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Derzeitige Kurseinbrüche

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Ich habe die Bundesanleihen 2018 unter pari gekauft zu 98.6%, damals war (und ist für mich bis heute) die Umlaufrendite +0.6% - verdammt mager, aber unermesslich besser als die 0.0% aus dem Tagesgeldkonto, wo das Geld vorher lag.

Theoretisch gibt es gar keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Praktisch aber eben doch...

Ich habe mich ein gutes halbes Jahr in die Theorie des Wertpapierg'schäfts eingelesen. Seitdem (Feb. 2018) betreibe ich es auch in der Praxis. Beispiel Staatsanleihen: Griechenland 4.75% war ein guter Schuldner - prompt bezahlt, keine QSt.

Portugal 2.875% hat prohibitiv hohe Quellensteuern kassiert, dass ich sie nach der ersten Zinszahlung in Panik verkauft habe (war aber auch dumm, hätte bis kurz vor dem nächsten Zinstermin warten sollen, um maximale Stückzinsen zu erwirtschaften).

Man lernt nie aus... augenblicklich sind Staatsanleihen-ETFs (EUR oder USD) sehr hoch im Kurs. Solche aus Emerging Markets eher weniger, aber schütten treu ihre monatlichen Erträge aus.

Zitat von suchenwi am 10. November 2020, 21:59 Uhr

Ich habe die Bundesanleihen 2018 unter pari gekauft zu 98.6%, damals war (und ist für mich bis heute) die Umlaufrendite +0.6% - verdammt mager, aber unermesslich besser als die 0.0% aus dem Tagesgeldkonto, wo das Geld vorher lag.

Theoretisch gibt es gar keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Praktisch aber eben doch...

Ich habe mich ein gutes halbes Jahr in die Theorie des Wertpapierg'schäfts eingelesen. Seitdem (Feb. 2018) betreibe ich es auch in der Praxis. Beispiel Staatsanleihen: Griechenland 4.75% war ein guter Schuldner - prompt bezahlt, keine QSt.

Portugal 2.875% hat prohibitiv hohe Quellensteuern kassiert, dass ich sie nach der ersten Zinszahlung in Panik verkauft habe (war aber auch dumm, hätte bis kurz vor dem nächsten Zinstermin warten sollen, um maximale Stückzinsen zu erwirtschaften).

Man lernt nie aus... augenblicklich sind Staatsanleihen-ETFs (EUR oder USD) sehr hoch im Kurs. Solche aus Emerging Markets eher weniger, aber schütten treu ihre monatlichen Erträge aus.

Ok, dann frag ich anders: Warum hältst Du so was noch in Deinem Depot? Wenn Du jetzt verkaufst und die Kohle auf Dein Tagesgeldkonto packst, fährst Du besser, als wenn Du die Anleihe bis zum Ende behältst (die steht am Ende der Laufzeit nun mal per Definition bei 100%, d.h. Du machst Verlust). - Steuern, Verkaufsgebühren und so was jetzt mal außen vorgelassen...

Nö, auf dem Tagesgeldkonto würde das 0.00% brutto rentieren, bis Laufzeitende wären es dagegen nominal die garantierten 0.5% (bzw. weil unter pari gekauft, 0.6% real)  vor Steuern. Klar, alles kleine Erdnüsschen.

Aber klar, wenn der Markt es will, verkaufe ich die gerne über Echtwert: am 29.8.2019 z.B. zum fast-ATH-Kurs von 111.433% = 13.2% Bruttogewinn.

Beim Auslaufen einer Anleihe (2028? Erlebe ich das noch?) fallen keine Transaktionskosten an. Bei vorzeitigem Verkauf schon.

Allgemeiner geantwortet: Warum überhaupt Anleihen kaufen?

In meinen Theoriestudien habe ich gelernt, dass Anleihen ein gutes Komplement zu Aktien sein können, weil sie sich im Kurs unterschiedlich entwickeln (könnten).

In der Praxis geht es mal so und mal anders, aber im Kursgewinn liegen meine ETFs auf Euro-Government Bonds (15-30yr) und US Treasury Bonds (7-10yr) immer hoch in den Top 10 Gesamtperformance (seit Kauf). Auch ETFs auf Emerging Market-Bonds halten sich in (monatlichen) Ausschüttungen tapfer...

Zitat von suchenwi am 10. November 2020, 23:52 Uhr

Nö, auf dem Tagesgeldkonto würde das 0.00% brutto rentieren

Eben, das ist halt mehr als  -0,654% - aber mach mal, vielleicht hast Du ne andere Mathematik als ich ...

Der Gewinn wird beim Einkauf gemacht. Ich habe die Bundesanleihen halt bei 98.6% gekauft. Bringt etwas mehr als 0.5%.

Wer sie bei über 104% kauft, wie jetzt, nimmt halt leichte Verluste in Kauf.

Zitat von suchenwi am 11. November 2020, 0:23 Uhr

Der Gewinn wird beim Einkauf gemacht. Ich habe die Bundesanleihen halt bei 98.6% gekauft. Bringt etwas mehr als 0.5%.

Wer sie bei über 104% kauft, wie jetzt, nimmt halt leichte Verluste in Kauf.

Du hast jetzt gerade das beste Argument geliefert zu verkaufen: Genau, weil der Gewinn im Einkauf liegt. Den hast du jetzt schon eingepreist als Anleihenkurs in der Tasche. Aber zum Realisieren musst du sie frühzeitig verkaufen, das ist ja gerade der mechanische Unterschied zur Aktie. Lässt du sie zuende laufen, bekommst du nur die jährlichen 0,5%.

Draußen laufen Typen rum, die bereit sind, dir so einen Preis zu zahlen, dass sie trotz der 0,5% Zinsen am Ende mit -0,6% Rendite dazustehen. Warum macht ein Käufer sowas? Weil er mit so großem Depot hantiert, dass Sichteinlagen mit Einlagensicherung für ihn keine Option mehr ist. Nur danm machen derart negative Renditen überhaupt Sinn. Das gilt aber für dich gar nicht, du kannst Tagesgeld nutzen und vom Elend des Käufers profitieren. Bei Nicht-Verkauf verlierst du zwar nominal kein eingesetztes Kapital, aber eine sichere zusätzliche Rendite.

Halten macht nur dann Sinn, wenn du glaubst, dass die Rendite neuer Anleihen noch weiter sinkt, und zwar schneller als deine Restlaufzeit verrinnt. Tritt das ein, kannst du später mit noch mehr Rendite als jetzt verkaufen. Aber auch dann nur bei vorzeitigem Verkauf.

Zitat von suchenwi am 11. November 2020, 0:23 Uhr

Der Gewinn wird beim Einkauf gemacht. Ich habe die Bundesanleihen halt bei 98.6% gekauft. Bringt etwas mehr als 0.5%.

Wer sie bei über 104% kauft, wie jetzt, nimmt halt leichte Verluste in Kauf.

Nee, das stimmt so ja nicht.

Da ich nicht weiß, ob Du Dich schon mal mit der Bewertung von Anleihen beschäftigt hast (und mit so Begriffen wie "internal rate of return", "net present value" etc. was anfängst), mal ganz platt gerechnet: Wenn Du die Anleihe heute für 109 verkaufst, hast Du am Ende der Laufzeit immer noch 109 auf Deinem Tagesgeldkonto - wenn Du die Anleihe aber bis zum Ende hältst, hast Du am Ende halt nur 100+4*0,5=102, also WENIGER.

Anleihen notieren am Ende halt immer zum Nennwert (also 100), der Effekt nennt sich auch "pull to par". Entscheidend ist nicht der Coupon (also die Zinszahlung), sondern die Rendite (yield).

Doch eher für institutionell Anleger?

Der Privatanleger kann doch mehrere Banken nutzen um einige 100k€ zu verteilen?

Bin ich froh für mein Geplantes FIRE Cash noch ein paar Bausparverträge mit 1 und 1,5% zu haben. Wer hätte das mal für sinnvoll gehalten 😯

 

Zitat von Muslime_Frugi am 11. November 2020, 10:08 Uhr

Doch eher für institutionell Anleger?

Der Privatanleger kann doch mehrere Banken nutzen um einige 100k€ zu verteilen?

Bin ich froh für mein Geplantes FIRE Cash noch ein paar Bausparverträge mit 1 und 1,5% zu haben. Wer hätte das mal für sinnvoll gehalten 😯

 

Kann ich total gut nachvollziehen. Ich habe noch eine Anleihe für 2% und eine Stufengeldleiter für 0,88%. Beide laufen aber jetzt aus und mir fällt nichts ein, wo ich diese Geld (als sicheren Depotanteil) drin anlegen möchte.

Als Privatanleger parke ich das Geld auf dem Girokonto. Und wenn es mehr als 100k wären, würde ich eine zweite Bank nehmen. Allerdings ist es ein unbefriedigendes Gefühl den sicheren Depotanteil nur rumliegen zu haben.

Zitat von Andreas900 am 11. November 2020, 11:50 Uhr

Als Privatanleger parke ich das Geld auf dem Girokonto. Und wenn es mehr als 100k wären, würde ich eine zweite Bank nehmen. Allerdings ist es ein unbefriedigendes Gefühl den sicheren Depotanteil nur rumliegen zu haben.

Na, zu viel würde ich auf dem Girokonto nicht rumliegen lassen (aus Sicherheitsgründen).

Klar, 0% Zinsen ist wenig, die Inflation ist aber aktuell auch gering (offiziell sogar negativ). Also alles nicht so schlimm.

Zitat von Privatier am 11. November 2020, 14:25 Uhr

Klar, 0% Zinsen ist wenig

Stimmt. Kann man aber auch buchen, hab ich vor einiger Zeit gelernt; die DKB schreibt mir tapfer jedes Quartal 0,00 EUR an Zinsen gut auf meinem Verrechnungskonto. Bin gespannt, wann der Wert negativ wird ...

Zitat von Privatier am 11. November 2020, 14:25 Uhr
Zitat von Andreas900 am 11. November 2020, 11:50 Uhr

Als Privatanleger parke ich das Geld auf dem Girokonto. Und wenn es mehr als 100k wären, würde ich eine zweite Bank nehmen. Allerdings ist es ein unbefriedigendes Gefühl den sicheren Depotanteil nur rumliegen zu haben.

Na, zu viel würde ich auf dem Girokonto nicht rumliegen lassen (aus Sicherheitsgründen).

Klar, 0% Zinsen ist wenig, die Inflation ist aber aktuell auch gering (offiziell sogar negativ). Also alles nicht so schlimm.

Im Prinzip sind 0% Rendite kein Weltuntergang.

Wenn man früher 2% Zinsen bei gleichzeitig 2% Inflation bekommen hat, war es auch nicht real mehr. Es fühlte sich nur besser an.

Bei mir geht es um den sicheren Depotanteil, der 10-15% meines Anlagevermögens ausmacht. Den hätte ich vor 10 Jahren in Staatsanleihen, Stufengeldleitern, festverzinsliche Sachen etc. gepackt. Heute liegt dieser Anteil dann halt rum.

Möglich wären heute 0,5% bei Banken außerhalb Deutschlands, aber ich möchte auch nicht mein Geld für solch mickrige Beträge über Jahre bei irgendeiner Bank festlegen.

Das Geld ist in meinem Gedanken auch dafür da im Super-Aktien-Crash investiert zu werden. Also wenn die Börse nicht nur wie bei Corona mal 30-40% sondern 70-80% einbricht, dann würde ich vermutlich ALL-IN gehen. Und wenn diese Gelegenheit nie kommt, auch gut 😉

Zitat von Andreas900 am 11. November 2020, 15:43 Uhr

 

Bei mir geht es um den sicheren Depotanteil, der 10-15% meines Anlagevermögens ausmacht. Den hätte ich vor 10 Jahren in Staatsanleihen, Stufengeldleitern, festverzinsliche Sachen etc. gepackt. Heute liegt dieser Anteil dann halt rum.

 

Ist bei mir auch so. Früher hatte ich mal ein relativ umfangreiches Anleihen-Portfolio. Mitte 2012 zB noch ca. 20 Positionen. Aus und vorbei!

Irgendwie schon schräg die Gesamtsituation: mein Portfolio erreicht mal wieder neue Höhen, aber der Ausgabefluß ist fast völlig zum Erliegen gekommen...

Glaube die Ampeln stehen für die nächsten Monate, mit den üblichen kleinen Rücksetzern, weiterhin auf Grün. Alles hängt von Politik und Notenbanken ab. Und diese werden liefern. Sie können gar nicht anders.

Halte die Finanzmärkte und die Realwirtschaft für total entkoppelt. Habe mit Fundamentaldaten wenig am Hut, aber hier läuft doch einiges falsch. Viele Kurse bilden doch nur erhoffte blühende Landschaften in ein paar Jahren ab. In einigen Branchen ist das einfach lächerlich. Ich sehe es lieber aus der anderen Perspektive. Neuerschaffenes Notenbankgeld, oder auch nur die Hoffnung darauf, lässt die Kurse steigen.

Charttechnisch schaut's jedenfalls nicht schlecht aus. Ich war in diesem Jahr selten so optimistisch wie seit der US Wahl.

Zitat von Privatier am 16. November 2020, 15:50
aber der Ausgabefluß ist fast völlig zum Erliegen gekommen...

Was meinst du damit, dass der Ausgabenfluß fast völlig zum Erliegen gekommen ist?

@Vodef72:

Ich Teile deinen Optimismus für die kommenden Monate, vielleicht 1-2 Jahre.

Die fundamentale Lage sehe ich durchaus für viele Unternehmen als gegeben.

Hab in der jüngsten Zeit einige Nachkäufe wie Intel, Fresenius, SAP, Bayer, Münchner Rück, Allianz, Johnson&Johnson, Unilever gemacht sowie einige Erstpositionen und Sparplan für 10 weitere fast ausschließlich US Titel bei Trade Republic gemacht.

Größtenteils durch einen größeren Verkauf von Mitarbeiteraktien gespeist. Sprich Umschichtungen.

Derzeit nur noch laufenden Cash für die Sparpläne.

 

@privatier

Das mit dem Ausgabenfluss scheint derzeit sehr individuell. Der "schnelle" Konsum, insbesondere Gastronomie und Ausflüge oder Urlaube sind runter, jedoch beobachte ich bei vielen um mich herum einen Drang zu echten Anschaffungen: e-bikes, Hausumbau, PC-Infrastruktur, Möbel, ... Also eher eine Verschiebung der Ausgaben Richtung Investition für langlebigere Dinge. Aber natürlich: Geld nicht auszugeben; nie war das einfacher als derzeit.

Und die Dinge normalisieren sich weiter, wie z.B. bei Hexagon: Die ausgesetzte Dividende wird jetzt doch ausbezahlt und sogar erhöht im Vergleich 2019. Was will man mehr?

Ich verspüre ja auch einen gewissen ausgabendrang, weil die Kohle immer mehr wird. Aber ich brauche eben nichts. Allerdings habe ich mir letztens eine Wetterstation vom Wühltisch beim Aldi für 14 Euro geleistet 😎

Ausserdem sortieren alle ihre Dinge und entrümpeln, wir haben in letzter Zeit schon zig Dinge wie neuwertige oder neue Spiele geschenkt bekommen...

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