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The Safe Withdrawal Rate: Evidence from a Broad Sample of Developed Markets

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Zitat von Karl am 31. März 2023, 15:36 Uhr

Kurzum: man sollte mit einer Entnahmerate von definitiv unter 3% (2,5-2,8)  starten und kann ggf. dann nach 10 Jahren neu rechnen und vielleicht bei guter Entwicklung auf 5% hochgehen.

das ist kein Fehler, wenn man ausschließlich von dem Vermöge lebt. In dem Falle würde ich auch sehr konservativ 8so um die 2,5%) starten und dann ggf. nach Jahren großzügiger werden.

Bei 2,5% dürfte es hier ziemlich leer werden, zu mindestens was die Zahl der Aspiranten angeht.

Zitat von Phototropic am 31. März 2023, 16:08 Uhr

Bei 2,5% dürfte es hier ziemlich leer werden, zu mindestens was die Zahl der Aspiranten angeht.

Der uns ja allen bekannte Herr Kommer hat bis vor kurzem mit 2.8% bei einem 60Jährigen Menschen gerechnet, bei 90% Erlebenswahrscheinlichkeit und einer Restlebenserwartung der 60jährigen Person  im 90% Perzentil (nur 10% werden älter aber 90%versterben früher).
Es geht nicht um den letzten Prozentpunkt , das kann eh keiner absehen.  Es geht darum sich klar zu machen, wie die Monte-Carlo Simulation funzt und was das Renditereihenrisiko bei der Entnahme funktioniert.

Zitat von MFZ73 am 30. März 2023, 15:36 Uhr

Wenn Du noch drauf angewiesen bist, kannst Du nichts verschenken, das ist klar. Bei einer vertraglichen Übergabe muss aber geregelt werden, was passiert, wenn der Erblasser alt ist und das Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert, sprich das erwartete und benötigte passive Einkommen auf dem avisierten Weg nicht mehr dauerhaft erzielt werden kann.

Nichts zu tun und zu regeln ist in den meisten Fällen die schlechteste und teuerste Lösung.

Ja,  ein Familienpool in Form einer GbR ist in dieser Hinsicht ein doch ganz guter Ansatz. Du verschenkst Anteile an der GbR an Frau und Kinder. Bei der Schenkung gibt es viele Möglichkeiten der Rückforderung. Ggf. macht man Niessbrauch - da bin in allerdings auch noch nicht bis zum Ende durchgestiegen, ob das in jedem Fall sinnvoll ist bei GbR-Anteilen.    Da ja die entsprechenden Familienmitglieder auch Gesellschafter der GbR sind, ist das Thema zumindest einmal in Jahr auf dem Tisch und alle müssen sich damit auseinandersetzten. Die Ehefrau übrigens auch.

Ich habe das Thema gestern mal einem der Kinder verklickert.  Es war schon mal positiv angetan, dass überhaupt mal über das Geld Thema gesprochen wird. Scheinbar ist im Freundeskreis des 20jährigen Geld nur dann Thema, wenn man es nicht hat. In den Familien, wo Geld ist dagegen nicht. Da  wir das Studium eben ohne Debatte finanziert. Wo die 1000 Euro Netto dafür herkommen und was die Eltern dafür Brutto verdienen müssen ist kein Thema. Auch nicht woher die 20K für das Schüleraustauschjahr herkamen.

Anyway: Für 90% der Deutschen ist das hier alles kein Thema oder ein Luxusthema. Für Frugalisten wohl auch nicht.

Zitat von Phototropic am 31. März 2023, 16:08 Uhr

Bei 2,5% dürfte es hier ziemlich leer werden, zu mindestens was die Zahl der Aspiranten angeht.

Kaum jemand hat ja auch nur ein 70/30 Portfolio. Also ohne eine Immobilie, Rentenansprüche etc..

Bei 2,5% Entnahme gehen ja noch ein paar Steuern weg, sodass es Netto eher Richtung 2% gehen dürfte. Davon ist dann Miete, KV und sonstige Lebenshaltungskosten zu zahlen. Da dürften mindestens 2 Mio. notwendig sein.
Im Zeitverlauf ist die Wahrscheinlichkeit dennoch recht hoch, dass das Gesamtkapital sich deutlich erhöht. Aber wegen dem ruhigen Schlaf würde ich dennoch nicht mit einer höheren Entnahme starten.
Wohlgemerkt für den seltenen Fall des ausschließlichen 70/30 Depots.

Die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zi sterben liegt übrigens auch bei um die 2.5%. Wer also mit dieser Entnahme rechnet, der sollte besser auch das Haus nicht mehr verlassen 😉

und nochmal 10 Jahre länger arbeiten um die Pleitewahrscheinlichkeit von 1.5 Auf 1% zu senken...? Nein Danke. Die zusätzliche Million muss ja auch erstmal verdient werden.

Es gibt dazu einen schönen Artikel von Georg auf seiner Blogseite.

Zitat von Frugi85 am 31. März 2023, 17:47 Uhr

Die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zi sterben liegt übrigens auch bei um die 2.5%. Wer also mit dieser Entnahme rechnet, der sollte besser auch das Haus nicht mehr verlassen 😉

😉

Es gibt dazu einen schönen Artikel von Georg auf seiner Blogseite.

Gibt es da einen Link?

 

https://www.finanzen-erklaert.de/4-regel-sicher-ab-60/

Der trifft deinen Nerv

oder der:

https://www.finanzen-erklaert.de/mut-zum-risiko/

Sind aber alle lesenswert. Auch die Glidepath.

Oooommmmmhhhhhh.....

Kommer sei mein Yogi....

Zitat von Privatier am 31. März 2023, 20:45 Uhr

Oooommmmmhhhhhh.....

Kommer sei mein Yogi....

hehe...

den Artikel von Georg hatte ich auch im Hinterkopf aber den habe ich in letzter Zeit schon so ift hier verlinkt....da dachte ich, ich fasse es kurz zusammen 😅

ich habe mit 2.7% gestartet, meine Weisheit habe ich von hier: nennt sich Sockelüberschussmethode, angepasst hab ich es mit einem Inflations-Cap. Meine Dividende sind aber höher als das was dabei raus kam, ich mache das aber jedes Jahr neu und schaue mal, ab nächstem Jahr möchte ich glaub auch mal was entnehmen, muss man ja mal mit anfangen, sonst war die Sparerei am Ende vergeblich.

 

https://www.bwm.ch/de/financial-knowledge/base-surplus-method

Zitat von Frugi85 am 31. März 2023, 17:47 Uhr

Die Wahrscheinlichkeit bei einem Autounfall zi sterben liegt übrigens auch bei um die 2.5%.

Das heißt, von den derzeit lebenden rund 80 Mio. Deutschen werden 2 Mio. als Verkehrstote verenden...

Bei in den 5 vor-Corona-Jahren
(um den Sondereffekt des zuhause bleibens auszublenden)
jährlich zwischen 3.046 und 3.459 Verkehrstoten
heißt das, dass wir neuerdings eine Lebenserwartung von rund 600 Jahren haben!!!

Vielleicht sollten wir das "Langlebigkeitsrisiko" etwas mehr bedenken?

So kann man das nicht rechnen, die Wahrscheinlichkeiten addieren sich hier für jedes neue Lebensjahr - kannst du also maL durch 80 teilen deine 600 Jahre😉

Davon mal abgesehen hast du es ggf. auch falsch verstanden. Nicht das Unfallrisiko ist 2.5% und somit so hoch wie die Entnahmerate, sonder so hoch wie das RISIKO einer Pleite bei 2,5% Entnahmerate. Das entspricht etwa 0,8%.

Man kann aber auch vom Gerüst fallen oder ertrinken, erschossen werden oder vom Baum erschlagen werden. Letztlich ist das Risiko zu sterben wenn man das Haus verlässt deutlich höher als die Pleite-Wahrscheinlichkeit selbst bei Entnahme von 3%.

Was sagt uns das?

Auf jeden Fall, dass es wahrscheinlicher ist, dass wir durch unseren täglichen Arbeitsalltag ums Leben kommen, als dass wir zu Hause bleiben und pleite gehen. Wer hört aus Angst davor nun auf, das Haus zu verlassen? Alle die weiterhin am öffentlichen Leben teilnehmen und das überleben, können sich auch trauen, mit 3% zu entsparen, haben davor aber Angst, obwohl es teilweise nur noch "Restlebenszeit" zu überbrücken gilt

Toll oder? 😅

 

 

Zitat von Frugi85 am 1. April 2023, 1:05 Uhr

 

Auf jeden Fall, dass es wahrscheinlicher ist, dass wir durch unseren täglichen Arbeitsalltag ums Leben kommen, als dass wir zu Hause bleiben

 

 

Besser ist es, im Auto durch die Gegend zu cruisen:

Ihr Zuhause – der gefährlichste Ort der Welt | Hannoversche

Abgesehen davon ist diese 0,sowieso Prozent Rechnerei nicht hilfreich. Es gibt so viele Faktoren...Wahrscheinlich ist der wichtigste, dass man psychisch stabil bleibt und im Kopf klar und sauber. Dann bekommt man den Rest schon gemeistert. Und wenn nicht, hat man eben ggfs. ein Problem.

Tja, alles nette Berechnungstheorien. Ich halte mich da an den Stand der Wissenschaft.  Und der liegt bei irgendwo 2,5-2,8% Entnahmerate (plus durchschnittl. Inflation).
Ja es ist ganz unwahrscheinlich, dass die ganz große Krise recht am Anfang kommt. Vielleicht kommt Sie aber doch oder sie kommt nicht ganz groß, dafür aber 3mal und in den Jahren dazwischen ist der Aufwärtstrend nur lau und kommt dann in Jahr 15 der Entnahme mit extremen Wachstumsraten. Dann ist die Kohle aber leider schon weg.  Die rund 2,8 geben auch keine 99% Sicherheit. Und vielleicht sterbe ich ja im Jahr 2 der Entnahme und meine Frau im Jahr 3. Dann hätte es selbst bei Supercrash  dicke gereicht.
Darum geht es aber nicht. Bei mir ist es ganz real. Ich bekomme in ca 10 Jahren eine staatliche Rente von 200 Euro. Meine Frau wohl so 1500-2000. Plus noch die Kohle aus irgendwann abgeschlossenen Rentenversicherungen. Macht noch mal so 400.
Ich muss also den Rest meines Lebens voll auf das angesparte Kapital setzen. Und ich muss zum jetzigen Zeitpunkt in meine Überlegungen einschließen, dass ich oder meine Frau 98 Jahre alte werden - so wie meine Tante, dies sich in diesem Alter noch guter Gesundheit erfreut und mit Ihrem Mann in der eigenen Wohnung lebt.
Ohne solche Überlegungen könnte ich bei zu hohen Entnahmeraten  eben doch schnell Pleite sein.  Und auch im Alter braucht man Kohle. Aktuell gehen Pflegeheime reihenweise Pleite, obwohl die "Insassen" bis zu 3000 Euro Eigenanteil zahlen. Das wird in den nächsten Jahren nicht besser.
Kurzum: Das ist für mich hier nicht theoretische Excel-Spielerei eines 35jährigen. Es ist die ganz existentielle Frage, ob ich lieber erst einmal so plane,  dass ich mit 90% Wahrscheinlichkeit zum Todeszeitpunkt (Alter 95 Jahre  90. Perzentil eines jetzt 60jährigen ) noch genug Kohle für den Lebensunterhalt habe.
Wenn es in der ersten 10 Jahren sehr gut läuft und der Aktienmarkt nicht crasht, sondern munter aufwärts geht, dann kann ich ja neu rechnen. Dann steigt zwar meine Lebenserwartung weiter, aber mein Vermögen dürfte sich trotz Entnahme massiv vergrößert haben. Sollte sich dann Herzinfarkt und Krebsleiden einstellen, kann ich auch gerne umplanen auf eine sehr kurze Lebenserwartung.
Natürlich ist es sehr frustrierend zu sehen,  dass man als 60Jähriger, der nur von seinem Vermögen leben möchte Multimillionär sein muss.  Aber so ist es eben. Angehängte Grafik aus "Kommer Vermögen Schützen" deckt sich ungefähr mit den üblichen Rechnern zur Monte Carlo Simulation. Angesicht der Unsicherheiten geht bei der Betrachtung ja auch nicht um eine Nachkommastelle mehr oder weniger. Es geht um die grobe Richtung. Und möchte ich , wenn ich jetzt in "Rente" gehe, meinen aktuellen Lebensstandard halten, dann brauch ich rund  2 Mio Euro in einem  ca 75/25 Depot.  Das ist die bittere Wahrheit.

 

 

 

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Hi Karl

wann willst du die Entnahme starten? Mit 60? Ist die Summe hier von Kommer auf 10k pro Monat vor Steuer gerechnet und du planst etwa mit der Hälfte?

Wegen Georg mit seinem Finanzen?Erklärt! Blog.
Ich bin nicht sein Verteidiger, aber was er da rechnet ist rein wissenschaftlich. Das ist wohl die gleiche Datenbasis wie von Kommer. Die Mitte 30 hat er auch schon eine Weile hinter sich 😉

Als Paar gedacht habt ihr ja schon relevante Renten. Aber ok, ich kann deine Sicht mitgehen und 2 Mio. Startbasis ist -natürlich abhöängig der Kosten- ok.

Zitat von Muslime_Frugi am 1. April 2023, 17:10 Uhr

Wegen Georg mit seinem Finanzen?Erklärt! Blog.
Ich bin nicht sein Verteidiger, aber was er da rechnet ist rein wissenschaftlich. Das ist wohl die gleiche Datenbasis wie von Kommer. Die Mitte 30 hat er auch schon eine Weile hinter sich 😉

 

Ich habe ja auch überhaupt nichts gegen die beiden. Aber ob das wissenschaftlichen Kriterien standhält, wage ich mal zu bezweifeln...Das kann man so jedenfalls überhaupt nicht beurteilen.

Alleine die Aussage, dass ich mit 39 mit 0,53% Wahrscheinlichkeit Pleite gehe und mit 41 mit 0,06% und dann wieder mit 44 mit 0,37% zeigt doch, dass es völliger Schwachsinn ist. Zahlenspielerei eben, aber auch nicht mehr.

Sorry, aber wenn ich einen gehobenen oder gar unvernünftig abgehobenem, zum 0,4 % reichsten Teil der Bevölkerung gehören will, mit entsprechendem Lebensstandard, dann ist eben klar dass ich zwei Mio plus am besten mal 2 = 4 Mio benötige. Daher kann ich Sätze wie 'theoretischen Exel Spielereien eines 35 Jährigen' oder Erkenntnisse wie 'frustrierend zu sehen, dass man als 60 Jährigen der nur von seinem Vermögen leben will Multimillionür sein muss' schlecht verstehen.

Ja, da muss man mal nen harten Gesichtsausdruck vor dem eigenen Spiegelbild machen und Tatsachen Tatsache sein lassen oder gehts den gesetzlich versicherten Rentnern etwa besser? Verstehe den leicht wütenden Beitrag nicht, oder missverstehe ich hier was?

Warum? Sie legen das doch wissenschaftlich klar offen dar. S&P 500 bis 1900. Dazu tageweise Einstieg mit Entnahme, fertig.

Natürlich immer im Rücksiegel. Voraus geht ja nicht. Klar auch, dass die niedrigen Raten je Entnahmedauer von irgendwas 2,xx % die 2 bis 3 schlimmsten Tagesstartzeitpunkte der letzten 120 Jahren darstellt. An den nächsten 10 schlechtesten Tagen sieht die Welt schon wieder anders/besser aus.
Intellektuell verstehe ich das, emotional ist das auch nix für mich. Dividenden, Mieten und später Renten und Verkäufe wenn es gut läuft. Das krieg ich mental besser gebacken.

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