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Finanzielle Freiheit erreicht. Was nun?

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@chn, ich finde das sehr wichtig was Du da sagst.

 

Wenn Du alles machen kannst was Du willst solltest Du etwas wollen.
Zitat von alija am 3. Oktober 2019, 21:48 Uhr

@chn, ich finde das sehr wichtig was Du da sagst.

 

Ich auch. Und darüber wird viel zu wenig gesprochen, denn es ist vielleicht sogar wichtiger und schwieriger als das ganze Thema Finanzen. In den Blogs liest man oft "So entfliehst du dem Hamsterrad!", garniert mit einem Foto von jemandem, der seine Krawatte lockert und barfuß am Strand tänzelt. So einfach ist das echt nicht.

Ich kenne es so: Wenn es wirklich ernst wird und man merkt, man hat das Ziel finanziell gerade erreicht, man baut sich vielleicht nur noch einen zusätzlichen Puffer auf. Dann sitzt man auf der Arbeit und denkt "Ich könnte kündigen.". Und man macht es nicht. Es gibt vielleicht auch gar keinen akuten Grund, zu kündigen. Man wird aber intoleranter gegenüber Dingen, die einen jetzt stören, die man vorher überhaupt nicht registriert hat (nicht registrieren wollte?). Bis dahin dachte man vielleicht noch: Ich geh doch gerne zur Arbeit. Ganz schön verwirrend, und da brodelt emotional einiges unterhalb der Bewusstseinsschwelle.

In den (männlich dominierten) populären Blogs liest man: Jo, ich hab dann mal gekündigt, weil, ich war ja durch. Und dann habe ich angefangen, selbständig Häuser zu renovieren. Voll easy.

Ich bin mich nach zwei Jahren wieder bewerben gegangen und habe wieder angefangen zu arbeiten ... 🙁

Wenn ich fragen darf, wie alt bist du? (Dudio)

Zitat von chn am 4. Oktober 2019, 10:11 Uhr

 

...

Ich kenne es so: Wenn es wirklich ernst wird und man merkt, man hat das Ziel finanziell gerade erreicht, man baut sich vielleicht nur noch einen zusätzlichen Puffer auf. Dann sitzt man auf der Arbeit und denkt "Ich könnte kündigen.". Und man macht es nicht. Es gibt vielleicht auch gar keinen akuten Grund, zu kündigen. ...

naja, wenn ich aus dem Fenster rausschaue sehe ich schon einen Grund:
Graues ungemütliches Pisswetter!

und ein Job ist mit spontanem mal 6 Wochen an der Algarve überwintern nicht verträglich  😉

Corona allerdings auch nicht - insofern ist Corona gerade ein Grund noch nicht zu kündigen ...

Zitat von exit-tbd am 8. Februar 2021, 19:13 Uhr

 

Corona allerdings auch nicht - insofern ist Corona gerade ein Grund noch nicht zu kündigen ...

Erstaunlicherweise kenne ich einige Leute, die aktuell unterwegs sind: Spanien, Dubai, Georgien...geht alles

Hängt wohl grad auch stark vom Wohnort ab. Statt grau seh ich hier aufs tief verschneite Viertel herab, wo wir gestern und heute ausgiebig durchgestapft sind. Ich möchte aktuell nirgendwo anders wohnen. Auch wenn ich das im Nieselregen in drei Wochen sicher wieder anders sehe. 😎

@spargym: Dudio wird jetzt 41 ....

Wahrscheinlich ist ein Ruhestand mit 39 zu früh angestetzt.

Viel Spaß beim Arbeiten! Arbeitest du im selben Beruf? Vollzeit?

Jetzt habe ich zum zweiten Mal aufgehört, seit Anfang Januar. FI war ich ja schon mit 35.

Warum jetzt wieder aufgehört? Bist du noch auf der Suche? Du warst zeitig FU. Geerbt?

Meine Arbeit ist halt zwangläufig immer ein Bürojob. Der letzte war mit 100% Homeoffice und viel Freiheit, am Ende ists aber ein Bürojob. Das ist nicht meins. Einen klassischen Job suche ich jetzt nicht mehr. Nur sinnvolle Beschäftigung.

Geerbt nicht. Ganz langweilig. Früh mit Aktien und Häusern angefangen und immer viel gespart. Ausgaben nie an die Einnahmen angepasst.

Dass Sie, @dudio schreiben Sie hätten jetzt das zweite mal aufgehört (ohne IHre Gründe zukennen) kann ich mehr als nachvollziehen. Ggf. kann das für diejenigen, die glauben (wenn es monetär doch nicht reicht) dann halt wieder jobmäßig anzufangen eine emotionale Falle werden. Mir wurde vor ein paar Tagen ungefragt ein Job angeboten. Allein der Gedanke war wie ein Schlag in den Magen, fast schon ein Pankikgefühl sich dem Takt von Pflichten Anderer unterjochen zu "müssen". Unvorstellbar zurückzugehen.

Klar aber wohl auch: Wenn es sein müsste, könnte man das wahrscheinlich wieder.

Für mich aber derzeit: Einmal draußen, immer draußen, und Blick nach vorne in ein anderes Betätigungsfeld!

Und, womit füllst du so deinen Tag? 🙂

Ich bin 56 und ziemlich abgearbeitet. An 3-4 Tagen betreue ich meine Mutter. Ansonsten bin ich froh, dass ich meine Ruhe habe. Heute habe ich nach dem Frühstück herzhafte Quarkbrötchen gebacken, dann Haushalt. Jetzt essen, dann raus in die Natur.Habe jetzt Zeit für mich und allen Interessen die ich habe. Eine Userin schrieb hier, sie würde gern anderen, die nicht wissen was sie mit ihrer Freizeit anfangensollen, diese ihnen abkaufen. 😉

Ich möchte auch nie wieder angestellt arbeiten gehen. Ich bin sparsam, mir macht es Spass zu kochen und auch Kleidung zu reparieren, dass alles lange hält. Wenn ich es müsste, dann würde das Arbeiten auch wieder gehen. Aber erst mal 100 Jahre erholen. 😉

Ich bin erst 40, vielleicht ist es das. Wenn ich jetzt in der Sonne in den Schnee rausgehe, fühle ich mich schlecht und frage mich ob ich nicht etwas sinnvolleres tun sollte...

Zitat von Dudio am 11. Februar 2021, 14:00 Uhr

Ich bin erst 40, vielleicht ist es das. Wenn ich jetzt in der Sonne in den Schnee rausgehe, fühle ich mich schlecht und frage mich ob ich nicht etwas sinnvolleres tun sollte...

Ich zitiere mich selbst aus einem anderen Thread hier:

Zitat von wkrein am 23. Januar 2020, 16:23 Uhr

Wie Du auf deine eigene Art festgestellt hast, macht Geld nicht glücklich. Sparsam leben und genügsam sein ebenso wenig. Auch finanziell frei zu sein führt nicht zwingend zum Glück.

Meine Erfahrung ist, dass man "im Moment" glücklich sein kann. Also wenn ich meine Kinder im Sommer im Garten spielend sehe, während ich im Schatten sitzend ein kühles Bier geniesse. Oder als meine Kinder im Kleinkindalter auf meinem Arm eingeschlafen sind.

Auf andere Art glücklich bin ich, wenn ich kreativ und produktiv bin. Also etwas erbaut, erschaffen, gemalt, gewerkt, ein Problem gelöst habe. Meines Erachtens nach ist auch das der "Schlüssel" zum glücklich sein.

Nach vielen Gesprächen mit gleichgesinnten habe ich auch folgende Beobachtung gemacht:

Worauf hast Du hingespart bzw. warum möchtest Du finanziell frei sein? Wenn die Antwort lautet: "damit ich nicht mehr Arbeiten muss", führt das bei Erreichen des Zieles zu einer mittelschweren Depression. Lautet die Antwort allerdings: "damit ich mich mit den "wichtigen Dingen" des Lebens beschäftigen kann", zündet mit erreichen des Zieles noch mal eine weitere Stufe, und man geht so richtig ab. Die "wichtigen Dinge" sind dabei höchst individuell. Der eine möchte einfach einen guten Job als Handwerker machen. Der andere möchte gerne Bildhauer sein, der nächste seinen Garten gestalten, und der übernächste endlich etwas gegen lästige Laubblätter im Herbst erfinden.

Schau dir kleine Kinder an: Die sind am glücklichsten, wenn Sie im Moment sind und spielen und kreativ sind. Wenn sie jedoch "funktionieren" müssen, kippt deren Laune sehr schnell.

Hast du Partner, Kinder, Familie? Beschäftigst du dich mit etwas ausser dir selbst? Machst du etwas Ehrenamtliches? Wie sieht dein soziales Umfeld aus?

Ich finde die Frage nach der Erfüllung ohne Arbeit immer sehr spannend. Kann doch Arbeit selbst auch erfüllend sein.

Für mich sind es 2 Faktoren die eine Rolle spielen:

  1. Es ist eine Frage des Alters mit 50+ und >30 Jahre oft auch sehr forderndem Berufsleben ist man einfach auch froh Zeit für andere Dinge zu haben, nicht mher nur zu funktionieren. Man ist auch immer weniger bereit sich fremdbestimmen zu lassen und in ein Korsett zu pressen. Bei Jüngeren ist dies alles noch nicht so ausgeprägt.
  2. Eine Frage des sozialen Umfeldes und wie gut man etwas mit sich selbst anfangen kann. Wie vielfältig interessiert man ist und wie agil. Ansonsten hat man ein grundlegendes Problem. Lenkt der Beruf von dem Mangel nur ab, stellen sich all die Fragen des "Berufsausübung = Stellvertreterkrieges" spätestens bei Eintritt in die Regelrente. Das ist wohl bei den Meisten so... traurig aber wahr
Zitat von Muslime_Frugi am 11. Februar 2021, 16:40 Uhr

... die Frage nach der Erfüllung ohne Arbeit ... Kann doch Arbeit selbst auch erfüllend sein.

  1. ...
  2. Eine Frage des sozialen Umfeldes und wie gut man etwas mit sich selbst anfangen kann. ... Ansonsten hat man ein grundlegendes Problem. Lenkt der Beruf von dem Mangel nur ab, stellen sich all die Fragen des "Berufsausübung = Stellvertreterkrieges" spätestens bei Eintritt in die Regelrente. ...

klar KANN Arbeit erfüllend sein

"Finanzielle Freiheit" erlaubt einem halt, NUR noch zu arbeiten, wenn dem so ist
(und die weiteren Rahmenbedingungen = Chef/Kollegen/... stimmen!)

und zu 2.:
wenn man "vorzeitig" den Ausstieg plant, wird man eher und bewusster reflektieren und sich klarwerden, was man mit dieser Freiheit anfangen will und kann

der "Regelrentner" wird wohl oftmals ins "kalte Wasser" geworfen ... und steht dann ggfs. vor dem großen Nichts ...

zudem hat man mit 55 oder wenn´s super läuft 45 noch viel mehr Möglichkeiten!
viele Optionen, die ich jetzt (oder 2022) habe oder wenn ich wollte theoretisch hätte, würden mir mit 67 wohl nicht mehr offen stehen ...

PS - ein Beispiel:
jetzt würde ich mir zutrauen, irgendein leerstehendes/heruntergekommenes Häuschen
(wenn sich ein solches in schöner Lage für wenig Geld findet)
in weitgehender Eigenleistung "instandzubewohnen" ... um dann die nächsten 20 Jahre ein mietfreies Zuhause zu haben ...

ich weiß nicht, ob ich so ein Projekt mit 67 noch anfangen wollte?

Das ist irgendwie auch eine Typ-Frage. Wenn man immer nur fremdbestimmt gesteuert wurde durch Kindheit, Schule, Ausbildung, Arbeit fällt es einem vielleicht schwerer.

Ich hatte schon mit meinen Ex-Kollegen immer diese absurden Diskussionen: "Also ich kenne da jemand, der ist in Frührente und weiss jetzt gar nicht, womit er sich beschäftigen soll!"

Meine Antwort lautete dann in den letzten Monaten, als ich mich nicht mehr zurückhalten musste: "Also, wenn jemand nicht weiß, wie er selbstständig seinen Tag sinnvoll gestalten soll, dann ist ihm auch nicht zu helfen. Da kann man aber schnell selber Abhilfe schaffen. Nach ein paar Minuten ist die Qual vorbei."

Vielleicht noch ein Tipp an Dudio: Vielleicht findest du ja noch eine tolle Frau und wirst Vater. Dann ist es die nächsten 20 Jahre vorbei mit der Langweile und du bekommst genügend Anregungen und Impulse für deine Tagesgestaltung!

 

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