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Aktuelles zum Immobilienmarkt

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Interessant finde ich den erwähnten Durchschnittspreis von 388.000 EUR. Wobei auf jede Münchener Millionenimmobilie gleich eine handvoll solcher "günstigen" Käufe über die Bühne gehen müssen, damit man auf so einen Schnitt kommt. Demnach gibt es immer noch massenweise Immobilienkäufer mit Preisen deutlich unter 300.000 EUR. Also Beträge, die trotz gestiegener Zinsen von Teilen der Mittelschicht noch stemmbar sind. Kann natürlich sein, dass diese in so strukturschwachen Regionen stehen, dass die dortigen Bewohner auch die niedrigeren Preise kaum zahlen können, aber immerhin finden solche Käufe vielfach statt. Bei Diskussionen im Bekanntenkreis oder im Internet kommen dagegen Immobilien unter einer halben Million kaum noch vor. Da geht Realität und gefühlte Realität in meiner Bubble wohl deutlich auseinander.

Jein. Man muss bei den Durchschnittspreisen im Blick haben, dass das nicht nur neue oder fast neue Immos sind, sondern auch Randlagen in schlechtem Zustand. Da ist eben alles dabei, vom 1-Zimmer-Appartment mit Investitionsstau in strukturschwacher Lage bis Penthouse Elbphilharmonie. Selbst 50qm in München kosten bei einem Kaufpreis von bis zu 7T€/m² weniger als 388T€. Ein freistehender Neubau in durchschnittlicher Lage kostet mit Grundstück aber eben schnell die besagten 500T€ aus Deiner Bubble.

Das gleiche Problem taucht zb bei der Diskussion auf, wie sich Immos historisch in D (!) entwickelt haben. Kommer (und andere Quellen) kommen auf ca. +1% Wertsteigerung im Jahr, allerdings ebenfalls im Mittel über alle Lagen, alle Baujahre und den durchschnittlichen (!) Zustand. Da ist das mathematische Mittel eher trügerisch bzw. hat für ein Einzelobjekt in spezifisch regionaler Lage nur eine äußerst begrenzte Aussagekraft.

Und es geht vorerst weiter abwärts: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/06/PD23_245_61262.html

Ich denke die Entwicklung geht zwangsläufig (und auch gesund so) weg vom Leverage hin zum Kauf mit viel Eigenkapital. Bei steigenden Mieten und eher sinkenden Kaufpreisen lohnt sich das jetzt schon oft. Ich gehe davon aus dass die derzeitige Zinsentwicklung noch einige Jahre so anhält (Hypothekenzinsen zwischen 3-4%), die Kaufpreise sich aber stabilisieren in 6-12 Monaten, da dann immer mehr Lohnsteigerungen in Kraft treten (öffentlicher Dienst z.b. 10% +x, Mindestelöhne steigen, Renten steigen weiter...).

Die Kaufmietpreiseverhältnisse regulieren sich dann vielleicht auf das 20fache runter in normalen Lagen, in Topstädten vielleicht bei 25.

Ich denke micht, dass das so funktionieren kann, es sei denn wir erleben einen drastischsn Anstieg der Mieten. Derzeit erleben wir ja ein Paradoxon: die Kaufpreise gehen runter, Baukosten und Zinslast jedoch sind stark gestiegen. Das bedeuten, dass Neubau zu aktuellen ortsüblichen Mieten hochgradig undrentabel wird. Das tut sich dann kein Investor mehr an, schon gar nicht aus eigener Tasche. Was hier bei uns in der Gegend an Neubau fertiggestellt wird lässt sich derzeit für 10-11€ vernieten. Bei Baukosten um die 4000€ pro Qm (das ist gut 40% mehr als vor drei Jahren) bedarf es bereits Faktor 30 um bei Verkauf überhaupt auch nur die Baukosten abzudecken. Es gibt mittelfristig also nir zwei mogliche Szenarien: entweder Mieten stark rauf oder es gibt krasse Förderungen vom Staat wenn die Bauaktivitäten bei uoher Zinslast nicht einschlafen soll. Ich bin gespannt wie sich das auflöst.

PN an maxause@gmx.de

Ja eben weil kaum gebaut wird steigen die Mieten jetzt über Jahre weiter

Denkst du nicht, dass die gesetzlichen Beschränkungen eine schnelle Steigerung verhindern? Ich rechne für die nächsten Jahre nicht mit einer Steigerung oberhalb der Inflationsrate.

dann wird dort wohl eher wenig neu gebaut werden. Wer baut dann eine Immobilie die direkt nach Fertigstellung nur noch 70% des Herstellungswertes beträgt?!

Die Mietpreisbremse ust nicht haltbar, das sird auch die Politik einsehen und nachbessern müssen...oder eben Förderungen für den Bauherren bereitstellen müssen...

PN an maxause@gmx.de

Ich seh das bzgl. Sinnhaftigkeit der Bremse ja ähnlich, aber ob das die Politik einsieht, bin ich nicht so sicher. Würde man lockern, gäbe es recht schnell hohe Mieten und schlechte Presse. Ein nachgelagerter positiver Effekt zeigt sich erst Jahre später. Eine merkbar bremsende Wirkung auf die Mieten noch später. Fürchte das ist politisch ähnlich unattraktiv wie Reformen bei der Rente und wird solang wie möglich ausgesessen.

Die Bremse kann ja auch meinetwegen bleiben aber sie muss entsprechend angepasst werden und zwar mit aktuellen Zahlen und nicht mit dem was man sich vor 10 Jahren mal als 20 Jahresplan überlegt hat...

PN an maxause@gmx.de

Beispiel:

Eigentumswohnung:

Wert 300000

30fache Jahresmiete ----> 10000 Euro/ Jahr ---> 833,333 /Monat

10% Preiskorrektur und danach 3 Jahre flat --- > neuer Wert: 270000 Euro

3 % Mietsteigerung über 3 Jahre ----> neue Jahresmiete nach 3 Jahren: 10927 Euro ----> pro Monat: 910,60

---> neue Kaufmietpreisverhältnis: 24,7

und was hat dieses Beispiel nun für eine Aussagekraft bzw. was möchtest du damit aufzeigen?

PN an maxause@gmx.de

Das sich alles relativiert, Marktmächte wieder  greifen und sich alles wieder ins rechte Licht setzt. Die 10 Jahre vorher waren durch manipulierte Anleihemärkte halt nicht normal. Irgendwann ist dann der Punkt gekommen, wo sich auch Neubau wieder lohnt.

Nochmal zu dem Beispiel oben:

Potenzielle Käufer (Ehepaar) mit 60tsd Euro Eigenkapital, Nettoeinkommen zusammen 5000 Euro

 

vor der Korrektur:

Preis Immobilie: 300000, 30000 Kaufnebenkosten

Kredit 270000 zu 1% ----> Kreditzinsen: 2700 Euro/Jahr

Nach Korrektur

Preis der Immobilie: 270000, 27000 Kaufnebenkosten

Kredit: 237000 zu 3,5% -----> Kreditzinsen: 8295/Jahr (---> +5595 Euro/ Jahr mehr nach dem Zinsanstieg, trotz Preiskorrektur)

ABER:

Lohnsteigerungen 4%/Jahr (halte ich im Schnitt für realistisch)

nach 3 Jahren: Nettoeinkommen im Monat:  5624(+7488 /Jahr)

die Kreditzinsen sind um 5595 Euro gestiegen, das Einkommen aber um 7488.

das heisst dass dieses Paar sich nach 3 Jahren die Wohnung eher leisten kann als vor dem Anstieg der Zinsen, das heisst auch dass ich die Preiskorrektur bei Immobilien etwa im Bereich von 10% sehe und nicht viel tiefer im Durchschnitt, in Bezug z.b. auf Wohnimmobilienaktien dürften wir gegen Ende des Jahres das meiste an Wertberichtigungen gesehen haben und spätestens dann dürften da die Kurse wieder steigen, weil die meisten Aktien nur zu einem Bruchteil des Buchwertes derzeit gehandelt werden, bei offenen/geschlossenen Immobilienfonds wo es noch keine Abwertungen gab, sehe ich das kritischer, bzw. würde ich aktuell eher nicht investieren.

Zitat von Silberstreif am 28. Juni 2023, 2:40 Uhr

[...]

nach 3 Jahren: Nettoeinkommen im Monat:  5624(+7488 /Jahr)

die Kreditzinsen sind um 5595 Euro gestiegen, das Einkommen aber um 7488.

das heisst dass dieses Paar sich nach 3 Jahren die Wohnung eher leisten kann als vor dem Anstieg der Zinsen [...]

Im Kinderwunderland vielleicht. In der realen Welt hat Dein hübsches Beispielpaar Mehrkosten von 75% in einem Bereich (Wohnen/Finanzierung), der maximal 30-35% des Einkommens resp. der -steigerung ausmachen sollte, bei Frugalisten eher weniger. Das bedeutet, dass Deine Aussage nur dann stimmt, wenn das Paar ansonsten alle anderen notwendigen Ausgaben auf ein Minimum zurückschraubt und ergo alle anderen Bereich des Lebens durch die überdurchschnittlichen Kosten bei der Finanzierung massiv betroffen sind. Und diese Menschen dann aktuell keine Finanzierungen bekommen oder eben jeden Euro zweimal umdrehen müssen.

Bei Dir klingt das aber so, als ob sie ja noch knapp 2T€ p.a. für zusäztliche Konsumausgaben/ETF-Sparpläne zur Verfügung hätten - was eine krasse Missinterpretation der realen Situation ist.

Naja, das stimmt natürlich dass die Kosten in anderen Bereichen durch die Inflation auch steigen, wollte damit aber zeigen dass sich durch die Änderung von Parametern vieles relativiert bzw sich dann ein neues Gleichgewicht einstellt, ohne das die Welt untergeht.

Zitat von Silberstreif am 28. Juni 2023, 18:24 Uhr

Naja, das stimmt natürlich dass die Kosten in anderen Bereichen durch die Inflation auch steigen, wollte damit aber zeigen dass sich durch die Änderung von Parametern vieles relativiert bzw sich dann ein neues Gleichgewicht einstellt, ohne das die Welt untergeht.

Sehe da nicht viel was sich relativiert. Vor allem wird das die Bank bei der Finanzierung auch komplett in der Richtung wie von MFZ73 geschrieben sehen. Wir haben unsere bestehende Finanzierung überwiegend auf 30 Jahre fest zu knapp 1 Prozent Zinsen, in dem Fall finde Ich bringen die Lohnerhöhungen schon einen gewissen Vorteil.

Da relativiert sich nichts. Wie begriffsstutzig muss man sein, um auf eine solche Aussage zu kommen? Die Anzahl der Kreditvergaben ist in vollem Sinkflug und Du redest einen solchen Quark daher, weil Du einen gravierenden Rechen-/Denkfehler drin hast und merkst nicht mal, dass das voll an der Realität vorbeigeht.

Aus einem SPON+-Artikel (Bezahlschranke) von heute:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/immobilien-kaufen-wie-der-zinsschock-den-immobilienmarkt-trifft-a-ec570d24-f064-4dd8-86b1-a6c9a0c54e26

Insgesamt seien Transaktionszahlen und Umsätze um 50 bis 60 Prozent eingebrochen. [...]

Von 2023 bis 2030 summieren sich die auslaufenden Immobilienkredite laut Barkow Consulting auf insgesamt 764,7 Milliarden Euro. [...]

Geraten Kreditnehmer bei der Darlehensverlängerung in finanzielle Nöte, so könnten sie zu Notverkäufen gezwungen sein.

Preisfrage: warum bricht bei nahezu Vollbeschäftigung wohl die Kreditvergabe  um 50%-60% ein? Weil die Gehaltszugewinne die Kosten mehr als ausgleichen? Weil sich da ein neues Gleichgewicht einstellt?

Wohl kaum.

Naja bei "du redest so einen Quark" bin ich raus....

Zitat von Energiefuchs am 28. Juni 2023, 19:11 Uhr
Zitat von Silberstreif am 28. Juni 2023, 18:24 Uhr

Naja, das stimmt natürlich dass die Kosten in anderen Bereichen durch die Inflation auch steigen, wollte damit aber zeigen dass sich durch die Änderung von Parametern vieles relativiert bzw sich dann ein neues Gleichgewicht einstellt, ohne das die Welt untergeht.

Sehe da nicht viel was sich relativiert. Vor allem wird das die Bank bei der Finanzierung auch komplett in der Richtung wie von MFZ73 geschrieben sehen. Wir haben unsere bestehende Finanzierung überwiegend auf 30 Jahre fest zu knapp 1 Prozent Zinsen, in dem Fall finde Ich bringen die Lohnerhöhungen schon einen gewissen Vorteil.

Ja, und die Schulden möchtest du mit ins Grab nehmen, sagtest Du ja mal.

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