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Kampf im Konzern

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Zitat von Gatto am 14. Januar 2022, 21:05 Uhr

 

Privatier: welche Massnahmen gibt es, wenn man nicht danach wieder angestellt arbeitet? Mir ist nur die Fünftelregelung bekannt, aber nicht, wie man da auf Null Steuer kommen kann...

 

 

Am besten ist es, wenn man ein Jahr nicht arbeitet, dann die Abfindung in diesem Jahr auszahlen lassen. Darauf achten, dass die Fünftelregelung angewendet werden kann. Maßnahmen ergreifen zur Senkung des Steuersatzes, wie freiwillige Vorauszahlung der Krankenkasse und freiwillige Einzahlung in die Rentenkasse.

Hi Gatto

wenn du weiter arbeitest und ununterbrochen Gehalt bekommst sind die Gestalltungsmöglichkeiten tatsächlich begrenzt.

Zu freiwillige Rentenzahlungen hast du als Pflichtversicherter wenig Möglichkeiten. Zudem begrenzt auf den Altersvorsorge Freibetrag.
Es bleiben Werbungskosten. Ein Immobilienkauf mit abzugsfähigen Kaufnebenkosten oder Sonder AfA wären welche. Investitionen in Bestehende oder v.A. mehr.

Am besten ist wie geschrieben in dem Jahr der Auszahlung gar nix zu machen. Dann kannst du Max. freiwillige Rente zahlen und die Fünftelregelung wirkt besser.

Die Konditionen unseren dieses Jahr beginnenden Sozialplan sind klar. Neben allen Sonderlocken komme ich bei mir auf Faktor 1,3. Beim letzten Sozialplan war der Faktor 1,8.
Die Konditionen werden schlechter. Wenn die Babyboomer in Rente gehen werden diese schönen Pakete ein Relikt einer „guten alten Zeit“ sein oder nur noch sehr punktuell erfolgen. Und du wirst dich wehmütig daran erinnern 😜

Auf eine 0 Steuerquote würde ich durch Max. freiwillige Zahlungen in die GRV und meine laufenden Werbungskosten durch vermietete Immobilien PKV etc. nicht kommen.
In meiner Firma gibt es die Möglichkeit Sonderzahlungen -und dazu zählen auch Abfindung- in Teilen oder bis zu 100% in Deferred Compensation“ zu wandeln und so die Besteuerung in die Rentenauszahlung zu schieben. Durch eine teilweise Verschiebung dahin sind dann null Steuern möglich.

Hätte ich beim letzten Sozialplan weitergearbeitet, wäre der Großteil darein gewandert.

P.S.:
Eine grundlegende Anmerkung zu deiner mentalen Haltung: Wenn die Orientierungsphase abgeschlossen ist, solltest du dich von der Abfindung verabschieden und auf das Bleiben konzentrieren. Sonst kriegst du keine Ruhe und Zufriedenheit. Den das ich hätte gerne etwas.. ich wollte gerne etwas… und ich wüßte gerne etwas… sind Krankheiten des Geistes und die Wurzeln der Unzufriedenheit.

Ich habe mal nachgesehen: auch bei mir wäre der Faktor 1,3.

Den Punkt mit der Verrentung der Babyboomer sehe ich in unserem Konzern noch nicht. Der Altersdurchschnitt liegt über 45 Jahren und man richtet sich auf die jungen Generationen aus, eine Personalentwicklung für die Ü40er sehe ich nicht. Bisher wurden die Kollegen ab 56/57 kontinuierlich unter Druck gesetzt, das staatlich alimentiere Altersteilzeitangebot zu nehmen. Daher denke ich nicht, dass man das Fachwissen von langjährigen Mitarbeitern in mittelfristiger Zukunft mehr zu schätzen weiß. Auf der anderen Seite sucht man lange nach Young Professionals und kann/will oft nicht genug bieten. Diese jungen Leute sind ambitioniert und wollen Progress haben, da sehe ich keine große Frustrationstoleranz für mühselige Datenarbeit und überdrehte Kommunikations- und Workflowprozesse, weshalb die Verweildauer sinkt.

Ich arbeite an meinen Optionen weiter. Wenn nix geht, muss ich sowieso bleiben, dann aber in einer anderen Abteilung und mit Mitte 50 können sie mich gerne wieder nerven.

Zufriedenheit stellt sich im Status Quo in dieser Abteilung nicht mehr ein, ich werde mehrmals in der Woche "genervt" in diesem Sinn, insofern habe ich schon gut "Teflon" angelegt.

Transformation wird hochgehalten und man will da neue Leute, egal ob man die halten kann oder nicht, Hauptsache Change Management.

 

Zitat von Muslime_Frugi am 15. Januar 2022, 12:18 Uhr

Zu freiwillige Rentenzahlungen hast du als Pflichtversicherter wenig Möglichkeiten.

Einer der Gründe, warum ich mich im Internet, und auch hier im Forum, mit konkreten, auch etwas längeren Vorschlägen und Beiträgen zurückhalte, zeigt sich mal wieder an dem obigen Beispiel:

ich werde gefragt, wie man etwas machen kann bzw. wie ich es gemachte habe (Steuer auf Abfindung reduzieren), ich schreibe dann wie es bei mir (und auch vielen anderen) erfolgreich durchgeführt wurde, und dann kommt irgendein Schlaumeier (sorry @muslime_frugi, aber das ärgert mich wirklich), der den Schritt noch nicht unternommen hat und bügelt das einfach so weg (sinngemäß da kann man nicht viel machen).

Schön, dann eben nicht. Bitte, alle können ja gerne die volle Steuer auf die Abfindung zahlen.

Auch hier gilt, vielleicht ist es ja mal hilfreich, sich mit der Materie zu beschäftigen.

@privatier

Dein Zitat mir bezog sich darauf, wenn er durchgängig angestellt arbeitet. Dann gibt es die Freigrenze der AV von um die 25k p.a..

Verdient er über Beitragsbemesseungsgrenze bleiben <10k.

Richtigstellungen und Anmerkungen sind gewünscht. Darf auch kurz und wenig ausführlich sein🙂

Zitat von Gatto am 7. September 2021, 11:09 Uhr

Danke für Deinen Input. Das tue ich auch, also extern bewerben. Es besteht in meiner Branche allgemein Kostendruck und Digitalisierung. Sofern überlege ich, meine bisherigen Erfahrungen auch branchennah zu vermarkten.

Mal darüber nachgedacht, die Sieten zu wechseln? Die IT sucht ständig nach Leuten mit spezifischem Branchenwissen, die bereit sind sich in die technischen Komponenten einzuarbeiten, sonst wird das nämlich mit der Software nix. Branchenwissen bedeutet hier auch Prozesswissen, wie wird wirklich gearbeitet, denn sonst wird es schwer, gescheite Software zu bauen. Habe einige Kollegen, die genau diesen Weg gegangen sind, auch teilweise noch Abfindung mitgenommen und dann gewechselt.

Mit dem Thema IT habe ich mich noch nicht so befasst, aber ein guter Hinweis, welche Unternehmen gibt es da zum Beispiel, sind das Vertriebsjobs - da habe ich keine Expertise. Momentan ist es bei den Bewerbungen etwas aktiver geworden, mal abwarten. Bin schon parallel bei ein paar Headhuntern aktiv geworden.

Ich melde mich evt später mit ein paar weiteren Gedanken zum Thema.

Du weißt selbst am Besten, mit welcher Software bei euch im Konzern gearbeitet wird. Wer kümmert sich um Implementierung & Wartung? Manchmal ist das In-House, häufig sind es externe Beratungshäuser. Du bist in deinem bisherigen Job vermutlich Anwender von Software gewesen und hast den großen Vorteil die Prozesse zu kennen. Mit der fachlichen Expertise bist du interessant einerseits für die Beratung, andererseits für das Produktmanagement, sofern es um Neu/Weiterentwicklung geht. Darf ich fragen um welche Art "Finanzdienstleistung" es sich bei dir handelt bzw. welche fachliche Rolle du bisher hattest?

Zitat von Muslime_Frugi

P.S.:
Eine grundlegende Anmerkung zu deiner mentalen Haltung: Wenn die Orientierungsphase abgeschlossen ist, solltest du dich von der Abfindung verabschieden und auf das Bleiben konzentrieren. Sonst kriegst du keine Ruhe und Zufriedenheit. Den das ich hätte gerne etwas.. ich wollte gerne etwas… und ich wüßte gerne etwas… sind Krankheiten des Geistes und die Wurzeln der Unzufriedenheit.

Mal eine Frage an die Praktiker: in unserem Sozialplan steht, dass das Angebot von Abfindungen der Gesellschaft vorbehalten ist und kein Rechtsanspruch besteht. Wenn Du aussteigen willst, meldest Du Dich dann einfach und wartest, dass die Firma darauf eingeht? Abfindungen müssen dann den Abfindungen bei betriebsbedingten Kündigungen entsprechen, es ist dann die Frage, ob bei Freiwilligen der Faktor höher ausfällt. Im Nachhinein eine Abfindung nach Sozialplan fordern - nach Eigenkündigung mit neuer Stelle - geht rechtlich nur, wenn die Eigenkündigung durch den AG ausgelöst wurde...

Im Fall einer neuen externen Stelle steht man dann zwischen den Stühlen, die Firma wird sich ja fragen, warum Du auf einmal "einknickst" und evt vermuten, dass man von selbst geht...

@provinzler: Versicherung/ Finanzen

Normalerweise kenne ich das so, dass es dafür ein festgelegtes Vorgehen gibt. Bei der Firma, wo ich gearbeitet hatte, wurde das im Laufe der Zeit immer wieder geändert. Ich würde mich da bei dir mal erkundigen. Der Betriebsrat müsste dazu doch genauere Infos haben.

[quote]@provinzler: Versicherung/ Finanzen[/quote]

Wie es der Zufall so will, bin ich nämlich in exakt dieser Branche als IT-Berater unterwegs.  Gibt es hier eigentlich eine PN-Funktion, wo man des etwas wenger öffentlich weiter diskutieren könnte? (sofern du da Interesse hättest, natürlich).

 

Nein, es gibt keine PN-Funktion. Als lege mal los. 😀

Liebe Grüße, Laura Maelle

Es hat sich wieder etwas getan, ein aktueller Blick in die Konzernwelt:

- ein avisierter Abteilungswechsel hat leider nicht funktioniert (eine Vakanz durfte nicht nachbesetzt werden)

- mein Oberboss geht, will das mit mir aber anscheinend noch "vollenden":

- in mehreren Gesprächsterminen wurde munter diskutiert, demotiviert, kritisiert (Ziel: Zermürbung)

- seit kurzem liegt mit eine Abfindung vor (gemäß Sozialplan, aber Netto ist es mir zu wenig und zudem sind Regelungen darin ungünstig) - ich möchte hier weiter auf Zeit spielen und mir alles in Ruhe durchrechnen.

- das Angebot wurde als Option zur Entscheidungsfindung gezeigt, wenn ich nicht will, wird man weiter intern "helfen/mobilisieren". Was das heißen kann: weiter drangsalieren? Die HR ist froh, wenn Leute gehen

- BR konsultiert: Infos bekommen (Abbauziele bis Ende 2023, Einfluss nimmt er nicht, Drangsalierung ist bekannt, scheint so üblich zu sein auch in anderen Bereichen, BR hält hier die Hand, aber keine Aktion, man begleitet halt die Transformation und schaut zu.)

- Arbeit wurde umverteilt: junge MA bekommen die guten Aufgaben, die alten den Rest (Ziel bei mir: Demotivierung.)

- Stimmung mies, viele frustriert und haben Angst, auch sowas wie ich zu erleben (man tauscht sich aus, daher weiß ich, dass auch Andere unter Druck stehen).

Das ist momentan der Status. Selbst bin ich mittlerweile abgebrüht, lasse mich durch nichts mehr einschüchtern.

- arbeitsrechtlich habe ich mich beraten lassen: es sind alles psychologische Spielchen, um mich kirre zu machen, die Art ist bekannt und aus rechtlicher Sicht stehe ich komfortabel.

Nun frage ich mich, wie ich mich hinsichtlich der Abfindung verhalten soll. Ablehnung, und später wieder auffrischen, wenn ich ein gutes Angebot gefunden habe? Frist läuft gegen Ende Juni ab.

 

 

Bei dem was du schreibst wärebich auch ohne Abfindung schon längst weg da. schnapp dir das Geld und dann schau dass du anderswo einen Job findest in dem deine Erfshrungen und Kompetenzen gewürdigt werden und bei dem auch bei dir wieder Freude bei der Arbeit aufkommt.

Meine Mutter sagt immer " es passiert nichts Gutes außer man tut es" 😉

Ja, das stimmt. Es kommt mir schon gar nicht mehr so seltsam vor, eher sind Andere erschrocken bei den Zuständen.

Ich bewerbe mich weiter, läuft leider auch etwas zäh, obwohl wohl ein Arbeitnehmermarkt ist. Ich muss mich natürlich auch immer wieder positiv einstellen und die aktuelle Situation ausblenden.

Diese Arbeitswegnahme stößt sogar bei anderen Abteilungen auf Unverständnis, wo ich in Arbeitsgruppen geschätzt bin (was bei meinen Chefs nicht interessiert).

Du musst ja nicht zwingend bereits etwas neues gefunden haben wenn du aus der Firma ausscheidest. Lass den Dingen ihren Lauf. Mit der Abfindung auf dem Konto gerätst du ja erstmal nicht in Existenznöte. Für genau das ist sie ja auch gedacht.

Wenn dir die Arbeit weggenommen und/oder dir nur noch überwiegend Mist vorgelegt wird und deine Tage im Konzern ohnehin gezählt sind, dann musst du dich da ja auch nich mehr tot machen. Tu was du musst, den Rest lass sein 😉

Das sowieso: ich arbeite nur noch motiviert für Leute, die ich persönlich schätze und die nett zu mir sind. Hetzen lasse ich mich nicht mehr.

Surreale Welt, man beobachtet alles aus einer relativen Perspektive.

Man erwartet ja, dass ich daran verzweifel und beklagt, man könne mich nicht einschätzen usw (um die Psychospielchen zu verfeinern).

In einem der Tribunal-Gespräche musste ich schon fast grinsen, so egal ist mir dieses Geschwätz schon langsam.

Wenn man vom BR hört, dass andere MA teilweise sich jeden Tag für ihre Arbeit rechtfertigen müssen, da kann man nur noch den Kopf schütteln, was den Misbrauch von Direktionsrecht angeht und wie solches menschenunwürdige Mobbing rechtlichen Wackelpudding darstellt, den man letztlich nur schwer beweisen kann.

Und was genau gibts da denn jetzt noch lange zu überlegen?!

Es geht um die Wahrung der Optionen:

Externe Bewerbung und Einkassieren der Abfindung - hier lasse ich mich jetzt beraten

Währendessen bleiben ja die internen Optionen - Abteilung wechseln oder auf neue Vorgehensweise des neuen Oberbosses warten.

Hi @gatto ich bewundere deine Ausdauer. Bei solchen Zuständen wäre ich schon längst gegangen. Was genau hält dich denn an der Firma? Warum solltest du deine Fähigkeiten nicht woanders besser und wertschätzender einbringen können? Wäre eine Gehalteinbuße sehr tragisch oder kannst du auch mit deutlich weniger gut auskommen? Ich denke du bist auf diese Welt gekommen um sie zu verbessern. Etwas aussitzen würde ich an deiner Stelle nur wenn es eine klare Perspektive gibt.
Da ich dich nicht kenne kann ich dir auch keine Empfehlung abgeben ich wünsche dir jedoch mehr Mut und Zuversicht als ich aus deinen Zeilen entnehmen kann.

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