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Welche Partei wählt man als Frugalist?

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Zitat von alija am 15. September 2019, 21:14 Uhr

von MrHappy:

@riese69: Als Sachse kann ich dir sagen: Noch bestimmen hier in Sachsen nicht Hass, Angst und Menschenverachtung das Leben. Ich bin ein strikter AfD-Gegner. Aber wenn ständig "von oben herab" auf Sachsen geschaut wird ("Die hängen sich selber ab.", obwohl reichlich 70% nicht die AfD wählen), dann ist es nicht verwunderlich, wenn sich gewisse Leute in ihrem Protest bestätigt sehen.

Nicht verwunderlich, weil schuld sind die Anderen?

 

Versteh ich nicht.

 

Zitat von Waermflasche am 16. September 2019, 15:53 Uhr

ich weiss nicht was man als "Frugalist" gegen die schwarze null haben kann, als "Frugalist" gibt man doch sicher auch nicht mehr aus als man hat, ich begrüsse das sehr, besser sich darauf konzentrieren, wie man die Einnahmeseite (ohne Steuererhöhungen) erhöht, in absoluten Notsituation kann man dann davon evtl abweichen aber nicht in dem Sinne wie es linke Parteien gerne wollen, nämlich am liebsten das Geld der anderen ausgeben oder sich einfach neues zu drucken falls das alte aufgebraucht ist, das ist "krank" bzw. gefährdet den Wohlstand mittel bis langfristig meiner Meinung nach

Es gibt viele Wirtschaftswissenschaftler, die der Meinung sind, dass Staatshaushalte nur bedingt mit Privathaushalten zu vergleichen sind.

 

Zitat von Viktor am 16. September 2019, 23:53 Uhr

Wenn man die Möglichkeit hat, dann auf jeden Fall die PDV - Partei der Vernunft. Ist leider die einzige libertäre Partei in Deutschland soweit mir bekannt.

Die hatte ich mir mal für wenige Minuten angeguckt. Sie klangen für mich aber zu sehr nach dem neoliberalen Märchen vonwegen "Der Markt regelt alles."

naja, und ich hab mal gehört das von 9 euro staatlichen investitionen nur 1 euro an Wirtschaftswachstum hängen bleibt, d.h. ein staat ist ein äusserst schlechter investor und sollte es lieber bleiben lassen und der wirtschaft in bestimmten Rahmen seinen Lauf lassen...man kann es ja an der seit jahren sinkenden Produktivitätssteigerung sehen der mit Kaufkraftverlust + Enteignung der Ersparnisse (Minuszinsen bei 5% Geldmengenwachstum) und Renten (Kaufkraftbereinigt seit dem Jahr 2000 um 20-30% gefallen) einhergeht

passendes video dazu:

https://www.youtube.com/watch?v=Y3r5lNwtKXE&t=785s

MrHappy,

Du scheinst davon auszugehen, dass AfD Wähler aus "Protest" diese Partei wählen. Protest der irgendwie beeinflusst ist von einem (Außen-)Blick auf Sachsen.

Die Wahl von Rechtspopulisten/Rechtsextremen auf "Protest" zu schieben, also andere sind (Mit-)Schuld an der Wahlentscheidung weil sie nicht nett zu Sachsen waren, ist eine Verharmlosung. Ich traue Sachsen zu, dass sie verantworten was sie wählen und dies bewusst mit Überzeugung / aufgrund der Inhalte tun.

Sachsen ist seit 1991 eine rechte Hochburg. Das schließt nicht aus, dass es nette, vernünftige Nicht-AfD-Wähler auch in Sachsen gibt. Allerdings wurde dem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus wenig entgegen gebracht, so dass es feste Strukturen gibt, die laut Sachsenspiegel und Verfassungsschutz besonders herausstechen.

"Sachsen spielt für die rechte Bewegung seit Jahren eine zentrale Rolle: .... 2017 erreichte die AfD dort mit 35,5 Prozent ihr bundesweit höchstes Wahlergebnis - und wurde in Sachsen insgesamt die stärkste Partei."

(näheres u.a. dort: https://www.tagesschau.de/faktenfinder/inland/rechtsextremismus-sachsen-101.html )

Aus frugalistischer Sicht würde ich die Entwicklung in Sachsen auch aufgrund dieser o.g. Parameter als ungünstig bezeichnen.

von MrHappy: Aber wenn ständig "von oben herab" auf Sachsen geschaut wird ("Die hängen sich selber ab.", obwohl reichlich 70% nicht die AfD wählen), dann ist es nicht verwunderlich, wenn sich gewisse Leute in ihrem Protest bestätigt sehen.

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.
Zitat von alija am 17. September 2019, 14:20 Uhr

MrHappy,

Du scheinst davon auszugehen, dass AfD Wähler aus "Protest" diese Partei wählen. Protest der irgendwie beeinflusst ist von einem (Außen-)Blick auf Sachsen.

Die Wahl von Rechtspopulisten/Rechtsextremen auf "Protest" zu schieben, also andere sind (Mit-)Schuld an der Wahlentscheidung weil sie nicht nett zu Sachsen waren, ist eine Verharmlosung. Ich traue Sachsen zu, dass sie verantworten was sie wählen und dies bewusst mit Überzeugung / aufgrund der Inhalte tun.

Sachsen ist seit 1991 eine rechte Hochburg. Das schließt nicht aus, dass es nette, vernünftige Nicht-AfD-Wähler auch in Sachsen gibt. Allerdings wurde dem Rechtspopulismus und Rechtsextremismus wenig entgegen gebracht, so dass es feste Strukturen gibt, die laut Sachsenspiegel und Verfassungsschutz besonders herausstechen.

[...]

von MrHappy: Aber wenn ständig "von oben herab" auf Sachsen geschaut wird ("Die hängen sich selber ab.", obwohl reichlich 70% nicht die AfD wählen), dann ist es nicht verwunderlich, wenn sich gewisse Leute in ihrem Protest bestätigt sehen.

 

Vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Ich meinte mit "gewisse Leute" nur einen Bruchteil der AfD-Wähler, ob nun 10% oder eher 30% kann ich nicht einschätzen. Wie fast immer, sind auch die Gründe, warum die AfD im Osten etwa doppelt so stark ist wie auf Bundesebene, vielfältiger Natur. Ich wollte lediglich auf einen Baustein mit meiner Aussage hinweisen. Natürlich ist eine gewisse Arroganz mancher nicht alleiniger Grund oder gar eine Rechtfertigung für die AfD-Wahlerfolge. Aber es trägt dazu bei, dass die Lage jetzt so ist, wie sie nun mal ist.

Und den Nicht-AfD-Wählern vorzuwerfen, dass sie dem "Rechtsextremismus nicht genug entgegen gebracht hätten" ist auch schwierig. Erstens gibt es zahlreiche Demos, Projekte, Konzerte, ... gegen rechts gerade auch in Sachsen. Und zweitens müsste man da so vielen Dingen etwas entgegen bringen: Umweltverschmutzung, Häusliche Gewalt, globale Menschenausbeutung, ...

Ob Sachsen oder Bayern oder bei Ostfriesen, bashing hat es schon gegeben oder gibt es noch. (Wobei die Frage ist was ist eigentlich bashing...reicht aber wenn jeder sein Bild hat). Die Lage ist in Bundesländern wie sie ist, auch in einzelnen  Regionen in diesen Bundesländern.

Dies ist auch wichtig bei der Frage ob man sich dort ansiedeln will, z.B. : als Frugalist, weil es günstig scheint aber dann auch ggf. mit rechten Immobilienbesitzern in der Nachbarschaft und entsprechenden Rockkonzerten oder auch Pegida und Co. vor der Tür (s.o.g. Link)

 

Ich denke es ist eine politische Entscheidung Rechtspopulismus und Rechtsextremismus etwas entgegen zu setzen. Das funktionierte nicht als Sachsens Landesregierung das Extremismus-Problem nicht wahrhaben wollte. Politische Entscheidungen haben etwas mit Wahlen zu tun, bzw. mit dem Wählerwillen.

"...zum ersten Mal vor 18 Jahren, ... als Kurt Biedenkopf (CDU) ihn aussprach: „Die Sachsen sind immun gegen Rechtsextremismus.....Der erste, der das Muster durchbrach, war im Februar 2016 Tillich: Nach einer Kette von Anschlägen auf Asylheime in Sachsen erklärte er, dass er sich für die rechtsextremistischen Vorfälle in seinem Bundesland schäme: „Sachsen hat ein Problem mit Rechtsextremismus, und es ist größer, als der ein oder andere bisher wahrhaben wollte.“ 

Haben sich Strukturen erstmal verfestigt ist es auf jeden Fall schwerer und teurer sie wieder aufzulösen. Ob sich etwas ändern wird, werden Wahlergebnisse, Kriminalitätsstatistiken, Zu-/Wegzugergebnisse...zeigen....

 

Ps.:

Wahlerfolge der AfD bei den Landtagswahlen in Ostdeutschland würden nicht nur dem Image schaden, sondern auch der Wirtschaft, warnte Dieter Kempf, Chef des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) wiederholt. Deutschland müsse "attraktiv und einladend sein" - mit der AfD verbindet Kempf hingegen "Ausländerfeindlichkeit und Nationalismus".

Wachstum halte ich aus frugalistischer Sicht für wichtig....

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

zu "Weltoffenheit und Toleranz" hab ich heute das aus Berlin gesehen (SPD, Linke, Grüne)

https://www.youtube.com/watch?v=hdcie36Hyh4

wenn man sowas sieht dürfte das doch eher Wasser auf die Mühlen der AFD Wähler sein

@waermflasche, scheint um den Görlitzer Park zu gehen.

Eigentlich geht es um die Verfassung bzw. die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes: https://de.wikipedia.org/wiki/Cannabis-Beschluss.

Das war 1994.... "

Das Verfassungsgericht bejaht die Vereinbarkeit der zu prüfenden Gesetze mit der Verfassung. Maßgeblich ist nicht ein aus dem Grundgesetz ableitbares Recht auf Rausch, auch nicht das Erfordernis wirksamgleiche oder -stärkere Substanzen wie Alkohole und Nikotin gleichzustellen, sondern in größerem Maße das Rechtsstaatsprinzip und der Verhältnismäßigkeitsgrundsatz. Ob Straf- und Verbotsgesetze verhältnismäßig sind, erfolgt in einer dreistufigen Prüfung hinsichtlich Geeignetheit, Erforderlichkeit, Angemessenheit. Dies ist bei dem geprüften Betäubungsmittelgesetz letztlich zu bejahen. Für geringfügige Verstöße kommt demnach aber nur eine geringe Strafe oder gar keine Strafe in Frage, im Regelfall haben staatliche Organe von einer Verfolgung von vornherein abzusehen. Solche Möglichkeiten stellt das Betäubungsmittelgesetz aber auch zur Verfügung.

Dies hat unter den Bundesländern einheitlich und gleich zu erfolgen.

Ich weiß nicht, ob AfD Wähler dies aus dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes ableiten würden bzw. aus der Verfassung oder ob es nicht doch um anderes ginge...

Beim Görlitzer Park ist nun noch das Problem, dass Käufer u.a. Touristen in großer Zahl, es schick finden dort einzukaufen. Ist, darf ich den Berichten glauben,  günstig. Angebot und Nachfrage vermutlich....

...............

Nun ja, das mit dem Cannabis finde ich gar nicht so schlecht als Geldanlage in entsprechenden Anlagewerten, nicht auf der Straße und natürlich legal.

Daran würde ich aber keine Wahlentscheidung in diesem Land festmachen, ist auch nicht nötig für die Anlagen.

Bliebe frugalistisch nur die Frage, welcher Rausch, falls einer gewünscht ist, ist günstiger (in Bezug auf Gesundheit, Geld, Reputation...)?

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Schaut mal rein in den Bundestag 2019:

https://youtu.be/xdjtalmY4EM

3 Tage Woche. Teilzeitarbeit.
Zitat von Viktor am 16. September 2019, 23:53 Uhr

Wenn man die Möglichkeit hat, dann auf jeden Fall die PDV - Partei der Vernunft. Ist leider die einzige libertäre Partei in Deutschland soweit mir bekannt.

Die hatte ich mir mal für wenige Minuten angeguckt. Sie klangen für mich aber zu sehr nach dem neoliberalen Märchen vonwegen "Der Markt regelt alles."

 

So ist es im großen ganzen. Es heißt nur Libertär. Man möchte möglichst viel Eigenverantwortung und möglichst wenig Staat, also im Grunde genau das, was ein Frugalist macht. Wenn auch die meisten völlig unbewusst.

Und das exakte Gegenteil der Leute in Berlin, die sich scheinbar die DDR zurückwünschen. Anders ist Rot Rot Grün ja nicht zu erklären 😉

Hallo „Waermflasche“, ich bin ein täglicher „Kipppunkt Beobachter“ in den deutschen Medien, ich meine allerdings jetzt nicht das Thema Klima. Fand diesen Artikel, der mich als ehemaligen Grünen Wähler anspricht, passend zu deiner "Wasser auf die Mühlen der AfD" Thematik.

Textauszug aus untenstehendem Link:

„Bist du nicht für uns, bist du gegen uns“-Rhetorik.

Es ist jene Art der Auseinandersetzung mit und Aufarbeitung von Grönemeyers Aussagen und den Reaktionen darauf, die dafür sorgt, dass genau jene gesellschaftliche Mitte, für die man einzustehen glaubt, sukzessive verschwindet. Weil sie keine Erwähnung mehr findet. Weil es nur noch die Gleichgesinnten gibt, die für Grönemeyer und gegen „Hass und Ausgrenzung“ in die Bresche springen und jene, die ihrem „rechten Hass“ zusammen mit „AfD-Politikern, die Grönemeyers Aussagen mit Nazi-Propaganda verglichen“, freien Lauf lassen.

https://www.achgut.com/artikel/die_linke_currywurst

Die im Artikel beschriebene Passage vom Konzert in Wien:

https://twitter.com/HeikoMaas/status/1173139512576360448

https://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/herbert-groenemeyer-bis-wieviel-dezibel-ist-antifaschismus-erlaubt-a-1287194.html

Ich kenne das nur zu gut, wenn Du nicht an den menschengemachten Klimanwandel glaubst (bzw. zwanghaft opportunistisch zu den guten gehören möchtest um nicht ins Hintertreffen zu fallen) wirst Du gleich der AFD oder Trump zugeschrieben, ist mir selbst hier im Forum schon passiert.

Im Moment hat die Politik es leicht. Die Bürger fordern medial gesteuert (in einer Art Massenhysterie) selbst Steuererhöhungen herbei und selbst wenn die beschlossen wird, schreiben die Medien einhellig, dass das noch viel zu wenig sei (weil die Welt in 10 Jahren untergehe).  Früher gab es zumindest noch die CSU oder die Wertkonservativen in der CDU die dem was entgegen zu wissen wußten, mittlerweile scheint der Verstand völlig ausgesetzt zu sein und allgemeinem Aktionismus gewichen. Die Leute werden wohl erst wach, wenn es Ihnen wirtschaftlich noch schlechter geht (höhere Heizkosten, Autokosten, Grundsteuern, Lebensmittel, Fliegen nur noch für Reiche...Bahnfahren günstiger, wer es glaubt?) man darf gespannt sein....das witzige daran, das wird letztendlich den Fortschritt sogar bremsen und das Gegenteil von dem bewirken was man sich wünscht....

Während die Menschen in Hong-Kong für Ihre Freiheitsrechte auf die Strasse gehen, demonstrieren die Menschen in Deutschland dafür dass ihre Freiheit eingeschränkt wird, verrückte Welt.

Was kommt als nächstes?:

  1. privater Autobesitz wird verboten?
  2. Vermietung nur noch durch den Staat mit festgeschriebenen Mieten?
  3. staatlich verordneter Veganismus?
  4. Vermögensobergrenzen (max. 1 Mio. Euro?)

Viele Grüne würden das sicher begrüßen, es ist ja alles nur zum besten....und am Ende wacht man in der der Diktatur auf, oder sind wir schon mitten drin?

 

 

Ich bevorzuge Parteien die versuchen einen Ausgleich innerhalb des Diversen, ein Miteinander, zu fördern.

Das betrifft u.a. die Wirtschaft und die Lebensverhältnisse der Menschen. Dabei mit Blick auf die Verfassung und deren Anspruch sich persönlich entwickeln zu können bei gleichzeitigem Ausgleich der Möglichkeiten/Chancen von Menschen.

Dort wo individueller Vorteil der Gesellschaft schadet wünsche ich mir einen demokratisch gewählten Staat der umverteilt und regelt. Das gesellschaftliche Miteinander, die Solidargemeinschaft, Humanismus und die Bewahrung von Natur und damit Mensch, sind mir wichtig.

Ich empfinde immer wieder Baustellen in der Gesellschaft. Z.B. zur Zeit die Klimadebatte. Wenn es dann Bewegungen gibt die groß und friedlich und ohne Abwertung von Herkünften für ein Ziel streiten, ohne dabei allzu ausfallend zu werden das Thema befördern, dann finde ich sowas klasse. Das hat meine Aufmerksamkeit und ich kann mich damit beschäftigen ohne auf "Krawall" gebürstet zu werden.

Das vermisse ich bei anderen Debatten in denen über Skandalisierung und/oder Clickbaiting ein Thema gepusht wird. Ich empfinde das als Angst fördernd und unredlich bis schädlich in einer demokratischen Auseinandersetzung. D.h. Politiker sollten es lassen, politische Bewegungen sollten es lassen.

 

Sich politisch einzuordnen ist heutzutage unmöglich, weil es keine feststehenden Definitionen gibt. Ich würde mich als "wertkonservativ" bezeichnen, was jeder anders interpretieren wird.  Mich beschäftigt die soziale Frage in der Gesellschaft und die unterschiedlichen Möglichkeiten aufgrund von Herkunft und Vermögensverhältnissen. Dabei finde ich es auch wichtig global zu denken. Ausgleich zu schaffen ohne Gleichzumachen. Exzesse zu vermeiden.

Persönlich bin zu Verzicht bereit wenn es um gesellschaftliches Wachstum im Sinne des Humanismus geht. Dies weil ich daraus eine großere Wertschöpfung auch für mich geht.

Also bin ich wohl auch politisch eher so eine ETF-Type ( auch wenn ich sehe das kann sich schnell wieder auf Anfang stellen bei einer Krise) als eine die aus dem Durchschnitt will und größere Risiken eingeht.

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.
Zitat von Waermflasche am 21. September 2019, 1:51 Uhr

Ich kenne das nur zu gut, wenn Du nicht an den menschengemachten Klimanwandel glaubst....

Zunächst einmal ist der menschengemachte Klimawandel keine Glaubensfrage. Das Problem ist nur, dass einige Leute die wissenschaftlichen Erkenntnisse und die spürbaren Ereignisse standhaft ignorieren. Wer den menschengemachten Klimawandel als solchen akzeptiert, muss sich zwangsläufig auch mit seinem eigenen (Fehl)Verhalten auseinadersetzen und möglicherweise über Einschränkungen nachdenken, das heißt auf liebgewonenen Luxus verzichten. Für manche, die der Selbstkritik nicht fähig sind, ist das natürlich ein Unding und kann nicht sein. Da wird dann jede noch so absurde Erklärung freudig angenommen, die bloß nicht den Menschen mit dem Klimawandel in Verbindung bringt oder diesen gar gänzlich bestreitet.

Der zweite Punkt ist, dass die Regierung nicht strategisch handelt, sondern einerseits auf dem Horizont von Legislaturperioden oportune Tagespolitik betreibt (Fr. Merkel hat hier in Sachen Opportunismus und Planlosigkeit ware Meisterleistungen bewiesen), und andererseits nur die Wirtschaftsförderung im Auge hat. Demzufolge wurden auch in den bisherigen Jahren umweltschädliche Technologien und Konzerne immer wohlwollende gefördert und mit dem Samthandschuh angefasst. Die scheinbare Hysterie resultiert aus der Diskrepanz, dass ein Großteil der Bevölkerung das erkannt hat und nun merkt, dass die Zeit zum Handeln langsam knapp wird; die Regierung aber nichts tut. Deshalb gehen die Mensch auf die Straße und nicht weil sie Steuern geil finden.

Ein weiterer Punkt ist, dass unabhängig von den Klima- und Umweltproblemen, in den kommenden Jahrzehnten die billigen fossilen Energieträger zur Neige gehen (auch das ist bewiesen). Das bedeutet, dass wir unsere Energie, die wir jetzt noch zur Verfügung haben, weise einsetzen müssen und Wirtschaft und Gesellschaft umstrukturieren müssen. Wenn wir mit der bisherigen Ignoranz auf diesem verschwenderischen Level weiter leben, dann kommt irgendwann zwangsläufig der Kollaps. Aber nicht alle leben nach dem Motto "Nach mir die Sintflut". Nachhaltiges und zukunftsfähiges Leben und Wirtschaften wird nun mal Einschränkungen kosten. Da führt kein Weg dran vorbei.

Diese komplexen Zusammenhänge kapieren aber viele nicht. Die haben nur Angst, dass man ihnen ihren gliebten Diesel-SUV wegnimmt oder sie nicht mehr mit dem Flugzeug von Köln nach Berlin fliegen dürfen oder auf schwachsinniges "betreutes Reisen" mit dem Luxus-Kreuzfahrtschiff verzichten müssen. In dieser Denkweise ist aber eine ganze Menge Egoismus und Dekadenz enthalten. Was braucht denn der Mensch eigentlich um gut und glücklich zu leben?

Im Kleinen, wie im Großen: Es ist immer besser zu handeln, solange man noch die freie Wahl hat und nicht erst dann, wenn man Handeln muss. Dann hat man nämlich meistens auch keine Wahl mehr und es wird alles viel schlimmer.

wie kommt man denn am besten und vor allem günstig von Köln (Düsseldorf) nach Berlin (an einem Feiertag vor Brückentag wo sehr viele auch fahren möchten), genau diese Reise steht für mich im nächsten Jahr an, oder ist es schon schlecht schlecht bzw verwerflich überhaupt günstig diese Reise antreten zu wollen?

  1. Mitfahrzentrale (BlaBla Car o.ä), ist nicht so meins, man weiss nicht mit wem man fährt ob der im Zweifel auch wirklich kommt und man ist der Situation dann 7-8 stunden ausgeliefert, Kosten ab 20 euro aufwärts
  2. Flixbus ca 39 euro, da an dem Tag hohe Nachfrage vermutlich kaum günstiger
  3. Bahn Sparticket, wenn man die denn bekommt an dem Tag, wird vermutlich schnell weg sein (Normalpreis bisher 125  euro)
  4. Quer durchs Land Ticket 44 euro (inkl 7 mal umsteigen und den ganzen Tag Unterwegs)
  5. mit dem eigenen Auto (allein vermutlich teurer +Parkplatzproblem +Autoverschleiss)
  6. Fliegen bisher ca. 39 euro (vor neuer Flugabgabe), aber an einem Feiertag vermutlich auch nicht so einfach, aber in einer Stunde da
  7. Fahrgemeinschaft, ich könnte in Facebookgruppen fragen, ob noch andere aus Richtung Ruhrgebiet fahren
  8. (per Anhalter)
  9. (mit dem Rad)

mein Plan: meine Preisobergrenze sind die 44 euro für das quer durchs land Ticket, ich versuche irgendwas zu bekommen was noch darunter liegt

Und genau da ist ja die Politik gefragt. Warum machen uns alle europäischen Nachbarländer eine lange Nase, wenn es um das Bahnfahren geht? Überall kommt man billig und problemlos mit der Bahn von A nach B, egal ob Frankreich, Italien oder Polen. Nur in Deutschland ist das teuer, kompliziert, umständlich und die Bahn ist auch noch unzuverlässig. Über Jahre hinweg wurden Flugreisen und Autos bevorzugt. Das Nachtflugverbot ist aufgeweicht, bzw. wird kaum noch eingehalten. Es werden ständig neue Straßen gebaut und Bahngleise demontiert. Der Sprit für Flugzeuge ist steuerfrei. In Frankreich hämmert der TGV mit über 300 Sachen durchs Land und in Deutschland kommt man kaum über die 200 km/h Marke hinaus, weil die Bahngleise es nicht hergeben. Das ist doch völlig bescheuert und ein Armutszeugnis für ein Hochtechnologieland wie Deutschland. Warum brauch man zig verschiedene Tarife für ein Bahnticket? Man hat den Eindruck die Leute sollen irgendwie davon abgehalten werden mit der Bahn zu fahren und statt dessen das Auto oder das Flugzeug nehmen. Das ist aber politisch gewollt, das liegt nicht an den Leuten. Jeder nutzt den Weg des geringsten Widerstandes, dass ist völlig normal. Aber die Leute müssen auch erkennen, das hier was schief läuft und Veränderungen zulassen und fordern und nicht blockieren.

Zitat von Waermflasche am 22. September 2019, 15:48 Uhr
  1. Mitfahrzentrale (BlaBla Car o.ä), ist nicht so meins, man weiss nicht mit wem man fährt ob der im Zweifel auch wirklich kommt und man ist der Situation dann 7-8 stunden ausgeliefert, Kosten ab 20 euro aufwärts

Vielleicht nochmal Punkt 1 ueberlegen. Ich habe immer Mitfahrzentrale genutzt auch auch fuer jede weitere Fahrt angeboten. Noch nie Probleme gehabt.
Wir haben uns meist einen Mietwagen genommen, sind selber gefahren und haben Mitfahrer mitgenommen. Die Einnahmen deckten dann nahezu die Kosten. Win-Win fuer alle. Gerade an Feiertagen viel nachgefragt und man bekommt das Auto problemlos voll. Und die Effizienz eines voll besetzten PKW ist ziemlich gut. Wenn man jetzt guenstig einen Tesla mieten koennte..

Meist Studenten oder Auslaender als Mitfahrer. Ausreichend vorab kommunizieren, damit Treffpunkt und Zeit passen. Ich habe immer sehr rechtzeitig ueber Verzoegerungen durch Stau informiert und Abholzeitzeit +/- 5 Minuten dann auch eingehalten.
Mitfahrer setzt sich hinten rein, ist entweder eine interessante Person und man quatscht oder haelt idealerweise fuer die naechsten Stunden die Klappe und merkt gar nicht, dass jemand da ist.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Ich denke Fritz hat absolut recht. Die einzige Möglichkeit geht über die Politik, wir sollten den Flugbetrieb genauso verstaatlichen wie die Bahn. In nur wenigen Jahren wäre das ganze dann genauso heruntergewirtschaftet, teuer und ineffizient wie die Bahn und es gäbe keinen Preisvorteil mehr. Der Berliner Flughafen sollte nur der Anfang sein und ein Leuchtturmprojekt für alle zukünftigen Belange in Sachen Flugverkehr.

 

Mit der Bahnreform vom Januar 1994 wurde die DB in eine private Rechtsform überführt, blieb jedoch im Besitz des Staates. Die Pläne, Anteile an der Börse zu verkaufen, wurden mit der Finanzkrise 2008 auf Eis gelegt. Es handelt sich bei der DB also um eine Hybridform: ein privat geführter Konzern in Staatshand.

Zwar hat der weiterhin hoch bezuschusste Schienennahverkehr für Personen seinen Marktanteil zwischen 1996 und 2013 um ein Prozent auf 4,6 Prozent gesteigert. Der Schienengüterverkehr aber stagniert bei etwa 17 Prozent und der Personenfernverkehr auf der Schiene ist gegenüber Straßen- und vor allem Luftverkehr mit einem Anteil von 3,6 auf 3,2 Prozent sogar rückläufig. Somit hat sich trotz der 80 Milliarden Euro, die seit 1994 in den Ausbau des Schienennetzes gesteckt wurden, der Marktanteil kaum erhöht.

Privatisierung führte in meiner Wahrnehmung dazu, dass angeblich unrentable Strecken aufgegeben wurden, dass Kosten für den Schienenverkehr weiter verstaatlicht wurden bei steigenden Preisen für Fahrten und Abbau von Personal und Löhnen. Für mich ist die Bahn heute oft keine Alternative. Dies nicht in erster Linie durch Kosten sondern weil ich Regionalstrecken als unsicher (zu viele Betrunkene und kein Personal in den Zügen) und undurchschaubar (wann fahre ich für welchen Preis, komme ich überhaupt an) empfinde.

Manche Aufgaben halte ich für notwendig staatlich. Dies betrifft durchaus Knotenpunkte des Transportwesens und Gesundheit. Da geht es nicht um Rentabilität. Es geht darum ohne Gewinnmaximierung Menschen zu transportieren bzw. zu versorgen. Dies mit angemessenen Beschäftigungsverhältnissen.

Gesellschaftliche Aufgaben sind nicht immer rentabel. Es ist nicht unbedingt kosten-neutral oder gar gewinnträchtig wenn eine Bahn halbstündig nach Pusemuckel fährt. Es ist aber wichtig für Menschen. Dies betrifft auch die Versorgung im Gesundheitssystem und anderen Bereichen.

Wahlentscheidung bedeutet für mich auch, wo geht es um Gewinn und wo um Versorgung als gesellschaftliche Aufgabe.

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.

Eine Privatisierung ist insbesondere dort problematisch, wo Monopole entstehen oder bereits da sind, also z.B. Bahn. Ich war und bin grundsätzlich nicht gegen die Privatisierung der Bahn, aber so wie es gelaufen ist, war es einfach eine gute Idee, die schlecht umgesetzt wurde. Man hätte z.B. mehrere Teilunternehmen gründen sollen, damit eine Konkurrenzsituation und damit ein konstruktiver Wettbewerb entsteht. Das Schienennetz hätte komplett in der Hand des Staates bleiben müssen oder zumindest in eine völlig unabhängige Gesellschaft überführt werden müssen. Ein Logistikunternehmen besitzt doch auch keine Straßen?! Außerdem wurden solche Betriebe mit Steuergeldern aufgebaut. Gerade bei der Post und der Telekom ist es eigentlich rein rechtlich höchst fragwürdig solche Unternehmen dann dem Bürger wieder zurückzuverkaufen.
Was die Flugunternehmen angeht wäre schon eine faire Besteuerung und der Wegfall bestimmter Subventionen ein riesen Schritt in die richtige Richtung. Dann funktionieren auch die Marktmechanismen wieder. Und, die Umweltschäden die ein jedes Unternehmen verursacht müssten entsprechend fair bepreist werden, damit sich nachhaltiges und ökologisches Wirtschaften auch lohnt.

Einen riesen Schritt in die richtige Richtung hat Rot Rot Grün in Berlin gemacht.

https://www.n-tv.de/wirtschaft/Berlin-kauft-Wohnungen-fuer-knappe-Milliarde-article21299434.html

8 Milliarden weg bzw. 500% Rendite einfach futsch.

So geht Misswirtschaft und Verschwendung von Steuergeldern und das Beste daran, es wurde keine einzige Wohnung zusätzlich geschaffen. Wenn wir dieses Know-How in die Luftfahrtbranche übertragen, wird in 2 Jahren kein einziges Flugzeug mehr fliegen, daran sollte kein Zweifel bestehen.

Subventionen abzuschaffen und hier und da Steuern anzuheben ist zwar schön und gut aber du kannst damit trotzdem nicht mit der Bahn mithalten.  Sie werden einfach noch unzuverlässiger und teurer. Die haben Jahrzehnte Erfahrung damit Misswirtschaft zu betreiben, die einzige Möglichkeit den Luftverkehr genauso unattraktiv wie die Bahn zu machen, ist ihn ebenfalls zu verstaatlichen, je früher die Menschen das begreifen desto besser.

 

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