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90% was hier steht ist Müll aus der Sicht eines Frugalisten

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€1000 für 1P ist quasi Hartz4

wem das genügt der muss nicht sparen sondern sollte das Geld mit vollen Händen ausgeben.

 

Komisch, warum gehen Leute dann für weniger als 5.000€ / Monat überhaupt noch arbeiten? Warum leben die nicht alle von Hartz IV? Die müssen ja ganz schön blöd sein? Irgendwie erschließt sich mir eure Logik nicht.

5000€ trifft ziemlich genau unseren Verbrauch als 4köpfige Familie, da ist aber einiges dabei, was später wegfallen wird. Der Kredit fürs Haus inkl.Lebensversicherung macht schon einmal 30% aus; von 2 Autos werden wir später, wenn wir finanziell unabhängig sind, höchstens noch eines brauchen - eventuell auch gar keines, weil wir mehr Zeit haben, um mit Öffis unterwegs zu sein - nochmal 10% laufende Kosten weniger. Dadurch, daß wir im Beruf jetzt noch sehr eingespannt sind, haben wir eine Haushaltshilfe, damit nicht das Chaos ausbricht - fällt dann auch weg. Das ältere Kind ist in 8 Jahren hoffentlich selbsterhaltungsfähig - nochmal minus 10% Kosten. Wenn wir nicht mehr berufstätig sein müssen, das Haus abbezahlt und auch das jüngere Kind mit der Ausbildung fertig ist, sollten wir zu zweit mit 3000€ gut leben können, ohne sonstige Abstriche an der Lebensqualität. Dafür würden dann 900000 ausreichen, 450000 pro Person - immer noch eine stattliche Summe. Insofern hat Frugalist recht: um diese Summe zu erreichen, muß man entweder sehr früh anfangen, oder einen Beruf wählen, der in der aktiven Zeit gutes Geld einbringt. Oder erben, das geht natürlich immer.

Ich finde den Ansatz des TE, wenn auch sprachlich etwas provokativ ausgedrückt, nicht völlig abwegig. In D haben wir mit H4 so etwas wie ein Grundeinkommen in Höhe von 1000,- für einen Single (auch wenn Namir mit den damit verbundenen Einschränkungen sicherlich recht hat). Sich für 1200 abzurackern lohnt also nur bedingt... Familie ist unter Einbezug von KV und Miete entsprechend mehr.

Als Familie geben wir derzeit auch ca. 5000 pro Monat aus. Darin enthalten sind gehaltsabhängige Kinderkosten (Kita, Musikschule, usw) von knapp 1000. Immobilienrate+Nebenkosten+Rücklage rd. 2000,- (hohe Tilgung, gute Rücklage). Dann noch etwas Altersvorsorge, Versicherungen, KFZ, Ansparen für die Ausbildung der Kinder usw, bleiben rd. 1200 zum Ausgeben für die tägliche Lebenshaltung von 4 Personen (Lebensmittel, Drogerie, Kantinen, Bekleidung, Geschenke, Schulmaterial, Ausflüge, Urlaub, Anschaffungen). Das ist gut, aber von üppig reden wir da nicht, da eben auch Anschaffungen wie die neue Waschmaschine in dem Betrag enthalten sind. Krankenversicherung ist noch nicht enthalten!

Auf H4 fielen die 1000,- Kinderkosten komplett weg (regional sicher unterschiedlich, hier zahlt man dann nichts), Altersvorsorge, Ansparen der Ausbildung fiele weg, da Bafögberechtigung vorläge, Versicherungen fielen teilweise weg, Immobilie wäre wesentlich kleiner. Wir stellen uns so immer noch besser, klar, aber eben nicht exorbitant viel besser.

Unsere Rechnung ist ähnlich der von Rosi: langfristig gesehen lohnt sich das Ganze, da wir uns aktuell im Ausgabenpeak befinden. Und man möchte seinen Kindern ja auch vorleben, selber für seinen Lebensunterhalt aufzukommen. Und nein, wir leben nicht (mehr) frugalistisch, da gäbe es noch enormes Optimierungspotential. Man kann mit wesentlich weniger als 5000 durchaus nett auskommen.

 

Teilzeitfrugalist

Auch von mir mal einen Beitrag dazu.

Mit Ende 20 und kurz vor Ende des Studiums hatte ich durch Aktienspekulation ein Depotvermögen von über 200.000€ angehäuft (Startkapital waren 10.000€ von meinem Opa). Ich dachte damals noch einmal verdoppeln, dann umschichten in Dividendenwerte und Anleihen um dann den Rest des Lebens in einer Hängematte in Goa am Strand zu verbringen. Kam dann leider anders und mein Depot flog mir um die Ohren.

Mittlerweile, gut 15 Jahre später, habe ich ich durch glückliche Geschäfte mit selbstbewohnten Immobilien, ein Leben unterhalb meiner Möglichkeiten und einer guten Entwicklung meines Depots in etwa 500.000€ zusammen (würde ich alles verkaufen), also mein "Zielvermögen" von vor 15 Jahren.  Allerdings würde mittlerweile der Ertrag aus dem Vermögen bei weitem nicht mehr ausreichen, um meine laufenden Kosten zu decken. Mittlerweile haben wir vier Kinder, ein halb abgezahlten EFH in begehrter Wohnlage, zwei (benötigte) Autos usw. . Ich bin auch immer wieder erstaunt, welche Kosten da mit Kindern auf einen zukommen, so z.B. Musiklehrer, Kindergeburtstage welche 200€ kosten und dergleichen. Auch wenn ich versuche da manchmal auf die Bremse zu treten, will ich auch nicht immer der Buhmann sein und Zank ums Geld könnte letztendlich sehr teuer werden.

Auch wenn ich (untypisch für hier) keinen genauen Überblick über unsere Ausgaben habe, kann ich dass mit den 5000€ monatlichen Ausgaben schon nachvollziehen. Mittlerweile kosten mich 2 Wochen Mallorca zu sechst mehr als früher  6 Wochen Südamerika zu zweit.

Für meinen Teil ist es aber dennoch ok, da ich sehe dass unser Vermögen in einer gewissen Schwankungsbreite zunimmt und ich meine feste Arbeitsstelle auf ein Mindestmaß reduzieren konnte. Mit dem Depotpolster im Rücken nehme ich jetzt meist nur noch Jobs an, an welchen in Spaß habe und ein bisschen herumreisen kann.

Insgesamt musste ich feststellen, dass Kinder zu Ausgaben führen, an die ich ohne Kinder nie gedacht hätte.

also hier mal von der Sicht zu reden vom einem echten Menschen der von seinem Vermögen Ertrag leben kann ohne zu arbeiten.

aus meiner Erfahrung ist es sehr schwer und trotz hohem vermögen leben ich relativ einfach und primitiv. Wer ohne zu arbeiten leben will als Privatier hat gigantische ausgaben. Geld sparen ist irgendwann sinnlos auch wenn ich es "noch im Blut" habe. Ich nutze meine Zeit eher mehr Einkommen zu bekommen. Viel von meinem Einkommen sind allerdings Buchgewinne und 85k Dividende habe ich dieses Jahr mich auch als Aktien auszahlen lassen insofern sind es nun auch quasi Buchgewinne.

Aus meier Arbeitszeit werde ich irgendwann ca. €300-€400 rente bekommen (ich bin 49J aktuell)

Das Interesse an materiellen Dingen habe ich komplett verloren was bedeutet das ich mir keine Zeit mehr nehme um gekaufte Dinge 100% zu nutzen. Im Regelfall benutze ich alles nur noch insoweit wie ich es in 2min erfassen kann.

Um es euch mal klar zu sagen es ist EXTREM schwer privatier zu werden ohne massiv geerbt zu habe.

Ich habe dazu viel mit Aktien spekuliert und Immobilien auf Kredit aus Zwangsversteigerungen gekauft soweit es mir damals ohne Bargeld möglich war.

Da ich aber aktuell quasi den überbick verloren habe gehe ich nun auch meinen Weg des Minimalismus und verkaufe alle meine Immobilien damit ich den Kopf da frei bekomme. Die Verkaufserlöse werde ich benutzen um Aktien zu kaufen oder um Aktienkredite zu tilgen.

Meine 4p-Familie wohnt in einer 300qm Eigentumswohnung

Ich bleibe bei meiner Meinung das finanzielle Freiheit über Hartz4 Level erst bei ca. €3M losgeht

Zitat von Frugalist am 12. September 2018, 12:00 Uhr

Ich bleibe bei meiner Meinung das finanzielle Freiheit über Hartz4 Level erst bei ca. €3M losgeht

3M / 4Personen = 750k bei 4% Regel sind das 30k pro Jahr & Person

Olli rechnet mit 425k für sich: 425k * 4Personen = 1,7M allerdings hat er Steuern und Pflichtabgaben (Krankenkasse) noch nicht berücksichtigt.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

4% steuerfrei ist mit Dividende kaum zu machen.

4% Regel ist die Startentnahme bei Beginn, bestehend aus Dividenden und Kursgewinnen!

Selbst im Dax gibt es mehrere Aktien mit >4% Dividende, obs im nächsten Jahr ähnlich wird, werden wir sehen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Wenn ich das hier so lese wird mir einiges klar: Wer als 4 köpfige Familie 5000 EUR im Monat braucht, ist kein Frugalist, sondern eine ganz normale deutsche Durchschnittsfamilie. Das ist auch völlig OK, denn es kann jeder nach seinen Vorstellungen und Wünschen sein Leben gestalten. Aber behauptete bitte nicht, dass das notwendig wäre und das alles unter 5.000 Hartz IV ist. Das ist ganz großer Unsinn. 200 EUR für einen Kindergeburtstag? Meine Güte, backt einen Kuchen und spielt "Blinde Kuh" mit euren Bälgern, dafür braucht man keine 200 EUR. EFH, zwei Autos, Kredit, Lebensversicherung? Klar, das machen die meisten und deshalb müssen Sie eben bis 67 arbeiten oder brauchen > 1 Mio EUR Barvermögen. Seid kreativ, denkt abseits des Mainstream, vermeidet unsinnige Kosten. Dafür ist diese Seite da, nicht um zu rechfertigen warum ihr 2 Mio auf eurem Konto braucht, um einen Lebensstil von 5000 EUR pro Monat zu finanzieren.

@frugalist: Mich wundert überhaupt nicht, dass du für dein Leben einen Haufen Kohle brauchst und das es aus deiner Sich EXTREM schwer ist Privatier zu werden. Wer in einer 300qm Eigentumswohnung lebt, hat einen fetten Batzen totes Kapital in seiner Bilanz oder gar noch einen teuren Kredit an der Backe. Klar kommt man da nicht mehr mit 1200 EUR pro Person im Monat hin. Und wenn du sparen als sinnlos betrachtest, brauchst du dich nicht zu wundern, wenn du kein Geld hast. An der Stelle muss ich doch noch mal auf Bodo Schäfer verweisen, auch wenn ich von seinen Weisheiten nicht ganz so überzeugt bin. Auch ein Millionär spart noch, wer das nicht kapiert, hat immer Geldnot. Warum schreibst du "allerdings Buchgewinne"? Buchgewinne sind auch reale Gewinne, was heißt da "allerdings". Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist es völlig Schnuppe, ob dir 10k EUR aus Kursgewinnen oder 10k aus Dividendenzahlungen zufließen. Was ich aber bedenklich finde ist, dass du "die Übersicht verloren hast". Ein Unternehmer, der nicht mehr weiß was in seinem Laden los ist, ist bald weg vom Fenster. Wenn du von deinem Kapital lebst, dann ist das dein tägliches Geschäft. Wenn du da nicht mehr bescheid weißt, wirst du selbst mit 10 Mio EUR Geldsorgen haben. klar hast du gigantische Ausgaben, aber das

@katja_neu und an alle anderen, die hier glauben, dass Hartz IV so eine Art Grundeinkommen ist und man es sich damit in der sozialen Hängematte bequem machen kann. Ich wette ihr kennt nicht eine Person, die von Hartz IV leben muss. Das ist definitiv kein Grundeinkommen. Zunächst einmal werden sämtliche Vermögenswerte und Ersparnisse RESTLOS verwertet und aufgebraucht, bevor man irgendwelches Geld vom Staat bekommt. Immobilie ist nicht mehr, man bekommt eine kleine Mietwohnung zugestanden von etwa 50 qm als Single und 15 pro Kind. Zusätzlich darf man dann ständig auf sinnfreie Lehrgänge á la "Wie bewerbe ich mich richtig" oder noch sinnfreiere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen á la "Wir bauen heute Vogelhäuschen und malen Gartenzwerge an" gehen. Und wehe du weigerst dich daran teilzunehmen, dann heißt es Sanktionierung und du bekommst von den 416 EUR pro Monat nochmal was abgezogen. Das Essen holst du dir nicht mehr bei ALDI sondern bei der Tafel. Wenn du etwas erbst oder geschenkt bekommst oder einen Nebenjob hast, wird das alles auf dein "sogenanntes" Grundeinkommen angerechnet und ebenfalls verwertet. Kindergeld wird angerechnet, das gibt es nämlich nicht obendrauf, wie viele denken. Hartz IV ist die pure Schikane. Wer's nicht glaubt, soll es selbst mal ausprobieren oder jemanden fragen, der betroffen ist. Und diejenigen, die tatsächlich betrügen und sich ein "schönes" Leben mit Hartz IV machen, sind nur ein sehr sehr kleiner Prozentsatz. Und BaföG muss man zur Hälfte zurück zahlen, das gibt es auch nicht geschenkt. Also, informiert euch!

Zitat von Fritz am 12. September 2018, 14:40 Uhr

Wenn ich das hier so lese wird mir einiges klar: Wer als 4 köpfige Familie 5000 EUR im Monat braucht, ist kein Frugalist, sondern eine ganz normale deutsche Durchschnittsfamilie.

[...]

@katja_neu und an alle anderen, die hier glauben, dass Hartz IV so eine Art Grundeinkommen ist und man es sich damit in der sozialen Hängematte bequem machen kann. Ich wette ihr kennt nicht eine Person, die von Hartz IV leben muss. [...]

Naja, bei 5000€ wohl eher über dem Durchschnitt. Wir sind keine Frugalisten. Das habe ich auch nie behauptet. Wir waren jahrelang Frugalisten, wenn man jemanden, der trotz mittlerem - hohem Erwerbseinkommen mit 800-1000,- im Monat locker über die Runden kommt, als solchen bezeichnen mag.

Als die Kinder kamen, dachten wir erst, wir könnten den Lebensstil so weiterführen. Fast alles gebraucht gekauft, bescheidene Wohnung, alter Kleinwagen. Bis dann die ersten einkommensabhängigen Rechnungen eintrafen. Und schwupp erhöhen sich die Ausgaben um schlappe 1000,- Was Sparanstrengungen um wenige € in anderem Licht erscheinen läßt. Was ich mit der 5.000,- Rechnung aussagen wollte: allein 1.000,-sind einkommensabhängige Kinderkosten, die fallen bei anderen gar nicht erst an. 2000,- sind "Wohnen im Eigentum", das könnte man auch für die Hälfte haben, ist aber unser Geldspeicher. Nochmal 800 sind Vorsorge- und Ausbildungssparen, also Absicherung des ökonomischen Status'. Nur 1200 sind Ausgaben. Was jetzt für vier Leute nicht absurd viel ist, da darin auch längerfrisitge Anschaffungen enthalten sind, aber auch nicht wenig. D.h. bei geringerem Einkommen könnte man 1000 an den Kindern, 1000 am Wohnen, 800 an der Absicherung sparen. Bleiben 2200 inkl. schöner großer Wohnung übrig, wenn man es drauf anlegte,wenig einzunehmen und auszugeben. Das ist kein wahnwitzig hoher Lebensstandard (Außer der Immo).

Und ja, ich habe Hartz4-Empfänger sowohl im weiteren familiären Umfeld als auch im direkten Freundeskreis. Daher schrieb ich ja auch, dass das Einschränkungen hat. Zur Tafel muss keiner von denen, die kommen eigentlich alle zurecht. Sind allerdings auch eher sparsam drauf.

 

Meine Güte, backt einen Kuchen und spielt "Blinde Kuh" mit euren Bälgern, dafür braucht man keine 200 EUR. EFH, zwei Autos, Kredit, Lebensversicherung? Klar, das machen die meisten und deshalb müssen Sie eben bis 67 arbeiten oder brauchen > 1 Mio EUR Barvermögen. Seid kreativ, denkt abseits des Mainstream, vermeidet unsinnige Kosten. Dafür ist diese Seite da, nicht um zu rechfertigen warum ihr 2 Mio auf eurem Konto braucht, um einen Lebensstil von 5000 EUR pro Monat zu finanzieren.

Genau so leben wir. Deshalb interessiert mich dieses Forum. Der letzte Kindergeburtstag hat vielleicht 20€ inkl. Einladungskarten, Schatzsuche, Kuchen und Abendessen gekostet. Ein altes kleines Auto (zugegeben, bei einem dritten Kind hätte ich auch mit einem Van geliebäugelt, der Kindersitze wegen). Versichert wird nur das, was wir wirklich nicht selber bezahlen können (also der Millionenschaden, wenn ich jemanden versehentlich mit dem Rad übern Haufen fahre). Kindersachen fast nur gebraucht. Möbel dito. Ich schneide der ganzen Familie die Haare, gehe selbst 2x im Jahr zum Waschen, Schneiden, Selberföhnen. Wir reparieren statt wegzuschmeißen, erledigen die meisten handwerklichen Dinge selbst. Unsere Urlaube kosten wenig (JH, Radreisen, Camping), wir kaufen unsere Rechner gebraucht, haben keine Smartphones oder Elektroschnickschnack. Wir haben gute Jobs, wir haben Nebenjobs, wir investieren. Wir haben eine fette Sparquote. Wir leben anders als unsere gleichverdienenden Kollegen.

Klingt frugalistisch? Ist es nicht: wir haben ein sauteures Haus in guter Wohngegend, einen (wenn auch kleinen) Restkredit, geben Geld für unnützen Kram (Aussenanlagen, besondere Fenstergriffe o.ä.) aus, horten jede Menge Dinge. Ich zwinge mich, ein Mindestbudget für Kleidung auszugeben, da ich dazu neige, sonst nur "gute Sachen" aus den 90ern aufzutragen. Wir haben eine sehr preiswerte Küche, aber einen Mercedes unter den Heizungsanlagen. Bei allem, was langfristig genutzt wird, ist mir der Preis relativ schnuppe. Unsere Kinder machen alles, was andere Kinder hier auch machen. Und wenn das teuer ist, zahlen wir es eben.

Teilzeitfrugalist

@Katja_neu: OK, verstehe. Also ich habe keine eigenen Kinder und kann deshalb nur von Bekannten oder aus meiner eigenen Kindheit berichten. Obwohl meine Eltern beide gearbeitet haben und wir niemals irgendwelche Sozialleistungen bekommen hatten, standen da weniger als 5.000 DM / Monat zu Verfügung. Ich rechne dass jetzt einfach mal 1:1 zurück. Wenn man die Inflation abzieht, dürfte das mit Anfang der 1990er sicher hinkommen. Wir haben aus meiner Sicht trotzdem ein normales Leben geführt und wie gesagt ich kenne auch Leute die als 4-köpfige Familie deutlich weniger als 5.000 haben und keinerlei Sozialleistungen bekommen und auch nicht frugalistisch leben. Deshalb verwundert es mich eben etwas. Aber gut, mit dem Haus, das ist ein ganz entscheidender Aspekt. Das mit den einkommensabhängigen Kosten habe ich nicht so ganz verstanden. Kinder bringen auf der anderen Seite auch eine ganze Menge Steuerersparnis.

Es klingt für mich etwas widersprüchlich, wenn du schreibst, dass du der Familie die Haare selbst schneidest, ihr alles gebraucht kauft oder repariert, auf der anderen Seite aber habt ihr ein sauteures Haus und gebt Geld für "unnützen" Kram aus. Also ich persönlich würde dann lieber auf die teuern Fenstergriffe verzichten und statt dessen zum Friseur gehen. Von den Fenstergriffen hat man ja nichts, der Friseur bingt aber eine Art Lebensqualität.

Ich persönlich habe mich immer darauf konzentriert zuerst die großen Kostentreiber in den Griff zu bekommen. Es nützt nichts z.B. den Handyvertrag von 30 auf 20 EUR zu senken oder Geräte zu reparieren oder immer bei Aldi die Sonderangebote einzusacken, wenn ich z.B. 200 EUR pro Monat durch eine günstigere Wohnung oder 100 durch ein kleineres Auto einsparen kann. Die Miete oder das selbst genutzte Wohneigentum ist bei den meisten der größte Kostentreiber. Weiterhin habe ich sämtliche unnötigen Versicherungen rausgeschmissen und bei den notwendigen auf günstige gewechselt. Ich hatte ein Kapitallebensversicherung, die immernoch eine gute Verzinsung hatte, aber ich habe gemerkt, dass die Versprechen am Ende nicht eingehalten werden und ich durch eigene Investition viel mehr Gewinn erwirtschaften kann. Also weg damit. Durch energiebewußtes Verhalten habe ich auch ganz gute Ergebnisse erzielt. Im Winter sorge ich immer für eine gute Lüftung und drehe die Heizung ab, wenn ich die Wohnung verlasse. Hier habe ich etwa 300 EUR erstattet bekommen. Mein Auto fährt mit Autogas, das bringt enorme Einsparungen, da ich im Jahr etwa 20.000 km zurücklege. Ich habe mir einen gebrauchten Renault für ca. 9000 EUR (inkl. der Gasanalage) gekauft. Da ist die Abschreibung nicht so hoch. Und ich fahre meine Autos auch ziemlich lang. Bei meinem Vorgängerauto (Renault Mégane) bin ich so auf 15 Cent/km gekommen.

Die meisten Einsparungen, die wirklich viel bringen, merkt man im täglichen Leben kaum. Z.B. hat sich in den letzten 2 Jahren an meinem Lebenskomfort nichts geändert, aber ich habe ca. 100 EUR mehr pro Monat in der Tasche, weil ich meine Versicherungen optimiert habe. Beim Auto das gleiche, ich fahre mit meinem Mégane recht komfortabel und finde ihn nicht soo viel schlechter als einen Golf, aber die Kosten sind um ein Vielfaches geringer. Ich bin kein wirklicher Hardcore-Sparer, meine Lebensmittel kaufe ich oft bei EDEKA und nicht bei ALDI. Es sind jedoch die Kosten von denen man nichts hat, die einen arm machen. Ein selbst genutztes Einfamilienhaus ist aus meiner Sicht keine Investition, sondern Luxus. Deshalb kaufe ich mir soetwas auch nicht. Ich habe in den letzten Jahren eine Rendite von durchschnittlich 11% nach Steuern eingefahren. Wenn ich mir ein Eigenheim für vielleicht 300.000 EUR zulegen würde, müsste ich auf Einkünfte in Höhe von 33.000 EUR im Jahr verzichten. Dafür kann man sich auf der anderen Seite ein ganz schön tolles Haus mieten. Die Investition in ein selbst bewohntes Haus ist erstmal totes Kapital. Nach 30 Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind, merken dann die meisten, dass es zu groß ist und verkaufen den Schuppen. Aber was nützt es, dann vielleicht 500.000 EUR Erlös zu bekommen, wenn man schon auf die 80 zugeht. Da kan man das Geld auch nicht mehr ausgeben. So habe ich das zumindest in meinem Umfeld erlebt.

Zitat von Fritz am 13. September 2018, 18:41 Uhr

Das mit den einkommensabhängigen Kosten habe ich nicht so ganz verstanden.

Einkommensabhängige Kosten sind z.B. Kita-, Musikschul- oder Hortgebühren, die nach Einkommen gestaffelt erhoben werden. Wer wenig verdient zahlt dafür gar nichts, wer viel verdient viel. Wir zahlen knapp 1000. Wenn wir kaum verdienten reduzierte sich dieser Posten auf Null.

Es klingt für mich etwas widersprüchlich, wenn du schreibst, dass du der Familie die Haare selbst schneidest, ihr alles gebraucht kauft oder repariert, auf der anderen Seite aber habt ihr ein sauteures Haus und gebt Geld für "unnützen" Kram aus. Also ich persönlich würde dann lieber auf die teuern Fenstergriffe verzichten und statt dessen zum Friseur gehen. Von den Fenstergriffen hat man ja nichts, der Friseur bingt aber eine Art Lebensqualität.

Das ist sicher persönliche Einstellungssache. Ich freue mich täglich über die schönen Griffe und schaue mir selber selten auf den Kopf 😉 Den Griff kaufe ich einmal im Leben, der Friseur muss immer wieder bezahlt werden. Der frugalistische Teil unserer Lebenshaltung ist ja nicht wirklich notwendig, wir wollen nicht früh aussteigen. Ich komme aus einer armen Familie und habe auch selber lange nur wenig gehabt. Die dabei erlernten Verhaltensweisen bin ich nie so richtig wieder losgeworden. Und ich finde sie hier bei den Frugalisten wieder.

Ein selbst genutztes Einfamilienhaus ist aus meiner Sicht keine Investition, sondern Luxus. Deshalb kaufe ich mir soetwas auch nicht. Ich habe in den letzten Jahren eine Rendite von durchschnittlich 11% nach Steuern eingefahren. Wenn ich mir ein Eigenheim für vielleicht 300.000 EUR zulegen würde, müsste ich auf Einkünfte in Höhe von 33.000 EUR im Jahr verzichten. Dafür kann man sich auf der anderen Seite ein ganz schön tolles Haus mieten. Die Investition in ein selbst bewohntes Haus ist erstmal totes Kapital. Nach 30 Jahren, wenn die Kinder aus dem Haus sind, merken dann die meisten, dass es zu groß ist und verkaufen den Schuppen. Aber was nützt es, dann vielleicht 500.000 EUR Erlös zu bekommen, wenn man schon auf die 80 zugeht. Da kan man das Geld auch nicht mehr ausgeben. So habe ich das zumindest in meinem Umfeld erlebt.

Da hast Du völlig recht. Ich sehe das auch als Luxusausgabe. Nicht als Investition. Die laufenden Kosten und Renovierungen sind wie eine Miete, man kann froh sein, wenn das Kapital erhalten bleibt. Zumal wir auch noch zu viel Wohnraum haben, der dann auch wieder geheizt, geputzt, usw werden will. Aber wir haben Spaß dran.

Was wir nie wollten und auch jetzt nicht haben ist das Hamsterrad, viel Geld heranschaffen zu müssen um laufende Kosten zu decken. Wir kämen auch heute noch mit einem Gehalt gut zurecht, das Haus ist in wenigen Jahren abbezahlt, wir hätten jetzt schon genügend freie Mittel, komplett zu tilgen. D.h. in vier, fünf Jahren, wenn die Kinder aus der teuren Kita raus sind und der Kredit wegfällt, sinken die monatlichen Ausgaben um über 2.000. Und in den restlichen 3.000 sind dann immer noch eine großzügige Altersvorsorge und 500 Renovierungspuffer enthalten.

In 20, 25 Jahren würden wir das Haus gerne wieder verkaufen, sollte hier im Ballungsraum in guter Lage problemlos möglich sein.

Teilzeitfrugalist

Wie gesagt ich bin auf dem Stand wo Ihr hinkommen wollt.

hier nochmal meine Tips

a) sparsam leben IMMER

b) einkommen erhöhen

c) Vermögen erhöhen durch investieren

d) zeitoptimiert leben

e) Ziel setzen für Motivation

f) Geld ist nur Zahlen auf dem Konto also nicht abheben

g) kaufen was man will aber keine Zeit daran verschwenden

h) Risiko akzeptieren

i) Man muss schlau sein

 

j) was finden was skalierbar ist 🙂

 

skalierbar ist imho nur die Börse d.h. man kann Zeit * Geld einsetzen um mehr Geld zu verdienen

 

h) Fremdkapital benutzen

Fremdkapital ist der Schlüssel zum Erfolg sei es beim Immo Kauf oder bei der Börse

a) sparsam leben IMMER

Das war ja soweit schon bekannt, ob das "immer" sein muss oder nicht sei mal dahin gestellt - hier sehe ich es wie Oliver auch, ab und an muss man sich was gönnen - sei es ein Aufenthalt im 4-Sterne Hotel oder ein Kurztrip irgendwohin wo man noch nie war.

Nur sollte man sich nicht daran gewöhnen.

 

b) einkommen erhöhen

Leichter gesagt als getan, meine Einkommenserhöhung kam zunächst durch den Techniker und dann nochmals dadurch, dass ich noch den Meister (Handwerksmeister - Berufsbegleitend) obendrauf gesetzt habe.

Dafür hat man aber dann mal Lohnausfall (bei Vollzeitschule, bei mir beim Techniker), BaFög-Schulden (auch nicht gerade wenig), Kosten für das Meisterstück etc. bla bla.

Summa Summarum bei mir mal ~ 60.000 € die mich die Weiterbildungen kosteten (Techniker & Meister zusammen, Lohnausfall etc. eingerechnet); durch die Lohnerhöhung ist aber das Geld in 6-8 Jahren wieder drin.

Nur muss man dazu sagen, dass nicht jeder die Möglichkeit hat - und einen Techniker nebenher durchzuzuiehen über die Dauer von ~ 5 Jahren ist herb; mir haben die 2 Jahre Meister "nebenberuflich" gereicht...

 

c) Vermögen erhöhen durch investieren

Eigentlich logisch

 

d) zeitoptimiert leben

Was heißt das für Dich genau?

Meine Zeit ist soweit optimiert, dass ich täglich im Schnitt 9,5 Stunden im Geschäft verbringe - der Rest optimiert sich von alleine durch Fahrtzeiten zur Arbeit, Sport, Haushalt und Ladenöffnungszeiten ...

...ich schätze bei anderen Leuten die Vollzeit arbeiten und nicht irgendwo in der Industrie sitzen (also schön mit 35 Stunden Woche, keine Überstunden und Co.) wird das genauso oder ähnlich aussehen.

 

e) Ziel setzen für Motivation

Das ist absolut richtig, ohne Ziele ist man m.M.n. wie ein Schiff ohne Ruder

 

f) Geld ist nur Zahlen auf dem Konto also nicht abheben

Hier bin ich nicht so ganz "d'accord" - von was lebst Du dann, wenn Du nicht abhebst?

 

g) kaufen was man will aber keine Zeit daran verschwenden

Das Widerspricht doch Punkt "f"

 

h) Risiko akzeptieren

Man muss sich des Risikos bewusst sein (ich nehme an du meinst bei der Geldanlage) und wissen, dass Risiko und Rendite immer Hand in Hand gehen d.h. Mehr Rendite = mehr Risiko.

 

i) Man muss schlau sein

Das ist doch jeder, zumidnest habe ich keinen getroffen der je von sich behauptet hat er wäre Dumm.

Was ist hier denn genau gemeint?

 

 

@Badner, ich denke unter f) meint frugalist dass man vom Anlagekonto nichts abhebt. Das Girokonto hat man zum Leben und sich was gönnen 😉

@frugalist

Ich gehe mit vielen Dingen konform was Sie schrieben, jedoch um 7:18 liegen Sie aus meiner Sicht deswegen daneben , da dass ggf. die Jüngeren hier ggf. kritiklos so übernhemen oder gar umzusetzen. Die Gefahr, dass man das nicht aushält ist groß!

Ich habe alle drei größeren Börsen crashs der letzten Jahrzehnte mitgemacht. 87.er (als ganz ganz junger Mensch), dot com Blasenplatzer und den Banken crash sowieso. Skalierbar ist die Börse über Dekaden, ausdrücklich Mehrzahl... von 2000 bis 2010 war da gar nix zu skalieren!

Fremdkapital und Aktienanlage? Da würde ich mal die silberne Kugel auspacken wollen. Ich kennen Leute denen haben die Banken Teile des Depots aufgelöst, weil die Kurse / Depotwert unter die Sicherungsgrenze der Bank gefallen ist! Das ist bitter und gerade Leute mit wenig Kapital kann das das Genick brechen!

Ich bin ein klarer Gegner von Fremdkapital: Sowohl bei Immobilien, bei Aktien sowieso.

Statt Zinsen zu bezahlen will man ja Zinsen bekommen, und dass man immer besser ist als sich ändernde der Zinsmärkte (inkl. Kursrisiko) ist gewagt! Geduld ist heir ein Tugend!

Dennoch: Gehalt erhöhen wie es nur geht ist immer angesagt. Fleiß, Optimismus, besser sein als die anderen, Kompetenzen dazugewinnen, Chef überzeugen, besser: Chef werden!

Selbstständigkeit ist ebenfalls eine Option: Wenn Fleiß und Genauigkeit vorhanden sind... egal was Sie machen: Sie werden stets besser als ihr Wettbewerb sein! Zwingend beachten: Sozialversicherungesfreiheit ist höher rentierlich jedoch nicht ohne Risiko!

Und was Sie schreiben über (bewussten) Konsum: 100 % Zustimmung: Wenn man was will, kauft man sich das, fertig! Hier Gedanken zu verschwenden ob bei Anbieter A oder B... einfach vergessen diese Aktivität! Die Zeit ist besser eingesetzt um sich Gedanken zu machen wie man mehr Geld ranbaggern kann (Qualifikation steigern, 100 % Einsatz im Job zeigen und dort konzentriert arbeiten,  usw.)!  Mir fällt da ein bon-mot ein: Der durchschnittliche Deutsche verbringt mehr Zeit damit sich mit dem Kauf einer neuen Waschmaschine zu beschäftigen als damit wie er sein Geld anlegt!

Wie war!

 

Zitat von Frugalist am 14. September 2018, 7:15 Uhr

Wie gesagt ich bin auf dem Stand wo Ihr hinkommen wollt.

Das unterstellt, das wir alle das Gleiche unter Frugalismus bzw. finanzieller Freiheit verstehen.

Wir z.B. hatten nie das Ziel ein fettes Depot aufzubauen, von dem wir leben können. Wir arbeiten beide ganz gerne und können uns eine Leben ohne Arbeit auch nicht vorstellen. Auch würden wir unseren Kindern kein Leben als Privatier vorleben wollen.

Was wir aber schon wollten und bisher auch immer hatten: wir wollten nie in einem finanzielle Hamsterrad gefangen sein. Geld zum nächsten Monat haben müssen, des Geldes wegen einen ungeliebten Job nicht kündigen können, nicht nach Belieben der Kinder wegen kürzer treten können, bis zur Rente arbeiten müssen, usw.

Mein Ziel ist es zuallererst, gut zu leben. D.h. nicht, dass das Geld zum Fenster herausgeschmissen wird, sondern dass bewusst konsumiert wird. 100,- für irgendwelchen stylischen Schrott würde ich nie ausgeben. Über 100,- für etwas Langlebiges oder den Musikunterricht der Kinder denke ich nur kurz nach. Die hier besprochenen Techniken wende ich alle seit über 20 Jahren an, aber eben nicht mit dem Ziel des dicken Depots sondern dem Ziel, Geld für sinnvolle Ausgaben übrig zu haben. Ein halb so dickes Depot, eine auskömmliche Altersvorsorge, genügend Rücklagen um die nächsten Jahre finanzieren zu können, ergeben sich dabei nebenher von selbst.

Teilzeitfrugalist

mit nicht "abheben" habe ich das geistig gemeint. z.b. habe ich 2017 ca. 1m an der Börse gemacht und habe mir nicht gleich einen Porsche bestellt oder ähnliches. Ich lebe weiter "bescheiden" wie immer.

 

mit g) meine ich keine Zeit an gekaufte Produkte verschwenden z.b. alle Funktionen des Handys zu suchen , das Bild des TV tagelang zu optimieren. Dies ist Zeitverschwendung.

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