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Hallo

Hallo,

ich bin Mitte 40, habe 550k in ETFs und 10k in Cash, verdiene ca. 2.900 Euro Netto, habe ein Sparrate von mindestens 1.500 Euro und verbrauche höchstens 1.400 Euro, eher noch weniger.

Ich wohne in Miete, habe keine Kinder und bin schon länger gesundheitlich eingeschränkt.

Ich habe Existenzängste, da ich befürchte das es mir mit zunehmendem Alter gesundheitlich nicht besser gehen wird. Außerdem arbeite ich nicht im zukunftssichersten Job oder Branche. Bei einer möglichen Arbeitslosigkeit würde ich bei einer Neuanstellung nicht das gleiche Gehalt erwarten.

Aufhören zu Arbeiten möchte ich schon alleine wegen der sozialen Kontakte auf absehbare Zeit nicht. Die jetzige Summe ist natürlich schon etwas beruhigend, mit 800k, also mit potentiell 2k monatlich bei 3% Entnahmerate würde ich mich aber noch etwas wohler fühlen.

Es könnte mit 50 soweit sein, wenigstens ein bisschen mit gutem Gewissen kürzer zu treten. Ich würde dann auch noch nicht mit der Arbeit aufhören, aber ich hätte dann eine Art Grundsicherung. Ich könnte mir dann wenigstens eine 4 Tage Woche vorstellen, das wäre schon eine große Erleichterung.

Falls sich der Immobilienmarkt ab 2025 vielleicht doch, wie von manchen Experten prognostiziert, etwas stagniert oder sogar abkühlt, würde ich mir ggf.  noch eine Eigentumswohnung kaufen.

Wenn eine 4 Tage Woche ine große Erleichterung wäre, Du eh noch lange arbeiten willst, nicht mal 50% Deines Einkommens brauchst und schon ne halbe Million hast...

... ja warum machst Du es dann nicht?

Moin @phototropic

Rechne dir mal aus, was eine z.B. 50%- Stelle finanziell für dich bedeuten würde - da kommt nämlich deutlich mehr als 50% deines jetzigen Nettos raus. Bei uns in der Firma arbeitet mittlerweile gut 1/3 der Leute in Teilzeit bzw. 75%. Zum niedrigeren Durchschnittssteuersatz ,kommen ja auch geringere Beträge zur Sozialversicherung. Je weiter du reduzierst, desto mehr kommt der Grundsteuerfreibetrag zur Geltung. Je nachdem wo bzw. was man denn so arbeitet fallen dabei ja auch weitere finanzielle Erleichterungen wie Pendelkosten, Arbeitssachen etc. zusätzlich geringer aus. Bereits ein oder gar zwei tage die Woche weniger arbeiten - das macht einen gewaltigen Unterschied. Bei einer 75%- Stelle hast du immer noch gut 90% vom Netto der Vollzeitkraft aber gut einen Tag die Woche mehr frei - das entspricht auf eine 5- Tage Woche bezogen 50%.

90% Netto für 50% mehr freie Tage - das ist doch was. Mach es, wenn dein Arbeitgeber dir die Möglichkeit gibt. Mit einer Entnahme von 3% zu rechnen ist natürlich sehr konservativ und für die "Fire-Phase" der sichere Anker. Die Wertentwicklung deines Depots wird ja aber sehr vermutlich deutlich darüber liegen so dass du ohne Entnahme durch Arbeit in Teilzeit dein 800K Ziel sicherlich in gut unter 10 Jahren geknackt haben wirst. Je nachdem wie sich das so entwickelt, kannst du deine Arbeitszeiten ja weiterhin anpassen bzw. reduzieren. Die Wartezeit bis zur gesetzlichen Rente wird ja auch stetig kürzer - das sollte bei deinem Ist-Bestand alles unbedenklich funktionieren.

Ich selbst habe auch einige gesundheitliche Einschränkungen und bin erst 36. Ständig wiederkehrende Lungenentzündungen, Diabetes, eine vererbte Gerinnungsstörung und stetig schlechte Blutwerte sowie durch all dies bedingte Zustände stetigen Unwohlseins drängen mich förmlich in Richtung frühestmöglichen Ausstiegs aus der Berufswelt. Mittlerweile arbeite ich nur noch 25%, habe ausgleichend aber noch ein paar Einnahmen aus Vermietung. Es ist beschlossene Sache, dass ich mit 40 den Hammer fallen lassen - davon werde ich auch nicht abrücken, komme was wolle - sehr vermutlich sogar schon früher.

Für die selbstgenutzt Immobilie kann ich dir nur raten, zeitnah zu kaufen. Nicht nur die Preise steigen weiter, sondern es werden auch Finanzierungen stetig teurer - das kann monatlich viele hundert Euro Unterschied machen und du beginnst bereits jetzt, Miete zu sparen. Warum erst kaufen wenn die Preise stagnieren? Bei Aktien wartest du ja auch nicht bis zum Allzeithoch um dann zu investieren. Für all diese Vorhaben der Arbeitszeitreduzierung und Anschaffung einer Wohnung hast du ja beruhigend viel Cash als Rückenwind für Unvorhersehbares, so dass du dich nicht gruseln musst, schon gar nicht wenn es nicht deine Absicht ist, zeitnah komplett aus dem Berufsleben auszuscheiden.

VG und viel Rückenwind,

Frugi

 

 

@cepha danke für deine direkte Ansage, im Prinzip hast du Recht. Ich muss hier noch an mir arbeiten.

@frugi85 danke für deinen Beitrag von dem ich einiges mitnehme, dann bist du ja auch ganz schön gebeutelt und ich drücke dir ebenfalls die Daumen.