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Was kosten Kinder

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Hallo!

Ich bin zwar noch einige Jahre vom ersten Kind entfernt, aber für die mittelfristige Planung werden die Kosten für Kinder durchaus relevant. Daher meine Frage an die erfahrenen Menschen hier: Wie viel kostet ein Kind, am besten aufgeteilt in verschiedene Altersklassen (ein 5 Jahre altes Kind ist vermutlich deutlich billiger als ein 16 Jahre altes).

Mir ist bekannt, dass es hierzu eine Menge Angaben im Internet gibt, mir scheinen die Angaben aber relativ hoch. Vermutlich weil es sich hier um die Ausgaben des konsumwahnsinnigen Durchschnittsmenschen geht.

Ich würde mich über gewohnt ausführliche und detailierte Antworten freuen!

Grüße, Nyxpriest

PS: Sollte es das Thema schon geben bitte verflucht mich nicht, postet mir den Link, dann kann man ja das Thema gleich wieder dicht machen.

Über das erste Babyjahr hat @oliver hier ausführlich berichtet: https://frugalisten.de/baby-ausgaben-einnahmen-erstes-jahr/

So detailliert wirst du das für D anderswo  wahrscheinlich kaum finden.

Zitat von Nyxpriest am 3. August 2020, 22:31 Uhr

ein 5 Jahre altes Kind ist vermutlich deutlich billiger als ein 16 Jahre altes

So pauschal kann man das nicht sagen. Bei kleinen Kindern machen sich je nach Einkommen und Wohnort die Betreuungskosten deutlich bemerkbar.

So haben wir für die ersten Monate bei der Tagesmutter ca. 600 EUR / Monat bezahlt.

Dann ab 1 1/2 bis 3 1/2 in der Kita knapp 400 EUR.

Von 3 1/2 bis 6 1/2 ca. 290 EUR.

Hort Grundschule 6 1/2 bis 10 1/2 ca. 130 EUR.

Ab dann Betreuungskosten 0.

Alle Kosten mit Essen.

Um auf 600 EUR / Monat zu kommen, kann sich das 16 jährige Kind schon monatlich ein neues Iphone kaufen :mrgreen:

Hallo,

mit 2 Teenager Kinder habe ich 17 Jahre Erfahrung.

Sind die Kinder ganz klein (bis Grundschulalter) und ganz groß (Studium nach der Schulzeit) kosten Kinder am meisten. Die Kinderbetreuungskosten sind in den letzten Jahren enorm gestiegen, aber auch das Angebot hat sich durch gesetzliche Regeln enorm erweitert.

Die Zahlen von Privatier sollten bis 6 Jahre so passen und aktueller sein als meine historischen. Es hängt auch stark vom Bundesland ab. So sind in Rheinland Pfalz z.B. die Kinderbetreuungskosten frei. Neben den Kinderbetreuungskosten schlägt der Gehaltsverzicht stärker ins Gewicht. Das beide Vollzeit arbeiten geht, ist aber nicht das an Familien- und Lebensqualität was ich mir vorstelle.

Ab Grundschule in einer staatlichen Schule fallen höchstens Hortgebühren an (falls notwendig). Ab Teenager Alter kann man Kinder auch gut mal Stundenweise alleine lassen und so auf Betreuung verzichten.

Hinzu kommen die Kosten für eine größere Wohnung/Haus. Spätestens ab ende Grundschule ist ein eigenes Kinderzimmer sinnvoll, gerade bei verschiedengeschlechtlichen Kinder.

Kinderwagen, Kleider für Kleinkinder kann man sehr gut gebraucht kaufen. Das ist auch gesünder, da Chemikalien schon ausgewaschen sind.

Für meine Teenager Kinder schätze ich den monatlichen Bedarf ohne Wohnkosten auf ca. 250€ pro Kind für Kleidung/Essen/Vereine und Taschengeld. Diese Kosten werden also fast durch das Kindergeld gedeckt! Ab 2021 beträgt das Kindergeld 219€.

Im Falle einer Ausbildung oder BA Studium verdienen die Kinder schon selbst. Ansonsten steigen dann die Kosten nochmal enorm. Vor allem wenn eine eigene Wohnung oder Auto gebraucht wird. Wir haben von Geburt das Kindergeld in ETFs bespart. Da kommt einiges zusammen und kann für ein Studium oder Start ins Leben verwendet werden. Die Sparrate für Kinder geht in unserem Falle on Top zu den monatlichen Kosten.

Dazu kommen noch Urlaube und Restaurantbesuche. Hier beanspruchen Teenager Kinder schon das Budget eines Erwachsenen. Kannst du dir dann also selbst ausmalen und ist abhängig von der Konsumgewohnheit.

Dazu kommt in Deutschland ein statistisches Risiko von 40% einer Trennung. Ich zahle als Trennungsvater 1100€ für 2 Kinder pro Monat und der Mindestunterhalt liegt auch schon bei über 800. Wir benötigen 2 geeignete Wohnungen da ich die Kinder auch über 1/3 habe. Dazu bin ich von Steuerklasse 3 in 1 gerutscht was zu Nettoeinbußen von ca. 900€ führte bei gleichzeitig höheren Kosten. Dies nur am Rande aus dem eigenen Erfahrungsschatz.

Ich bin happy mit meinen 2 und bereue nichts. Finde es sehr schade wenn auf das Glück der Kinder verzichtet wird weil der FIRE Plan wichtiger ist. Aber die Lebensrisiken die man nicht steuern kann steigen mit Familie enorm. Das sollte man nur wissen.

 

Zum Thema Geld bei Teenagern:

Die können aber irgendwann auch selber was verdienen. Bei mir ab 12 durchgehend bis ich dann mit 50 aufgehört habe.

Und den Unterhalt kannst du doch wahrscheinlich von der Steuer absetzen?

Meine 2 sind anspruchslos und fordern nicht.

Ich hatte auch ab Schüler immer verdient. Mein Großer hat auch schon Zeitungen ausgetragen. Eine wertvolle Erfahrung!

Aber die Generation meiner Kinder ist anders. Wenn es für ein kurzfristiges Ziel reicht hören sie auf. Da kann ich von ihnen lernen 🙂

Der Kindesunterhalt ist nicht steuerlich absetzbar. Die gleichzeitige steuerliche Schlechterstellung ein kleiner Skandal.

Habe eine 50/60er Jahre Ehe geführt. Hat sich so ergeben. Wollte das nie.

Eine Scheidung ist eine ökonomische Katastrophe. Hat mich gut und gerne 6-7 Jahre FIRE gekostet.

Denke das ist einfach wichtig zu erwähnen im Zusammenhang "was kosten Kinder"

Zitat von Muslime_Frugi am 4. August 2020, 15:29 Uhr

Der Kindesunterhalt ist nicht steuerlich absetzbar.

Steht im Internet aber was anderes...

Nein, da ich den Kinderfreibetrag habe. Allerdings gibt es dann nur einen Halben

Ah, so ist das!

Direkte Kosten sind zumindest bei kleineren Kindern (außer Betreuung, wenn notwendig) rel. überschaubar und zumindest zum guten Teil durchs Kindergeld gedeckt. Mir blieb eine Anmoderation im Radio im Kopf - möglicherweise ging es um eine Kindergelderhöhung, oder Grundeinkommen für Kinder - jedenfalls hieß es, Kinder kosteten Zeit, Nerven aber vor allem Geld. Zumindest mit meinem Nervengerüst und meinem Bedürfnis danach, auch mal meine Ruhe zu haben, würde ich sagen: Kinder kosten auch ein bisschen Geld, aber vor allem Zeit und Nerven.

Was mir noch zu Kindern eingefallen ist, ist das Umfeld, indem die Kinder hierzulande aufwachsen und dem man als frugal denkend und handelnder Mensch ausgeliefert ist.

So gab es schon vor über 10 Jahren bei Geburtstagen Geschenktische bei Spielwarenläden etc.

Solche Geschenktische mit vorausgesuchten Geschenken zur Auswahl für die eingeladenen Gäste (Kinder), kannte ich zu meiner Zeit nur von Hochzeiten 😯 .

Damit geht der Sinn des Schenkens was ja ein freiwilliger Akt ist verloren. Die Geschenke lagen auch vor 10 Jahren bei gut 20€ und mehr. Bei 2 Kinder waren es oft mehrere Geburtstage im Monat.

Mit so Dingen wird der frugale Erimit in gesellschaftliche Zwänge gezogen. Es entstehen Reibungen, Diskussionen in der Partnerschaft usw..

Mein Freiheitsgefühl hat das enorm eingeschränkt. Bin froh dass diese Phase vorbei ist.

Also bei uns machen das viele auch mit den Geschenktischen. Die Preise liegen bei 7 jährigen so zwischen 6 und 18 Euro. Geschenke für 8 bis 10 Euro sind völlig ok. Ich finde, das ist in Ordnung. Dafür ist mein Sohn ja dann auch ein paar Stunden gut versorgt 😀

@nyxpriest

Aus meiner Erfahrung, (Tochter ist über 20) kann ich Ihnen nur zurufen: Kommt drauf an!

Wohnung war kostenneutral, da sowieso ein Zimmer übrig war. An allen Kosten kann individuell gearbeitet werden, Pauschalen auf Basis Fixkosten sind schwer zu benennen. Betreuung durch Omas-Opas, PartnerInn, Tante-Onkel, Tagesmutter, Hort oder KITA....alles dabei und in Mischung preislich höher oder niedriger.

Betreuung haben wir wie oben weitgehend geschrieben selbstständig organisiert und war (außer "Kindi") kostenfrei. Setzt aber wiederrum das Umfeld voraus und benötigt einen fahrbaren Untersatz um die Kinderspedition zu organisieren.

Urlaub hat immer ziemlich durchgeschlagen bei uns, abgesehen von zwei drei Zelturlauben: Reise oder Fernreise gar, da war der Kostenpunkt für das (ggf. erwachsene Kind) mindestens genauso hoch wie für ein Elternteil, da teils nur Eizelzimmer möglich war.

Konsum kann man weitgehend steuern, von second hand bis selbst kochen oder neueste Smartphones und regelmäßige Restaurantbesuche, da liegt das monetäre Schicksal in der eigenen Hand.

Ausbildung: Schulzeit war unauffällig, Studium kann nat. extreme Kosten verursachen, WG-Zimmer ab 400 €/mon in einer Uni-Stadt ist derzeit Standard. Hat uns als Eltern ab dem 18-ten Lebensjahr nie was gekostet, denn: Wir haben seit Geburt einen Spaplan von 100 €/mon angelegt, mit 18 waren dann 40.000 € da. Reicht für 6 Jahre Studium, wenn ein 200 €-Nebenjob für den Nachwuchs nicht als sozialunverträglich anerkannt wird. Bzw. sogar so: Nach 5 Jahren ist erst die Hälfte weg und die Tochter wird nicht nur schuldenfrei sondern mit einem ordentlichen Startkapital ins Berufsleben starten.

Zusammenfassung: Die oft genannten ca. 100.000 € bis zum Erwachsensein halte ich (bei uns) für eher zu hoch gegriffen, lag aber vorwiegend an der sowieso komplett vorhandenen Infrastruktur, 2 Autos da, Wohnung groß genug, 5 Verwandte im Umkreis 10 km... usw.

Ach übrigens: Ohne Kind wäre das Leben nicht so interessant, vielseitig, stressig, zufriedenstellend, nervig, schön....also klare Empfehlung.

Zitat von Absprung_2020 am 5. August 2020, 11:50 Uhr

Zusammenfassung: Die oft genannten ca. 100.000 € bis zum Erwachsensein halte ich (bei uns) für eher zu hoch gegriffen, lag aber vorwiegend an der sowieso komplett vorhandenen Infrastruktur, 2 Autos da, Wohnung groß genug, 5 Verwandte im Umkreis 10 km... usw.

ich denke dass die Zahlen pro Kind 100k + aus den Berechnungssätzen für den Bedarf aus der DD Tabelle abgeleitet werden. Mindestunterhalt + Kindergeld über die Lebensalter gemittelt und nach unten abgerundet etwa 500€ p.M.. Das ergibt bis zum angenommenen Alter 21 (Abschluss Studium oder Ausbildung) 126.000€.

Wenn man eine Vollkostenrechnung macht inkl. Infrastruktur -die bei Ihnen als vorhanden betrachtet wurde- dürfte das im Mittel auch realistisch hinkommen. Bei einem Auto rechnet man auch nicht nur den Sprit. Mit den gesparten 40k sind das ja schon 1/3 und die Si+Summe kann alleine bei einem Studium auch schnell verbraucht werden. Arbeitet ein Kind/junger Erwachsener entlastet es auf Kostenseite.

Die Faustformel ein Kind = eine Porsche haut schon hin. Abhängig vom einzelnen ist es dann ein Boxster oder 911 RS2.

...aber so wie sie geschrieben haben immer Kind statt Porsche (sowieso ein blöder Vergleich)

Offtopic:

@muslime_frugi: Meinst du einen Audi RS2 aus den 90ern, oder einen 911 GT2 RS?

Der 911 RS2 müsste erst noch gebaut werden 😛

 

Ja genau den GT2. Die Porsche Nomenklatur ist nicht so mein Betätigungsfeld :mrgreen:

Hi!

Danke für die ausführlichen Infos.

Was die Kinderbetreuung betrifft wäre nochmal ein Input aus ÖSTERREICH, Rm Niederösterreich praktisch, da ich mit den Kosten zur Kinderbetreeung in DE nicht viel anfange. 😀

LG,

Nyxpriest

Da die Frage von jemandem kommt, der "noch einige Jahre vom ersten Kind entfernt" ist, kann ich so eine Frage vielleicht verstehen. Das vermutlich junge Alter des Verfassers der Frage lässt mich das entschuldigen.

Ansonsten denke ich, wer so etwas fragt, hat schon eine der Grundvoraussetzungen Vater oder Mutter zu sein nicht verstanden. Kinder kann und sollte man nicht in Geld aufwiegen. Natürlich sind Kinder sauteuer, wenn man nicht nur das rechnet, was sie wegfuttern, an sonstigem Lebensunterhalt, Ausbildungskosten usw. usw. kosten, sondern auch den Verdienstausfall von Mutter und/oder Vater, der mit Kindern verbunden ist.

Ja, jetzt kommt die Leier, die manche nicht hören wollen: mit ihnen geht man, wenn man nicht all zu viel falsch macht, einen Generationenvertrag ein .... und sie verdienen unsere (staatliche) Rente.

Und hey, wenn alle nur an das zu investierende Geld denken würden, wäre die Menschheit längst ausgestorben.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Ich schrieb es schon mal an anderer Stelle: ich glaube nicht, dass mit einem Kind meine Ausgaben deutlich gestiegen sind.

Aktuell ist es so, dass das Kindergeld die Grundkosten abdeckt. Teurere Anschaffungen versuche ich in hoher Qualität günstig zu kaufen, lange zu nutzen und wenn möglich noch gut zu verkaufen.

Ansonsten sind zwar einige Aufgaben gestiegen, dafür aber andere gesunken. Beispiele: wir gehen weniger Essen. Als wir noch beide gearbeitet haben und ohne Kind waren, sind wir schon öfter und auch teurer Essen gegangen. Jetzt gehen wir mal zum Italiener um die Ecke, das wars. Als ich Vater geworden war, fragte ein Kollege, ob Kinder nicht teuer seien. Er fuhr dann nach Afrika zur Safari, Kosten 1000/Tag, Gesamt also ca. 24.000 Euro. Wir flogen im Dezember nach Lanzarote, Kosten ca. 1200 Euro, der Kinderaufpreis betrug ca, 300 Euro. Teure Möbel fallen auch weg. Wir hatten uns ca. 2 Jahre vor dem Nachwuchs ein weisses Sofa gekauft, war vielleicht nicht die beste Idee. Wenn ich mit meinem Sohn beim Spielplatz oder der Skaterbahn bin, gebe ich auch kein Geld aus. Das sind nur Beispiele, verdeutlichen das aber glaube ich ganz gut.

Und wie oben geschrieben, das ist auch gar nicht die wesentliche Frage. Kinder sind was tolles. Mein Sohn kann mich manchmal ganz schön nerven, aber so ist das eben. Dafür ist es dann um so toller. Ausruhen und langweilig werden geht jedenfalls nicht. Da kommen viel zu viele Anregungen und Impulse.

Hi!

@flitzekittel tatsächlich bin ich noch etwas jünger, 25 um genau zu sein.

Aber ich finde nicht das die Frage verkehrt ist, auch wenn meine Kinderpläne schon sehr viel ausgereifter wären. Es ist doch schlau zu wissen, wie viel so ein Zwerg kostet. Man will ja seinem Kind auch etwas bieten können und dennoch möchte ich meine finanziellen Pläne nicht komplett über den Haufen werfen.

Und je mehr ich über die anstehenden Kosten weiß desto genauer kann ich planen. Z.B. ob ich mich mit 35 oder schon mit 30 um Kinder kümmern will/darf/kann.

LG

Nyxpriest

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