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Wann sollte man Schluss machen mit dem Geldverdienen?

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noch mal ein Gedanke dazu, der Satz "alles im Leben hat seinen Preis" hat sich seit einiger Zeit bei mir verfestigt. Man kann eigentlich nicht auf Dauer überperformen ohne das man dafür einen Preis an Gesundheit oder Psyche zahlt. Schaut man sich Spitzensportler an sind mit 30 die Knochen und Gelenke dahin, bspw. Boris Becker kaputte Hüften und Schmerzmittel, Profifußballer mit kaputten Knien. Jan Ullrich, Lance Armstrong, Drogen Exzesse oder betrügen bis zur Selbstverleugnung. Im Showbiz Michael Jackson der nur noch mit Narkosemitteln einschlafen konnte, Prince an Überdosis Schmerzmitteln wegen kaputten Knien/Hüfte durch jahrelanges Springen und Tanzen mit Stöckelschuhen, viele Alkoholiker oder Drogen oder Depressionen. Oder operiert bis zum geht nicht mehr wie Madonna, etc. es gibt viele Beispiele.

Im Job sind es dann Burnout, Schlaflosigkeit, Herzinfarkt etc. Also wenn ich mir Führungskräfte bei mir anschaue sehen die, obwohl sie jünger sind als ich, deutlich älter aus. Ich denke der Mensch hat nur begrenzte Ressourcen und damit sollte er haushalten und sich auch Zeit für die Selbstfürsorge nehmen wenn man auch im fortgeschrittenen Alter noch fit sein will.

Wie seht Ihr das, ist das Blödsinn und man sollte immer "volle Pulle" geben oder die Kräfte einteilen ?

Ich denke man kann da schon eine ganze Weile auch mit viel Stress ganz gut zurecht kommen, fragt sich nur, ob man bereit ist im Lrivatleben entsprechende Einschnitte zu machen. Das wird mitbden Jahren immer schwieriger.

Ich habe mich mit jemandem angefreundet der Anfang letzten Jahres 5 Monate lang bei mir in der Fewo gewohnt hat. Er hat eine Stelle als Werksleiter einer großen produktionsstätte mit 2500 Mitarbeitern angenommen. Er arbeitet min. 14 Stunden am Tag, teilweise auch am Wochenende. Seine Freundin tut ähnliches in eibem anderen Unternehmen 500 km entfernt.

Alle 14 Tage machen sie ein langes gemeinsamens Wochenende und fliegen irgendwo hin und erholen sich. Sie sind kunderlos und recht happy mjt der Situation, verdienen zusammen fast 15K Netto.

Allerdings haben sie sonst auch kein Privatleben das sie managen müssen. Kein Haus, keinen Garten, keine Viecher, Vereine oder sonstiges zu erledigen. Einmal die Woche kommt die Putzfrau (meine Freundin), macht die Bude sauber und füllt den Kühlschrank auf. Kann man natürlich so machen.

Ich hingegen habe recht viel Freizeitstress. Großer Garten mit viel Baumbestand und Gemüsebeeten, den Hinterhof voll mit Autos die ich liebevoll restauriere, dann aus Zeitmangel aber kaum bewege. Hühner haben wir auch noch - muss man auch jemanden finden der danach schaut wenn man mal weg will. Das kostet natürlich alles viel Zeit. Mindestens zwei volle Tage die Woche gehen für Garten, Viecher und Instandhsltungsarbeiten im und ums Haus drauf. Die verbringt er stattdessen irgendwo unter Palmen und mochte das auch bis Mitte 40, noch zehn Jahre, so weiterführen. Wir beide sind Typen, die eine gewisse Portion Stress und Druck brauchen um happy zu sein.

Da mir das mit der zweiten Fewo aber alles etwas zu viel wird, habe ich nun zum Anfang des Jahres meine Stelle nochmals halbiert. Mehr ist da nicht zu machen. Optimieren kann ich daher nur noch im privaten Bereich.

Ich versuche stets, die Abläufe bei Verwaltung und Reinigung sowie bei den Gästewechseln zu optimieren und mich von Dingen zu trennen die mich zeitlich sehr belasten, auch wenn sie überwiegend Spaß machen. So soll bis Mitte nächsten Jahres quasi mein gesamter Fuhrpark aufgelöst werden. Wir wollen bis auf ein Alltagsauto, zwei Mopeds und ein Womo alles verkaufen und uns auch sonst "entrümpeln" und,von Ballast befreien der viel Zeit raubt und um den sich andere gar nicht kümmern "müssen". Ich sehe darin einen großen Gewinn. Mit Fokus auf Familienplanung ist das auch sehr sinnvoll - das schafft man sonst alles nicht wenn man auf drei Hochzeiten gleichzeitig tanzt.

Finanziell unabhängig bin ich ja eigentlich schon fast. Das Haus ist bezahlt, es liegen fast 200k im Depot und ab Januar "muss" ich nur noch einen statt zwei Tage die Woche extern arbeiten gehen. Die Fewos liegen zusammen bei ca. 40.000€ Umsatz im Jahr. Es bleiben 30k Im Jahr zum leben während das MFH noch weitere 3 Jahre für hohe fünfstellige Depotsparraten sorgt und danach bis zur "Rente" oder Verkauf kostenneutral für Vermögenszuwachs sorgt.

Die Optimierung bzw. Entscleunigung liegt hier wirklich im privaten Bereich bzw.,darin was man glaubt alles machen und schaffen zu müssen mit dem man sich selbst znter Druck setzt.

Anders als im Stressjob meines Bekannten, habe ich hier ja aber die Möglichkeit "einzugreifen" nachdem ich erkenne, dass meine Hobbys zum Stressjob werden.

Es ist wie mit Computern - wenn man zu viele Fensterboffen hat hat dann wird alles immer langsamer und nervig. Ich bin jetzt an einem Punkt wo ich den Taskmanager offne und alles nicht notwendige an Anwendungen schließe damit alles wieder flüssig läuft 😉

Das klingt erstmal einfach, ist es aber nicht...

Folgende Situation: Ein erfolgreiches Geschäft mit 30 Mitarbeitern ist aufgebaut. Die drei Inhaber haben zwei Geschäftsführer eingesetzt, die alles gut betreuen. Die Inhaber sind überwiegend die Finanziers und kontrollieren alles. Zwei Tage Arbeit pro Woche reichen. Alle haben ein Vermögen im oberen zweistelligen Millionenbereich, müsste also nicht mehr arbeiten.

Aber man könnte das Geschäft skalieren. Man könnte es als Aktiengesellschaft strukturieren, man könnte in andere Städte, Länder expandieren, man könnte mit Wagniskapital noch weiter wachsen, ein Weltunternehmen werden. Der Umsatz könnte von aktuell 70 auf mittelfristig 500 Millionen erhöht werden. Man könnte Konkurrenten kaufen... Das ist eigentlich derzeit die aktuelle Vorgabe, dieses Modell wird in den Wirtschaftsmedien als vernünftig und normal dargestellt.

Man könnte aber auch sagen: Es reicht. Wir verkleinern, wie ziehen uns zurück.

Und was hat das jetzt hier mit dem Forum zu tun?

Zitat von Privatier am 12. August 2022, 10:42 Uhr

Und was hat das jetzt hier mit dem Forum zu tun?

Ich denke, wenn man den Frugalismus etwas weiterdenkt, dann kommt man auf die Idee, sich unternehmerisch zu betätigen. Und das skizzierte Szenario ist praktisch das Ideal kapitalistischen Unternehmertums. Vielleicht sollte man mit  einer "frugale" Unternehmerphilosophie dagegenhalten.

Sehe ich anders. Wenn ich mit relativ kleinem Zeitlichen Aufwand und Spaß an der Arbeit aus meinem Unternehmen ein Millionenimperium erschaffen kann, dann mache ich das auch. Die Frage ist doch mehr die, was ich mit all dem Geld anfangen kann. ich kann ja weitethin frugal und sparsam sein und mir das rausziehen was für meinen Eigenbedarf ujd eine sorgenfreie Absicherung nötig ist und den Rest für sinnvolle Zwecke der Allgemeinheit zukommen lassen anstatt mir die zweite Megayacht und die Vierte Villa zu kaufen die ich drei Mal im Jahr für ein Wochenende bewohne...

Wenn ich Arbeitsplätze mit hohem Maß an Zufriedenheit schaffen und mich sozial engagieren kann während ich Spaß am Wachstums meiner umgesetzten Ideen habe und ohnehin mehr in Beobachterposition bin, dann ist das doch auf vielen Ebenen ein sehr zufriedenstellendes Konstrukt wenn der persönliche Profit nicht im Vordergrund stehen muss. Ich beispielsweie spende monatlich ebenfalls fast 500€ an gute Zwecke - das ist meine größte regelmäßige "private" Ausgabe. Derzeit gehts mir finanziell sehr gut, da gebe ich auch gerne an Menschen ab, mit denen es das Schicksal nicht so gut gemeint hat. Mit Meinem Dauerauftrag an Unicef z.b. kann ich mit 300€ im Monat 10 kompletten Familien im Jemen die Grundernährung und Mindestschulzeit sichern. Das fühlt sich gut an. Wir leben hier in Saus und braus, selbst wenn man nicht erwerbstätig ist - ich bin oft den Tränen nah wenn ich mir Berichte ansehe wie es in anderen Teilen der Welt aussieht und auch live habe ich in 8 Jahren reisen durch die Welt schon viel gruseliges erleben und mit ansehen müssen . Ich halte mir regelmäßig vor Augen wie gut es uns hier geht und spende sehr gerne und mit Freude - steuerlich absetzen kann ich es zudem auch noch. Unsere Konsumgesellschaft ist fürchterlich und großkotzig und ich merke, wie ich mich immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurückziehe. Der Kreis an Personen mit denen ich mich umgebe bzw. umgeben möchte wird immer ausgewählter und kleiner. Ich bin es leid, statusgeilen Vollpfosten die Welt zu erklären und mir all das konsumgeile Gejammer anzuhören. Alles Zeitpiraten...

Wir haben uns bewusst entschieden, das Geschäft nicht zu erweitern - sofern dazu zusätzliches Personal zu betreuen ist. Das jetzige Geschäft belastet nicht - es ist wirkt wie ein interessantes Gesellschaftsspiel mit echtem Geld. Auch mal Anstrengung, Probleme, Misserfolg - aber gesellschaftliche Kontakte, Erfolge, Herausforderungen. Unser Geld steckt in Immobilien und bei Aktien nur in MSCI World SRI. Das ist überschaubar und kostet nicht viel Zeit, wir haben für die Immobilien eine eigene Verwaltungsfirma.

Privat bleibe ich in unserem Haus, das wir schon vor knapp 50 Jahren bezogen haben. Nebenan wohnt unsere Tochter mit drei Enkelkindern. Wir haben seit über 2o Jahren ein 100qm Holz-Ferienhaus an der Ostsee, direkt hinterm Deich, das behalten wir. Habe an der Ostsee eine Beteiligung zu Dritt an einem Folkeboot (kleine Yacht, 30 Jahre alt, ca. 8.000€ wert). Letztes Jahr haben wir uns eine nur 80qm große Eigentumswohnung in einer größeren Anlage mit riesen Pool auf Mallorca gekauft - obwohl wir uns auch eine große Finca hätten leisten können. Aber da sind wir in eine Gemeinschaft eingebunden, 80 Wohnungen mit zu 90% deutschen Eigentümern, mit einem war ich schon mit seiner Jacht segeln. Dort habe ich unseren über 20 Jahre alten Kombi hingebacht und bei Aldi zwei Ebikes gekauft, im Frühjahr wunderschöne Radtouren gemacht. Weiterer Luxus: Ein Wohnmobil von Pössl für kleine Reisen und ein Cabrio (Mercedes 23 Jahre alt) und einen Tiguan. Die werden nur erneuert, wenn sie Probleme machen. Ansonsten Reisen in Robinson-Clubs mit Kat-Segeln. So geht es uns wunderbar. Das Vermögen erbt eine gemeinnützige Stiftung, die wir bereits gegründet haben. Sie ist auch jetzt schon gemeinnützig aktiv.

also ein typisches frugales Leben :mrgreen:

was kostet so eine Wohnung auf Mallorca in einer Anlage mit Pool eigentlich monatlich im Unterhalt, das würde mich mal interessieren. Habt Ihr dort eine Heizung?

In Thailand gibt es ebenfalls "deutsche Enklaven" mit Wohnungen oder Kettenhäusern in verwalteten Anlagen, die sind recht teuer in der Anschaffung und im Unterhalt. Da ist unser freistehendes Haus deutlich günstiger was natürlich auch mit den Vorteilen als quasi "einheimischer" zusammenhängt.

Wohngeld 300€ inkl. Internet, Gartenpflege der 30 Häuser auf  30.000qm, Security (gated community), Pool 32*17m Salzwasser, Fitnessstudio, Sauna. Klimaanlage mit E-Heizung, wird im Winter 3 Stunden täglich morgens und abends benötigt, ca. 10kwh täglich.

Alles klar, danke. Für den gebotenen Service finde ich das ok. Insbesondere Security ist eine gute Sache. Strom und Wasser kommt wahrscheinlich noch dazu, Gas gibt es dann ja nicht, wobei die beiden Posten verbrauchsabhängig sind und nicht bzw. nur gering anfallen wenn man nicht dort ist.

Wie ist die "Konkurrenz" zum Ferienhaus an der Ostsee, kommt Ihr ins Grübeln wo Ihr hin wollt oder hat ihr da eine klare Aufteilung. Ostsee ist wahrscheinlich im Winter eher angesagt, ich bin z.B. Anfang Januar immer gerne in Scharbeutz oder Timmendorfer Strand.

Wir sind Juli/August an der Ostsee, Schönberger Strand, meine Bootsbeteiligung liegt in Neustadt/Holstein. War heute bei dem wunderschönen Wetter dort unterwegs. Mallorca ist jetzt zu heiß. September/Oktober Robinson und Mallorca, November/Dezember 3 Wochen Robinson Fuerteventura, Januar bis Juni Mallorca und Reisen; Februar und März in Mallorca Mandelblüte, Radtouren, man kann draußen in der Sonne frühstücken. Also wirklich alles sehr frugal. Kreuzfahrten finden wir auch sehr interessant, 2012 z. B. Weltreise 111 Tage, aber auch Asien, Japan, Südamerika - so wird es nie langweilig.

Hi Fred

nach Beschreibung deines Lebensstils und -Konsum, kann ich die Intention deines Eingangsbeitrages noch viel weniger nachvollziehen.

Die These mit den 3x 1 Mio. (wohnen, Invest Immos und Aktien) reichen dir wahrscheinlich nicht für deinen Lebensstil und somit ergibt sich für dich selbst damit keinen ökonomischer Grenznutzen. Für die allermeisten hier dürfte der Grenznutzen erreicht oder deutlich überschritten sein.

Ohne mir anzumaßen deinen Lebensstil zu kritisieren, durch einen „Charme“ der Nachhaltigkeit zeichnet sich dieser nicht aus.

Versiegelung von Flächen für Nutzung weniger Personen, regelmäßige Flugreisen zum Feriendomizil, Kreuzfahrten, interkontinentale Reisen usw.

Wie gesagt, mich würde weiter sehr interessieren was du mit dem Faden sagen willst? Um eine Änderung deines Lebensstils geht es wohl nicht. Mit diesem scheinst du sehr zufrieden zu sein. Oder ist es schlicht der Spaß an der Provokation?

 

Zitat von FredFinanzFuchs am 13. August 2022, 20:30 Uhr

so wird es nie langweilig.

Fühlt sich für mich aber langweilig und sinnentleert an....

Mir wird es nie langweilig dabei die Eichhörnchen vor meinem Fenster zu beobachten. Je mehr Aufmerksamkeit man ihnen schenkt, um so interessanter wird es.

Ansonsten braucht man Nahrung, zu trinken, und in unseren Breiten eine beheizte Unterkunft. Das ist alles. Natürlich habe auch ich noch das Eine- oder Andere an zusätzlichem "Quatsch" den nich mit mir herumtrage, doch ein ständiges Hinterfragen nach dessen Nutzen halte ich für geboten.

Jedenfalls nähere ich mich immer mehr der Erkenntnis: Weniger ist mehr.

 

Wenn man ein Mensch mit sehr viel Elan und Energie ist dann sollte man auch etwas daraus machen was der Menschheit dienlich ist. Wenn es dann darauf hinausläuft eine große Firma zu gründen, dann kommt das Geldverdienen halt automatisch mit dazu. Um sein Gewissen zu beruhigen sollte man nicht unbedingt das arbeiten aufgeben sondern besser das Geld in sinnstiftende Anlagen investieren. Ein Stiftung ist sicherlich ein guter Weg und besser als irgendwelche ETFs. Zudem ist es auch geboten sein Geld nicht für sich selbst zu verprassen sondern anderen zugute kommen zu lassen. Ich denke du bist auf einem Guten weg wenn du dich hier inspirieren lässt FFF.

Fred was mich wundert ist das Ihr trotz Euer beiden Ferienimmobilien noch so viel weiteren Urlaub konsumiert, um es mal so auszudrücken. Stehen die Ferienimmobilien dann leer oder vermietet Ihr dann auch? Man muss sich ja auch drum kümmern. Und Robinson Urlaube - ich habe selbst noch keinen gemacht - sind doch ziemlich teuer, ich habe einige Bekannte die regelmäßig auch auf Fuerte Urlaub im Robinson Club machen, die haben zu viert für eine Woche im Dezember 7.500 Euro bezahlt. Dafür habe ich mein Haus in Thailand komplett eingerichtet inkl. Klimaanlage. Das wäre mir betriebswirtschaftlich einfach nicht stimmig.

Das Haus in Thailand macht für uns vor allem deshalb Sinn, weil wir A) kein Geld mehr für Unterkünfte dort bezahlen müssen, uns preiswerter versorgen können und natürlich länger bleiben können B) es nicht teuer war C) kaum laufende Kosten hat, wir es auch nicht vermieten werden/müssen D) Altersvorsorge und Sicherheit für meine Frau.

Wir werden zwischendurch sicher auch mal Urlaub woanders machen hauptsächlich in Europa, aber große teure Reisen wahrscheinlich nicht mehr, dafür haben wir das Haus.

Die Philosophie des Frugalismus richtet sich zunächst auf weitgehende finanzielle Unabhängigkeit. Wenn die erreicht ist, kann man weiterhin frugal leben, indem man z. B. bewusst und nachhaltig konsumiert.
Wenn man wie ich dann weiterhin beruflich in einem Bereich tätig ist, der ethisch gut vertretbar ist und einen weiterhin herausfordert und das Leben bereichert, umso besser. Mir geht es darum, im Wohnimmobilienbereich die Eigentümerquote zu erhöhen und damit die Käufer zu mehr Selbstbestimmung, zur Vermögensbildung und weniger finanzieller Abhängigkeit zu motivieren.  Wenn man das vernünftig macht, fallen automatisch Gewinne ab. Ich habe eine gemeinnützige Stiftung gegründet und engagiere mich dort. Beruflich expandiere ich bewusst nicht weiter, um ausreichend Zeit für andere Aktivitäten zu haben.

Ob man Flugreisen und Kreuzfahrten macht, das sollte jeder für sich entscheiden. Ich habe die Position: Inzwischen gibt es Atomkrafttechnologie, bei der der Müll verwertet wird  und nur noch 300 Jahre strahlt und es wird anders gekühlt, so dass es keine Explosionen geben kann. Mit dieser Technologie könnte man noch tausende Jahre Energie erzeugen. Ich denke auch, dass im Lauf der nächsten Jahrzehnte die Fusionstechnologie zum Durchbruch kommt und das Energieproblem dann endgültig erledigt ist. Ich fliege durchweg mit Ryanair, die mehrmals täglich nach Mallorca starten für um die 50€ je Flug. Und jetzt im Winterhalbjahr  werde ich da wohl anteilig weniger Kerosin verbrauchen als ich für Heizung benötigen würde. Die Kreuzfahrten bieten Tausenden Arbeitsplätze und sind für mich eine super Möglichkeit, die Welt kennenzulernen. Wenn man nicht an die Schulferien gebunden ist, kostet der Robinson-Club in der Nebensaison wie z. B. vor Weihnachten die Hälfte und bietet dann ein super Preis-/Leistungsverhältnis (ca 100€/Person täglich). Und dafür stehen mir ohne Zusatzkosten durchgehend ein Katamaran und interessierte Mitsegler zur Verfügung. Bei Ferienimmobilien z. B. in Mallorca ist übrigens das Vermieten untersagt. Sie wollen die Bauwirtschaft fördern und den Hotelmarkt nicht gefährden. In Deutschland nutze ich meine Immobile in der Hauptsaison und vermiete nicht. Aufwand und Ertrag sind in der Nebensaison nicht ausgewogen. Aber damit nehme ich niemandem eine Ferienmöglichkeit, der Markt hat in der Nebensaison ein Überangebot.

Ich mach mich mit dieser Offenheit natürlich angreifbar. Es geht mir aber nicht um Provokation. Ich lese es interessiert, wenn jemand mein Verhalten ablehnt und überdenke es immer wieder neu.

 

Zitat von FredFinanzFuchs am 15. August 2022, 9:48 Uhr

Die Philosophie des Frugalismus richtet sich zunächst auf weitgehende finanzielle Unabhängigkeit. Wenn die erreicht ist, kann man weiterhin frugal leben, indem man z. B. bewusst und nachhaltig konsumiert.

Das unterschreibt Oli so ganz sicher nicht, weil er zunächst frugal lebt, um mit dem eingesparten Kapital seine FI zu erreichen - also das genaue Gegenteil von dem, wie Du es definierst. Dass Dir das nach geraumer Zeit in diesem Forum aber immer noch unklar ist, spricht Bände.

Ich lese es interessiert, wenn jemand mein Verhalten ablehnt und überdenke es immer wieder neu.

Interessiert zu lesen reicht nicht, überdenken auch nicht. Man muss auch konkret handeln bzw. auch mal was ändern.

Hieße in Deinem Fall mindestens mal Deinen Co2-Fußabdruck zu checken und sich von Ideen zu lösen, man könne mit Atomkraft Flugzeuge betanken und wir müssten nur auf den Fusionsreaktor warten. Das sind Hirngespinste bzw. ein typisches Abwehrverhalten, um sich nicht von liebgewonnenen Gewohnheiten verabschieden zu müssen.

Zu Deiner Stiftung: Stiftung klingt natürlich immer gut, aber grds. kann man eine Stiftung völlig frei definieren und damit auch den Verwendungszweck des Kapitals, solange es nicht gegen Stiftungsrecht oder generelle Rechtsgrundlagen verstößt, siehe auch Deine/Eure Satzung:

Edit Oliver: Link entfernt

Kann sich ja jeder selbst 'n Reim drauf machen, aber ich behaupte mal, dass Olis gesellschaftliches Engagement - bei aller Kritik, die ich wiederholt anbringe - den Mehrwert Deiner Stiftung um ein Vielfaches übersteigt.

Zitat von FredFinanzFuchs am 15. August 2022, 9:48 Uhr

Die Philosophie des Frugalismus richtet sich zunächst auf weitgehende finanzielle Unabhängigkeit. ...

ok, wenn man mit der deutschen Sprache nicht so vertraut ist hilft ein Blick in den Duden:

Wortart:  Adjektiv

Bedeutung (in Bezug auf die Lebensweise, besonders in Bezug auf Essen und Trinken) einfach, bescheiden; nicht üppig

hat mit finanzieller Unabhängigkeit primär wenig zu tun ... kann allenfalls (bei nicht "skalierbarem" Einkommen) helfen diese zu erreichen ...

 

und zur eigentlichen Frage:

Mit dem Geldverdienen sollten man aufhören, wenn einem der Job oder das Geschäft, das man betreibt, keinen Spaß mehr macht oder wenn dies dem, was man im Leben noch so vorhat im Wege steht (z.B. wegen Zeitaufwand; Präsenzpflicht)

und BEVOR es so weit ist sollte man die finanzielle Unabhängigkeit erreicht haben  😉

Aus Wikipedia: "Ein deutscher Frugalist definiert den Begriff folgendermaßen: „Frugalisten sind Menschen, die aus dem Hamsterrad der Arbeitswelt ausbrechen wollen.“ Sie beschäftigten sich mit der Frage, „wie sie möglichst früh finanziell unabhängig von ihrem Einkommen werden, also nur noch von ihrem angesparten Vermögen leben“."
Und bei Google als erster Treffer: "Frugalismus (engl. frugal = sparsam) ist ein Lebensstil, bei dem man einen großen Teil seines Einkommens spart, um frühzeitig in Rente gehen zu können."
Also ist das Ziel "Finanzielle Unabhängigkeit" dort an erster Stelle. Aber jeder mag die Schwerpunkte für sich selbst definieren.Ich beabsichtige auch keinen Wettbewerb, wer nun "am frugalsten" lebt.
Zum Thema Kerosin: Das lässt sich auch unter Verwendung elektrischer Energie gewinnen.
Die Atomkraftdiskussion können wir hier sicher nicht vertiefen.  Meine Einstellung als "typisches Abwehrverhalten, um sich nicht von liebgewonnenen Gewohnheiten verabschieden zu müssen" negativ zu etikettieren, ist jedoch nur eine diffamierende Unterstellung, kein inhaltliches Argument. Ansonsten empfehle ich, den verlinkten Zeit-Artikel einmal zu lesen, die vierte Generation der Kraftwerke ist schon länger in Betrieb und funktioniert. Ich bin dafür, sie auch in D weiter zu erforschen und einzusetzen.

 

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