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2025: Ziel finanzielle Freiheit

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@muslime_frugi Danke für die Darstellung oben. Bei mir kommt das ungefähr mit 65 hin mit den 45 Jahren. Ich plane auch durchgehend mit einen Geldeingang, ob nun durch Job oder vorgezogene Rente.

@privatier Gut finde ich, dass Du nochmal erwähnst, man solle berückstichtigen, dass die guten Jahre nicht ewig dauern. Genau deshalb bin ich früh gestartet und gucke dann nach Lust, Gesundheit und Angebot, ob ich noch bissl jobben will (was mir Spass macht) Dann halt nicht mehr im Goldenen Käfig, sondern in gefühlter Freiheit.

@achim Der Vergleich  63/65 ohne Abschläge würde mich auch interessieren

Ich mag das Forum hier sehr. Viele unterschiedliche Leute, viele Meinungen, Ratschläge. Manchmal etwas unruhig, aber das macht sich ja doch immer wieder.

Hey @susy-sunshine

solange wir noch auf Achims Quelle warten hier ein erklär YT. Das sagt nichts zur Rentabilität für potentielle Aspiranten des besonders langjährig Versicherten Status, aber beschreibt nochmal den Rahmen. Für uns Pros wahrscheinlich Bullshit Wissen.
https://youtu.be/FeNT1gnxxfA?si=p81QWb99JBQDXK-D

Bei langjährig Versicherten (35y) lohnt sich die Rente mit 63 und Abschlägen immer. Für besonders Langjährige sehen die Rechenparameter völlig anders aus.

Ganz interessant, leider hinter der Bezahlschranke.

Zufrieden früh in Rente? Diese Zahlen offenbaren das Gegenteil - WELT

also besser weiterarbeiten 😉

Zitat von Privatier am 13. April 2024, 17:35 Uhr

... 1,2 Jahre hatte ich noch mit allem möglichen Papierkram zu tun und musste erstmal in den Modus kommen, ...

stimmt - in der Phase bin ich auch gerade!

hinzu kommt, dass ich bisher an einen nicht wirklich geliebten Ort nur WEGEN des Jobs gewohnt/gelebt habe ... zum "in den Modus kommen" also auch noch die Suche nach etwas frugal-immobilen geeignet zur Einrichtung eines kostengünstigen neuen Wohnsitzes und der Umzug dorthin kommen ...

Zitat von Muslime_Frugi am 13. April 2024, 9:43 Uhr

… und waren die 2 Jahre im Nachhinein gut und sinnvoll.

In MEINEM Fall ja - und das eben auch weil es in diesen beiden Jahren zwei Aspekte gab (ich ich nicht wiederholen soll), welche der Lebensführung, die ich als Privatier will ,entgegengestanden wären

--> wäre ja frustierend gewesen, "arbeitsseitig" alle Freiheiten zu haben, und diese NICHT nutzen zu können!

Zudem hatte ich so einen etwas gleitenderen Ausstieg:

  • 1 1/2 Jahre vorher bereits auf eine Viertagewoche reduziert;
  • hatte zum Jahreswechsel 2020/´21 noch eine Bugwelle von 5 1/2 Wochen Resturlaub, den ich 2021/´22 zusätzlich zu dem regulären Jahresurlaub nehmen konnte.

Ich habe ja nun das Seminar zum Berufsausstieg absolviert und erzähle Euch mal was da behandelt wurde. Da kommt der Dozent in mir durch 😉

Im Grunde genommen nichts was wir nicht schon durchs Forum mitbekommen haben, das Forum ist sicher auch eine bessere Vorbereitung auf den Berufsausstieg.

Zunächst geht es erstmal um eine Standortbestimmung nach den fünf Säulen der Identität (nach H.G. Petzold) die da wären

  • Körper/Leiblichkeit: Aussehen, Größe, Alter, Gewicht, Psyche, Beweglichkeit, Fitness, Sexualität, Gesundheit => zusammengefasst: Wie wohl fühle ich mich in meiner Haut?
  • Arbeit/Leistung: Beruf, Tätigkeiten wie Sport, Hobbys, Überlastung, Unterforderung, Freude an eigener Leistung => Welche Tätigkeiten machen mir Freude?
  • Soziale Beziehungen: mein Netzwerk privat und beruflich, Freunde, Bekannte Kollegen, Nachbarn => Welche Beziehungen will ich pflegen oder verbessern?
  • Materielle Sicherheit: Einkommen, Rente, Kapital, Wohnung, Haus, Nahrung, Kleidung, Besitztümer => Was brauche ich für meine materielle Sicherheit?
  • Werte/Normen: Moral, Ethik, Spiritualität, Glaube, Religion, Liebe, Hoffnungen, Kultur, Tradition, persönliche und gesellschaftliche Werte => Was sind meine wichtigsten Werte?

Erkenntnis aus der Aufzählung ist, das wenn eine der Säulen wie z.B. Arbeit/Leistung wegfällt, dies durch die anderen Säulen ausgeglichen werden kann. Wenn man sich die Säulen einmal anschaut, stellt man fest, dass es hier im Forum doch zumeist um die Säule Materielle Sicherheit geht finde ich. Die anderen Säulen sollten dabei nicht vernachlässigt werden.

Daraus folgen die Six Needs (nach Anthony Robbins) mit der Frage, was brauche ich für ein erfülltes Leben?

Für die Zufriedenheit sollten

  1. Sicherheit (Materiell, Gesundheit, Sicherheit)
  2. Abwechslung (im Tagesablauf)
  3. Bedeutsamkeit (man wird wahrgenommen, leistet einen Beitrag)
  4. Zugehörigkeit (zu einer Gruppe gehören, Familie, Kollegen, Verein etc.)

erfüllt sein.

Um die Erfüllung zu erreichen kommen zusätzlich die Punkte

  1. Persönliches Wachstum (lebenslanges Lernen, neugierig bleiben)
  2. Gesellschaftlicher Beitrag (z.B. ehrenamtliche Tätigkeit)

hinzu.

Die Empfehlung lautet daher sich eine Aufgabe zu suchen, die einem Spaß macht und die 4 - 6 Punkte erfüllt. Denn eine Aufgabe gibt bestenfalls dem

  • Alltag Struktur
  • Spaß und Abwechslung
  • Anerkennung und Bestätigung
  • Soziale Einbindung und neue Kontakte
  • Horizont erweitern und neues lernen
  • Gesellschaft mitgestalten
  • Aktiv bleiben und Körper und Geist fördern

Soweit die Theorie, ist für mich schlüssig und nachvollziehbar. Ob sich das alles gleichzeitig oder vollumfänglich darstellen lässt ist dann wieder eine andere Frage.

Wenn ich das auf mich übertrage, habe ich das eigentlich schon mit meiner Dozententätigkeit, Sportprogramm und den weiteren Hobbys erfüllt, bin also gut aufgestellt. Aber da habe ich mich eben auch vor 10 Jahren und länger aus ganz anderen Gründen drum gekümmert, jetzt ad hoc wäre das etwas schwierig in die Wege zu leiten.

Dann kann man noch seine Vorzüge und Stärken reflektieren, was habe ich in der Vergangenheit gut gemacht, was habe ich schon erreicht, welche Talente habe ich, was schätzen andere an mir und sich darauf aufbauend Ziele für den Ruhestand setzen.

Interessant bei den weiteren Teilnehmern fand ich, wie wenig die sich bisher auf den Ausstieg vorbereitet haben, teilweise nicht wissen, wieviel Geld ihnen zur Verfügung stehen wird, wie es mit der KV aussieht etc. und was sie überhaupt mit der freien Zeit anstellen wollen. Dafür das man recht lange im voraus weiß das dieser Schritt ansteht war ich recht erstaunt. Da bin ich bereits über 100% weiter 🙂

 

 

Wir sind hier ja auch die Profis...

@konsument Es gibt leider kaum Grund zur Annahme, dass sich Leute auf den Ruhestand gedanklich vorbereiten. Daher läuft ja auch sehr erfolgreich das Frühstücksfernsehen wie man hört.

Hi @konsument

Danke für die ausführliche Teilhabe an dem Seminar. Wie du sagst, nix Neues und keine Überraschungen.

Die aufgezählten Spiegelpunkte für die Empfehlung sind meist auch durch den Job erfüllt. Da ist es für die meisten bequem und auch gar nicht so unsinnig in der Routine zu bleiben, trotz Fremdbestimmung.

Mich überrascht auch nicht dass die meisten so schlecht vorbereitet sind. Auch überrascht mich nicht, dass die allermeisten keine Hobbys und Interessen haben. Ich erlebe das so im eigenen Kollegen Umfeld.

Das alles erklärt dann auch gut die Zeitungsartikel letzt, nämlich dass es gesünder ist nicht so früh aufzuhören.

Als ich erzählt habe, dass ich eine selbst erstellte Finanzplanung in Excel und die bis 2025 ausgerollt habe, um zu sehen, ob ich mit dem reduzierten Gehalt klarkomme, wenn ich alle Ausgaben berücksichtige, haben die mich angeschaut, als wenn ich vom Mars käme 🙄 Und das waren alles Banker, haben in ihrem Job zwar nicht unbedingt was mit Zahlen, Daten, Fakten zu tun wie ich aber sind jetzt auch nicht so weit davon entfernt.

Und am erstaunlichsten fand ich, dass denen gar nicht bewusst ist, was für ein Geschenk sie mit dem Vorruhestand da bekommen (so ganz freiwillig wie bei mir war das nicht bei allen), die meisten hätten glaube ich lieber weitergearbeitet. Deckt sich also tatsächlich mit den letzten Zeitungsartikeln.

Ist doch gut, sollen alle schön arbeiten, sonst wird es vormittags im Fitness Studio zu voll...

@Konsument, das mit dem Seminar klingt gut. Ich werde bei Gelegenheit mal schauen, ob es bei uns auch sowas zum Berufsausstieg gibt. Hab auch immer gerne diese Anit-Stress-Seminare gemacht, irgendwas bleibt dann ja doch hängen, womit man was anfangen kann 🙂

Tatsächlich sehen viele Leute immer nur die Geldeinbußen bei frühem Ausstieg.

Mit einer Kollegin, die ein Jahr älter ist, hatte ich mich auch über mein Lieblingsthema, die Altersteilzeit, unterhalten. Sie hat sich sehr gewundert, wie ich schon mit 55 starten konnte. Wir sind finanziell vom Einkommen (und der Miete) her ähnlich aufgestellt. Ob es mir nicht zu knapp wäre wegen der Abschläge? Sie ist nun ein Jahr später gestartet, um mit 65 ohne Abschläge in die Rente übergehen zu können.

Hätte ich nur nach den finanziellen Punkten entschieden, wäre ich noch nicht gestartet. So hab ich aber Alles gesamt durchdacht und das passt 🙂  Die Lebensqualität wird sicher steigen.

Zitat von konsument am 20. April 2024, 18:27 Uhr

Ich habe ja nun das Seminar zum Berufsausstieg absolviert und erzähle Euch mal was da behandelt wurde. Da kommt der Dozent in mir durch 😉

Im Grunde genommen nichts, was wir nicht schon durchs Forum mitbekommen haben. Das Forum ist sicher auch eine bessere Vorbereitung auf den Berufsausstieg.

Zunächst geht es erstmal um eine Standortbestimmung nach den fünf Säulen der Identität (nach H.G. Petzold) die da wären

  • Körper/Leiblichkeit: Aussehen, Größe, Alter, Gewicht, Psyche, Beweglichkeit, Fitness, Sexualität, Gesundheit => zusammengefasst: Wie wohl fühle ich mich in meiner Haut?
  • Arbeit/Leistung: Beruf, Tätigkeiten wie Sport, Hobbys, Überlastung, Unterforderung, Freude an eigener Leistung => Welche Tätigkeiten machen mir Freude?
  • Soziale Beziehungen: mein Netzwerk privat und beruflich, Freunde, Bekannte Kollegen, Nachbarn => Welche Beziehungen will ich pflegen oder verbessern?
  • Materielle Sicherheit: Einkommen, Rente, Kapital, Wohnung, Haus, Nahrung, Kleidung, Besitztümer => Was brauche ich für meine materielle Sicherheit?
  • Werte/Normen: Moral, Ethik, Spiritualität, Glaube, Religion, Liebe, Hoffnungen, Kultur, Tradition, persönliche und gesellschaftliche Werte => Was sind meine wichtigsten Werte?

Das erscheinen mir sinnvolle Kategorien, die allerdings lebenslang gelten. Es ist sicherlich nie ein Schaden, wenn jeder für sich selbst in jedem Lebensalter diese Fragen beantworten kann.

Erkenntnis aus der Aufzählung ist, das wenn eine der Säulen wie z.B. Arbeit/Leistung wegfällt, dies durch die anderen Säulen ausgeglichen werden kann. Wenn man sich die Säulen einmal anschaut, stellt man fest, dass es hier im Forum doch zumeist um die Säule materielle Sicherheit geht finde ich. Die anderen Säulen sollten dabei nicht vernachlässigt werden.

Geld macht sicher (allein) nicht glücklich, Geld zu haben scheint mir aber dennoch günstiger als kein Geld zu haben.

Daraus folgen die Six Needs (nach Anthony Robbins) mit der Frage, was brauche ich für ein erfülltes Leben?

Für die Zufriedenheit sollten

  1. Sicherheit (materiell, Gesundheit, Sicherheit)
  2. Abwechslung (im Tagesablauf)
  3. Bedeutsamkeit (man wird wahrgenommen, leistet einen Beitrag)
  4. Zugehörigkeit (zu einer Gruppe gehören, Familie, Kollegen, Verein etc.)

erfüllt sein.

Um die Erfüllung zu erreichen kommen zusätzlich die Punkte

  1. Persönliches Wachstum (lebenslanges Lernen, neugierig bleiben)
  2. Gesellschaftlicher Beitrag (z.B. ehrenamtliche Tätigkeit)

hinzu.

Die Empfehlung lautet daher sich eine Aufgabe zu suchen, die einem Spaß macht und die 4 - 6 Punkte erfüllt. Denn eine Aufgabe gibt bestenfalls dem

  • Alltag Struktur
  • Spaß und Abwechslung
  • Anerkennung und Bestätigung
  • Soziale Einbindung und neue Kontakte
  • Horizont erweitern und Neues lernen
  • Gesellschaft mitgestalten
  • Aktiv bleiben und Körper und Geist fördern

Soweit die Theorie, ist für mich schlüssig und nachvollziehbar. Ob sich das alles gleichzeitig oder vollumfänglich darstellen lässt, ist dann wieder eine andere Frage.

So ist es. Die meisten von uns sind letztlich kleine Lichter, "Gesellschaft gestalten" können die wenigsten. Es ist auch die Frage, ob man das will. Ich kenne da eine Frau in meinem Alter, die immer hier! ruft, wenn man einen Freiwilligen sucht. Man kann in solche ehrenamtliche Dienste eine Menge Zeit hineinstecken. Auch für den Ehrenamtler hat der Tag aber nur 24 Stunden.

Wenn ich das auf mich übertrage, habe ich das eigentlich schon mit meiner Dozententätigkeit, Sportprogramm und den weiteren Hobbys erfüllt, bin also gut aufgestellt. Aber da habe ich mich eben auch vor 10 Jahren und länger aus ganz anderen Gründen drum gekümmert, jetzt ad hoc wäre das etwas schwierig in die Wege zu leiten.

Sportprogramm und Hobbies können/werden Dir vermutlich bleiben; Deine Dozententätigkeit wird Dir vermutlich verwittern, wenn Du nicht mehr berufstätig bist, ein fach deshalb, weil Du mit der Zeit den Bezug zur Praxis verlieren wirst. Das soll jetzt keine Schwarzmalerei sein, das ist einfach so, und Du wirst das sicherlich passend kompensieren können.

Dann kann man noch seine Vorzüge und Stärken reflektieren, was habe ich in der Vergangenheit gut gemacht, was habe ich schon erreicht, welche Talente habe ich, was schätzen andere an mir und sich darauf aufbauend Ziele für den Ruhestand setzen.

Es ist halt die Frage, ob man im Ruhestand noch irgendwo hin will.

Ist man den einen Marathon gelaufen, kommt bald der nächste. Ist die Berufstätigkeit gelaufen, kommt normalerweise keine nächste mehr.

Zitat von konsument am 20. April 2024, 19:28 Uhr

Als ich erzählt habe, dass ich eine selbst erstellte Finanzplanung in Excel und die bis 2025 ausgerollt habe, um zu sehen, ob ich mit dem reduzierten Gehalt klarkomme, wenn ich alle Ausgaben berücksichtige, haben die mich angeschaut, als wenn ich vom Mars käme 🙄 Und das waren alles Banker, haben in ihrem Job zwar nicht unbedingt was mit Zahlen, Daten, Fakten zu tun wie ich, aber sind jetzt auch nicht so weit davon entfernt.

Ich glaube Dir aufs Wort, daß Deine Kollegen da so blauäugig sind, und bin darüber genauso verwundert wie Du.

An sich rechne ich gern, habe aber nie ein Haushaltsbuch geführt, weil es immer so gereicht hat. Und auch für den Ruhestand peile ich nicht, weil ich auch so weiß, daß es reicht. Aber grundsätzlich ist eine Vermögensbilanz und eine mittelfristige Finanzplanung auch schon in der aktiven Zeit für die aktive Zeit kein Schaden. Hätte ich beispielsweise ein Immobilien-Finanzierung an der Backe, würde ich mir mit Sicherheit eine Finanzplanung machen und sie auch regelmäßig fortschreiben.

Und am erstaunlichsten fand ich, dass denen gar nicht bewusst ist, was für ein Geschenk sie mit dem Vorruhestand da bekommen (so ganz freiwillig wie bei mir war das nicht bei allen), die meisten hätten, glaube ich, lieber weitergearbeitet. Deckt sich also tatsächlich mit den letzten Zeitungsartikeln.

Klar. Ein Vorruhestandsangebot kann einem sechsstelligen Lottogewinn gleichkommen. Bei Dir ist es das wohl. Wohlgemerkt: Ich gönne es Dir und Deinen Kollegen. Kein Neid. Ich rechne nur. Jeder Banker sollte das ausrechnen können. Ich wundere mich mit Dir, daß die Leute das nicht tun.

Das Moment Etwas-mit-sich-und-der-Zeit-anfangen-können ist vom Geld aber unabhängig.

Zitat von Achim am 20. April 2024, 22:45 Uhr
Zitat von konsument am 20. April 2024, 18:27 Uhr

Das erscheinen mir sinnvolle Kategorien, die allerdings lebenslang gelten. Es ist sicherlich nie ein Schaden, wenn jeder für sich selbst in jedem Lebensalter diese Fragen beantworten kann.

Auf jeden Fall, ich denke diese Einteilung lässt sich für verschiedene Arten von Seminaren verwenden.

Erkenntnis aus der Aufzählung ist, das wenn eine der Säulen wie z.B. Arbeit/Leistung wegfällt, dies durch die anderen Säulen ausgeglichen werden kann. Wenn man sich die Säulen einmal anschaut, stellt man fest, dass es hier im Forum doch zumeist um die Säule materielle Sicherheit geht finde ich. Die anderen Säulen sollten dabei nicht vernachlässigt werden.

Geld macht sicher (allein) nicht glücklich, Geld zu haben scheint mir aber dennoch günstiger als kein Geld zu haben.

Wie heißt es so schön, ohne Moos nix los und wenn man wie die meisten Foristen hier vor der Zeit in den Ruhestand gehen will ist das umso wichtiger.

Daraus folgen die Six Needs (nach Anthony Robbins) mit der Frage, was brauche ich für ein erfülltes Leben?

Für die Zufriedenheit sollten

  1. Sicherheit (materiell, Gesundheit, Sicherheit)
  2. Abwechslung (im Tagesablauf)
  3. Bedeutsamkeit (man wird wahrgenommen, leistet einen Beitrag)
  4. Zugehörigkeit (zu einer Gruppe gehören, Familie, Kollegen, Verein etc.)

erfüllt sein.

Um die Erfüllung zu erreichen kommen zusätzlich die Punkte

  1. Persönliches Wachstum (lebenslanges Lernen, neugierig bleiben)
  2. Gesellschaftlicher Beitrag (z.B. ehrenamtliche Tätigkeit)

hinzu.

Die Empfehlung lautet daher sich eine Aufgabe zu suchen, die einem Spaß macht und die 4 - 6 Punkte erfüllt. Denn eine Aufgabe gibt bestenfalls dem

  • Alltag Struktur
  • Spaß und Abwechslung
  • Anerkennung und Bestätigung
  • Soziale Einbindung und neue Kontakte
  • Horizont erweitern und Neues lernen
  • Gesellschaft mitgestalten
  • Aktiv bleiben und Körper und Geist fördern

Soweit die Theorie, ist für mich schlüssig und nachvollziehbar. Ob sich das alles gleichzeitig oder vollumfänglich darstellen lässt, ist dann wieder eine andere Frage.

So ist es. Die meisten von uns sind letztlich kleine Lichter, "Gesellschaft gestalten" können die wenigsten. Es ist auch die Frage, ob man das will. Ich kenne da eine Frau in meinem Alter, die immer hier! ruft, wenn man einen Freiwilligen sucht. Man kann in solche ehrenamtliche Dienste eine Menge Zeit hineinstecken. Auch für den Ehrenamtler hat der Tag aber nur 24 Stunden.

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Sehe ich genau so, es gab dann Vorschläge, wo und für wen man sich engagieren könnte wie z.B. Begleitung, Betreuung, Asyl, Hospiz, Menschen in Not, Umweltschutz, Straffällige etc. Das mag egoistisch klingen, aber ich hätte keine Lust mich um das "Elend" anderer Leute zu kümmern, das würde mich persönlich runterziehen. Ich brauch was positives und will meine Zeit genießen, war selbst oft genug krank das reicht.

Wenn ich das auf mich übertrage, habe ich das eigentlich schon mit meiner Dozententätigkeit, Sportprogramm und den weiteren Hobbys erfüllt, bin also gut aufgestellt. Aber da habe ich mich eben auch vor 10 Jahren und länger aus ganz anderen Gründen drum gekümmert, jetzt ad hoc wäre das etwas schwierig in die Wege zu leiten.

Sportprogramm und Hobbies können/werden Dir vermutlich bleiben; Deine Dozententätigkeit wird Dir vermutlich verwittern, wenn Du nicht mehr berufstätig bist, einfach deshalb, weil Du mit der Zeit den Bezug zur Praxis verlieren wirst. Das soll jetzt keine Schwarzmalerei sein, das ist einfach so, und Du wirst das sicherlich passend kompensieren können.

Davon gehe ich ehrlich gesagt auch aus, allerdings ist mein Co-Dozent, der die Studenten nach mir ab dem 6. Semester übernimmt 10 Jahre älter als ich und macht das auch noch. Es gibt auch viele Bildungseinrichtungen, Akademien, private FHs etc. welche Dozenten suchen, das nimmt immer mehr zu. Ich war ja auch mal 6 Jahre Dozent am Chinesischen Zentrum und habe da zu allen möglichen Themen Vorträge gehalten. Da geht schon was. Frage wird wahrscheinlich eher sein, wie lange ich dazu noch Lust habe. In erster Linie mache ich es ja des Geldes wegen für meine Hobbies, wenn die mal nachlassen, brauche ich das wahrscheinlich nicht mehr zu tun. Schaun mer mal.

Dann kann man noch seine Vorzüge und Stärken reflektieren, was habe ich in der Vergangenheit gut gemacht, was habe ich schon erreicht, welche Talente habe ich, was schätzen andere an mir und sich darauf aufbauend Ziele für den Ruhestand setzen.

Es ist halt die Frage, ob man im Ruhestand noch irgendwo hin will.

Ist man den einen Marathon gelaufen, kommt bald der nächste. Ist die Berufstätigkeit gelaufen, kommt normalerweise keine nächste mehr.

Die Referentin meinte, dass die am häufigsten genannten Ziele wohl Weltreise und mit dem Camper losfahren sind. Das hatten auch in meiner Gruppe einige vor. Nun habe ich bereits eine Weltreise gemacht, bevor ich überhaupt mit dem Arbeiten angefangen habe 😎 und mit dem Camper und Wohnmobil bin ich zusammen mit meinem Bruder 15 Jahre lang jedes Jahr mindestens einmal losgefahren, mit dem Motorrad dabei. Und wenn ich will kann ich mir das Wohnmobil jederzeit ausleihen. Also das kann ich beides abhaken 😉

Mich hat die Arbeit aber ohnehin nie davon abgehalten, das zu tun was ich gerne machen möchte. Gut ohne Kinder mag das auch einfacher sein. Was ich mir vorgenommen habe ist thailändisch lernen, aber damit hätte ich auch ohne Ruhestand angefangen.

Zitat von Achim am 20. April 2024, 23:15 Uhr
Zitat von konsument am 20. April 2024, 19:28 Uhr

Und am erstaunlichsten fand ich, dass denen gar nicht bewusst ist, was für ein Geschenk sie mit dem Vorruhestand da bekommen (so ganz freiwillig wie bei mir war das nicht bei allen), die meisten hätten, glaube ich, lieber weitergearbeitet. Deckt sich also tatsächlich mit den letzten Zeitungsartikeln.

Klar. Ein Vorruhestandsangebot kann einem sechsstelligen Lottogewinn gleichkommen. Bei Dir ist es das wohl. Wohlgemerkt: Ich gönne es Dir und Deinen Kollegen. Kein Neid. Ich rechne nur. Jeder Banker sollte das ausrechnen können. Ich wundere mich mit Dir, dass die Leute das nicht tun.

Das Moment Etwas-mit-sich-und-der-Zeit-anfangen-können ist vom Geld aber unabhängig.

Absolut richtig, Geld erleichtert zwar einiges aber etwas mit sich selbst und der Zeit anfangen ist zunächst mal persönliche Einstellung, zufrieden sein mit dem was man hat und sich Gedanken machen und vor allem auch aktiv werden. Dafür braucht es kein Geld.

Gerade Rasen gemäht, Mittag gegessen und im Anschluss beim Nachtisch im Sonnenschein auf der Terrasse der Katze zugeschaut, wie sich sich auf dem Rasen räkelt 😀

Fühle mich wie im Ruhestand, ist aber nur das Home Office, gutes Training 😆

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