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Scholz will mehr Menschen bis zum Renteneintrittsalter arbeiten lassen

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Passend dazu:

Rentenalter: FDP will flexibles Eintrittsalter - DER SPIEGEL

Kennt jemand das schwedische Modell?

Zitat von MFZ73 am 14. Dezember 2022, 15:51 Uhr

Passend dazu:

Rentenalter: FDP will flexibles Eintrittsalter - DER SPIEGEL

Kennt jemand das schwedische Modell?

Ist mir neu. Hört sich für mich aber sehr vernünftig an.

spannende Diskussion.

Tims Ausführungen sind hervorragend herausgearbeitet; jedem der schon mal in einem der klassischen Einwandererländer gelebt hat, ist klar, warum die Elite der 3. Welt (veralteter Begriff, ich weiß, seit Hans Rosling sollte es heißen "Länder der Einkommensstufe 1-3" ;)) nicht zu uns kommt.

Meine persönliche Meinung dazu ist, dass es eine Kombi daraus geben wird: wir werden die arbeitende Bevölkerung besser bezahlen und/oder steuerlich entlasten müssen, was unweigerlich dazu führt, dass man erwerbslose, passive Einkommen und Vermögen höher besteuern muss. Oder wir streichen staatliche Leistungen.

Das entspricht auch meiner Vermutung. Erlaubst du mir die neugierige Frage: Hast du vor, das klaglos mitzumachen? Wie ist das eigentlich in deinem Fall, die kapitalgedeckte AV durch das berufsständische Versorgungswerk steckt doch auch in Aktien/Immobilien (wenn auch indirekt)?

Ich bin mal gespannt, wie das zukünftig die...ich nenne sie mal moderat reichen Leute machen, die bisher anständig sind und  jeden einzelnen passiven Einkommensstrang ehrlich angegeben haben. Wenn das aber unattraktiver gemacht wird, dauert's nicht mehr lang bis der Steuerberater die Ansage bekommt: "Ok, mir reicht's, zeig mir Möglichkeiten in der Grauzone auf ". So wie's bei der Ernschaftssteuer ja schon passiert.

Mag sein. Ich versuche, die Lücke - im Gegensatz zu einigen Kollegen, die noch glauben, sich den Luxus leisten zu können, sich nicht mit Azubis rumschlagen zu müssen - durch interne Ausbildung und auch direkter Werbung in zB Schulen zu schließen.

Löblich.

Ich denke auch das Tim das sehr gut beschrieben hat, er sieht das ganze auch aus der Sicht eines Deutschen der in den USA arbeitet. Die ganzen aufgezählten Berufsgruppen sind vorrangig die, welche durch die Jahrgänge der Babyboomer bekleidet werden und in naher Zukunft in Rente gehen. Da drückt der Schuh.

Am Beispiel der doppelten Staatsbürgerschaft kann man wieder gut die Diskussionskultur hierzulande sehen, da wird dann von Verramschen der deutschen Staatsbürgerschaft geredet anstelle eine sachliche Diskussion zu führen. Soviel Zeit haben wir auch nicht mehr wenn rechtzeitig gegengesteuert werden soll bzw. ist das Thema schon ziemlich verpennt worden.

Ich kümmere mich ebenfalls um den Nachwuchs, nämlich die dualen Studenten, spreche die direkt in den Vorlesungen an auf die Jobmöglichkeiten bei uns und wir gehen ebenfalls bereits in die Schulen um Nachwuchs zu gewinnen. Das ist gut investierte Zeit und Arbeit. Der Markt hat sich gedreht.

@konsument

Ja, das mit den jungen Leuten ansprechen als Firma ist eine individuelle Problemlösung für sich selbst. Gut und richtig!

Das Problem geht ja aber in DE ans Grundsätzliche: Wir haben einen Mangel an Personal in gefühlt allen Bereichen. Krankenhaus, Pflege, Industrie, Handwerk. Jetzt will Baden Württemberg eine Initiative starten um mehr junge Leute Ing.-Wissenschaften näher zu bringen weil eben Ingenieure fehlen. Das hilft null, denn letztlich fehlen die gesamtgesellschaftlich gesehen dann woanders umso mehr.

Was da die Parteien rechts der Mitte derzeit abziehen, aber auch links davon, getrieben von den populistischen Parolen Erster, verpennen, ist wirklich schlimm. @Tim hat das super auf den Punkt gebracht. Wer will denn hier arbeiten, bei den Unterstellungen die mit dem Aufenthalt  hier einhergehen. Das muss besser gemacht werden. Einerseits sehr attraktiv und großzügig, andererseits eng angebunden an eine Tätigkeit. Derzeit läuft es genau andersrum...zumindest seitens der vielen schlauen Menschen im bürgerlich rechten Lager.

 

Zitat von bouldering am 14. Dezember 2022, 18:49 Uhr

Erlaubst du mir die neugierige Frage: Hast du vor, das klaglos mitzumachen?

Jein. Bei mir geht aber gerade eine Firmenbeteiligung dermaßen steil nach oben, dass ich mir um zwei warme Mahlzeiten am Tag nie wieder werde Sorgen machen müssen. Ist reiner Zufall, die Sache dümpelt auch schon 7-8 Jahre vor sich hin, wird aber vermutlich 2023/2024 umgesetzt.

Natürlich kann man dann immer leicht Kapitalflucht begehen, aber ich hab's nicht so mit dem "Festhalten". Oberhalb eines Grundsicherungsbedürfnisses ist das alles FY-money und muss dann auch wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden. Da wird es auch in Zukunft reichlich Optionen geben, weil man Unternehmertum ja nicht per se abwürgen kann. Ob man dann eine Stiftung gründet, das Geld teilw. spendet oder in Firmenbeteiligungen/Start-ups investiert, ist mE egal, irgendeine Lösung wird sich da schon finden und verhungern wird dabei auch niemand.

Ich bin da mittlerweile auch bei der Argumentation von zB Daniel Craig, der seine Kohle eher verschenken will, als seinen Kindern damit das Leben zu versauen. Berufssöhne ziehe ich mir ganz sicher nicht ran, die müssen auch schon selbst was auf die Kette kriegen. Sieht aber soweit ganz gut aus, die Mutter hat da ein Auge drauf. 😉

Wie ist das eigentlich in deinem Fall, die kapitalgedeckte AV durch das berufsständische Versorgungswerk steckt doch auch in Aktien/Immobilien (wenn auch indirekt)?

Glaube schon, aber die haben enge Vorschriften, deshalb ist die Rendite vor einigen Jahren auch staatlich abgesegnet von 4% auf 2% gemindert worden.

Löblich.

Reiner Selbsterhaltungstrieb, bereitet mir aber auch Spaß, wenn man die richtigen Leute findet. Wenn ich das nicht machen würde, wäre der Laden irgendwann in den nächsten 5-10 Jahren tot und auch kaum reaktivierbar, was in einem schlechten Verkaufswert münden würde. Sehe ich teilw. bei Kollegen, die ihre Buden jetzt veräußern wollen, aber keine Nachfolger finden, ergo werden die Büros abgewickelt, was mE immer einen Verlust darstellt, der zumeist auch schon vorher einsetzt - wenn die Belegschaft insgesamt auf die Rente zusteuert und keine Nachfolger in Sicht sind ... wer investiert dann noch in neue Technik? Wer kümmert sich noch um neue Kunden oder Verlängerung von Rahmenverträgen, wenn man eh nicht sicher sein kann, ob man die Verfügbarkeit noch zusichern kann? Also wird häppchenweise zurückgerudert und am Ende bleibt nur noch ein Grundstock, der für externe Einsteiger uninteressant ist.

Das möchte ich verhindern, auch weil das völlig unnötig ist und es für unsere Leistung einen enormen Bedarf gibt. Für einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin ist es definitiv einfacher, einen funktionierenden Laden zu übernehmen. Wie das aussieht, wenn das kurz vor dem Kollaps ist, habe ich selbst erlebt, als ich bei meinem Vater eingestiegen bin. Mit heutigem Wissen hätte ich das Büro damals nicht übernommen und rückblickend muss man sagen, dass ich verdammt viel Schwein gehabt habe, dass ich heute da stehe, wo ich bin.

https://www.focus.de/finanzen/news/tickende-zeitbombe-niederschmetterndes-urteil-ueber-deutschlands-migrationspolitik_id_180457845.html

Die Einwanderung funktioniert doch, auch Menschen in meinem Alter wollen nach D und hier arbeiten 😎

Zurück in Deutschland: Wie geht es weiter für Boris Becker? (faz.net)

Wenn sich der gute Boris etwas von uns Frugalisten abschneiden würde könnte er ein super Leben führen. Vielleicht schließt er sich in Deutschland ja unserer Community an. Wir werden ihn gut integrieren. Mit seinen Fähigkeiten würde es wohl ausreichen nur ein Jahr zu arbeiten um genug für sein Leben zu verdienen.

um Boris Becker muss man sich keine Sorgen machen, der bekommt gut Geld für seine Interviews, hoffentlich zahlt er mal seine Schulden zurück.

Sein Namensvetter Boris Johnson kassiert auch mit Interviews  dick ab, als Frugalisten kann ich mir die nicht vorstellen.

Zitat von Jan Veerman am 16. Dezember 2022, 9:38 Uhr

Wenn sich der gute Boris etwas von uns Frugalisten abschneiden würde könnte er ein super Leben führen. Vielleicht schließt er sich in Deutschland ja unserer Community an. Wir werden ihn gut integrieren. Mit seinen Fähigkeiten würde es wohl ausreichen nur ein Jahr zu arbeiten um genug für sein Leben zu verdienen.

Becker müsste jedes Jahr ca. 2 Mio € netto verdienen, um mit 85 halbwegs schuldenfrei zu sein. Oder knapp 2 Mio netto p.a. zurückzahlen, um es mit ca. 70 zu schaffen. Ohne Schuldenerlass der Gläubiger wird sich da nicht viel tun, weil das britische Gericht die Entlassung aus der Privatinsolvenz auf unbestimmte Zeit ausgesetzt hat.

Spannende Konstellation, wieweit kann denn eine Privatinsolvenz aus einem Drittland in D durchgesetzt werden? Müsste es dazu nicht Einsicht in deutsche Steuerunterlagen oder gar Konten und andere Vermögenswerte haben?

Zitat von Jan Veerman am 16. Dezember 2022, 9:38 Uhr

Wenn sich der gute Boris etwas von uns Frugalisten abschneiden würde könnte er ein super Leben führen. Vielleicht schließt er sich in Deutschland ja unserer Community an. Wir werden ihn gut integrieren. Mit seinen Fähigkeiten würde es wohl ausreichen nur ein Jahr zu arbeiten um genug für sein Leben zu verdienen.

Vielleicht zieht er ja bei dir ein. Dann komme ich auch zum nächsten Treffen. Ich habe gelesen, dass er angeblich die Hälfte seiner Einkünfte behalten kann, dass ist doch ok...

Für Faule auch zum Hören

https://www.deutschlandfunkkultur.de/renteneintritt-debatte-100.html

Fazit: Bei dem Wunsch des Frühausstieges geht es um den Wunsch der Selbstbestimmung der eigenen Zeit.
Die Gruppe der finanziell Unabhängigen ist besonders schwer zu motivieren länger zu arbeiten.
Auch nicht bei Verschlechterung des Rentenbezuges.

Beides nicht weiter verwunderlich.

die nächsten 10-15 Jahre werden hart, danach sterben meiner Meinung nach wieder mehr Leute als Neurentner hinzukommen (Pillenknick), wenn jetzt gerade jüngere Leute darauf anspringen die Babyboomer länger arbeiten lassen zu wollen könnte der Schuss am Ende für sie nach hinten losgehen, weil sie dann selbst länger arbeiten müssen, ich denke dass viele einfach auch so länger arbeiten werden weil sie das Geld brauchen oder weil es finanziell sehr attraktiv ist wegen Fachkräftmangel, da braucht man an den Bestimmungen gar nicht viel zu verändern, das regelt sich quasi von selbst

@silberberstreif: Das sehe ich auch so. Es ist eher eine schwierige Phase der Babyboomer als ein langfristig immer größer werdendes Problem.

In 10 oder 15 Jahren kann das Problem kaum gelöst sein:

Pillenknick 1970 plus Lebenserwartung 80 = 2050. Dann kann man zurückrechnen 67 Jahre Renteneintritt = Geburtsjahrgang 1983 und was aus diesem Jahrgang in Rente geht und wer und wieviel zum Zeitpunkt 2050 sozialversicherungspflichtige Tätigkeiten beginnen. Also drei Faktoren die sichbgegenseitig überlappen! Also zudem auch  Jahrgänge zu betrachen die noch gar nicht geboren sind!! Wenn wir pro Frau drei Kinder erwarten rechnerisch ab 2023 o.ä. entspannt sich das natürlich entsprechend schnell. Das ist jetzt halt so gar nicht mehr meine Aufgabe... da müssen die Jüngeren hier im Forum mal überlegen wegen der Lebensentwürfe.

Kurzum, viel Spekulation. Ich bin da sehr kritisch, skeptisch eher.

Kann man auf destatis simulieren:

https://service.destatis.de/bevoelkerungspyramide/#!y=2070

Anteil >67 steigt bis 2060 und bleibt dann bis 2070 ungefähr konstant, hängt natürlich von den drei Hauptkriterien ab, die man dort aber auch einstellen kann.

Ich pack diesen Link zum Thema Frührentnertum und mentale Fitness mal hier dazu: https://www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/ruhestand-geistiger-abbau-fachkraeftemangel-101.html

Zitat: "Es gibt einen Unterschied zwischen Rentnern und Frührentnern. Ein 70-Jähriger, der mit 60 Jahren in Rente gegangen ist, hat demnach doppelt so viel eingebüßt, wie ein 70-Jähriger, der sehr lange gearbeitet hat. Anders ausgedrückt: Der normale kognitive Abbau, den Menschen innerhalb von zehn Jahren erfahren, verdoppelt sich durch die Verrentung noch einmal."

-> Finde ich schon etwas erschreckend. Also Leute, sucht euch anspruchsvolle Hobbies für die RE-Phase!

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