aktienrenditen sind die Belohnung für eingegangenes Risiko – und dieses Risiko manifestiert sich von Zeit zu Zeit eben auch in einem Crash.

      Das heißt im Umkehrschluss: Natürlich rechne ich mit Crashes, Kursverlusten, Rücksetzern. Die gehören schließlich einfach dazu. Nur kann man eben nicht im Vorfeld bestimmen (und das ist auch zweifelsfrei wissenschaftlich nachgewiesen), wann so ein Crash kommt, was genau ihn auslöst, wie lange er dauert und wie tief die Märkte dabei fallen. Ein Crash lässt sich immer nur hinterher als Crash identifizieren, wenn es schon zu spät ist.

      Außerdem: Könnte man sicher sagen, dass ein Crash vor der Tür steht, würden ja bereits heute alle ihre Anlagen abstoßen, was (in einer Art selbsterfüllenden Prophezeiung) den Crash sofort auslösen würde. Die Tatsache, dass die Märkte gerade nicht fallen, deutet also darauf hin, dass die Mehrheit der Anleger keinen Crash erwartet.
      Wenn du der Meinung bist, dass die fetten Jahre an der Börse vorbei sind, stellst du dich gegen die Mehrheit der Anleger. Aber bist du wirklich schlauer?

      Unterm Strich lässt sich also feststellen: Ich weiß nicht, ob und wann ein Crash kommt und wenn er kommt, ist mir das auch egal. Ich investiere langfristig, spare und entspare über viele Dekaden. Mich interessiert die langfristige Kursentwicklung über 20, 30, 40 Jahre, nicht die Renditen der nächsten 5 Jahre. Meine Investmentstrategie ist passiv und prognosefrei, ohne den Versuch, Market Timing zu betreiben oder Crashes vorherzusagen. Übrigens lese oder höre ich gar keine Nachrichten – so lebt es sich deutlich entspannter. 🙂

      Davon abgesehen: In der Ansparphase, in der ich mich derzeit ja noch befinde, käme mir ein Crash sogar sehr gelegen. Dann kann ich ETF-Anteile nämlich günstiger einkaufen.

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  8. Ein sympathischer Artikel, aber mit der Trennung von Finanzen sollte man m.E. spätestens dann aufhören, wenn Kinder da sind. Alles andere ist, mit Verlaub, etwas kleinkariert.

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    • Finde ich auch. Aus meiner Sicht lassen sich die Finanzen irgendwann schlecht trennen. Ihr macht zwar einen Ausgleich, wenn Joana zu Hause bleibt aber sie wird dadurch auch finanzielle Einbußen haben durch entgangene Karrierechancen und/oder Karriereentwicklung, die derzeit (soweit ich weiß) nicht berücksichtigt werden.

      Ich würde meine Finanzen nicht mit meiner Frau trennen wollen. Wir sind eine Familie (= ein Team) und planen eine gemeinsame Zukunft.

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      • Hallo ihr zwei,

        meine Frau und ich leben auch immer noch mit getrennten Konten trotz 1 1/2 jährige Tochter. Somit bewahren wir uns unserre Unabhängigkeit. Wobei es bei uns auch den Unterschied gibt, dass ich frugal lebe und sie nicht. Fakt ist aber es klappt ganz gut. Wir haben aber einige Besonderheiten. Kindergeld bekommt sie komplett, dafür zahlt sie aber den Essensbeitrag in der Kita (leben in Berlin das sind 25,- € im Monat), sie gibt aber mehrheitlich mehr Geld für unsere Tochter aus als ich.

        Ich verstehe aber auch den Ansatz von euch, dass man als Mutter nicht in die Rentenkasse etc. einzahlt. Dieses Geld fehlt im Alter. Wir beide arbeiten aber aktuell wieder Vollzeit und sie verdient witzigerweise auch mehr als ich. Wenn ich Geld anlege und für die Zukunft zurück lege, lege ich es aber auch für sie mit an. a) weil sie ein Jahr ausfiel b) weil wir eine Familie sind und c) weil ich mich in einer Beziehung für meinen Partner(in) mit verantwortlich fühle

        Antworten
      • Ich lebe seit über 35 Jahren mit einer Frau in unsittlicher Gemeinschaft (die meiner Kenntnis nach mehr verdient als ich, ich weiß das nicht so genau). Unsere Kassen sind noch nie zusammen gewesen. Die großen Posten teilen wir uns, den Rest zahlt mal der eine, mal der andere. Zumindest über diese Zeit hat das Verfahren für uns beide funktioniert. Im Moment habe ich den Eindruck, daß sie für unser gemeinsames Leben mehr zahlt als ich, also lasse ich halt regelmäßig der Frucht der gemeinsamen Sünde etwas zukommen, die schon ausgeflogen ist. Am Ende bekommt sie ohnehin, was übrig ist.

        Maßstab meines Lebens ist mein „übersichtliches Einkommen“, wie es jemand mal genannt hat. Ich brauche nur etwa zwei Drittel davon und lege den Rest davon weg. Schon lang habe ich mehr Kapitaleinkünfte als Arbeitseinkommen, aber das ist nur relativ, weil ich die Kapitaleinkünfte auf der „Sparseite“ liegen lasse (Ich habe mein eigenes Geld in „laufendes“ und „Spargeld“ geteilt). Ich laufe eigentlich ganz gern im Hamsterrad, natürlich einen Tag etwas lieber und einen anderen Tag etwas weniger gern — aber immerhin: freitags nie! Das ist mein Luxus, den ich mir schon vor zwanzig Jahren oder so gegönnt habe. Und ans frühe Aufstehen werde ich mich wohl in diesem Leben nicht mehr gewöhnen.

        Rein finanziell könnte ich schon lang „in Rente gehen“ (und mir mein Gehalt quasi aus eigenen Mitteln bezahlen), aber ich will das überhaupt nicht. Der Zwangsruhestand kommt noch früh genug.

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    • Hallo Dave und Hansen,

      schade, dass ihr das so seht.
      Ich finde nicht, dass es nur eine richtige Art gibt, die Finanzen in der Familie zu organisieren. Pärchen und Familien sind ganz unterschiedlich und genauso unterschiedlich können die Finanzen aufgeteilt sein. Komplett getrennt, Komplett zusammen, 3-Konten-Modell, Kinderkonten, usw.
      Was für euch der richtige Weg ist, passt für uns vielleicht gar nicht und umgekehrt.
      Wir fühlen uns bisher jedenfalls mit der kompletten Trennung am wohlsten – auch mit Kind.

      Sicher geraten die Finanzen zweier Partner durch ein Kind in größere Abhängigkeit voneinander, das merken auch wir. Ich finde aber nicht, dass man deshalb gleich zu einer Zugewinngemeinschaft werden muss.

      Antworten
      • Das könnt ihr natürlich machen wie ihr wollt und wie ihr damit glücklich seid.
        Aus meiner eigenen Erfahrung ist es aber spätestens bei zwei oder drei Kindern so, dass die Frau erhebliche Gehalts/Karriereeinbußen hinnehmen muss (oder der Mann, wenn er zuhausebleibt). Insofern ist das „alle Ausgaben 50/50 teilen“ irgendwann einfach unfair.

        Antworten
      • Hallo Oliver,

        da kann ich dir voll zustimmen: es gibt sicher nicht die einzige richtige Art die Finanzen in der Familie zu organisieren. Ich denke, es ist dann richtig, wenn alle Beteiligten einverstanden und damit happy sind. Schön, dass ihr eine Methode gefunden habt, die für euch funktioniert.

        Ich kann nur für mich sprechen. Ich fände es nicht fair, wenn meine Frau die Hälfte aller Ausgaben zahlen müsste. Sie war deutlich länger in Elternzeit als ich es war und ich habe die Zeit genutzt ‚meine‘ Karriere voranzutreiben, während sie sich überwiegend um die Kinder gekümmert hat. Mittlerweile arbeitet sie wieder, aber seit der Geburt unseres ersten Kindes haben sich unsere Einkommen stark auseinander entwickelt.

        Aus diesem Grund finden wir eine gemeinsame Kasse am fairsten und am einfachsten (auch wenn sich die ‚Kasse‘ auf mehrere Konten aufteilt). Verstehe meinen Kommentar aber bitte nicht so, dass ich dich missionieren möchte. Ich finde es ganz einfach interessant, dass dieses Modell für euch funktioniert (und freue mich für euch).

        Gruß
        Hansen

        Antworten
        • So kenne ich das auch. Wir haben auch noch mit zwei Kindern mit 3-Konten-Modell gelebt. Das gemeinsame Konto wurde von uns beiden mit annähernd gleichen Beträgen gefüllt.
          Inzwischen und zwei weitere Kinder später ist dieses Modell nicht mehr aufrecht zu erhalten. Wir wirtschaften gemeinsam, alles andere wurde uns zu kompliziert.

          Damit einher geht aber natürlich auch die Aufgabe der eigenen Entscheidungsautonomie. Es muss eben doch gemeinsam entschieden werden, wer wie lange in Elternzeit geht, ob einer die Arbeitszeit reduziert oder fremdbetreut werden soll und welche Einkommenseinbußen der Partner mitträgt, welche nicht, wie man mit niedrigeren Rentenansprüchen umgeht und und und.

          Worauf ich sehr achte, ist dass unsere Überschüsse gleich aufgeteilt werden. Das ist ja schonmal was.

          Antworten
  9. Hallo Oliver,

    bisher nur stummer Mitleser, muss ich mich als 2-facher Familienvater jetzt doch mal zu Wort melden und dir Respekt zollen.
    Dass du mit ner 24 Stunden- Woche deine Familie ernähren könntest finde ich absolut beeindruckend. Und auch sonst finde ich deine Lebenseinstellung insbesondere angesichts der Klimadiskussion sehr vorbildhaft.
    Ich habe mit ner 40 Stunden- Woche + Notdienste (bin Apotheker) ein sehr gutes Gehalt. Angesichts einer doch hohen Lifestyle-Inflation wäre eine eine drastische Senkung meiner Arbeitsstunden nicht zu denken. Ich habe aber mittelfristig das Ziel, auf 32 Stunden zu senken und erhoffe mir dadurch deutlich mehr Lebensqualität und vor allem mehr Zeit für meine Familie.
    Ich versuche auch bereits so viel wie möglich zu sparen, ein bißchen was ist schon zusammen gekommen.
    Mir macht kaufen keinen Spaß, ich freue mich eher über funktionelle Dinge die mir einen direkten Benefit geben.
    Meine Frau tickt da etwas anders, ist ansonsten aber eine wunderbare Person 😉
    Ich freue mich, weiter an der Entwicklung bei euch teilhaben zu können, macht weiter so.
    Einen solchen Urlaub mit Baby hätte ich mich nie getraut 😉
    Lieben Gruß,
    Torsten

    Antworten
  10. Hallo Oliver,

    vielen Dank für den spannenden und auch sehr offenen Artikel! Insbesondere wie ihr das Thema mit dem Elterngeld löst bzw. auch die Zeit wenn es keins mehr gibt finde ich interessant, weil es da gefühlt wenige richtig faire Lösungen für beide gibt. Und auch, dass du mit einem Teilzeitgehalt euch beide „durchbringen“ kannst ist auf jeden Fall ein großer Luxus… was ich mich noch gefragt habe: es gibt ja gerade diesen Tiny House-Trend und wer, wenn nicht du oder ihr sollte über so eine Mietfreie Variante nachdenken… habt ihr schonmal? Oder ist die Stadt dann doch zu praktisch?

    Liebe Grüße & hoffentlich bis bald mal!

    Luise

    Antworten
    • Hallo Luise,

      ja, das haben wir auch festgestellt – „die eine faire Lösung“ für die Aufteilung von Elterngeld und gemeinsamen Ausgbaben gibt es nicht.
      Ich denke, die beste Lösung ist immer die, mit der beide gut leben können und die für beide in der Summe die meiste Zufriedenheit bringt. Wie das dann konkret aussieht, muss man eben mit seinem Partner gemeinsam herausfinden, entwickeln, besprechen.

      Tiny Houses finde ich grundsätzlich ziemlich cool. In unserer derzeitigen Lebenssituation sehe ich darin aber keinen Vorteil. Unsere aktuelle Wohnung ist günstig, hat eine gute Größe und Ausstattung und liegt nah an unserer Arbeit. Es gibt also erstmal keinen Grund, an unserer Wohnsituation etwas zu ändern.
      In unserer sehr city-nahen Lage könnte man vermutlich auch nirgendwo ein Tiny House hinstellen. Außerdem wissen wir auch noch gar nicht, wie viele Kinder wir vielleicht noch haben wollen und wie unser Wohnraumbedarf in ein paar Jahren aussieht.

      Antworten
  11. Als du vor einiger Zeit vom neuen Kapitel in eurem Leben berichtet hast, war ich schon von voller Freude für euch, und jetzt bin ich auch noch beeindruckt, dass ihr direkt in den ersten Monaten einen Segeltörn zu dritt macht, wow!

    Auch die finanziellen Änderungen verfolge ich sehr gespannt, vielen Dank, dass du das weiter so dokumentierst! Das ewige „ja, aber mit Kind kannst du ja nicht mehr so leben“ klingt immer so leer. Ich freue mich jetzt schon, dass auch deine Erfahrung das zu widerlegen scheint. Wenn dann sind wir Erwachsenen selbst es, die „Kinder“ teuer machen, nicht die Kinder selbst.

    Natürlich habt ihr jetzt Veränderungen, aber durch eure Lebensweise habt ihr eine unglaubliche Flexibilität, so dass ein einziges Teilzeitgehalt euch theoretisch reichen könnte. Wie, wenn nicht durch eine frugalistische Lebensweise kann man diese Freiheit erreichen?

    Ich wünsche euch Dreien alles Gute und bin gespannt, nach und nach mehr von eurer Reise zu lesen.

    Antworten
    • Hallo Flo,

      Leider ist es wirklich so, dass Kinder nun mal sehr sehr teuer sind. Ein Teil der Kosten wird über Kindergeld und Elterngeld abgefedert. Das Elterngeld wird aber nur für eine sehr kurze Zeit gezahlt wie Oliver ja auch selbst schreibt.
      Die Kosten für Kinder entstehen in den ersten Lebensjahren hauptsächlich durch den Verdienstausfall.

      Vielleicht hat auch Oliver einen Verdienstausfall in den letzten Monaten gehabt, denn seine Einnahmen als Selbstständiger sind um durchschnittlich 300 Euro im Monat gesunken. Normalerweise sollte dieses Einkommen aber eher kontinuierlich ansteigen.

      Antworten
      • Hallo Sonnenanbeterin,

        warum sollte mein Einkommen als Selbstständiger kontinuierlich ansteigen? Ich arbeite ja nicht immer mehr und meinen Stundenlohn kann ich zwar ab und an – aber auch nicht kontinuierlich erhöhen. 😉

        Die geringeren Einnahmen als Selbstständiger in diesem Jahr kamen nicht so sehr durch das Kind zustande, sondern dadurch, dass ich einfach weniger Aufträge hatte. Im letzten Jahr hatte ich noch viel für meine alte Firma aus England gearbeitet, dieser Kunde ist nun aber weggefallen.

        Antworten
  12. Sehr schöner Bericht!

    Zu deinem Handykauf, würde mich mal folgendes interessieren, da ich auch demnächst mal mein inzwischen sehr in die Jahre gekommenes Handy austauschen möchte:
    Achtest du eigentlich darauf, dass der Hersteller noch lange Sicherheits-Updates von Android liefert? Mein Samsung S5 Mini bspw. bekommt schon seit ca. 2 Jahren keine Updates mehr, weil Samsung das relativ schnell einstellt. Das ist schon ärgerlich.

    Und noch ein Punkt. Wie stellst du beim Verkauf sicher, dass die Daten deines alten Handy wirklich gelöscht sind? Setzt du es einfach auf Werkseinstellungen zurück?

    Grüße
    Sebastian

    Antworten
  13. Lieber Oliver, herzlichen Glückwunsch euch beiden zu eurer Tochter, und dir zu deinem neuen Job.

    Alles Gute weiterhin, auch wenn es mit dem sparen jetzt etwas schwieriger wird. Sicher brauche ich dir nicht zu schreiben, dass finanzielle Freiheit nicht unbedingt identisch mit einer hohen Sparquote ist 🙂

    Antworten
    • Hallo Peter,

      da hast du natürlich Recht. Eine Hochzeit steht bei uns aber trotzdem derzeit nicht auf der Agenda – wenn wir heiraten, dann nicht aus steuerlichen Gründen. 😉

      Antworten
  14. Moin,
    ein sehr schöner Bericht und vielen Dank für die Einblicke.

    Wie gehst du eigentlich mit den Ankündigungen über negativ Zinsen für Tagesgeldkonten und Giro-Konten um? Siehst du das eher entspannt oder hast du bereits einen Plan um auf diese zu reagieren?

    VG Alex

    Antworten
    • Hallo Alex,

      ehrlich gesagt wusste ich noch gar nicht, dass es jetzt Negativzinsen aufs Tagesgeld geben soll – ich lese ja eher selten Nachrichten.

      Allerdings wüsste ich jetzt auch nicht, warum ich wegen solcher Meldungen irgendetwas unternehmen oder mich verrückt machen sollte. Das Zinsniveau liegt schließlich außerhalb meiner Kontrolle – bei der EZB anrufen und fragen, ob sie das wieder rückgängig machen können, wird wohl nicht funktionieren.

      Ansonsten ist das Thema doch ganz einfach: Wenn die Negativzinsen kommen, kann ich mir überlegen, ob ich mein Geld vielleicht woanders parke. Wenn sie nicht kommen, dann halt nicht. Fertig.

      Antworten
    • Hallo Jan,

      ich bin hauptsächlich im Frontend unterwegs und mache z.B. auch UI/UX-Design und -Konzeption.
      Wenn mal etwas im Backend zu tun ist, habe ich davor aber auch keine Scheu.

      Meine Sprachen sind vor allem Java und alles was man so fürs Web-Frontend braucht (HTML, CSS, JS/jQuery). Ich habe aber auch schon mal das ein oder andere in PHP geschrieben.

      Antworten
  15. Hallo Oliver,
    herzlichen Glückwunsch zu Eurer Tochter !
    Auch wenn ich nur gelegentlich Deinen Blog besuche (habe selbst eine 2jährige Tochter), lese ich immer wieder sehr gerne Deine Beiträge. Ich finde es toll, dass Du so offen Einblicke in Dein Leben gewährst. Über den Blog konnte ich schon einige sehr gute Infos erfahren.
    Für mich hat sich seit Geburt meiner Tochter mein Leben ziemlich geändert. Insgesamt aber sehr positiv und es ist wirklich ein schönes Abenteuer auf das man sich einlässt…
    Viel Spaß mit Deiner Tochter und Alles Gute für Euch drei!

    Antworten
  16. Hi Oliver,

    erstmal Herzlichen Glückunsch euch beiden zu eurer Tochter.
    ich habe deinen Blog zwar erst vor ungefähr 2 Monaten entdeckt, aber ich finde alle Beiträge die ich bisher gelesen habe sehr interessant und habe auch schon angefangen mir einen Überblick über meine Finanzen zu verschaffen. Auch wenn ich erst 14 bin und daher nicht so viel Geld zur Verfügung habe, habe ich bereits ein viel besseres Bewusstsein fürs Geld ausgeben entwickelt, was u.a. dazu geführt hat ,dass ich es innerhalb von 2 Monaten geschafft habe mich deutlich gesünder und viel günstiger zu ernähren. Zum Beispiel kaufe ich mir in der Schule in den Pausen nichts mehr in der Mensa, sondern spare mein Essensgeld und mache mir Zu Hause selber etwas wie z.B. Joghurt fertig. Außerdem gehe ich dann nach der Schule vllt. keinen Döner mehr essen oder mir was zu trinken am Kiosk holen, sondern esse und trinke Zuhause.

    Dazu habe ich das Glück, dass mein Vater selber einen ETF-Sparplan monatlich bespart und auch in Aktien investiert. Ich kann ihm einfach das Geld was ich am ende des Monats übrig habe geben, schreibe mir auf welche Anteile er von was für mich mit eingekauft hat und schon hab ich mit 14 angefangen zu investieren. Erstmal ein Danke dafür das ich soetwas durch dich geschafft habe. Da ich jetzt aus dem Urlaub zurück bin und mir für meine Sommerferien vorgenommen habe ein wenig Programmieren zu lernen, wollte ich dich fragen welche Programmiersprache(n) du für deinen Blog benutzt. In der Schule haben wir bisher nur ein wenig html angeschnitten.

    Grüße Jan

    Antworten
    • Jan, du scheinst sehr vernünftig zu sein! Glückwunsch! Bleib dran und du wirst es sehr sehr weit bringen. 🙂
      Alles Gute!

      LG
      Benjamin

      Antworten
    • Hallo Jan,

      vielen Dank! 🙂
      Klasse dass du in deinem Alter schon so bewusst mit deinem Geld umgehst und sogar schon die Gelegenheit nutzt, in ETFs zu investieren – Hut ab!

      Ich habe mit 14 auch schon ein bisschen was auf die hohe Kante gelegt, aber ebenso auch Geld für Unsinniges ausgegeben (wobei diese Erfahrung im Nachhinein okay war, man muss auch erstmal das Unsinnige vom Wichtigen unterscheiden lernen).

      Meinen Blog programmiere ich nicht selbst, sondern nutze dafür – wie auch die meisten anderen Blogger – das Content-Management-System WordPress. Das ist in PHP geschrieben, aber außer ein paar kleineren Anpassungen muss ich für meinen Blog kaum selbst PHP schreiben.
      Im Forum hat neulich jemand eine ähnliche Frage zum Programmieren lernen gestellt – die Antworten fand ich ganz gut, vielleicht helfen sie dir ja auch weiter:

      https://frugalisten.de/forum/topic/programmieren-lernen/

      Antworten
  17. Hallo Oliver,

    Glückwunsch zu deiner Tochter und danke für den Blog 🙂
    Kannst du noch verraten bei welcher Segelschule ihr den Praxistörn gebucht habt? Wir suchen auch gerade nach einem Trainingstörn mit Baby und dein Artikel hat uns gezeigt das dies auch gut in den ersten Lebensmonaten des kleinen funktionieren kann…

    Vielen Dank und viele Grüße
    Markus

    Antworten
  18. Das nenne ich mal günstige Miete. hier in Baden-Württemberg in der Nähe von Arbeitsplätzen unmöglich.
    hier zahlt man für 50 Quadratmeter 500€ aufwärts ( Kaltmiete ! ).

    Ansonsten darf man am Fortbestand des Euro zweifeln wenn bald die Negativzinsen auch die kleinen Sparer in den Kreissparkassen und Volskanken erreichen, gab genug Meldungen darüber. Was für ein Irrsinn, es wird einem schwer gemacht Vermögen aufzubauen.
    Mit Inflation+Negativzinsen wird man gewungen in die Börse und Edelmetalle zu gehen. Langsam aber sicher wird die Daseinsberechtigung dieses Geldsystems infrage gestellt wenn das verdiente Geld unter dem Arsch wegschmilzt.

    Antworten
  19. Na ja kein Zweifel ist die Währungspolitik der ZB äusserst fragwürdig über deren Nachhaltigkeit – aber nichts desto trotz lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit: Negativzins gibt es faktisch auch, wenn Inflation und Teuerung deutlich höher sind. In der Neuen Zürcher Zeitung am Sonntag war darüber mal ein guter Bericht – finde den Link leider nicht (ohnehin zurecht gebührenpflichtig) – bereinigt existierte seit der Weltwirtschaftskrise in rund einem Drittel der Jahre Negativzinsen! Nur – bemerkte das niemand so recht. Gerade die Teuerung in den Wunderwirtschaftsjahrzehnten war extrem hoch! Wer also sein Geld auf dem Konto liegen lag mag wohl absolut betrachtet einen Zuwachs realisiert haben – aber kaufkraftbereinigt wird er viel verloren haben. Was auch selten angesprochen wird entgegen der Teuerung: viele tägliche Gebrauchsgegenstände kosten heute dank Massenproduktion nichts mehr im Vergleich zu früher – Autos und deren Ersatzteile z.B. die man via Onlineverteiler mühelos erhält, Motorräder, Möbel sowieso, die Telefonie (gerade in der Schweiz obwohl immer noch deutlich zu teuer im Europavergleich – viel Günstiger als vor 10-20 Jahren usw. usw.).

    Antworten
  20. Hallo Oliver,

    ich lese schon seit einiger Zeit deinen interessanten Blog. Vielen Dank für den Einblick in dein Leben, was immer wal wieder die ein oder andere Inspiration für mich bringt.

    Ich selber würde mich nicht als Frugalist bezeichnen, aber durchaus als sparsam. Ich versuche auf möglichst wenig zu verzichten, aber immer das beste Preis-/Leistungsverhältnis zu bekommen. Beispiel: Ich verzichte nicht auf ein Auto, besitze aber keinen Neuwagen wie fast alle meine Kollegen, sondern einen gebrauchten Kleinwagen. Reicht völlig aus. (Auch mit 2 Kindern!) Zusammen mit Börseninvestments seit Ende der 90er hat mir das immerhin mit nun 40 Jahren ein „Vermögen“ von etwas über 400.000 Euro eingebracht. Meine Freundin, die ebenfalls recht sparsam ist, hat auch mittlerweile über 200k angespart.

    Wir sind ebenfalls seit 5 Jahren Eltern und auch dort kann man eine Menge sparen. So haben wir fast alles über Ebay-Kleinanzeigen gekauft (Kinderwagen, Babybett, Laufrad, Fahrräder, Kleidung, Spielzeug). Die Sachen sind fast immer in gutem bis sehr gutem Zustand. Einiges wie den Kinderwagen haben wir nach 2 Kindern mit geringem „Verlust“ nun wieder verkauft. Ein großer Posten sind leider die Kinderbetreuungskosten, die sich auch nicht großartig drücken lassen, wenn man keine Verwandten vor Ort hat. Immerhin müssen wir hier ab 3 Jahren keine Kindergartengebühren mehr bezahlen. Teurer sind leider auch unsere Urlaube geworden, wenn auch im Vergleich zu Anderen auf niedrigem Niveau. Früher sind wir auch im Frühjahr und Herbst mit dem Zelt unterwegs gewesen, heute machen wir das nur in den Sommermonaten. In der Vor- und Nachsaison gibt es dann eine Ferienwohnung oder Hütte auf dem Campingplatz.

    Bezüglich Einkommensausgleich machen wir es so, dass wir seit Geburt des ersten Kindes unser gesamtes Einkommen (inkl. Kindergeld und Elterngeld, exkl. Kapitaleinkünfte) und unsere gemeinsamen Ausgaben (Miete, Lebensmittel, Auto, Kinderbetreuung etc.) durch 2 teilen. Einmal monatlich gibt es dann eine Ausgleichszahlung. Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das fair ist, da ich vorher mehr verdient habe als meine Freundin, aber erstens sehe ich uns als Familie eine „Gemeinschaft“ und zweitens werden die Rentenansprüche nicht ausgeglichen. Ich denke daher, dass das einigermaßen gerecht ist. Noch sind wir nicht verheiratet, sehe da allerdings nicht nur wegen der Steuer mittlerweile ein paar Nachteile: Falls der eine Partner stirbt, erben ohne Testament die Kinder alles und man hat keinen Zugriff auf das Geld. Mit Testament sind max. 50% vererbbar und alles über 20k muss versteuert werden. Außerdem hat man, wenn man nicht verheiratet ist, keinen Anspruch auf Rentenansprüche des Partners oder sonstige Hinterbliebenenansprüche. Das ist schon ein Nachteil im Fall der Fälle.

    Habt ihr eine Risikolebensversicherung und/oder eine BU abgeschlossen? Wir haben seit der Geburt jeweils eine RLV über 100k mit Laufzeit 20 Jahre. Das sind überschaubare Kosten und sichert die Familie etwas ab. Die BU habe ich ebenfalls nur über 1600 Euro und bis Endalter 62 abgeschlossen. Zusammen mit meinem Vermögen sollte das einigermaßen ausreichen. Meine Freundin hat als Beamtin keine BU. Das halte ich auch für verzichtbar.

    Viele Grüße und mach weiter so!

    Antworten
    • Hallo Benedikt,

      vielen Dank für dein Lob! 🙂

      Ich frage mich wirklich: Wozu brauchst du bei 400k + 200k Vermögen noch eine RLV über 100k?
      Diese deckt doch gar kein existenzielles Risiko mehr ab, das du und deine Frau nicht selbst versichern könntest.

      Aus genau dem gleichen Grund habe ich auch keine RLV. Wenn mir als Hauptverdiener der Familie etwas zustoßen sollte, würde Joana mit meinen aktuell rund 120k Vermögen sich selbst und unsere Kleine gut über die Runden bringen können, bis die Kleine aus den Kinderschuhen raus ist. Und mehr sollte eine RLV auch nicht leisten müssen.

      Meinen Take zur BU findest du hier:
      https://frugalisten.de/lohnt-sich-meine-betriebliche-altersvorsorge-oder-kann-es-mein-etf-portfolio-besser/#comment-3230

      Antworten
      • Hallo Oliver,

        ich habe die RLV vor 5 Jahren abgeschlossen, als das Vermögen noch nicht so hoch war und auch ein Immobilienkauf noch denkbar war. Das Problem ist aber auch ein anderes: Wenn einer von uns beiden sterben sollte, erben die Kinder alles und der Partner hat keinen Zugriff auf das Vermögen. Deine Aussage, dass du (oder Joana) mit deinen 120k erstmal gut über die Runden kommt, gilt nur, wenn ihr verheiratet seid UND ein Testament gemacht habt.

        Die RLV kosten zusammen ca. 200 Euro im Jahr. Den „Luxus“ gönne ich mir einfach.

        Antworten
  21. Moin Oliver,
    herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!
    Was ich nicht verstehe ist, warum du so einen hohen Betrag in Cash / Tagesgeld „angelegt“ hast. Selbst mit den höheren Kosten aus diesem Sommerbericht könntest du damit über 2 Jahre auskommen! Ich möchte dich nicht bekehren, ich versteh es nur nicht ganz.
    Vielen Dank für deine Antwort im voraus.

    Antworten
    • Hallo Mathias,

      vielen Dank! 🙂

      Bei dem Cash-Anteil handelt es sich nicht um einen Notgroschen, sondern um meinen risikoarmen Portfolioanteil.
      Ich versuche dabei ungefähr eine 80:20-Aufteilung zu halten (80 % risikobehaftet, 20 % risikoarm).

      Antworten
  22. Hallo Oliver,

    vielen Dank für das Update. Ich verfolge deinen Blog schon eine Weile und war sehr gespannt ob dein Nachwuchs deine Pläne über den Haufen werfen würde. In meinem Bekanntenkreis stürzen sich die jungen Eltern in unglaubliche Unkosten. Du zeigst uns das es auch anders geht und man dabei auf nichts verzichten muss.

    Ich freue mich schon auf weitere Erfahrungsberichte und drücke euch die Daumen das alles weiterhin so gut läuft.

    Viele Grüße

    Antworten
  23. Hallo Oliver,

    ein wirklich spannender und klar geschriebener Artikel. Ich bin auch am Überlegen, bei welcher Bank ich ein Depot eröffne und dann anfange zu sparen. Bei den vielen Banken und Preisen blickt man manchmal gar nicht durch. Wie hast du es gemacht bei der Wahl eines richtigen Kontos? Kannst du mal einen Vergleich machen und so zeigen worauf du bei deinem Depot geachtet hast?

    Gruß Andy

    Antworten
  24. Hallo Oliver,
    schöner Bericht und eine echt umfangreiche, ehrliche Webseite.
    Diese hat mich in meiner Denkweise bekräftigt und auch zum weitern Umdenken gebracht.

    Wir, meine Frau, unser Sohn der nun 9 Monate alt ist und ich,
    haben zum ersten Mal mit unserer kleinen Familie Urlaub auf einer holländischen Insel gemacht.
    Alles eingerechnet, haben wir zusammen ca. 900 Euro für 8 Tage ausgegeben, haben in einem Mobilheim
    residiert. War wirklich schön dort.

    Wir wohnen seit kurzem in einer 70 qm großen, 3 Zimmer Wohnung (Baujahr 1970) in einer Kleinstadt.
    Als wir noch zu zweit waren, wohnten wir in einer 2 Zimmer Wohnung auf 85qm (Baujahr 2003).
    Leider ist in der neuen Wohnung der Mietpreis und die Nebenkosten etwas höher als in der alten Wohnung.
    Diese liegt aber nun etwas zentraler, so dass wir auf unseren Zweitwagen verzichten können.
    Die Mietpreise sind ja gestiegen und die jetzige Wohnung hat für Warmwasser einen Elektro-Durchlauferhitzer,
    der hohe Betriebskosten verursacht.
    Wir bezahlen 460 Euro Kaltmiete (vorher 442Euro), plus 90 Euro Nebenkosten an den Vermieter
    (vorher für 2 Personen 75Euro).
    Für Strom und Gas sind insgesamt 140 Euro im Monat fällig (vorher 105 Euro), Internet 30Euro.
    Der Umzug in einer kleineren Wohnung ist schon eine große Umstellung für uns.
    Ich bin noch dabei, mich von überflüssigen Dingen zu trennen und habe gemerkt,
    wie viel Dinge ich in den letzten 10 Jahren in der alten Wohnung angesammelt habe.
    Dazu kommt noch, dass ich ein Autofan bin und zwei Oldtimer besitze.
    Diese werde ich wohl nächsten Frühling zum Verkauf in Netz stellen.

    Ich habe in meiner Vergangenheit im Schnitt 15% meines Einkommens gespart und in Festgeld
    (Kapital-Lebensvers., Bausparen noch zu 3,5% Zinsen) und in Aktien angelegt.
    Mein Aktiendepot schwankt dieses Jahr ziemlich stark (ca. +/- 5 Prozent).
    Die ausgezahlte Dividende hatte ich in der Vergangenheit allerdings nicht wieder angelegt,
    das werde ich in Zukunft ändern.
    Mein Depot-Konto ist im Vergleich zur reinen Online-Banken recht teuer.

    Für unser Kind wird zur Zeit die Hälfte des Kindergeldes gespart und teilweise in Aktien angelegt.

    Meine Frau bezieht zur Zeit, für 24 Monate das „Elterngeld Plus“, Sie wird voraussichtlich im August 2020
    auf 450 Euro Basis arbeiten gehen.
    Ich arbeite seit 25 Jahren in Vollzeit, werde 2 Monate Elternzeit nehmen.

    Wirtschaftlich läuft es zur Zeit ja tatsächlich nicht so gut.
    Mein Arbeitgeber hat im letzten Monat 5 Mitarbeitern die Kündigung ausgesprochen ,
    von insgesamt 110 Mitarbeitern im Betrieb.
    Unter anderem auch einen Kollegen (Familienvater von drei Kindern), mit 13 jähriger Betriebsangehörigkeit
    2 Mitarbeiter haben selbst gekündigt.

    Viele Grüße S.

    Antworten
  25. Hallo Oliver,
    Bitte versprich mir, dass du dein Kind NIE wieder ohne Schwimmweste auf ein Boot nimmst.
    Sorry, dass ich das so sagen muss, aber wenn du stolperst/ausrutscht und das Kind dir ins Wasser fällt, geht es unter wie ein Stein. Du findest es nie mehr.
    Wir ziehen schon vor Betreten des Steges die Weste an. Immer.
    Ansonsten toller Blog! 😉
    Grüße
    Windsurfer

    Antworten
  26. Lieber Oliver,
    es ist schön, Deine und Eure Entwicklung als Familie begleiten zu können. Ein Bewusstsein über die wirklichen eigenen Bedürfnisse ab vom Konsumdenken ist immer wichtiger für ein zeitgemäßen Umgang mit Ressourcen und öffnet die Tür für eine neue Lebenswirklichkeit außerhalb eines beruflichen Hamsterrads.
    Das gesparte Geld investierst du zu 80 % in ETF‘s ( sofern ich das richtig verstanden habe). Mich würde interessieren, nach welchen Kriterien du hierbei auswählst. Schaust du allein auf mögliche Ertragsaussichten oder wägst du ab, wofür du dein Geld zu Verfügung stellst? Ich sehe hier die Möglichkeit, für die eigenen Werte zu stehen und etwas zu bewirken. Was meinst Du?

    Liebe Grüße Manuela

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