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Das deutsche Rentensystem

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Fast jeder in unserer Firma möchte früher in Rente oder Altersteilzeit gehen. In den nächsten 5 Jahren sind es schätzungsweise 1/3 der Belegschaft.

Ich gönne es jedem, aber es kann nicht so weitergehen und rechne mittelfristig mit einer Erhöhung der Abschläge bei früherem Rentenbeginn, zumal sich mehr und mehr der Arbeitskräftenangel manifestiert. Alle Politiker wussten das wir bald (ich lese des öfteren 2025 als Kipppunkt) an diesen Punkt kommen, wenn die Baby Boomer in Rente gehen. Wahrscheinlich wird es also die nächste Regierung treffen, die zum Handeln gezwungen wird und den schwarzen Peter abbekommt. Eigentlich tragen jedoch wenigstens alle Regierungen seit den letzten 20 Jahren Verantwortung, seitdem hätten sie ein wenigstens teilweise kapitalgedecktes System wie die Schweden etablieren und bezuschussen können. Stattdessen wurde die Banken und Versicherungsbranche und deren Gebührensumpf bezuschusst. Weitaus schlimmer sind jedoch Fehlkonstruktionen in den Auflagen der Riesterrente, wie die Beitragsgarantie und Anleger von Fondsbasierten Riesterprodukten haben in 2020 wieder Geld verloren.

Ich bin Mitte 40, leider wurde diese Generation, zu mindestens in meinem Mittelschichtsumfeld, noch nicht wie die aktuell jüngere Generation von der Aktien Begeisterung gepackt. Oftmals gibt es nur monatliche Sparraten in reine Versicherungsprodukte. Ich mache mir ernsthaft Sorgen um diese Kollegen.

Letzendlich kann beim jetzigen Rentensystem nur das verteilt werden, was da ist. Der Großteil der Rentner wird sich zukünftig mit einer Grundsicherung zufrieden geben müssen.

Ist mir alles insgesamt zu negativ gezeichnet. Zuviel Opferrolle, zuwenig Eigenverantwortung.
Online Broker wie die DAB gab es vor 25 Jahren. ETFs sind seit 20 Jahren in aller Munde. Die Schwächen von Versicherungsprodukten sind auch schon lange bekannt.
Im Rückspiel warst du zum Start deiner beruflichen Laufbahn Anfang/Mitte 20 informiert und in der Verantwortung und hast nun noch genauso lange -über 20 Jahre- Zeit.

Jede Generation hatte ihre Herausforderungen. Die Nachkriegsgeneration hatte Wachstum aber lange keinen Wohlstand. Die junge Generation kämpft mit hohen Vermögens Preisen (Immobilien) Unsere (bin in der gleichen Alterskohorte wie du) war und ist verwöhnt.

Überliste die eigene Psychologie des Vergleichens. Das führt zwangsläufig in die Unzufriedenheit, den du findest immer was du möchtest.

Ich fühle mich nicht als Opfer und bin relativ gut abgesichert. Ich mache mir aber um meine Mitmenschen und um den sozialen Frieden Sorgen. Viele sind aber auch einfach zu sehr verwöhnt, da gebe ich dir Recht.

Sorry… falls ich dir zu na nahe getreten bin. Dachte du beiziehst das mehr auf dich.
Ganz ehrlich, das mit dem deutlich früheren Ausstieg aus dem Arbeitsleben ist ein Luxusthema. Die meisten wollen konsumieren und früher aufhören. Für Arbeit klappt beides zusammen halt eher schwierig.
Ich verdiene gut und wenn ich Kollegen in gleicher Gehaltsklasse so höre, dann ist da zum Hobby der Porsche in der Garage oder 3 Pferde im Stall.
Es ist halt eine Entscheidung. Und bei niedrigen Gehälter wird alles nochmal enger.
Das mit den schwindenden Fachkräften nagt offen gesagt auch an meiner Stimmung. Die Vorfreude auf FIRE IST getrübt, wenn ich Dienstleistungen von immer weniger in Anspruch nehme und auf der Seite der privilegiert Saturierten sitze.
Komischer Gedanke🤔

 

Rente: Freiwillig länger arbeiten in Japan (wiwo.de)

Bin derzeit in einem antifrugalem Urlaub in einem unfrugalem Land und sehe wer hier wie was arbeiten kann oder will. Ohne Zugwanderte geht hier wenig und ich sehe eine notwendige Anpassung in DE in ähnlichem Maße. Ganz abgesehen vom Service in Pflege, Erziehung...zum Hauptthema Rente: Möglichst junge Leute, die die mitfinanzieren, die eben schon jetzt oder demnächst  auf Auszahlungen, so called Rente, angewiesen sind. Letztlich egal ob qualifiziert oder nicht, Hauptsache sie sind in den Erstarbeitsmarkt einbindbar. Flexibilität auf allen Seiten wird ein Erfolgsfaktor sein

Mehr Kinder, das lässt sich kaum erzwingen, oder weniger Wohlstand, also geringere Rentenleistungen sind die Alternativen. Warum nicht schon vor 25 Jahren gegengesteuert wurde ist rätselhaft. Andererseits nachvollziehbar wenn man das Gewürge von CDU Mertz oder schlimmer anschaut.

Müssen Menschen mit höheren Renten bald Menschen mit niedrigeren Renten mitfinanzieren?

https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/lesen/rente-kritik-an-beitragsaequivalenz-wird-lauter.html

jetzt wo die Renten bei vielen nicht mehr zum Leben reichen und Rentner zunehmen auf Grundsicherung angewiesen sind, versucht man dann da noch was abzuknapsen wo es noch was zu holen gibt und verkauft das dann als Gerechtigkeit? Es wird solange umverteilt bis alle arm sind, anstatt sich um die Einnahmeseite zu kümmern, folge einer miesen Wirtschaftspolitik in den letzten 10 Jahren, die wohl derzeit wohl ihren Höhepunkt findet (Firmen wandern ins Ausland ab....)

Ist in der Schweiz schon länger so, wenn ich mich nicht irre.

https://www.gdv.de/gdv/rentenversicherung-schweiz-das-vorbild-verblasst-68186

Die aktuell Beschäftigten finanzieren mit ihren Beiträgen die Renten der Ruheständler, Arbeitnehmer und Arbeitgeber zahlen je die Hälfte. Der Beitragssatz ist mit derzeit 10,6 Prozent aber deutlich geringer als beim großen Nachbarn (18,6 Prozent) und – noch entscheidender – es gibt keine Beitragsbemessungsgrenze. Das heißt: Ein Einkommensmillionär zahlt jährlich mehr als 100.000 Schweizer Franken in die Rentenkasse – ohne Anspruch auf entsprechend hohe Altersbezüge zu haben. Die Maximalrente beträgt derzeit 2390 Franken im Monat. Und die bekommt nur, wer auf mindestens 44 Beitragsjahre kommt. Selbst wer Millionen eingezahlt, aber etwa einige Jahre im Ausland gelebt hat, muss Abschläge in Kauf nehmen. In Deutschland wäre eine derart große Umverteilung der gesetzlichen Rentenversicherungsbeiträge wohl verfassungswidrig.

In den USA genauso. Je höher das Einkommen, desto niedriger das Rentenniveau.

(a) 90 percent of the first $1,115 of his/her average indexed monthly earnings, plus

(b) 32 percent of his/her average indexed monthly earnings over $1,115 and through $6,721, plus

(c) 15 percent of his/her average indexed monthly earnings over $6,721.

Plus evtl. Steuern auf hohe Bezüge. Wobei da der Durchschnitt der 35 Jahre mit dem höchsten Einkommen genommen wird, nicht der Durchschnitt über die gesamte Erwerbszeit.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ich verstehe ja den Mechanismus, der durch solche Artikel auf der Gefühlsebene ausgelöst wird. Rein von der Faktenlage kann ich keinerlei Konkretes in dem Artikel finden, wie konkrete Umsetzungsvorschläge aussehen sollen. Wären diese verfassungskonform, konform mit laufendem Rentenrecht?

Eine Deckelung findet ja heute schon über die Beitragsbemesseungsgrenze statt. Genau wie dynamisiert steigende Belastung über die progressive Besteuerung.

Für mich keinerlei weitere Beschäftigung wert. Reiner Lobbyismus.

Warum sollte eine degressiv dynamische Rente verfassungsrechtlich problematisch sein? Die Grundrente ist doch auch schon sowas.

Letztlich bleiben nicht sehr viele Möglichkeiten wenn das Geld ausgeht.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Wegen dem Gleichberechigungsgrundsatz, ähnlich wie bei der verfassungswidrigen Doppelbesteuerung. Ich bin jetzt kein Volljurist, aber das wäre meiner Meinung nur über eine Veränderung der Besteuerung (Steuerrecht) zu regeln.
Ich kann auch nicht abschließen einordnen welchen juristisch bindenden Wert die jährliche Renteninfo und der Status Quo darin hat?

Du meinst den Gleichbehandlungsgrundsatz. Letztlich aber auch irrelevant, denn man kann ein Rentensystem nie von einem aufs andere Jahr umbauen, sondern bestenfalls über 1-2 Generationen, was aber auch schon laufend passiert. Der Grundsatz wird dann parallel geprüft, Gerichte brauchen dafür ja auch ihre Zeit.

Beim Vergleich mit anderen Systemen/Staaten wäre interessant, ob die jeweiligen Systeme tatsächlich ohne Querfinanzierungen auskommen bzw. müsste man diese in D noch mit in die gesamte Umverteilung einbeziehen. Und/oder einen Vergleichs-Index erstellen, wie die gesamte Situation im Alter denn im jeweiligen Land aussieht, falls es das noch nicht gibt.

In anderer Thematik hatte ich mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz zu tun. Der ist nicht eindeutig definiert, sondern wägt alle möglichen Rechtsgüter gegeneinander ab. Grundgesetz Artikel 3 ist der betreffende! Sich auf diese drei dürr formulierten Sätze zu berufen bei einem solch komplexen Zusammenhang wie Rentengerechtigkeit? Was ist Gleichbehandlung, wenn jemand 100.000 € verdient und in die Rente einbezahlt inkl. Steuerbemessungsgrundlage, sprich Deckelung und jemand der nur 20.000€ verdient. Was ist hier Gleichbehandlung im Sinne Einzahlung vs. Rentenanspruch? Hier zu argumentieren ist letztlich bodenlos und allein durch Politik und Rechtssprechung je Fall zu klären.

Aber klar: Wenn es mangelt im Rentensystem wird sich die Politik schon was überlegen und Artikel 3 zitieren.... Kontrolle und Prüfung ob das rechtens ist dann durch Karlsruhe.

Es wird ja gerade von vorversteuerter Rente auch Nachbesteuerung umgestellt, Zeitraum 2005 - 2040. Dabei soll/darf es nicht zu einer Doppelbesteuerung kommen, weil das ja keine Gleichbehandlung wäre. Für jeden Einzelfall kriegt man das mit einem Gesetz eh nicht hin, grundsätzlich wird das aber rechtlich überprüft bzw. soll so sein.

Danke @mfz73 für das richtige Wording „Gleichbehandlungsgrundsatz.

Ich bin ja weder Jurist, noch Steuer oder Rentenexperte. Aber viele negativ-kritische Artikel über die GRV sind bei all den berechtigten Herausforderungen der Zukunftsfähigkeit der GR schlicht Panikmache. Darauf hinzuweisen ist mir wichtig.
Leider verlassen sich immer noch zu viele zu stark auf die Rente.
Hier im Forum ist das ja erkannt. Dennoch hat die Rente eine entscheidende Rolle für die meisten Arbeitnehmer. Und Gott sei Dank leben wir in einem Rechtstaat auf den man sich auch verlassen kann.

Die Übersterblichkeit, die sich durch das gesamte letzte Jahr gezogen hat, hält auch in 2023 an:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/02/PD23_060_126.html

liegt es an der Impfung oder an Corona, ist Putin schuld oder die Chinesen oder wer ist es gewesen? Länger arbeiten weil wir immer älter werden oder bald kürzer arbeiten (4 Tage Woche bei vollem Lohnausgleich) damit wir genesen?

Zitat von Silberberstreif am 9. März 2023, 2:43 Uhr

 

liegt es an der Impfung oder an Corona, ist Putin schuld oder die Chinesen oder wer ist es gewesen? Länger arbeiten weil wir immer älter werden oder bald kürzer arbeiten (4 Tage Woche bei vollem Lohnausgleich) damit wir genesen?

Es liegt natürlich einzig und allein an der Impfung. Bei meinem Vater sind es in wenigen Wochen 2 Jahre seit der ersten Impfung, das fällt mir jetzt gerade wieder ein. Er war sich ja auch sicher, dass alle 2 Jahre nach der Impfung sterben werden (hatte er im Internet gelesen, dann muss es ja stimmen). Es wird also Zeit für mich, mich von ihm zu verabschieden... :mrgreen:

Zitat von Silberberstreif am 9. März 2023, 2:43 Uhr

Die Übersterblichkeit, die sich durch das gesamte letzte Jahr gezogen hat, hält auch in 2023 an:

https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/02/PD23_060_126.html

liegt es an der Impfung oder an Corona, ist Putin schuld oder die Chinesen oder wer ist es gewesen? Länger arbeiten weil wir immer älter werden oder bald kürzer arbeiten (4 Tage Woche bei vollem Lohnausgleich) damit wir genesen?

Wieso steht das eigentlich hier, du hast doch inzwischen deinen eigenen Thread?

Die Renten sind weiterhin sicher 😎

Rentenchefin verspricht steigende Renten und stabile Beiträge - WELT

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