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2025: Ziel finanzielle Freiheit

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@muslime_frugi

Hauswert ist in der Betrachtung eine statische Größe, wenn ich das richtig verstaden habe. Frage: Wie hoch sind die Mieteinnahmen und welcher Verzinsung entspricht das dann? Gibt es alternative Analgen die eine ähnliche Rendite erwirschaften.

Das mit der emotionalen Differenz zur Arbeit kenn ich gut. Ich kann nur sagen, die letzten 1-3 Jahre hätte ich mir nicht mehr antun sollen, aber ggf. als persönlicher Ablöseprozess ggf. dann doch sinnvoll. (Ist aber eine Quälerei und tut einem wahrscheinlich nicht gut.)

Zitat von Absprung_2020 am 6. Januar 2021, 9:59 Uhr

Das mit der emotionalen Differenz zur Arbeit kenn ich gut. Ich kann nur sagen, die letzten 1-3 Jahre hätte ich mir nicht mehr antun sollen, aber ggf. als persönlicher Ablöseprozess ggf. dann doch sinnvoll. (Ist aber eine Quälerei und tut einem wahrscheinlich nicht gut.)

Kann  ich bestätigen:

Ich hatte 2 Jahre vorher unterschrieben. Das Jahr nach der Unterschrift war super. Ich fühlte mich wie der König. Dann wurde es im Büro immer zäher. Die letzten 3 Monate waren erstaunlicherweise die schlimmsten: ich kann etwas nur 100% machen oder gar nicht. Es hat mich irgendwie schon alles nicht mehr interessiert. Zu tun war eigentlich noch genug, aber es war auch unsinnig, jetzt noch neue Themen zu starten. Die Übergabe war hakelig. War dann vielleicht noch von 9 bis 15/ 16 Uhr im Büro und die Hälfte der Zeit mit Abschiedskaffees beschäftigt.

@OM & Privatier: Ich bin 49. Eure offene Meinung zu dem Haus und der Extrarunde schätze ich! Aus rationaler und frugalistischer Brille absolut richtig und nachvollziehbar. Ich brauche noch etwas für den Prozess das Ergebnis ist offen. Mal schauen was kommt.

@Absprung_2020:

Ja, die Immobilien sehe ich eher statisch. Ich schaue mir von Zeit zu Zeit das Marktumfeld an und die angegebene Bewertung ist m.M.n. realistisch/konservativ.

Das Haus habe ich für 3.400€ kalt an einen Expat befristet vermietet. Bezogen auf die geschätzten 1.100k€ Martktwert entspräche das einer Bruttomietrendite von 3,7%. Steuern sind durch hohe Werbungskosten gering und mit fiktiver Instandhaltungsrücklage dürfte ich bei 2,5% Mietrendite nach Steuern und Rücklagen liegen. Das hab ich ganz knapp bei meinem Depot brutto.

Die Familie die es mietet ist toll. Verschönern es sogar. Fast wie Housekeeping 😉

Zur dauerhaften Vermietung halte ich ein EFH als nicht geeignet. Ich brauche die Zeit für mich zur Klärung. Danach verkaufe ich es oder bewohne es selbst wieder.

Die kleine Wohnung möchte ich beim nächsten Mieterwechsel verkaufen. Dann könnte sein dass ich gar nicht mehr vermiete. Ob ich mich dann mit so hoher Aktienquote wohler fühlen würde zweifel ich an.

Die Anmerkungen wegen meiner Extrarunde sind berechtigt und könnten sich auch bei mir nachträglich betrachtet bewahrheiten. Da die Entscheidung mit dem Haus noch unklar ist und Unterhaltsverpflichtungen bestehen ist es mir jetzt noch zu wacklig.

 

Zitat von Muslime_Frugi am 6. Januar 2021, 12:54 Uhr

@OM & Privatier: Ich bin 49.

 

Ok, dachte, du bist schon 2,3 Jahre älter. Du musst dich mit der Entscheidung ja auch wohl fühlen und mit 49 hast du noch einige Jahre bis zur Auszahlung deiner (reduzierten) Rente zu überbrücken.

Hi zusammen!

@muslime_frugi Du bist quasi 1 Jahr älter als ich. Ich bin seit 01.01.21 raus aus dem geregelten Arbeitsalltag. Meine Abfindung kommt Ende Januar. Dann sieht es bei mir folgendermaßen aus:

Cash 127.000 €
ETF-Depot (+wenig Aktien) 153.000 €
unregelmäßge Mieteinnahmen (Airbnb), netto akt. Immowert: ca. 300.000 € 416 €/Monat
regelmäßige Mieteinnahmen (Mehrfamilienhaus), netto akt. Immowert: ca. 1 Mio € 1920 €/Monat
betriebl. Rente, Lebensvers., Riester 85.100 €
Summe 1.665.100 € 2.336 €/Monat

Ich bin auch immer wieder am überlegen, ob ich unser Mehrfamilienhaus verkaufen soll. Wir haben im Dezember vorsorglich ein Anschlußdarlehen aufgenommen, da ich als nicht mehr beschäftigte ab diesem Jahr kein Darlehen mehr bekommen (oder zu ganz miesen Konditionen). Aktuell bin ich allerdings der Meinung, dass wir es noch weitere 5 Jahre halten werden. Mir ist aktuell alles zu unklar/unsicher. Mit regelmäßige 2.000 € Mieteinnahmen lebe ich ruhig und kann gut schlafen.

Bei einem Verkauf müßte ich (1 Mio) das Geld anlegen. ETF? Aktien? Ist mir aktuell alles zu riskant. Ich wüßte nicht, ob ich noch gut schlafen könnte, wenn ich 30-40% Verlust hätte.

Risiko bei mir: ich rechne immer mit/für den Doppelpack :-). Also mein Mann und ich. Oben stehendes Vermögen gehört mir nicht alleine sondern gehört uns gemeinsam. Bei einer Trennung würde alles halbiert werden.

Mit was ich nicht rechnen möchte und auch nicht rechne: Meine Mutter wird mir (und meiner Schwester) ein Einfamilienhaus hinterlassen. Da kommt irgendwann auch noch ein wenig dazu. Das ist quasi der absolute Notfallgroschen mit dem ich nicht rechne aber den man (ob man möchte oder nicht) immer unbewußt im Kopf hat.

Wäre das Mehrfamilienhaus ein Einfamilienhaus, dann wäre es weg. Da wäre mir das Risiko, dass da was ausfällt ebenfalls zu hoch. Aber ich kann es nachvollziehen, dass Du es behälst und die sichere Miete einsackst. Aber aufhören zu Arbeiten könntest Du m.M. nach locker.

Ich kann das was @privatier meint nur bekräftigen: verpasse es nicht. Sonst bereust Du es irgendwann. Das Leben ist zu kurz, zumindest fliegen die Jahre mit jedem Jahr was man älter wird, schneller an einem vorbei. Muss ich Dir nicht sagen...wir sind ja quasi fast gleich alt 🙂

Frisa

Zitat von Frisa am 6. Januar 2021, 14:57 Uhr

Risiko bei mir: ich rechne immer mit/für den Doppelpack :-). Also mein Mann und ich. Oben stehendes Vermögen gehört mir nicht alleine sondern gehört uns gemeinsam. Bei einer Trennung würde alles halbiert werden.

Dann immer schön lieb zueinander sein, sonst musst du mit 60 wieder Pizza ausfahren :mrgreen:

Zitat von Frisa am 6. Januar 2021, 14:57 Uhr
unregelmäßge Mieteinnahmen (Airbnb), netto akt. Immowert: ca. 300.000 € 416 €/Monat

 

Das ist aber dünn...willst du die Wohnung nicht verkaufen?

Zitat von Privatier am 6. Januar 2021, 15:37 Uhr
Zitat von Frisa am 6. Januar 2021, 14:57 Uhr

Risiko bei mir: ich rechne immer mit/für den Doppelpack :-). Also mein Mann und ich. Oben stehendes Vermögen gehört mir nicht alleine sondern gehört uns gemeinsam. Bei einer Trennung würde alles halbiert werden.

Dann immer schön lieb zueinander sein, sonst musst du mit 60 wieder Pizza ausfahren :mrgreen:

🙂 ja. Risiko. Zur Not machen wir eine Zweckgemeinschaft. Späßle.

Jetzt ernst: ja. ist riskant/kritisch bzw. weiss auch nicht so richtig. vielleicht auch nicht. Verkaufen wir die Immobilie, gehören mit 500.000 €. Verkaufen wir nicht, gehören mir ca. 1000 € Miete/Monat + Cash/2 .  Als Frugalisten sollte das reichen (und würde/muss auch reichen).

Ich muss mir dieses erste Jahr Beschäftigungslosigkeit anschauen. Mal schauen was am Ende des Jahres rauskommt. Minijob? Gute Rendite, so dass das Vermögen weiter wächst? etc.

Aktuell habe ich einen Minimini-Job. 80 €/Monat 🙂 . Lebensmittel sind gesichert!

 

Zitat von Privatier am 6. Januar 2021, 15:39 Uhr
Zitat von Frisa am 6. Januar 2021, 14:57 Uhr
unregelmäßge Mieteinnahmen (Airbnb), netto akt. Immowert: ca. 300.000 € 416 €/Monat

 

Das ist aber dünn...willst du die Wohnung nicht verkaufen?

Bin mir nicht sicher, hatten wir glaub schon mal irgendwo in einem Thread.

Es handelt sich hier um ein Einfamilienhaus mit 3 Wohneinheiten (3 kleine Ferienwohnungen). Nachbarhaus zu meiner Mutter. Und ihr zuliebe kann/will ich das Haus nicht verkaufen. Balkon hängt am Balkon und die möglichen Nachbarn würde quasi meiner Mutter in die Wohnung schauen. Vom möglichen Lärmpotential oder sonstigem möglichen Ärger ganz zu Schweigen. Wenn meine Mutter mal nicht mehr ist, ist auch das Haus weg.

...bzw. andere Idee/Gedanken: wir wohnen aktuell in Miete. Wenn wir wegen Eigenbedarf gekündigt werden würden (unsere Vermieterin ist über 80), würden wir in dieses Haus einziehen.

Die Mieteinnahmen sind auch sehr konservativ von mir angegeben. Aufgrund Corona erwarte ich weniger Airbnb-Buchungen als in den letzten Jahren. Kann aber auch das absolute Gegenteil passieren und mehr Nachfrage sein. Ist nicht abzusehen.

...nochmal über die Mietangabe nachgedacht. Ist eigentlich quatsch was ich da geschrieben habe. Ich habe den Betrag quasi aus der Steuererklärung herausgenommen. Da sind aber Schuldzinsen, Abschreibung, etc. alles schon abgezogen. Also die Miete ist deutlich höher als nur 416 €. Eher 700-800 €.

Auch die Mieteinnahmen aus dem Mehrfamilienhaus sind deutlich höher. Auch da sind Schuldzinsen, Abschreibung, etc. mit drin. Also da bleibt auch deutlich mehr hängen. Ca. 2.500 €/Monat

klingt so schon besser...

@frisa schoen auch von dir mal wieder zu hoeren!

Wie fuehlt es sich die neue Freiheit bei dir an?
LG

Zitat von Privatier am 6. Januar 2021, 16:24 Uhr

klingt so schon besser...

bin immer eher etwas konservativ mit den Beträgen unterwegs. Wenn's am Ende immer mehr ist was abfällt freu ich mich 🙂

Zitat von OM am 6. Januar 2021, 17:33 Uhr

@frisa schoen auch von dir mal wieder zu hoeren!

Wie fuehlt es sich die neue Freiheit bei dir an?
LG

naja...sind ja erst ein paar Tage. Obwohl ich in den letzten Wochen/Monaten quasi gut ausgeschlichen bin 😉

Bis jetzt fühlt es sich sensationell gut an. Ich vermisse bisher nichts. Ich habe seit Corona-Ausbruch sowieso nur im HomeOffice "gearbeitet" (bzw. auf meinen offiziellen Ausstieg gewartet). Das "arbeiten" war lästig, weil man halt doch immer noch gebunden war (wenn ich auch nur in Teilzeit, also nur vormittags, gearbeitet habe).

Aber jetzt darf ich ganz offiziell auch vormittags machen was ich will. Und das ist prima! Meine Tage sind vollkommen ausgefüllt.

Montag und Mittwochvormittags habe ich einen 1-Stunden-Job (Pferdeäpfel auflesen, Pferde Wasser geben). Bekomme dafür 80€/Monat. Mache es weniger fürs Geld als viel mehr wegen dem Spaß. Und damit ich ein wenig eine Struktur habe bzw. motiviert bin, das Bett zu verlassen 🙂  lol .

Nachmittags, ab 13:30 Uhr bin ich täglich dabei Hunde aus dem Tierheim Gassi zu führen (mach ich seit gut 2 Jahren, täglich). Bis ca. 17:00 Uhr. Danach gehts nach Hause, Abendessen und dann bin ich so müde, dass ich spätestens um 21:30 Uhr schlafe 😆

Also mehr brauch ich nicht zum Leben (was die Aktivitäten angeht). Wenn es mit dem Geld so klappt wie ich mir das vorstelle, dann ist aktuell alles paletti und ich bin mehr als zufrieden. Es gibt zwar immer noch Träume die ich mir evtl. verwirklichen möchte, aber ich überhaste vorerst mal nichts.

Hi Frisa

Glückwunsch zum finalen Ausstieg!

Ich bin sicher, dass alles klappen wird. Wenn du merkst dass es eng wird wirst du was Erfüllendes zum Zuverdienen finden.

Soweit ich weiß arbeitet dein Mann noch. Wenn er auch früher aufhört wäre es mir ohne Vermögensverzehr etwas zu dünn.

Es handelt sich bei den Immobilien ja nicht um Eigentümergemeinschaften bei der Rücklagen gebildet werden. Wenn du 1% Instandhaltungsrücklage berücksichtigst kommst du auf etwa 2% Mietrendite. Du schreibst netto, Kennst du schon deine eure Steuerquote? Dürfte aber eher besser werden da sich die Gesamteinkünfte reduzieren.

Eine Trennung wäre natürlich eine Katastrophe. Malen wir mal nicht den Teufel an die Wand.

Die Form wie und mit wem man zusammenlebt oder auch nicht ist natürlich absolut relevant! Sind die Kinder mal selbständig und wohnen nicht mehr in meinem Haushalt (auch gemeinsame Urlaube etc..) und zieht meine Freundin mit mir zusammen fallen bei mir 50%!!! Meiner Kosten zu heute weg.

Gar nicht daran zu denken wenn ich eine Partnerin mit ähnlicher Leistungsfähigkeit gehabt hätte!

Ich wünsche dir/euch das Beste. Bleib hier treu und berichte weiter wie es dir geht.

Liebe Grüße

 

 

@frisa

Kompliment wie Sie das für sich entscheiden und umgesetz haben! So wie Sie das beschreiben scheinen Sie auch für ggf. kommende Stürme jederzeit gewappnet, da elastisch im Kopf und folglich jederzeit resilient. Da werden sich viele methodisch - emotional was abschauen können, so auch ich.

@muslime_frugi

Will ja nicht Hobbypsychologe spielen, aber ich denke Sie sollten da mal ein bisschen Richtung Frisa identifizieren ... elastisch-positiv-stoizistisch im besten Sinne so rein von der inneren Überzeugung. Nur nachdenken ändert ja erst mal  gar nix. Oder per Kalenderspruch: Willst du was ändern, musst du dich ändern. Positiv: Eingebogen auf den Weg sind Sie ja schon.

@muslime_frugi ja wir legen ein wenig Rücklagen beiseite. Das Haus ist zwar vollständig kernsaniert und es dürften keine großen Dinge kommen, aber man weis ja nie.

1%, 2%, 3%...ehrlich gesagt weiss ich das gar nicht so richtig. Klar, wenn man jetzt verkaufen würde, hätte man evtl. 1 Mio €. Aber wie schon geschrieben, was mach ich mit denen? Und wie lege ich die an, so dass ich ruhig schlafen kann? Jetzt bekomm ich ca. 2.500 € jeden Monat. Wenn mal bisschen Leerstand ist, dann sind es immer noch 1.500 € (oder mehr). Damit läßt es sich immer noch leben.

Mein Mann arbeitet noch (24h/Woche, also auch schon in Teilzeit). Wir schauen uns jetzt dieses Jahr 2021 an (ohne mein Einkommen). Wenn wir gut zurecht kommen, dann wird er auch aussteigen.

@absprung_2020 ach herje...ist mir fast bisschen peinlich. Danke für die Komplimente. Aber ich sehe mich selber gar nicht so. Ich bin lediglich eine "Beobachterin". Meine Schwiegermutter hatte ca. 900 € Rente (ohne Wohneigentum). Davon konnte sie leben. Meine Mutter hat ca. 1.400 € Rente. Davon kann sie auch leben (trotzt hohen Energiekosten, mit Auto). Natürlich leben sie nicht in sauß und braus. Aber zufrieden.Das reicht mir auch. Wir sind schließlich in einem Frugalisten-Forum 😀 .

Ich hatte wirklich die Nase voll vom Arbeiten. Die Arbeit machte schon lange keinen Spaß mehr (Großkonzern, Bürokratie ohne Ende, unfähige Leute machen Karriere) und immer mehr Kollegen sind/werden krank (Burnout, Depressionen). Ich möchte mir selbst nicht vorwerfen, mein Leben nicht gelebt zu haben. Mit der Arbeit hatte ich nicht das Gefühl ein sinnvolles Leben zu führen. Manchmal war sogar das Gegenteil der Fall (nämlich, dass man bei Betrügereien, Entwicklung von schlechten Produkten, etc. mitgewirkt hat).

Ich habe aber auch bemerkt, dass viele Menschen anders damit umgehen. Viele Verdrängen die Dinge und machen sie schöner als dass sie sind. Man schaut gern weg, damit man sich nicht eingestehen muss, dass man bei dem ganze Mist mitgemacht hat. Verantwortung wird immer schön weggeddrückt. Keiner will sie mehr übernehmen. Vielleicht ist das auch ein Weg. Meiner ist es aber nicht.

Ob das Alles am Ende eine gute Entscheidung war und ich nichts bereuen werde, das kann ich jetzt (leider) noch nicht sagen. Das wird die Zukunft mir zeigen.

Aktuell bin ich sehr zufrieden und happy (...das Wetter könnte ein wenig wärmer sein 😉 ). Ich werde berichten wie es läuft.

@Absprung_2020

Den Hobbypsychologen nehme ich gerne an. Ich erwarte ihn sogar hier im Forum, kann er doch hilfreich sein beim Spiegeln unserer selbst. Von daher danke dafür! Das Wichtigste am Ende ist jedoch dass jeder seinen eigenen Weg geht und auf sein Inneres hört. Jeder hat sein individuelles Umfeld und  eigene Glaubenssätze (die es zu hinterfragen gilt). Ich habe hier gelernt weniger auf die Weltuntergangspropheten zu hören und mir selbst zu vertrauen. Deshalb habe ich verschiedene Zielgrößen meiner Planung aufgeweicht und bin mutiger früher zu gehen. Jedoch bin ich nicht für mich alleine da, der Verantwortung für meine Kinder nachzukommen hat oberste Priorität. Eine verlässliche Partnerin habe ich nicht im Boot. Im Gegenteil hier muss ich stützen, um meine Kinder zu schützen.

@Frisa:

Über die Konzernschmerzen hatten wir es ja öfters. Ich fühle diese auch und das von dir Geschriebene. Und ja, das System produziert gestörte Persönlichkeiten verschiedener Couleur. Rückblickend bin ich froh 2/3 meines Arbeitslebens bei etwas kleineren Firmen gearbeitet zu haben. Spaß an der Arbeit selbst habe ich schon noch. Dankbar bin ich aber auch über die Vorzüge wie kleine Sabbaticals, die ich regelmäßig nutze und Home Office. Diese tragen sicher die nächsten 2, 3 Jahre . That´s it.

Mit etwas Verzögerung möchte ich auf die Fragen von @muslime_frugi aus dem Beitrag #118 eingehen:

"...Wie machst du es jetzt? Mit Einzelaktien oder EFT´s? Welche Strategie (DIV/Value/Growth etc.) Mit der Immo hast du ja aber diversifiziert. Bis 2025 sind es nun mal noch gut 4 Jahre, da kann es sich in Aktien lohnen. Oder wie du sagst bei unglücklichen Umständen dazu sorgen etwas länger zu arbeiten. Gibt es weitere Überlegungen zur Entnahmestrategie?..."

Investitionen in Aktien

Hier halte ich eine Mischung aus ETF's und Einzelaktien. Ich hätte es noch vor ein paar Jahren nicht gedacht, habe aber tatsächlich Freude an der Beschäftigung mit Einzelwerten gefunden und gerade in der Krise hat es mich schon in den Fingern gejuckt bei dem einen oder anderen Wert zuzugreifen :-).  In der nächsten Zukunft möchte ich allerdings die ETF Positionen weiter ausbauen und die Einzelaktien tendenziell langfristig halten. Ich halte eine Mischung aus Dividenden und Wachstumstiteln. Gemäss Div Timer wird für 2021 für das Gesamtportfolio eine Jahresbruttodividende in Höhe von ca. 14.200 Euro prognostiziert (2020 noch nicht repräsentativ da ich mit dem Grossteil des Portfolios erst eingestiegen bin). Von der fast schon philosophischen Diskussion ETF vs. Einzelaktien, Dividende vs. Wachstum habe ich mich bisher nicht anstecken lassen, auch wenn es sicherlich etwas einfacher wäre hier eindeutiger unterwegs zu sein. Gerne nehme ich aber Kritik entgegen (Potentiale gibt es sicherlich genug :-)). Übersicht meines Portfolios anbei als Upload.

Entnahmestrategie

Die perfekte Strategie habe ich sicher noch nicht gefunden. Grundsätzlich ist Kapitalverzehr während der Entnahmephase für uns durchaus akzeptabel. Unser Ziel ist die Zeit bis zur gesetzlichen Rente mit unserem Kapital (ca. 1.100Tsd Euro, E 2024) gut zu überstehen und im besten Fall noch ein Restportfolio von 500Tsd Euro beizubehalten. Die gesetzliche Rente würden wir je nach Marktlage auch schon mit 63 mit den entsprechenden Abschlägen in Anspruch nehmen. Daher hätten wir ab 2025 gerechnet in Summe 13 Jahre bis 2037 zu überbrücken bis alle beruflichen und gesetzlichen Renten vollständig zur Auszahlung kommen. Allerdings setzen einige Renten auch schon viel früher ein (2032 Er USA, 2034 Er betriebl., 2035 Sie betriebl., 2036 Er gesetzl.). Bei einer konstanten Entnahemerate würde das bedeuten, dass wir ca. 7 Jahre lang mit einer Entnahmerate zw. 4,25 % - 4,4 % arbeiten müssten, 3 Jahre lang mit einer Entnahmerate zw. 3,4 % - 3,9 %, 3 Jahre lang zw. 0,85 % und 2,42 %. Kritisch sind daher aus meiner Sicht die ersten 7 Jahre. Für karge Zeiten können wir uns gut vorstellen die Kosten zu senken bzw. mit geringer Selbständigkeit / Nebenjobs Zeiten zu überbrücken. Für die emotionale Gesundheit soll hier unter anderem auch die o.g. Dividendenausschüttungen beitragen 😉 . In 2025 würden wir mit einer Cash Quote von mind. 25 % starten wollen (ggf. mehr je nach Marktlage). D.h. spätestens in 2022 werden wir uns überlegen, inwieweit die Sparbeträge (derzeit 70Tsd Euro jährlich) ab diesem Zeitpunkt dann nicht mehr in Aktien fliesen.

Neben all den Beiträgen zu Entnahmestrategien sowie den online Kalkulationstools, habe ich unter anderem auch hier Inspiration gefunden:

Welchen Einfluss hat die gesetzliche Rente auf die sichere Entnahmerate? (Teil 2) - Finanzen? Erklärt! (finanzen-erklaert.de)

Auch wenn die Berechnung stark vereinfacht ist, konnte ich die Vorlagen gut auf unser Bedürfnisse anpassen und weiter aufbohren, so dass wir uns einen guten Überblick mit unterschiedlichen Szenarien erstellen können.

Auch hier bin ich natürlich für Verbesserungsvorschläge und Hinweise dankbar 🙂 .

Wünsche Euch noch einen schönen Sonntag!

 

 

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So schön ich die Farben auch finde, ich bin ja eher der Tabellen-typ 😀

Ansonsten wenn du dich gerne mit Aktien beschäftigst, fällt mir auf, dass durchgängig grosse Aktien aus den entsprechenden indizies hast. Ich würde mich auch mal mit kleineren Unternehmen beschäftigen.

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