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Wieviel Geld ist genug? Geld als Belastung?

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Wenn wir unsere Staatsschulden tilgen, dann ist das für unsere Wirtschaft richtig übel. Die Zusammenhänge sind nicht mal eben in drei Sätzen erklärt - kontrollierte Schulden sind aber ein wichtiges Wirtschaftselement. Wir nutzen unsere Staatsschulden u.a. als Hebelinstrument für Zinsdifferenzgeschäfte. Es ist wie bei Immobilien. Da verschulden wir uns je nach Zinssatz ja auch ganz bewusst, um mit diesen Schulden einen Mehrwert an Kapital zu erwirtschaften. Die BRD macht das ebenso. Die Staatsschulden zu tilgen würde letztlich zu enormen Einnahmeverlusten führen.

Wir leihen uns beisoielsweise Geld von den USA. Da wir ein sehr hohes Rating haben zahlen wir dafür recht niedrige Zinsen z.b. 3%. Wir vergeben dann als Bürge wiederum Kredite z.b. nach Afrika zu 6% Zins. Wir rechnen gar nicht damit, dass das jemals zurückgezahlt wird sondern kassieren die Zinsen und vergeben für die Zahlung dieser weitere Kredite.

Auch sowas ist mal interessant zu recherchieren.

Also: Staatsschulden tilgen klingt erstmal super, ist aber keine sonderlich schlaue Idee.

Wer sein Eigenheim aktuell z.b. mit unter 1% finanziert hat, der kommt auch nicht auf die Idee, möglichst viel an Sondertilgung zu zahlen wenn er z.b. am Aktienmarkt mit 5-6% Rendite rechnen kann. Auch das - ein Zinsdifferenzgeschäft. Ich selbst habe sogsr mein bezahlten Haus wieder beliehen um den Renditehebel im Depot zu nutzen, mache also im kleinen das gleiche wie unser Staat...

Aktuell habe ich etwa 1,5 Millionen Euro Schulden, gleichzeitig aber rund 500k im Depot und selbst wenn man mir zwei Millionen schenken würde, so würde davon nicht ein einziger Euro in die Tilgung fließen, dafür ist das geliehene Geld einfach zu billig 😉

vg

Zitat von exitus2022 am 10. November 2023, 14:00 Uhr
Zitat von ethan_hunt am 10. November 2023, 13:21 Uhr
Zitat von Max aus E am 10. November 2023, 11:20 Uhr

Wenn jeder deutsche Bürger 200k€ hätte, glaubst du, dass dann das Brötchen noch 40 Cent kostet? Wenn du jedem 200k schenkst, dann löst du damit eine spontane Hyperinflation aus, sonst passiert nichts!

Bei Geldmengenausweitung steigt die Inflation - ... Aber wenn bestehendes Vermögen gleichverteilt wird (also nicht jedem 200K schenken, sondern Geldmenge verteilen), warum sollten dann die Preise zwingend steigen?

Weil 70 % der Leute (oder mehr?) die neu erhaltene Kohle verprassen -  gibt ja auch genug (temporäre) Lottomillionäre, die nach 5 Jahren nix mehr übrig haben.

Es geht darum, dass in D das Vermögen gleicher verteilt wird. Das ist kein Helikoptergeld sondern z. B. eine staatliche Vermögensbildungsförderung durch Steuervorteile oder Lastenzuschüsse. Natürlich dürfen dann diese Vermögen nicht verbraucht werden. Die durch Förderung irgendwann schuldenfreie Wohnung wird also genutzt und Miete erspart. Der angesparte ETF darf wie auch die Wohnung nicht veräußert werden. Wenn man z. B. für 100€ Ansparung 100€ Förderung dazubekommt, motiviert das - und erlebt das zum großen Teil auch als eigene Leistung. So könnte eine gleichmäßigere Verteilung des Vermögens (über Jahrzehnte) gelingen. Das Vermögen wird dann steuerfrei vererbt.

Ich habe kein Problem damit im Rahmen einer Reichensteuer oder dergleichen vom oberen Prozent der Bevölkerung abzuschöpfen und es in Form von Bildungsangeboten, Kultur, Infrastruktur, Verkehrsausbau etc. sinnvoll umzuverteilen. Es wird dann verwendet zur Aufwertung meines Landes.

Wenn man mir allerdings mein hart erarbeitetes und durch frugale Lebensweise und Verzicht angespartes Vermögen einschrumpft um es an an Faule und Konsumopfer zu verteilen die selbst nichts auf die Reihe kriegen (wollen) - damit habe ich ein Problem. Wenn es dazu kommt dann kehre ich Deutschland den Rücken.

Ich finanziere ganz sicher nicht anderer Leute privates Depot oder Eigentumswohnung.

Leistungen für Bedürftige - keine Frage! aber ganz sicher nicht nach dem Prinzip Gießkanne.

Lieber max-aus-e, dann willst Du über Wohngeld und Subventionen für Sozialwohnungen (aus Deinen Steuern) lieber das Vermögen bereits vermögender Vermieter mehren. Ich will lieber die Vermögensbildung unterer und mittlerer Einkommen als Hilfe zur Selbsthilfe fördern. Sie müssen also einen ihnen zumutbaren eigenen Beitrag leisten. Statt einen Vermieter von Sozialwohnungen will ich die Vermögen der Bewohner fördern. Kostet dasselbe.

Zitat von Max aus E am 11. November 2023, 13:22 Uhr

Wenn wir unsere Staatsschulden tilgen, dann ist das für unsere Wirtschaft richtig übel. Die Zusammenhänge sind nicht mal eben in drei Sätzen erklärt - kontrollierte Schulden sind aber ein wichtiges Wirtschaftselement.

Du hast recht. In ein paar Sätzen ist da wirklich nichts erklärt. Aber für Einzelkapitalinvestments handelst du im Sinne der Gewinnmaximierung richtig. Du nimmst Differenzgeschäfte und hebelst dein Kapital hoch.

Im aktuellen Schuldsystem gehts doch eher um Überschuldung der Länder und neue Schulden aufzunehmen um alte, fällige Schuldscheine zu bezahlen. Dieses System funktioniert, solange das BIP und damit die Bruttoleistung eines Landes steigt. Auch hier könnte man noch über Japan und ähnliche Konstellationen diskutieren, welche mit über 200% überschuldet sind und das System dennoch läuft. Aber ein Land kann, im Gegensatz zum Einzelkapital nicht so einfach ein BIP erhöhen. Das entsteht noch immer durch Mehrwertschaffung. Ein Land fördert es.

Österreich hat sich aktuell noch immer sehr gut finanziert, auch langfristig, trotz steigender Zinsen. Wird in DE ähnlich sein. Aber... Dieses "Zauber"geld könnte sehr wohl zur Schuldentiglung dienen. Erstens bliebe noch genügend für ein gutes Zinsgeschäft, zweitens sind die größten Gläuigber des Staates Versicherungen und Banken. Würde mal ein Land ehrlich seine Schulden bedienen, würde das einen Kreislauf nach unten auslösen. Staaten können anders handeln als Einzelinvestments. Das Bundesbudget wäre ausgeglichener und der Staat könnte direkt in Infrastruktur, Bildung, eben die Bürger investieren.

Das erhaltene Geld für Banken und Versicherungen fließt wieder in Investments, welche den Mehrwert schaffen müssten. Kein Hebel, aber mal ein Abbau der Schuldenspirale. Immerhin ist es ja Zaubergeld (wo auch immer bei der Entstehung die Schulden liegen? 🙂 )

 

Sagt einer mit 1500 Wohnungen! Dann sei doch vorbildlich und vermiete deine Wohnungen für 2€ den Quadratmeter an die "Unterschicht". Aber bei dir selbst möchtest du wohl nicht anfangen oder? Ist dein Wohnungsbau sozialer als meiner? Wirre Politikphrasen ohne inhaltlichen Nutzen und jegliche praktische Anwendbarkeit. Wegen genau solchen Traumtänzern stecken wir politisch laufend in Sackgassen
Und tu nicht so als würde man nur durch Immobilien zu Geld kommen.
Alles was ich will ist meinen Millionenkredit abzahlen für den ich hafte und ein hohes Risiko eingehe.
 Das Bundesbudget wäre ausgeglichener und der Staat könnte direkt in Infrastruktur, Bildung, eben die Bürger investieren.
Warum diesen Umweg gehen, das könnten wir mit dem Geld ja auch direkt machen oder es eben wieder weiterverscheuern und mit der Zinsdifferenz die eigenen Schulden tilgen....Letztlich muss Geld arbeiten. Das kann es nicht wenn ich es ausgebe um Schulden mit niedrigem Zinssatz zu tilgen...
Lässt sich aber drüber streiten. Direktinvests ins eigene Land fände ich besser und bringt direkt Resultate.

Das Forum ist so was von am Ende..

Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Hat doch Unterhaltungswert 🍻 Oder weshalb sonst schaust du noch hier vorbei? 😉

Zitat von Privatier am 12. November 2023, 15:52 Uhr

Das Forum ist so was von am Ende..

Sorry wenn ich euch nerve. Die Gepflogenheiten dieses Forums habe ich noch nicht verinnerlicht.

Ökonomische Diskussionen können nicht enden wollend sein und sind in diesem Faden in der Form nicht angebracht.

Ich verstehe nicht die Logik von FFF mit staatlich zugewiesenen Wohnungen für Jedermann. Weder wie die Einteilung, Finanzierung noch wie der Übergang zu einem solchen System erfolgen sollte ohne schwerste soziale und wirtschaftlichen Auswirkungen in diesem Sektor. Werde mich daher diesbezüglich ausklinken.

Zitat von Max aus E am 11. November 2023, 20:05 Uhr

Wenn man mir allerdings mein hart erarbeitetes und durch frugale Lebensweise und Verzicht angespartes Vermögen einschrumpft um es an an Faule und Konsumopfer zu verteilen die selbst nichts auf die Reihe kriegen (wollen) - damit habe ich ein Problem.

Bin bei dir.

Zitat von Max aus E am 12. November 2023, 22:58 Uhr

Ein Spiegelbild unserer Gesellschaft.

Ja ich bin Teil eines Spiegels der Gesellschaft. Ich profitiere durch Investments vom Kapitalismus. Sehr wohl bin ich mir aber meinen Privilegien bewusst, in einem Land wie Österreich geboren zu sein, das Geburtenlotto gewonnen zu haben, sowie für Förderung des sozialen Friedens und einer gewissenhaften Umverteilung nach unten.

 

Lieber Max,

Schade, dass es mit deinem MFH Invest nichts geworden ist. 1,5 Millionen Schulden als Risiko - das ist nicht ohne, jedoch schaffst du einen Wert. Dir steht zu, bei Erfolg, eine ausreichende Risikoprämie zu bekommen. Ich schätze dich nicht ein, dass du durch Verspekulierung direkt nach dem Staat als großer Ausgleicher rufst. In Österreich gibt es eine hohe Quote mit variablen Zinsen. Die Gier hat hier Leute zu Fall bzw. Schwierigkeiten gebracht. Nein, der Steuerzahler soll hier nicht eingreifen müssen. Nein, es soll Konsequenzen geben.

Gestern hatte ich ein Gespräch bzgl. Immobilie mit jemanden, der 14 Objekte in meiner Wunschumgebung gebaut hat. Mit seiner Partie hatten wir eine Möglichkeit durchdiskutiert. Ich bin bei dir. Auch jetzt sind noch Dinge möglich, auch bei schwierigeren Umfeld. Aber mein Risiko mit Aussicht auf Profit soll im Zweifel nicht von jemand anderen aufgefangen werden. Ebenso bin ich langfristig bereit, einen Anteil davon fair als Steuer für eine tolle Infrastruktur zu bezahlen

Zitat von Gelöschter Benutzer am 3. Juni 2019, 15:09 Uhr

Gibt es da bei Euch eine Grenze wo Ihr sagen würdet, mehr möchte ich gar nicht besitzen, z.b. 1 Million? .... oder habt Ihr gar mit dem Gedanken gespielt Euer Geld zu verschenken, weil Ihr es als Belastung (z.b. ständige Angst es wieder zu verlieren) empfindet?

Mit 1.000 Euro auf dem Konto hat man keine Angst vor der nächsten Nebenkostenabrechnung

Mit 10.000 Euro auf dem Konto hat man keine Angst, wenn das Auto defekt geht.

Mit 100.000 Euro verliert eine Kündigung viel von ihrem Schrecken

Mit 1 Million Euro kann einem normalen (Single) Menschen bei kluger Geldanlage und klugem und bescheidenem Ausgabenmanagement in Deutschland ein Leben lang finanziell nichts mehr passieren. (3. Weltkrieg o.ä. mal ausgenommen)

Mit 10 Millionen Euro muss man sich schon doof anstellen, damit das Geld langfristig und Generationen übergreifend nicht durch sich selbst immer mehr wird.

Natürlich ist das nicht allgemeingültig und größere Vermögen müssen bei Verlust eines Erwerbseinkommens auch eine langfristige Rendite abwerfen.

So kommt es, dass es sicherlich einige Leute mit einem Nettovermögen von 1 Million Euro gibt mit einem EFH im Münchner Speckgürtel, die dennoch Sorge vor der Nebenkostenabrechnung haben müssen, geschweige denn vor einem Jobverlust.


Die Million an verfügbarem Geldvermögen in heutiger Kaufkraft werde ich vermtl. nicht mehr schaffen, daher muss ich weiter arbeiten oder aber andere Konzepte als der Durchschnitt verfolgen (z.B. Frugalismus?) oder ich lasse es halt bleiben. Die ersten drei "Stufen" habe ich abgedeckt und das ist für mich auch schon ein Grund, zufrieden zu sein.

Ich würde mein Vermögen damit in der Hinsicht als "genug" bezeichnen, dass ich keine Ambitionen habe, nennenswerte Mühen dafür aufzuwenden, es zusätzlich zu erhöhen. Weder versuche ich zu spekulieren, noch irgendwo mit Aufwand zu investieren, noch versuche ich Karriere zu machen und auf Arbeit mich extra stark anzustrengen. Eher sehe ich die Möglichkeit, Teile meines Erwerbseinkommen gegen mehr Freizeit zu tauschen.

Hatte mir Ende des letzten Jahres immer die Montage frei genommen, ein 3 Tage WE ist schon cool, da könnte ich mich sofort daran gewöhnen

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