Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Gesamtrendite der Geldanlage; ETF zu Einzelaktien in der Entnahmephase. Oder: Was verkaufe ich wann?

VorherigeSeite 4 von 9Nächste

Kurz überflogen, sorry...

Mal abgesehen davon, dass der Hauptfehler hier liegt:"8 Jahre Kursentwicklung Daueranlage ohne Entnahme (Dividenden, Inflation, Steuer, Dollar. usw.  ausgeblendet, alles € Basis)"

"Titel mit hohen Dividenden kosten meist Kursgewinne.". Ach was...das wäre ja sensationell, wenn Aktien, die 8% ausschütten im Schnitt die gleiche Wertentwicklungen haben wie Aktien mit 0% Div...

Was ist die Erkenntnis? Die Einzelaktien entwickeln sich höchst unterschiedlich? Das wusstest Du doch auch schon vorher...

Es geht nicht um Empirie. Es ist längst bekannt, dass ein Depot aus 10-12 Werten bestehen muss um eine Top Performance zu erzielen. Mal besser recherchieren bevor nun der übliche Vorwurf kommt.

Qualitätsaktien gibt weltweit irgendwie 100 Stück, plus/minus 50. Mehr benötigt kein Index, Anleger oder sonstwer. Jedes Jahr fallen ein paar aus der Liste raus, ein paar kommen rein. Manche seit Jahrzehnten konstant dabei. Auch hier erst sauber aufschlauen bevor entsprechende Vorwürfe kommen. Quellen hab ich sogar benannt.

@Privatier,  äh, Fehler identifizieren ohne zu verstehen um was es geht? Die Anlegedauer war allein ein Exempel um darzustellen, dass nach einer Anlegezeit x eine erhebliche Ungleichentwicklung entstehen wird im Depot. Soweit so klar, das wollte ich zeigen für Leute denen das ggf. nicht so klar ist. Im ganzen Thema geht es ausschließlich um die Depotentnahme wenn Positionen teilverkauft werden müssen! Und Thema dann: Kann ich mir durch den gezielten Verkauf einzelner Positionen einen Vorteil verschaffen zum Gesamtmarkt? Das wurde am Beispiel gezeigt..... und würde in den allermeisten Fällen bei einen Zusammenstellung eines qualitativ guten Depots gelingen. Nicht zu jedem Zeitpunkt, aber überwiegend. Letztlich auch logisch, denn: Während ich beim Vermögensaufbau nicht weiß welcher Wert sich top entwickeln wird und ich daher alle Positionen etwa gleich gewichte,  ist der große Unterschied bei der Entnahme der, dass ich weiß welcher den Markt übertroffen hat und welche Position letztlich ungesund groß wurde und somit die Überrendite gefahrlos fürs Gesamtdepot abgeschöpft werden kann.

Take it or leave it.

Zitat von Absprung_2020 am 28. November 2023, 17:02 Uhr

Während ich beim Vermögensaufbau nicht weiß welcher Wert sich top entwickeln wird und ich daher alle Positionen etwa gleich gewichte

No...klar gewichte ich nicht gleich...

 

Zitat von Absprung_2020 am 28. November 2023, 17:02 Uhr

ist der große Unterschied bei der Entnahme der, dass ich weiß welcher den Markt übertroffen hat und welche Position letztlich ungesund groß wurde und somit die Überrendite gefahrlos fürs Gesamtdepot abgeschöpft werden kann.

 

Das ist ja nur der Rückblick und hilft mir nach vorne auch nicht.

 

Zitat von Absprung_2020 am 28. November 2023, 17:02 Uhr

 

Take it or leave it.

Leave it

Glaube nicht, dass das so stimmt.

Wenn ich heute verkaufen MUSS ist der Blick nach vorne letztlich irrelevant. Ich weiß aber wo ich eine geile überperformance habe. Und die kann ich mir sichern.

Und bevor ich das vergesse: Natürlich auch den schwächsten Wert verkaufen weil der mir eh schon lange nicht mehr gefällt, oder nix von beidem, da ich ja von Dividenden lebe oder Miete und mich daher das ganze, doofe Thema sowieso nicht betrifft. Und ich eh nicht weiß wie lange ich lebe oder ich ja eine Rente bekomme ab 2048. Schon klar. Beliebig schwierig oder einfach. Eine Idee, prüfen oder auch nicht.

Zitat von Absprung_2020 am 28. November 2023, 11:54 Uhr

...Startjahr 2010

...Diese Entnahme wird verglichen mit der Entwicklung des MSCI ab 1.1.2018.

Ich werde nur die ersten Spalten hier darstellen um die Grundlagen darzustellen. Die weiteren Jahre der Entnahme sind reine "Mechanik".

Aktientitel Kurs 1.1.2010* Stückzahl Positionswert Kurs 1.1.2018 Wert 1.1.2018
Pharma Amgen 39,69 250 9.923 146,67 36.668
Fresenius 14,48 690 9.991 64,81 44.719
NovoNordisk 4,48 2.200 9.856 22,43 45.353
Technik Medtronic 31 320 9.920 68,24 21.837
Stryker 38 265 10.070 130,2 34.503
Industrie Parker Hannifin 37,73 265 9.998 166,4 44.096
ITW 33,59 300 10.077 140 42.000
HighTech SAP 33,08 300 9.924 93,54 28.062
Microsoft 21,8 460 10.028 71,7 32.982
Konsum Nestle 33,79 295 9.968 71,7 21.152
General Mills 24,84 400 9.936 49,89 19.956
Mccormick 12,62 790 9.970 42,86 33.859
Energie/Rohstoffe Nextera 9,25 1.100 10.175 32,69 35.959
BHP 24,78 400 9.912 17,42 6.968
Marken L'Oreal 77,98 130 10.137 185,88 24.164
Starbucks 8,18 1.220 9.980 48,2 51.911
Nike 11,67 860 10.036 52,54 45.184
Disney 22,48 430 9.666 90,11 38.747
Finanzen S+P Global 23,04 420 9.677 140,64 55.131
Bank Nova Scotia 33,59 300 10.077 53,8 16.140
Summe = 100 199.321 679.392
MSCI vor Entnahme 1.280 1.751
MSCI nach Entnahme 1.280 1720,07
*: Erster Kurs bei "historische Kurse", in Jahresliste Boerse.de Verkauf 2018
**: Startkurs Experiment Novo Nordisk
178 Stück
2.022 Bestand neu
Starbucks
143 Stück
1.077 Bestand neu
S+P Global
28 Stück
392 Bestand neu

Ab 2019 werden jeweils weiter jedes Jahr für 3x4000 € die besten Titel verkauft. MSCI wird ebenfalls entsprechend um den jährlichen Verkauf korrigiert.

Ergebnis dann zum 27.11.2023

Vergleich Index ETF MSCI global gegen Bestandsentwicklung bei Entnahme konstant 12.000 € oder analog Wert des MSCI
2018 2019 2020 2021 2022 2023 25.11.2023 Rendite gesamt
MSCI vor Entnahme 1.751 1.648 2.101 2.198 2.841 2.483 3.009
MSCI nach Entnahme 1720,07 1.587 1.995 2.063 2.647 2.292 2.698
in %/a -7,75% 25,75% 3,38% 28,33% -13,43% 17,73% 56,86%
Depotentwicklung nach Entnahme 679.392 684.093 945.748 992.799 1.314.075 1.173.671 1.280.008
in %/a 0,69% 38,25% 4,97% 32,36% -10,68% 9,06% 88,40%

Ich interpretiere die Ergebnisse jetzt mal nicht. Ich habe weder mehrer Depots durchgerechnet um das beste Ergebnis zu erzielen noch sonst wie manipuliert. Nur ganz allgemein: Titel mit hohen Dividenden kosten meist Kursgewinne.

Zuletzt, wie oft wurde was verkauft:

Novo Nordisk: 3 x ; Microsoft 4 x ; Mccormick 1 x ; Starbucks 5 x ; Nike 4 x ; S+P Global, 4 x ; die anderen Positionen blieben vollständig unangetastet.

Das Ergebnis deckt sich mit meiner Erfahrung insofern dramatisch, dass sich ein Einzeldepot deutlich anders entwickelt als ein geglätteter Index, der aus tausenden Titel beruht. Von 20% besser in einem Jahr bis aber auch enntsprechend schlechter habe ich da schon so einiges erlebt. Psychologisch also herausfordernd.

Finaler Stand des Depots nach 7 Verkaufsrunden:

Aktientitel Kurs 27.11.2023 Wert 27.11.2023
Pharma Amgen 241,3 60.325
Fresenius 28,21 19.465
NovoNordisk 96,15 184.320
Technik Medtronic 72 23.040
Stryker 263 69.695
Industrie Parker Hannifin 293 77.645
ITW 220 66.000
HighTech SAP 131,7 39.510
Microsoft 345,43 136.790
Konsum Nestle 104,3 30.769
General Mills 58,35 23.340
Mccormick 60,12 47.495
Energie/Rohstoffe Nextera 52,3 57.530
BHP 28,28 11.312
Marken L'Oreal 433,82 56.397
Starbucks 94,25 84.354
Nike 98,4 84.624
Disney 87 37.410
Finanzen S+P Global 376 157.920
Bank Nova Scotia 40,23 12.069
Summe = 100 1.280.008

Die Unterschiede der Einzelpositionen sind natürlich gravierend. Anpassungen scheinen längst sinnvoll.

Sorry, aber ich finde hier einen Vergleich zu Aktien mit Stand 2010 und eine Kursentwicklung der Gegenposition ab 2018 ein wenig "sonderbar".
Ich fände eine Entwicklung von beiden Sachen ab 2018 zu gleichen Terminen Aussagekräftiger.

Zitat von Absprung_2020 am 28. November 2023, 18:02 Uhr

Wenn ich heute verkaufen MUSS ist der Blick nach vorne letztlich irrelevant. Ich weiß aber wo ich eine geile überperformance habe. Und die kann ich mir sichern.

 

meiner Meinung nach ein völlig falscher Ansatz, ist unter dem Begriff Ankereffekt bekannt, ist vielleicht für die Psyche gut, aber im Grunde irrational, ich würde den Wert mit dem schlechtesten Erwartungswert für den Zeitraum, den ich überbrücken muss, verkaufen, das kann dann aber auch durchaus der sein, der am besten gelaufen ist

@absprung_2020 Ich verstehe eben die Argumentation nicht und ehrlich gesagt auch teilweise die Ausführungen (sprich den Text) nicht. Ist mir zu kryptisch. Immer irgendwelche Andeutungen und Halbsätze...

Wenn die Gedanken in ein paar Sätzen klar und deutlich beschrieben werden, dann kann ich gerne auch meine Meinung dazu sagen...

Aber nochmal: der Logik, gut gelaufene Aktien zu verkaufen, schliesse ich mich nun einmal nicht an.

Sondern: letztendlich die Performance / das Portfolio so groß zu halten, dass ich gar nicht verkaufen muß.

 

Zitat von Absprung_2020 am 28. November 2023, 18:02 Uhr

Wenn ich heute verkaufen MUSS ist der Blick nach vorne letztlich irrelevant. Ich weiß aber wo ich eine geile überperformance habe. Und die kann ich mir sichern.

Sorry, das ist Blödsinn. Da kann ich genauso gut sagen:

"Wenn ich heute verkaufen MUSS ist der Blick nach vorne letztlich irrelevant. Ich weiß aber wo ich eine geile unterperformance habe. Und die Verluste kann ich realisieren."

Ich mache mal ein Beispiel:

Mein Masterportfolio besteht aus 2 Aktien:

Meine Lieblingsaktie Microsoft und die eines anderen Forenmitglieds Grenke.

Es ist der 17.12.2020:

Ich habe 250 Grenke Aktien zu je 40 Euro aktueller Kurs.

Ich habe 54 Microsoft Aktien zu je ca. 184 Euro.

Ich denke mir, die Grenke sind ja eigentlich top und waren mal bei über 100

Die Microsoft sind top gelaufen und realisiere die super Gewinne.

Ich verkaufe MSFT und investiere alles in Grenke.

Heute steht Grenke bei 23, ich hätte also meinen Einsatz fast halbiert.

Hätte ich aber die Grenke Gurke verkauft und alles in MSFT investiert, dann hätte ich trotz des enormen Laufs meinen Einsatz bei einem heutigen Kurs von 348 fast verdoppelt.

Und nun?

Nachtrag: die Logik gilt natürlich auch, wenn ich einen Teil verkaufe, weil ich Cash zum Leben benötige.

Zitat von Privatier am 29. November 2023, 9:05 Uhr

Sondern: letztendlich die Performance / das Portfolio so groß zu halten, dass ich gar nicht verkaufen muß.

Das verstehe ich jetzt wiederum nicht. Wenn ich auf Erträge zur Bestreitung des Lebens angewiesen bin, bringt mir Performance alleine erst mal nix. Ich muss diese dann durch Verkäufe realisieren, oder eben eine laufende Dividende haben die p.a. genügt um keine Verkäufe tätigen zu müssen.

@absprung_2020 will m.M.n. bei notwendigen Verkäufen (neben Dividendeneinnahmen) Gewinne realisieren. Diese Annahme impliziert, dass eine Aktie "zu gut gelaufen ist" und die Erwartungen für die Zukunft zu hoch sind, sodass die Hürde hoch liegt und die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlages zum langjährigen Mittel entsprechend hoch ist.

Bei unterbewertete Titel hingegen, die verprügelt wurden oder bei denen die Gründe des Absturzes kein hohes Risiko mehr darstellen sieht er als potentielle Turnaround Kandidaten. Bei stabilen Dividenden, tragen diese zudem durch Kursverluste zum wesentlichen Teil zur Dividendenrendite des aktuellen Depotwertes bei. Als Beispiel würde ich 3M nennen. Hier sind die Klagenrisiken absehbar, die Verschuldungsquote sinkt, free Cashflow zur Dividende ist ok und das Geschäftsmodel intakt und breit aufgestellt. Der Kurs kommt dennoch nicht aus dem Quark. ...halt vorläufig halt nicht. Will er hier die Chance weiter nutzen und zugunsten des Verbleibs rebalancieren?

Habe ich das so richtig verstanden?

Zitat von Muslime_Frugi am 29. November 2023, 9:27 Uhr

@absprung_2020 will m.M.n. bei notwendigen Verkäufen (neben Dividendeneinnahmen) Gewinne realisieren. Diese Annahme impliziert, dass eine Aktie "zu gut gelaufen ist" und die Erwartungen für die Zukunft zu hoch sind, sodass die Hürde hoch liegt und die Wahrscheinlichkeit eines Rückschlages zum langjährigen Mittel entsprechend hoch ist.

Bei unterbewertete Titel hingegen, die verprügelt wurden oder bei denen die Gründe des Absturzes kein hohes Risiko mehr darstellen sieht er als potentielle Turnaround Kandidaten. Bei stabilen Dividenden, tragen diese zudem durch Kursverluste zum wesentlichen Teil zur Dividendenrendite des aktuellen Depotwertes bei. Als Beispiel würde ich 3M nennen. Hier sind die Klagenrisiken absehbar, die Verschuldungsquote sinkt, free Cashflow zur Dividende ist ok und das Geschäftsmodel intakt und breit aufgestellt. Der Kurs kommt dennoch nicht aus dem Quark. ...halt vorläufig halt nicht. Will er hier die Chance weiter nutzen und zugunsten des Verbleibs rebalancieren?

Habe ich das so richtig verstanden?

So in etwas habe ich das auch verstanden. Ich behaupte aber mal, dass das so nicht funktioniert...

Zitat von Muslime_Frugi am 29. November 2023, 9:27 Uhr
Zitat von Privatier am 29. November 2023, 9:05 Uhr

Sondern: letztendlich die Performance / das Portfolio so groß zu halten, dass ich gar nicht verkaufen muß.

Das verstehe ich jetzt wiederum nicht. Wenn ich auf Erträge zur Bestreitung des Lebens angewiesen bin, bringt mir Performance alleine erst mal nix. Ich muss diese dann durch Verkäufe realisieren, oder eben eine laufende Dividende haben die p.a. genügt um keine Verkäufe tätigen zu müssen.

Ich komme mal wieder auf mein obiges MSFT / Grenke Beispiel zurück: wenn ich stumpf auf Verkäufe ausgerichtet bin und nicht auf die Performance meiner Anlagen achte, muß ich ggfs. Aktien verkaufen, um davon mein Leben zu bestreiten. Hätte ich aber bei dem genannten Beispiel die richtige Investmententscheidung getroffen, d.h. alles in MSFT und nicht in Grenke, wäre die Performance so gut, dass ich entweder durch die gestiegene Dividende oder durch Verkäufe von kleinen Positionen ausreichend Cash hätte.

Das setzt natürlich eine ausreichend große Aktienposition voraus. Und das setzt aktive Anlage in Einzelaktien voraus. (Disclaimer: da kann ich natürlich auch völlig falsch liegen bei meinen Entscheidungen)

Hierzu Munger (der ja leider verstorben ist):

"Munger hatte Buffett vor Jahren davon überzeugt, seine Anlagestrategie grundlegend zu ändern: Statt auf Unternehmen in Schwierigkeiten, die zu Spottpreisen zu haben waren, fokussierte sich Berkshire Hathaway auf solide, wenngleich unterbewertete Unternehmen."

Zitat von Privatier am 29. November 2023, 10:56 Uhr

Hierzu Munger (der ja leider verstorben ist):

Oh... eben gelesen. 99 ist ja recht biblisch.

Zitat von Privatier am 29. November 2023, 10:56 Uhr

...Statt auf Unternehmen in Schwierigkeiten, die zu Spottpreisen zu haben waren, fokussierte sich Berkshire Hathaway auf solide, wenngleich unterbewertete Unternehmen...

Da gibt es ja noch ein paar Grautöne. Ist Microsoft unterbewertet, oder gar eine NVIDA?

Ist eine 3M im Grunde solide und erzielt die nächsten Jahre überdurchschnittlich hohe Renditen, weil Aufholpotential und lässt bis dahin die Dividende zumindest stabil?
Wenn @absprung_2020 z.B. bei gleicher Startgröße nun einen aktuellen Depotwert von MFST von 35k€ hat und 3M von 8k€ und 5k Erlöse aus Verkäufen plant und dies bei der gut gelaufenen MFST tut, profitiert er zumindest bei einer weiter besseren Erholung dieser weiter überproportional als wenn die 3M auf einen bestimmten Zeitraum genauso gut läuft.

Er redet ja von kleinen Verkäufen...

Danke für den Versuch der Unterstützung @muslime_frugi. Solange aber auf eine thematische Exposition einer möglichen Verkaufsstrategie mit 'ich will ja gar nicht verkaufen' oder Verweisen auf Stiftung Warentest, Sparkassenberater und 'beste Zukunftserwartungen' oder 'wer definiert Qualitätsaktien' reagiert wird kann man letztlich nur den eigenen Frust pflegen und 'Daumen runter' einsammeln. Letztlich schlimm, aber egal, zumal niemand konkret etwas Alternatives skizziert hat, außer das was thematisiert wurde scheiße zu finden.

Ich habe wie du weißt weitgehend die Strategie von Herrn B. aus S der etwa gleich großer Einstiegspositionen übernommen. Zudem wird und wurde immer rebalanced wenn der beste Wert 3 bis 4 mal so hoch war wie der ca. Durchschnitt der anderen Werte. Auch nach dem Rebalancen war der Wert immer noch 2-3 mal so stark wie der Rest. Konkret hatte ich mal 2000 Starbucks, jetzt noch 700. Vom Erlös wurden Baukosten bezahlt aber auch andere Positionen aufgebaut, die sich z.T. besser, z.T. schlechter entwickelt haben als die verbleibenden Starbucks. Insgesamt schätze ich, dass ich Starbucks 6 mal verkauft habe. Ich bin damit super gefahren, aus diversen Gründen.

Exakt dieses Rebalancing wird auch von mir weiter betrieben und beworben als 'Idee' hier im Thema. Im Rahmen eines Rebalancing WÜRDE ich, sollte ich Geld benötigen cash abzwacken, wäre mein Doing. Ich fahre durch Rebalancing weiter risikoloser durch die Aktienwelt und natürlich ist das nicht immer maximal.... aber doch optimal. Das nicht zu tun kann gleichermaßen ärmer aber auch reicher machen, ist aber keine Option für mich. Nicht mehr arbeiten zu müssen ist Prämisse eins, daher nicht alle Eier in einen Korb.

Somit zur letzten Tabelle aus dem Beitrag #59: Derlei Ungleichgewicht mit Novo Nordisk oder S+P Global würde ich in meinem Depot nicht tolerieren und abspecken, und Logo, die großen Positionen sind ja auch meist (nahe) am ATH. Die anderen hier würden das laufen lassen. Kann ich akzeptieren, für mich wäre das nix. Die temporäre Überrendite von 30 %, siehe die Tabelle drüber, wäre nebenbei auch noch realisiert (in Teilen zumindest) bei weiterhin intakter Chancenverteilung, wenn die weiterhin laufen, die Spitzentitel.

Zitat von Absprung_2020 am 29. November 2023, 19:30 Uhr

[…] außer das was thematisiert wurde scheiße zu finden.

Ich finde das nicht scheiße, sondern mathematisch falsch. Das ist ein himmelweiter Unterschied - in Deiner Wahrnehmung aber offensichtlich das Gleiche.

 

Was ist mathematisch nicht korrekt? Bitte Beweis.

Ansonsten, es würden sich, @MFZ73 hier sicherlich viele Leute freuen wenn sie ein mathematisch korrektes Entnahmemodell formulieren. Und wichtig: Nicht nur mathematisch richtig, sondern auch eines das funktioniert, individuell je Lebensentwurf des Einzelnen. Danke im voraus.

@absprung_2020

Ich habe nicht vom Beginn des Fadens vollumfänglich verstanden um was es dir geht, denke jetzt aber schon.
In Sachen Risikomanagement würde ich ähnlich handeln.
Heißt: Eher breite Streuung (mindestens 30 Titel) und Vermeidung von Klumpen in einzelne Titel und Sektoren.

Das halte ich auch für vernünftig. In der Entnahmephase geht Sicherheit vor Performance. Eine über Jahre zunehmende Konzentration des Gesamtvermögen auf wenige Titel mag aus Performance Sicht besser sein, würde aber nicht meiner Risikoneigung entsprechen. Zumal das meist die Titel sind, die 0,xx% ausschütten (Beispiel S&P global, MFST). Das hätte zur Folge, das die Dividende aus dem Depot immer mehr schrumpft (durch Verkäufe von Titeln mit höherer Dividenden Rendite) und in Folge dessen man auf mehr Verkäufe und Kursperformance angewiesen ist.

Wenn ich dich richtig verstanden habe machst du ein Rebalancing nicht nur bei Cashbedarf durch Verkauf der hoch gelaufenen Titel, sondern auch zur Umschichtung, richtig?

Mein Plan derzeit ist bei einem Depot mit gleichgerichteten Kaufvolumen je Titel +\- 20k, die Performance voll laufen lassen, solange der Dividendenertrag zur Lebenshaltungskostendeckung ausreicht.

@muslime_frugi richtig in der Praxis.  Nur, ich wollte ein einzelnes Thema fokussieren, und nicht zusätzliche Parameter berücksichtigen und weiter zu verkomplizieren.

Das mit der Überrendite auf die man verzichtet wenn man bereits übergut gelaufene Titel teilverkauft, das weiß ich nicht. Wir diskutieren in diesem Pfad hier über 30 -50 Jahre Betrachtungszeitraum, also bis zu 150 Berichtsquartalen. Mir ist kein Titel bekannt, der über dermaßen lange Zeiträume ein Wachstum von 30-50% Umsatz oder Kurszuwachs pro Jahr geschafft hätte. Früher oder später fallen eben auch die besten aktuellen Titel auf Wachstumsraten a la Mcdonalds zurück. Vielleicht ist Starbucks das derzeit optimale Beispiel. Stürmisch gewachsen, jetzt eher Mcdonalds Style. Das wird Amazon, Nvidia, NovoNordisk.... früher oder später gleich gehen! 100 %. Hier jetzt ggf. auch scheinbar zu früh Gewinne zu realisieren ist kurzfristig falsch,  langfristig nicht zwingend richtig; denn ich kaufe ja dafür andere Titel im Falle Rebalancing.

Zudem, und auch Titel des Themas: Die tatsächliche Rendite meiner Geldanlagen kann ich letztlich erst am letzten Tag meines Lebens faktisch berechnen, wenn ich alle bis dahin getätigten Einsätze/Erlöse saldiert habe und alles zu cash gemacht habe. Buchgewinne dazwischen sind letztlich bedeutungslos, beruhigen aber natürlich die Nerven (geht mir natürlich auch so!!). René Benko und seine Kreditoren und Geldgeber lernen das auch gerade.

Was soll denn
Zitat von Absprung_2020 am 30. November 2023, 8:51 Uhr

... ein mathematisch korrektes Entnahmemodell ...

sein?

Ein in sich konsistentes Modell, in dem rechnerich alles korrekt optimiert wird - auf Basis irgendwelcher weltfremder Annhmen?

Die REALITÄT kann m.E. gar nicht  sinnvoll modelliert werden, da:

  • Zu komplex;
  • Jedes Jahrzehnt anders...
    (wer hätte in den 1990er Jahren mit Negativzinsen gerechnet? oder ETFs als Anlagevehikel mitgedacht?)

 

VorherigeSeite 4 von 9Nächste