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Energie sparen, über den Winter kommen

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Die Schweiz weiß schon, dass letzten Endes die EU-Länder für sich selbst schauen, auch wenn die Schweiz sehr wohl bei den EU-Ländern bestellt hat und eben nicht direkt bei Russland. Das wurde öfter erwähnt in den Schweizer Medien. Es gibt keine direkten Energie-Verträge mit Russland, das läuft über Deutschland und Frankreich. Nur Uran hat die Schweiz direkt von Russland bezogen für die AKW.

Ich finde schon, dass Fairness angebracht wäre, aber die Schweiz verlässt sich nicht darauf, deshalb sind wir in der Schweiz auch sehr nervös im Thema Energiesparen. Der Bundesrat rechnet mit den schlimmsten Szenarien und es gibt keinerlei Entwarnungen.

Es ist schon so, dass die Beziehung Schweiz-EU nicht gerade ideal ist. Die EU will die Schweiz abstrafen, weil die Schweiz nicht alles 1:1 übernehmen will oder auch nicht kann, weil die Schweizer Demokratie nun mal nicht so viel Steuerung von oben zulässt. Es gibt aber auch Vorteile, nicht in der EU zu sein. Immerhin liegt die Schweiz auf Platz Nr 1 bei den globalen Lebensstandards-Listen. Die Schweizer empfinden das zwar nicht so, aber vor allem der Öffentliche Verkehr ist in der Schweiz schon viel besser als in Deutschland. Auch das Internet ist in der Schweiz besser. Der Staat ist schlanker und die Bürokratie geringer als in Deutschland.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Mit der Fairness ist immer so eine Sache, die Schweizer verbuddeln jetzt auch ihren Atommüll direkt an der Grenze zu Deutschland, irgendwo muss das ja auch hin.

Dieser ganze Energiesparkram ist ja recht, aber es wird auch viel Angst geschürt, mir ist nicht bange, ich habe ein Cheminée, der Kaminfeger kommt Ende Monat und kontrolliert Alles,  (Vorschrift in der CH) dann kommt das Holz. Wenn ich dann bei dem Höllenfeuer zu sehr schwitze, kann  ich Herrn Kretschmann's Waschlappen benutzen, im Ernst was soll der Quatsch, ich möchte weder frieren noch stinken, und ich würde meinen Kopf verwetten, die schlauen Deutschen Politiker werden das auch nicht tun, nur das dumme Volk soll jetzt sparen und blechen,  aber die möchten auch eines Tage wiedergewählt werden. Die Schweiz wird das schon irgendwie regeln, Corona haben sie auch halbwegs gut hinbekommen.

Eine gute Nachricht ist, dass Israel und Ägypten zusammenspannen, um für Europa mehr Gas liefern zu können. Das macht zwar nur 10% der Bedarfsdeckung aus, aber es gleicht die aktuell auftretenden Hindernisse anderweitiger Gaslieferungen aus. Überhaupt rückt nun der Nahe Osten zusammen, um mehr Gas liefern zu können. Das läuft dann alles über Ägypten, das selbst bereits erschöpfende Gasressourcen hat und von den Nachbarländern wie Israel bezieht. In Israel hat man damit erst angefangen, dort ist noch nichts erschöpft.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Das die gasnetze zusammenbrechen erwarte ich auch nicht, der Preis wirkt hier disziplinierend. Wohne in Deutschland aber im grenzgebiet Frankreich und Schweiz.  Und die Verträge der Schweiz bzgl. Gas sind nicht mit der EU, sondern mit Händlern die in der EU sind. Die Schweiz will nicht in die EU, was ja jeder Staat frei entscheiden kann. Aber das die schweiz dann bei Strom und Gas auch nicht wie ein EU Staat behandelt wird ist nur logisch (bzw es werden keine neuen abkommen getroffen). Wenn eine gasmangellage auftritt, helfen sich die EU staaten dann wie abgesprochen gegenseitig mit priorität. Das hat auch nichts mit Bestrafung/fairness oder ähnlichen zu tun, sondern mit abkommen in der EU.

Die EU ist nur ein Wirtschaftsraum, aber bei der Gas- und Stromversorgung geht es um die grundlegende Grundversorgung, z. B. in Krankenhäusern. Da gibt es sicher Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland und den anderen Nachbarländern. Die Unsicherheit in der Schweiz resultiert eher daraus, dass damals bei den ersten FFP2-Maskenbestellungen die Lieferung im EU-Raum Deutschland gestoppt wurde, obwohl der Lieferant diese in die Schweiz transportieren wollte, denn die Schweiz hatte diese ja auch bestellt. Das hat einfach gezeigt, dass die EU-Länder in Notfällen dann doch zuerst für sich schauen, egal ob das nun wirklich korrekt ist.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Birger Schäfermeier

Preisexplosion am Gasmarkt - Wo ist das Ende der Preissteigerung?

https://www.youtube.com/watch?v=hwhFSOYZEO8

Zitat von Laura_Maelle am 15. September 2022, 21:23 Uhr

Die EU ist nur ein Wirtschaftsraum, aber bei der Gas- und Stromversorgung geht es um die grundlegende Grundversorgung, z. B. in Krankenhäusern. Da gibt es sicher Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland und den anderen Nachbarländern.

Die EU ist gerade nicht nur ein Wirtschaftsraum, sondern hat Hoheit oder teilt sich sich die Hoheit über viele Felder der Politik, u.a. in Bereichen der Außen-, Sozial-, Sicherheits- und Energiepolitik. Gerade dadurch lassen sich ja Themen wie Energiesicherheit wenigstens in der Theorie gut EU-weit regeln. Mit der Schweiz ist das schwieriger, da gibt es eben nur eine Art Wirtschaftsraum in Form von bilateralen Verträgen. Keine Ahnung, inwieweit es Regelungen für Energieknappheit gibt.

Die Unsicherheit in der Schweiz resultiert eher daraus, dass damals bei den ersten FFP2-Maskenbestellungen die Lieferung im EU-Raum Deutschland gestoppt wurde, obwohl der Lieferant diese in die Schweiz transportieren wollte, denn die Schweiz hatte diese ja auch bestellt.

Spannend, das war auch hier in den Nachrichten und wurde kritisiert. Hätte aber nicht gedacht, dass dies die Schweizer so nachhaltig verunsichert. War ja nur eine Episode in einer ziemlich chaotischen Phase, auch D wurde von anderen Staaten um Maskenlieferungen gebracht, da spricht aber schon lange niemand mehr drüber.

Das hat einfach gezeigt, dass die EU-Länder in Notfällen dann doch zuerst für sich schauen, egal ob das nun wirklich korrekt ist.

Ja, wir können wohl davon ausgehen, dass sowohl EU als auch Schweiz sich so verhalten.

Was bin ich froh, dass ich meine Heizdecken habe, denn ich friere bei nur 10-13° Grad heute. Und es wird noch nicht geheizt bei uns. 🙂

Der SBB-Chef der Schweiz glaubt übrigens nicht, dass es zu geplanten Stromunterbrüchen kommen wird, denn das würde das gesamte Signalsystem für die SBB lahmlegen und das ganze SBB-System zum Erliegen bringen.

Liebe Grüße, Laura Maelle

So eine Heizdecke werde ich mir evtl. auch noch zulegen, allerdings steigen die Stromkosten bei uns nächstes Jahr um knapp 30%, aber Alles besser als Frieren und Stinken für die Freiheit.

Ich heize noch nicht. Zuhause sind es ca. 20°C (Südfenster), im Büro 19°C (Nordfenster).

Beides völlig problemlos.

Beim Duschen bin ich sparsam und komme jetzt mit 10-15l aus, ist zwar nicht toll, aber man gewöhnt man sich schnell dran.

Beim Strom werde ich mein Terrarium/Vivarium auf 1/4 der alten Größe verkleinere, das braucht dann auch nur noch 1/4 des Stroms für die Beleuchtung, also ca. 400kWh/Jahr weniger. Das wurde eh langsam mal Zeit, so viel Freude macht mir das große Ding eh nicht mehr.

Im Wohnzimmer hatte ich einen größeren Deckenleuchter, da nehme ich jetzt meistens eine 5W LED Lampe, wenn ich vor dem PC hocke. Die läuft über USB und ist so gleich "notstromfähig"

Ansonsten ist eh schon alles stromsparend bei mir.

Da in den letzten Jahren bei den Heizkosten mein 30% Gemeinschaftsanteil schon nur ungefähr so hoch war wie mein 70% individueller Anteil ist mein finanzielles Einsparpotenzial eh begrenzt. Ich mach das deshalb, weil ich keinen blackout will und keine kollabierende Industrie und weil ich Putin so am einfachsten den Mittelfinger zeigen kann.

Das genügt mir als Motivation vollkommen.

Zitat von Laura_Maelle am 15. September 2022, 9:38 Uhr

Ich finde schon, dass Fairness angebracht wäre, aber die Schweiz verlässt sich nicht darauf, deshalb sind wir in der Schweiz auch sehr nervös im Thema Energiesparen. Der Bundesrat rechnet mit den schlimmsten Szenarien und es gibt keinerlei Entwarnungen.

Die Schweiz hat keine eigenen Gasspeicher und (logischerweise) auch keine eigenen LNG Terminals.

Das ist natürlich ein Problem.

 

Zitat von Cepha am 21. September 2022, 16:51 Uhr
Zitat von Laura_Maelle am 15. September 2022, 9:38 Uhr

Ich finde schon, dass Fairness angebracht wäre, aber die Schweiz verlässt sich nicht darauf, deshalb sind wir in der Schweiz auch sehr nervös im Thema Energiesparen. Der Bundesrat rechnet mit den schlimmsten Szenarien und es gibt keinerlei Entwarnungen.

Die Schweiz hat keine eigenen Gasspeicher und (logischerweise) auch keine eigenen LNG Terminals.

Das ist natürlich ein Problem.

 

Ja, genau. Die Schweiz hat  nur die Speicherseen als Energie-Reserve, aber davon offenbar auch schon einen Großteil verkauft ins Ausland.

Derzeit gibt es einen Kohlensäure-Mangel in der Getränke-Branche, mittlerweile auch in der Schweiz. Der Grund ist, dass bei der Produktion von erdgasbasiertem Kunstdünger, wo als Nebenprodukt Kohlendioxid (mit Wasser = Kohlensäure) erzeugt wird, gespart wird.

Liebe Grüße, Laura Maelle

Das CO2 geht uns aus, auch irgendwie lustig, dachte wir hätten viel zu viel davon.

Da das Energie Einsparpotenzial bei uns zuhause fast ausgereizt ist, versuche ich das jetzt auf der Arbeit auszuleben (mehrere tausend qm Wohnfläche für die ich hier nachts verantwortlich bin), sparen ist wieder "in". Ich hab zwar nicht direkt was davon, aber zumindest macht es mir ein gutes Gefühl.

Gute Tipps bereits hier, gerade von Stromberg.

Was soweit ich gesehen habe noch nicht genannt wurde ist die Isolierung der Heizungsrohre. In nicht beheizten Räumen, gerade in Heizungskellern, ist das eine extrem sinnvolle Maßnahme. Gilt natürlich auch für die Warmwasserleitungen gerade bei Zirkulation.

Eigentlich ist das seit Jahren vorgeschrieben, es ist aber sehr erstaunlich wie oft das nicht erledigt wurde. Häuft auch einfach nicht richtig, d.h. es sind die Rohre isoliert aber nicht die Schellen, Ecken, Übergänge etc.

Mit einem kleinen bisschen basteln kann man hier sehr günstig viel machen, das Passivhausinstitut hat einmal berechnet das man pro Meter isoliertem Rohr etwa €10,- pro Jahr sparen kann, das war aber vor der Steigerung der Gaspreise. Wir haben bei den Schwiegereltern kürzlich 11 Meter isoliert, bei Freunden waren es 6 und bei einer Arbeitskollegin sogar 27 (da lief ein unisoliertes Rohr durch einen ungeheizten Raum).

Es ist wirklich kinderleicht, man kann eigentlich nichts falsch machen, außer zu wenig isolieren.

Im normalen Häuschen oder im Altbau ist das sicherlich richtig ungedämmte Leitungen mit min. 1 x Rohrdurchmesser an Dämmung nachzurüsten. Ungedämmte Heizungsleitungen stellen ja praktisch immer  einen voll aufgedrehten ungeregelten Heizkörper dar. Sieht in unserem auf Passivhaus Standard gedämmten Altbau anders aus: die Heizung ist eh nur 4 Monate an, der Heizungskeller ist innerhalb der gedämmten Gebäudehülle und bevor die Wärme das Haus verlässt  werden die Nebenräume geheizt. Einsparungen wären gegen null. Für eine ungedämmte Warmwasserversorgung gilt im Winter praktisch das gleiche, im Sommer können die Verluste schon immens sein. Eine Zirkulationsleitung ist in den meisten Einfamilienhäusern eh nicht nötig, bei intelligenter Planung kommt man mit der 3 Liter Regelung bezüglich Rohrinhalt und Legionellen super zurecht spart auch noch Strom und ggfls Reparaturen.

Die Gaspreisbremse kommt, es ist jetzt nur die Frage in welcher Ausgestaltung. Richtet sich die Bremse nach dem Vorjahresverbrauch und man bekommt davon einen Prozentsatz günstiger (z.b. 80%, das Prinzip wurde in Kreisen der CSU vorgeschlagen aber auch von Habeck skizziert als Möglichkeit) fände ich das hochgradig ungerecht dengegenüber, die in der Vergangenheit schon sparsam waren. Gerecht kann es aber ohnehin nicht zugehen. Vielleicht wäre eine Kombi aus (z.b. 4000 kwh pro 70qm Wohnung) und dem Vorjahresverbrauch gerechter, ist nur die Frage wie das umsetzbar ist. Wie bewertet man dann z.b. einen Umzug (den Verbrauch des Vormieters?) ?

Zitat von JojoAction am 29. August 2022, 12:55 Uhr

Ferner noch ein zweites Projekt: Solarluftkollektor. Vereinfacht erklärt ein schwarzer Kasten mit ner Glasscheibe drauf. Bei etwas Sonne erwärmt sich die Luft im Kasten. Diese wird mittels einem kleinen solarbetriebenen Ventilator über ein Rohr ins Haus befördert. In der Übergangszeit soll dies ganz gut funktionieren. Weil ich skeptisch bin, will ichs erstmal mit nem ganz kleinen für 300€ ausprobieren. Theoretisch auch möglich sowas selbst zu bauen. Allerdings ist bei der Selbstbauvariante keine automatische Lüftungssteuerung möglich. Ich will ja nur die warme Luft.

Dieser Absatz hat mein Leben kurz- bis mittelfristig verändert. Vielen Dank dafür. 
Der Begrifft Luftkollektor war mir und sonst auch niemandem geläufig. Sehr Charmant das Prinzip. Vor allem, was mir sehr gut gefällt, ist der Eigenbau. Googelt man das Thema gibt es auch einige Bauanleitungen dazu. Ich habe nun in meinem letzten Urlaub schon einen Prototyp gebaut, der war schon mal günstiger und leistungsfähiger als ein gekaufter, aber natürlich nicht sehr hübsch. Mit diesem probiere ich nun im Winter erstmal einige Standorte aus. Ziel ist es dann ca. 6m² an der Vorderseite (Giebelseite) des Hauses zu installieren und vermutlich einen bald entstehenden Anbau mit großer Südwand damit zu versehen. Ich denke mal das bekommt man für 500 bis 1000,- € hin (fertig gekauft sind da schnell 6-8T€ jeweils weg).

Was ich daran auch genial finde, das System nutzt die sonst ungenutzten Fassadenflächen, und es ist simple Physik, man benötigt nur einen Thermostat und einen Lüfter (bei kleinen Anlagen, bei großen muss es schon etwas mehr Steuerung sein), ansonsten ist das einfach nur warme Luft. Da kann nicht viel kaputt gehen. Wenn man es klein baut sind das vermutlich so 500 bis 1000 Watt. Bei ca. 6m² verspreche ich mir schon 5000Watt daraus. Und das wäre die Leistung von 4-5 Heizkörpern. Die aber natürlich nur kommt, wenn die Sonne halbwegs scheint. An einem kalten Regentag bringt das gar nichts und nachts eben auch nicht, aber als Unterstützung eben doch einiges.
Was man damit aber auch super machen kann ist z.B. nachts im Sommer das Haus runter zu kühlen. Oder auch im Winter bevor die Heizung loslegt erstmal lüften. Das regt mich zum Beispiel aktuell auf, die Heizung ist so eingestellt, dass um 7 Uhr die Hütte warm ist, dann kommen wir ins Wohn-Eßzimmer/Küche und lüften erstmal die warme Luft raus, weil da mief ist. Das ärgert mich gerade kolossal.

Das Thema Luftkollektoren wird mich jetzt wohl noch einige Zeit beschäftigen und schlaflose Nächte bereiten. Diesen Winter wird das noch nicht umgesetzt, aber da ich bald einiges an Konstruktionsholz übrig habe, werde ich dann wohl an das Thema ran gehen und selbst bauen.

Der Vorteil wenn man es selbst macht, da es halt wirklich mit gebrauchten Materialien geht, wenn man etwas geschickt ist, dann muss die Ausführung auch nicht 100% perfekt gehen, denn wenn ich nur ein Bruchteil vom gekauften bezahle, kann es mir egal sein, wenn ich 10% weniger Effizient bin als beim gekauften, trotzdem spart das ganze.
Gekaufte Kollektoren sind eher für Lüftung/Trocknung gedacht, aber eher nicht zum Energiesparen. "Nur" um Energie zu sparen machen gekaufte keinen Sinn, da muss schon noch ein weiterer Aspekt dazu. Baut man sich das ganze aber günstig(st) selbst, dann rechnet sich damit auch der Punkt Energie zu sparen. Als Zusatzheizung an Sonnigen Tagen.

Im Grunde ist das quasi ein Fenster, dass halt die Sonnenwärme von außen nach Innen pustet. Setzt euch mal im Winter bei Sonnenschein ans Fenster, da merkt man ja auch dass es warm wird, diese Wärme kommt durch die Solare Einstrahlung. Diese fängt man nun an der restlichen Fassade, wo sie sonst fast wertlos verpufft ein, und pustet Sie in den Wohnraum.

 

Noch etwas möchte ich hier teilen.

Ein Projekt dass ich aktuell umsetze ist, Wärmepumpenheizkörper selbst zu bauen.

Mein persönliches Ziel ist es meine Vorlauftemperatur auf unter 45° Vorlauftemperatur bei minus 10° Außentemperatur zu bringen (das ist unsere Normauslegungstemperatur)

Mit <45° sind Wärmepumpen wirtschaftlich betreibbar.
Laut Energiesparkommissar sogar ab <55° (siehe Youtube „Wärmepumpen im Altbau“, der Kanal lohnt sich sehr, der erklärt extrem gut alle mögliche Themen rund ums Heizen).

Der Volksmund sagt, das geht nur mit Fußbodenheizungen, und weil die im Bestandshaus immer schlecht umsetzbar sind, oder extrem aufwändig rechnet sich das nicht.
Es gibt aber für den gut isolierten Altbau Wärmepumpenheizkörper (Niedertemperaturheizkörper). Das ist immer wichtig, wer schlecht isoliert wohnt, muss immer erstmal damit beginnen!
Diese Heizkörper sind entweder dicker, oder haben z.B. kleine Ventilatoren verbaut, die dann die Wärme sofort abtransportieren, sonst muss der Heizkörper nämlich erstmal eine gewisse Wärme um sich herum erzeugen, um einen Kamineffekt zu erzeugen, der dann wiederum per Konvektion wärme an die vorbeiströmende Luft abgibt. Das dauert, und so wird halt erstmal die Wand (welche idealerweise per Aluminiumfolie verkleidet ist) oder das davorstehende Sofa erhitzt, irgendwann entsteht dann ein Luftstrom und der Raum wird dann erst mit der warmen Luft versorgt.

Ein Ventilator mit einem Thermostat am Heizkörper schaltet sofort wenn das warme Wasser in den Heizkörper fließt und wälzt kalte Luft von unten direkt in den Heizkörper und es wird sofort warme Luft produziert. Der Raum heizt infolgedessen sofort auf.

Ich kann und werde es wohl nicht belegen können, der gesunde Menschenverstand sagt mir aber, dass das Ganze die Heizungskörper effizienter machen muss. Im Netz spricht man von Leistungssteigerungen von 10 bis 20%.
Ich überlege aber noch, ob ich das feststellen kann. Vielleicht mal das System bei sonst unveränderten Bedingungen abschalten für eine Woche, oder ähnliches…

Hier wird sogar von über 100% bei Volllast gesprochen:
https://www.haustechnikdialog.de/SHKwissen/1758/Waermepumpenheizkoerper
„So kann z. B. ein Heizkörper mit einer statischen Heizleistung von 456 W (ohne Ventilatoren) je nach Drehzahl der Ventilatoren eine dynamische Heizleistung von 1.029 W bis 1.149 W erreichen.“

Und:

„Die vom Heizkörper abgegebene Leistung kann durch die Erhöhung der Konvektion verdreifacht werden. Dadurch sind tiefere Absenktemperaturen möglich, weil sich durch das Einschalten eines stärkeren Wärmestroms ein schnelles Aufheizen des Raumes erreicht wird. Durch die tiefere Absenktemperatur während der Absenkphasen ergibt sich eine Energieeinsparung. Wenn der warme Luftstrom von der Wand abgeleitet und statt dessen direkt in den Raum geblasen wird, kann die Aufheizphase von mehr als 1 Stunde auf wenige Minuten verkürzt werden. Hierbei wird die Raumluft 9x schneller und die Wände 3x schneller aufgeheizt. Wände und Luft werden gleichmäßig erwärmt und ein unnötiger Energieverlust durch übermäßige Erwärmung der Heizkörperumgebung (Außenwand) wird vermieden.“

 

Also, was habe ich gemacht, da ich natürlich nicht 200 bis 600 € pro Heizkörper ausgeben möchte oder solch ein Systeme käuflich zu erwerben ca. 60 bis 120 € je Heizkörper. („Konvektionsverstärker“):
Alle Heizkörper im Erdgeschoss von unten mit Telefonkabel (8 adrig) versorgt, dort werden nun je nach Größe 2 bis 3 PC-Lüfter (10 x 2€ je Stück) mit 12 V versorgt. Dank der 8 Adern kann ich dazu noch den Thermostatfühler anschließen (4 x 5€ Stück).
Die Leitungen kommen dann im Keller alle zusammen, dort baue ich mir nun ein kleines „Steuerpult“ um einzelne Heizkörper (also nur die Ventilatorgruppen) zu oder abzuschalten, und durch Dimmer die Leistung(=>Lautstärke/Zugluft) zu steuern.
Denn bei 12v ist das volle Leistung, und da pusten die ordentlich, dann zieht es tatsächlich und ist zu laut, mehr als 6v darf es nicht sein.

Telefonkabel hatte ich noch da, hat mich nix gekostet, würde das Ganze aber auch nur ca. 40€ Teurer machen. (btw, man könnte natürlich auch mit Steckdosen nahe der Heizkörper arbeiten, das finde ich aber nicht sehr ansehnlich, denn diese Lüfter werden ja dauerhaft bleiben, und nicht nur für die Zeit der Energiekrise… Außerdem bräuchte man dann eben 4 Netzteile, ich so aber nur eins, kostenmäßig also wohl kein Unterschied)
In Summe müsste ich jetzt so ungefähr 100,- € ausgegeben haben, mit Telefonkabel dann ca. 140€.

Rechne ich jetzt mal 0,10 € pro kWh Gas, so müsste die Anlage bei 140€ 1.400 kWh einsparen, bis sie sich rechnet. Ich gehe aber davon aus, dass dies nicht lange dauern wird.
Die Stromkosten dafür müssten grob bei 2 bis 3 € per anno laufen, das ist also stark zu vernachlässigen.

Also, dass wird sich auf jeden Fall in kürzester Zeit rechnen. Der Vorteil damit ist ja auch, die Vorlauftemperatur noch weiter runter zu bringen, dadurch wird eine Wärmepumpe eben noch effektiver.

Leider schrecken mich dabei die sehr hohen Anschaffungskosten der Wärmepumpen ab, noch kaufe ich keine. Erstmal die Verbräuche runterprügeln, und beten, dass die Gasheizung noch etwas hält. Und das natürlich die Gaspreiserhöhung moderat ausfällt, noch geht es nämlich (Nur die Umlage kam drauf)

 

Dank der 8 Adern habe ich aber noch 4 übrig. Und jetzt baue ich mir noch was dazu, und das sind Temperaturfühler an Vor- und Rücklauf der einzelnen Heizkörper. Denn damit kann ich die Spreizung je Heizkörper ermitteln. Denn die Rücklauftemperatur der Heizkörper sollte möglich gleich sein um das Gesamtsystem effizienter laufen zu lassen. Damit kann ich also für die Haupträume diese Werte gleich mit überwachen. Das ist aber tatsächlich eher unter dem Punkt Spielerei/Hobby abzutun, da aber die Kabel eh liegen, und 4 Thermostate 20€ kosten und ich mittlerweile weiß wie man sowas bei 12v verkabelt und ich Spaß daran gefunden habe ....

 

Weiter Punkt, auch siehe Link oben:
„…  stellt mit dem Summerbreeze-Effekt an heißen Tagen durch eine leichte Luftbewegung eine angenehm kühle Raumtemperatur (die Temperatur sinkt zwischen 2 und 4 °C) her. …“

Zitat von karef am 23. September 2022, 15:23 Uhr

Gute Tipps bereits hier, gerade von Stromberg.

 

Vielen Dank.

Es ist tatsächlich so, dass ich mich seit März/April diesen Jahres seehr intensiv mit dem ganzen beschäftige, und mich auch sehr über meine eigene Bequemlichkeit in der Vergangenheit ärgere, da ich einiges dessen was ich dieses Jahr gemacht habe auch schon vor 5 bis 8 Jahren hätte machen können, da dass alles nicht die Welt gekostet hat, und auch nicht sehr aufwändig war.

Grob geschätzt habe ich dieses Jahr 2.000 € investiert in diverse Maßnahmen Projekte. Meine Verbrauchsprognose für Gas von 11.000kWh halte ich aufrecht. Im Gegensatz zu normalen Jahren sind das 6.000 kWh weniger (ca. minus 30%). Also bei heutigen Preisen 600,- €. Bei Strom sind es vermutlich eher 1.800 kWh (also ca. 300kWh weniger als in normalen Jahren) , mal schauen ob ich da noch was drehen kann. Das Balkonkraftwerk liefert etwas weniger als ich gedacht hatte. Aber auch dann sind es bei 0,30€ ca. 100,- € p.a. Mein Ziel liegt aber bei 1.500 kWh, ein paar Baustellen habe ich ja auch noch.

Also eine Gesamt-Amortisierung für alles zusammen von ca. 3 Jahren (2.000,- zu ca. 700,- € Ersparnis p.A.). Damit kann ich leben, die teils enormen Preise bei PV/Solar und Wärmepumpen mit Amortisierungen von >15 Jahren finde ich aber überhaupt nicht Sexy.
Deswegen tue ich mich damit auch sehr schwer. Es ist aber sehr zu begrüßen dass für PV-Anlagen ab 2023 deutliche verwalterische Erleichterungen kommen, und es von der Seite her deutlich attraktiver wird eine Anlage anzuschaffen.
Ich fürchte nur, dass ein weiterer / andauernder Ansturm auf PV-Anlagen diese einfach immer teurer macht, und so die Vorteile einfach wirtschaftlich wieder aufgezehrt werden.

 

Der Chef der Bundesnetzagentur Müller, hat aber gerade diese Woche erst nochmal die Sparanstrengungen bei den Haushalten bekräftigt. Die KW 38/39 war kalt, und die Verbräuche sind im Vergleich sogar hoch gegangen. Die Industrie spart, der private scheinbar in Summe noch nicht.

Mittlerweile spricht man ja überall darüber, aber die wenigsten haben konkret irgendwas getan. Außer rum mosern, dass es kalt wird und teuer kommt da nix. Man kauft lieber Heißlüfter und dreht einfach die Temperatur runter, anstatt sich mal mit der Heizanlage zu beschäftigen.
Ich bin froh, dass mir mein Job es derzeit erlaubt viel Zeit in das Thema zu stecken, ich verstehe dass andere aus beruflichen, oder privaten Gründen das nicht können. Aber manches (Austausch von Heizkörperthermostaten / Durchflussbegrenzen an der Dusche) dauert 5 Minuten. Und das schöne ist, wenn man die technischen Sachen einmal eingestellt/installiert hat, muss man sich da erstmal auch keine Gedanken mehr zu machen. Verhaltensänderungen sind da schon was anderes, die dauern Zeit bis sie eingeschliffen sind, aber Hilfsmittel wie die Türschließer sind z.B. gerade bei kleinen Kindern sehr hilfreich.

Und die Geldersparnis bleibt ja dauerhaft.

Aber in der Tat ist das Ganze für mich mittlerweile eher zu einem Hobby geworden, aber ich bin auch wirklich erstaunt welche technischen Lösungen es allerorten gibt (für alle mit Gas (aber nicht Gas-Brennwert), googelt mal die Diermayer-Abgasklappen) und welchen Werbetrugschlüssen man erliegt (z.B. die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen für die Warmwassererzeugung, besser dann in die Abgasklappe investieren)…

Bin ja Metaller. Und bei uns in der Werkstatt geht's gerne mal in Richtung "Jugend forscht" Der letzte Schrei im Netz sind gerade Teelichtöfen. Heute habe wir uns ein sehr ausgewachsene Ausführung davon gebaut. Da gehen locker 15 Teelichter darunter. Einem Teelicht spricht man etwa 40W zu, Wäre also rund 600W Heizleistung. Und man kann ja mehrere aufstellen..... Jedenfalls haben alle anfangs das Projekt nur belächelt. Und jetzt will jeder so ein Ding haben! Über den Sinn dieses Teiles läst sich gut streiten. die Heizleistung der Teelichter geben sie ja auch ohne Ofen ab. Doch wenn man sich nahe an der aufgeheizten Keramik aufhält ist das schon anders, als wenn die Kerzenwärme direkt zur Zimmerdecke steigt. Glaube es ist eine brauchbare Lösung für Notfälle.Und Weihnachtsgeschenke braucht man ja auch. Wir gehen wohl in Produktion damit.....

 

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