Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

FIRE nach 4% Regel

VorherigeSeite 3 von 8Nächste

Ich glaube @chn Du hast es sehr gut getroffen (das mit dem Sicherheitsbedürfnis).

Zitat von chn am 6. Juli 2020, 10:11 Uhr

Dieses Jahr ist aus meiner Sicht ein guter Stresstest. Bis jetzt sind die Dividendenkürzungen recht überschaubar. Mal schauen, was nächstes Jahr kommt. @dev hat Recht, einige (deutsche) Unternehmen behalten sicherheitshalber die Dividende und planen, sie erst verzögert erst nächstes Jahr auszuschütten. Aber für solche Fälle habe ich eine Jahresausgabe auf dem Tagesgeldkonto.

Bei mir werdens wohl -90%!
Ich habe noch 10 Jahre vor mir, also noch Zeit Puffer für solche Fälle einzuplanen

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Hatte ich schon mal an andere Stelle geschrieben...

Dann hast du aber nicht gut ausgewählt. Ich habe zB eine recht breite Streuung meiner Dividenden-Aktien über verschiedene Industrien, Länder, Währungen etc. Immer mit Wert auf qualitativ hochwertige Unternehmen.

Leider hatte ich dann doch besseren Wissens in ein paar Dividenden-Aktien investiert, die eigentlich nicht in mein Selektions-Schema passen und deshalb gab es etwas höhere Ausfälle als eigentlich notwendig - wenn ich mich im Griff gehabt hätte.

Aktuell liegt die Ausschüttungshöhe ca. 8,5% unter der von kurz vor Corona - ohne die Kloschüsselgriffe wären es vielleicht 5% gewesen - und noch wenige Prozent über der vom 1.7.2019.

Zitat von Privatier am 6. Juli 2020, 14:13 Uhr

Dann hast du aber nicht gut ausgewählt.

Das kann man so sehen, aber 2017 war mein damaliges ATH was Dividende betrifft und ich habe in Summe von 2018/2019 das 3,6-fache erhalten - da kann man auch mal ein Jahr wegen Corona und Staatsdrohung ( wer Dividende zahlt, bekommt keine Hilfe ) auf Dividende verzichten.

Eventuell gibt es dann in den nächsten Jahren mehr 😉

 

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett
Zitat von Privatier am 2. Juli 2020, 10:40 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 2. Juli 2020, 10:13 Uhr

Ich selbst bin im Konzern im Bereich Ingenieurswesen unterwegs und könnte sehr gut mein Wissen in einer beratenden Selbständigkeit an KMUs und als Interim Manager anbieten. Damit wäre es möglich bei geringerem Cash Flow aber gleichzeitig freier Zeitgestaltung kostendeckend zu arbeiten und leben. Neben Teilhabe am Leben in der Arbeitswelt hätte ich so weiter eine Bestätigung von außen und auch steuerliche Spielmöglichkeiten zu Optimierung.

Höre ich genauer in mich rein ist es aber nicht mehr wirklich mein Weg. Kein Methadon, sondern der kalte Entzug. Keine Planung/Optimierung/denken in der vertrauten Welt, sondern loslassen - mehr Gefühl und weniger Verstand. Ich habe so viele Interessen und ein sportliches Fundament dass ich wieder regelmäßiger pflegen will.

Das ist bei mir ähnlich, allerdings komme ich eher aus dem Bereich IT. Mit meiner Erfahrung könnte ich ohne Probleme Aufträge bekommen und würde sehr gut verdienen. Vielleicht auch tageweise als Berater. Allerdings habe ich das über 25 Jahre gemacht. Und deshalb bei mir der harte Schnitt. Büro verlassen und Ende. Hat mir keine geglaubt dass ich das machen würde, aber so ist es nun mal.

Und das erstaunliche ist, wenn ich jetzt immer die anderen Leute sehe erlebe, die jeden Tag ins Büro gehen, der Stress, das ganze Drumrum, die immer gleichen Probleme und schwierigen Leute. Das Thema ist für mich durch. Aus und vorbei.

Beruhigt mich ja, solche statements zu hören. Ich habe meine Ziellinie für diesen Oktober gezogen aber etwas mulmig ist einem dann doch. Ich weiß, dass es finanziell definitiv reicht aber der Mensch ist eben auch ein Gewohnheitstier. Mir hat mein Job super Spaß gemacht, ich habe in rund 10 Ländern für längere Zeit gelebt und gearbeitet und ich habe mehr erreicht, als ich es mir jemals vorgenommen hatte. Und trotzdem kommt man irgendwann an den Punkt, an dem ein Weiterarbeiten nur bedeuten würde - more of the same. Wenn Geld keine wirkliche Rolle mehr spielt muss man mit dem kostbaren Gut Zeit intelligent haushalten, denn Zeit lässt sich nicht vermehren, die Uhr tickt. Also besser die Dinge tun, die vielleicht zu kurz gekommen sind oder auf die man sich neu einlassen will. Für mich war/ist Corona perfekt: seit März home office und nun nochmals verlängert bis Ende September, mindestens. Das hilft, den Blick zu schärfen, die neue Normalität zu testen und schrittweise entschleunigen. Ich habe festgestellt: mir fehlt nichts aus dem bisherigen beruflichen Umfeld, aber ich entdecke täglich neue interessante Möglichkeiten, mir die Zeit zu verschönern.

@Absprung2020: Es wird schon werden! Da du ja selbständig bist, werden aus der Asset Klasse AV weniger dazukommen als bei Angestellten? Aber du machst mir nicht den Eindruck dass du zu knapp planst, Nur Mut! Ich denke spätestens wenn im fortgeschrittenen Alter die Erkenntniss reift dass ein Weiterarbeiten rein wirtschaftlich keinen Sinn mehr macht wird es qualvoller sich zu motivieren.

Bei anderen aus Angestelltenverhältnissen wird bei einem Ausstieg deutlich vor dem Renteneinstiegsalter und bei vollständigem Kapitalerhalt die Rentenzahlungen quasi überflüssig machen. Von daher kann man in dem beschriebenen Falle einen Kapitalerhalt als irrationale Angst bezeichnen. Es sei denn man will maximal vererben oder als wohlhabend beerdigt werden

Zitat von Muslime_Frugi am 6. Juli 2020, 22:57 Uhr

Bei anderen aus Angestelltenverhältnissen wird bei einem Ausstieg deutlich vor dem Renteneinstiegsalter und bei vollständigem Kapitalerhalt die Rentenzahlungen quasi überflüssig machen. Von daher kann man in dem beschriebenen Falle einen Kapitalerhalt als irrationale Angst bezeichnen. Es sei denn man will maximal vererben oder als wohlhabend beerdigt werden

Oder einfach die Vorsicht, daß das Geld weit vor dem Lebensende verbraucht ist, denn mancher wird 20 Jahre älter als der Schnitt.
Ich wäre lieber der reichste unter den Toten als der ärmste unter den Lebenden!

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

@dev: Wenn, wie in meinem Beispiel beschrieben die Rentenzahlungen ab Rentenalter ausreichen oder gar geringem Cashflow bringen ist der vollständige Kapitalerhalt (von dem man in der Privatierzeit gelebt hat) irrational.

Es geht hier in dem Beitrag ja um die psychologische Hürden und da bleibe ich dabei.

Hier tun immer alle so, als wäre alles in Stein gemeißelt: Wer sagt denn, dass bei einem heute 35 jährigen, der in 15 Jahren aufhört zu arbeiten, dann vom 68. bis zum 90. Lebensjahr in also 33 bis 57 Jahren die Rente noch so gezahlt wird, wie aktuell angezeigt?

Wenn ich mir so die Lebensbiografien meiner Familie und die meiner (nicht-deutschen) Frau ansehe, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Rentenkürzungen, Währngsreformen, hohen Inflationen, Enteignungen, Zerstörungen durch Krieg etc. kommen wird, bei nahezu 100%. Deshalb würde ich mich nicht einfach nur auf einen Topf, und ganz bestimmt nicht den staatlichen Zusagen der Rente in knapp 60 Jahren, verlassen.

Wer das macht, hat die Denkhürde im Kopf und versteht nichts von Risiken.

Hm, ja, kann passieren. Aber ich halte das andere Ereignis für wahrscheinlicher: Dass man sich versucht ein Sicherheits-Layer nach dem Anderen aufzubauen und dann anschliessend nur noch wenige Jahre aktiven Lebens vor sich hat - wg. Krankheit oder sonstiges. Es hat nunmal nicht jeder einen Mega-Verdienst und sonstige Einnahmensquellen, dass er mit 50 Millionär sein kann.

Abgesehen davon: Wieviele Menschen leben denn noch über 80 ein aktives Leben ? Es gibt einen schönen Essay eines amerikanischen Onkologen dazu (Why I want to die with 75).
Es gibt keine Garantie aur die Rente - aber genauso kann man sich vorstellen, dass es eine Situation gibt, bei der auch das Depot und sonstiges nicht mehr viel Wert ist. Es macht meines Erachtens nicht so viel Sinn alles auf Katastrophenszenarien auszurichten, bei denen man den Impact nur bedingt beeinflussen kann.

Es muss jeder selber wissen, was ihm wichtiger ist - ich denke nur, es verstehen unter FIRE hier zu wenige, dass die ursprünglichen Vorreiter FIRE nicht als "Rente" sondern als Bürgergeld für ein aktives Leben angesehen haben - bei dem es sehr unwahrscheinlich ist, dass 0 Euro über die "Restzeit" verdient wird. Siehe auch das Buch "Early Retirement Extreme". Oder Mr. Money Mustache.

Wenn ich von "Rentenzahlungen" geschrieben habe, meine ich nicht ausschließlich die gesetzliche. Sondern auch BAV, Privat- und geförderte Rente.

Da kann es schnell so sein, dass die gesetzliche Rente nur einen Teil des Kuchens ausmacht. Wenn man diese Worst Case Szenarien durchdenkt dann haben wir ein ganz anderes Problem. Fällt der Staat/die gesetzliche Rente weitestgehend aus, haben die Menschen und Rentenbezieher in Deutschland ein Massenarmutsproblem.

Sich mit dem schlimmsten Fall zu beschäftigen ist mental nicht hilfreich. Ein Verdrängen und Schönreden genauso wenig. Irgendwo dazwischen und den eigenen Sicherheitsbedürfnissen entsprechend ist es wohl realistisch sinnvoll

Zitat von Muslime_Frugi am 7. Juli 2020, 10:46 Uhr

Sich mit dem schlimmsten Fall zu beschäftigen ist mental nicht hilfreich.

Das sehe ich anders. Wenn man sich die Geschichte von Staatspleiten etc ansieht sind das realistische Szenarien. D.h. nicht dass man sich die ganze Zeit mit irgendwelchen Horrorszenarien beschäftigen sollte. Aber man sollte es nicht unberücksichtigt lassen und mental vorbereiten.

Zitat von hawk66 am 7. Juli 2020, 10:38 Uhr

Es gibt keine Garantie aur die Rente - aber genauso kann man sich vorstellen, dass es eine Situation gibt, bei der auch das Depot und sonstiges nicht mehr viel Wert ist.

So ist es, deshalb sollte man ja auch über mehrere Assetklassen streuen. Und das geht ja auch unabhängig von der Vermögenshöhe.

Zitat von dev am 7. Juli 2020, 7:29 Uhr

Oder einfach die Vorsicht, daß das Geld weit vor dem Lebensende verbraucht ist, denn mancher wird 20 Jahre älter als der Schnitt.
Ich wäre lieber der reichste unter den Toten als der ärmste unter den Lebenden!

Die Gefahr ist aber, daß due der reichste Tote wirst mit der wenigsten gelebten Zeit...wir müssen alle den Mittelweg finden zwischen nötiger Sicherheit und Lebenszeit. Mir würde es im Alter garnicht so schwer fallen auf Konsum zu verzichten, wenn das Geld weniger wird.

Ich habe soviele Menschen über 75 Jahre erlebt, die keine langen Reisen mehr unternommen haben, neue Computer oder Fernseher gekauft haben (im Alter ist man froh wenn man die TVs noch normal bedienen kann). Das einizge was teurer wird ist der Gärtner und die Rienigungsfachfrau, weil man es alleine nicht mehr kann.

Ich rechne als Richtwert einfach so: Wenn das Portfolio bei 1% Zinsen (Festgeld 10 Jahre) bis zum Alter von 90 Jahre reicht inkl. 10% Reserve, dann sollte das passen. Die Wahrscheinlichkeit, daß Aktien mehr abwerfen ist trotz SoRR recht hoch. Und für 2-3 Jahre kann man auch Cash vorhalten falls wieder ein Virus kommt.

Verrückt machen ist viel einfacher als etwas Mut zu haben, daher gibts ja so viele Versicherungen.

-Das ist meine Meinung, da ich mir schon seit Jahren gedanken mache, wann die finanzielle Freiheit erreicht ist-

P.S.: Man könnte das auch mit Dividenden gegenrechnen, könnte fast aufs gleiche rauskommen. Mit was für Dividenden-Prozenten rechnet ihr eigentlich?

Zitat von Privatier am 7. Juli 2020, 11:24 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 7. Juli 2020, 10:46 Uhr

Sich mit dem schlimmsten Fall zu beschäftigen ist mental nicht hilfreich.

Das sehe ich anders. Wenn man sich die Geschichte von Staatspleiten etc ansieht sind das realistische Szenarien. D.h. nicht dass man sich die ganze Zeit mit irgendwelchen Horrorszenarien beschäftigen sollte. Aber man sollte es nicht unberücksichtigt lassen und mental vorbereiten.

Ich glaube sachlich und inhaltlich sind wir "on the same page". Ich mache es mit verschiedenen Assetklassen ja nicht anders. Was uns in diesem Faden unterscheidet ist, dass ich den Optimisten und du den Pessimisten spielst.

@heini Das ist natürlich sicherlich richtig. Sehe ich bei meinen Eltern: beide über 80, die haben schon Probleme ihr Geld auszugeben

@muslime_frugi Du spielst vielleicht den Optimisten, ich bin aber grundsätzlich bestimmt kein Pessimist, dann hätte ich nicht mit 46 meinen Ausstieg begonnen sondern würde noch im Büro sitzen. Ich bin einfach Realist.

Hierzu mal wieder eine kleine Geschichte: Ich war die meiste Zeit meines Berufslebens für große IT Projekte / Programme verantwortlich, teilweise im 3 stelligen MEUR Bereich. Eines meines größte und komplexesten Projekte lief dabei aus vielen Gründen nicht so erfolgreich wie es sollte. Wir hatten zu Beginn eine umfangreiche Risikoanalyse erstellt. Nachdem wir das Projekt on hold gesetzt hatten, sah ich mir die gut 2 Jahre alte erste Risikoanalyse nochmal an und stellte fest, das einige wesentliche Risiken schlagend geworden waren. Uns war es im Projektverlauf nur nicht gelungen, diese Risiken adäquat zu adressieren. Merke: man muß die wesentlichen Risiken immer im Auge behalten. Und das gilt auch für die frugalistische Geldanlage mit einem Zeithorizont von 50 Jahren. Wenn man das abtut als pessimischte Gedankenspielerei, wird eines der Risiken irgendwann eintreffen mit den entsprechenden Folgen.

Ich finde die Diskussion gerade richtig gut 🙂 - weil halt jeder etw. unterschiedliche Sichtweisen hat.

Vllt will ja mal @oliver auch seine Gedanken dazu schreiben ? :). Obwohl natürlich die Blogs größtenteils seine Sicht darstellen.

 

Zitat von Privatier am 7. Juli 2020, 11:24 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 7. Juli 2020, 10:46 Uhr

Sich mit dem schlimmsten Fall zu beschäftigen ist mental nicht hilfreich.

Das sehe ich anders. Wenn man sich die Geschichte von Staatspleiten etc ansieht sind das realistische Szenarien. D.h. nicht dass man sich die ganze Zeit mit irgendwelchen Horrorszenarien beschäftigen sollte. Aber man sollte es nicht unberücksichtigt lassen und mental vorbereiten.

 

Ich bin Informatiker, da kennt man das ja bei der Abschätzung der "Kosten" (=Ausführungszeit) von Algorithmen, dass man einen Average Case und einen Worst Case berechnet. Bei stark abstrahierten Konzepten wie Algorithmen geht das ja noch, aber das Leben ist eben extrem komplex. Was ist da der worst case? Egal welches schlimme Ereignis irgendjemand nennt, ich kann mir immer noch ein schlimmeres denken.

Ich habe aber den Eindruck, dass die Leute, die sich mit FIRE beschäftigen, im Allgemeinen ganz vernünftig mit Risiken umgehen und am Ende tendenziell eher zuviel als zu wenig sparen. Hier im Forum sind ja anscheinend viele Ingenieure und Informatiker unterwegs. Von den Ingenieuren kenne ich den Sicherheitsfaktor (Margin of Safety). Man konzipiert ein System um einen gewissen Faktor großzügiger/toleranter als es aufgrund der erwarteten Beanspruchung notwendig wäre. Ich habe meinen Sicherheitsfaktor ja genannt: er beträgt 1,33. An die Rente habe ich noch garnicht gedacht, aber im Prinzip kann man die noch zum Sicherheitsfaktor dazurechnen. Je nach Situation und Gusto auch die ersten mindestens 9 Monate Arbeitslosengeld. Wenn man genauer darüber nachdenkt, gibt es bestimmt noch weitere.

Wie man's nimmt, der persönliche Sicherheitsfaktor ist höchst subjektiv. Und 100% sicher ist nur die begrenzte Lebenszeit.

Zitat von chn am 7. Juli 2020, 15:08 Uhr

Was ist da der worst case? Egal welches schlimme Ereignis irgendjemand nennt, ich kann mir immer noch ein schlimmeres denken.

Klar, irgendwo muß man eine Grenze setzen. Das Szenario: "der Coronvirus wird immer agressiver, es wird kein Impfmittel gefunden, die Todeszahlen steigen immer weiter, Privatinsolvenzen und Kreditausfälle nehmen drastisch zu, Staatspleiten folgen, marodierende Banden verunsichern Europa mit unglaublicher Brutalität, der Klimawandel greift gleichzeitig immer stärker und führt zu dramatischen Ernteausfällen und dann explodiert ein verlassenes Atomkraftwerk in Frankreich und verstrahlt halb Europa" kann ich auch nicht vernünftig abdecken.

Zitat von chn am 3. Juli 2020, 9:03 Uhr

Das mit den 4% ist für mich weniger eine "Regel" als ein Anker, ab dem ich gut begründet sagen kann, ich bin nicht unbedingt auf meinen Job angewiesen. Ich rechne nicht mit Kapitalverzehr. Deswegen plane ich, nur von den Dividenden zu leben. Ich habe zwei Zielgrößen: 3% Entnahmequote statt 4% und die Dividenden müssen 133% der Gesamtausgaben (inklusive KV und Steuern) decken. Dazu führe ich seit etwa 8 Jahren akribisch ein Haushaltsbuch, weiß also sehr genau über die Ausgaben bescheid. Sind diese beiden Ziele erreicht (im Moment liege ich bei 3,5% und 119%), plane ich ernsthaft meinen Ausstieg. Schon jetzt spüre ich allerdings, dass dieser Ausstieg eine starke psychologische Hürde ist. Daran knabbere ich schon.

Ich halte es für möglich, dass dann im Laufe der Zeit durch meine zahlreichen anderen Interessen/Hobbies weiteres Einkommen entsteht. Aber ich lege es nicht drauf an.

3% * 1,33 => 4% Dividendenrendite? Oder hab ich dich falsch verstanden?

Du kennst doch die Dividendenhöhe absolut gar nicht. Wenn die Aktien 50% verlieren dann hast du doch nur noch die Hälfte an Geld (Euros) bei gleicher Dividendenrendite.

Verstehe nicht wie man seine Ausgaben sicher von den Dividenden bestreiten will. Das kann gut gehen, aber da können auch schnell einige Jahre Ausfall entstehen. Ich sehe da ein sehr hohes kalkulatorisches Risiko, oder hab ich einen Gedankenfehler?

VorherigeSeite 3 von 8Nächste