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Eure Durchschnitts-Lebenskosten

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Hi, Energiefuchs,

ich kenne Deine Argumentationskette in- und auswändig, weil es unglaublich viele Eigentümer gibt, die so rechnen. Dabei wird unterschlagen, dass nach ein paar Jahren signifikantes EK in der Immo steckt und ggflls. gar keine oder sogar eine negative Rendite (ROI) erwirtschaftet. Das ist nicht das Kapital der Mieter, sondern das EK der Eigentümer. Und das ist für für lange Zeiträume gebunden, nämlich bis zur endgültigen Tilgung. Letzten Endes ist das ein Zock auf eine inflationsbereinigte Immowertsteigerung, was man aber erst am Ende der Darlehenslaufzeit sicher beurteilen kann.

Ist auch müßig, das immer wieder zu erklären, weil den meisten privaten Eigentümern diese Sichtweise und auch das know-how fehlt.

Das Beispiel B(erlin) habe ich nur genannt, um zu illustrieren, dass es reale Risiken bei der Immofinanzierung gibt - gerade bei langen Laufzeiten.

Hallo MFZ 73,

wir hatten uns für unsere Mietobjekte eine Rendite von 5 Prozent vorgenommen, Stand jetzt liegt der ermittelte Wert mit 5,1 Prozent etwas darüber. Ermittelt aus Immo-Wert, Mieteinahmen, Zinsen und eventuellen kleinerem Erhaltungsaufwand usw., also eine Vollkostenrechnung (hat der Steuerberater übrigens auch so gesehen) Damit liegen wir grundsätzlich nicht schlecht für die jetzige Zeit, zumal durch Abschreibung auf Gebäude und Finanzierungskosten es im Moment noch zu einer Steuerentlastung zusätzlich kommt. Kapitalerträge müssten wir dagegen versteuern Da wir eine Vollfinanzierung hatten, lag die Rendite prozentual am Anfang natürlich deutlich höher, da wir eine Tilgung von 3,5 Prozent und kein Eigenkapital eingesetzt hatten. Günstiger wäre es gewesen nach 10 Jahren zu verkaufen, aber haben uns dann gegen eine Gewinn-Mitnahme entschieden die vorrausichtlich in 2-3 Jahren erfolgen soll, zumindest für ein Objekt.

Wir hatten von Anfang an eine Wertsteigerung der Gebäude, da ich beruflich vom Fach bin und einig Dinge, auch bezüglich der Förderungen, anders gemacht habe wie der normale Bauherr. Wir haben extrem günstig bauen können, durch Lösungen die mir bei anderen, kundenseitigen Bauvorhaben zu richtigen Kostensenkungen geführt haben. 1000 Euro pro qm sind da schon mal ein sehr niedriger Wert für die reinen Baukosten. Wir mussten also nicht auf eine Wertsteigerung zocken, sondern hatten Sie von Anfang an, da spielte dann auch die Inflation keine Rolle.  Das erste Wertgutachten direkt nach dem Bau ergab eine Wertsteigerung von rund 18 Prozent. Ende nächsten Jahres geht die Rendite nochmals deutlich nach oben, die Zinsen werden signifikant niedriger sein. Trifft dann bei allen Immobilien zu.

Für unsere eigenes Wohnhaus sieht es mit der Rendite noch besser aus, da für ein vergleichbares Objekt hier in der letzten Zeit die Mieten heftig gestiegen sind. Für einen möglichen Kapitalertrag auf dem im Haus steckenden Eigenkapital plus unsere jetzigen Zinskosten bekommen wir nicht annähernd ein vergleichbares Objekt zur Miete. Selbst wenn wir hier die Tilgung mit dazu nehmen reicht es nicht für die Miete und Nebenkosten. Wir haben nur 1200 Euro an Nebenkosten fürs Haus inkl. Heizen, Strom, Versicherung, Grundsteuer usw., in welchem Mietobjekt komme ich damit  hin bei 130-140 qm Wohnfläche.

Ohne unsere Wohnimmobilien hätten wir keine Dächer für Photovoltaik.-Anlagen gehabt, die Einspeisevergütung trägt meine gesamten monatlichen Lebenskosten ohne Wohnen. Und auch diese Rendite wurde mit einer 100 Prozent Finanzierung generiert, und die Eigenkapitalverzinsung ist  durch den enormen Preisverfall der Komponenten enorm.

Ich habe es schon öfters geschrieben: Immobilieninvestment ist eine Einzelfall-Entscheidung. Nicht jede kaufmänische Standard-Berechnung passt zu jedem Objekt. Jedes Objekt ist anders zu bewerten und für uns hat es gepasst schnell und sicher Vermögen aufzubauen.

Und nicht nur kaufmännische Entscheidung treffen bei einem Eigenheim zu: Unabhängigkeit, freie Gestaltungsmöglichkeiten, Lebensqualität und Selbstverwirklichung sind da ein paar Stichworte die manch einer vergisst.

Ich bin ebenfalls vom Fach, daher werde ich immer hellhörig, wenn ich solchen - Entschuldigung - blanken Unsinn höre, dass der Mieter die Tilgung bezahlt. Offensichtlich rechnet ihr aber die Rendite aus - viele Eigentümer tun das nicht und wissen auch gar nicht, wie das geht bzw. wenn sie es tun, begehen sie dabei haarsträubende Fehler.

Argument Kapitalertragssteuer zieht nicht unbedingt. Wenn Kredite auslaufen und ohne Vorfälligkeitsentschädigung verkauft werden kann, sollte man sich die Opportunitätskosten ausrechnen.

Ist aber kein Immothread hier. Tilgung gehört trotzdem zu den Ausgaben, Miete nach Steuer dementsprechend zu den Einnahmen.

Hier mal unsere konkreten Fixkosten für den September, im Nachgang zu den kumulierten Jahreswerten, die aus verschiedenen Gründen bisher sehr hoch waren:

Kontoführungsgebühr 6,90 €
KFZ-Versicherung 46,48 €
Krankenversicherung (Pflegeversicherung beide) 61,80 €
Privat (Unfall, Haftpflicht, RS beide) 102,67 €
BU er 81,44 €
Lebensversicherung sie 62,30 €
Private Rentenvers. Sie 51,13 €
Handy (sie) 15,50 €
Telekom 45,04 €
Sky-& Netflix-Abo 39,99 €
Spotify 9,99 €
Strom 89,00 €
Haustiervers. 64,72 €
"Taschengeld" 110,00 €

Gesamtsumme:                                                        786,96 €

Ich stelle am Monatsende dann mal noch unsere variablen Kosten dazu ein. Bin gespannt, wie sehr wir uns verbessern können.

Das Führen meiner Haushaltsbuch-Tabelle macht mir richtig Spaß und mein Mann macht beim Aufschreiben auch total mit. Wir haben eine "Haushaltsbuch-whatsapp-Gruppe" nur für uns beide erstellt und schreiben sofort nach Kauf hier immer die Ausgabenkategorie und die Ausgabe bzw. auch Einnahmen auf. Das klappt super! Abends trage ich dann immer die Kosten in die Excel und mache in fetter Schrift (einfach ein *vor und nach dem Text* setzen) eine Info, dass alles oberhalb eingetragen wurde.

LG

Lupi

 

Parsimonia summum vectigal
Zitat von MFZ73 am 2. September 2019, 17:06 Uhr

Eine Immobilie ist in meinen Augen ein Investment. Eine Ausgabe, als was du es sehen würdest, bedeutet das Geld ist weg. Das ist bei einer Immobilie nicht der Fall. Wenn es schlecht läuft hat man evtl. eine negative Rendite. Aber das macht es nicht zur Konsum-Ausgabe, wie eine Miete. Schließlich kann man das eingesetzte Kapital (Anzahlung + Tilgung) durch einen Verkauf, evtl. mit Verlust, auch wieder zurück holen, was bei einem Mietobjekt nie der Fall ist. Der Vergleich hinkt.
Ich tracke den Wert der Immobilie genauso wie alle anderen Investments auch.

„Wenn man kein Geld hat, denkt man immer an Geld. Wenn man Geld hat, denkt man nur noch an Geld.“ Jean Paul Getty
Zitat von Tim am 3. September 2019, 6:12 Uhr
Zitat von MFZ73 am 2. September 2019, 17:06 Uhr

Eine Immobilie ist in meinen Augen ein Investment. Eine Ausgabe, als was du es sehen würdest, bedeutet das Geld ist weg. Das ist bei einer Immobilie nicht der Fall. Wenn es schlecht läuft hat man evtl. eine negative Rendite. Aber das macht es nicht zur Konsum-Ausgabe, wie eine Miete. Schließlich kann man das eingesetzte Kapital (Anzahlung + Tilgung) durch einen Verkauf, evtl. mit Verlust, auch wieder zurück holen, was bei einem Mietobjekt nie der Fall ist. Der Vergleich hinkt.
Ich tracke den Wert der Immobilie genauso wie alle anderen Investments auch.

  1. Eine Ausgabe ist nicht zwingend weg. Ein Urlaub ja, ein Essen ja, ein Handy nein, ein KFZ nein. Handy und KFZ haben Restwerte.
  2. Nicht jede Ausgabe ist eine Konsumausgabe.
  3.  Den Wert der Immo zu tracken wie bei allen anderen Investments auch, ist kein Widerspruch zu meiner Aussage, sondern zu der Aussage, dass der Mieter die Tilgung bezahle. Diese Formulierung ist eine Verkäuferberuhigungspille, damit Laien nicht auf die Idee kommen, nachzurechnen. Der Mieter zahlt aber nicht für die Tilgung, sondern er zahlt für den Wohnwert, den er im Gegenzug erhält. Wenn der Wohnwert nicht mehr gegeben ist, fehlen die Einnahmen (sic!) und ergo das Potential, um die (sic!) Ausgaben (hier: Tilgung) zu decken. Aber ...
  4. ... faktisch ist die Tilgung (vor allem zu Beginn, wenn erst mal die Kaufnebenkosten wieder reingeholt werden müssen) weg, denn das ist schließlich das Fremdkapital, mit dem man den Immokauf zu Beginn stemmt und am Ende (!) den Gewinn hebelt, denn ...
  5.  ... erst wenn die Rückzahlung erledigt ist, kommt man in den Genuß der vollen Immobilienrendite. Vorher ist die Nettorendite auf das EK (bei hohem Fremdkapitalanteil/Hebeleffekt) fast Null, allenfalls Wertsteigerungen der Immobilie können dazugerechnet werden, sind aber ggflls. nicht oder nur mit Aufwand zu realisieren.

Wer gezwungen ist, eine stark gehebelte und langfristig aufgebaute Immofinanzierung nach 5 Jahren abzubrechen, der wird den Effekt erkennen - da bleibt nichts übrig.

Zitat von MFZ73 am 4. September 2019, 1:25 Uhr

 

... faktisch ist die Tilgung (vor allem zu Beginn, wenn erst mal die Kaufnebenkosten wieder reingeholt werden müssen) weg, denn das ist schließlich das Fremdkapital, mit dem man den Immokauf zu Beginn stemmt und am Ende (!) den Gewinn hebelt, denn ...

... erst wenn die Rückzahlung erledigt ist, kommt man in den Genuß der vollen Immobilienrendite. Vorher ist die Nettorendite auf das EK (bei hohem Fremdkapitalanteil/Hebeleffekt) fast Null, allenfalls Wertsteigerungen der Immobilie können dazugerechnet werden, sind aber ggflls. nicht oder nur mit Aufwand zu realisieren.

Wer gezwungen ist, eine stark gehebelte und langfristig aufgebaute Immofinanzierung nach 5 Jahren abzubrechen, der wird den Effekt erkennen - da bleibt nichts übrig.

Wir haben mit 100 Prozent Fremdkapital neu gebaut, Nebenkosten nur aufs Grundstück fällig,was bei unseren Mietobjekten mit max 3000 Euro zu vernachlässigen war (ebenfalls mitfinanziert). Da wir kein Eigenkapital eingesetzt haben betrachten wir (unser Steuerberater übrigen auch) die Tilgung als Rendite, der Hebel ist die Fremdfinanzierung. In unserem Falle ist es so das mit der Zeit das Eigenkapital welches in der Immobilie steckt durch die Tilgung steigt. Je mehr ab bezahlt wird umso höher müssen wir diesen Eigenkapital-Wert berücksichtigen, da er ja ebenfalls eine Verzinsung bringen sollte. Dadurch sinkt unsere Rendite, je mehr wir getilgt haben. Guter Zeitpunkt zur "Gewinnmitnahme" wäre der Verkauf nach 15 Jahren gewesen (Wertsteigerung und Tilgung mitnehmen) lt. Steuerberater, wir haben uns aber  aufgrund der derzeitigen Zinssituation dagegen entschieden und werden mit der sehr günstigen Anschlussfinanzierung nochmals in der Rendite nach oben gehen, betrachten auch die derzeitigen rund 5 Prozent als ausreichend. Es stimmt also nicht ganz das die Rendite erst nach vollständiger Tilgung kommt. Wenn die Immobilie einen Wert von 360000  Euro hat müssen wir daraus eine Rendite erwirtschaften. Wenn Sie erst halb ab bezahlt ist halt nur aus den 180000 Euro, die Miete ist ja in beiden Fällen gleich, zumindest sind bei uns nicht wirklich hohe Steigerungen zu erzielen. Und die ersparten Zinsen zur Rendite bringen es zur Zeit nicht wirklich.

Wie gesagt, Immobilieninvestitionen sind eine Einzelfallentscheidung, da gibt es keine Verallgemeinerungen nach kaufmännischen Standardformeln.

Zitat von Energiefuchs am 4. September 2019, 9:48 Uhr
Zitat von MFZ73 am 4. September 2019, 1:25 Uhr

 

... faktisch ist die Tilgung (vor allem zu Beginn, wenn erst mal die Kaufnebenkosten wieder reingeholt werden müssen) weg, denn das ist schließlich das Fremdkapital, mit dem man den Immokauf zu Beginn stemmt und am Ende (!) den Gewinn hebelt, denn ...

... erst wenn die Rückzahlung erledigt ist, kommt man in den Genuß der vollen Immobilienrendite. Vorher ist die Nettorendite auf das EK (bei hohem Fremdkapitalanteil/Hebeleffekt) fast Null, allenfalls Wertsteigerungen der Immobilie können dazugerechnet werden, sind aber ggflls. nicht oder nur mit Aufwand zu realisieren.

Wer gezwungen ist, eine stark gehebelte und langfristig aufgebaute Immofinanzierung nach 5 Jahren abzubrechen, der wird den Effekt erkennen - da bleibt nichts übrig.

Wir haben mit 100 Prozent Fremdkapital neu gebaut, Nebenkosten nur aufs Grundstück fällig,was bei unseren Mietobjekten mit max 3000 Euro zu vernachlässigen war (ebenfalls mitfinanziert). Da wir kein Eigenkapital eingesetzt haben betrachten wir (unser Steuerberater übrigen auch) die Tilgung als Rendite, der Hebel ist die Fremdfinanzierung. In unserem Falle ist es so das mit der Zeit das Eigenkapital welches in der Immobilie steckt durch die Tilgung steigt. Je mehr ab bezahlt wird umso höher müssen wir diesen Eigenkapital-Wert berücksichtigen, da er ja ebenfalls eine Verzinsung bringen sollte. Dadurch sinkt unsere Rendite, je mehr wir getilgt haben. Guter Zeitpunkt zur "Gewinnmitnahme" wäre der Verkauf nach 15 Jahren gewesen (Wertsteigerung und Tilgung mitnehmen) lt. Steuerberater, wir haben uns aber  aufgrund der derzeitigen Zinssituation dagegen entschieden und werden mit der sehr günstigen Anschlussfinanzierung nochmals in der Rendite nach oben gehen, betrachten auch die derzeitigen rund 5 Prozent als ausreichend. Es stimmt also nicht ganz das die Rendite erst nach vollständiger Tilgung kommt. Wenn die Immobilie einen Wert von 360000  Euro hat müssen wir daraus eine Rendite erwirtschaften. Wenn Sie erst halb ab bezahlt ist halt nur aus den 180000 Euro, die Miete ist ja in beiden Fällen gleich, zumindest sind bei uns nicht wirklich hohe Steigerungen zu erzielen. Und die ersparten Zinsen zur Rendite bringen es zur Zeit nicht wirklich.

Wie gesagt, Immobilieninvestitionen sind eine Einzelfallentscheidung, da gibt es keine Verallgemeinerungen nach kaufmännischen Standardformeln.

In aller Freundschaft, @energiefuchs,

aber wenn das Deine Antwort auf meinen letzten Beitrag ist ... https://www.youtube.com/watch?v=OXpLx8wzAH8

Zitat von MFZ73 am 5. September 2019, 1:11 Uhr

In aller Freundschaft, @energiefuchs,

aber wenn das Deine Antwort auf meinen letzten Beitrag ist ... https://www.youtube.com/watch?v=OXpLx8wzAH8

In aller Freundschaft, @MFZ73,

du denkst in der kaufmännischen Standard-Formel, wir agieren Projekt bezogen. Da kommen wir nicht zusammen. Lassen wir es also bleiben und der Threat wurde ja auch nicht für die Immo-Menschen eröffnet, geht ja um die Durchschnitts-Lebenskosten.

Zitat von Energiefuchs am 5. September 2019, 9:27 Uhr

In aller Freundschaft, @MFZ73,

du denkst in der kaufmännischen Standard-Formel, wir agieren Projekt bezogen.

Abgesehen davon, dass das gar kein logischer Widerspruch ist ...

Nein, ich denke/rechne deutlich diffiziler als Du und selbstverständlich objektbezogen. Was Du machst, ist ein deduktives Verfahren, das für Bauträger bei Erwerb/Planung sinnvoll ist, manchmal geht's auch gar nicht anders. Ich weiß also relativ genau, was Du machst, weil ich in meinem Haupterwerb viele Kunden wie Dich habe ... 😉

Hallo MFU73,

dann bin ich ja froh das ich bei unseren Bauvorhaben kein Kunde war sondern Auftraggeber. Das beruhigt mich bei einigen deiner Aussagen dann doch ein wenig. Aber wie gesagt, lassen wir es bleiben, wir kommen da auf keinen gemeinsamen Nenner bezüglich abstrakter Berechnungsmodelle. Ich denke unser Steuerberater, der von Anfang an mit im Boot war, hat da auch gewisse Erfahrungen, und die Zahlen geben uns ja recht.

Zitat von Waermflasche am 27. August 2019, 1:06 Uhr

500 Euro ca., exklusive 360 Euro Tilgung fürs Haus, aber inkl. Versicherungen, Auto und Nebenkosten und allem was sonst noch so anfällt, ich hebe am Anfang des Monats 300 Euro ab (=10 Euro/Tag, das ist für mich immer eine einfache Richtgrösse), das muss dann reichen für alle laufenden Ausgaben, manchmal ist es etwas weniger, manchmal etwas mehr, aber im Schnitt kommt es hin

Hinweis zum Auto:

Um sich nicht unbewust reich zu rechnen, wuerde ich ich beim Auto die Abschreibung, Reparaturen etc mitrechnen. Ein Auto kostet weit mehr als Benzin und Versicherung. Unter 350 Euro pro Monat kommt man realistsch gesehen kaum weg.Der ADAC rechnet fuer einen Citroen C1 mit 15.000 km/Jahr monatliche Kosten von 331 Euro.

Ich habe derzeit kein eigenes Auto, miete aber hin und wieder eines. Da weiss ich bei der Rueckgabe, dass wirklich alle Kosten bezahlt sind. Das lohnt sich bei km-langen, aber zeit-kurze Reisen.

da hast Du natürlich recht und ich hab schon oft eigene Rechnungen zu dem Thema aufgemacht, wobei das Auto bei mir nach 10 Jahren abgeschrieben ist, und ich ohnehin sehr viel ebike fahre. Ich habe bei meinen Autos aber z.b. auch noch nie Inspektion (meine Devise erst zum tüv und dann gezielt reparieren lassen, selbst wenn er durchfällt, oder selbst aktiv werden bei Bedarf) oder Ölwechsel machen lassen, und das seit 25 Jahren nicht, ohne Probleme, ganz ohne Auto geht es leider hier bei mir nicht und mieten ist hier noch keine Alternative.

Wie gesagt sind Versicherung, Steuern und Tanken in den 500 euro mit drin, für Abschreibung (da rechne ich immer 1000 euro im jahr, das auto hat 2009 10800 Euro gekostet neu und ich möchte es noch 5 jahre fahren) und Reparaturen (da hab ich auch 1000 euro im Jahr im Kopf, schön wenn es weniger ist, dieses jahr war noch nix, toitoitoi) könnte man noch 150-200 Euro draufrechnen

Zitat von Energiefuchs am 6. September 2019, 11:57 Uhr

Hallo MFU73,

dann bin ich ja froh das ich bei unseren Bauvorhaben kein Kunde war sondern Auftraggeber.

... !?? Wie willst Du irgendetwas in Auftrag geben und dabei kein Kunde sein? Für Dein BV war mindestens eine Leistung eines meiner Berufskollegen zwingend erforderlich, also bist Du zwangsweise Kunde/Auftraggeber meiner Branche. Wenn ich meine Kundendatei filtern würde, dann würde ich ganz sicher ohne Probleme +100 Kunden finden, die nichts anderes tun als Du.

Insofern weiß ich natürlich, was Leute wie Du tun und ergo auch, wie sie rechnen (müssen) - völlig unabhängig davon, wie Du diese Leute oder Dich benennen willst. Meine Ergänzungen stehen zu deren/Deinen kaufmännischen Überlegungen auch nicht im Widerspruch, wir haben daher eben doch einen gemeinsamen Nenner. Ich verfüge allerdings über Zusatzqualifikationen, die Dein StB mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hat. Ausschließen will ich das nicht, aber das wäre schon ziemlich außergewöhnlich ...

Ich verfüge allerdings über Zusatzqualifikationen, die Dein StB mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht hat. Ausschließen will ich das nicht, aber das wäre schon ziemlich außergewöhnlich ...

Sorry, wir sprechen hier über zwei kleine Einfamilienhäuser auf dem Dorf und nicht von einem Gewerbepark oder einem Einkaufszentrum mit Wohnpark in bester Lage. Was braucht es da bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Immobilie für Zusatzqualifiktationen. Da reicht das rechnen mit den bewährten Formeln doch wohl völlig aus und das bekommt der Steuerberater oder der Bankkaufmann ja wohl im ersten Ausbildungsjahr mit auf den Weg gebracht. Aber wir haben da ja auch verschiedene Ansichten, wie gesagt lassen wir es also besser bleiben.

Zitat von Energiefuchs am 20. September 2019, 13:46 Uhr

Sorry, wir sprechen hier über zwei kleine Einfamilienhäuser auf dem Dorf und nicht von einem Gewerbepark oder einem Einkaufszentrum mit Wohnpark in bester Lage. Was braucht es da bei der Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer Immobilie für Zusatzqualifiktationen. Da reicht das rechnen mit den bewährten Formeln doch wohl völlig aus und das bekommt der Steuerberater oder der Bankkaufmann ja wohl im ersten Ausbildungsjahr mit auf den Weg gebracht.

Klare Fehleinschätzung, denn die Berechungsmethode wird nicht falsch, nur weil es um kleine Beträge oder Dorflage geht. Aber wie gesagt, diese Vorgehens- und Argumentationsweise ist mir wohlbekannt.

Zitat von Peter45 am 18. September 2019, 11:10 Uhr

Hinweis zum Auto:

Um sich nicht unbewust reich zu rechnen, wuerde ich ich beim Auto die Abschreibung, Reparaturen etc mitrechnen. Ein Auto kostet weit mehr als Benzin und Versicherung. Unter 350 Euro pro Monat kommt man realistsch gesehen kaum weg.Der ADAC rechnet fuer einen Citroen C1 mit 15.000 km/Jahr monatliche Kosten von 331 Euro.

Doch, man kann total locker Fahrzeuge betreiben unterhalb dieser Kosten. Dabei sage ich immer, dass die ADAC Werte nicht falsch sind, aber die Randbedingungen sind max. ungünstig. Das liegt fast ausschließlich daran, dass der ADAC diese Fahrzeuge "neu einkauft" zum Listenpreis und diese dann zum Marktpreis wieder verkauft. Auf die meisten Fahrzeuge aber bekommt man einen guten Rabatt (gute 20% auf den C1 z.B.). Dazu kommt, Neuwagen fahren, ist natürlich richtig teuer. Kann man machen, muss man aber nicht.

Meine Fahrzeuge sind immer gut viele Kilometer galaufen, aber z.B. die letzte C-Klasse (2,5 Jahre alt gekauft, 5,5 unverschulderter Totalschaden) ist bei knapp 350€/Monat gelandet und das bei ca. 26tkm/Jahr. Das Fahrzeug meiner Freundin (VW-EcoUP) ist jetzt knapp 6 Jahre alt und lief ca. 17tkm/Jahr. Rechne ich den Fahrzeugpreis (neu) komplett weg, bin ich bei ca. 270€/Monat. Aber der wird auch noch weitere 6 Jahre laufen und dann stehen wir wahrscheinlich irgendwo zwischen 150 und 200€/Monat. Wenn man nicht immer nur Neuwagen fährt, dann ist Autofahren gar nicht so teuer.

Ich glaube, dass dem geringere Wertverlust bei alten Autos mehr Reparaturkosten gegenueberstehen.

Dass du wenige Reperatur- und Unfallkosten hattest ist schoen, aber zum Teil einfach Glueck. Es gibt auch Pechvoegel, die ihr altes Auto fuer viel Geld repariert haben und am naechsten Tag einen Totalschaden verursachen.

Zitat von Peter45 am 23. September 2019, 20:31 Uhr

Ich glaube, dass dem geringere Wertverlust bei alten Autos mehr Reparaturkosten gegenueberstehen.

Dass du wenige Reperatur- und Unfallkosten hattest ist schoen, aber zum Teil einfach Glueck. Es gibt auch Pechvoegel, die ihr altes Auto fuer viel Geld repariert haben und am naechsten Tag einen Totalschaden verursachen.

Das ist Statistik. Man rechnet einfach ein gewisses Risiko des Totalverlusts (selbstverschuldeter Unfall ohne VK, Motorschaden etc.) in die jährlichen Kosten ein. Ich zB fahre ein 7,5 Jahre altes Auto mit ~150Tkm Laufleistung, 18Tkm jährlich. Ich gehe davon aus, dass der Motor auf jeden Fall 250Tkm hält (was nicht ungewöhnlich für die Maschine ist) - wenn meine Fahrleistungen konstant bleiben, wäre das Auto dann 13 Jahre alt. Ab da würde ich den Restwert ermitteln und zB noch mal 5 Jahre/90 Tkm draufsatteln, wenn man das Auto weiter fahren will. Bei linear verteiltem Risiko müsste man dann also ca. 15-20% des Restwertes zusätzlich zum normalen Wertverlust jährlich zurücklegen, um das Risiko des Totalverlusts auszugleichen.

In aller Regel sollte man sich trennen, wenn die jährlichen oder absoluten Reparaturkosten eines unversicherten Einzelschadens den Wert des KFZ übersteigen - was relativ schnell passieren kann. Zumindest ist das ein Punkt, an dem man intensiv über Alternativen nachdenken sollte.

Hallo liebe Frugalisten,

ich finde den Thread toll und habe mir auch schon vor längerem mal aufgelistet, was ich für mein Leben verbrauche. Aufs Jahr gerechnet kommen folgende Summen raus:

private Krankenversicherung 3.180 €
Haftpflicht 420 €
Arztkosten 300 €
Lebensmittel 3.560 €
Kleidung 455 €
KFZ-Versicherung 350 €
KFZ-Steuer + Wartung 450 €
Neuanschaffung eines PKW (Abschreibung) 1.714 €
Grundsteuer für Immobilie 610 €
Gas, Wasser, Strom 2.150 €
Renovierungen und Rücklage für Immobilie 3.300 €
Haus und Garten 700 €
Gebäude- und Hausratversicherung 680 €
PC+Peripherie (Rücklage für Neuanschaffungen) 563 €
Auswärts Essen und Fastfood 468 €
Telefon/Internet 576 €
Rundfunkgebühr + Netflix 355 €
Smartphone (Rücklage für Neuanschaffung) 117 €
PC Spiele 840 €
sonstiger Konsum (Amazon) 480 €
Gebühren (Konto, Trading etc.) 500 €
Sonstiges 244 €
Summe 22.012 €

Mit somit 1.834 € monatlich sicherlich kein frugaler Lebensstil, allerdings ist das die IST Aufnahme der Vergangenheit und es sind alle Kosten miteingeflossen inklusive Rücklagen für Neuanschaffungen.

Beschränke ich mich künftig auf Fixkosten und kaufe zb kein neues Auto mehr, dann ändert sich der Betrag deutlich auf nur noch knapp 1.300 € monatlich.

Auffällig teure Positionen aus meiner Sicht:

private Krankenversicherung: da ich verbeamtet bin, macht es aber keinen Sinn in eine gesetzliche Versicherung zuwechseln. Diese wäre bei meinem Einkommen vergleichbar teuer wie die private. (Ergänzung: sollte ich aus dem aktiven Dienst ausscheiden und weiter meine private Krankenversicherung behalten wollen, würde diese nochmal deutlich teurer).

PKW: brauche ich allerdings als Pendler und will ich nicht drauf verzichten

Privatvergnügen wie Spiele und co: Werde ich künftig mehr dran sparen, aber da es meine Haupt-Freizeitbeschäftigung ist, kein sehr großer Spar-Wille.

Alle Kosten rund ums Haus: habe ich hoch angesetzt, allerdings weiß ich dass die Sanierung elementarer Gebäudeteile wie dem Dach auch gerne 10.000 € kosten kann. Insofern ist hier eine Rücklage auch nötig.

Ich komme für mich zum Schluss dass ich für meine finanzielle Unabhängigkeit je nachdem wie sparsam ich lebe ca. zwischen 1500 und 1850 € im Monat benötige. Das wären bei 4% Regel und dem 25-fachen meiner jährlichen Ausgaben ein Vermögen um die 400.000 bis 550.000 €. Praktisch vielleicht auch weniger soweit ich mich als Beamter später mit einer Mindestpension über Wasser halten kann.

Anregungen und Kritik herzlich willkommen!

LG

Andreas

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