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Performa aussteigen aus dem System ?

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Zitat von Achim_Global am 21. Juni 2020, 11:57 Uhr

1000 Euro aus Vermietung werden erheblich höher besteuert, als 1000 Euro Einkommen aus einer Beschäftigung .Wenn ich mich recht erinnere, 25% oder so. Hierzu wurde schon oft geklagt, leider bisher ohne Erfolg.

Wäre mir bei der privaten Vermietung nicht aufgefallen. Es gibt natürlich keinen Arbeitnehmer-Pauschbetrag, sonst wird das mWn einfach aufs Einkommen addiert und normal besteuert - je nach Einkommen auch mal mit mehr als 25% - oder steuerfrei, wenn man wenig verdient.

Gewerbliche Vermietung mag anders aussehen.

Zitat von Christine am 21. Juni 2020, 12:49 Uhr
Zitat von Oliver am 21. Juni 2020, 11:24 Uhr

Als Steuerausländer würde man gar keine deutsche Abgeltungssteuer zahlen. Wird man bei der Depotbank mit ausländischem Wohnsitz geführt, nimmt diese keinen Abzug der Abgeltungssteuer vor (das war auch bei mir der Fall, während ich in England gelebt habe).

Naja, abmelden in Deutschland, aber nicht anmelden in einem anderen Land (so klang es für mich im Eingangspost), das bedeutet aber, dass er weiterhin Abgeltungssteuer zahlen muss, weil er seiner Depotbank keine ausländische Wohnsitzbescheinigung vorlegen kann. Oder ist da in unserer total reglementierten Vorgehensweise (Identitätsfeststellung, Geldwäsche etc.) ein Schlupfloch?

Mich hatte die Sache nicht so sehr aufgeregt, weil ich davon ausging, dass auf jeden Fall Abgeltungssteuer abgeführt würde. Sehe aber grade, dass er das mit der ausländischen Meldeadresse anders formuliert hatte (ich wohl falsch interpretiert).

 

Schlupfloch....ja , gewissermaßen existiert das. Fakt ist, ich war wirklich viele viele Jahre im Ausland, habe mich in Deutschland abgemeldet, als zukünftigen Wohnsitz nur den Staat angegeben, in dem ich sein werde, nicht mal eine Adresse. Eine wie auch immer geartete Überprüfung, irgend ein Nachweis in welcher Form auch immer, wurde niemals von mir vom Deutschen Staat, dem Finanzamt, der Bank , oder sonst irgend jemandem in Deutschland verlangt. Ich war zu dieser Zeit in Singapore, Thailand, Taiwan und Korea.

Und damit bin ich beim Grund , wie ich überhaupt auf dieses Thema gekommen  bin. Theoretisch hätte ich also irgendwo sein können, oder hätte sogar, ohne es jemandem mitzuteilen, nach Deutschland zurück kommen können, und es wäre nie jemandem aufgefallen.

Zitat von MFZ73 am 21. Juni 2020, 13:10 Uhr
Zitat von Achim_Global am 20. Juni 2020, 11:23 Uhr

Ich muss dazu sagen, ich habe das schon mal zeitlich begrenzt, also für ein Jahr ,gemacht, das ist aber schon lange her.

Ich habe in der Zeit mein Eigentum weiter bewohnt habe, und bin keiner beruflichen Tätigkeit nachgegangen.

Folgende Dinge sind mir dabei aufgefallen. Positiv: Ich musste keine GEZ mehr bezahlen. Die Krankenversicherungspflicht war aufgehoben, ich konnte mich bei einem internationalen Versicherer wie BUPA versichern ( was erheblich billiger war) . Einkünfte aus Kapitalanlagen ( sprich Zinsen) waren nicht mehr steuerpflichtig, da ich Steuerausländer war. Mit meinem Reisepass könnt ich weiterhin ungehindert ein und ausreisen.

Das war mit hoher Wahrscheinlichkeit schon damals illegal und damit strafbar. Ob Du die 183-Tage-Regel einhältst oder nicht, ist Dein Risiko, allerdings kann Dir Oli als Betreiber der Seite nur die legale Version beschreiben. So wie Du es im ET beschreibst und man es verstehen muss, ist es definitiv illegal.

Ansonsten hast Du mE ein ganz anderes Problem: Du behauptest ja permanent, dass Dir der böse Staat nicht glauben will, dass Du Dich bis ans Lebensende selbst von Deinem Kapital über Wasser halten kannst und daher keine oder nur minimale staatliche Absicherung benötigst und ergo auch nicht mehr als Summe x dafür bezahlen willst.

Fakt ist: diese Kosten sind bekannt, die gesetzlichen Bestimmungen in D ebenfalls und da Du offensichtlich beruflich etwas rumgekommen bist, darf man Dir auch unterstellen, dass Du den Vergleich mit anderen Ländern besser beurteilen kannst als der Durchschnittsdeutsche. Dummerweise reicht Deine Kohle aber für D nicht, ansonsten würdest Du die 800€ einfach zahlen, weil in der Gesamtkalkulation korrekt enthalten. Deutschland dauerhaft verlassen willst Du aber auch nicht, was nur beweist, dass D offensichtlich doch eine so gute Lebensqualität bietet, dass man alle Hebel in Bewegung setzt, diese zu möglichst geringen Kosten zu erhalten.

Das mag für Dich eine plausible Herangehensweise sein, gesamtgesellschaftlich ist es das nicht und deshalb wirst Du auch von unterschiedlichen Usern heftig kritisiert, mMn auch völlig zu Recht. Wenn alle so handeln würden wie Du, würde aber gar nicht so viel passieren, allerdings zB die MwSt. und/oder die Grundsteuern A/B erhöht, damit der Staat seine Ausgaben anderweitig einnehmen kann.

An welcher Stelle man also zur Kasse gebeten wird, ist gesamtbetrachtet vollkommen egal - Leben kostet nun mal eine bestimmte Summe und wenn Dir diese zu hoch ist, dann bedeutet das schlicht und ergreifend, dass Du Deine Ansprüche runterschrauben, D verlassen oder wieder arbeiten musst. Dass das für Dich zutrifft, kann man in fast jedem Deiner Beiträge herauslesen, im ET gleich in der ersten Zeile:

Die Last an Steuern, Abgaben, Fixkosten und Pflichtausgaben belastet ja viele in diesem Forum.

Nein, aus dem Alter bin ich schon etwas länger raus.

Zudem gibt es reichlich Beispiele, die Dein Problem lösen, allerdings musst Du dafür flexibel leben oder Dich zumindest legal an die 183-Tage-Regel halten. In den Opportunitätskosten sind allerdings zumindest die Mehrkosten für eine (kleine) doppelte Haushaltführung sowie jährlich zweimalige Transitkosten zwischen den Wohnsitzen zu berücksichtigen.

Grob beträgt Deine Einsparung in der von Dir genannten KV gegenüber der aktuellen Variante 8T€ jährlich. Transit und Zweitwohnsitz dürfen pro Monat also nicht teurer als ~650€ sein. Wenn Du einen signifikanten Gewinn erzielen willst, deutlich weniger. Wenn der Zweitwohnsitz für 400€ warm incl. aller Zusatzkosten zu haben ist, bleibt eine Ersparnis von ca. 3T€ p.a. zzgl. etwaiger anderer Steuervorteile, die aber vom jeweiligen Steuerrecht des Erstwohnsitzes abhängen.

Die Frage ist also, ob Dir der Verzicht auf die halbjährliche Anwesenheit in D so viel wert ist oder nicht. Alles andere spielt keine Rolle.

 

 

Vielen Dank für die lange Antwort. Einiges stimmt, anderes nicht.

Ja, ich bin viel herum gekommen, und leider zu der Überzeugung gelangt, das der deutsche Staat seine Bürger ausbeutet, und das handeln der Politiker nichts mehr mit Ihrem Eid " Zum Wohle des deutschen Volkes" zu tun hat. Traurig aber wahr. Und das wieder mich an. Es gibt viele Länder, deren Regierungen sehr wohl noch zum Wohle der Bevölkerung arbeiten.

Auf Grund von moralischen Verpflichtungen gegenüber der Familie kann ich Deutschland zur Zeit nicht verlassen, in ein paar Jahren mag das anders aussehen, und dann werde ich auch entsprechend handeln.

Generell ist es mir ziemlich gleichgültig wo ich lebe, solange meine Budget für den gewünschten Lebensstandard ausreicht, eine gewisse Sicherheit und medizinische Versorgung gewährleistet ist, und man mich an sonsten  in Ruhe lässt. Ich habe schon in so vielen Ländern gelebt und in noch mehr gearbeitet, und habe noch selten eins kennen gelernt, wo ich mir gesagt habe, " hier möchte ich auf keinen Fall sein " Dennoch gibt es diese Flecken....Auf Anhieb fällt mir Pakistan ein , da muss man nicht hin. Und so einige Gegenden in Afrika, sowie der Raum Zwischen Israel und Indien. Der Rest der Welt ist ziemlich ok , und es lasst sich vernünftig leben. Wohin häng letztendlich vom Budget ab, und von den Aufenthaltsgesetzen, denn wie so oft im Leben, je schöner desto teuerer 😉

Zitat von Achim_Global am 21. Juni 2020, 15:05 Uhr

Ja, ich bin viel herum gekommen, und leider zu der Überzeugung gelangt, das der deutsche Staat seine Bürger ausbeutet, und das handeln der Politiker nichts mehr mit Ihrem Eid " Zum Wohle des deutschen Volkes" zu tun hat. Traurig aber wahr. Und das wieder mich an. Es gibt viele Länder, deren Regierungen sehr wohl noch zum Wohle der Bevölkerung arbeiten.

Ausbeutet?? Wow, ich glaube du weist überhaupt nicht, was das bedeutet. Wären dir vielleicht amerikanische Verhältnisse lieber, wo sich jeder nur um sich kümmert und man Leute ohne KV verrecken lässt? Blöd nur, dass es meistens die Armen und Ungebildeten sind, die unter die Räder kommen. Echt erstrebenswert 🙁  Mich widert deine Einstellung an...

Zitat von Fritz am 21. Juni 2020, 18:05 Uhr
Zitat von Achim_Global am 21. Juni 2020, 15:05 Uhr

Ja, ich bin viel herum gekommen, und leider zu der Überzeugung gelangt, das der deutsche Staat seine Bürger ausbeutet, und das handeln der Politiker nichts mehr mit Ihrem Eid " Zum Wohle des deutschen Volkes" zu tun hat. Traurig aber wahr. Und das wieder mich an. Es gibt viele Länder, deren Regierungen sehr wohl noch zum Wohle der Bevölkerung arbeiten.

Ausbeutet?? Wow, ich glaube du weist überhaupt nicht, was das bedeutet. Wären dir vielleicht amerikanische Verhältnisse lieber, wo sich jeder nur um sich kümmert und man Leute ohne KV verrecken lässt? Blöd nur, dass es meistens die Armen und Ungebildeten sind, die unter die Räder kommen. Echt erstrebenswert 🙁  Mich widert deine Einstellung an...

USA...habe ich etwas über ein Jahr gearbeitet, Rochester, NY , und war sowohl in Urlaub, wie auch Beruflich, so etwa 50 mal dort, bis auf South Carolina in jedem Bundesstaat. Ich kenne das System recht gut. Die steuerlichen Abgaben setzen sich aus einer Steuer des Bundeslandes , also des States, und aus einer des Staates zusammen. Je nach State können die Ausgaben hier recht unterschiedlich sein. Ebenso kommt noch eine Art Community Abgabe dazu, die an die deutsche Grundsteuer angelehnt ist. Krankenversichern kann man sich, muss man aber nicht. Viele Firmen versichern ihre Arbeitnehmer , d.h. je nach Arbeitgeber hast du hier gar keine kosten für eine sehr gute Krankenversicherung.

Ich persönlich finde das System klasse, und wünschte mir, es wäre hier auch so. Die deutsche Pflichtversicherung ist extrem ungerecht. Stell dir mal vor, du versichert dein Auto, dein Nachbar auch. Aber du musst das für das gleiche Auto das doppelte zahlen, weil du mehr verdienst. Dann gehst du Edeka einkaufen. Der Kunde vor dir, bekommt den Wagen voll geschenkt, weil er gerade keinen Job hat , seine Ehefrau hat auch einen Wagen,  die hat noch nie gearbeitet, bekommt den aber gleich mit geschenkt. Dein Nachbar zahlt 50 Euro...du aber , weil du mehr verdienst, 100, für den exakt gleichen Inhalt.  Echt tolles System die deutsche Krankenversicherungen, völlig unterschiedliche Preise für die exakt gleiche Leistung.Denn letztendlich ist es eine Versicherung wie jedes andere Produkt auf dem Markt.

Aber die USA haben auch Nachteile. So müssen die US Amerikaner, also Staatsbürger immer die Nationale Steuer auf alle Einkommen zahlen, egal wo sie auf der Erde Ihr Geld verdienen. Die USA drängen deshalb viele Staaten, diese Steuer einzutreiben. Es gibt eine menge Staaten, in dem muss man der Bank mittlerweile beweisen, das man kein US Bürger ist, und wenn man das nicht plausibel kann, wird eine Steuer einbehalten. Das finde ich natürlich nicht so toll, und würde mich auch von der Staatsbürgerschaft abhalten. Aber man sonsten, alles gut in den USA.

Du hast dabei vermutlich übersehen, dass in dem reichsten Land der Welt über 40 Mio Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben (Tendenz steigend). Oder dass man für eine gute Ausbildung an einer renommierten Uni mal eben 40.000 Dollar Studiengebühren pro Semester abdrücken darf. Vermutlich weißt du auch nicht, dass die USA eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt haben, die Leistungen für die Patienten aber nur mittelmäßig sind. Das System ist dort absolut auf Profitmaximierung ausgerichtet und arbeitet nicht zum Wohle der Patienten. Über 90% der Krankenhausärzte sagen, dass sie einen nahen Familienangehörigen nicht so behandeln würden, wie sie es normalerweise systembedingt tun müssen. Was die Krankenversicherungen angeht, so geben die Amerikaner doppelt so viel aus wie die Deutschen, bekommen aber eine schlechtere Leistung. Medikamente sind dort exorbitant teuer und schon im Nachbarland Kanada bekommt man manche Medikamente für ein paar Dollar, die in den USA oft tausende kosten. Daher sind auch viele Amerikaner unterversichert, weil sie sich die hohen Beiträge nicht leisten können, die im Schnitt etwa ein Drittel des Haushaltseinkommens ausmachen. Ich weiß nicht was daran klasse sein soll. Es ist der absolute Sozialdarwinismus.

Was du aber nicht so richtig verstanden hast, ist der Sinn eines Solidarsystems. Es geht nicht darum, dass jeder alles bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen. In Deutschland bekommt z.B. eine Mutter das Gehalt vom Staat weiter bezahlt. Wäre das nicht so, wären die Frauen wieder auf Gedeih und Verderb in Abhängigkeit ihrer Männer verhaftet, wie wir es in den 1950ern schon mal hatten. Es bedeutet auch, dass jeder eine Chance auf eine gute Ausbildung bekommt und nicht nur diejenigen, die es sich leisten können. Solidarität bedeutet, dass jeder Kranke die Gesundheitsversorgung bekommt, die er braucht und nicht nur die, die er sich leisten kann. Es bedeutet, dass jeder vor Gericht die gleichen Chancen hat und nicht derjenige den Prozess gewinnt, der sich den besten und teuersten Anwalt leisten kann.

Es werden einfach immer wieder die gleichen neoliberalen Schwachsinnsargumente ins Feld geführt, von Leuten, die nicht betroffen sind und sich arrogant über andere erheben, ohne deren Situation und Hintergründe zu kennen.

Zitat von Achim_Global am 21. Juni 2020, 18:44 Uhr

Ich persönlich finde das System klasse, und wünschte mir, es wäre hier auch so. Die deutsche Pflichtversicherung ist extrem ungerecht. Stell dir mal vor, du versichert dein Auto, dein Nachbar auch. Aber du musst das für das gleiche Auto das doppelte zahlen, weil du mehr verdienst.

Ja, das nennt sich Solidargemeinschaft. Die läuft bei uns schon extrem schlecht, in den USA ist es aber noch viel schlimmer.

Dann gehst du Edeka einkaufen. Der Kunde vor dir, bekommt den Wagen voll geschenkt, weil er gerade keinen Job hat , seine Ehefrau hat auch einen Wagen,  die hat noch nie gearbeitet, bekommt den aber gleich mit geschenkt. Dein Nachbar zahlt 50 Euro...du aber , weil du mehr verdienst, 100, für den exakt gleichen Inhalt.

Du bist ja nicht der Einzige, der so argumentiert, aber das macht es nicht besser. Wenn ich meine Steuererklärung sehe und Deiner Argumentation folgen würde, müsste ich ein glühender Verfechter Deiner Argumentation sein. Das wird in diesem Leben aber nichts mehr. Meine Steuerlast ist absolut betrachtet hoch, relativ gesehen zu niedrig und mir sind Gestaltungsmöglichkeiten gegeben, die meine Angestellten nicht haben und die ich denen auch nur teilweise eröffnen kann.

Worüber also sollte ich mich beklagen? Dass ich vom Staat ausgebeutet werde? Mitnichten.

Du verkennst auch das Problem, obwohl es in den USA gerade täglich zu sehen ist: irgendwann gehen die, die wirklich ausgebeutet werden, auf die Straße und zünden Häuser an. Es gibt dazu eine Anekdote von mir aus einer FoBi, die ich vor ca. 2 Jahren gemacht habe. Der Prof hat irgendwann mal eine Standardabfrage in die Runde gesetzt, wer lieber mehr Steuern zahlen würde als weniger. Und dann gingen von 12 Händen 11 nach oben. Hatte der so noch nie erlebt, aber wir waren uns einig/bewusst, dass wir 11 bereits enorme Vorteile genießen und dass eine (weitere) Steuerentlastung für uns eher Nachteile haben würde.

Auf amerikanische Zustände habe ich in D nämlich Null Bock, obwohl ich mir eine gated Community leisten könnte. Ich will da aber nicht hin. Ich gebe doch nicht einen Haufen Kohle dafür aus, um mich (sic!) einzuschließen! Das ist doch das exakte Gegenteil von Freiheit!

 Echt tolles System die deutsche Krankenversicherungen, völlig unterschiedliche Preise für die exakt gleiche Leistung.Denn letztendlich ist es eine Versicherung wie jedes andere Produkt auf dem Markt.

Stimmt nicht mal im Ansatz. Du hast - wie ich - die Alternativen: pKV -  freiwillige gKV - ausländische/europäische (p)KV. Zudem kann man in D Zusatz-pKV abschließen und @Oliver hat nun wirklich einen ausführlichen und ausdrücklich starken Beitrag zur Situation in D geschrieben, der speziell auf Frugalisten zugeschnitten ist.

Die Frage bleibt also: was ist es Dir wert? Es geht um nichts anderes.

Zitat von Achim_Global am 21. Juni 2020, 18:44 Uhr

Aber die USA haben auch Nachteile. So müssen die US Amerikaner, also Staatsbürger immer die Nationale Steuer auf alle Einkommen zahlen, egal wo sie auf der Erde Ihr Geld verdienen. Die USA drängen deshalb viele Staaten, diese Steuer einzutreiben. Es gibt eine menge Staaten, in dem muss man der Bank mittlerweile beweisen, das man kein US Bürger ist, und wenn man das nicht plausibel kann, wird eine Steuer einbehalten. Das finde ich natürlich nicht so toll, und würde mich auch von der Staatsbürgerschaft abhalten. Aber man sonsten, alles gut in den USA.

Dabei vergisst du aber die Foreign Earned Income Exclusion. Sofern man also unter $105.900 im Ausland verdient muss man zwar immer eine Steuererklaerung abgeben, zahlt aber keine US-Einkommenssteuer auf dieses Einkommen. Und auf alles was darueber liegt nur wenn die Einkommenssteuer dort niedriger ist.

Ich finde das System schon ganz gut und gerecht als US-Resident. Ich z.B. kann hier deutlich mehr verdienen und trotzdem jederzeit nach Deutschland kommen, mich dort anmelden und alle Vorteile inkl. Krankenversicherung nutzen. Das finde ich nicht fair, denn das erleichtert die Steuerhinterziehung von Gutverdienern die sich einen zweiten Wohnsitz in einer Steueroase leisten koennen um sich dort selber ein Gehalt zu bezahlen ungemein. Aber ich wuerde auch jederzeit meine deutsche Staatsbuergerschaft abgeben wenn das zu belastend waere, wie umgekehrt auch.
Die Vorteile der USA werden je gerne von Millionaeren genutzt. Sei es aus der Wirtschaft oder von Celebrities. Dann mus sman sich eben auch solidarisch daran beteiligen.

Zitat von MFZ73 am 21. Juni 2020, 22:24 Uh

Du verkennst auch das Problem, obwohl es in den USA gerade täglich zu sehen ist: irgendwann gehen die, die wirklich ausgebeutet werden, auf die Straße und zünden Häuser an.

Du meinst so wie in Stuttgart gestern oder sonst jedes Jahr am ersten Mai in deutschen Großstädten?

Meine Gated Community (neben einem Gate haben wir auch ein Clubhouse mit Pool, Spa, Fitnesscenter usw..) kostet mit Landscaping und Maintenence aller Gebaeude inkl. meiner Fassade, Dach, Auffahrt weniger als das uebliche Hausgeld und Instandhaltungsruecklage in einer deutschen Eigentuemergemeinschaft. Ich habe mich fuer eine Gated HOA entscheiden weil die Nebenkosten wie Versicherung, Landscaping (Lohn, Material, Bewaesserung), Snow Removal, eigener Fitnessraum bzw. Studiomitgliedschaft usw. geringer sind, nicht weil mir des Tor irgendeine Sicherheit verspricht. Wobei keine fremden Fahrzeuge und Personen fuer mein Kind sicher etwas Sicherheit bringen.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
Zitat von Fritz am 21. Juni 2020, 21:17 Uhr

Du hast dabei vermutlich übersehen, dass in dem reichsten Land der Welt über 40 Mio Menschen unterhalb der Armutsgrenze leben (Tendenz steigend). Oder dass man für eine gute Ausbildung an einer renommierten Uni mal eben 40.000 Dollar Studiengebühren pro Semester abdrücken darf. Vermutlich weißt du auch nicht, dass die USA eines der teuersten Gesundheitssysteme der Welt haben, die Leistungen für die Patienten aber nur mittelmäßig sind. Das System ist dort absolut auf Profitmaximierung ausgerichtet und arbeitet nicht zum Wohle der Patienten. Über 90% der Krankenhausärzte sagen, dass sie einen nahen Familienangehörigen nicht so behandeln würden, wie sie es normalerweise systembedingt tun müssen. Was die Krankenversicherungen angeht, so geben die Amerikaner doppelt so viel aus wie die Deutschen, bekommen aber eine schlechtere Leistung. Medikamente sind dort exorbitant teuer und schon im Nachbarland Kanada bekommt man manche Medikamente für ein paar Dollar, die in den USA oft tausende kosten. Daher sind auch viele Amerikaner unterversichert, weil sie sich die hohen Beiträge nicht leisten können, die im Schnitt etwa ein Drittel des Haushaltseinkommens ausmachen. Ich weiß nicht was daran klasse sein soll. Es ist der absolute Sozialdarwinismus.

Was du aber nicht so richtig verstanden hast, ist der Sinn eines Solidarsystems. Es geht nicht darum, dass jeder alles bekommt, ohne etwas dafür tun zu müssen. In Deutschland bekommt z.B. eine Mutter das Gehalt vom Staat weiter bezahlt. Wäre das nicht so, wären die Frauen wieder auf Gedeih und Verderb in Abhängigkeit ihrer Männer verhaftet, wie wir es in den 1950ern schon mal hatten. Es bedeutet auch, dass jeder eine Chance auf eine gute Ausbildung bekommt und nicht nur diejenigen, die es sich leisten können. Solidarität bedeutet, dass jeder Kranke die Gesundheitsversorgung bekommt, die er braucht und nicht nur die, die er sich leisten kann. Es bedeutet, dass jeder vor Gericht die gleichen Chancen hat und nicht derjenige den Prozess gewinnt, der sich den besten und teuersten Anwalt leisten kann.

Es werden einfach immer wieder die gleichen neoliberalen Schwachsinnsargumente ins Feld geführt, von Leuten, die nicht betroffen sind und sich arrogant über andere erheben, ohne deren Situation und Hintergründe zu kennen.

Ich weiss nicht, woher du deine Infos über Medikamente hast, aber das waren wohl Fake-News. Wie oft wast du schon in USA ? Oder in anderen Ländern ? Eine 20er  Packung Aspirin kostet in Deutschland 7 Euro...im Internet 5Euro, in Holland bekommst du sie für 3. Und in USA bekommst du für den Preis 100 Stück.

Das mit den Studiengebühren stimmt natürlich, aber ich finde es nicht schlecht. In D sind die Unis viel zu voll, die hälfte der Studenten bricht ab, andere studieren 10 Jahre, oder fahren danach Taxi , weil Sie irgend einen Unsinn studiert haben, in dem sie nie einen Job finden. Mit Gebühren wäre es nicht so voll, und die Unis besser ausgestattet. Der Preis ist gerechtfertigt. Ich habe für meine Tocher 2006 schon 20.000 Euro im Jahr für die Grundschule bezahlt.

@tim

Das mit der Exclusion wusste ich nicht. Danke für die Info. Du hast in vielem Recht. Ich habe im Ausland auch das 3 Fache netto verdient , was ich hier brutto habe.

Gated communities finde ich auch genial. Pool, Tennis, Squash, Gym vor der Haustür, alles wird sauber gehalten, und ich hab bestimmt 10 Jahre lang nicht mal eine Haustüre abgeschlossen. In Deutschland gibt es mittlerweile auch echt schöne Communities, google  mal Spascher Sand . Leider übersteigt das mein Budget, sonst wäre ich schon lange da 🙂

Die liberale Links-Grün unterwanderte Regierung in Deutschland hat die Kontrolle verloren. Wie man nun in Stuttgart deutlich sieht. Man hat Menschen hier  rein geholt, die früher schon ihr eigenes Heimatland in Schutt und Asche gelegt haben, und nun machen sie hier gerade weiter.

Oder die Anzahl Menschen, die von den Sozialsystemen Profitiren, ohne nie einen Cent eingezahlt zu haben.

Deutschland hat , wie ja letzen Monat in der Presse nachzulesen war, die höchste Abgabenlast Europas.

Nehmen wir mal die Energiepreise. In Frankreich kostet der Strom 1/3 vom deutschen Preis. Nur weil eine radikale Minderheit ihre Ideologien durchgedrückt hat, wurden bestens funktionierende AKWs und Kohlekraftwerke stillgelegt. Das kostet Unsummen, und war wirtschaftlich eine totale Fehlentscheidung. Der Bürger muss den Misst ausbade.

 

An einer renomierten Uni darf ein Deutscher aber auch $40.000 oder eher mehr abdruecken, denn diese renomierten, privaten Unis befinden sich nicht in Deutschland, sondern in UK und den USA. Denn ich denke du sprichst da von MIT, Havard, Cambridge, Berkley, Stanford usw.
Normale deutsche Unis sind zu vergleichen mit normalen staatlichen Unis in den USA. Also z.B. der UC. Vielfach reicht ja sogar ein kommunales College fuer die Grundkurse bis zum Bachelor. Und wenn man diese fuer sich waehlt, im Heimatstaat, dann sind die auch nicht so teuer. Ein ganzes Ingenieursstudium hier an der lokalen Uni kostet bis zum Bachelor etwa $30.000 . Das hat man auch als Berufsanfaenger in einigen Monaten wieder drin. Wenn man allerdings unbedingt nach Havard muss, aber nicht die Noten und Begabung fuer ein Stipendium hat, dann kostet das eben.

Und nein, ich bekomme keine schlechtere Leistung im Krankenhaus. Die Medizin ist Weltklasse und der Service immer Privatpatient!
Ich bin Diabetiker und habe in Deutschland keine so gute Behandlung gehabt.
Die Geburt meiner Tochter lief so ab: Woechetliche Kontrolle beim ab dem 7. Monat. Persoenliche Hebamme mit 12h-Schicht im Kreissal, daher nur ein Wechsel am Tag (wir verbrachten 52h im Kreissaal). Privates Familienzimmer mit Verpflegung auch fuer den Partner auf der Woechnerinnenstation als Standard. Mehrstuendige Laktationsberatung ueber mehrere Tage. Spender-Muttermilch fuer das Kind als Standard (keine Fruehgeburt). Alle vorhandenen Materialien darf man mitnehmen.
Viele Operationen gibt es hier nur noch mit Roboter-Chirugie, habe mich echt ueber die Prostata-Operation bei meinem Vater in der Uniklinik gewundert. Da wurde noch mit Hand operiert in einem so sensiblen Bereich.
Jahre der Kinderwunschbehandlung in Deutschland. Teuer, da die KV die Medikamente nicht bezahlt. Ein Versuch hier, der von der Versicherung bezahlt wurde, und wir waren schwanger. Die Aerzte sind haeufig einfach viel besser qualifiziert.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
Zitat von Tim am 22. Juni 2020, 7:14 Uhr

 

Und nein, ich bekomme keine schlechtere Leistung im Krankenhaus. Die Medizin ist Weltklasse und der Service immer Privatpatient!
Die Geburt meiner Tochter lief so ab: Woechetliche Kontrolle beim ab dem 7. Monat. Persoenliche Hebamme mit 12h-Schicht im Kreissal, daher nur ein Wechsel am Tag (wir verbrachten 50h im Kreissaal). Privates Familienzimmer mit Verpflegung auch fuer den Partner auf der Woechnerinnenstation Standard. Mehrstuendige Laktationsberatung ueber mehrere Tage. Spender-Muttermilch statt Pre-Nahrung fuer das Kind als Standard.
Operationen die in Deutschland normal durchgefuehrt werden gibt es hier nur noch mit Roboter-Chirugie

Das sehe ich genau so. Das deutsche Gesundheitssystem ist einfach Teuer mit schlechten Leistung...weil zu viele Menschen wenig bis garnichts bezahlen, wird es einfach für die anderen teuer und schlechter. Meine Frau war in Singapore im Krankenhaus. Versicherung über die AXA Global, 1500 $ im Jahr. Als Sie auf dem Zimmer war, hat man ihr 4 Speisekarten von umliegenden Restaurants gegeben, und gefragt wo man denn für Sie das Abendbrot bestellen solle . Mir hat man angeboten, ein Bett ins Zimmer zu stellen, falls sich meine Frau dann besser fühle. Untersuchungen waren mit modernsten Geräten. Röntgen war 1999 schon Digital , MRT war Standart.

 

Zitat von Tim am 22. Juni 2020, 7:14 Uhr

An einer renomierten Uni darf ein Deutscher aber auch $40.000 abdruecken, denn diese Unis befinden sich nicht in Deutschland, sondern in UK und den USA. Denn ich denke du sprichst da von MIT, Havard, Cambridge usw.

Deutsche Unis sind zu vergleichen mit normalen staatlichen Unis in den USA. Und wenn man diese fuer sich waehlt, im Heimatstaat, dann sind die auch nicht soteuer. Ein ganzes Ingenieursstudium hier an der lokalen Uni kostet bis zum Bachelor etwa $30.000 . Das hat man auch als Berufsanfaenger in einigen Monaten wieder drin. Wenn man allerdings unbedingt nach Havard muss, aber nicht die Noten und Begabung fuer ein Stipendium hat, dann kostet das eben.

Genau so ist es. Aber leider sind auch hier die üblichen USA-Basher am Werk, die das Land nur aus der Bildzeitung kennen, und sich ihre Stammtisch Meinung bilden. Weil ein paar Chaoten durch die Strassen ziehen , und plündern ( wie in Stuttgart auch) redet man vom Aufstand der Unterdrückten.

Die USA haben einen super Lebensstandard , das kann ich auch nur bestätigen, obwohl meine Zeit dort lange zurück liegt.

Es gibt noch andere sehr schöne Plätze auf der Welt, die aus der gleichen Liga der Regenbogenpresse-Leser immer schlecht geredet werden. Singapur, Dubai , absolute Traum Locations, wo ich jederzeit von heute auf morgen wieder hin gehen würde.

Wen wir hier in die Notaufnahme gehen, und da waren wir schon sehr oft, dann sind wir meist die einzigen Patienten dort und kommen sofort dran. Wir haben bei ueber 12 Besuchen in der Notaufnahme noch nie mehr als 10 Minuten gewartet bis ein Arzt kam. Selbst wenn das nur wegen Unterleibsschmerzen oder einem gequetschten Finger (Arbeitsunfall) war. Fuer Kinder hat unser Lieblings-Krankenhaus hier eine eigene Notaufnahme. Wir haben fuenf voll ausgestattete Krankenhaeuser fuer 300.000 Einwohner.

Nach einem Arztbesuch in der Allgemeinarztpraxis wegen einer kurzen Ohnmacht wurde bei meiner Frau innerhalb von 30 Minuten ein CT in einer Radiologie-Praxis organisiert. Eine minimalinvasive Bauchspiegelung wurde ambulant durchgefuehrt. Da darf man sonst gerne ein paar Tage im Mehrbettzimmer in der Klinik liegen.

In der Schwangerschaft gab es so viele Ultraschallbilder wie man wollte. Auch als Online-Album mit Link fuer die Famile.

Wenn ich zur jaehrlichen Kontrolle bei meiner Hausaerztin bin nimmt die sich 30 Minuten Zeit allein fuer das Gespraech. Fuer meine Dauer-Rezepte muss ich nicht zum Arzt, das kann ich alles online erledigen und die Medikamente werden nach Hause geliefert.

Ich kann meine Krankenakte online einsehen und jedem Arzt direkt freischalten.

usw..

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty

Es geht hier keines Wegs um USA-Bashing. Meine Infos stammen aus neutralen Quellen, sauber recherchierte Berichte, von echten Journalisten und Leuten, die sich wirklich auskennen in dem Land. Aber wenn du die Öffentlich-rechtlichen als Fake-News betrachtest, weiß ich ja genau aus welcher Ecke du kommst?! Was ich und einige Andere, die das ebenso kritisch sehen, hier schreiben, sind Tatsachen die sich auch in statistischen Zahlen widerspiegeln. Ich weiß ja nicht aus welchem Blickwinkel ihr das Land kennt oder in welchen Kreisen ihr verkehrt, aber das hat mit der Realität des Durchschnittsamerikaners nicht viel zu tun. Warum wohl ist die Lebenserwartung in den USA eine der niedrigsten in den westlichen Industriestaaten? Warum ist der Gesundheitszustand des Durchschnittsamerikaners so schlecht? Dass die Gesundheitskosten dort extrem hoch sind, könnt ihr in offiziellen Statistiken nachlesen. Und mit dem Argument, dass ihr ja jahrelang dort lebt oder gelebt habt und die Anderen ja keine Ahnung haben, könnt ihr diese Argumente auch nicht entkräften. Ich komme auch aus dem Osten und kenne keinen einzigen Rechtsradikalen, obwohl der Osten ein massives Problem damit hat. Das sagt überhaupt nichts aus. Vielleicht wollt ihr uns auch noch weis machen, dass die USA kein Problem mit Rassismus haben?? Was ihr da von eucht gebt ist eben das typische neoliberale Gequatsche der Republikaner. Man kann sich natürlich auch gezielt Punkte heraussuchen, wo es ganz anders läuft als der Durchschnitt und dann behaupten: Ist doch alles gar nicht so schlimm! Das sind ja nur Fake-News!
Hey, ich habe übrigens mein Gehalt in der Corona-Krise in voller Höhe weiter gezahlt bekommen und keiner meiner Kollegen ist auf Kurzarbeit gesetz worden oder hat seinen Job verloren. Ich weis gar nicht warum sich in den Medien alle aufregen und alle staatlicher Unterstützung fordern?? Das sind doch nur FAKE-NEWS! Es gibt keine Krise! (Ha ha...)

Die USA sind und bleiben für mich das wirtschaftlich erfolgreichst demokratische Land der Welt.

Wer Dinge wie Gewalt und Rassismus in den USA kritisieren möchte, muss imho hinzufügen, dass die USA ein Melting Pot der Kulturen sind. In Deutschland marschieren PEGIDA und AfD in Landesteilen mit nahezu 0% Ausländeranteil. Bedenkt man die Buntheit der USA, ist es durchaus erstaunlich wie die USA es schaffen die meisten Menschen unter der Fahne zusammen zu halten.

Das US System hat ohne Frage Vorteile für Menschen, die aus eigener Kraft etwas leisten wollen; genauso für Menschen die selber sparen wollen. Da gibt es diverse Steuervorteile während man in Deutschland eher steuerlich bestraft wird.

Deutschland fordert einerseits die private Altersvorsorge, fördert diese aber nicht. Unser Finanzminister Scholz will Aktienkäufe besteuern und sagt von sich selber, dass er trotz Negativzins sein ganzes Geld auf dem Sparbuch hätte. Von ihm stammen Sätze wie "Ich habe keine Zeit für Aktien" wohl unwissend, dass ein ETF Sparplan praktisch Jahre lang ohne Zeitaufwand laufen kann. Solange Menschen unser Finanzsystem steuern, die keine Ahnung haben, wird es nicht besser.

Ich kann gut verstehen wenn man hier aussteigen möchte. Gleichwohl: Will man hier leben und alle Vorteile genießen, muss man dem System folgen. Wer die USA besser findet, soll auswandern. Demokratie bedeutet sich der gewählten Mehrheit zu fügen. Wenn die gewählte Mehrheit bzw. deren Wähler finanziell dumm sind, ist das zwar schade, aber trotzdem muss ich dem Gesetz folgen.

Wie Oliver zu recht sagt, ist es nicht die Lösung Illegales zu tun. Das sollte man auch niemandem raten, da man auch immer ein persönliches Risiko eingeht mit seinem Handeln aufzufliegen und die Strafen bei Steuerhinterziehung sind bisweilen wirklich happig.

Zitat von Fritz am 22. Juni 2020, 9:31 Uhr

Was ihr da von eucht gebt ist eben das typische neoliberale Gequatsche der Republikaner.

 

Wikipedia : Neoliberalismus (altgriech.: νέος neos „neu“ und lat.: liberalis „freiheitlich“) ist eine Form des Wirtschaftsliberalismus, die nach den besten Bedingungen für funktionierende Märkte sucht.

 

Ich ignoriere das Nachwort "Gequatsche" und sehe das mal als Kompliment an .

Eine gut funktionierende Wirtschaft bring schliesslich Sicherheit, Wohlstand und Glück für alle Beteiligten.

 

Sorry @fritz aber bei Leuten die meinen man wuerde Patienten "verrecken lassen" die keine Versicherung haben kann ich nicht an eine gute Informationsquelle glauben. Man bezahlt ein Krankenhaus grundsaetzlich auf Rechnung. Jeder bekommt die notwendige Behandlung und wer keine Versicherung hat bekommt eben bis an sein Lebensende jeden Monat einen Kontoauszug geschickt oder man verhandelt den Preis wie ueblich auf einen bezahlbaren Rahmen... Aber der Arzt weiss nicht wer wie zahlt und ein Krankenhaus muss auch jeden behandeln. Fuer alles ambulante gibt es Community Health Center und andere Organisationen. Fuer nicht Versicherte Beduerftige kostet hier ein Arztbesuch bei HOPE zehn Dollar. Wenn gar nichts hilft geht man zum Gesundheitsamt. Und sowieso hat jeder der unter der Armutsgrenze lebt Anspruch auf Medicaid. Das Nicht-versichert sein betrifft eher Menschen die sich die KV sparen als welche die sie sich nicht leisten koennen.

Ist es verwunderlich, dass 40 Millionen unter der Armutsgrenze leben (die in der Bay Area auch mal locker >$100.000/a ist!) wenn hier z.B. 1/3 der Bevoelkerung lateinamerikanische Einwanderer sind die mit Glueck eine Schule besucht haben und oft kein Englisch sprechen? Fuer die ist ein Mindestlohn-Job eben immer noch ein Glueckstreffer. Ja es gibt grosse Ungleichheiten. Aber das hat eben auch mit der Demographie zu tun und dem Fakt, dass die USA ein Einwanderungsland sind. Lebenserwartung hat weniger mit den medizinischen Moeglichkeiten zu tun als mehr mit der Lebensweise.
Die prozentuale Quote der armutsgefaehrdeten Menschen ist in Deutschland uebrigens hoeher. Wobei jemand der in den USA arm ist vermutlich in einem freistehenden Mobile Home lebt und ein Auto hat, waehrend der arme Mensch in Deutschland in einem Plattenbau auf 40m2 hockt.

Ich bin uebrigens ueberzeugter Demokrat. Aber aus hiesiger Sicht ist eben selbst die CDU noch extrem links.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
Zitat von Tim am 22. Juni 2020, 0:14 Uhr

Du meinst so wie in Stuttgart gestern oder sonst jedes Jahr am ersten Mai in deutschen Großstädten?

Wie ich schon sagte, es ist bei uns nicht gut, bei Euch aber deutlich schlechter. Wir haben 14 Tote durch Polizisten im Jahr 2019, Schusswaffengebrauch 67 mal landesweit und das sind mit Sicherheit längst nicht alles rassistisch geprägte Ereignisse gewesen.

Eure Zahlen kennst Du?

Meine Gated Community (neben einem Gate haben wir auch ein Clubhouse mit Pool, Spa, Fitnesscenter usw..) kostet mit Landscaping und Maintenence aller Gebaeude inkl. meiner Fassade, Dach, Auffahrt weniger als das uebliche Hausgeld und Instandhaltungsruecklage in einer deutschen Eigentuemergemeinschaft. Ich habe mich fuer eine Gated HOA entscheiden weil die Nebenkosten wie Versicherung, Landscaping (Lohn, Material, Bewaesserung), Snow Removal, eigener Fitnessraum bzw. Studiomitgliedschaft usw. geringer sind, nicht weil mir des Tor irgendeine Sicherheit verspricht. Wobei keine fremden Fahrzeuge und Personen fuer mein Kind sicher etwas Sicherheit bringen.

Es bleibt eine abgeschottete Gemeinschaft aus Leuten, die sich das leisten können und auch wollen. In meiner Straße wohnen Millionäre und nebenan H4-Empfänger. Bei Euch auch?

 

Zitat von MFZ73 am 22. Juni 2020, 12:31 Uhr

 

Wie ich schon sagte, es ist bei uns nicht gut, bei Euch aber deutlich schlechter. Wir haben 14 Tote durch Polizisten im Jahr 2019, Schusswaffengebrauch 67 mal landesweit und das sind mit Sicherheit längst nicht alles rassistisch geprägte Ereignisse gewesen.

Ich weiss das ich dafür von vielen hier verteufelt werde, aber etwas mehr Schusswaffengebrauch in Deutschland würde der Polizei wieder den nötigen Respekt verschaffen , und selche Szenen wie in Stuttgart würden wahrscheinlich nicht passieren. Ist halt meine Meinung, und die muss ja nicht jedem gefallen.

 

 

Zitat von MFZ73 am 22. Juni 2020, 12:31 Uhr

Es bleibt eine abgeschottete Gemeinschaft aus Leuten, die sich das leisten können und auch wollen. In meiner Straße wohnen Millionäre und nebenan H4-Empfänger. Bei Euch auch?

 

Das ist nun nicht unbedingt was positives. Bei mir wohnen nun auch keine Millionäre , ich hab selbst über 20 Jahre in solchen Anlagen gelebt, und kann es nur positiv beurteilen. Ich bin jetzt seit 6 Jahren wieder in Deutschland, wohne auf dem Land, in einer Gegend mit EFH's und niedriger Arbeitslosigkeit, und mir ist schon einmal das Auto aufgebrochen worden, und einmal zwei  EBike aus einem abgeschlossenen Schuppen geklaut worden . Ich habe nun das erste mal in meinem Leben eine Hausratversicherung, habe ich noch nie vorher gebraucht. In über 20 Jahren, in USA, Singapore, Taiwan, Thailand, Korea und noch einigen anderen Ländern ist mir noch nie irgend was geklaut worden....ja, ich habe über Jahre nicht mal die Haustür abgeschlossen.

Die Statistik kannst du selbst berechnen.

@achim_global Ist klar. Man kann sich natürlich auch immer das heraus suchen, was einem in den Kram passt.

Wikipedia: "Kritik am Neioliberalismus": "Der österreichische Ökonom Stephan Schulmeister sieht im Neoliberalismus „das erfolgreichste Projekt der Gegen-Aufklärung und der Selbst-Entmündigung der Politik“. Er sei „die Ideologie im Interesse des Finanzkapitals (der »Rentiers«), nicht des Realkapitals (der Unternehmer).“ Seine „»Therapien« verschlimmern die »Krankheiten« Arbeitslosigkeit, prekäre Beschäftigung, Staatsverschuldung, soziale Unsicherheit und Armut.“ Das neoliberale Gesellschaftsmodell sei ein »falsches Ganzes« und „Ethik und Moral haben in dieser Weltanschauung keinen Platz“.[122]

Und ich weiß nicht wie es sein kann, dass halbwegs intelligente Menschen, trotz ganz offensichtlicher Erkenntnisse und Fakten, noch immer glauben, dass mehr Waffen mehr Sicherheit bringen würden. Das Gegenteil ist der Fall, und das kann man überall auf der Welt und in der Geschichte sehen. Der kalte Krieg hat nicht mehr Frieden gebracht, in den USA sterben die meisten Menschen durch Schusswaffen in einem Nichtkriegsgebiet. Egal wie oft man dieses irrige Mantra wiederholt, es wird damit nicht wahrer.

Zitat von Fritz am 22. Juni 2020, 17:22 Uhr

Und ich weiß nicht wie es sein kann, dass halbwegs intelligente Menschen, trotz ganz offensichtlicher Erkenntnisse und Fakten, noch immer glauben, dass mehr Waffen mehr Sicherheit bringen würden. Das Gegenteil ist der Fall, und das kann man überall auf der Welt und in der Geschichte sehen. Der kalte Krieg hat nicht mehr Frieden gebracht, in den USA sterben die meisten Menschen durch Schusswaffen in einem Nichtkriegsgebiet. Egal wie oft man dieses irrige Mantra wiederholt, es wird damit nicht wahrer.

Die längste Zeit ohne Krieg, die wir in Europa in den letzten 200 Jahren hatten , ist seit dem zweiten Weltkrieg, und das mit Abschreckung durch Atomwaffen...hmm, diese Fakten sind dir wohl entgangen. Es ist also klar bewiesen, das der kalte Krieg mehr Frieden gebracht hat.

Auch im kleinen funktioniert das. Ich war ja sehr lange in Singapore. Die Grossstadt mit der niedrigsten Kriminalitätsrate weltweit. Und, in Singapore gibt es die Todesstrafe. Die Fakten sprechen für sich, Abschreckung funktioniert, und verhindert Kriege und Straftaten.

Aber keine Ahnung was deine Äußerungen jetzt mit dem Neoliberalismus zu tun haben. Kritiker gibt es ja viele, aber  alles Gerede beseitigt nicht die Fakten, das die USA , und andere Länder mit einer möglichst freien Marktwirtschaft ganz klar wirtschaftlich erfolgreich sind. Somit gibt der Erfolg Ihnen recht, das das System das beste ist.

Eine Soziale Marktwirtschaft , wie sie in Deutschland praktiziert wird, schwächt auf einem globalen Markt die Konkurenzfähigkeit eines Landes, und hat dadurch letztendlich einen negativen Einfluss auf den Wohlstand der Bewohner.  Die künstliche Verteuerung billiger Arbeitskräfte, wie sie in Deutschland durch den Gesetzgeber praktiziert wird, verteuert zusätzlich alle Waren und Dienstleistungen, und hat ebenfalls einen negativen Einfluss den Wohlstand.

Deutschland würde es einen wirtschaftlichen Aufschwung geben, wenn man Gastarbeiter zu Billiglöhnen zeitlich befristet ins Land holen würde, diese aber gleichzeitig von den Leistungen der Sozialsystemen ausschliessen würde, also als reine Einzahler einstufen würde. Das hätte einen enorm positiven Effekt auf die finanzielle Lage dieser Institutionen. Sie hätten auf einmal Mehreinnahmen ohne Mehrausgaben, und die Beiträge für die eigenen Bewohner könnten sinken.

Auch in den USA will niemand wirklich die billigen illegalen mexikanischen Gastarbeiter loswerden. Denn auch das würde sich letztendlich negativ auf die wirtschaftliche Entwicklung auswirken.

Aber all das ist simple Betriebswirtschaft und Ökonomie

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