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Wieviel Geld ist genug? Geld als Belastung?

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hey bro, Muslime_frugi, gute gelegenheit... wollte ich schon längst mal loswerden... heiße christian. deswegen der nickname. auch wegen der geschichte unserer familie. raub und kreuzritter;-) landadel. nichts besonderes. kein grund, eingebildet zu sein...

deine postings lese ich sehr gerne. sie bereichern uns.

also, friede sei mit dir, bruder.

Mein Chef ist Milliardär, der Cousin meiner Mutter hat ~200 Mio. Beides wäre mir zu viel. Da ist man ja auch Zielscheibe..

Aber das sind sowieso Sphären über die ich mir als Angestellter keine Gedanken machen muss.

Zu viel Geld werde ich niemals haben. Nicht, weil ich nicht glaube, dass der Grenznutzen für mich irgendwann nahe 0 gehen würde, sondern weil ich schlicht zu wenig Einkommen generiere 😉

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.
Zitat von Christ_Frugi am 26. Januar 2023, 20:36 Uhr

...: ab neunstellig ist es genug. da könnte man sich allmählich als reich bezeichnen. ...

"genug" = mir finanzielle Unabhängig verschaffend ist (für mich) ab dem oberen sechsstelligen, besser ab der Million aufwärts

als "wohlhabender" Privatier würde ich mich ab so 3 bis 5 Mio. aufwärts fühlen ...

... und reich sollte achtstellig sein
(dann würde ich aber gerade nicht wegen draußen zu kalt zuhause am Computer sitzen, sondern irgendwo weiter südlich bei 20+ °C am Strand meinen Abendspaziergang machen oder einen karibischen Cocktail genießen)

Zitat von exit-tbd am 27. Januar 2023, 21:49 Uhr
"genug" = mir finanzielle Unabhängig verschaffend ist (für mich) ab dem oberen sechsstelligen, besser ab der Million aufwärts
ab 1 mio hast du eine bescheidene basis. früher war ne mille viel, aber doch nicht mehr heutzutage.
Zitat von exit-tbd am 27. Januar 2023, 21:49 Uhr
als "wohlhabender" Privatier würde ich mich ab so 3 bis 5 Mio. aufwärts fühlen ...
einigermaßen d´accord. 5 mio sollten es schon mindestens sein, wenn man bereits in etwas besseren kreisen zur welt gekommen ist;-).
Zitat von exit-tbd am 27. Januar 2023, 21:49 Uhr
... und reich sollte achtstellig sein

das ist deutlich zu wenig, denn man darf nicht vergessen, wie die zahl der menschen über 10 mio € privatvermögen in die höhe geschnellt ist. eine wahrlich inflationäre entwicklung;-) zw. 30 und 100 mio ist man sehr wohlhabend, würde ich sagen. darüber ist man reich, denn reich-sein sollte ein elitärer begriff bleiben.

das soll nicht abgehoben und arrogant rüberkommen! ich habe einen gewissen überblick. mehr möchte ich nicht dazu sagen.

zum abschluss ein bsp aus meiner familie, das ich weitergeben darf, nehme ich an:

meine eltern haben in den 1960ern ein haus im bezirk (=landkreis) kitzbühel/"kitzbichi" gekauft. mit einem großen grundstück. hat viel viel weniger gekostet als ein haus in unserem landkreis zur selben zeit. heute ist es über 10 mio wert, solange sich noch wer findet, der dies bezahlen will und kann;-) soll heißen, 10 mio ist nicht so eine astronomische summe, wenn man ua ein paar ferien-immos sein eigen nennt;-)...

 

das ist deutlich zu wenig, denn man darf nicht vergessen, wie die zahl der menschen über 10 mio € privatvermögen in die höhe geschnellt ist. eine wahrlich inflationäre entwicklung;-) zw. 30 und 100 mio ist man sehr wohlhabend, würde ich sagen. darüber ist man reich, denn reich-sein sollte ein elitärer begriff bleiben.

das soll nicht abgehoben und arrogant rüberkommen! ich habe einen gewissen überblick. mehr möchte ich nicht dazu sagen.

ab 1 mio hast du eine bescheidene basis. früher war ne mille viel, aber doch nicht mehr heutzutage.

Ein Gesamtvermögen von mehr als einer Million Euro haben gerade mal die "oberen" 10%. Ob man das nun selbst so sieht oder nicht - damit gehört man schon zur Elite. Ich finde eine Million Euro schon sehr beachtlich - das verdient der Durchschnittsbürger in seinem gesamten Arbeitsleben - das als bescheidene Basis zu bezeichnen empfinde ich schon als etwas abgehoben bzw. schlicht weg unangemessen

10 mio ist nicht so eine astronomische summe, wenn man ua ein paar ferien-immos sein eigen nennt;-)...

Eine Milliarde ist auch keine astronomische Summe wenn einem Tesla oder Microsoft gehören...
Andere haben nichtmal das Geld für ein gebrauchtes Auto.

Ich komme mir teilweise ganz schön pervers vor wenn ich in den Sommermonaten wenn die Fewos Hauptsaison haben, zusammen mit Mieteinnahmen und sonstigen Einkünften mal"so eben" 15k im Monat verdiene und ich in 2 Monaten mehr Einkommen generiere als andere im ganzen Jahr. Ich empfinde das als außergewöhnlich und privilegiert, vor allem wenn ich es ins Verhältnis zu meinen Ausgaben setze, bin mir dessen bewusst und sehr dankbar es aus eigener Kraft an diesen Punkt gebracht zu haben. Derzeit kann ich von meinem durchschnittlichen Monatsnetto fast ein halbes Jahr lang leben.

Besonders klar wird mir das wenn ich, wie aktuell der Fall, darüber nachdenke, eine Immobilie zu kaufen die ich mal eben aus der Portokasse bezahlen könnte - für die allermeisten Menschen unerreichbar. Wenn mein Vermögen die 3 Mio -Grenze geknackt hat ist bei mir Feierabend. Ich gehöre dann zu den wohlhabenden oberen 5% der Bevölkerung - das muss man sich auch einfach ab und an vor Augen führen...

 

 

Die Sache ist ja auch einfach die: ich habe jetzt schon viel mehr Geld als ich brauche. Letzte Woche habe ich noch meinem Sohn erklärt, als es mal wieder um teure Autos ging, dass ich selbst dann, wenn ich 100 Milliarden hätte, mir keinen Ferrari kaufen würde. Ich bin gerne viel zu Fuß unterwegs.

Und ich möchte auch kein fettes Haus. Ich hatte mal von Dieter Bohlen gelesen, dass es, als es Fotos von ihm auf Mallorca mit großem Haus und Auto gab, dass er in Wirklichkeit eine +-80m Wohnung auf Mallorca hat. Das reicht ihm und wäre mir auch mehr als genug.

Und ich möchte auch nicht in irgendwelchen Luxushotels meinen Urlaub machen. Dann kann ich auch gleich zu Hause bleiben. Eine alte Traveller-Regel lautet, je günstiger man unterwegs ist, um so mehr lernt man das Land kennen.

 

Tja lieber Privatier. Ist gar nicht so einfach in einem Konsum orientierten Umfeld einen kleinen Frugalisten zu erziehen 🙃.
Bei mir ja weitgehend abgeschlossen und ich bin zufrieden. Vorleben ist alternativlos und am Ende wirkungsvoll.

Zitat von Privatier am 29. Januar 2023, 9:18 Uhr

Und ich möchte auch nicht in irgendwelchen Luxushotels meinen Urlaub machen. Dann kann ich auch gleich zu Hause bleiben. Eine alte Traveller-Regel lautet, je günstiger man unterwegs ist, um so mehr lernt man das Land kennen.

100% Zustimmung.

Zitat von Christ_Frugi am 28. Januar 2023, 18:29 Uhr
Zitat von exit-tbd am 27. Januar 2023, 21:49 Uhr
"genug" = mir finanzielle Unabhängig verschaffend ist (für mich) ab dem oberen sechsstelligen, besser ab der Million aufwärts
ab 1 mio hast du eine bescheidene basis. früher war ne mille viel, aber doch nicht mehr heutzutage

ich sage bewusst "finanziell unabhängig"

um ohne die Notwendigkeit weiter Geld zu verdienen ein "frugales" Leben genießen zu können!

meine Kalkulation
(vor ca. 2 Jahren = mit dem Ergebnis, dass 18 bis 19 Jahre arbeiten genug sind/mittlerweile waren)

750 k€ in Aktien, die im Mittel 3 bis 3,5 % --> sagen wir 3,2 % Bruttodividende ausschütten

sind 24 k€ jährlich brutto - also nach Abzug der GKV und (eher minimaler Steuern) 15 bis 18 k€ netto

1.250 bis 1.500 €/Monat reichen (mir) für ein "frugales" Leben ...

klar:
mehr ist schön, aber für (frugales) FIRE als Single nicht notwendig

Zitat von Christ_Frugi am 28. Januar 2023, 18:29 Uhr
Zitat von exit-tbd am 27. Januar 2023, 21:49 Uhr
... und reich sollte achtstellig sein

das ist deutlich zu wenig, denn man darf nicht vergessen, wie die zahl der menschen über 10 mio € privatvermögen in die höhe geschnellt ist. eine wahrlich inflationäre entwicklung;-) zw. 30 und 100 mio ist man sehr wohlhabend, würde ich sagen. darüber ist man reich, denn reich-sein sollte ein elitärer begriff bleiben.

ich habe nicht gesagt ab WELCHEM achtstelligen Betrag  😉
also ob ab 10.101.010 € ... oder erst ab 98.765.432 €und 10 Cent ...

und bei "reich" geht es mir nicht um das "Elitäre", sondern um das mir leisten zu KÖNNEN, WAS ICH WILL

z.B. im (hiesigen) Winter mal 2 oder 3 Monate in warme Gefilde zu verreisen ...

mich bei der Wahl meines Wohnorts nicht darum zu scheren, um wieviel höher die Lebenshaltungskosten am Genfer See sind im Vergleich zu Bitterfeld oder der Eifel ...

Genug wäre auf jeden Fall das was wir zur Zeit im Monat haben. Wir geben es ja eh nicht aus bzw. Stecken es in unsere Immos. Genug zum Leben, genug für die Reserve und genug für die Sorgenfreiheit.

Zitat von Privatier am 29. Januar 2023, 9:18 Uhr

Ich hatte mal von Dieter Bohlen gelesen, dass es, als es Fotos von ihm auf Mallorca mit großem Haus und Auto gab, dass er in Wirklichkeit eine +-80m Wohnung auf Mallorca hat. Das reicht ihm und wäre mir auch mehr als genug.

Dieter Bohlen ist ein gutes Beispiel. Ich war mal in Cala Ratjada auf Mannschaftsfahrt, Bohlen lag damals auf einem nicht öffentlichen Strand, das ging aber ziemlich schnell rum, dass er da sei. Ebenfalls vor Ort waren einige m/w BuLi-Teams vom Handball, darunter auch ein paar Weltmeister von 2007. Die konnten sich überall fast normal bewegen, in den Bars mussten die halt mal paar Selfies machen, aber ansonsten wurden die in Ruhe gelassen, wir natürlich sowieso. Bohlen konnte das nicht. Genau wie Sido, der in B nicht U-Bahn fahren kann, weil dann Chaos ausbricht.

Ich will jetzt nicht behaupten, dass ich mit Bohlen Mitleid hätte, aber der lebt in einem goldenen Käfig und das passiert auch vielen anderen sehr vermögenden Menschen, auch dann, wenn sie nicht prominent sind. Spätestens da muss man sich mal fragen, ob man das überhaupt will und so leben möchte. Hätte ich keinen Bock drauf.

Zitat von Christ_Frugi am 28. Januar 2023, 18:29 Uhr
Zitat von exit-tbd am 27. Januar 2023, 21:49 Uhr
"genug" = mir finanzielle Unabhängig verschaffend ist (für mich) ab dem oberen sechsstelligen, besser ab der Million aufwärts
ab 1 mio hast du eine bescheidene basis. früher war ne mille viel, aber doch nicht mehr heutzutage.

1 Mio € ist heute immer noch mehr wert als 1 Mio DM zur Währungsumstellung 2002, letztlich ist das aber nur eine psychologische Grenze. Klingt ganz nett, aber was man draus macht, ist individuell. Was ich beobachte, ist, dass man die nächste Mio tatsächlich hinterhergeworfen bekommt, wenn man denn will. Weil man - wenn man nicht alles in eine eigengenutzte Immo steckt - soviel Kapital frei verfügbar hat, dass man andere Invests damit anstoßen kann. Für mich persönlich ist das also eine Grenze/Summe, die mir erst mal die Freiheit gibt, daraus auch mit überschaubarem Risiko und etwas Zeit wieder eine zweite Mio zu machen. Aus 500T€ wieder eine Million zu machen, geht natürlich auch, ist aber schwieriger und dauert länger.

Zahlen sind natürlich relativ, aber mit 1 Mio auf der Habenseite ist man eben weiter als die meisten und daraus ergeben sich weitere Optionen. Ob das dann 5, 10 oder 50 Mio werden oder es bei 1 Mio bleibt, ist aus meiner Sicht ziemlich egal.

Mit 1Mio € (pro Kopf) ist man unter den Top 4% (Quelle: wealthometer.org)

Bin auch der Meinung, nach der ersten Mio gehts viel schneller, beweist auch, dass man mit Geld umgehen kann und sonst wäre es ja weg.

 

 

Ich denke so richtig weiß man das erst, wenn man das Vermögen tatsächlich hat und der innere Druck schwindet, ähnlich wie die meisten vor dem ersten Aktien Crash nicht wissen, wie sie wirklich darauf reagieren. Ich habe aus gesundheitlichen Gründen Existenzängste und die hören bei mir mit über 500k noch nicht auf. Um mit einem Halbtagsjob über die Runden zu kommen, würde es aber schon reichen. Man sollte jedoch die Rente nicht außer Acht lassen.

Mit meiner Sparrate komme ich aber damit schon in die magische 2 Jahreszone bei durchschnittlicher Entwicklung an der Börse weitere 100k vor Steuer zu generieren.

Bei 1 Mio kommt man dann in die 1 Jahreszone bei durchschnittlicher Entwicklung an der Börse weitere 100k vor Steuer zu generieren. Spätestens damit sollte dann auch ein Frugalist keine Probleme mehr haben. Alle Zahlen pro Kopf wohlgemerkt.

@mfz73  & @taketwo Das alles nach einem meiner All Time Blog Artikel https://fourpillarfreedom.com/the-math-behind-why-net-worth-goes-crazy-after-the-first-100k/  Es sind im Prinzip nur einfache Berechnungen, diese helfen mir aber immer wieder zur Orientierung weiter.

Wir gehen hier ja immer von Frugalisten aus. Strebe ich "nur" frugalistische Ziele an, sollte ich auch nach Erreichung wenigstens zunächst ein Frugalist bleiben, bis sich durch Zinseszins mit der Zeit eventuell weitere Optionen ergeben.

Möchte ich mir von 1 Mio ein halbwegs ordentliches Häuschen nicht weit weg vom Geschehen kaufen, dieses einrichten und auch sonst ein paar Dinge gönnen, muss man kein großer Verschwender sein, um bald wieder ohne liquide Mittel dazustehen.

Zitat von Phototropic am 4. Februar 2023, 10:01 Uhr

Bei 1 Mio kommt man dann in die 1 Jahreszone bei durchschnittlicher Entwicklung an der Börse weitere 100k vor Steuer zu generieren. Spätestens damit sollte dann auch ein Frugalist keine Probleme mehr haben.

Möchte ich mir von 1 Mio ein halbwegs ordentliches Häuschen nicht weit weg vom Geschehen kaufen, dieses einrichten und auch sonst ein paar Dinge gönnen, muss man kein großer Verschwender sein, um bald wieder ohne liquide Mittel dazustehen.

Kann aber auch ganz anders laufen: corona-Lockdown, Fitness Studios zu, Home Schooling und ich sage dir, so eine Bewegung nach unten in so kurzer Zeit hatte ich noch nie...das war schon nicht ganz einfach!

Ich hab persönlich auch mit der Angst zu tun, nicht genug zu haben. Es gibt nach meiner Meinung zwei Seiten, an denen sich zur Reduktion dieser Ängste ansetzen lässt:

Die erste ist, mehr zu haben. Also weiter sparen und investieren, nach der ersten Million am Besten noch eine zweite draufsetzen, um sich sicherer zu fühlen. Darüber wird, soweit ich es überblicke, in diesem Forum und Thread viel gesprochen mit vielen guten Anregungen.

Die zweite Seite finde ich mindestens ebenso spannend: An einem realistischen Blick auf Lebensqualität und dafür notwendige finanzielle Mittel arbeiten. Und ggf., im Sinn des Frugalismus, Ausgaben senken, die sich nicht signifikant auf die Lebensqualität auswirken.

Ich hab mal gelesen (fragt mich nicht wo), dass bei einer weltweiten Untersuchung über persönliches Glück und Einkommensverhältnisse herausgefunden wurde, dass das fürs Lebensglück optimale Einkommen ungefähr bei dem liegt, was für ein Leben in der unteren Mittelschicht in Industrieländern nötig ist. Dann hat man keine Ängste, Miete und Lebensnotwendiges nicht mehr bezahlen zu können, kann sich ab und zu mal "was gönnen" und eine unerwartete Ausgabe (Auto kaputt o.ä.) führt nicht zu Katastrophen. Ein höheres Einkommen erhöht für die Mehrzahl der Menschen die Lebensqualität nicht mehr. (Ich vermute, das hängt damit zusammen, dass man sich mit mehr Geld zwar mehr leisten kann, aber der Aufwand in Form von mehr Arbeit senkt die Lebensqualität in ähnlichem Mass, so dass es ein Nullsummenspiel wird.)

Meine eigene Strategie ist dementsprechend zur Zeit, meine Unruhe als irrationalen Gedanken zu behandeln und entsprechend an ihrer Bewältigung zu arbeiten, anstatt mich auf zusätzliche Einkommensquellen zu fokussieren.

Wer Zahlen braucht: Wie schon im Vorstellungsthread gesagt, sind mir derzeit 3000 CHF/Monat (in der Schweiz) genug.

Was meint Ihr dazu?

Hallo @pulloverhai

es ist grundlegend schwierig rational gegen versteckte irrationale Ängste anzukommen. Diese irrationalen Ängste haben ja zumeist andere Wurzeln und sind Stellvertreterkriege für Urängste oder andere Lebensthemen. Dem kann man sich nur von der psychologischen Seite nähern. Mir hilft hierbei die Meditation sehr gut.

Um zu merken dass es sich um irrationale Ängste handelt, hilft es sicher den finanziellen bedarf auf der rationalen Ebene zu betrachten. Vor allem der individuell eigene, aber auch der Blick über den Tellerrand hin zum Vergleich. Der Vergleich kann aber höchstens der groben Orientierung dienen. Die Glücksstudien sind von 2010 (75k$ Netto Haushaltseinkommen) und 2018 (60-75k$ netto). Aber was ist ein Haushalt. Durchschnittlich 3 Personen? Eine 5 köpfige Familie oder doch der Single? USA, Schweiz, Deutschland oder Serbien außerhalb des Schengenraum?

Was braucht ein Frugalist? Wie Chef Frugalist Oliver <20k trotz Familie oder 50k alleine? Gehen wir von 1 Mio.€ aus bei der sicheren Entnahmerate von 3% sind das nach Steuern und Abgaben (KV) gerade mal 2k p.M.. Das ist sicher auch für einen sparsamen Frugalisten nicht all zu üppig. Sind -wie i.d.R.- Rentenansprüche oder andere Vermögemswerte zu erwarten sieht es natürlich anders aus.

Letztendlich ist der einzig gangbare Weg die individuelle Auseinandersetzung, sowohl die rationale Planung wie auch die Pflege der eigenen Psyche. Klar, eine gewisse Überplanung beruhigt, genauso wie den Bedarf nicht zu knapp zu planen. Über die Ängste, eigene Psyche und Planung fortlaufend zu schreiben und hier zu lesen finde ich auch sehr hilfreich.

 

 

Ich denke nicht, dass die Idee des „ausgesorgt Habens“ schlussendlich nur über die Summe funktioniert. Einem Bekannten meines Onkels gehören mehrere unbelastete Immobilien in der FuZo einer Kreisstadt - dieser Mensch hat ernsthafte Ängste davor, zu verarmen. Völlig gaga.

Für mich selbst habe ich vor 2-3 Jahren definiert, dass ich mit FI durch bin. Mit der Situation komme ich einigermaßen zurecht. 😉

Zitat von MFZ73 am 5. Februar 2023, 14:10 Uhr

Ich denke nicht, dass die Idee des „ausgesorgt Habens“ schlussendlich nur über die Summe funktioniert. Einem Bekannten meines Onkels gehören mehrere unbelastete Immobilien in der FuZo einer Kreisstadt - dieser Mensch hat ernsthafte Ängste davor, zu verarmen. Völlig gaga.

Für mich selbst habe ich vor 2-3 Jahren definiert, dass ich mit FI durch bin. Mit der Situation komme ich einigermaßen zurecht. 😉

Klar, gegen irrationale Ängste kommt man nicht auf der rationalen Ebene an. Würdest du mit deiner Situation zurecht kommen, wenn du deine Erwerbsarbeit und die Einkünfte daraus morgen komplett einstellen würdest?

Zitat von MFZ73 am 5. Februar 2023, 14:10 Uhr

Ich denke nicht, dass die Idee des „ausgesorgt Habens“ schlussendlich nur über die Summe funktioniert. Einem Bekannten meines Onkels gehören mehrere unbelastete Immobilien in der FuZo einer Kreisstadt - dieser Mensch hat ernsthafte Ängste davor, zu verarmen. Völlig gaga.

...

&

Zitat von Muslime_Frugi am 5. Februar 2023, 14:31 Uhr

Klar, gegen irrationale Ängste kommt man nicht auf der rationalen Ebene an. Würdest du mit deiner Situation zurecht kommen, wenn du deine Erwerbsarbeit und die Einkünfte daraus morgen komplett einstellen würdest?

Welche Angst ist rational?

Und welche Angst ist irrational?

Wenn jemand - als Ukrainer - 2019 "mehrere unbelastete Immobilien" in der Hauptstadt seines Landes hatte:
Hättet Ihr dessen Ängste zu verarmen (damals) als rational oder als irrational betrachtet?

Der Hausse-Megatrend an den Börsen, an den wir uns mittlerweile gewöhnt haben, läuft seit 1982.

Davor hatten die Kurse in den 1970er Jahren eine Seitwärtsbewegung, also nominal den Aktionären weder große Verluste noch Gewinne eingebracht...
Bei allerdings nicht unerheblicher Inflation - steigenden Zinsen = Verlusten bei länger laufenden Anleihen - und wirtschaftlicher Stagnation.

--> Sind Ängste vor einem erneuten "Stagflationsjahrzehnt", das die Kaufkraft ALLER "marktbreit" angelegten Ersparnisse halbiert oder drittelt, rational oder irrational?

 

Zitat von exit-tbd am 5. Februar 2023, 18:01 Uhr

Der Hausse-Megatrend an den Börsen, an den wir uns mittlerweile gewöhnt haben, läuft seit 1982.

Davor hatten die Kurse in den 1970er Jahren eine Seitwärtsbewegung, also nominal den Aktionären weder große Verluste noch Gewinne eingebracht...
Bei allerdings nicht unerheblicher Inflation - steigenden Zinsen = Verlusten bei länger laufenden Anleihen - und wirtschaftlicher Stagnation.

Das ersten Jahrzehnt dieses Jahrtausends war ein ausgeprägter Seitwärtsmarkt...

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