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Inflation

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Habe gerade unser liebes Hotel in Südtirol gebucht. Auch da scheint die Inflation angekommen zu sein satte 150 € mehr pro Person im Doppelzimmer für 14 Tage. Das sind fast 10 % aber freut euch wir sind nicht alleine es hat anscheinend auch die Italiener erwischt.

Es sind aktuell ganz unterschiedliche Preiseffekte zu beobachten. Manche sind gewollt andere sind ungewollt.

Die krasse Volatilität hat dazu geführt, dass in Unternehmen Produkte quersubventioniert wurden, d.h. schwache Produkte wurden nur um x% erhöht obwohl sie um >x% erhöht werden müssten um die Marge zu halten, andere wiederum wurden um x% erhöht, obwohl weniger notwendig gewesen wäre, um die Kostensteigerung abzufangen. Es könnte tatschlich sein, dass die Kosten eines Produktes stabil geblieben sind und das Produkt dennoch um 20% im Preis erhöht wurde weil die Konzernleitung gesagt hat "Wir müssen alles um 20% erhöhen um im Schnitt durchs Loch zu kommen". Das bedeutet aber gleichzeitig auch, dass es Produkte gibt, die 30% teurer sind fürs Unternehmen aber nur 20% erhöht wurden. Gießkannenprinzip gibt es bei vielen Unternehmen schon lange, und bei bis zu 5% Unterschied zwischen den Kostenverläufen der Produkte ist die Auswirkung auch zu vernachlässigen. Aber wenn da zweistellige %-Beträge aufschlagen wird es haarig.

Auch ist die Selbstkostenrechnung in vielen Unternehmen nicht dafür ausgelegt, krasse Volatilität abbilden zu können. Hier haben die Kalkulationen der Unternehmen höhere Selbstkosten ausgespuckt, als tatsächlich anfallen würden & somit war die Kalkulationsbasis für die Zuschlagskalkulation eine höhere. Für Leute ohne BWL Kenntnis: Man rechnet die Kosten eines Produktes aus (Lohn, Material,..) und schlägt dann %-Beträge drauf um die Kosten abzudecken die nicht einzeln einem Produkt zurechenbar sind (Kosten für Meister, Abteilungsleiter, Dienstleistungsabteilungen wie Buchhaltung oder Personalabteilung, Gehälter der Geschäftsführung, usw.).

Wenn wir letztes Jahr 100 Mio Produktkosten hatten und 40 Mio Kosten die durch den Zuschlag abgedeckt werden, ist der Zuschlag 40%.

Wenn die Produktkosten jetzt auf 130 Mio steigen und man den Zuschlag des letzten Jahres nimmt, ergibt das 52 Mio. D.h. 12 Mio mehr als im Vorjahr - aber sind diese Kosten tatsächlich so gestiegen? Wohl kaum. Aus diesem Grund muss man das glattziehen. Wenn man das nicht tut, stellt man sich die Frage, wieso man auf einmal nicht mehr Wettbewerbsfähig ist, weil die Konkurrenz günstiger anbietet 😉 Oder es führt dazu dass man am Ende des Geschäftsjahres einen deutlich größeren Gewinn hat als vermutet.

Klingt dilettantisch, aber schlechtes Controlling dürfte im Mittelstand weit verbreitet sein.

Ich bin übrigens Pricing Manager. 😉

Wer sparsam ist muss weniger arbeiten.

Na also, wird schon. Kilo Kaffee gibt es bereits wieder für 9 Euro, teilweise sogar günstiger:

Inflation steigt im Jahr 2022 auf 7,9 Prozent - Wirtschaft - FAZ

Jahresinflation CH: 2.8%, also wer's glaubt....

Kernbeisserbrötli Ende 2022 : 0.99 CHF, heute 1.09 CHF, macht schlappe 10%

Sardinenbüchse erst 0.99 CHF, dann 1.20 CHF, heute 1.99 CHF, also 100%

Parmesankäse haben sie erst die Packungsgrösse verkleinert und dann später den Preis erhöht....

 

ist kein Problem, aber den offiziellen Zahlen misstraue ich einfach.

Es ist soweit, ich bin schockiert:

Gerade kam ich Fernsehen Werbung von Check 24. "Die Reise von morgen noch heute günstig kaufen 16% Gesamtrabatt auf Reisen - bestehend aus 6% Frühbucherrabatt und 10% Inflation"  - Die Reise von morgen noch heute günstig kaufen".

Dürfen die sowas?! Das ist ja wohl der Hammer, Inflation als Rabatt zu vermarkten.

Erlaubt ist, was nicht verboten ist...

Man muss sich seinen Weg selbst suchen, um mit der Inflation (wie hoch sie nun auch wirklich ist) fertig zu werden.

Zitat von Fit und Gesund am 4. Januar 2023, 19:12 Uhr

Jahresinflation CH: 2.8%, also wer's glaubt....

Kernbeisserbrötli Ende 2022 : 0.99 CHF, heute 1.09 CHF, macht schlappe 10%

Sardinenbüchse erst 0.99 CHF, dann 1.20 CHF, heute 1.99 CHF, also 100%

Parmesankäse haben sie erst die Packungsgrösse verkleinert und dann später den Preis erhöht....

 

ist kein Problem, aber den offiziellen Zahlen misstraue ich einfach.

Ich war vor 2 Wochen in der Schweiz einkaufen. Die Lebensnittel sind im Verhältnis zu denen in Deutschland nicht mehr sooo viel teurer. Der Abstand hat sich deutlich verringert. Dafür ist die Qualität der schweizer Lebensmittel oft deutlich besser.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Na, also. Bei Lebensmitteln wird es langsam wieder billiger:

Aldi und Kaufland senken Preise: Die Rabatt-Schlacht bei Butter ist eröffnet - n-tv.de

Kaffee hat ja sowieso schon wieder vernünftige Preise...

Ja, Öl schon unter 2 Euro 😅
Wenn man sparen will, muss man sich überlegen wo man einkauft. Die vermeintlich günstigen Läden sind es jedenfalls meist nicht mehr.

Im Januar war ich bei Lebensmitteln bei 3,14 €/Person und Tag. Das liegt etwa auf meinem Jahresschnitt 2022.

Liebe Grüße, Flitzekittel --------------------------------------------- www.miteigenenhaenden.de - Minimalismus, Selbstversorgung, Konsumreduzierung, Suffizienz, DIY -

Ehrlich gesagt kommt uns die Inflation  bzw. die dadurch geleisteten Sonderzahlungen oder steuerlichen Vergünstigungen gerade richtig zu gute. Oder habe ich da ein Verständnisproblem bzw. Einen Denkfehler ?

Wir hAber durch die Modernisierung unseres Eigenheims seit einigen Monaten eine zusätzliche Belastung für Zins und Tilgung des Baudarlehns, andererseits waren unsere prozentualen netto Lohnzuwächse in den letzten beiden Jahre so hoch, das wir die Belastung jetzt einfach netto mehr im Monat haben.

Wir haben rund 420 Euro netto an Energiekostenpauschale letztes Jahr zusammen ausgezahlt bekommen.

Wir haben beide jeweils die 3000 Euro abgabenfrei Sonderzahlung im Rahmen der jährlichen Prämie ausgezahlt bekommen, macht also nochmals rund 3000 Euro plus zum Vorjahr.

Sicherlich ist vieles teuerer geworden, aber den höchsten Anteil an der Inflation haben halt die Energiepreissteigerung. Die betreffen uns indirekt bezogen auf gekaufte Produkte aber so gut wie gar nicht bezogen auf unseren direkten Energieverbrauch der extrem gering ist.

Irgendwie habe ich das Gefühl das unser reales Einkommen trotzt Inflation deutlich gestiegen ist oder täusche ich mich da?

Das ist durchaus möglich. Wenn Du absolut und real höhere Lohn- als Kostensteigerungen hast, dann ist das eben so. Für Leute, die egal in welcher Form, Rücklagen in 6-stelliger Höhe haben, ist das auch alles verkraftbar. Inflation trifft vor allem die, die keine oder nur geringe Rücklagen haben.

Zitat von Energiefuchs am 2. Februar 2023, 21:48 Uhr

 

Irgendwie habe ich das Gefühl das unser reales Einkommen trotzt Inflation deutlich gestiegen ist oder täusche ich mich da?

Wie sollen wir das denn beurteilen? Vielleicht lügst Du dir auch was in die Tasche, aber vielleicht ist es auch so?

also mein Einkommen ist inflationsbereinigt um 8-9% gesunken letztes Jahr, nominal leicht gestiegen, dieses Jahr erwarte ich weitere Kaufkraftverluste (läuft wahrscheinlich im öffentlichen Dienst auf 3-4% Lohnsteigerungen pro Jahr für plus steuerfreie Einmalzahlungen raus und wird dann als Erfolg verkauft), die Sparquote erhöht sich dieses Jahr, hab meinem Sohn das Taschengeld gestrichen und das Auto verkauft

Zitat von Silberberstreif am 5. Februar 2023, 1:54 Uhr

hab meinem Sohn das Taschengeld gestrichen

@silberberstreif das ist jetzt nicht dein Ernst, oder ist der 25?!?

Der ist 19, bekommt den Bafög Höchstsatz plus Kindergeld und einen Teil vom Unterhalt und da fand ich dann das Taschengeld nicht mehr nötig. Ich glaube es ist OK für ihn.

Alles klar, das ist dann ok. Mit 19 kann er ja auch selber was verdienen...

Zitat von Privatier am 5. Februar 2023, 10:00 Uhr

Alles klar, das ist dann ok. Mit 19 kann er ja auch selber was verdienen...

ich hatte mir ab 16 oder 17 erstmals mein Taschengeld selber verdient:

als ein neuer Supermarkt im Ort eröffnet hatte und jemand gesucht wurde, um wöchentlich die Werbeprospekte zu verteilen
(waren wenn ich mich richtig erinnere 400 Stück zu je 5 Pfennig = 20 DM pro Woche)

Zitat von MFZ73 am 2. Februar 2023, 22:36 Uhr

... Für Leute, die egal in welcher Form, Rücklagen in 6-stelliger Höhe haben, ist das auch alles verkraftbar. ...

kommt drauf an:

  • sind die Rücklagen so angelegt, dass Kurssteigerungen die Inflation ausgleichen?
    oder schmelzen diese durch die Inflation zusammen?
  • werden die laufenden Kosten aus laufenden Einkünften gedeckt?
    oder - in der "Privatier-Phase" bzw. bei Rentnern mit bescheidener Rente und begleitendem Verzehr der Ersparnisse - werden die Rücklagen BENÖTIGT um das Leben in den kommenden 20 oder 40 Jahren zu finanzieren?

@silberberstreif

ich stimme dir zu. Mein Gehalt ist letztes Jahr auch Kaufkraft bereinigt gesunken. Die im Tarifvertrag beschlossenen 3k Inflationsprämie wurden für die AT Mitarbeiter nicht übernommen. Der sog. Orientierungswert für die Gehaltsrunden ist immer ein Jahr versetzt. Ende 2022 waren es bei mir deshalb nur 3,2% Bruttoerhöhung. Der gute jahresbonus hat etwas zur Kompensation beigetragen.

Ich merke dass es schwieriger wird meine laufende Sparrate zu erfüllen.Ich muss das die Monate beobachten. Notfalls fahre ich die Sparrate runter. Es macht keinen Sinn mich einzuschränken. Der größte Teil des Vermögenszuwachses wird durch das angelegte Kapital selbst generiert, bzw. kommt vom Mieter über die Tilgung.

Zitat von exit-tbd am 5. Februar 2023, 11:55 Uhr
Zitat von MFZ73 am 2. Februar 2023, 22:36 Uhr

... Für Leute, die egal in welcher Form, Rücklagen in 6-stelliger Höhe haben, ist das auch alles verkraftbar. ...

kommt drauf an:

  • sind die Rücklagen so angelegt, dass Kurssteigerungen die Inflation ausgleichen?
    oder schmelzen diese durch die Inflation zusammen?
  • werden die laufenden Kosten aus laufenden Einkünften gedeckt?
    oder - in der "Privatier-Phase" bzw. bei Rentnern mit bescheidener Rente und begleitendem Verzehr der Ersparnisse - werden die Rücklagen BENÖTIGT um das Leben in den kommenden 20 oder 40 Jahren zu finanzieren?

Das ist wohl auch korrekt. 6 stelliges Vermögen neben dem Gehalt = entspannt. Knappe Privatier Planung bei 6 stelligem Vermögen = schwitzige Hände.

Aber ich gehe mal davon aus, dass ein gut sortiertes Portfolio sich rein vom Kurszuwachs langfristig besser entwickelt als die Inflation.

Soviel zu der von einigen hier vertretenen These, dass sich die Löhne mit der Inflation entwickeln:

Reallöhne sinken wegen hoher Inflation im Rekordtempo (faz.net)

"Es ist das dritte Jahr mit Reallohnrückgängen in Folge." - wobei es letztes Jahr nur knapp unter 0 war...

 

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