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Das deutsche Rentensystem

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Rente: Geldregen vom Staat - 2023 und 2024 sind goldene Jahre für dich! - DerWesten.de

Zitat von Privatier am 19. März 2023, 12:56 Uhr

Die Renten sind weiterhin sicher 😎

Rentenchefin verspricht steigende Renten und stabile Beiträge - WELT

stimmt, da die Übersterblichkeit weiter anhält (seit ca. KW 32/ 2021, jede einzelne Woche), corona?, Grippe?, Impfung?, Klimawandel? (Hitze kann es wohl derzeit nicht sein) Putin?, EZB?, Inflation?  wtf, die Leute hören einfach nicht auf vermehrt zu sterben, sinkende Lebenserwartung, weniger Rentner ===> es bleibt mehr für den Rest

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html

Weiter gute Nachrichten für einige Jahrgänge besonders:

https://www.mainpost.de/ueberregional/im-fokus/rente-rente-2023-doppelbesteuerung-faellt-weg-diese-jahrgaenge-profitieren-art-11088289

Frühere Berechnungen könnten sich als Irrtum erweisen, die Lebenserwartung steigt weniger stark wie angenommen und die Zahl der Arbeitnehmer bleibt hoch

 

"Gute Aussichten in der Rentenversicherung"

https://www.berliner-kurier.de/politik-wirtschaft/gute-aussichten-in-der-rentenversicherung-ist-die-rente-etwa-tatsaechlich-sicher-li.347913

In der Tagesschau findet man das Thema auch wieder:

https://www.tagesschau.de/inland/rentenversicherung-demografie-100.html

ich hatte das Thema erhöhte Sterbezahlen in letzter Zeit ja schon öfter (zugegeben etwas überspitzt) angesprochen, also seit  bald 2 Jahren haben wir in jeder einzelnen Kalenderwoche über dem Durchschnitt liegende Sterbefälle, die Lebenserwartung stagniert oder sinkt sogar derzeit seit geraumer Zeit, meiner Meinung nach und was ich beruflich und privat erlebe (zuletzt bei meiner Tochter aber auch bei meiner Mutter) sinkt auch die ärztliche Verfügbarkeit, in den Apotheken sind zudem seit längerer Zeit oft Medikamente nicht mehr lieferbar (da war schon alles dabei, von paracetamol, Antibiotika, Insuline oder Anfallsmedikamente)

https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/sterbefallzahlen.html

entlastend (zumindest  für die Rentenkasse) könnten auch die relativ jungen Zuwanderer aus Syrien und der Ukraine sein

zitat aus dem Tagesschauartikel: "2015 war die Statistik demnach noch davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung etwa bei Männern von heute 78,5 auf 86,7 Jahre im Jahr 2060 steigen könnte. Jetzt wird davon ausgegangen, dass sie bis dahin nur auf etwa 84,5 Jahre steigt."

84,5 Jahre klingt jetzt aber auch noch relativ optimistisch

 

Lebenserwartung: Deutschland im westeuropäischen Vergleich fast ganz hinten

https://www.tz.de/welt/kreislauf-corona-lebenserwartung-deutschland-europa-vergleich-ranking-maenner-frauen-gesundheit-herz-92269862.html

Wanderungssaldo 2022: 1,5 Mio

Geburtenüberschuss: -327000 (nie seit 1950 gab es ein größeres Defizit)

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD22_N033_12.html

Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland:

nie seit der Wiedervereinigung lag die Zahl höher als aktuell (fast 46 Mio) trotzdem hat man das Gefühl dass überall Arbeitskräftemangel herrscht, durch die Digitalisierung sollten doch angeblich Millionen von Arbeitskräften überflüssig werden, oder wie war das?

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/979999/umfrage/anzahl-der-erwerbstaetigen-mit-arbeitsort-in-deutschland/

Steuergrundfreibetrag:

der soll nächstes Jahr auf 11604 für Singles oder 23208 Euro für Verheirate steigen

https://www.steuertipps.de/lexikon/g/grundfreibetrag

da Rentner ( z.b. bis zum Renteneintrittsjahr 2023) "nur 83% der Rente versteuern müssen, könnte ein Rentnerehepaar knapp 28000 Euro steuerfreie Rente (gut 32 Rentenpunkte pro Person) im Jahr bekommen, also für uns zwei würde das Geld locker reichen (auch nach Abzug der Kranken und Pflegeversicherung), also netto wären das gut 2000 Euro im Monat steuerfrei.

Hey Trutlinde,

erst einmal finde ich es super, dass du das Thema aufgreifst. Wirklich. Es ist absolut wichtig, sich mit solchen Sachen auseinanderzusetzen. Das Video hast du gut ausgesucht, es gibt einem wirklich einen soliden Überblick.

Also, ich werde jetzt keine weltbewegenden Ratschläge geben können, wie man das deutsche Rentensystem retten könnte. Aber ich möchte gerne teilen, wie ich persönlich mit der ganzen Sache umgehe.

Für mich steht fest: Ich verlasse mich nicht hundertprozentig auf die Rente. Das wäre für mich so, als ob ich alles auf eine Karte setze, und wer will das schon, oder? Nicht, dass ich der Rente nicht vertraue, aber ich möchte einfach nicht komplett abhängig sein.

Deshalb mache ich mir meine eigene kleine Rentenversicherung. Ich spare jeden Monat einen bestimmten Betrag und investiere diesen in unterschiedliche Anlagen. Da gibt es heutzutage ja viele Möglichkeiten - ETFs, Immobilien, Aktien usw.

Klar, da steckt auch Risiko drin und ich hab keine Glaskugel. Aber ich habe das Gefühl, dass ich damit zumindest etwas mehr Kontrolle über meine Zukunft habe.

Das ist meine Meinung und Art, damit umzugehen. Ich finde es natürlich auch sehr spannend, was die anderen schreiben und wie sie das Thema angehen.

Beste Grüße

saschasch

Das Rentensystem wird ja nicht von einen auf den anderen Tag zusammenbrechen. Stattdessen wird sich das über Jahrzehnte hinziehen. Wir haben in Deutschland eine steigende Bevölkerungszahl aufgrund der Migration. Und Migration gibt es, gab es immer und wird es auch in Zukunft geben. Da kommen junge, arbeitsfähige Leute zu uns, die tatsächlich auch unsere Sozialsysteme stabilisieren. (Ich weiß, dass andere das anders sehen. Aber dieses ist meine Meinung.) Ich sehe gar nicht so schwarz für das deutsche Rentensystem und wüsste auch keine wirkliche Alternative.

Persönlich habe ich meine Vorsorge so ausgerichtet: meine staatliche Rente wird genug sein, um mich ernähren zu können, mehr nicht. Was darüber hinaus ausgegeben wird, kommt aus Ersparnissen und Kapitalerträgen. Wenn ich so alt werden sollte, dass die Ersparnisse am Ende sind, dann, Pech gehabt, muss ich von meiner staatlichen Rente leben.

 

Zitat von Sparafuchsile am 12. Juni 2023, 16:09 Uhr

Das Rentensystem wird ja nicht von einen auf den anderen Tag zusammenbrechen. Stattdessen wird sich das über Jahrzehnte hinziehen. Wir haben in Deutschland eine steigende Bevölkerungszahl aufgrund der Migration. Und Migration gibt es, gab es immer und wird es auch in Zukunft geben. Da kommen junge, arbeitsfähige Leute zu uns, die tatsächlich auch unsere Sozialsysteme stabilisieren. (Ich weiß, dass andere das anders sehen. Aber dieses ist meine Meinung.) Ich sehe gar nicht so schwarz für das deutsche Rentensystem und wüsste auch keine wirkliche Alternative.

Naja, es gibt ja Leute, die das berechnen:

"...Wir gehen davon aus, dass diese knapp 100 Milliarden Euro – das ist ein Viertel des gesamten Haushalts des Bundes, das, was die Bundesregierung an Geld ausgeben kann –, dass sich das in den nächsten 25 Jahren verdoppeln wird. Über die Hälfte des Bundeshaushalts wird man in 20 Jahren an Zuschuss für die gesetzliche Rente ausgeben und trotzdem wird es nicht reichen. Das zeigt, wie dramatisch die Situation ist. ..."

https://www.deutschlandfunk.de/diw-praesident-zu-rentenstabilisierung-meine-sorge-ist-dass-100.html

Persönlich habe ich meine Vorsorge so ausgerichtet: meine staatliche Rente wird genug sein, um mich ernähren zu können, mehr nicht. Was darüber hinaus ausgegeben wird, kommt aus Ersparnissen und Kapitalerträgen. Wenn ich so alt werden sollte, dass die Ersparnisse am Ende sind, dann, Pech gehabt, muss ich von meiner staatlichen Rente leben.

Das Umlagesystem an sich macht mir weniger Sorgen, das ist ja per se sehr stabil und hat Währungsreformen, Hyperinflation und zwei verlorene Weltkriege überstanden.

Es wird schon eine Rente geben, ich fürchte nur, sie wird in 20 Jahren für jemanden mit 40-45 rentenpunkten nicht das sein, was sich diese Leute erhoffen, nämlich eine Leben im Alter auf gewohnten Wohlstandsniveau. Altersvorsorge #1 der Deutschen ist ja die selbst bewohnte Immobilie, aber auch mit der wird es vermutlich nicht reichen.

Für mich ist das okay, ich sehe die gesetzliche Rente für mich als Grundsockel, der mir Krankenversicherung, Miete und Essen bezahlt, das wird das Umlagesystem auch künftig schon noch leisten können und müssen.

Das darüber hinaus, insbesondere den Konsum, plane ich aus meinem Depot zu bestreiten.

Sehr, sehr viele Leute in Deutschland haben aber zum Renteneintritt in 20 Jahren kein signifikantes Depot oder keine großzüge bAV über den Arbeitgeber und diese Leute werden wütend sein und wählen und das birgt mMn sehr große Gefahren.

Die Politik belügt die Leute nämlich und erzählt, es wäre schon alles irgendwie okay, aber das ist es nicht. Irgendwer wird den Leuten erzählen müssen, dass das nicht stimmt und das wird keine 20 Jahre mehr dauern, sondern vielleicht noch 5, maximal 10. In der wut wählend die Leute aber nicht klug, sondern dumm. Dazu gibt es jede Menge Beipiele in Europa.

Schon jetzt ist es doch ziemlicher Wahninn, 100 Milliarden pro Jahr in die Renten zu buttern nur im die Kosten für die Renten auf dem Lohnzettel zu verstecken und zu verschleiern. Das zahlen übrigens auch Leute, die niemals eine Rente erhalten werden. Die Hälfte aller Gesundheitskosten eines Menschen fallen im Durchschnitt in seinem allerletzten Lebensjahr an. Ds liegt irgendwo auch in der natur der Sache, lässt mich aber dennoch nachdenken, ob man nicht deutlich mehr als nur 1 "krankes" Lebensjahr heraus bekäme, wenn man weinigstens einen Teil des Geldes schon vorher präventiv ausgeben würde.

Zitat von Cepha am 21. Juni 2023, 21:45 Uhr

Schon jetzt ist es doch ziemlicher Wahninn, 100 Milliarden pro Jahr in die Renten zu buttern nur im die Kosten für die Renten auf dem Lohnzettel zu verstecken und zu verschleiern. Das zahlen übrigens auch Leute, die niemals eine Rente erhalten werden. Die Hälfte aller Gesundheitskosten eines Menschen fallen im Durchschnitt in seinem allerletzten Lebensjahr an. Ds liegt irgendwo auch in der natur der Sache, lässt mich aber dennoch nachdenken, ob man nicht deutlich mehr als nur 1 "krankes" Lebensjahr heraus bekäme, wenn man weinigstens einen Teil des Geldes schon vorher präventiv ausgeben würde.

Das schöne ist, dass eine "Lösung" bereits in den Nachbarstaaten zum Abschauen auf dem Tisch liegt. Selbstständige und Beamte müssen dort ebenso in die Rentenkassen einzahlen (Bsp.: Österreich, (glaube auch Niederlande)). Das würde mit einem Schlag unser Zuzahlungsproblem lösen. Natürlich gibts dann erstmal Geschrei, aber nach einigen Legislaturperioden wird das auch wieder weniger werden. Vielleicht freuen sich am Ende sogar einige Selbstständige, dass sie einen gesetzlichen Rentenanspruch erworben haben 🙂

Der Spruch, dass Beamte keine "Arbeitnehmer" sind und daher nicht arbeitslos werden können (und deshalb keine Sozialbeiträge zahlen müssen) müsste vielleicht einfach mal geändert werden. Auch in meiner Behörde gibt es immer wieder Fälle, in denen das schlichtweg ausgenutzt wird (sei es durch Fehlzeiten oder fehlendes Engagement - man kann ja eh nicht gekündigt werden). Bei knapp 2 Millionen Beamten (tendenziell bessere Gehälter) in Deutschland hätte man auf einen Schlag eine enorme Erhöhung der Beitragszahler. Und wer jetzt sagt "rechte Tasche linke Tasche" hat nur bedingt recht, da zwar der Staat dann ebenso zur Kasse gebeten würde bei der Hälfte der Sozialbeiträge.. der entsprechende Beamte, der von seinem Brutto auf einmal Rentenbeiträge leisten muss aber ebenso.

Zitat von Arnim am 22. Juni 2023, 8:03 Uhr

Das schöne ist, dass eine "Lösung" bereits in den Nachbarstaaten zum Abschauen auf dem Tisch liegt. Selbstständige und Beamte müssen dort ebenso in die Rentenkassen einzahlen (Bsp.: Österreich, (glaube auch Niederlande)). Das würde mit einem Schlag unser Zuzahlungsproblem lösen.

Auch das wurde schon berechnet. Vor der Altersstruktur her sind Beamte so, dass sie die Rentenkassen erstmal massiv zusätzlich belasten würden. Im Schnitt leben Beamte auch etwas länger, was dann leider auch langfristig zu einer Zusatzbelastung der Rentenkassen führen würde.

Dazu verstehen Pensionäre ihre hohe Beamtenpension als Lohnbestandsteil, den wird man sich nicht nachträglich weg nehmen lassen wollen. Und "nachträglich" ist es immer bei irgendwem.

Das Pensionärsproblem löst man langfrsitig eher damit, einfach deutlich weniger Leute zu verbeamten. Ich sehe absolut keinen Grund, warum z.B. Lehrer verbeamtet sein sollen. Bei der Post geht's ja mittlerweile auch ohne. Oh Wunder.

Hast du da irgendwo eine Berechnung? Letztlich muss man meiner Meinung nach auch gar nicht von der Pension abkehren. Nur sollte man die Beamten auch irgendwie an den hohen Kosten die sie verursachen beteiligen (z. B. durch Sozialabgaben). Und die Zusatzbelastung der Rentenkassen durch Pensionäre ist natürlich auch nur eine Umverteilung. Wer zahlt denn zur Zeit die Pensionen? Der Staat. Und wer zahlt, wenn die Rentenkassen nicht ausreichend liquide sind? Der Staat. Klar gibts da auch noch einmal Unterschiede zwischen den Ländern und Kommunen und welche Kasse letztlich für die Pensionen aufkommt. Aber das lässt sich bestimmt lösen.

 

Bei den Selbstständigen muss man natürlich auch gucken wie man das am besten hinkriegt. Davon gibt es auch nach kurzer Google-Recherche insgesamt 3,5 Mio in Deutschland. Teilweise sind die natürlich durch Versorgungswerke abgesichert.

Aber wer sagt denn, dass Versorgungswerke nicht auch abgeschafft gehören? Müssen Ärtze, Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare, Wirtschaftsprüfer und Architekten wirklich nach einem Leben als tendenziell Besserverdienende für denselben Pflichtbeitrag (deutlich) höhere Renten bekommen, nur weil sie nicht in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben? Das ist eine ernst gemeinte Frage - gibt es da vielleicht gute Gründe für?

 

Bei derlei Themen ändere ich gerne die Flughöhe, also betrachte die Gesamtbevölkerung. Alle Vorschläge das Rentensystem zu heilen, egal ob Einbindung von Beamten oder Selbstständigen führen nur zu einem verbessertem Gesamtdurchschnitt, zu Gunsten des notleidendsten System, also der gesetzlichen Rentner zu Lasten des noch besten Systems, also der Pensionäre. Kurzfristig mag das entlastend wirken, und dass die Pensionäre da rebellieren werden ist ebenfalls klar. Langfristig steht diesen 'Lösungen' jedoch die Demographie im Wege. Hier muss sich was verbessern: Mehr Kinder (wirkt aber nur extrem zeitversetzt), mehr qualifizierte Zuwanderung (wirkt rasch) oder eben Verzicht, wenn man beide demographischen Lösungen nicht kann oder will.

Konsequenz: Privatvorsorge was nur geht!

Zitat von Arnim am 23. Juni 2023, 7:51 Uhr

Hast du da irgendwo eine Berechnung? Letztlich muss man meiner Meinung nach auch gar nicht von der Pension abkehren. Nur sollte man die Beamten auch irgendwie an den hohen Kosten die sie verursachen beteiligen (z. B. durch Sozialabgaben).

Wenn man sich diesem Thema nähert, sollte man tatsächlich wie schon von absprung2020 beschrieben, den volkswirtschaftlichen Blick anwenden, weil es sonst sehr schnell in populistische Argumentationen abdriftet.

Und das nur zur Klarstellung: ich habe in der Verwaltung gelernt und seit über 15 Jahren die Befähigung zum höheren Dienst, bin diesen Beamten durch öffentliche Bestellung rechtlich gleichgestellt, zahle aber ins Versorgungswerk ein. Ich weiß also, wie es in der Verwaltung aussieht und zugeht, weil ich auch täglich beruflich mit Verwaltungen aus verschiedensten Bereichen zu tun habe.

Das ändert aber nichts daran, dass Beamte eben keine hohen Kosten verursachen - zumindest nicht nach aktuellem Stand der Dinge, wie wir unsere Rentensysteme aufbauen.

Warum ist das so?

Nehmen wir an, ich habe einen Angestellten A bei mir in der Firma und einen Beamten B in der Verwaltung. Beide verdienen netto gleich viel und zwar wie folgt (vereinfachtes Beispiel! Keine realen Zahlen!):

A: 3T€ netto, 1T€ ESt, 1T€ gRV

B: 3T€ netto, 1T€ ESt, 0T€ gRV

Nun ist Dein Argument, dass der Beamte ja keine 1T€ in die gRV einzahlt, der Angestellte aber schon. Das stimmt - wenn man außer Acht lässt, wer der AG des Beamten ist. Der AG des Beamten ist aber der Staat - der wiederum die gRV per Umlagefinanzierung organisiert. Deiner Meinung nach müsste der Staat die "fehlenden" 1T€ jeden Monat erheben, um sie sodann im Folgemonat an Pensionäre auszuzahlen. Man erkennt: linke Tasche, rechte Tasche. Der Effekt wäre nur, dass der monatliche Umsatz erhöht würde. Oder anders: ob man die 1T€ erst durch neue Staatsschulden finanziert und in die gRV packt, damit diese weniger quersubventioniert wird oder ob man diese Kosten nach hinten verschiebt und das "fehlende" Kapital als Unterdeckung in der gRV bucht, spielt (fast) keine Rolle.

... es sei denn ...

... man finanziert mindestens signifikante Anteile der gRV durch kapitalgedeckte Systeme wie zB die Versorgungskassen, was eine Abkehr von umlagefinanzierten System wäre. Dann müsste man das tun, weil die 1T€ dann keine Innenkosten mehr wären.

Und die Zusatzbelastung der Rentenkassen durch Pensionäre ist natürlich auch nur eine Umverteilung. Wer zahlt denn zur Zeit die Pensionen? Der Staat. Und wer zahlt, wenn die Rentenkassen nicht ausreichend liquide sind? Der Staat. Klar gibts da auch noch einmal Unterschiede zwischen den Ländern und Kommunen und welche Kasse letztlich für die Pensionen aufkommt. Aber das lässt sich bestimmt lösen.

S.o. - es ist gelöst und im Prinzip hast Du Dir die Antwort darauf, ob da wirklich 1T€ Kosten "vergessen" oder nicht durch Sozialabgaben der Beamten geleistet werden, selbst gegeben.

Bei den Selbstständigen muss man natürlich auch gucken wie man das am besten hinkriegt. Davon gibt es auch nach kurzer Google-Recherche insgesamt 3,5 Mio in Deutschland. Teilweise sind die natürlich durch Versorgungswerke abgesichert.

Aber wer sagt denn, dass Versorgungswerke nicht auch abgeschafft gehören? Müssen Ärtze, Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare, Wirtschaftsprüfer und Architekten wirklich nach einem Leben als tendenziell Besserverdienende für denselben Pflichtbeitrag (deutlich) höhere Renten bekommen, nur weil sie nicht in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben? Das ist eine ernst gemeinte Frage - gibt es da vielleicht gute Gründe für?

Erste Frage: wo ist die deutlich höhere Rente? Meine Verzinsung im Versorgungswerk wurde vor etwa 5 Jahren von der zuständigen Landesregierung von 4% auf 2% p.a. gekürzt. Widerspruchsrecht? Austrittsrecht? Fehlanzeige. Von Beginn an Zwangsmitgliedschaft zu deren Bedingungen. Auf eine Erhöhung/Angleichung auf alte Verzinsung warte ich bis heute. Ist nur ein Grund, hätte noch weitere.

Diskutiert wird das auch regelmäßig, es gibt ja immer wieder feuchte Träume von irgendwelchen Volksvertretern, die hoffen, damit die Rentenkasse optisch aufzumöbeln.

Aber auch diese Thematik ist für mich Ansporn gewesen, mich möglichst schnell und auch umfassender FI zu stellen, als das hier oftmals diskutiert wird.

Denn wie sagte doch @max-aus-e vor Kurzem:

Nimm mir alles an Besitz und Geld - und zack -nach einem, vielleicht zwei Jahren bin ich wieder da

Kann ich nur unterschreiben. Funktioniert natürlich nur, wenn man sich redundant, diversifiziert aufstellt und permanent flexibel an seiner persönlichen Konstellation arbeitet, wobei ihm wie mir das "projektieren, inspirieren, anzuleiten, vermehren und investieren" nicht schwer fällt bzw. auch keine Belastung darstellt, sondern einfach das ist, worauf man Lust hat. Das ist aber natürlich nicht bei jedem so.

Hilft aber erheblich auf's Fahrrad, wenn es denn so ist.

Und deswegen geht mir die immer wiederkehrende Diskussion darüber, ob die Versorgungswerke nun von der gRV einverleibt werden oder nicht, auch schon seit längerem völlig ab. Tu' das - und Du wirst erkennen, dass es das Kernproblem nicht lösen und auch an den Vermögensverhältnissen im Alter wenig ändern wird.

Last not least: wenn man Deinen Gedanken zu Ende denkt, dass die Kosten der Beamten real sichtlich und effektiv in eine Rentensystem eingebaut werden sollten ... dann müsste man ja nicht die kapitalgedeckten Versorgungswerke der gRV einverleiben, sondern das exakte Gegenteil tun und - s.o. - mindestens 1/3 (wie zB in der Schweiz) der gRV auf kapitalgedeckte Finanzierungen stützen, also einen Teil der gRV den Vorsorgungswerken zuschlagen.

Das schlägt in D aber so gut wie niemand vor, wüsste zumindest nicht wer oder wann das in letzter Zeit mal passiert sein sollte ...

Mein Prinzip: So wenig Staat wie nötig. Das bedeutet, dass der Bürger so viel Verantwortung wie möglich für sein Leben übernimmt und damit größtmögliche Selbstbestimmung.

Auf das Rentensystem übertragen würde das bedeuten: Es gibt eine staatliche Basisrente etwa in Höhe des Bürgergeldes. Damit ist ein menschenwürdiges Leben im Alter gesichert. Zusätzliche Renten zur Erhöhung des Lebensstandards liegen in der Eigenverantwortung des Bürgers.

Dann wären die Bürger motiviert, Vermögen aufzubauen und dadurch eine Zusatzrente zu generieren. Der Staat könnte den Vermögensaufbau unterstützen. z. B. durch Tilgungszuschüsse bei eigengenutzten Immobilien oder Zuschüsse für ETF-Sparen zur zusätzlichen Alterssicherung. Statt Zuschüssen könnten solche Sparbeträge auch steuerfrei gestellt werden.

Ich würde es auch für gut finden, wenn diese Basisrente steuerfinanziert wäre. Dann würden alle Steuereinnahmen dazu beitragen und die Arbeitskosten würden entlastet. Weniger Schwarzarbeit und günstigere Dienstleistungen wären die positive Folge.

Lebenserwartung in Deutschland sinkt um 0,6 Jahre:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/07/PD22_313_12621.html

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.corona-hererkrankungen-und-co-warum-die-lebenserwartung-der-deutschen-sinkt.86b4cee2-1f8b-496c-8d05-7d34be09b75b.html

Aus der CDU (Kommission um Linnemann) kam ja der Vorschlag das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu knüpfen, d.h. die Rente mit 67 dürfte bald der Geschichte angehören und wir dürfen früher in Rente und warum überhaupt werden Männer in Bezug auf die Rente und Lebenserwartung so stark benachteiligt?

oben den falschen link aus dem Vorjahr gepostet:

hier der aktuelle:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/07/PD23_293_12621.html

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