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Immobilienpreise & Corona

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Zitat von alu2707 am 30. September 2020, 16:12 Uhr
Zitat von n am 29. September 2020, 15:53 Uhr
Zitat von alu2707 am 28. September 2020, 15:08 Uhr

Kredit 435k, 10 Jahre Laufzeit, Max. Sondertilgung 23k p.a.

Abzahlung 1400 Euro x 12 Monaten = 16,800 x 10 Jahre = 168k
Pro Jahr max. Sondertilgung 23k x 10 Jahre = 230k
Total: 398k
Restschulden nach 10 Jahren: ein paar tausend, die man dann einfach abbezahlt

Auf einen Monat umgerechnet ist es also 3.320 Euro, wenn man die Sondertilgung aus maximieren will, was auf jeden Fall geplant ist. Das ist locker machbar mit einem Nettogehalt von 3.800 + Nettoeinkommen von Partner 2800 + Mieteinnahmen von 1150 Euro + 700 Euro.

Sprich nach 10 Jahren sind die Schulden abbezahlt.

Waren die 1400 nicht inkl. Zinsen? Zu Beginn wären das ja immerhin 250 pro Monat. Machte das Kraut aber nicht fett.

Man muss halt immer schauen, was man alternativ machen könnte. Für 1400 kalt kann man sich im 20-Minuten-Radius um Heidelberg was nettes mieten, wenn man untervermietet, hat man eh schon nicht mehr so richtig sein eigenes Haus. Von den 700€ Mieteinnahmen dürfte nach Steuern vielleicht noch 400€ übrig sein, so ein bisschen Arbeit hat man auch - Papierkrieg, Mietersuche und so.

Wenn 23k p.a. über 10 Jahre in Aktien investiert würden, hätte man vermutlich auch ein bisschen Vermögen, das auch wieder was abwerfen würde.

Bei dem genannten Einkommen in Verbindung mit zurückhaltendem Konsumstil würde aber das eine das andere auch nicht unbedingt ausschließen, mit einer Immobilie ist man breiter aufgestellt.

435k für ein freistehendes Haus im näheren Umkreis um die Heidelberger Innenstadt hört sich nicht schlecht an - hörte vor ein paar Jahren von Neubau-DHH fünf Bahnminuten vom Bismarckplatz entfernt für 800k, oder noch einen Tick näher, und etwas luxuriöser für 1,7 Mio... (Doppelhaushälfte, praktisch kein Garten...).

Darf man fragen, wo das (genau oder ungefähr) ist. 15 Minuten mit der Bahn von der Haustür aus?

Das Haus ist 5 Minuten zu Fuss zur S-Bahn Station und 11 Minuten mit der S-Bahn in die Heidelberg Altstadt. Es gilt als Einzelhaus mit Eigentumswohnung, die Wohnung hat einen separaten Eingang und ist im Erdgeschoss, während das Haus auf der ersten und zweiten Etage befindet. Mit über 550qm Land und hoher Privatsphäre, habe ich kein Problem ein Stück vom Garten mitzuvermieten, so dass ich den Mieter gar nicht sehen muss.

Hauspreise in HD selbst sind unbezahlbar. Ich habe kein Interesse an DHH, da man so gut wir kein Land mitbesitzt.

Hört sich doch ganz gut an. Wenn man in oder um kleine Großstädte wie Heidelberg wohnt, hat man schon das Gefühl außerhalb zu wohnen, wenn man mehr als 10 Minuten mit der S-Bahn fahren muss. War mal zum Studium dort - hatte da auch eher die Idee, ein Stück neckaraufwärts was zum Kaufen  suchen (kam dann anders) - in richtigen Großstädten jammert auch keiner, wenn er 25 Minuten mit einer Bahn in die Stadt braucht. Zum Kaufen: Längerfristige Eigennutzung ist ja relativ unproblematisch, als Mieter war es damals etwas außerhalb deutlich leichter, etwas zu finden - Kaufangebote fanden sich auch mehr. Im Umkehrschluß wird es für Vermieter und Verkäufer außerhalb wohl weniger komfortabel, aber keinesfalls unmöglich. So viel hat man gar nicht davon, wenn einem die Leute die Bude einrennen, wenn man nur eine Immobilie zu verkaufen oder zu vermieten hat.

Investoren raten oft von eigengenutzten Immobilien ab, ich sehe das positiver. Für vermietete Immobilien würde ich die Faktoren Aussetzung Insolvenzantragspflicht, Kurzarbeit und Stundung Miete beachten. Mit 60% Kurzarbeitergeld können viele Mieter die Miete kaum noch tragen, kommen alle Kurzarbeiter in den Job zurück, werden gestundete Mieten später gezahlt? Ein mögliches Szenario von 10% bis 20% Unternehmenspleiten in DE innerhalb von 1-2 Jahren wird sicher auf den Vermietungsmarkt durchschlagen -> mit Kauf eher abwarten, es sei denn man findet etwas halbwegs günstiges.

Das Risiko muss ich als Vermieter eben akzeptieren und tragen können, an der Stelle ist man mit Immobilie eben auch ein bisschen Unternehmer. Immerhin kann man das Risiko als Vermieter dann auch selbst beeinflussen. Sofern der Markt es hergibt, kann ich wählen zwischen dem Mieter, der 35% des Einkommens für die Miete zahlt, oder dem mit nur 20%. Erstere bekommen bei Kurzarbeit oder anderen Ereignissen schneller Zahlungsprobleme, dann hab ich noch die Option ihm Nachlass / Stundung zu erlauben, also einen Teilschaden akzeptieren und das Risiko des Totalausfalls senken. Beim 20% Mieter trage ich das Risiko, dass er schon fleißig am baldigen Eigenheim spart und bald auszieht. Idealerweise ist er einfach nur Frugalist. 🙂 Aber pychologisch fühlt sich diese Steuerungsmöglichkeit für mich besser an als wahllos ausschlagende Börsenkurse, andere empfinden das vielleicht als Ballast. Ist eben auch eine Typfrage.

Bisher hatte ich noch keinen Mietausfall durch Corona und das ist auch nicht zu erwarten. Alle meine Mietwohnungen rechnen sich auch dann wenn ich die Miete vom Amt bekommen für entsprechend bedürftige Mieter. Das Risiko ist daher nach unten gedeckelt. Selbstverständlich kann ein zeitweiser Mietausfall vorkommen, was es jedoch beim mir durch die entsprechende Mieterauswahl bisher nicht gab.

 

Blöde Frage: Hat man mit Immobilien, selbst wenn man das ganze Jahr keine Mieter hätte, nicht trotzdem noch genug Rendite? Allein der Preis von der Immobilie an sich macht ja 7-10% im Jahr, die Mieten die man einnimmt sind doch da nur ein Bonus der noch oben drauf kommt oder wo hab ich den Denkfehler.

Du kannst Immobilien durchaus ein Stück weit mit Aktien vergleichen. Die Miete ist die Dividende und Marktwert entspricht dem Buchwert der Aktie.

Ähnlich wie bei Aktien ist eine Hohe Mietrendite (äquivalent zur DIV Rendite) meist in schlechteren Lagen zu finden, in denen die Preissteigerung niedriger ist als in guten Immo Lagen.

Ansonsten macht bei beiden Asset Klassen der Markt den Rest - also Angebot und Nachfrage, Marktbedingungen, Zinslage, etc.

Für mich hat die Immobilie ähnlich einer Dividendenaktie den Vorteil eines ständigen und möglichst konstanten Cashflow. Bei Wachstumsaktien wie einer Amazon ohne Dividende geht es um Wertsteigerung. Manche Immo Investoren (vor allem aus dem Ausland) investieren in Boom Städten und vermieten gar nicht. Neben der Preissteigerungsspekulation geht es hier aber mehr um Vermögenserhalt, -verteilung. Oft auch mit Schwarzgeld, da Immobilien in Deutschland m.W.n. immer noch bar bezahlt werden können

Zitat von Muslime_Frugi am 7. Oktober 2020, 16:09 Uhr

Manche Immo Investoren (vor allem aus dem Ausland) investieren in Boom Städten und vermieten gar nicht.

Ja genau, das habe ich nämlich auch schon mal hier und da gehört. Deswegen unter anderem meine Frage.

Danke für die Antwort 😀

Zitat von PanameraFlow am 7. Oktober 2020, 14:28 Uhr

Blöde Frage: Hat man mit Immobilien, selbst wenn man das ganze Jahr keine Mieter hätte, nicht trotzdem noch genug Rendite? Allein der Preis von der Immobilie an sich macht ja 7-10% im Jahr, die Mieten die man einnimmt sind doch da nur ein Bonus der noch oben drauf kommt oder wo hab ich den Denkfehler.

Das mit den 7-10% war jetzt vielleicht mal 10 Jahre so, ich würde mich nicht darauf verlassen, dass das so bleibt. Nicht zu vernachlässigen: Immobilien haben gerne auch mal ein paar Prozent laufende Kosten - von denen man den größeren Teil auf Mieter umlegen kann. Dann sollte man auch die Kaufnebenkosten nicht vernachlässigen - können auch mal 10% sein. Wenn man jetzt 5% Wertsteigerung im Jahr hat, und 2% laufende Kosten, dauert es schon mal so 3 Jahre, bis man auf +-0 ist.

Also kann man machen, wenn man  nur einen sicheren Hafen für sein Geld sucht, das man wirklich übrig hat, oder wirklich auf deutliche Wertsteigerungen spekuliert.

Barzahlung:  Glaube, das ist nicht mehr so leicht, wie es mal war.

Hi n

das ist alles richtig und ich stimme dir bei den Nachteilen zu Immobilien zu. Meine erste Wohnung BJ1997 hätte die ersten 10 Jahre bei einem Verkauf Verluste gebracht. Plus die Kaufnebenkosten am Anfang. Eine Mietsteigerung welche die Inflationsrate ausgeglichen und teils übertroffen hat hatte ich dennoch.

Als Privatanleger war mir eine Wertsteigerung als Kaufentscheidung aber auch unwichtig bis egal. Wichtiger ist eine dauerhafte Vermietbarkeit und entsprechend gute Lage. Ist dies gegeben ergibt ich über die Jahre automatisch einer Wertsteigerung.

Immobilien sehe ich noch langfristiger als Aktien. Für mich sind sie gerade in Niedrigzinszeiten eine gute Mischung zu Aktien. Sie geben mir das Gefühl von Ruhe im Portfolio. Die Vorteile der Immobilie sehe ich:

  1. Steuerlich: Abschreibungen (mindern sehr langfristig die Besteuerung der Einnahmen), steuerfreie Veräußerung nach 10J
  2. Den Leverage Effekt
  3. Eine Assetklasse die ich wirklich verstehe und greifen kann
  4. Konstanter und verlässlicher Cashflow

Ich bin zu Immobilien lastig. Das ist mir bewusst, weshalb ich den Anteil künftig reduzieren mag. Vielleicht war es aber mein Anlageweg beim Vermögensaufbau?!

Die Bebauung selbst altert, ist investitionsbedürftig und kostet. Kann deshalb auch steuerlich abgeschrieben werden. Was ein wahrer Rendite Knaller ist sind die Grundstücke. Hier trägt die Politik und Kommunen auch zu den Preissteigerungen bei. Viele Grundbesitzer und Landwirte lassen ihre bebaubaren Grundstücke wegen nicht vorhandenem Bauzwang gerne liegen und fahren in guten Lagen oft unbewusst Renditen ein die weit über denen durchschnittlicher Aktienindizes Werten liegen. Das nennt man dann Bauernschläue 😉 .

Wenn es interessiert empfehle ich hierzu ein interessante Doku:

https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/goldgrube-bauland-das-grosse-geschaeft-mit-grund-und-boden-100.html

 

Wie krisenfest ist der Immobilienmarkt?

Deutsche Wohnen-Chef Michael Zahn warnt vor den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Wohnungsmarkt. Er erwartet, dass "in den kommenden zwei Jahren mehr Haushalte in Zahlungsschwierigkeiten geraten dürften"

(n-tv.de)

Vllt gibt es ja doch noch Hoffnung, aber ist wohl eher nur Gelaber

 

Aktuell würde ich aus meiner Sicht behaupten, dass es bei den Immos nur eine Seitwärtsbewegung geben wird, die Einschätzung basiert allerdings auf einer Mischung aus Gewerbe- und Privatsektor. Sehe/spüre auch keinen Einbruch für 2021.

Zitat von MFZ73 am 9. Oktober 2020, 15:20 Uhr

Aktuell würde ich aus meiner Sicht behaupten, dass es bei den Immos nur eine Seitwärtsbewegung geben wird, die Einschätzung basiert allerdings auf einer Mischung aus Gewerbe- und Privatsektor. Sehe/spüre auch keinen Einbruch für 2021.

Habe irgendwo gelesen, dass es sich eventuell langfristig ein bisschen auswirken könnte, dass jetzt Home Office immer mehr am kommen ist. Also dass in Zukunft immer mehr Leute ins Home Office gehen werden, was oft eine Wohnung in der City nicht mehr nötig macht da der Arbeitsweg nicht mehr so vorhanden ist, und dadurch viele Leute wieder eher das Land präferieren könnten.

Man muss wirklich differenzieren welche Art von Immobilie attraktiv ist von einer finanziellen Seite her.

Ich bin felsenfest überzeugt das freistehende Häuser mit gutem Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln in der Nähe (10-20 Minuten mit der S-Bahn/Zug) von Städten an Wert steigen werden.

Eine Wohnung in München oder Frankfurt würde ich aber z.B. nie und nimmer anrühren, besonders nicht nachdem sie nun preislich Städte wie Sydney, Tokyo oder Hong Kong überholt haben.

Für mich sind Wohnungen generell unattraktiv da man sich zu viel mit anderen Besitzern oder Mietern beschäftigen muss, und da ist mir meine Zeit zu schade für. Hausverwaltungskosten sind ja auch zu berücksichtigen, und das sind Kosten die man als Hausbesitzer nicht hat.

Ich kenne mich gut im australischen Markt aus, nachdem ich dort über 10 Jahre gelebt habe und mir ein Haus gekauft habe. Ich habe viel vom deutschen Markt mitbekommen, da ein enger Verwandter vor 10 Jahren mehrerer Immobilien gekauft hat und sie nun wieder am verkaufen ist. Wohnungen haben vor 10 Jahren noch Sinn gemacht, aber bei den Preisen momentan, muss man wirklich Glück haben noch etwas zu finden bei den die Preise weiterhin steigen.

Häuser jedoch bleiben weiterhin attraktiv, da es immer mehr Leute auf der Welt gibt, aber nicht mehr Land.

Die Preise steigen weiter.  Zum Teil verrückt. Diese Woche habe ich ein Immobilienangebot für eine Wohnung gesehen (ruhige Innenstadlage, Kleinstadt Süddeutschland, Wirtschaftslage gut) mit +35% Kaufpreis zum Vorjahr.  Der Preis wirkt im Vergleich zu den eingestellten anderen Wohnungen nicht überteuert.

Die +35% kann ich gut feststellten, da ich letztes Jahr im gleichen Haus selbst eine Wohnung gekauft habe. Das aktuelle Angebot kommt sogar vom gleichen Makler.

Hi Lex,

Ich hab meine Region wo sich meine Immobilien befinden auch im Blick.

Kann deine Erfahrung teilen. Die Preise sind nach Corona nochmal sprunghaft gestiegen. Ich bin froh mein eigenes Haus erst mal zeitlich befristet vermietet zu haben und nicht gleich verkauft.

Ich glaube die Mieteinnahmen plus ein eventl.Verkauf in 3 Jahren ist der bessere Deal als ein direkter Verkauf mit Anschlussanlage in anderen Assets.

Die kleine Wohnung die ich zu FIRE verkaufen will werde ich abstoßen sobald es ein Mieterwechsel geben sollte.

Hi!

Auch im Raum Wien in Österreich steigen die Preise moderat weiter, was mir grundsätzlich gefällt, aber ich hätte mich doch über das eine oder andere Corona-Schnäppchen gefreut. Naja bisher eher Fehlanzeige.

Aber bei uns entwickelt sich das Virus gerade wieder prächtig, das Wort Lockdown wird immerhin schon wieder in den Mund genommen und sollte einer kommen, könnte man vielleicht von fallenden Preisen träumen. Was sagt ihr dazu?

Ich kaufe trotzdem gerade die nächste kleine Wohnung, zum Glück zu einem guten Preis.

Grüße,

Nyxpriest

Zitat von Nyxpriest am 24. Oktober 2020, 12:10 Uhr

könnte man vielleicht von fallenden Preisen träumen. Was sagt ihr dazu?

Habe die Hoffnung mittlerweile aufgegeben und mich damit abgefunden, dass ich in die falsche Zeit für Immobilienbesitz hineingeboren wurde 🙄

Zitat von Nyxpriest am 24. Oktober 2020, 12:10 Uhr

... Lockdown ... sollte einer kommen, könnte man vielleicht von fallenden Preisen träumen. Was sagt ihr dazu?

über fallende Immobilienpreise kannst Du Dich dann freuen, wenn die Hypothekenzinsen wieder ein Stück steigen ... und denjenigen, die nach Auslaufen der Zinsbindung (ihrer ersten 0,xy %-Finanzierung) an der Anschlußfinanzierung zu 4 % oder 6 % p.a. scheitern, zwangsliquidiert werden ...

Zitat von exit-tbd am 26. Oktober 2020, 12:37 Uhr
Zitat von Nyxpriest am 24. Oktober 2020, 12:10 Uhr

... Lockdown ... sollte einer kommen, könnte man vielleicht von fallenden Preisen träumen. Was sagt ihr dazu?

über fallende Immobilienpreise kannst Du Dich dann freuen, wenn die Hypothekenzinsen wieder ein Stück steigen

Aber das wird doch die nächsten Jahrzehnte bestimmt nicht passieren

@Panamaflow: Ich sehe dein Dilema i.V. mit deinem Alter. An Fallende Immopreise wegen Corona glaube ich nicht. Sonst hätten sie auch schon im/nach dem ersten Lockdown reagieren müssen.

Die Deutschen sind in der Masse immer noch viel Immobilien afiener als Aktien afien.  Und es gibt derzeit nun mal nur 2 wesentliche Assetklassen und Geld ist da.

Ich würde in Aktien bleiben und warten. Leider sehe ich für dich aber auch keine Zinswende in absehbarer Zeit

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