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Abnehmender Einfluss Investitionen ab bestimmter Depotgröße

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Hallo,

ich habe ein Depot > 500.000 Euro und merke jetzt so langsam den schwindenden Einfluss meiner monatlichen Sparrate von 1.500 Euro. Den Breakeven zwischen dem Anteil an durchschnittlichen jährlichen Depotzuwachs und jährlicher Investion sollte ich überschritten haben.

Es ist der Moment auf den man immer hingearbeitet hat, aber man fühlt auch die immer schwächer werdende Einflussnahme von Investitionen auf das Depot.

Ich könnte nun noch mehr Stunden arbeiten und die monatliche Sparrate um weitere 500 Euro von 1.500 Euro auf 2.000 Euro erhöhen, doch einen bedeutsamen Einfluss auf das Depot hätte das auch nicht mehr bzw. wird sich dieser die nächsten Jahre noch weiter verringern. Das war schon einmal anders, vor ein paar Jahren hätte ich um jede 100 zusätzliche Euro gekämpft.

Selbst wenn man sich mit der Depotgröße noch nicht am Ziel sieht die Arbeit aufzugeben, so sehe ich hier keinen großen Anreiz die Investionsquote nochmals zu steigern. Andere hängen sich vielleicht noch einmal richtig rein und kämpfen um jeden Monat, der sie früher an ihr Ziel bringt.

Ich möchte nun eher nicht abgekämpft irgendwann am Ziel ankommen, sondern eher in gutem Zustand, auch wenn es dann ein wenig länger dauert. Ankommen tut man ja, dafür sollte dann schon das Depot sorgen.

Von daher kann ich nun auch Olivers Schritt verstehen, schon vorher den Fuß etwas vom Gas zu nehmen.

Kennt ihr das auch das die Motivation im letzten Drittel sage ich jetzt mal eher ab- als zunimmt?

Bei mir ist es derzeit noch so, dass ich mkt sehr hohen minatlichen Sparraten noch deutlichen Depotzuwachs erfahre. Das wird sich in zwei, drei Jahren aber deutlich reduzieren. Wenn die Sparrate keinen entscheidenden Einfluss mehr auf das Wachstum hat, dann ust man FIRE aber sehr vermutlich auch relativ nahe. Ich werde das ganze dann einfach liegen lassen und "vorerst" von laufenden Einnahmen leben. Bis dann tatsächlich entspart werden muss vergehen dann sicher nochmal 5 Jahre in denen das Depot noch natürlich wachsen kann.  Es ist ja doch recht unwarscheinlich, dass man bis heute mit hohen Raten bespart und dann schlagartig in die Entnahmephase wechselt. Da baut man doch lieber den sicheren Cashbestand noch etwas auf um sich Schwankungen zu entziehen denen man in der Entnahmephase nicht unbedingt unterliegen möchte.

 

vg

Hi Phototrpic

willkommen hier zu deinem ersten Beitrag!

Interessante These die du hier aufstellst.
Depot >500k ist absolut respektabel, aber relativ gesehen so oder so lala…

Eben eine Frage…:

  • des Alters
  • der benötigten Ausgaben - hardcore oder sein Frugal
  • des Familienstand
  • Miete/Eigentum
  • Kapitalverkehr oder Kapitalerhalt
  • usw. … usw.

insofern wäre eine Vorstellung toll!

Je nach Cash Quote wäre jetzt ein Cashpolster eine Überlegung. Aber auch hierzu Fragen über Fragen… s. oben

Hi @phototropic, wie @muslime_frugi schon sagt, wir wissen zu wenig von dir um da viel zu sagen zu können. Außer dass 500.000€ im Depot eine exzellente Ausgangslage ist. Falls es dir um die Selbstmotivation geht, hilft es dir vielleicht die Zahlen ein wenig ins Verhältnis zu setzen:

1500€ monatlich bei 500k€ Vermögen macht 3,6 Prozentpunkte zusätzliche "Rendite". Klingt erstmal nicht viel. Auf ein Jahr gesehn macht es nicht viel Unterschied, ob du nun 10% oder 13,6% im plus bist. Aber die 3,6% (wenn auch abnehmend) wirken ja zuverlässig und über längere Zeiträume. Bei der Entnahmerate macht ja ein einzelner Prozentpunkt schon extrem viel aus, z.B. zwischen wackeligen 4% und als eher sicher geltenden 3%. Oder andersrum, wenn man z.B. langfristig von 5% realer Rendite nach Kosten und Steuern ausgeht, steigerst du diese auf knapp 8,6%, anders gesagt du erhöhst die jährliche Rendite um knapp 40%. Das macht schon noch einen enormen Unterschied aus, wenn du noch ein paar Jahre vor dir hast.

Hallo,

ich wollte mehr eine allgemeine Diskussion, habe aber die Vorstellung nachgeholt:

https://frugalisten.de/forum/topic/hallo-4/#postid-24151

Ich habe mich unvorteilhaft ausgedrückt, natürlich bewegen die 1.500 Euro monatlich noch etwas. Es ging mir mehr um den Punkt, ob man zusätzlich zu den 1.500 Euro noch jedem Euro, sei es auf der Einnahmen oder Ausgabenseite, unbedingt nachjagt.

Natürlich hat einem genau diese Vorgehensweise oder Lebensweise erst an diesen Punkt gebracht und ich werde auch weiterhin aus voller Überzeugung unnötige Ressourcen Verschwendung vermeiden. Bei mir ist es dann eher die Einnahmenseite und die Abwägung wie viel Kraft ich für X Euro mehr aufbringen muss.

 

Hallo Phototopic, willkommen am Forum.

Deinen Vorstellungsthread habe ich gerade gelesen. Nachdem Du gesundheitlich angeschlagen bist, solltest Du - meiner Meinung nach - lieber gucken, wie Du dich wohl und gesund fühlst. Einige Euro mehr oder weniger zu investieren fällt da m.E. nicht ins Gewicht - da geht die Gesundheit vor.

Ich habe zwar kein Depotvolumen wie Du, allerdings handhabe ich meine Investitionen ein wenig "entspannter". Verschiedenen Zahlungen sind einfach über Sparpläne fix, bzw. gehen in meine selbstgenutzte ETW zur Tilgung. Dabei habe ich die Kalkulation so aufgestellt, dass ich sie ohne grosse Schwierigkeiten bewältigen kann - zudem sind sonstige Mehreinnahmen (bswp. Steuerrückzahlung, Bonus, etc.) hier gar nicht eingeplant. Diese ungeplanten - aber doch relativ sicheren - Zusatzeinnahmen verwende ich dann einfach nach gusto. Also bspw. für einen schönen Urlaub oder sonstiges - oder ich investiere es wieder. Aber nur dann, wenn ich es eben anderweitig nicht benötige oder verplant habe.

Von daher seh es doch etwas entspannter, hechel nicht nach jeder möglichen Zusatzverdienstmöglichkeit hinterher, sondern geniesse das Dasein. Und wenn der Groschen auf dem Konto etwas grösser ausfällt, dann kannst Du es ja - wie TheWanderer geschrieben hat - eben investieren.

Hey Phototropic,

 

ich verstehe gut was du meinst und würde vermutlich auch in deiner Position den Fuß vom Gas nehmen. Eine Teilzeitstelle wäre für dich ohne weiteres möglich, angenommen dein Arbeitgeber macht da mit. Selbst bei 3 % Entnahme könntest du ja deinen jetzigen Lebensstandart bereits allein aus deinem Depot bedienen.

Da du offensichtlich trotzdem gerne zur Arbeit gehst, musst du dir noch weniger Sorgen machen. Was spricht denn dagegen, wenn du mal mit deinem Vorgesetzten das Thema ansprichst (gerade auch wegen ohnehin vorliegender gesundheitlicher Beschwerden)? Jedem weiteren € brauchst du in deiner Position wirklich nicht mehr hinterher jagen.

Gibt es bei dir vielleicht sogar die Möglichkeit eines Sabbaticals?

--> Mit aufgefülltem Tank kriegst du deine angepeilten 800k garantiert in deinem weiteren Berufsleben -auch in Teilzeit- noch voll 🙂

 

Hi Phototropic

danke für die ergänzenden Details in der Vorstellung.
In Anbetracht deiner angeschlagenen Gesundheit und dem Wunsch weiter zu arbeiten, würde ich schrittweise mit der Arbeit so runter gehen bis es dir gut passt und du noch davon leben kannst. Das Depot ohne zusätzliche Sparquote entwickeln lassen. Dann hast du dein Sicherheitsbedürfnis einerseits und den Wunsch am Arbeitsleben teilzunehmen befriedigt.
Neben dem Depot baust du weiter noch Rentenansprüche auf und kannst so irgendwann später bei Wunsch auch frei entscheiden ganz mit dem Arbeiten aufzuhören.

Hallo Phototropic,

ich kann gut nachvollziehen, was du meinst. Ich habe nur etwas über die Hälfte deines Depotbestandes aktuell und dennoch schwankt es teilweise um einen monatlichen Spar-/Investitionsbetrag pro Tag. Dass ich am Monatsersten auf dem Stand des Vormonatsersten bin, obwohl ich mehrere tausend Euro einbezahlt habe, ist unbefriedigend. Andererseits geht das eben auch mal in die andere Richtung, mit Wochengewinnen grösser als eine monatliche Sparrate.
Habe schon mehrmals überlegt, wann es wirklich keinen Sinn mehr macht noch weiteres Kapital einzuzahlen und bin dabei herausgekommen, dass wenn die 3%-4%, die du individuell als sichere Entnahmerate annimmst, das Nettojahreseinkommen überschreiten. Spätestens dann werde ich nichts mehr einzahlen.

Grüsse vom Sparschwein

 

@frugi85 Du hast Recht, wenn ich die Arbeit auf ein Maß reduzieren würde, was nicht mehr die Lebenshaltungskosten deckt, oder sogar ganz aufgeben sollte, würde ich mir auch ein Cash Polster zulegen. Derzeit fahre ich aber 99% Aktien und fühle mich sehr wohl damit. Das war aber auch ein Prozess und kam nicht von heute auf morgen. Ich fühle mich mittlerweile eher unwohl, wenn das Geld nicht angelegt ist.

@lostoi danke für deine Anregung, alles ein wenig entspannter zu sehen. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, die "ich bezahle mich selbst" Methode auch mal umzukehren. Ich würde dann immer einen festen Betrag vom Giro zum weiteren Investieren abbuchen lassen und mir dann selbst zugestehen, mir vom Restbetrag auf dem Giro doch ein wenig mehr zu gönnen.

@arnim Du hast Recht, vielleicht sollte ich wirklich mal mit meinem Vorgesetzten sprechen. Das Problem ist das ich mir über einen 10 jährigen Zeitraum viel für diese Firma einzigartiges Wissen angeeignet habe. Ich habe auch ein großes Verantwortungsbewusstsein und komme nicht so leicht aus meiner Haut. Wenn ich morgen gar nicht mehr da bin geht es natürlich auch weiter, niemand ist unersetzbar und wirklich gedankt bekommt man es auch nicht, das ist mir alles schon bewusst. Bei einer 4 Tage Woche hätte ich dann die Befürchtung die Arbeit von 5 Tagen in 4 Tagen erledigen zu müssen, mit mehr Stress und weniger Gehalt. Die Umstellung und der Wissenstransfer kann aber vielleicht auch schrittweise erfolgen und es muss mich dann jemand in Summe nur 1 Tag entlasten. Ich höre ja nicht von heute auf morgen auf und bin dann immer noch 4 Tage da.

@muslime_frugi auch Dir danke für eine Einschätzung und Anregung. Ich muss mir selbst über einiges im Klaren werden.

@Sparschwein habe mich auch sehr über deinen Beitrag gefreut, denn genau so war es auch bei mir. Gerade nach dem Corona Tief und teilweise 5 stellige Depotsteigerungen dachte ich mir auch immer mal wieder im ersten Gedanken "warum zahle ich überhaupt noch ins Depot"? So ist es nun auch noch nicht, wie

@thewanderer richtig anmerkt und die 1.500 Euro monatlich machen sich schon noch bemerkbar. Ich bin schon lange genug dabei und natürlich kann es in gleichem Maße 5 stellig an Wert verlieren, wie letzten Monate oder länger seitwärts laufen. Finanziell 100% unabhängig sehe ich mich deshalb noch nicht, frühestens bei den 800k, je nachdem was diese dann noch wert sind. Ich müsste es aber sicher nicht mehr so hartnäckig angehen, zumal wenn ich sowieso nicht ganz die Arbeit beenden möchte. 300 Euro Unterschied in der Sparrate sind nun nicht wenig Geld, dennoch hätte ich hier noch größere Abweichungen erwartet, wenn ich die folgenden Daten mal im Sparrechner eingebe:

Anfangskapital 500k, Sparrate 900 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 7,12 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 1,200 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 6,55 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 1.500 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 6,07 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 1.800 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 5,65 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 2.100 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 5,29 Jahre

 

Gut, wenn man sich die möglichen Entwicklungen mal ab und an vor Augen führt. Selbst wenn du gar nichts mehr oder nur gelegentlich mal deutlichen Überscuss einzahlst wirst du dein Ziel in unter 10 Jahren erreichen, planst ja aber noch mindestens diese Zeit beruflich aktiv zu sein. Einer Teilzeitarbeit steht also nichts im Wege. Im Prinzip muss sie nur das erwirtschaften was du auch wirklich zum leben brauchst. Das muss ja aber auch nicht zwangsläufig das sein, was du jetzt arbeitest. Ggf. gibt es andere Tätigkeiten die mehr Freude bereiten auch wenn sie deutlich schlechter bezahlt werden. Ich habe es ebenso gemacht und fühle mich damit sehr wohl. Dein Depot wächst auch ohne deine Einzahlungen prima weiter. Wenn du dort also nur weiterhin Geld ablegst weil du damjt sonst nichts gescheites anzufangen weißt, dann ist ein Tausch des "überflüssigen" einkommens gegen frei verfügbare Lebenszeit doch ein guter Deal 😉

Letztlich ist das ja auch dein Ziel und ein harter Cutout in den Ruhestand ja nicht zwingend vorgeschrieben 😛

vg

 

Zitat von Phototropic am 7. Mai 2022, 18:47 Uhr

@frugi85 Du hast Recht, wenn ich die Arbeit auf ein Maß reduzieren würde, was nicht mehr die Lebenshaltungskosten deckt, oder sogar ganz aufgeben sollte, würde ich mir auch ein Cash Polster zulegen. Derzeit fahre ich aber 99% Aktien und fühle mich sehr wohl damit. Das war aber auch ein Prozess und kam nicht von heute auf morgen. Ich fühle mich mittlerweile eher unwohl, wenn das Geld nicht angelegt ist.

@lostoi danke für deine Anregung, alles ein wenig entspannter zu sehen. Ich habe auch schon darüber nachgedacht, die "ich bezahle mich selbst" Methode auch mal umzukehren. Ich würde dann immer einen festen Betrag vom Giro zum weiteren Investieren abbuchen lassen und mir dann selbst zugestehen, mir vom Restbetrag auf dem Giro doch ein wenig mehr zu gönnen.

@arnim Du hast Recht, vielleicht sollte ich wirklich mal mit meinem Vorgesetzten sprechen. Das Problem ist das ich mir über einen 10 jährigen Zeitraum viel für diese Firma einzigartiges Wissen angeeignet habe. Ich habe auch ein großes Verantwortungsbewusstsein und komme nicht so leicht aus meiner Haut. Wenn ich morgen gar nicht mehr da bin geht es natürlich auch weiter, niemand ist unersetzbar und wirklich gedankt bekommt man es auch nicht, das ist mir alles schon bewusst. Bei einer 4 Tage Woche hätte ich dann die Befürchtung die Arbeit von 5 Tagen in 4 Tagen erledigen zu müssen, mit mehr Stress und weniger Gehalt. Die Umstellung und der Wissenstransfer kann aber vielleicht auch schrittweise erfolgen und es muss mich dann jemand in Summe nur 1 Tag entlasten. Ich höre ja nicht von heute auf morgen auf und bin dann immer noch 4 Tage da.

@muslime_frugi auch Dir danke für eine Einschätzung und Anregung. Ich muss mir selbst über einiges im Klaren werden.

@Sparschwein habe mich auch sehr über deinen Beitrag gefreut, denn genau so war es auch bei mir. Gerade nach dem Corona Tief und teilweise 5 stellige Depotsteigerungen dachte ich mir auch immer mal wieder im ersten Gedanken "warum zahle ich überhaupt noch ins Depot"? So ist es nun auch noch nicht, wie

@thewanderer richtig anmerkt und die 1.500 Euro monatlich machen sich schon noch bemerkbar. Ich bin schon lange genug dabei und natürlich kann es in gleichem Maße 5 stellig an Wert verlieren, wie letzten Monate oder länger seitwärts laufen. Finanziell 100% unabhängig sehe ich mich deshalb noch nicht, frühestens bei den 800k, je nachdem was diese dann noch wert sind. Ich müsste es aber sicher nicht mehr so hartnäckig angehen, zumal wenn ich sowieso nicht ganz die Arbeit beenden möchte. 300 Euro Unterschied in der Sparrate sind nun nicht wenig Geld, dennoch hätte ich hier noch größere Abweichungen erwartet, wenn ich die folgenden Daten mal im Sparrechner eingebe:

Anfangskapital 500k, Sparrate 900 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 7,12 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 1,200 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 6,55 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 1.500 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 6,07 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 1.800 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 5,65 Jahre

Anfangskapital 500k, Sparrate 2.100 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 5,29 Jahre

 

Das  eigentlich spannendste Szenario hast du ausgelassen:

Anfangskapital 500k, Sparrate 0 Euro, Rendite 5%, Endkapital 800k > Ansparzeit 9.63 Jahre

Auf der anderen Seite ist die Börse eben nicht einer linearen Entwicklung unterlegen und selbst 2100 € sind halt nur 0.26% von den 800.000€. Da sprechen wir ja nicht mal von Schwankungen im Tagesbereich, sondern von der Veränderung innerhalb von Stunden, oder sogar Minuten.

Bei 500k Vermögen reichen dir im Zweifelsfall auch zwei richtig gute, oder drei gute Börsenjahre aus, um auf 800k zu kommen (in absoluten Zahlen), ohne weitere Einzahlungen.

Grüsse vom Sparschwein

Zitat von Sparschwein am 11. Mai 2022, 13:07 Uhr

 

Bei 500k Vermögen reichen dir im Zweifelsfall auch zwei richtig gute, oder drei gute Börsenjahre aus, um auf 800k zu kommen (in absoluten Zahlen), ohne weitere Einzahlungen.

Grüsse vom Sparschwein

Kann aber auch 15 Jahre dauern

Momentan steht alles wohl eher unter den Vorzeichen „Abnehmende Depotgröße ohne grossen Einfluss der Investitionen“.

Bei mir zumindest 🙁

Ich halte genannte These für grundfalsch, allein deswegen, da sonst jegliche Sparmaßnahmen oder auch Konsumausgabe das Gesamtvermögen von 500.000 Euro vordergründig gar nicht relevant beeinflussen würde. Nein, jeder Euro zählt, da er frisch eingezahlt relativ zu den Kursschwankungen des Gesamtdepots numerisch einen konstanten Beitrag zur Vermögensbildung bedeutet, langfristig betrachtet also ein vielfaches an Zuwachs bringen wird.

Warum aus 500.000 Euro pro Jahr mehr Ertrag fließen sollte als 1.500x12=18.000 € verstehe ich ebenfalls nicht. An der Börse mit jährlich sicheren Dutchschnittserträgen kalkulieren ist der beste Weg beim Entsparen früh zu scheitern. Wenn dann die Kurse mal eben abstürzen sind 18.000€ ebenfalls als fresh money eine sichere Stütze für ein aussitzen der baisse inkl. Kursturbo wegen niedrigerer Einstiegskurse.

@Sparschwein: stimmt, in fast 10 Jahren auch ohne weiteres investieren bei 800k landen klingt auch gut. Nur das es dann wegen Inflation wahrscheinlich schon eher die 1 Mio sein müssten. Von daher waren meine vorherigen Berechnungen nicht korrekt und die dargestellten Zeiträume zu kurz, es ist auch wichtig wann man die Zielsumme erreicht. Dank deinem Kommentar ist mir das noch klarer geworden.

Privatier: stimmt kann auch alles viel länger dauern, ist alles drin. Die letzten 10 Jahre liefen überdurchschnittlich und zu mindestens die ganz großen Wachstumsraten der Renditetreiber Tech Firmen sollten erst einmal Geschichte sein. Ich denke das der Boom der Fire Szene zum Teil auch dem Aktienboom der letzten Jahre geschuldet ist.

@DickesSparschwein: ja genau, jetzt läuft es anders herum, vorher lief es gefühlt von selbst in 5stelligen Schritten nach oben und jetzt das gleiche Spiel abwärts und ich kann gefühlt nicht viel dagegen ausrichten. Meine Market Timing Versuche in der Vergangenheit waren fast immer zum Scheitern verurteilt.

@Absprung_2020: vielen Dank für deine kritische Stimme. Geht vielleicht auch etwas in die Richtung dieses Beitrags von Oli: https://frugalisten.de/die-300-regel-bezahlst-du-einen-unendlichen-kredit/ da ich die Berechnungen weiter oben auch in 300 Euro Schritten vorgenommem habe.

Das Sequence of Return Risiko ist mir bewusst, aber stimmt, ich habe es mir in der Darstellung einfach gemacht, anstatt einen der Monte Carlo Simulationsrechner zu verwenden, der Wahrscheinlichkeiten für Zielzsummen ausgibt.

Es geht mir nicht darum 18k im Jahr (1,5k/Monat) weniger zu sparen, sondern z.b. 300 Euro weniger und stattdessen 14,4k im Jahr (1,2k/Monat), was ja auch noch beachtlich ist. Natürlich hat auch das Auswirkungen, wie Olis Artikel zeigt.

Die Anwort ist dann nicht nur eine rechnerische, sondern ab einem bestimmten Punkt auch eine gesundheitliche, wenn es nicht nur, wie in Olis Beispiel um Einsparungen, sondern um mehr Einmahmen geht.

Ich kann immer sagen "komm' noch eine Schippe drauf und es sind wieder 300 Euro im Monat mehr", egal ob das durch mehr Stunden oder noch mehr Verantwortung zustande kommt. Ob es das wert ist wegen 2-3 Jahren früher Fire einen oftmals gesundheitlichen Preis zu zahlen, muss jeder für sich selbst beantworten.

 

Hallo alle zusammen,

nach langer Zeit auch von mir mal wieder ein Post 🙂

@phototropic: Das Ganze sieht (sah) bei mir fast gleich aus wie bei dir!
- 49 Jahre, keine Kinder, keine Miete
- 2.700 Euro pro Monat Gehalt + Nebeneinkommen (Webseite, Netzwerke ,....)
- Depowert 500k/ wenig Cash (nach Corona) bzw. Stand heute 380k und 90k Cash (etwas Umgeschichtet)

Mein Ziel war es bzw. die Überlegung vor einem Jahr mit der eigentlichen Arbeit (IT´ler 39 Stunden Woche Öffentlicher Dienst) aufzuhören, da ich wirklich etwas ausgebrannt war echt gar keine Lust mehr auf die täglichen Probleme hatte!

Genau das hatte ich damals in meinem Post vor 2 Jahren hier  beschrieben.

https://frugalisten.de/forum/topic/ein-jahr-noch-oder-doch-laenger/#postid-8288

Ich habe bis damals wirklich jeden Euro investiert. Und genau wie du merke ich seit 1 Jahr keine wesentlichen Zuwächse mehr.
Mittlerweile hat sich meine Denke auch bedingt durch die momentanen Begleitumstände (Inflation, Krieg,...) etwas geändert!
Dieses Jahr mehr Urlaub gemacht, weniger Nebentätigkeit und zu Guter Letzt vor einigen Wochen einen neuen Job gefunden in dem ich nur 80% arbeiten kann und werde. Selbstverständlich bei weniger Geld (2.4k monatlich).

Genau das haben mir hier einige im Forum damals geraten und ich denke - für mich die Optimale Lösung.
Ich werde nach wie vor investieren aber nicht mehr um jeden Preis !

Mein Plan ist nun mehr zu leben, weniger zu arbeiten und etwas weniger zu sparen!
Ich hoffe so einen Mittelweg zu finden und mir das Arbeiten auch wieder mehr Spaß macht und ich einfach "ein paar Jahre" länger mache wie geplant.

 

@phototropic

Es ging mir keineswegs darum zu kritisieren einen anderen Weg einzuschlagen, als den, den man bisher gelaufen ist, sondern um die Qualität des Arguments.

Wenn die Hierarchie der Punkte die zu einer Entscheidung führen sich geändert haben ist das auch Zeichen einer flexiblen Anpassung an sich ändernde Gegebenheiten und Randbedingungen und (für mich) positiv.

Gesundheit insbesondere, aber auch Wohlfühlgefühl bei dem was man tut, steht ganz oben. Zwänge bedeuten früher oder später Unzufriedenheit oder im schlechtesten Fall auch Krankheit. Hier also Anpassungen vorzunehmen in der Lebensführung (also Einkommen oder Sparquote anpassen) ist gut! Unter dem Blickwinkel Auswirkung auf zukünftige Finanzen ist das aber keineswegs egal, und darum gings mir.

@NeoX danke für deinen positiven Bericht, von einem der es geschafft hat, kürzer zu treten. Herzlichen Glückwunsch!

@Absprung_2020 du hast natürlich Recht, ich habe deinen Post in einen falschen Zusammenhang gestellt. Ich hätte meinen nächsten Gedanken klarer von deinem letzten Post abgrenzen sollen.

Danke für deine Klarstellung und deinen Zuspruch, wenn möglich Gesundheit und Wohlgegühl höher zu gewichten. Ohne Anpassung des Einkommens/Sparquote geht es dann oftmals nicht.

Vielleicht möchte ich es mir dann auch manchmal wegen den finanziellen Auswirkungen einer geringeren Sparquote schön rechnen, um mir es eher zu erlauben, etwas kürzer zu treten. Ich bin es nämlich, der immer wieder in die Falle tappt und sich sagt "komm, die paar mehr Stunden tun doch nicht weh" und dann merke ich diese doch anschließend in zunehmender Erschöpfung.

Interessanterweise schreibt Oliver in seinem neuen Blogbeitrag etwas, was recht gut in diesen Faden passt:

"Dazu kommt, dass meine Einnahmen und Ausgaben (und damit meine Sparrate) immer weniger Einfluss auf das Erreichen meines Sparziels haben. Je größer mein Vermögen wird, desto mehr bin ich den kurz- und mittelfristigen Schwankungen des Aktienmarktes ausgeliefert – das Rendite-Reihenfolgen-Risiko wächst.
Heute schon schwankt mein Depot an manchen Tagen um die Sparrate mehrerer Monate. Ein, zwei gute Jahre und ich liege über der Planlinie. Ein kleinerer Crash wie in diesem Jahr und die Finanzielle Freiheit mit 40 ist – zumindest kurzfristig – außer Reichweite."

https://frugalisten.de/rente-mit-40-halbzeit-gescheitert/

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