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FIRE nach 4% Regel

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Wenn Ihr Zeiträume anschaut, in denen an der Börse wenig vorwärts ging, dürft Ihr nicht vergessen, Euch die Anleiherenditen anzuschauen. Die müssen da mit in die Gesamtberechnung einbezogen werden. Sowohl bei William Bengen als auch in der Trinity-Study waren Bonds enthalten.

Zitat von Cepha am 28. August 2020, 15:42 Uhr

Also ruht die Hoffnung der Optimisten oftmals darauf, dass Apple, Google, Tesla & Co mit diesen extremen Raten einfach immer weiter wachsen.

Während die Optimisten noch hoffen, kloppen sich die "wertvollsten Konzerne der Welt" munter wie die Kinder ums Förmchen im Sandkasten: https://www.heise.de/news/Facebook-Apple-duldet-keine-Erwaehnung-seiner-30-Prozent-Provision-4881472.html

Mal gucken, was von da noch zu erwarten ist, wenn aus dem Wachstum ein reiner Verteilungskampf wird. 😕

Zitat von Christine am 28. August 2020, 19:14 Uhr

Wenn Ihr Zeiträume anschaut, in denen an der Börse wenig vorwärts ging, dürft Ihr nicht vergessen, Euch die Anleiherenditen anzuschauen. Die müssen da mit in die Gesamtberechnung einbezogen werden. Sowohl bei William Bengen als auch in der Trinity-Study waren Bonds enthalten.

Derzeit ist meine Rendite auf den "sicheren Teil" eine glatte Null auf dem Tagesgeldkonto. Vielleicht kann man da irgendwie 1% raus holen, aber dann idR nicht mehr risikolos.

Vielleicht stiegen Renditen auf sichere Staatsanleihen eines Tages wieder, angesichts der Verschukdung der dafür in Frage kommenden Staaten kann ichmir das kaum vorstellen. Sollte es mal soweit kommen passe ich die Rechnung an.

Zitat von Cepha am 28. August 2020, 23:16 Uhr

Derzeit ist meine Rendite auf den "sicheren Teil" eine glatte Null auf dem Tagesgeldkonto. Vielleicht kann man da irgendwie 1% raus holen, aber dann idR nicht mehr risikolos.

Vielleicht stiegen Renditen auf sichere Staatsanleihen eines Tages wieder, angesichts der Verschukdung der dafür in Frage kommenden Staaten kann ichmir das kaum vorstellen. Sollte es mal soweit kommen passe ich die Rechnung an.

Es ging um die Rückwärtsbetrachtung in den Jahren 1969-1982. Da war an der Börse Stillstand - aber die Rendite kam über die Bonds rein. Das heißt nicht, dass die 4-%-Regel falsch ist, sondern dass sie auch Bonds einbezogen hat.

In den vergangenen Jahren war es eben anders herum: Weil es auf dem Anleihenmarkt nichts mehr gibt, haben die Aktien überperformt.

Wollte das nur zu Protokoll geben für Deine Gesamtrechnung, ob es denn in der Vergangenheit gereicht hätte.

 

Ich glaub meine Message oder Intention, die ich mit diesem inzwischen lebhaften Thread erreichen wollte, ist noch nicht wirklich angekommen 😉

FIRE mit 4% bedeutet doch nicht, dass ich mich mit Mitte 40 etc. mich auf die Couch sitze und den Rest meines Lebens mit Netflix verbringe. Dann müsste ich https://zendepot.de/finanzielle-freiheit/ recht geben (was ich nicht tue).

Traut ihr euch denn überhaupt nicht zu, selbstständig euren Stärken, Wünsche nachzugehen, Skills aufzubauen (die zumindest in bestimmten Bereich - vor allem natürlich im digialten Bereich noch  nie so einfach und teilweise kostenlos zu erweben sind) und damit Dinge zu machen die Werte für andere Menschen darstellen und gleichzeitig euch mehr Spass macht als eurer jetziger Job  - und sei es nur in irgend eine Nische ?

Wenn man einigermaßen gesund, durchschnittlich intelligent und fähig ist- da muss man sich glaube schon extrem dämlich anstellen, 20 Jahre nicht mal ein jährliches Einkommen zu erzielen was man als Abiturent während den Sommerferien erwirtschaft hat...

Dieses deutsche Sicherheitsbedürfnis ist teilweise wirklich extrem. Ich glaube auch deswegen, dass das Bürgergeld mit dem durchschnittlichen Mindset (was für ein Wort) in Deutschland (abgesehen von der finanziellen Realisierung) nichts werden kann.

Klar geht das. Aber ist es FIRE, wenn man zwingend noch ein Einkommen aus Arbeit braucht, um über die Runden zu kommen?

Zitat von hawk66 am 29. August 2020, 10:11 Uhr

dass ich mich mit Mitte 40 etc. mich auf die Couch sitze und den Rest meines Lebens mit Netflix verbringe.

50 Jahre auf der Couch sitzen, das war es, was ich immer wollte!

Zitat von Cepha am 29. August 2020, 14:43 Uhr

Klar geht das. Aber ist es FIRE, wenn man zwingend noch ein Einkommen aus Arbeit braucht, um über die Runden zu kommen?

Warum zwingend ? Die 4% Regel ist keine 100% Garantie, darum geht es ja...die gibt es sowieso im Leben nicht, ausser dass Du 100% sterben wirst. Mr MMM hat dazu einige Artikel.

Ich kann dem Grundgedanken schon was abgewinnen. Man geht ein Risiko ein und erkauft sich damit Freiheit. Auch bei ungünstigem Verlauf könnte man sich z.B. überspitzt fragen: Bin ich bereit, von 40 bis 70 frei von Arbeit leben, wenn ich ab 70 verarmt leben müsste? Ich kann nachvollziehn, wenn das jemand bejaht. Es gibt ja auch das Gegenrisiko, 30 Jahre arbeiten und dann ins Gras beißen.

Die Knackpunkte sind nur: Wie hoch ist das Risiko eines unglücklichen Verlaufs in Relation zu den üblichen Risiken des Lebens. Und kann ich mit diesem zusätzlichen Risiken das Leben unbeschwert genießen? Die Fragen muss jeder individuell beantworten, da gibt es kein Recht+Unrecht haben. Leider bauen zu viele FIRE-Anhänger meiner Meinung nach zwar das Feindbild "Hamsterrad" auf, dem es pauschal zu entkommen gilt, vermeiden aber die nötige direkte Abwägung mit den Problemen der FI.

Hallo zusammen,

habe hier mal im Post #50 meine (noch recht flexibel gehaltene) FIRE Strategie und den Ist-Zustand auf dem Weg dahin festgehalten:

https://frugalisten.de/forum/topic/2025-ziel-finanzielle-freiheit/?part=3#postid-12621

 

Zitat von hawk66 am 30. August 2020, 7:49 Uhr
Zitat von Cepha am 29. August 2020, 14:43 Uhr

Klar geht das. Aber ist es FIRE, wenn man zwingend noch ein Einkommen aus Arbeit braucht, um über die Runden zu kommen?

Warum zwingend ? Die 4% Regel ist keine 100% Garantie, darum geht es ja...die gibt es sowieso im Leben nicht, ausser dass Du 100% sterben wirst. Mr MMM hat dazu einige Artikel.

@cepha

besser bei Bedarf noch mit ein wenig Arbeit dazuverdienen um über die Runden zu kommen, als ein Leben lang mit ganz viel Arbeit sich fertig machen 😉

@Hawk66

genauso sehe ich es auch 🙂

LG

Zitat von OM am 30. August 2020, 12:31 Uhr

@cepha

besser bei Bedarf noch mit ein wenig Arbeit dazuverdienen um über die Runden zu kommen, als ein Leben lang mit ganz viel Arbeit sich fertig machen 😉

Genau diese Einstellung kehrt das Problem unter den Teppich. Wenns finanziell eng wird, reicht das Spektrum von "ich bin jung und motiviert, verdien ich mir halt was dazu" bis "Zahnersatz ist im Budget nicht drin und arbeiten nach dem Schlaganfall im Sommer auch nicht, die nächsten 20 Jahre speise ich mit Plastikgebiss." Wie oben gesagt, es ist individuell eine valide Entscheidung das Risiko einzugehn, weil die Vorteile überwiegen. Aber der unbedingte Verweis aufs schnelle Zubrot bei Bedarf greift meiner Meinung nach zu kurz.

Und bis zur FI empfehle ich: arbeiten, aber sich dabei nicht fertig machen. Das geht nämlich auch. 😉

Zitat von TheWanderer am 30. August 2020, 13:05 Uhr
Zitat von OM am 30. August 2020, 12:31 Uhr

@cepha

besser bei Bedarf noch mit ein wenig Arbeit dazuverdienen um über die Runden zu kommen, als ein Leben lang mit ganz viel Arbeit sich fertig machen 😉

Genau diese Einstellung kehrt das Problem unter den Teppich. Wenns finanziell eng wird, reicht das Spektrum von "ich bin jung und motiviert, verdien ich mir halt was dazu" bis "Zahnersatz ist im Budget nicht drin und arbeiten nach dem Schlaganfall im Sommer auch nicht, die nächsten 20 Jahre speise ich mit Plastikgebiss." Wie oben gesagt, es ist individuell eine valide Entscheidung das Risiko einzugehn, weil die Vorteile überwiegen. Aber der unbedingte Verweis aufs schnelle Zubrot bei Bedarf greift meiner Meinung nach zu kurz.

Und bis zur FI empfehle ich: arbeiten, aber sich dabei nicht fertig machen. Das geht nämlich auch. 😉

Hallo @The Wanderer,

ich glaube da werden wir uns nicht ganz einig aber, dass ist auch ok so 😉 .

Wenn ich in Schwarz oder Weiss gesprochen die Wahl habe zw.

  1. Meinen jetzigen Job bis 67 durchzuführen
  2.  FIRE und im eher unwahrscheinlichen Fall temporär einen Nebenjob annehme

Würde ich mich noch immer für 2. entscheiden für den noch viel eher unwahrscheinlichen Fall auch gerne mit Plastikgebiss :-)).

"ich bin jung und motiviert, verdien ich mir halt was dazu" bis "Zahnersatz ist im Budget nicht drin und arbeiten nach dem Schlaganfall im Sommer auch nicht

Ja "ich verdien mir halt" lieber  "was dazu" als, dass ich die Kraft aufbringe den doch recht fordernden Beruf noch 20 Jahre durchzustehen. Burnout und Bandscheiben OP habe ich schon hinter mir, den Schlaganfall möchte ich nicht noch zusätzlich heraufbeschwören. Ausserdem bin ich mir sicher, dass durch Spass an der Sache (nicht weil es sein muss) nach wenigen FIRE Jahren sich die eine oder andere kleinere Verdienstmöglichkeit auftun wird. Dazu sind mein Partner und ich einfach zu hyperaktiv ;-).

Klar gibt es auch andere Möglichkeiten ...Teilzeit in meinem jetzigen Beruf ist für mich aber eher keine Option, da der "mental Load" in diesem Fall genauso gross wäre wie heute auch, aber mit entsprechenden Gehaltseinbussen. Für mich ist es auch eine Frage der Fokusierung. Heute liegt ein grosser Teil meiner Aufmerksamkeit im Job, das auch dazu führt, dass es mir noch einigermassen Spass macht. Ohne diese Aufmerksamkeit könnte ich den Job noch viel weniger durchhalten.

Dir noch einen schönen Sonntag!

Glaub die 2 Lager hier sind zum großen Teil mit dem Altersunterschied zu erklären. Der Finanzwesir hat das hervorragend in der Folge "Hamsterrad"  beschrieben.

Habe im jetzigen anspruchsvollen Job schon verschiedene Optionen ausgetestet.

a. "Schnupperteilzeit auf 4 Tagewoche. War eine deutliche Verbesserung aber hab genau die Erfahrung von OM mit dem "mental load" gemacht. Zudem hatte ich sofort spürbare Nachteile in der Akzeptanz, der Arbeit und bei der Neupositionierung nach einer Umstrukturierung. Nach dieser bin ich dann wieder auf 100%, dann hat es auch mit dem neuen Job geklappt.

b. Neustart in einem anderen Unternehmen, anderer Bereich/Tätigkeit. Ich hatte mit 30 und 40 je extern gewechselt. Das hat super geklappt. Waren he neue Herausforderungen und Bereiche aber schön als "roter Faden". Mit Ende 40 ist mir dies mit gut 50 Bewerbungen und 20 Gesprächen sowie gut 10 Kurzchecks am Telefon nicht mehr gelungen!

Auf gleichem Level konnten wir die "Vertrauensbasis" nicht sicher finden. Es wurde verschwiegen dass der Vorgänger in der Probezeit schon ging und ähnliche Erlebnisse. Das kann ich aufmeiner letzten ernstzunehmenden Station nicht gebrauchen. Das Risiko für einen toxischen Wechsel ist für den AN größer als für den AG. Auf dem Level wurde meist der Brandlöscher gesucht, der intern nicht zu finden war.

Kleinere Betriebe sahen in mir den verwöhnten Großkonzern-Fuzzy und größere luden mich gar nicht ein mit fast 50 sofern der Job nicht 1:1 zu meiner Vita passte.

Ich habs auch mit 1-3 Level unter dem jetzigen versucht. Aber als ich merkte dass ich schon in dem Vorstellungsgespräch meinen potentiellen Chef führe war mir intuitiv klar, dass dies nicht geht. Einzig bei der deutschen Bahn hätte ich gerne angefangen. Dort spürte ich einen völlig anderen Mindset als in der "freien Wirtschaft". Die wollten mich 4 Tage die Woche im Büro haben, was bei 2h einfaches pendeln und -40% Gehalt nicht abbildbar war. Das war schade. Ein Umzug kommt wegen dem Wechselmodell mit den Kindern nicht in Frage.

Jetzt habe ich eine neue, nicht uninteressante Stelle im bestehenden Konzern zum Jahreswechsel gefunden. Ich hoffe das trägt dann die letzten wenigen Jahre.

Eine grundlegende Änderung wird aber auch die neue Rolle nicht bringen.

Im Konzern zu bleiben wird leider auch belohnt. Das Paket am Ende wird von Jahr zu Jahr wertvoller. Für mich ist das alles nicht vollkommen unerträglich, es gibt immer wieder gute Momente. Aber ein glücklich und zufriedenes Leben ist bei mir bestimmt von Freiheit, Selbstbestimmtheit und bei mir sein. Das ist im jetzigen System so nicht möglich.

Sollte ich dann doch noch einer Erwebsarbeit nachgehen, dann etwas völlig anderem. Nach zig Umstrukturierungen, Rollen als Change Agent und Change Manager ist es mir dann eher nach einer kontemplativen Tätigkeit.

Museumswärter oder Portier wären toll. Oder (mit mehr Action) Bademeister. Die Fachaufsicht für Bäderbetriebe kann man im Wochenkurs und mit Schwimmabzeichen Gold werden.

Aber das überlasse ich dann den Profis der AfA.

Hallo @muslime_frugi

Ja. Genau die Erfahrungen habe ich auch gemacht. Ich habe das schon in einem anderen Thread geschrieben. Dort wurde es so hingestellt, wie wenn es einfach sei einfach den Job/Arbeitgeber zu wechseln. Dem ist nicht so. Alle sprechen davon, dass auch ältere Arbeitnehmer gesucht/wertgeschätzt sind, aber dem ist einfach nicht so. Wenn man dann noch in Teilzeit arbeitet (so ich wie; 25h/Woche), dann hast Du es intern mit einem Wechsel total verkackt.

Und auch mich wollte kein Klein-/Mittelstands-Unternehmen haben, da wir, aus den Großkonzernen als verwöhnte Großkonzern-Fuzzys gelten 🙂 . ...ist vielleicht auch so. Auch hierzu habe ich in einem anderen Thraed schon geschrieben, dass viele (Ingenieure; wie ich auch) lediglich den Stuhl erwärmen und eigentlich völlig überbezahlt sind (meine Meinung). Wenn ich sehe, was unsere Werkstudenten leisten und wenn ich meine Kollegen (und mich sehe)...ohne die Studenten würde gar nichts laufen.

Egal. Wie auch immer. Auch ich sehe meine Zukunft so wie Du. Wenn nochmal arbeiten, dann niemals mehr ChangeManagement, Entwicklung, etc.

Ich stelle mir Tellerwäscher (Küchenhilfe), Stallgehilfe (Ausmisten) oder aber Lagerarbeiten (Kommisionieren) vor. Bei all diesen Jobs hat man relativ wenig Kontakt zu anderen Menschen, relativ wenig Diskussionen, das Arbeitsziel ist klar umrissen. Man sieht ein vorher und ein nachher (sprich: man sieht was man abgearbeitet hat).

Museumswärterin könnte ich mir auch noch vorstellen. Pförtnerin eher nicht. Das wäre mir zu langweilig. Bücher lesen darf man ja dabei nicht. Man muss ja die Show bewahren und immer schön tun, wie wenn man alle Monitore ständig beobachtet (was ja kein Mensch macht, aber offiziell muss man das Gesicht ja wahren).

@frisa & @muslime_frugi

ihr sprecht mir wirklich aus der Seele... 🙂

Wir liegen gar nicht auseinander. Ich sehe doch dass ihr euren eigenen Absprung sorgfältig plant und euch informiert und im Bewusstsein eventueller Risiken plant.

Die Einstellung zur Arbeit mag tatsächlich am (Dienst-)Alter liegen. Ich spare viel, weil ich damit rechne, mal irgendwann nicht mehr zu wollen. Aber noch möchte ich nicht raus. 🙂 Wechsel in späteren Jahren ist schwieriger, einverstanden. Solang es noch einfach geht aber unbedingt machen, wenn der Job einen runterzieht.

Eure Präferenz für "stumpfe" Tätigkeiten kann ich noch nicht nachvollziehn. Aus einem komplizierten stressigen Job heraus gedacht, ja, aber nach dem Ausstieg würd ich eher Lust an anspruchsvollen Themen erwarten, oder? Bei mir kommt die jedenfalls vermehrt nach ein paar Wochen Urlaub. Meiner Mutter gings zumindest so, die hatte sich nach Ruhestand (mit 60) bald Langeweile und hat was gesucht. Hatte aber keine Lust auf anspruchslose Arbeit und treibt nun EU-Fördergelder für gemeinnützige regionale Projekte ein (DAS wär für mich allerdings tatsächlich nix :))

Hi Wanderer

Gut dass du noch Bock hast zu arbeiten 😎 . Hab ich auch noch im ausreichendem Maße um mich nicht zu quälen. Ich merke aber dass es stetig weniger wird. Da gilt es wachsam zu sein, in sich zu hören und vorbeteitet zu sein für Änderungs- / Beendigunswünsche.

Mein Tätigkeitsbereich ist komplex. Kompliziert machen es die Menschen in dem Pareto auf den Kopf gestellt wird und sich mit dem Kunden nur noch 20% beschäftigt wird. Das erschöpft. Im übrigen war ich 2/3 meiner Zeit in mittelständischen Unternehmen. Da läuft es aber nur sollange gut wenn ein gutet GF dran ist. Ansonsten kann es auch die Hölle sein.

Erschöpft hat mich die letzten Jahre auch die private Situation, in dem ich 2 Fohlen und einen lahmen Gaul in der Kutsche im Graben habe und das Rennpferd vorne auch nicht mehr ganz frisch ist.

Ich staune oft über meine Resilienz. Von Krankheiten und Beeinträchtigungen verschont bin ich auch körperlich ziemlich fit. Das will ich erhalten und nicht auf Verschleiß fahren. Dazu bin ich eitel genug.

Der Wunsch nach einfacher Tätigkeit und viel mehr die Metapher kommt aus der Entrücktheit unserer Gesellschaft.

Was gibt es erfüllteres als den Bauer der tagaus, tagein sein Feld bestellt. Erntet und sät, erntet und sät und mit den Jahres- und Tageszeiten lebt. Abends auf der Bank vor seinem Haus sitzt und über die Felder in den Horizont schaut bis die Sonne untergeht.

Er muss nicht meditieren wie ich, weil er den ganzen Tag achtsam mit sich und seiner Umwelt lebt, auch und obwohl er teils hart arbeitet.

 

 

 

Zitat von Muslime_Frugi am 30. August 2020, 23:49 Uhr

Was gibt es erfüllteres als den Bauer der tagaus, tagein sein Feld bestellt. Erntet und sät, erntet und sät und mit den Jahres- und Tageszeiten lebt. Abends auf der Bank vor seinem Haus sitzt und über die Felder in den Horizont schaut bis die Sonne untergeht.

Er muss nicht meditieren wie ich, weil er den ganzen Tag achtsam mit sich und seiner Umwelt lebt, auch und obwohl er teils hart arbeitet.

Träum weiter, die Zeiten sind glaube ich vorbei.

Zitat von Frisa am 30. August 2020, 19:22 Uhr

 

Ich stelle mir Tellerwäscher (Küchenhilfe), Stallgehilfe (Ausmisten) oder aber Lagerarbeiten (Kommisionieren) vor. Bei all diesen Jobs hat man relativ wenig Kontakt zu anderen Menschen, relativ wenig Diskussionen, das Arbeitsziel ist klar umrissen. Man sieht ein vorher und ein nachher (sprich: man sieht was man abgearbeitet hat).

Museumswärterin könnte ich mir auch noch vorstellen. Pförtnerin eher nicht. Das wäre mir zu langweilig. Bücher lesen darf man ja dabei nicht. Man muss ja die Show bewahren und immer schön tun, wie wenn man alle Monitore ständig beobachtet (was ja kein Mensch macht, aber offiziell muss man das Gesicht ja wahren).

Die Idee mit dem Midi Job ist doch wirklich unsinnig. Als ich noch gearbeitet habe, hatte ich einigermaßen Gestaltungsfreiheit aber eben auch Streß. Dafür habe ich richtig viel  verdient.

Und jetzt soll ich mich jeden Woche 10 Stunden in den nahegelegenen Supermarkt begeben und Regale einräumen, mich von irgendwelchen dumpfen Mitarbeitern anscheissen lassen, weil ich nicht schnell genug bin und gehe dann mit 450 Euro nach Hause gehen? Dann ist es doch besser, in seinem bestehenden Job noch 6 Monate durchzuhalten, das Geld zu sparen und dann auch wirklich frei zu sein und sich nicht in eine neue sklavenartige Abhängigkeit zu begeben.

Zitat von Privatier am 31. August 2020, 8:56 Uhr

Die Idee mit dem Midi Job ist doch wirklich unsinnig. Als ich noch gearbeitet habe, hatte ich einigermaßen Gestaltungsfreiheit aber eben auch Streß. Dafür habe ich richtig viel  verdient.

Und jetzt soll ich mich jeden Woche 10 Stunden in den nahegelegenen Supermarkt begeben und Regale einräumen, mich von irgendwelchen dumpfen Mitarbeitern anscheissen lassen, weil ich nicht schnell genug bin und gehe dann mit 450 Euro nach Hause gehen? Dann ist es doch besser, in seinem bestehenden Job noch 6 Monate durchzuhalten, das Geld zu sparen und dann auch wirklich frei zu sein und sich nicht in eine neue sklavenartige Abhängigkeit zu begeben.

Hallo @privatier

Also ich gehe dabei erstmal mit einem positiven Gedanken/Erwartung an die Sache ran.

Tellerwäscher: ich kann mir vorstellen, dass  das auch Spaß machen kann. Wenn das Küchenteam sich gut versteht und Spaß miteinander hat dann kann das nett sein.

Stallhilfe: ich liebe Tiere! Das sollte genug Antwort sein. Aber/und ja....wenn mir da etwas nicht gefallen würde (Tiere schlecht behandelt, rumgeschreie, etc.) dann würde ich wieder gehen.

Lager: ist wahrscheinlich nicht nachvollziehbar, aber ich liebe es wenn ich was vor mir habe (z.b. riesen Stapel Post) und das ist dann abgearbeitet. Auch hier: alles nur mit Spaß

Du bezeichnest Deine Beschäftigung nicht als Job aber letztendlich machst du auch einen Job. Du sitzt am Schreibtisch und verwaltest Deine Aktien. Kann ich nachvollziehen aber das wäre nichts für mich.

Wie viele Stunden in der Woche sitzt du denn an der Analyse/Verwaltung/Recherche/...?

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