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Derzeitige Kurseinbrüche

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These 1 sehe ich aktuell als realistisch an. Pessimistisch wäre: Es bilden sich keine Antikörper. Ein Impfmittel kann nicht gefunden werden. Die nächste Jahre werden immer wieder Infektions-Wellen über den Globus rauschen und Länder in den Lockdown treiben. Volle Diskotheken, volle Stadien und drängelnde Mengen ohne  Masken kennen die Kinder nur noch aus Filmen und Erzählungen. 90% der Deutsche machen nur noch in Deutschland und den unmittelbaren Nachbarländern mit niedrigen Infektionsraten Urlaub.

Zitat von Privatier am 15. Juli 2020, 12:18 Uhr

Pessimistisch wäre: Es bilden sich keine Antikörper. Ein Impfmittel kann nicht gefunden werden. Die nächste Jahre werden immer wieder Infektions-Wellen über den Globus rauschen und Länder in den Lockdown treiben.

Genau darauf wird es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit hinauslaufen, aktuelle Studien was Antikörper angeht sind katastrophal:

Genesene Corona-Patienten könnten ihre Immunität gegen eine erneute Infektion mit dem Virus laut einer britischen Studie schon nach wenigen Monaten wieder verlieren. Für die vom Londoner King's College veröffentlichte Studie haben die Forscher mehr als 90 bestätigte Fälle auf Antikörper untersucht. Demnach nahm die Antikörperkonzentration im Blut der untersuchten Patienten mitunter schnell wieder ab. Nach drei Monaten hätten nur noch 16,7 Prozent der Blutproben hohe Konzentrationen von Antikörpern gegen das Coronavirus aufgewiesen, berichteten die Forscher. Bei mehreren Patienten fanden sie nach drei Monaten überhaupt keine Antikörper mehr.

Man müsste eine Impfung also quasi alle 3 Monate auffrischen, das ist utopisch.

Die aktuelle Rallye ist eher so das Klammern an den letzten Strohhalm, weil viele die Realität noch nicht einsehen wollen denke ich mal.

Was die Immunität und eine mögliche Impfung angeht, so verstehe ich davon nichts, dem Hörensagen nach (wird im Radio gewesen sein) ist das ganze nicht so einfach - als dass man da wirklich belastbare Aussagen zur Immunität allein aus der feststellbaren Anzahl an Antikörpern treffen könnte.

Bleibt wirklich spannend - bei aktuellen Kursen scheint mir das Risiko/die Unsicherheit nicht so wirklich eingepreist.

Grundsätzlich gilt aktuell mehr denn je auf die einzelnen Unternehmen zu sehen. Negative und auch positive Bespiele gibt es genug, zB:

https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/quartalszahlen-goldman-sachs-erzielt-zweithoechste-einnahmen-der-firmengeschichte/26006778.html

Das ist echt interessant alles, meiner Meinung nach wird am Ende aber alles mit einer (falls möglichen) Impfstoffentwicklung stehen und fallen

Zitat von PanameraFlow am 15. Juli 2020, 15:27 Uhr

Die aktuelle Rallye ist eher so das Klammern an den letzten Strohhalm, weil viele die Realität noch nicht einsehen wollen denke ich mal.

Ich habe zuletzt gelesen, dass in 2020 mit Gewinneinbrüchen von bis zu 40%, in 2021 wird noch mit 10% gerechnet, in 2022 wieder Wachstum zu erwarten ist.

Sind insofern die aktuellen Kurse für den Langzeitinvestor wirklich zu hoch?

Was will er stattdessen tun? Das Geld bis 2020 irgendwo für 0,01% parken?

Zitat von Andreas900 am 16. Juli 2020, 10:01 Uhr
Zitat von PanameraFlow am 15. Juli 2020, 15:27 Uhr

Die aktuelle Rallye ist eher so das Klammern an den letzten Strohhalm, weil viele die Realität noch nicht einsehen wollen denke ich mal.

Ich habe zuletzt gelesen, dass in 2020 mit Gewinneinbrüchen von bis zu 40%, in 2021 wird noch mit 10% gerechnet, in 2022 wieder Wachstum zu erwarten ist.

Sind insofern die aktuellen Kurse für den Langzeitinvestor wirklich zu hoch?

Was will er stattdessen tun? Das Geld bis 2020 irgendwo für 0,01% parken?

Dass es keine anderen anständigen Anlagemöglichkeiten gibt ist richtig, aber ist halt die Frage was besser ist, das Geld zu 0,01% parken oder alles verlieren (falls es zu so einem erneuten New Economy Crash o.Ä. kommen sollte), und wer weiss, wann Investoren anfangen, das auch so zu sehen hmm

Bin zwar selbst auch investiert mit dem Großteil meines Vermögens, aber ganz wohl ist mir dabei nicht.

Zitat von PanameraFlow am 16. Juli 2020, 13:15 Uhr
Zitat von Andreas900 am 16. Juli 2020, 10:01 Uhr
Zitat von PanameraFlow am 15. Juli 2020, 15:27 Uhr

Die aktuelle Rallye ist eher so das Klammern an den letzten Strohhalm, weil viele die Realität noch nicht einsehen wollen denke ich mal.

Ich habe zuletzt gelesen, dass in 2020 mit Gewinneinbrüchen von bis zu 40%, in 2021 wird noch mit 10% gerechnet, in 2022 wieder Wachstum zu erwarten ist.

Sind insofern die aktuellen Kurse für den Langzeitinvestor wirklich zu hoch?

Was will er stattdessen tun? Das Geld bis 2020 irgendwo für 0,01% parken?

Dass es keine anderen anständigen Anlagemöglichkeiten gibt ist richtig, aber ist halt die Frage was besser ist, das Geld zu 0,01% parken oder alles verlieren (falls es zu so einem erneuten New Economy Crash o.Ä. kommen sollte), und wer weiss, wann Investoren anfangen, das auch so zu sehen hmm

Bin zwar selbst auch investiert mit dem Großteil meines Vermögens, aber ganz wohl ist mir dabei nicht.

Nehmen wir an der Aktienmarkt crasht, was dann? Das Geld ist ja nicht weg, sondern Menschen haben nur Aktien in Geld getauscht. Was machen die Menschen dann mit dem Geld? Wie lange horten sie es zum Nullzins?

Vielleicht ist damit auch die V förmige Erholung begründbar. Erstmal panische Flucht vom Markt dann die Erkenntnis "Naja selbst wenn Unternehmensgewinne halbiert wurden, ist ein Unternehmen mit geringen Gewinnen immer noch besser als garnichts, also wieder rein in den Markt!"

New Economy Crash -> gutes Stichwort. Deswegen dürfte Diversifikation heute noch wichtiger sein als in den letzten Jahren. Natürlich könnte ein Teil des Marktes überbewertet sein, aber der Gesamtmarkt? Viele Aktienkurse sind ja garnicht seit dem Corona Crash deutlich gestiegen. Die meisten Value Werte sind nach wie vor niedrig bewertet. Vielleicht zurecht, aber glaube ich daran, dass z.B. eine Walgreens Boots nach über 50% Kurssturz und immer noch fast am Allzeittief nochmal um 50% fallen wird? KGV aktuell 8 und Dividendenrendite 4.

Möglich ist alles, ja, aber man sagt immer der Markt sei derzeit so überbewertet, dabei sind es aber vorwiegend wenige Tech Titel wie die FANG Aktien. Als Langzeit ETFs Investor sehe ich im Moment einen Markt der alles von "billig bis teuer" hat.

Hätte ich Sparpläne laufen, würde ich diese vielleicht erstmal aussetzen. 10-15% Cash für Kaufgelegenheiten könnten auch klug sein, aber diese "extreme marktweite Überbewertung von Aktien" insbesondere im Vergleich mit anderen Assetklassen sehe ich nicht.

Zitat von Andreas900 am 17. Juli 2020, 10:40 Uhr
Nehmen wir an der Aktienmarkt crasht, was dann? Das Geld ist ja nicht weg, sondern Menschen haben nur Aktien in Geld getauscht. Was machen die Menschen dann mit dem Geld? Wie lange horten sie es zum Nullzins?
Immobilien vielleicht oder

Den Edelmetallen wird in diesem Forum wenig Beachtung geschenkt. Halte das für fahrlässig.

Zitat von vodef72 am 17. Juli 2020, 19:20 Uhr

Den Edelmetallen wird in diesem Forum wenig Beachtung geschenkt. Halte das für fahrlässig.

Historisch betrachtet sind Edelmetalle keine gute Anlage. Ihre Volatilität ist höher und ihre Rendite niedriger als die von Aktien.

Auch die vorgenannten Immobilien sind eher mittelmäßig. Eine gute Rendite kann man hier fast nur erzielen wenn man hebelt, also auf Kredit kauft.

Wobei sich aber bei beidem, Edelmetalle und Immobilien, auch die Frage nach einer Überbewertung stellt. Der Goldpreis hat sich innerhalb der letzten 2 Jahre fast verdoppelt. Immobilien in guten Lagen sind preislich auch explodiert.

Außerdem: Was ist Gold wirklich wert? Bei einer Aktien kann ich anhand der Unternehmensgewinne und -erwartungen so halbwegs den Wert einschätzen. Gold ist zu 80% nur Spekulationsobjekt und wird für nix verwendet. Wo der Goldpreis in X Jahren liegt ist für mich eine Blackbox.

Nicht zu vergessen, dass die größten Märkten eben nicht die Gold und Immobilien sind, sondern Anleihen und Aktien. Die Standardempfehlung lautete früher z.B. 60% Anleihen und 40% Aktien. Wo sollen diese "100 %" heute denn hin wenn Anleihen kaum noch Rendite haben und Aktien zu teuer seien?

Ray Dalio hat schon Recht wenn er betont, dass Diversifikation wichtiger denn je ist. Und du hast auch Recht wenn du eine Beimischung von Edelmetallen empfiehlst (ich interpretier das mal so 🙂 ). Das sieht ein Depot heute eben 40% Anleihen, 30% Aktien und Rest Gold, Immobilien und sonstwas aus.

Problem ist, dass so ein Depot mit Gold und co zwar weniger volatil ist, aber vermutlich auch auf Sicht von 10 Jahren+X weniger Rendite ergibt. Wenn man den Mut hat (ich habe den auch nicht), dann bleiben Aktien vermutlich auf lange Sicht immer noch die beste bzw. renditestärkste Anlage.

Nenn mich gerne einen Pessimisten, einen Crashpropheten. Obwohl der große Knall nicht, oder noch nicht stattgefunden hat fahre ich mit meiner Strategie nicht schlecht.

Habe gerade etwa 50% in Immobilien (München), 30% Edelmetalle, 10% Cash und 10% hochspekulative Aktien die ich aktiv handle. Das alles ist kein versehen. Genau so will ich das.

Mit dem Edelmetallkauf habe ich 2015 begonnen. Ich schau mir die Charts an und versuche das Richtige zu machen. Auch ich will gerne einmal ein Dividendendepot haben. Aber ich glaube, daß wir uns im ökonomischen Winter befinden, und so ein Dividendendepot will ich mir basteln, wenn ich den ökonomischen Sommer ausrufe.

Zur Bewertung von Gold finde ich die Ansicht schön, daß Gold über die Jahrtausende immer gleich viel wert ist. Quasi das Urmaß ist für Geld.

Zum eigentlichen Thema: Bin wieder short im Dax. Stopp gesetzt. Alles wie in meinem Anfangspost...

Zitat von vodef72 am 30. Juli 2020, 17:03 Uhr

und so ein Dividendendepot will ich mir basteln, wenn ich den ökonomischen Sommer ausrufe.

 

 

Wenn ein "ökonomischer Sommer" kommt, werden die Preise für gute Dividendenaktien aber unnormal in die höhe schiessen würde ich schätzen.

Ein Depot muss sich auch über etliche Jahre, und alle Jahreszeiten darin, entwickeln.

Ich habe monatliche Sparpläne auf (jetzt wieder) 3 Dividenden-ETFs. Im jetzigen Corona-"Winter" sind die Kurse tief, da bekomme ich mehr Stückchen für meine Sparbeiträge.

Bei Einzelaktien habe ich etliche Dividendensenkungen oder -streichungen erlebt, die halte ich weiter, aber kaufe auch nicht nach. Habe ich zuletzt im Februar gemacht (Abfindung, 2 Wochen vor Corona-Crash), mit enttäuschenden Ergebnissen... 🙁

WHO hat jetzt auch eingesehen, dass die Krankheit die nächsten Jahrzehnte nicht mehr weg gehen wird. Check aber ehrlich gesagt nicht, wieso die da jetzt erst drauf kommen, das das ja eig obvious war hmm

Jetzt ist es endlich soweit:

Byebye Wirecard:

https://www.finanzen.net/nachricht/aktien/wirecard-fliegt-frueher-aus-dem-dax-9192648

(Der Ursprungs Thread ist ja leider gesperrt 😎 )

Die nächsten Wochen werden spannend: die Märkte haben sich ja wieder ziemlich gut erholt. Andererseits steigen die Infektionszahlen wieder deutlich (wenn auch ohne erhöhte Krankenhausbelegung - liegt es nur an den erhöhten Tests?), Maßnahmen werden wieder eingeführt wie zB Reisebeschränkungen. Wenn es zu weiter stark steigenden Zahlen kommt, die mit entsprechenden Maßnahmen begleitet werden, wird das meiner Einschätzung nach nicht spurlos an den Kursen vorbeigehen.

Glaub aber so richtig krasse Einschränkungen werden nicht mehr kommen, zumindest nicht in den USA, auch in Deutschland bestimmt nur lokal beschränkt. Die steigenden Fälle hängen bestimmt bedingt mit der höheren Testrate zusammen, aber man kann es soweit ich gehört habe nicht komplett ins Verhältnis setzen, also die Fälle nehmen schon auch stärker zu als die Tests. Eine Antikörper Studie in Kupferzell (BaWü) hat ergeben dass die Leute dort zu 7% durchseucht sind. Ende des Jahres Rechnen RKI und die Amis mit Impfstoff, Russland hat einen zugelassen. Wird echt spannend noch.

Etwas zum Thema Dividendenkürzungen:

https://www.marketwatch.com/story/shareholders-hit-as-global-dividends-suffer-worst-quarterly-fall-since-2009-2020-08-24?mod=mw_latestnews

Die Kurseinbrüche sind seitens der relevanten Indizes nun aufgeholt (DJI) oder gar schon weit übertroffen worden im Vergleich zum Jahresanfang. Die Erleichterung, dass es allenfalls noch regionale Corona-Beschränkungen geben wird sind nun in den Kursen drin, die Krisenprofiteure aus dem Hightech-Bereich stehen weit über den Jahresanfangsständen.

Ich gehe jetzt davon aus, bzw. hoffe das als breit aufgestellter Anleger, dass auch die eher konservativen Werte diese Entwicklung in einer relevanten Größenordnung nachholen werden. Wenn dies dann nicht allein auf einer Sektorrotation beruht (also bei den HighTechs Liquidität abgezogen wird) ist daher von weiter steigenden Indexständen auszugehen, selbst wenn die Hightechs stagnieren oder gar leicht fallen (was bei der derzeitigen Bewetung gut möglich scheint). Daher lautet meine Spekulation, dass wir auch dieses Jahr bei allen bekannten Indizes im Plus landen werden. Wenn das so kommt, dann wird eher das nächste Jahr spannend, ob die Erwartungen dann auch erfüllt werden.

Rückblickend bleibt mal wieder festzuhalten: Die Pessimisten haben die Schlagzeilen, die Optimisten die Gewinne.

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