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Das deutsche Rentensystem

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Zitat von Muslime_Frugi am 15. Januar 2024, 22:31 Uhr

Musst du Georg fragen.

….und Siepe lesen

Ich verlasse mich da lieber auf meinen Taschenrechner. Nix für ungut.

Zitat von Max aus E am 15. Januar 2024, 22:32 Uhr

Die realen Bruttolöhne in Westdeutschland sind in den letzten 40 Jahren um 0,5%p.a. gestiegen.

Dazu folgende Anmerkungen

Angenommen diese Steigerungsrate kann gehalten werden, wie würde sich das auf die Renten auswirken? Rechne ich mit dieser Steigerung über die nächsten 20 Jahre weiter, müssen die Renten um 1,2%p.a. sinken, wenn wir die übrigen Faktoren stabil halten

Genau, die realen Bruttolöhne sind um 0,5% p.a. gestiegen - entsprechend tun es auch die Renten.

Nope, tun sie nicht, weil es schlicht aufgrund der DEmografie nicht aufgeht und sich das Verhältnis Einzahler zu Empfänger rapide verschlechtert, in der oben vorgerechneten Größenordnung. Du kannst auch gesetzlich ein Recht auf rosa Einhörner verankern, deswegen kriegst du trotzdem keins geliefert. Die Realität gewinnt...immer

Zitat von Steffen am 15. Januar 2024, 15:26 Uhr

Wir würden nur Steuermittel durch Steuermittel ersetzen. 

So funktioniert das Umlageprinzip.

Geht nicht, bringt null. Auch nicht im Zeitversatz.

Bei 40 - 45 Jahren schon, da sind nämlich die meisten Baby-Boomer gestorben und die Demographie  ist wieder eine ganz andere.

Abgesehen davon könnte in diesem Zeitraum auch eine vorher eingeführte Aktienrente seine Wirkung entfalten.

 

@steffen

Nein, so ist das nicht. Eine Umlage ist gekennzeichnet, dass man von einem System etwas entnimmt/erwirtschaftet und ins andere was einbringt. Derzeit bei den Mitgliedern die arbeiten, die zahlen Geld anteilig aus ihrer Erwerbsarbeit plus Arbeitgeberanteil in ein ganz anderes System ein, die Rentenkasse, und das Geld wandert dann zu den Rentnern. Plus derzeit 100 Mrd aus Steuermitteln.

Wenn nun Beamte einzahlen würden, wäre das zusätzliche Steuermittel und somit könnte man das gleich bleiben lassen und direkt mehr Mittel aus Steuern ins Sytem reingebem. Ihr Zeitversatzargument ist somit auch obsolet.

Wenn nun Beamte einzahlen würden, wäre das zusätzliche Steuermittel und somit könnte man das gleich bleiben lassen und direkt mehr Mittel aus Steuern ins Sytem reingebem. Ihr Zeitversatzargument ist somit auch obsolet.

Ich glaube, wir reden aneinander vorbei.

Ein Beispiel (ohne Steuer und sonstige Sozialabgaben):

Ein Angestellter bekommt 1.000 € Brutto. Er bezahlt 9,3 %, also 93 € in die GRV, der Arbeitgeber zahlt ebenfalls zusätzlich 9,3%, also ist das Arbeitgeber-Brutto bei 1.093, das Arbeitnehmer- Netto bei 907 €

Ein Beamter (bisher) bekommt ebenfalls 1.000 € Brutto, die er zur Zeit auch netto herausbekommt.

Nun kommt der Systemwechsel: Es ist genau wie bei dem Angestellten. Zwar erhöht sich der AG-Anteil nun ebenfalls auf 93 €, aber der Beamte zahlt eben auch noch ins System ein und hat dann eben auch nur noch 907 € netto. Die neu zu zahlenden 93 €  beim AG-Anteil sind natürlich aus zusätzlichen Steuermittel zu zahlen, aber der Anteil des Beamten nicht (also nicht zusätzlich). Also fließt mehr Geld ins System, das vorher nicht da war, oder nicht?

Natürlich hat der Beamte später auch seine Ansprüche, aber eben erst in 40 - 45 Jahren und bis dahin könnte man das System eben auch weiter zukunftsfähig machen.

Abgesehen davon würden natürlich für den Beamten auch die gleichen Regeln beim Rentenbezug gelten, also nicht 71 % vom zuletzt erreichten (meistens) Höchstgehalt, sondern 48% vom über die Jahre eingezahlten Durchschnittsgehalt, das macht schon einen Unterschied!

An alle: Wie bekloppt ist es denn anstatt sich an einer inhaltlichen Diskussion zu beteiligen lieber dislikes zu verteilen?

@steffen Leider kann man das so ohne Randbedingungen nicht diskutieren, aber auf die kommt es an: Aus Ihrem anfänglichen einfachen Ansatz sind wir nun in einem Mehrthemenfeld angekommen:

Beamte sind ja heute schon krankenversichert, in aller Regel nicht gesetzlich, sondern in der PKV. Hier bezahlt der Dienstherr/Staat MINDESTENS 50% Beihilfe an den Beamten. Daher wählen die allermeisten eben Privat, nicht gesetzlich, bei höherer Leistung.

Sie sagen also jetzt 2 Dinge in  Ihrem Ansatz: Frisch verbeamtete, also meist junge Leute sollen/müssen in die GKV, sowie dann als Konsequenz: PKV sollte weitgehend verboten werden. Zudem steht dann eine Beitragserhöhung an für die Beamten, da die Beamten ja Privat günstiger versichert wären aber jetzt eben mehr bezahlen sollen bei geringerer Leistung der GKV. Folge: Letztlich muss also der Dienstherr, der Staat mehr Geld bezahlen. Was er aber sowieso schon tut, derzeit eben monatlich 10 Mrd Euro Zuschuss. Zukünftig wäre das dann so: Mehr Einzahlung des Staates für jeden Beamten per Pflichtversicherung die der Staat aber bezahlen muss. Gleichzeitig könnte er um diese Betrag seine aktuellen Monatszuschüsse entsprechend zurückfahren. Sie sehen: Totales Nullsummenspiel, es sei er streicht den Beamten seinen Anteil! Politisch extrem unwahrscheinlich, bringen tuts wenig. Bzw. insofern günstiger dann für die bereits GKV Versicherten, wenn mehr Junge nachrücken als Alte ausscheiden. Ist aber demographisch nicht zu erwarten.

Man kann das nun beliebig weiterstricken wie denn die Arztpraxen aussehen zukünftig wenn es weniger Privatpatienten gibt, bei denen höhere Kostensätze abgerechnet werden können. Ggf. Beitragserhöhung für alle GKVler.... was ich erwarten würde. Beliebig schwierig das Thema.

Mir ging es eigentlich rein um die RV, nicht um die KV. Ich kenne mich zu wenig im Beamtenrecht aus... ist das zwangsläufig aneinander gekoppelt? Warum sollen sie nicht weiter in der PKV bleiben können?

Bin gerade noch selbst darauf gekommen: Entgeltgrenze.

Ja, ist tatsächlich ein "weites Feld", ich muss mich in die Thematik KV/PKV wohl noch mehr vertiefen, so kann ich jetzt nicht mehr weiterargumentieren. Mal sehen, ob ich mich da noch weiter einarbeiten möchte, gerade eher nicht...

 

 

Zitat von Absprung_2020 am 16. Januar 2024, 18:05 Uhr

An alle: Wie bekloppt ist es denn anstatt sich an einer inhaltlichen Diskussion zu beteiligen lieber dislikes zu verteilen?

Weil das schneller geht und es müßig ist, Diskussionen zu führen, die in diesem Forum bereits geführt wurden. Und nicht nur dort.

Der Vorschlag von @Steffen (wenn ich den Verlauf richtig interpretiere), den Beamten einfach 9,3% RV-Beitrag aus der Tasche zu ziehen ist ... verfassungswidrig. Ergo muss man nicht 9,3% auf den Bruttolohn aufschlagen, sondern 18,6%, mithin den vollen Betrag, den der Staat dann voll trägt.

Und damit ist und bleibt es (bestenfalls) ein Nullsummenspiel. Faktisch ist es aus weiteren Gründen ein volkswirtschaftlicher Schaden. Kann man auch alles googeln, das haben wir als Gesell- und Volkswirtschaft schon öfter durchgerechnet.

Ich bin dabei beileibe kein besonderer Freund des - überbordenden - Beamtentums, in manchen Bereichen ist das vollkommen überflüssig, aber wenn man aus Desinteresse oder Unwissenheit verfassungswidrige Lösungsvorschläge macht, dann muss man eben auch mal damit rechnen, dass es eine rote Bewertung gibt.

Gesetze werden und wurden schon immer verändert und gestrichen (sonst könnte man ja gar nichts mehr verändern), auch das Grundgesetz  wurde schon 54 mal seit Bestehen geändert. Das Argument finde ich nicht so stark.

Das volkswirtschaftliche Argument, sofern es stimmt, ist ein gutes Argument. Intuitiv leuchtet es mir allerdings nicht ein. Der Barwert einer durchschnittlichen Pension dürfte ca. doppelt so hoch sein wie eine Rente eines Angestellten in ähnlicher Position (Zusatzversorgung muss natürlich auch noch berücksichtigt werden, schon klar). Die Ausgaben für Krankheitskosten dürften (oft mit Chefarztbehandlung, Einzelbettzimmer usw.) auch deutlich teurer sein.

Beamte sind vielleicht die ersten Jahre "billiger", aber nach hinten raus bestimmt nicht.

Andererseits, was MFZ73 von sich gibt, hat schon meistens Hand und Fuß, wird wohl schon stimmen... vielleicht gleicht sich das tatsächlich in der Gesamtbilanz aus...?

Zitat von MFZ73 am 17. Januar 2024, 10:02 Uhr

Ich bin dabei beileibe kein besonderer Freund des - überbordenden - Beamtentums, in manchen Bereichen ist das vollkommen überflüssig, aber wenn man aus Desinteresse oder Unwissenheit verfassungswidrige Lösungsvorschläge macht, dann muss man eben auch mal damit rechnen, dass es eine rote Bewertung gibt.

 

Also auch das Grundgesetz kann mit einer 2/3 Mehrheit geändert werden. Lediglich eine Änderung der Artikel 1-20 GG ist verboten. Das Alimentationsprinzip der Beamten beruht allerdings auf Art. 33 Abs. 5 GG, sodass hier eine Ampelkoalition zusammen mit der CDU jederzeit eine Änderung bewirken könnte (wenn es denn politisch gewollt wäre).

Auch eine Diskussion hierüber sollte nicht deshalb nicht geführt werden, bloß weil es derzeit anders geregelt ist (wir leben schließlich in einer Demokratie).

Tatsächlich gibt es ja bereits mehrere Urteile des BVerfG zum Thema Alimentation und wann eine (Un-)Angemessenheit vorliegt. Unter anderem wird hier auf den Unterschied zwischen Beschäftigen des ÖD und Beamten geschaut. In bestehendem Dienstverhältnis ähneln sich auch die Gehälter. Warum sollte dies dann bei der Pension anders sein? Hier kriegt ein Beamter einfach (meiner Meinung nach) mehr als ihm zusteht (im Vergleich zu allen anderen Arbeitnehmern).

Das könnte man ruhig ändern (z. B. durch eine Kürzung der Pensionsbezüge über einen langen Zeitraum). So passiert ist es zuletzt 2001 durch die Kürzung des Pensionshöchstsatzes von 75 % auf 72 % (Versorgungsänderungsgesetz).

Zitat von Arnim am 17. Januar 2024, 10:53 Uhr

Also auch das Grundgesetz kann mit einer 2/3 Mehrheit geändert werden. Lediglich eine Änderung der Artikel 1-20 GG ist verboten.

Da ich zum Rest nix beitragen kann, nur eine kleine Präzisierung: Neben Artikel 21ff können auch Artikel 2-19 durchaus geändert werden. 1 und 20 sind tatsächlich fix.

Freunde.

Für eine simple Refinanzierung unseres Rentensystems braucht niemand eine Grundgesetzänderung. Man kann auch nicht einfach den Beamten pauschal für 9% in die Tasche langen - wie um Himmels Willen kommt man auf die Idee, dass das a) rechtlich (unkompliziert) möglich und b) sinnvoll wäre? Beamte verdienen eh schon weniger als andere, haben dafür mehr Sicherheit. Der Staat sucht in allen Bereichen händeringend Leute - und ihr wollt die dann mit 9% weniger locken?

Der Staat kann jetzt schon offene Stellen, Stichwort Lehrermangel, nicht besetzen - weil zu wenig gezahlt wird. Das wird sich bei 9% weniger Gehalt noch drastisch verschärfen.

Die Aufgabe ist also: wie kann ein Rentensystem zukünftig aussehen, das ohne Grundgesetzänderung realisiert werden kann und gleichzeitig im Idealfall ohne Quersubventionierung auskommt?

Aus meiner Sicht geht das nur mit gezielter Zuwanderung und dem unangenehmen Punkt, dass man die Renten-Boomer mal aus dem Kinderwunderland abholt. Das wird früher oder später eh passieren, Studien mit verschiedenen Varianten gibt es ebenfalls zu Hauf.

@steffen korrekt und sorry, da bin ich nach dem eigenen Vergleich Rente - Krankenkasse falsch abgebogen.  Es geht nat. um Rente. Argumente bleiben jedoch weitgehend gleich. Beide Systeme kranken daran, dass heute einbezahlt wird,  vom Staat teils gestützt, und in wenigen Tagen wieder ausbezahlt werden muss. Keinerlei Kapitalbildung o.ä.  Ob mithin aus dem Steueraufkommen monatlich per Pauschale in die Rentenkasse Geld reinkommt oder per Zwangsmitgliedschaft der Beamten in der Rentenkasse (wie auch Krankenkasse), das bleibt sich gleich. Egal wann der Beamte sein erste Pension bekommt. Ihre Idee taugt erst dann, wenn die Rentenkasse ganz ohne Staatszuschuss auskommen würde und der Staat auch den Beamten analog der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten anstellen würde. Das wird er nie machen, da er dann seine Beamtenpensionen im 'jetzt' bezahlen muss und ins System einbezahlen muss und seine Pensionäre auch dann weniger bekommen werden wegen des Gleichbehandlungsgrundsatz. Viele 'wenns'!

@provinzler

vieleicht kann dir diese Gesprächsrunde Antworten zu dem Blick in eine unbekannte Zukunft geben, welche ich dir wohl nicht befriedigend geben konnte:

https://www.ardaudiothek.de/episode/swr2-forum/haushaltsloch-und-reformstau-wer-zahlt-unsere-renten/swr2/13105407/

Zitat von Muslime_Frugi am 27. Januar 2024, 17:30 Uhr

@provinzler

vieleicht kann dir diese Gesprächsrunde Antworten zu dem Blick in eine unbekannte Zukunft geben, welche ich dir wohl nicht befriedigend geben konnte:

https://www.ardaudiothek.de/episode/swr2-forum/haushaltsloch-und-reformstau-wer-zahlt-unsere-renten/swr2/13105407/

Ich habe es jetzt nicht in Gänze gehört, aber was ich gehört habe wiederholt eigentlich auch nur die Randbedingungen, die bereits aufgezählt wurden. Die Rendite wird nicht besser, wenn ich ein theoretisch höheres Rentenniveau über höhere Steuern statt über höhere Beiträge finanzieren muss, im Gegenteil das trifft mich als Gutverdiener dann sogar überproportial (so ich nicht doch noch irgendwann auswandere). Auch denke ich, dass bei der Abgabenlast ein Punkt erreicht ist, an dem Steigerungen (die im Beitrag erwähnte "Einnahmeseite"), wo weitere Steigerungen zu Ausweichverhalten führen, ist in Teilen ja jetzt schon so (das häufigste Argument gegen bezahlte Überstunden, das ich höre ist "lohnt sich wegen der Abzüge nicht").

Das wahrscheinlichste Szenario ist m.E., dass das Rentenniveau langsam abgeschmolzen wird und sich in Richtung Grundsicherung verschiebt schwerpunktmäßig. Sozusagen der scheibchenweise Einstieg in die Einheitsrente für alle. Warum? Weil es der Weg des geringsten politischen Widerstands ist, weil die Veränderung schleichend passiert.Die Erwerbsquote ist m.W. aktuell ziemlich hoch, bliebe noch eine Senkung der Teilzeitquote, was hier im Forum vermutlich auch keine Freunde finden dürfte und auch wenig familienfreundlich ist. Jemand in meinem Umfeld hatte da in einer Diskussion mal die Idee eines Progressionsvorbehalts eingebracht (Steuersatz wird auf Basis 40h ermittelt und dann auf das tatsächliche Einkommen angewendet), wenn man Teilzeit unattraktiv machen will. Ob das rechtlich möglich ist, keine Ahnung, ich halte es derzeit ohnehin für politisch nicht praktikabel.

Was mich persönlich angeht, so hat die Jahresendanalyse 2023 einen Anteil am Alterseinkommen des Jahres 2057 (nach aktuellem rechtlichen Stand mein gesetzlicher Renteneintritt) von 29%, wobei da eine Entwicklung von 0%p.a. in realen Größen unterstellt ist, für die gesetzliche Rente ergeben, gegenüber 71% aus den Dividenden des Aktiendepots (in dem ich 3%p.a. real unterstelle). Basierend auf meinem aktuellen Lebenstandard wäre damit ohne jedwede weitere Einzahlung in Rentenversicherung und Depot ca. 42% des Bedarfs abgedeckt und ich bin jetzt grade mal 34 Jahre alt. Anders gesagt, das Depot so wie es heute existiert, liefert rein aus laufenden Erträgen ohne Kapitalverzehr bereits ca. 30% Deckung. Bleiben dann halt noch die Risiken, gegen die man sich ohnehin nicht absichern kann (Krieg, Pestepidemien, Sozialismus etc.) und die daher nicht entscheidungsrelevant sind. Kurzum: Angst habe ich da überhaupt keine.

Es ist müßig sich im Angestelltenverhältnis über die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung Gedanken zu machen. Bis 7050 Euro zu versteuertem Einkommen im Monat bist du eh verpflichtend dabei, und einen Grundüberblick verschafft einem ja der jährliche Rentenbescheid. Ob die Rente für mich mit fast 57 noch sinkt oder der Inflationsausgleich geringer ausfällt glaube ich nicht, Millionen Rentner sind schließlich auch Wähler und die meisten Politiker mit über 50 eh vor der eigenen Rente. Zumal ja auch einige Anpassung zur Zeit gesetzlich verankert sind. Das gute an der gesetzlichen Rente: sie kommt verlässlich Monat für Monat ohne Aufwand und sonstiges Gedankengut über verpasste Chancen, und das ist einer der Hauptgründe warum die Rentenversicherung unsere Haupt-Altersversorgung als langjährig Versicherte darstellt.

Fakt ist, man muss zusätzlich selbst was tun, was ja auch aus dem jährlichen Rentenbescheid ersichtlich wird, um seine finanziellen Einbußen bei Rentenbeginn zu kompensieren. Worauf wir allerdings definitiv keinen Bock haben uns ab 63/65 Jahren noch mit:

Steuerlicher Optimierung, Renditemaximierung, ETF und Aktienvergleichen, Mietern und Mieteinahmen, Entnahmeplänen oder ähnlichem zu beschäftigen. Spätestens ab 75 haben da ja auch die meisten keine Lust mehr drauf und freuen sich auf die monatliche feste Rentenzahlung.

Für uns ist die private Altersversorgung eher eine Verringerung der Allgemeinkosten im Alter als Alternative zur Vermögensbildung wie vorgenannt:

Wohneigentum vorhanden - keine oder nur geringe Wohnkosten

Energieeffizient wohnen im Passivhaus mit WP und PV - keine oder nur geringe Energiekosten

Der eigene Garten - 50 % weniger Lebensmitteleinkauf und Lebensverlängernd

Elektroauto fahren - mit Strom vom eigenen Dach

Wir werden mit dem Verkauf unserer beiden Mietimmobilien mit 65 Jahren noch so um die 200.000 Euro zum verjubeln in monatlichen Tranchen haben, aber der Einfachheit halber eher Richtung Festgeld verzinst und dann in spätesten 20 Jahren aufgebraucht. Ab 80 Jahren braucht es eh nicht mehr viel Geld.

 

 

 

Zitat von Energiefuchs am 29. Januar 2024, 13:50 Uhr

Es ist müßig sich im Angestelltenverhältnis über die Rendite der gesetzlichen Rentenversicherung Gedanken zu machen. Bis 7050 Euro zu versteuertem Einkommen im Monat bist du eh verpflichtend dabei, und einen Grundüberblick verschafft einem ja der jährliche Rentenbescheid. Ob die Rente für mich mit fast 57 noch sinkt oder der Inflationsausgleich geringer ausfällt glaube ich nicht, Millionen Rentner sind schließlich auch Wähler und die meisten Politiker mit über 50 eh vor der eigenen Rente. Zumal ja auch einige Anpassung zur Zeit gesetzlich verankert sind. Das gute an der gesetzlichen Rente: sie kommt verlässlich Monat für Monat ohne Aufwand und sonstiges Gedankengut über verpasste Chancen, und das ist einer der Hauptgründe warum die Rentenversicherung unsere Haupt-Altersversorgung als langjährig Versicherte darstellt.

Ist man in einem Beruf unterwegs, den man auch gut als Freelancer machen kann und der auch in anderen Ländern u.U gefragt ist, können solche Überlegungen durchaus eine Rolle spielen. Auch Millionen Wähler werden aus Töpfen die leer sind sich keine Einkommen herbei wählen können, wie gesagt gehe ich davon aus, dass die Abgabenschraube ziemlich am Limit ist und höhere Sätze das Problem nicht nennenswert lindern werden.

Steuerlicher Optimierung, Renditemaximierung, ETF und Aktienvergleichen, Mietern und Mieteinahmen, Entnahmeplänen oder ähnlichem zu beschäftigen. Spätestens ab 75 haben da ja auch die meisten keine Lust mehr drauf und freuen sich auf die monatliche feste Rentenzahlung.

Zumindest auf das Thema Aktien würde ich das für mich mal bezweifeln, das macht einfach zu viel Spaß und hält im Alter auch fit. Ich finde es regelmäßig sehr erschreckend wie schnell viele Leute mit Renteneintritt geistig abbauen. Use it or lose it, die Natur ist da gnadenlos.

Ab 80 Jahren braucht es eh nicht mehr viel Geld.

Sofern man kein Pflegefall wird. Wobei da die physischen Kapazitäten vemrutlich bald das größere Problem sein werden. Sprich eine zu geringe Anzahl an Pflegekräften.

 

Wer in seinem Erwerbsleben überwiegend angestellt war, darf ohne Panik die GRV als wesentlichen Bestandteil seiner AV betrachten. Sich alleine darauf zu verlassen ist nicht ratsam, in diesem gut informierten Forenkreis  wohl eher kein Thema. Was beim uninformierten und finanziell uninteressierten Bürger sträflich vernachlässigt wird, geht hier als gewisser "Overconfidence" dann ins andere Extrem und führt zu Wahrnehmungsverzerrungen mit Totalausfallphantasien etc.

Wenn ich richtig liege hat @energiefuchs keine Erben. Da ist er mit 2 Renten und den Immobilien zum Verzehr und Bewohnen doch super aufgestellt im Vergleich zur Masse.

Zitat von Muslime_Frugi am 29. Januar 2024, 18:02 Uhr

Wer in seinem Erwerbsleben überwiegend angestellt war, darf ohne Panik die GRV als wesentlichen Bestandteil seiner AV betrachten. Sich alleine darauf zu verlassen ist nicht ratsam, in diesem gut informierten Forenkreis  wohl eher kein Thema. Was beim uninformierten und finanziell uninteressierten Bürger sträflich vernachlässigt wird, geht hier als gewisser "Overconfidence" dann ins andere Extrem und führt zu Wahrnehmungsverzerrungen mit Totalausfallphantasien etc.

Wenn ich richtig liege hat @energiefuchs keine Erben. Da ist er mit 2 Renten und den Immobilien zum Verzehr und Bewohnen doch super aufgestellt im Vergleich zur Masse.

Aktuell liegt der sogenante Eckrentner als jemand der 45 Jahre lang ein Durchschnittseinkommen hatte bei 1.700 Euro brutto, das wird in den nächsten 20-30 Jahren realistisch gesehan auf 1.100-1.300 Euro brutto (in heutigen Preisen) absinken. Im Ergebnis wird der Großteil der Bevölkerung eine Rente  auf oder knapp über Höhe der Grundsicherung beziehen und ein kleinerer Teil (vielleicht ein Drittel) etwas mehr. Ist das Rentenniveau dann mal derart "zusammengestaucht" halte ich es nicht für unmöglich, dass man das ganze  aus "Gerechtigkeitsgründen"dann komplett in eine Einheitsrente umwandelt, die für alle gleich ist, die z.B. mindersten 35 Erwerbsjahre aufzuweisen haben und dafür dann so 10-15% über der Grundsicherung liegt. Ein Totalausfall ist das nicht, nur halt deutlich weniger als viele der Demnächst-Rentner mit Blick auf die Vergangenheit sich so ausgemalt hatten. Insofern hatte der Vorredner mit dem Wort vom "Kinderwunderland" schon Recht. Im Grunde ist das was wir da veranstalten, ein gigantisches Gesellschaftsexperiment...wir werden sehen wie es trägt.

Deine Rente liegt Jahrzehnte in der Zukunft und du bist überzeugt dass das System nur mit drastischen Einschnitten beim Rentenbezug aufrecht gehalten werden kann.
Das kann ich so stehen lassen ohne deine Skepsis zu teilen.
Du wie ich sorgen parallel privat vor und sind gut vorbereitet auf unerwartete Stürme.
Klingt doch ganz entspannt.

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