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90% was hier steht ist Müll aus der Sicht eines Frugalisten

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ohne Fremdkapital kann man sich in der Regel nur linear weiterentwickeln und zwar oft nur sehr flach d.h. man kann in der normalen Lebenszeit oft nicht zum Ziel kommen.

Bei Fremdkapital kann man die Sache deutlich beschleunigen. Bei Fremdkapital muss man natürlich immer einplanen das alles schief geht und solle nicht in den Margin call laufen.

 

Fremdkapital für Aktien gibt es aktuell zu 0,5% Zinsen (EZB Satz linked)

Fremdkapital für Immobilien gibt es aktuell zu <2% Zinsen fest auf viele Jahre

Geld vom Tradingdepot nehme ich nur im Rahmen der Dividende. Wertpapiere verkaufen um davon zu leben ist oft eine Einbahnstrasse in die Armut

Zitat von Fritz am 12. September 2018, 14:40 Uhr

[...] oder einen Nebenjob hast, wird das alles auf dein "sogenanntes" Grundeinkommen angerechnet und ebenfalls verwertet.

Ohne hier eine H4-Diskussion lostreten zu wollen: das stimmt nur teilweise. Eine Freund, der H4 bekommt, hat einen kleinen Trainernebenjob zu 160 €. Die darf er komplett behalten (Übungsleiterpauschale). Vorher hatte er einen normalen Nebenjob zu 200 € . Davon durfte er, wenn ich mich recht erinnere, ca 120 € behalten. Augen auf bei der Wahl des Nebenjobs!

Und BaföG muss man zur Hälfte zurück zahlen, das gibt es auch nicht geschenkt. Also, informiert euch!

Bafög muss man höchstens zur Hälfte zurückzahlen. Die Rückzahlung ist heutzutage auf 10.000 gedeckelt. War zu meiner Zeit noch nicht, ich habe eine Rechnung über 14.000 bekommen. Und irgendwas bei 9.000 tatsächlich zurückgezahlt, da man saftige Rabatte auf Einmalzahlungen bekam. In der Zeit vor der Rückzahlung habe ich Sparen gelernt!

Teilzeitfrugalist
Zitat von Absprung_2020 am 14. September 2018, 10:10 Uhr

 

Dennoch: Gehalt erhöhen wie es nur geht ist immer angesagt. Fleiß, Optimismus, besser sein als die anderen, Kompetenzen dazugewinnen, Chef überzeugen, besser: Chef werden!

In anderen Worten: Was man halt so macht, um die Karriereleiter hochzusteigen. Nur nicht mit dem Ziel, viel Prestige und Geld zum Ausgeben zu haben, sondern mit dem Ziel schneller nicht mehr arbeiten zu müssen. Nebenher noch mit Ratgeberliteratur herumschlagen (heißt ja auch, in der Zeit nichts Gescheites zu lesen) - irgendwie erscheint mir da das Bild eines bloßen Vorziehens der Hamsterrad-Drehungen: 20 Jahre lang täglich 10.000 Umdrehungen im Hamsterrad statt 40 Jahre lang 5.000. Soweit ist nicht viel gewonnen.

Jetzt ist das mit Belastungen halt mitunter auch so, dass man das bis zu einem gewissen Grad gut packt, und alles, was darüber geht, wirklich an die Substanz geht - oder auch nicht mehr geht. Also ich kann wohl ohne größere Probleme zwei Wochen lang mit 25 Kilo Gepäck täglich 30km gehen (konnte ich zumindest mal in jüngeren Jahren). Eine Woche lang mit 50 Kilo auf dem Rücken  täglich 30km zu gehen, schaffe ich wahrscheinlich nicht (vermutlich reichen schon 35, dass ich bald abbrechen muss), und wenn - brauche ich erstmal mindestens eine Woche, um mich einigermaßen zu erholen, und wahrscheinlich nochmal zwei Monate, bis wirklich nichts mehr wehtut, und ich wieder Joggen gehen kann.

Dann steht eine Lebensplanung auch immer unter dem jakobäischen Vorbehalt... was mache ich, wenn ich nach 20 Jahren im Hardcore-Hamsterrad an oder durch irgendwas sterbe?

Und auch, wenn man nicht unerwartet früh ablebt, ist fraglich, inwieweit man Sachen, die man zwischen 25 und 45 verpasst hat, zwischen 45 und 65 wirklich noch nachholen kann.

Also das Konzept: Sich zuerst viel mehr in die Arbeit zu hängen, um später nicht mehr arbeiten zu müssen erscheint mir nicht so wahnsinnig attraktiv.

Lohnenswertes Konzept scheint: Konsum hinterfragen, für nichts Geld ausgeben, was man eigentlich gar nicht so wirklich haben will. Weiter normal arbeiten, ohne sich mit Karriere zu stressen oder irgendwas zu tun, um dadurch aufsteigen zu können, auch auf keinen Fall krampfhaft versuchen, bei der Anlage den Markt zu schlagen, schauen, was man auf die Seite bringen kann, und schauen, ob einem das mal was bringt - persönlich haben wir da - wenn auch bescheidene - Erträge genutzt, um schon eine Zeitlang (seit dem wir gut 30 sind )  kürzer zu treten.

 

Zitat von namir am 14. September 2018, 12:22 Uhr

[...] irgendwie erscheint mir da das Bild einem bloßen Vorziehen der Hamsterrad-Drehungen: 20 Jahre lang täglich 10.000 Umdrehungen im Hamsterrad statt 40 Jahre lang 5.000. Soweit ist nicht viel gewonnen.

Jetzt ist das mit Belastungen halt mitunter auch so, dass man das bis zu einem gewissen Grad gut packt, und alles, was darüber geht, wirklich an die Substanz geht - oder auch nicht mehr geht.

Und auch, wenn man nicht unerwartet früh ablebt, ist fraglich, inwieweit man Sachen, die man zwischen 25 und 45 verpasst hat, zwischen 45 und 65 wirklich noch nachholen kann.

Also das Konzept: Sich zuerst viel mehr in die Arbeit zu hängen, um später nicht mehr arbeiten zu müssen erscheint mir nicht so wahnsinnig attraktiv.

Das sind wirklich Punkte, die man bedenken sollte!

Wir haben die ersten 10 Berufsjahre ziemlich rangeklotzt. Und waren vom ersten Gehalt an (sehr) sparsam. Weil wir wussten, dass wir nie wieder so leicht sparen können wie zu der Zeit: double income, no kids, noch an das Studentenniveau gewöhnt. Wir sind einfach in der WG wohnen geblieben, weiterhin die alte Studentenkarre gefahren, weiter studentische Hobbys, Ausgaben, Urlaube. Erst um das Bafög zu tilgen, und als das dann weg war den Lebensstil beibehalten. Später haben sich dann noch Nebenjobmöglichkeiten und Investitionschancen ergeben, so dass Einkommen erhöht und das gesparte Kapital auch sinnvoll eingesetzt werden konnte.

Nicht mit dem Ziel früh aufzuhören, sondern daran denkend, dass es Zeiten geben könnte, wo man über mehr Zeit und Geld verfügen möchte als in diesen Anfängerjahren. Und zwar nicht erst mit 50 oder 60.

Als wir dann Nachwuchs bekamen, waren wir finanziell längst aus dem gröbsten raus, hatten gutbezahlte Jobs, die Anlagen haben sich entwickelt. Wir sind jetzt froh, nicht jeden Pfennig umdrehen zu müssen, uns bei Bedarf Auszeiten nehmen zu können. Einen erheblichen Teil des gesparten Geldes haben wir übrigens kapitalerhaltend jedoch nicht -vermehrend ausgegeben. Auch deshalb, weil uns Forderungen nach Elternunterhalt drohten, die unser Barvermögen schnell geschrumpft hätten. Wir hatten mit der Version "kleine Wohnung, großes Depot, frühe Rente" geliebäugelt, aber das Depot wäre unterm Elternunterhalt geschmolzen wie ein Eis in der Sonne. An eine selbstgenutzt Immo gehen die Sozialbehörden nicht so leicht dran.

Solche Szenarien können die kühnsten Frugalistenträume ganz schnell zerschießen: Da habt man jahrelang gespart und muss dann das Heim zahlen, während der Bruder immer alles auf den Kopf gehauen hat und daher nichts Verwertbares hat, das er zum Elternunterhalt beitragen müsste. Dumm gelaufen.

Teilzeitfrugalist

PS: Wie gehen die anderen hier mit dem Szenario "Elternunterhalt" um? Oder betrifft Euch das nicht, weil die Eltern entweder nicht mehr leben oder so wohlhabend sind, dass das nicht droht?

Teilzeitfrugalist

@Namir 12:22

Ich hatte das denke ich differenziert und eindeutig im Kontext der Liste von @ Frugalist geschrieben.

Einkommenserhöhung heißt nicht zwingend 10000 statt 5000 Umdrehungen, denn das hieße Akkordarbeiter werden, in gleicher Zeit mehr arbeiten.

Nein, in gleicher Zeit höher qualifizierte und dann besser bezahlte Arbeit verrichten ist das Ziel. Das erreichen Sie unter Umständen nicht allein durch Mehrarbeit (aber auch, wenn Sie das wollen ggf. durch mehr Umdrehungen/Zeiteinheit); meine Lebenerfahrung ist da anders: Eine optimistische, verlässliche und exakte Herangehensweisen an die Projekte lassen den Chef leichter an Sie glauben als ihn ständig mit mehr Umdrehungen (z.B. sinnlose Masse an e-mails/Tag) zu beeindrucken. Zumindest in eher kleineren Unternehmen, in denen ich mich bewege. In Konzernen ggf. nicht immer das adäquate Mittel, ich weiß!

@katja_neu: "Elternunterhalt": Darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Mein Vater geht auf die 80 zu, ist aber noch halbwegs fit. Mutter lebt nicht mehr. Ich habe mich auch schon mal mit Ihm darüber unterhalten. Kritisch wird es, wenn er ins Pflegeheim kommt und eine hohe Pflegestufe bekommen sollte (aktuell zum Glück noch keine). Bis 2 wäre kein Problem, aber dann reicht die Rente nicht mehr. Ich habe aber keine Ahnung wieviel ich dann zuzahlen müsste. Ich glaube das hängt auch von der Pflegeeinrichtung ab, die haben da unterschiedliche Sätze. Habe zum Glück noch eine Schwester, so dass ich es höchstwahrscheinlich teilen kann.
Aus dieser Nummer kommt übrigens keiner raus. Da gab es vor einiger Zeit mal ein Gerichtsurteil. Da hatte ein Mann geklagt, von dem das Amt Geld für den plegebedürftigen Vater verlangte. Dieser hatte jedoch vor Jahrzehnten bereits den Kontakt abgebrochen und lebte in einer anderen Stadt. Er musste dennoch zahlen. Das Gericht hatte die Klage abgewiesen.

Hier haben wir das Thema Elternunterhalt ja auch schon mal diskutiert:

https://frugalisten.de/winterbericht-2016-ein-jahr-berserker-sparen/#comment-1392

Ansonsten ist auch der Artikel von Ex-Studentin Jenny zum Thema interessant:

https://exstudentin.wordpress.com/2018/03/25/unterhaltspflicht-wenn-angehoerige-unterstuetzung-brauchen-teil-1/

Zitat von Absprung_2020 am 14. September 2018, 14:54 Uhr

Einkommenserhöhung heißt nicht zwingend 10000 statt 5000 Umdrehungen, denn das hieße Akkordarbeiter werden, in gleicher Zeit mehr arbeiten.

Nein, in gleicher Zeit höher qualifizierte und dann besser bezahlte Arbeit verrichten ist das Ziel. Das erreichen Sie unter Umständen nicht allein durch Mehrarbeit (aber auch, wenn Sie das wollen ggf. durch mehr Umdrehungen/Zeiteinheit); meine Lebenerfahrung ist da anders: Eine optimistische, verlässliche und exakte Herangehensweisen an die Projekte lassen den Chef leichter an Sie glauben als ihn ständig mit mehr Umdrehungen (z.B. sinnlose Masse an e-mails/Tag) zu beeindrucken. Zumindest in eher kleineren Unternehmen, in denen ich mich bewege. In Konzernen ggf. nicht immer das adäquate Mittel, ich weiß!

Sorry, wollte da keinen Beitrag aus dem Kontext reißen und zerfleddern, ich bezog  mich, streng genommen, auch nicht nur darauf. Also wie auch immer:

Vielleicht habe ich das auch einfach falsch verstanden. Wenn es da eher um die Einstellung, und nicht um mehr Input geht, habe ich da auch gar nichts zu meckern. Bin zu sehr eine Nullnummer in jeglicher Karriereleiter, als dass ich mir da eine Einschätzung erlauben wollte, ob man sich da v.a. mit einer Anpassung der Einstellung die eigenen Chancen verbessern kann. Würde das nicht ausschließen.

Mein Bild davon, wie man Karriere macht, ist irgendwie ein anderes. Man hört da schon von Leuten, die es zwar geschafft haben, aber halt auch keine Zeit mehr für nichts, der ein oder andere hilft dann auch schon mal in jungen Jahren mit Mittelchen nach, um den Stress zu packen. Man sah auch Leute, die nach drei Jahren auf einer Position, in der man sich profilieren kann, zehn Jahr älter aussehen, auch solche, die eine Aufsteiger-Position eine Zeitlang einnehmen, dann aber hinschmeißen, weil sie es nicht mehr packen, oder nicht mehr wollen. Habe da natürlich nur eine sehr schmale Stichprobe an Fällen, die ich aus erster oder zweiter Hand mitbekomme,  zur Verfügung, und vielleicht auch keine unverzerrte Wahrnehmung.

Höhere Qualifikation bekommt man in der Regel jedenfalls nicht einfach, weil man sie gerne hätte. Wenn man Qualifizierungsmaßnahmen parallel zum Beruf macht - kostet das Zeit, die man sonst frei hätte (meistens dazu noch Geld). Das geht dann zu Lasten des Lebens neben der Arbeit - das bei einem Vollzeitjob ohnehin schon eingeschränkt ist. Wenn man dann noch nach Feierabend über seine Karriere grübelt, schaut, wo man sich am besten bewirbt, oder nachdenkt, wie man was noch besser machen könnte, um einen besseren Eindruck zu machen... kann das schon viel Kapazitäten kosten. Weiß nicht, glaube auch nicht, dass man besonders entspannt in die Arbeit geht, wenn man sich im Betrieb gegen seine Kollegen durchsetzen will, die vielleicht auch gerne aufsteigen würden.

Wie gesagt, bin nicht der Typ für eine Karriere, und ich arbeite auch für keine Firma, die Leute wie mich einstellen (höchstens als Hausmeister).

Unsere Mutter ist vor einem halben Jahr gestorben, so kann ich das mit zeitlichem Versatz nüchtern darstellen:

Die Pflegeversicherung hätte in unserem Fall, das ist aber von Pflegeheim zu Pflegeheim anders und muss vor Ort begutachtet werden welches Niveau man haben möchte, alles bezahlt, egal ob Pflegestufe 1 oder eben 5: Außer einem Rest von ca. 1.800 €/mon, plus ggf. Dinge des persönliuchen Komsums.

Es steht nun jedem frei das auf ca.-Basis selbst durchzukalkulieren und wie die werte Verwandschaft gleichen "Verpflichtungsgrades" dazu steht. Wir waren uns einig: Jeder hätte eben 1.000 €/mon bringen müssen. Das ist ggf. mit einer Zeitachse zu versehen (wie lange wohl) sowie zu prüfen wie kann ggf. selbst möglichst lange gepflegt werden, zumal das auch eine Frage der eigenen zeitlichen Möglichkeiten ist. Frage natürlich auch, wie viel Vermögen hat der Pflegebedürftige. Ohne Pietätlos zu wirken ist es ebenfalls eine statistische Frage: Warum tritt Pflegebedürftigkeit ein und wie hoch ist die Lebenserwartung?

Wir haben das max. mögliche in Privater Pflege geleistet und dann ca. noch 6 Wochen im Pflegeheim, was aber kein großen Beträge waren und die Mutter das aus eigenem Ersparten bezahlen konnte.

Grob gesagt: Es wäre in unserem Fall bei stationärer Pflege um ca. 25.000 €/a gegangen, egal welche Pflegestufe, so man das will!

Die statistische Aufenthaltsdauer Pflege in Pflegestufe 5, so wurde uns gesagt ist in DE ca. 8 mon. Pflegestufe 4: ähnliche Zeit.

Unsere individuelle Zusammenfassung: Pflege zu Hause war wertvoll für alle Beteiligten und das aus unterscheidlichen Gründen:  Wir werden die Zeit nicht missen wollen, gleichwohl sie sehr schwer war. Stufe 4 und 5 hätten wir aber nicht länger gepack, wir hatten beiden Stufen für je ca. 8 Wochen. Wir waren uns aber einig, dass uns je 1.000 €/mon auch für 2 oder 3 Jahre pers. nicht in Schieflage gebracht HÄTTEN. Klar, uns hat diese Erfahrung mit ca. 50 Jahren erwischt, da ist ein Polster da; wird aber auch in den meisten Fällen so sein, dass das nicht deutlich früher so kommt. So können wir bestätigen, dass Pflegebedürftigkeit der Eltern ein Faktor ist, jedoch den Weg des Ansparens in jüngeren Jahren eher noch verpflichtender macht.

Zitat von Absprung_2020 am 17. September 2018, 11:01 Uhr

Die Pflegeversicherung hätte in unserem Fall, das ist aber von Pflegeheim zu Pflegeheim anders und muss vor Ort begutachtet werden welches Niveau man haben möchte, alles bezahlt, egal ob Pflegestufe 1 oder eben 5: Außer einem Rest von ca. 1.800 €/mon, plus ggf. Dinge des persönliuchen Komsums.

[...] Grob gesagt: Es wäre in unserem Fall bei stationärer Pflege um ca. 25.000 €/a gegangen, egal welche Pflegestufe, so man das will.

Ja genau. Unsere Zuzahlung wäre auch relativ unabhängig vom Pflegegrad gewesen. Höherer Pflegegrad = höhere Zuzahlung durch die Pflegeversicherung. Bei uns ging es um zwei Verwandte. Einmal fast keine Rente, einmal eine brauchbare Rente, d.h. eine relativ kleine Zuzahlung erforderlich. In beiden Fällen wären mein Mann und ich die einzig in Frage kommenden Zahler gewesen. Die erste Person ist gestorben, bevor sie ihren Pflegeplatz antreten konnte. Die zweite leidet an Demenz, ist aber körperlich fit. D.h. wir werden über viele Jahre Zuzahlungen leisten. Um im Falle der ersten nicht unser Vermögen aufbrauchen zu müssen, haben wir das Geld, das wir bis dahin angesammelt hatten, in eine Immobilie investiert. Wir hatten sogar kurz über geleaste Neuwagen, Putzhilfe, Konsumentenkredite usw nachgedacht aber das war dann doch zu absurd.

Arbeitszeit reduzieren um sich um die Zahlungen zu drücken geht übrigens nicht. Man wird so gestellt, als hätte man weiterhin sein altes Einkommen erwirtschaftet.

Teilzeitfrugalist

Klar sind 200€ für einen Kindergeburtstag, Musikunterricht offer 1000€ monatlich für Kinderbetreuung nichts für Frugalisten.  Mir gehen diese Ausgaben auch teilweise  gegen den Strich,  aber Kinder sind nunmal im meine Augen ein Gamechanger. Plötzlich hat Sparsamkeit Auswirkungen auf dritte,  und das macht die Sache schwieriger.

 

Fremdkapital an der Börse einsetzen ist nichts mehr für mich,  hat mich zuviel graue Haare gekostet und mich zweimal fast ruiniert,  hätte ich da nicht Geld aus der Familie bekommen.   Aber wo bekommt man Lombardkredite für 0,5%? Ich zahle 4% Sollzinsen für den Wetpapierkredit.

 

Ich finde die Ausgangsfrage eigentlich ganz interessant, könnten wir da nochmal darauf zurück kommen?

Grundsicherung für ein Ehepaar 748 Euro je Monat, akzeptabele Wohnkosten welche übernommen werden vom Amt maximal 60 qm x Mietspiegelpreis aus dem unteren Segment. Dieser Mietspiegel hat ja mit der Realität nicht viel zu tun, bei Neuvermietung (hier ca. 9,50-10,50, Durchschnitt Mietspiegel: 6,00). Nehmen wir nochmal 60x6=360. Dazu 18 Euro GEZ gespart. Komme ich in Summe für ein Ehepaar und meinen Standort auf 1.126 Euro. Nach der 300er Regel braucht man dafür ein Vermögen von 337.800 Euro bzw. 168.900 Euro je Person. Nicht viel finde ich, doppelt oder dreifach so viel sollte bis Ende 40 ansparbar sein, Early Retirement dann, wenn die Kinder ausgezogen sind und bspw. das Haus verkauft wird.

Mit Familie plan mal lieber €5000/Monat ein da du ALLES selber zahlen musst.

Ich rede wie gesagt erst mal nicht von Familie, sondern von einem Ehepaar. Das ist erst mal einfacher zu berechnen, wenn auch nicht ganz trivial. Und ich würde gerne genau wissen, was einem Ehepaar mit Grundsicherung zusteht mit exakten Zahlen. Keine Pauschalaussagen, das bringt uns hier nicht voran.

Bis jetzt, bei angenommen Wohnkosten von 360 Euro, komme ich auf 1.126 Euro gesetzlicher Anspruch für beide zusammen. Es fehlt evtl. noch etwas, aber das sollten wir genau benennen können.

Von dem Kaptal zu leben OHNE zu arbeiten ist super schwer da geht nicht mit den Summen die hier genannt werden.

Da ich auf dem Stand bin kann ich sagen das es super teuer ist und man vor einer Million auf dem Depot nicht daran denken sollte.

 

 

Zitat von FrugalistMitHaus am 20. September 2018, 16:08 Uhr

Bis jetzt, bei angenommen Wohnkosten von 360 Euro, komme ich auf 1.126 Euro gesetzlicher Anspruch für beide zusammen. Es fehlt evtl. noch etwas, aber das sollten wir genau benennen können.

Ein großer Kostentreiber ist die Krankenkasse, wenn man von seinem Geld lebt, dann darf man den vollen Satz zahlen, nicht nur den Arbeitnehmeranteil. Einkommenssteuer ist sicher auch zu entrichten, weil der Grundfreibetrag bei 9000 im Jahr liegt.

Im Prinzip solltest du so rechnen als wenn du komplett selbständig bist und für alles selbst aufkommen mußt.

https://www.bmf-steuerrechner.de/ekst/eingabeformekst.xhtml

 

 

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

@Frugalist:

Du bist also an einer faktenbasierten Diskussion nicht interessiert? Ok..

Im ersten Beitrag hast du ja eben dieses H4-Niveau oder eben dieses Grundsicheeungsniveau eingebracht, welches hier auf vier Seiten noch nicht in Zahlen definiert wurde. Jetzt versuche ich das und du versuchst es zu sabotieren. Bist du an einer faktenbasierten Erkenntnis orientiert oder willst du einfach nur Recht haben, auch wenn du falsch liegst?

Um mal weiter etwas beizutragen, zu den 1.126 Euro übernimmt das Amt noch Kosten für Heizung/Warmwasser/Nebenkosten usw. (Ca. 2 Euro je qm, also bei 60 qm: 120 Euro).

Der Mindestbeitrag für Kranken- und Rentenversicherung wäre noch fällig für Privatiere:

2x 167,98 = ca. 336 Euro

Um als Privatiere-Ehepaar auf H4/Grundsicherungsniveau zu leben braucht es also: 1126 + 120 + 336 = 1.582 Euro. Pro Person: 791 Euro.

Steuern fallen bei Einkommen in dieser Höhe nicht an, Arbeitslosen- und Rentenversicherung werden natürlich nicht bedient. Krankenversicherung und Pflegeversicherung sind eingerechnet, ebenso wie GEZ, Miete, Nebenkosten und Regelsatz.

791 x 12 x 25 = 237.300

Und jeder weitere Euro ist dann natürlich ein Lebensstandard oberhalb H4/Grundsicherung.

Wie gesagt ich LEBE aktuell so und kann bestätigen das es sehr teuer ist.

 

Wer nicht auf 5K/Monat kommt sollte nicht daran denken mit Familie "Frei" zu leben.

 

Im Ausland können die benötigten Beträge natürlich weniger oder mehr sein

Du lebst so, beziehst also gerade Grundsicherung und/oder Hartz4?

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