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Energie sparen, über den Winter kommen

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Habt Ihr schon Strategien entwickelt, um im Winter weniger Gas/Öl/Strom zu verbrauchen?

(Bei mir auf der Arbeit ist das gerade Thema, in Hoch- Coronazeiten wurde nach zum Fenster raus die Energie verplempert (Lüften, Lüften, Lüften) und jetzt ist das große sparen angesagt, endlich will man hier auch nach 20 Jahren wo ich hier arbeite mal eine PV Anlage installieren, viele Dachflächen vorhanden.)

Schreibt Ihr Euch die Zählerstände jeden Monat auf? Habt Ihr schon erste massive Preiserhöhungen erfahren?

Was ich gut finde ist, dass die "Erneuerbaren" dadurch noch einmal einen richtigen Schub bekommen und das "wir" mittelfristig von "Schurkenstaaten" (Russland, Saudis, USA) unabhängiger werden. Recht dumm finde ich allerdings, dass man eigene Kraftwerkskapazitäten (Atom, Kohle) vom Netz nimmt ( bzw. genommen hat), solang wir da nicht unabhängig gewesen sind. Auch könnte man die CO2 Steuer hier wieder senken, abschaffen oder allgemein die Steuern/Netzentgelte auf Energie senken, weil für viele die Belastungen wohl zu gross werden. Stattdessen gibt es einen Flickenteppich an Hilfen.

 

Blick auf die Gasspeicher,

https://agsi.gie.eu/#/

bis zum 1.10. soll der Speicher zu 80 % voll sein und zum 1.11. zu 90 %, allerdings kommt auch "nur" gut die Hälfte des Gases aus Russland, selbst wenn da nix mehr kommt, werden hier nicht die Lichter ausgehen oder die Industrie stillstehen, wie manche schon den Teufel an die Wand malen, außerdem könnte russisches Gas über Umwege trotzdem nach Deutschland gelangen, das passiert bei Öl jetzt auch schon.

Ausser Verkürzung der duschzeiten und Anschaffung einer elektro Heizung aktuell noch keine massnahmen. Meine Frau habe ich aber schon mal gedanklich darauf vorbereitet, dass wir uns bei Kälte ins Ausland absetzen.

Wir haben im Rahmen der Sanierung Öl gegen Pellets als Energieträger getauscht. Lieferzeit derzeit 4 Wochen wegen der hohen Nachfrage. Preiserhöhung ca. 100% in den letzten 12 Monaten; wir hatten diese Woche 12 t getankt. Es wird also teurer, aber zumindest muss hier keiner Angst haben was abgedreht zu bekommen.

Gerade ziehe ich in mein Haus zurück. Die Zentralheizung läuft über eine WP. Den Strom der PV verkaufe ich noch 4 Jahre zu 55 Cent. Ein Kaminofen mit Wärmetauscher zur Unterstützung des des Warmwasserboilers steht zentral im Haus und kann das EG und OG heizen.

Brennholzvorrat aus einem Schlagraum vor 3 Jahren ist noch für mind. 3 Jahre vorhanden. Ich lasse die Zentralheizung meist auf 19 bis 20° laufen und mache dann zum Abend den Kamin an.

...und Sportler duschen kalt!

Zitat von Muslime_Frugi am 28. Juli 2022, 9:31 Uhr

 

...und Sportler duschen kalt!

Daran kann ich mich nie gewöhnen. Dann dusche ich lieber gar nicht.

Na dann kann der Winter ja kommen 😉

Die Leute hier werden mediengesteuert immer bekloppter. In unserer lokalen Facebookgruppe suchen alle wie bekloppt nach Feuerholz und kaufen den lokalen Ofenstore leer. Er hat in den letzten zwei Monaten soviel Umsatz gemacht wie sonst im Jahr und bereits all seine 2022er Bestellungen verkauft, dabei geht die Saison sonst erst im September überhaupt los - irre!

Heute miete ich einen großen Anhänger und fahre mit dem größten meiner Busse los und hole aus knapp 20 km Entfernung gute 40 Raummeter Bauholzreste ab. Damit bin ich den ganzen Tag mit hin und herein beschäftigt. Morgen wird Ganztags aufgesägt. Ich denke dass ich am Ende so bei gut 35RM rauskomme. Gefunden einfach bei Ebay Kleinanzeigen, Anzeige steht seit Wochen drin. Alles unbehandeltes oder maximal fumigiertes Holz, überwiegend KVH. Mit 35 Rm heize ich fast 10 Jahre. Ist aber bereits alles verkauft. Für  für hiesige Verhältnisse billige 65€ den gut gepackten Raummeter verdiene ich mir somit mit 2 Tagen Arbeit abzüglich 100€ Anhängermiete und Sprit für meinen durstigen Bus gute 2.000€ dazu. Ich verstehe es nicht, es gibt fast überall vernünftiges Brennholz für lau, muss man "nur" etwas zeit investieren. Der Raummeter heizfertige Buche liegt hier mittlerweile bei um die 100€.

VG

Zitat von Muslime_Frugi am 28. Juli 2022, 9:31 Uhr

...und Sportler duschen kalt!

Sportler duschen kostenlos im Studio 😛

Zitat von Privatier am 28. Juli 2022, 9:54 Uhr

Daran kann ich mich nie gewöhnen. Dann dusche ich lieber gar nicht.

Die Idee hatte die Politik hier vor Ort auch, die Duschen in den städtischen Sporthallen sollten tatsächlich komplett abgestellt werden. Ist für Auswärtsmannschaften natürlich 'ne super Option und die Heimmannschaft duscht dann eben warm und zuhause, was keinen ml Wasser geschweige denn Energie spart - die Idee wurde daher nach sanften Protesten der Vereine folgerichtig verworfen. Aber man muss erst den Mund aufmachen, damit irgendwo ganz oben der Groschen fällt ... naja.

Zum Thema:

Ich warte auf Genehmigung einer Zusatz-Heizung mit einem Heizholzvergaser (Scheit-Brennholz), der in der kalten Jahreszeit ca. 2/3 unseres Bedarfs wird decken können. Wird mit der bestehenden Gasheizung verbunden, ist aber erst Mitte 2023 lieferbar. Brennholz kann ich in ausreichender Menge zu Werbungskosten beziehen, bin gerade dabei, das für 10 Jahre zu organisieren, was eher ein Lagerproblem ist. Im Haus ist zum Glück genug Platz für eine zweite Heizung und Lagerraum für Holz für ca. 1-2 Jahre.

Vorteil: meine alte Gasheizung ist dann nur noch die Zweitheizung/Notfall- und Warmperiodenergänzung, sodass dann auch Überlegungen der Bundesregierung, Gasheizungen komplett austauschen zu müssen, nicht greifen. Weil es dann eben ein Kombi-System ist und vorrangig auf Holz basiert.

Wenn das alles organisiert ist, plane ich noch eine kleine PV-Anlage on top, aber erst mal muss der Holzvergaser stehen.

Wenn's diesen Winter mangels Gas frisch werden sollte, müssen wir mal testen, was der Ofen im WoZi/EG kann. Theoretisch reicht die Heiz- und Speicherleistung für das komplette Haus, aber die Verteilung der Wärme ginge nur über die Luftzirkulation, was nicht bis ins OG funktionieren wird. Ich halte die Versorgung aber mittlerweile/aktuell nicht für akut bedroht. Es fehlen d-weit vielleicht 20% und ich gehe davon aus, dass das im Bereich der locker verkraftbaren Einsparungen liegt. Wir werden dieses Jahr mal zum Test die Fußbodenheizung (Wohnbereich EG) komplett abschalten und dann mal gucken, wie kalt es wirklich wird.

erfshrungsgemäß wird das OG immer gut mit warm. Bei uns muss die Wärme dafür auch erst aus dem Wohnzimmer raus, durch den Flur und eine weitere Tür ins Treppenhaus und dann erstnach oben. Aber auch unter der Decke im EG sammeln sich hihe Temperaturen ujd wandern dann zum Teil auch durch die Decke nach oben und auch der gemauerte Schornstein strahlt im DG noch was mit ab. Warme Luft will ja prinzipiell auch von selbst "hoch". Wenn alle Türen geoffnet sind und das Dach gut gedammt, dann klappt das problemlos. Wir heizen nur das Wohmzimmer mit Kamin und hslten die Temperatur dort zw. 21 und 23 Grad. Im DG haben wir dann recht konstante 19-20 Grad. Für Schlafräume mehr als ausreichend. Wir heizen ausschließlich mit Holz und haben die Gastherme nur auf Standby und auf Flaschengas umherüstet da nur im "Notfall" in Betrieb.

Wenn ich gar nicht heize, dann verliere ich bei Außentemperaturen um die Minus 5 bis Minus 10 Grad pro Tag etwa ein Grad Raumpemperatur runter bis ca. 15 Grad, danach etwa 0,5 Grad pro weiteren Tag. Man muss also bei regelmäßigem täglichen Betrieb nicht viel zuheizen. Bei uns läuft der Ofen daher durch anständige Isolierung und niedrige Decken im "Hochwinter" 2 Stunden morgens und 2 abends, bei Temperaturen über Null nur die beiden Stunden am Abend. Ab Dezember bis Januar läuft zudem noch einmal die Woche 4-5 Stunden das Eigenbau- Blockheizkraftwerk mit um mangels PV Strom aus Sonnenlicht wenn notwendig die Akkus zu "floaten" (wir wohnen ja autark ohne Netzanschlüsse,weder für gas, noch für Strom und Wasser) und speist dabei auch Abwärme mit ins Hausnetz bzw. über Wärmetauscher und Puffertank in die FB Heizung.

Holzvergaseröfen sind da eine tolle Sache und laufen erstaunlich effizient und sauber, ist aber natürlich nichts zum muggelich anschauen für lange Winterabende im Wohnzimmer 😉 sondern eher was für den Keller...

ich sag nur Thailand 😎

ich bin aber gespannt wie das in meinem Fitnessstudio sein wird, wo ich oft anstelle zu Hause dusche, bin dort ja gut 4-mal die Woche. Ob die ihren Betrieb so aufrechterhalten werden können und ob die Preise angepasst werden, die Beitragserhöhung war im Sommer mit 6 Euro recht moderat, das kann eigentlich nicht ausreichend sein.

Gehe mal davon aus, dass im Fitness Studio Sauna im Winter kalt sein wird. Vielleicht auch die Duschen.

Ansonsten hat sich meine Frau ein neues sparsamer Auto gekauft.

Als Geothermie Kunde erwartet mich eine Preiserhöhung zwischen 13 und 16%. Gas hat in der Preisgleitklausel einen Anteil von 8% und wird lediglich für einen Nebenprozess, der Eigenstromerzeugung der Thermalwasserpumpe beim Erzeuger, benötigt.

Auch sind zwei meiner weiteren Immos an dieses Geothermienetz angeschlossen, nur ein kleines Appartement wird mit Gas beheizt.

Bin natürlich gerade sehr froh, daß ich zufällig in einem Gebiet mit gut nutzbarer Geothermie lebe. Ist fast wie ein Lottogewinn.

Was meinst du denn mit Geothermie, Wärmepumpe über Grundwasser bzw. Tiefenbohrung?

Hatte ich bei meinem 12WE MFH-Neubau auch drüber nachgedacht, mich dann aber letztlich doch für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe entschieden, da dort, direkt an der Küste, die Winter immer recht milde sind. Wenn die Arbeitszahl zu sehr absinkt, sowie bei Spitzenlasten, greift die Gastherme mit ein - passiert aber quasi nie.

Letztlich also quasi das gleiche in Grün wie bei dir. Meine Mieter haben jetzt durch Preiserhöhungen höhere Abscläge zw. monatlich 25-60€, inkl. Wartungen, Schornsteinfeger etc. Nun habe ich noch zusätzlich eine PV Anlage spendiert.,Diese liefert etwa die Hälfte des Jahresverbrauchs ujd speist den Rest in eine Energiecloud ein aus der man dann den Überschuss wieser zu günstigen Preisen über einen entsprechenden Stromvertrag zurückkaufen kann. Dadurch heizen sie dann fast für Lau 🙂

Derzeit sicher ein gutes System, vor allem im MFH wo es sehr effizient genutzt werden kann.

Wie läuft das bei dir mit der Verbindung der Immobilien? Liegen dir alle direkt nebeneinander oder wie wird die Wärme transportiert? Das würde mich mal interessieren.

vg

Bei mir in der Gemeinde (südlich von München) wurde vor einigen Jahren ein Geothermiekraftwerk mit einer etwa 3,5 km tiefen Bohrung und eigenem Fernwärmenetz gebaut. Fast jeder ist angeschlossen, die anfängliche Skepsis ist bei jedem gewichen. Und eben in dieser Gemeinde habe ich verteilt drei Immobilien. Das Wasser in der wärmeführenden Schicht hat 120 Grad und wird mit 60 Grad zurückgepumpt.

Also tatsächlich richtige Geothermie - klasse! Besser gehts ja fast gar nicht - Das wird natürlich nachhaltig relativ günstig und kalkulierbar bleiben. 🙂

 

Ja. Ich betrachte es als Geschenk. Noch ein paar Infos dazu: In den 80er Jahren wurde nach Öl gesucht, aber heißes Wasser gefunden:

https://www.mep.tum.de/fileadmin/w00bvc/mep/gab/Ausstellung_Geothermie/1a_Lage_in_Bayern.pdf

Februar 2022 ist der Gasvertrag ausgelaufen bei 4 Cent pro kWh. Abschlag waren immer ca. 200€

momentaner Vertrag gilt bis März 2023 und kostet 16 Cent pro kWh. Das steigt aufgrund der Umlage wohl bald noch weiter. Abschlag monatlich 1.100€

aktuelle Preise liegen bei 25 Cent pro kWh.

also in der haushaltsrechnung sind anstatt jährlich 3.000€ Nunmehr 18.000 eur für Gas eingepreisr

2023 soll der Umstieg trotz Altbau auf wärmepumpe erfolgen. Kostenpunkt ohne Förderung knapp 85.000€

Eine Erdwärmepumpe überwiegend mit dem Strom der 30 kWp Photovoltaikanlage und dem 31 kWh Batteriespeicher betrieben macht uns zu 87 Prozent autark inkl 10000 km elektrisch Autofahren. Haben sogar eine dreiphasige Ersatzstromfunktion mit 15 kW Leistung sollte der Strom mal ganz ausfallen. Funktioniert aber nur weil wir im Passivhausstandard mit bis zu 480mm gedämmt haben inkl. lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung.  Der Winter kann ruhig kommen, die kleine Menge fehlender kWh bekommen wir noch eingespart wenn es hart auf hart kommt, da reichen zwei  Pullis und zweimal kalt duschen die Woche.

Man kann ja aber auch erst mal über "Kleinigkeiten" nachdenken, ehe man zum Sparen einen Haufen Geld ausgibt.
Wie sieht´s denn mit den ganz banalen Dingen aus? Fenster, Türen, Fußböden, Deckenflächen?

Wir hatten uns beim Entwurf unseres Hauses vor über 20 Jahren schon vorab einige Gedanken gemacht. Uns ist der Schein der Außenwirkung nicht wichtig. Wir wollten niemanden mit unserer Villa beeindrucken. Unsere 4 Wände sollten zu UNS passen. Es sollte praktisch sein, gut zu pflegen, nicht zu groß und möglichst "von Natur aus" sparsam. Da wir über das notwendigen Wissen verfügen, brauchen wir keinen Architekten von unserem Konzept überzeugen.

Ein großes Südfenster, was die Sonne im Winter einfängt und kleine Räume. Keine offene ganze Etage (eben genau das nicht, was heute als schick gilt, aber energetisch völlig daneben ist), einen kleinen Windfang mit Tür zwischen Haustür und Wohnbereich. Das Treppenhaus nicht direkt hinter der Haustür, sondern in Kern des Hauses. Kellerräume mit Türen verschlossen, Kellerflur gedämmt. Kellerdecke komplett gedämmt, damit der Fußboden drüber warm ist.
Dachboden kalt, aber die Bodenfläche gut gedämmt, damit die Deckenfläche der drunter liegenden Räume warm bleibt.

Wir werden vorerst keine neue Heizung einbauen. Unser Gasverbrauch beträgt so ziemlich genau die Hälfte dessen, was als Durchschnittsverbrauch für diesen Typ Haus, die Wohnfläche und die Personenzahl angegeben wird. Die Anlage ist gut gewartet und läuft nur, wenn es absolut notwendig ist.

Durch das Südfenster fangen wir bei Wintersonne so viel Wärme auf, so dass die Heizung ausschalten werden kann. Wir heizen das ganze Haus dann mit der direkten eingefangenen Sonnenwärme. Dann machen wir die Heizung nur morgens für 1-2 Stunden an. 1x 60 Warmwasser machen wir dann alle 1-2 Tage (im Sommer seltener). Wenn die Wärme drin ist und die Sonne nicht mehr direkt reinscheint, wird ein dicker Vorhang zugezogen. Nach Einbruch der Dunkelheit ist der Vorhang unabhängig von der Jahreszeit ebenfalls zu.
Bei Temperaturen wie jetzt brauchen wir in der Woche kein warmes Wasser. Geduscht wird kalt. Damit sich im Kessel keine Keime vermehren, wird am Wochenende - unabhängig von der Jahreszeit -  auf 70°C hochgeheitzt. Das nutzen wir für unseren Luxusurlaub am Wochenende. Eine heiße Badewanne. 🙂

Für die Fenster, die man nicht mit Rollläden verschließen kann und für die Haustür habe ich dicke Vorhänge genäht. Das macht mehr aus, als ich zunächst dachte.

Sollte es tatsächlich notwendig sein, können wir in einzelnen Räumen die Temperaturen absenken. (In gänzlich ungeheizten Räumen muss man sehr darauf achten, dass sich keine Schimmelecken bilden. Daher werden wir die Heizungen nur runterdrehen - nicht ausmachen.)
Das Leben würde sich dann auf 1 oder maximal 2 beheizte Räume beschränken.
Klar, wenn gar kein Gas kommt, ist die Bude kalt. Dann werden wir sehen.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -
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