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Endlich Frei Sein mit 40

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Ich würde dir raten das Geld grösstenteils aus Kryptos rauszuziehen, ich war mal in einer ähnlichen Situation und hab alles wieder verspielt, weil ich mir nichts sagen lassen wollte (man fühlt sich quasi allmächtig), danach folgten dann 20 Jahre harte Arbeit bis ich das Geld wieder drin hatte...

Zitat von Silberberstreif am 26. November 2021, 0:30 Uhr

Ich würde dir raten das Geld grösstenteils aus Kryptos rauszuziehen, ich war mal in einer ähnlichen Situation und hab alles wieder verspielt, weil ich mir nichts sagen lassen wollte (man fühlt sich quasi allmächtig), danach folgten dann 20 Jahre harte Arbeit bis ich das Geld wieder drin hatte...

Schau mal, wenn der TE sich vor zwei Jahren bereits hier angemeldet hätte und Du vor zwei Jahren schon hier gewesen wärst, hättest Du ihm aller Voraussicht nach den gleichen Rat gegeben. Hätte er ihn befolgt und damals alle Kryptos verkauft (und in sichere Anlagen gesteckt), müsste er jetzt vermutlich noch 20 Jahre hart arbeiten gehen, um auf den derzeitigen Stand seines Vermögens zu kommen. Kurios, oder? 😉

Ich halte zwar auch Kryptos, aber eben unter 5% des Gesamtvermögens. Ich habe weiter vorn ja versucht, so eine Art "schrittweise Ausstiegsstrategie" zu skizzieren, auch weil ich die Risiken von Kryptos doch etwas anders einschätze als der TE. Aber ich halte ja auch fast 90% des Vermögens in Immobilien. Mit Blick auf die ganze Blasendiskussion könnte da auch jemand auf die Idee kommen, mit den Tipp zum Ausstieg zu geben.

Also wenn ich es richtig verstanden habe liegt das derzeitige verfügbare Vermögen (gebunden in die verschiedenen Assets) bei etwa 500.000,-.

Damit läßt sich in der Tat mit 40 locker bereits aufhören zu arbeiten. Das Geheimnis liegt hier natürlich gar nicht im weiteren Einkommen sondern in den Ausgaben. Anders ausgedrückt heißt die goldene Regel der Asketen (oder auch Frugalisten):

Was ich nicht ausgebe, muß ich gar nicht erst (anstrengend und versteuert) verdienen.

Die Gewichtung bei den Kryptocoins finde ich persönlich zu hoch aber nehmen wir uns doch einfach mal die Strategien derer vor, die schon eine oder mehrere Nullen mehr am Vermögen haben, das kann man nämlich mit kleineren Summen (obwohl ich 0,5 Mio schon für sehr ordentlich halte) ebenso handhaben:

Es ist in diesem Falle gar nicht mehr wichtig, auf Teufel komm raus Outperformance zu erzielen, man ist ja bereits reich, vielmehr kommt es hier (je mehr da ist umso mehr gilt das) auf Sicherheit bei der Vermögenserhaltung an.

Nun bin ich selbst ein Kombinationsfreak, also entscheide mich nie zwischen irgendwelchen Dingen sondern versuche, immer das Beste zu nehmen und zu kombinieren. In Geldfragen heißt das, Sicherheit mit Performance einfach zu verbinden. Da gibt es einen ganz schlauen Kopf namens Dr Beck (ist auch glaube hier im Forum zu finden), der mittlerweile einen Fond hat, der an die Renditen der Weltwirtschaft gekoppelt ist, in Krisenzeiten mit steter Cashreserve reagiert und aufstockt und so sicherlich stabile Renditen von 6 bis 10% erwirtschaften wird. Da kann man schnell sehen, daß wenn Du nur 1/3 des bereits vorhandenen Vermögens da anlegst, bereits die benötigten 15.000 p.A. (Brutto) da herbekommst und bei der Hälfte entsprechend mehr.

Mit der anderen noch verfügbaren Hälfte kannst Du locker spekulieren oder auch sogar mit einem Teil richtig herumzocken, also z.B. im Kryptomarkt, allerdings sollte man das hierbei nicht wirklich übertreiben. Machen wir es konkret mit Verfügbaren 500.000,-, was natürlich nur meine persönliche Meinung ist wie ich es machen würde:

200.000,- in den MSCI World bzw. Becks GP0-Fond (AT0000A2B4T3) mit im Grunde "sicheren" 8% ++

Weitere 100.000,- gut diversifiziert in Einzelaktien z.B. von Zukunftsbranchen im Bereich "Grüner Energien" oder sonstige "Digitalisierung" und/oder auch Rohstoffe wie Minen, Produzenten verschiedener Materialien die auch weiterhin gut performen werden.

100.000,- in physisches Edelmetall und dann sogar 50/50 Gold und Silber als felsenfeste Sicherheit für schwere Krisen.

100.000,- in ein Zockerdepot, wo man auch mal wenigstens die Hälfte in Kryptos setzen kann und hier auch mit einem guten Griff soviel Rendite erzielt, daß die Frau auch aufhören kann.  😎

Immobilien sollten keine Option sein, das ist nur ein Renditegrab, vor allem wenn es längerfristig finanziert ist.

 

 

Zitat von Freigeistist am 19. Dezember 2021, 18:30 Uhr

In Geldfragen heißt das, Sicherheit mit Performance einfach zu verbinden. Da gibt es einen ganz schlauen Kopf namens Dr Beck (ist auch glaube hier im Forum zu finden), der mittlerweile einen Fond hat, der an die Renditen der Weltwirtschaft gekoppelt ist, in Krisenzeiten mit steter Cashreserve reagiert und aufstockt und so sicherlich stabile Renditen von 6 bis 10% erwirtschaften wird. Da kann man schnell sehen, daß wenn Du nur 1/3 des bereits vorhandenen Vermögens da anlegst, bereits die benötigten 15.000 p.A. (Brutto) da herbekommst und bei der Hälfte entsprechend mehr.

Das ist so gefährlicher Unsinn, dass ich das hier nicht unkommentiert stehen lassen kann.

Rendite lässt sich immer nur durch Eingehen von Risiken erzielen, deshalb lässt sich Sicherheit und Performance eben nicht "einfach kombinieren".

Auch der Fonds von Dr. Beck ist keine Wunderwaffe, der diese Marktgesetze einfach aushebeln kann. Im schlechtesten Fall ist er einfach nur teuer, ohne wirklichen Mehrwert gegenüber einem simplen Weltportfolio:

https://www.finanzen-erklaert.de/asset-allokation-strategie-vs-buy-and-hold

Eine Entnahmerate von 6-10 % ist für jemanden, der mit 40 in Rente gehen will, extrem aggressiv und führt mit hoher Wahrscheinlichkeit in die vorzeitige Pleite.

"Auch der Fonds von Dr. Beck ist keine Wunderwaffe, der diese Marktgesetze einfach aushebeln kann."

Den Anspruch hat er auch gar nicht. Der Ansatz ist einfach, seine Renditen an das Wachstum der Weltwirtschaft insgesamt zu koppeln, also zunächst nichts anderes, was jahrhundertealte sogenannte Family-Offices auch machen. Im Grunde ist das gar nichts anderes als Inflationsausgleich, also sozusagen Null Rendite, allerdings mit Vermögenserhalt.

Beck geht allerdings eine Schritt weiter und "zockt" sozusagen mit einem Fünftel, hat also 20% Cashreserve, die er bei den Krisen gut einsetzen kann. Das ist recht neu und der heutgen schnellebigen Zeit geschuldet. Im Grunde macht er damit die im Gegensatz dazu sündhaft teuren Family-Offices überflüssig.

Wenn das "gefährlicher Unsinn" ist (ich schrieb oben auch von guter Diversifizierung insgesamt), was sind dann Immobilien ? Können wir mal in paar Jahren gerne vergleichen.  👀

Zitat von Freigeistist am 19. Dezember 2021, 19:53 Uhr

"Auch der Fonds von Dr. Beck ist keine Wunderwaffe, der diese Marktgesetze einfach aushebeln kann."

Den Anspruch hat er auch gar nicht. Der Ansatz ist einfach, seine Renditen an das Wachstum der Weltwirtschaft insgesamt zu koppeln, also zunächst nichts anderes, was jahrhundertealte sogenannte Family-Offices auch machen. Im Grunde ist das gar nichts anderes als Inflationsausgleich, also sozusagen Null Rendite, allerdings mit Vermögenserhalt.

Beck geht allerdings eine Schritt weiter und "zockt" sozusagen mit einem Fünftel, hat also 20% Cashreserve, die er bei den Krisen gut einsetzen kann. Das ist recht neu und der heutgen schnellebigen Zeit geschuldet. Im Grunde macht er damit die im Gegensatz dazu sündhaft teuren Family-Offices überflüssig.

Wenn das "gefährlicher Unsinn" ist (ich schrieb oben auch von guter Diversifizierung insgesamt), was sind dann Immobilien ? Können wir mal in paar Jahren gerne vergleichen.  👀

Also jemand soll Dr. Beck stolze 1,25% Managementgebühr in den Rachen werfen, damit dieser mit 20% des Kapitals Markettiming versucht, welches statistisch praktisch keinem Fondsmanager dauerhaft gelingt?

Ein Fonds, der im Vergleich zu anderen ähnlichen passiven Fonds sogar underperformt hat? Der Beck Fonds hat z.B. gegenüber dem Lyxor MSCI All Country World ETF über 5% innerhalb des letzten Jahres underperformt!

Dann empfiehlst du Grüner Energien und Digitalisierung? Das erinnert mich an die Empfehlungen um die Jahrtausendwende. Damals lautete der heißeste Tipp: Internetaktien (die dann 2002 zusammenbrachen) und der zweitbeste Tipp waren Immobilienaktien (die 2008 implodierten). Das beste Beispiel für die Gefahr solcher Sektorwetten.

Gold und Silber kann man gewiss beimischen. Ob das eine "Sicherheit" darstellt bleibt zu bezweifeln da Silber als Industriemetall oft gerade in Krise sinkender Produktivität Wert verliert und Gold mangels guter Rendite auch keinen Platz über 10% im Depot verdient hat.

Zu einem Zockerdepot von 100.000 € und damit einem 1/4 des gesamten Depots traue ich mich da fast nichts zu sagen. Manche haben durch Kryptos und die Aktienralley in kurzer Zeit ihr Depot vervielfacht und sehe es scheinbar locker mit diesen dicken Gewinnen zu zocken.

Es hat eine gewisse Ironie, dass du zu Beginn deiner Empfehlung erstmal "Sicherheit bei der Vermögenserhaltung" betonst und dann aktive (schlechte!) Aktienfonds, Sektorwetten, Kryptos und co. empfiehlst. Also alles, was eher auf eine Outperformance setzen und eben nicht nur auf einen Inflationsausgleich oder auf eine halbwegs sichere Indexrendite.

Moin @freigeistis

Wenn das "gefährlicher Unsinn" ist (ich schrieb oben auch von guter Diversifizierung insgesamt), was sind dann Immobilien ? Können wir mal in paar Jahren gerne vergleichen.  👀

 

Der Nachteil an Immobilien ist, dass sie teuer sind. Man kann nicht mal eben einen Sparplan machen und monatlich 800€ anlegen und auch mit 10.000 oder 100.000€ kommt man nicht weit. Man muss also entweder recht viel Kapital haben und investieren ( und wer hat das schon so liegen?!) oder irgendwo betteln gehen um einen Kredit zu bekommen. Das macht viel Arbeit und Mühe, verlangt nach einem Konzept und klappt eben auch nicht bei jedem und in der gewünschten Größenordnung.

Sind diese Voraussetzungen aber gegeben, dann muss man nicht wie bei Aktien raten was wohl passieren wird sondern kann bei geschickter Auswahl der Bestandsimmobilie oder eines Neubaus sehr viel mitbestimmen wie sich das ganze künftig entwickeln wird. Bei einem Neubau kann ich z.b. die Größe der Wohneinheiten bestimmen, die Ausstattung, Lage, besondere Annehmlichkeiten. Ich kann Infos zu vergleichbaren Objekten einholen und somit ein Gesamtkonzept erstellen. Ich kann die Kosten im Voraus bis auf plus minus 3-5 % genau ermitteln und über Fremdkapital kann ich meine Rendite bei derzeitigem Zinsniveau auch noch stark hebeln. Ich kann künftige Szenarien gut kalkulieren ( Zinsanstieg, Inflation, Mietpreisentwicklung ) und somit meine Rendite ganz gut festlegen und mit diversen Entwicklungsszenarien in großen Teilen vorauskalkulierten.

Was man auch nicht so eben nicht kann ist "nachmachen" was andere tun. Jedes Projekt ist individuell und man muss sich selbst Gedanken machen und einbringen oder es eben lassen - einen MSCI World kaufen hingegen kann jeder Dümmling.

In meinem Fall ist es so, dass die Rendite auf mein eingesetztes Eigenkapital  für die nächsten 10 Jahre der Zinsfestschreibung vor Steuer knapp über 30% beträgt. Sozusagen "Dividenden". Dazu kommen noch Wertsteigerung und Mieterhöhungen. Finanziert habe ich zu 0,75%. Wenn in 10 Jahren die Anchlussfinanzierung nicht über 4% liegt dann kann ich diese Rendite eine weitere Zinsbindungsphase weiterfahren, bis 6% Zins wäre es noch kostendeckend, dann hätte ich "nur" den Wertzuwachs als Gewinn. Vier Jahre lang ist die "Ausschüttungsrendite" zudem steuerfrei und wirkt sich noch steuersenkend auf meine anderen Einkünfte aus.

Und jetzt mach das mal so zuverlässig und kalkulierbar mit ner Aktie oder selbst einem ETF. Letzterer ist zwar ebenfalls relativ stabil, kommt aber keinesfalls an die Renditechancen einer finanzierungsgehebelten Immo heran. Klar kann man auch mit Immobilien sich ruinieren - aber dann hat man eben vorher zu knapp bemessen und den Hals nicht voll bekommen können. Nicht jedes Objekt kann sich rentieren, es braucht Geduld, Zeit, Kaufkraft, Intelligenz, Mut, Fachwissen und ggf. fähige Fachplaner die einem zur Seite stehen ( und auch Geld kosten schon bevor es überhaupt los geht ).

 

VG

Solche geduldigen und ausführliche Antworten zur sachlichen Klärung sind ein Qualitätsmerkmal dieses Forums. Danke Andreas900 und Frugi85.

Ich hoffe nicht dass es sich bei Freigeistist nicht einfach nur um einen Troll handelt, der sich die Hände reibt, weil er für Unruhe mit Unsinn sorgen kann. Das wäre schade in Sachen Wertschätzung gegenüber all denen die ernsthaft Wissen und Meinung vermitteln wollen.

Zitat von Frugi85 am 20. Dezember 2021, 1:30 Uhr

Moin @freigeistis

Wenn das "gefährlicher Unsinn" ist (ich schrieb oben auch von guter Diversifizierung insgesamt), was sind dann Immobilien ? Können wir mal in paar Jahren gerne vergleichen.  👀

Und jetzt mach das mal so zuverlässig und kalkulierbar mit ner Aktie oder selbst einem ETF. Letzterer ist zwar ebenfalls relativ stabil, kommt aber keinesfalls an die Renditechancen einer finanzierungsgehebelten Immo heran. Klar kann man auch mit Immobilien sich ruinieren - aber dann hat man eben vorher zu knapp bemessen und den Hals nicht voll bekommen können. Nicht jedes Objekt kann sich rentieren, es braucht Geduld, Zeit, Kaufkraft, Intelligenz, Mut, Fachwissen und ggf. fähige Fachplaner die einem zur Seite stehen ( und auch Geld kosten schon bevor es überhaupt los geht ).

Genau das ist der Knackpunkt an Immobilien VS Aktien. Immobilien kann man relativ gut hebeln. Liegen die Zinsen langfristig unter der Nettorendite, ist das praktische eine geschenkte Rendite.

Wobei darauf hinzuweisen ist, dass sich auch Immobilienkonzerne gerne verschulden. Vonovia hat derzeit eine Verschuldungsquote von 159%. Sprich: Auch beim Kauf von Immobilienaktien profitiert man von dem Fremdkapitalhebel.

Um die Rendite von Vonovia zu schlagen, muss man also sich also relativ hoch verschulden und relativ gut mit Immobilien wirtschaften - was vielen Privatanlegern nicht gelingt.

Immobilien -in welcher Form auch immer- gehören aber ins Depot. Seien es eigene Objekte, Aktien oder Fonds. Es wäre fahrlässig von Sicherheit zu sprechen und die Assetklasse der Immobilien komplett raus zu lassen.

 

Zitat von Andreas900 am 20. Dezember 2021, 13:59 Uhr

 

Um die Rendite von Vonovia zu schlagen, muss man also sich also relativ hoch verschulden und relativ gut mit Immobilien wirtschaften - was vielen Privatanlegern nicht gelingt.

Immobilien -in welcher Form auch immer- gehören aber ins Depot. Seien es eigene Objekte, Aktien oder Fonds. Es wäre fahrlässig von Sicherheit zu sprechen und die Assetklasse der Immobilien komplett raus zu lassen.

 

...und während der Finanzkrise konnte man dann auch gut sehen, wie so ein starker Leverage dann in die andere Richtung ausschlagen kann. Bei vielen Aktien aus dem Immosektor ging es dann auf einmal dramatisch runter

"Ich hoffe nicht dass es sich bei Freigeistist nicht einfach nur um einen Troll handelt,.........."

Kommt darauf an, was man darunter versteht. Ich kann mir jedenfalls längst eine eigene Meinung -vor allem in finanziellen Dingen- leisten, auch wenn sich die komplette und anscheinend weitgehend andersmeinende Forenmeute auf mich stürzt, ist mir völlig egal.

Habe ja schließlich auch nur den TE seine Fragen aus meiner Sicht beantwortet, muß auch niemand nachmachen. Wer bei Beck´s GPO z.B. von Unterperformance spricht, hat es einfach nicht verstanden, mir aber auch egal, dann spielt´s doch weiterhin den langfristigen ETF-Sparplanplebs und werdet dann von der Politik später genauso gebürstet wie die heutogen Betriebsrentner und Kapitalsparer der letzten 30 Jahre, die immer auch an einen steten sicheren Vermögensaufbau glaubten. In Wahrheit ist bei derart Langfristerei niemals wirklich der reale Inflationsausgleich drin, dazu dürfte man aber nicht zu vergeßlich und vor allem unehrlich zu sich selbst sein.

Das ich selbst auch mit etwa 10.000 bis 15.000 im Jahr auskomme, brachte mich eigentlich hierher, aber offenkundig sind hier mehrheitlich nur superschlaue Fastmillionäre vertreten, die allerdings trotzdem noch merkwürdigerweise langfristig arbeiten müssen. Ich nicht, aufgrund der Coronasituaton bin ich mit physischer Arbeit (habe ja einen kleinen Handwerksbetrieb) erstmal ganz ausgestiegen, also muß ich mit paar Zehntausendern im, wie ich es nenne "Zockerdepot" als einen Teil der ganzen Finanzplanung,  eben da mein Einkommen herholen. Mit über 20 Jahren Börsenerfahrung sollte das auch kein Problem sein und wer nur ängstlich ist, sollte es lieber ganz sein lassen.

Mal sehen, wer mit den langfristigen schöngeistigen Rechnungen -wie oben bei den Immobilien- (ohne Inflation und sonstige gesellschaftliche Verwerfungen überhaupt nur zu bedenken) in 10 Jahren noch dabei ist. Ich habe mit den physischen Edelmetallen als Sicherheit hinterlegt und als Währung der letzten Instanz jedenfalls das Polster, um mir die Spielchen mit Einzelaktien jetzt angstfrei leisten zu können. Schöne Feiertage  😎

Zitat von FreiSein am 10. September 2021, 20:39 Uhr

Mein derzeitiges Vermögen beträgt ca. 400.000 Euro (100k Bar, 100k Gold, 200k Crypto)  (Ich habe keine Schulden oder Kredite)

 

Das finde ich ziemlich spektakulär, denn Du hast 100% Deines Vermögens so angelegt, dass es keinerlei Rendite erwirtschaften kann.

Die Entnahme müsste also rein aus der Wertsteigerung kommen.

Bei Bargeld geht das nur mittels Deflation, das ist dauerhaft in der nötigen Höhe noch nie dagewesen.

Gold hat den Wert, den man ihm zugesteht. Das hat jetzt sehr lange funktioniert und liefert grob einen Inflationsausgleich, aber nicht mehr. Leider mit brutaler Volatilität über Jahrzehnte hinweg.

Krypto ist das selbe wie Gold oder Kaurimuscheln oder Glasperlen. Der Wert steigt solange, wie es mehr Idioten gibt, die noch mehr bezahlen wollen. Bei Gold geht das schon sehr lange gut, das liegt ab er auch daran, dass man Gold nicht einfach so ersetzen kann, die geeigneten Optionen im Periodensysteme der Elemente sind sehr stark begrenzt.

Ein Bitcoin hat keinerlei praktischen Nutzen (als Geldmittel sind BTC vollkommen untauglich), die Erwartungshaltung muss also zwangsläufig sein, dass Leute einem Bitcoin dauerhaft immer noch mehr und noch mehr Wert zuschreiben. Vielleicht geht das noch 100 Jahre so weiter? Ich weiß es halt auch nicht.

Mein Vorschlag wäre einen (großen) Teil des Vermögens so anzulegen, dass es tatsächlich eine Rendite erwirtschaftet, statt auf Jahrzehnte auf den "greater fool" zu hoffen und folglich mit dem eigenen Geld etwas kaufen, was ganz real Wertschöpfung schafft. Das können z.B. Immobilien sein oder Aktien als Beteiligung an Unternehmen. Irgendwann vielleicht auch mal wieder Anleihen.

Wenn Du ein 400k Depot mit 200k in Kryptos aushälst, wo es nicht so selten ist, dass man an einem Tag Geld im Wert eines Autos dazu gewinnt oder auch verliert, dann bist Du für die Aktienmärkte eh schon sehr gut gestählt. Breit diversifiziert ist dort die Volatilität immer noch hoch, aber nicht mal ansatzweise vergleichbar zu dem, was bei den Kryptos so abgeht.

MfG

Zitat von Freigeistist am 20. Dezember 2021, 15:02 Uhr

aber offenkundig sind hier mehrheitlich nur superschlaue Fastmillionäre vertreten, die allerdings trotzdem noch merkwürdigerweise langfristig arbeiten müssen. Ich nicht,

...blabla...

Zitat von Privatier am 11. September 2021, 10:59 Uhr
Zitat von FreiSein am 10. September 2021, 23:20 Uhr

Was nach 67 ist? Mir reicht es abgesichert zu sein, notfalls falle ich in die Grundsicherung. Ist mir auch egal,

Das ist ja ein super Plan. Vielleicht gibt es die bis dahin gar nicht mehr? Aber wenn dir Zeit so wichtig ist, dann gib doch dein Geld aus oder spende es und beantrage Hart IV?

Im Gegensatz zur Grundsicherung erwartet der Staat von ALG II Beziehern, dass sich sich aktiv und sehr intensiv bemühen, wieder eine Erwerbsarbeit zu finden. Gerade das ist ja nicht das Ziel und aus ALG II heraus einen Job zu finden, der bei 20h/Woche 2.200€ netto abwirft ist sicherlich auch sehr ungewöhnlich.

Von daher verstehe ich Deinen Beitrag nicht.

Zitat von Freigeistist am 19. Dezember 2021, 18:30 Uhr

Also wenn ich es richtig verstanden habe liegt das derzeitige verfügbare Vermögen (gebunden in die verschiedenen Assets) bei etwa 500.000,-.

Damit läßt sich in der Tat mit 40 locker bereits aufhören zu arbeiten. Das Geheimnis liegt hier natürlich gar nicht im weiteren Einkommen sondern in den Ausgaben.

Falls man in Partnerschaft oder Ehe lebt hängt es auch stark von der zweiten Person ab, ob die den eigenen Lebensstil toleriert/akzeptiert oder möglicherweise auch genauso tickt.

Wenn nicht wird es schwierig, sowohl beim Geld als natürlich auch bei der Freizeit.

Deine Frau sieht das scheinbar entspannt?

Ich finde übrigens Deine Situation mit 400k€ liquidem Vermögen und 2200€ netto für eine 20h-Woche im Alter von 40 schon ziemlich cool, was das Geld zu Arbeit Verhältnis betrifft. Ich würde sagen top 1% zum Thema "Freiheit" in diesem Land und in dieser Altersgruppe. (mag sein, dass es -theoretisch- ein paar mehr gibt, aber die arbeiten trotzdem dann 40h+ pro Woche)

 

Moin zusammen,

@freigeistist :

Ich kann mir jedenfalls längst eine eigene Meinung -vor allem in finanziellen Dingen- leisten, auch wenn sich die komplette und anscheinend weitgehend andersmeinende Forenmeute auf mich stürzt, ist mir völlig egal.

Das ist doch in Ordnung, wir treffen hier ja zusammen um zu fachsimpeln und uns auszutauschen, Wissen zur Verfügung zu stellen und selbst auch noch etwas zu lernen oder eigene Standpunkte in Teilen vielleicht auch nochmal zu überdenken.

Ich finde übrigens Deine Situation mit 400k€ liquidem Vermögen und 2200€ netto für eine 20h-Woche im Alter von 40 schon ziemlich cool, was das Geld zu Arbeit Verhältnis betrifft. Ich würde sagen top 1% zum Thema "Freiheit" in diesem Land und in dieser Altersgruppe. (mag sein, dass es -theoretisch- ein paar mehr gibt, aber die arbeiten trotzdem dann 40h+ pro Woche)

So siehts aus, kann ich nur beipflichten, wird bei mir mit 40 ( also in vier Jahren ) ähnlich aussehen. Wenn der Aktienmarkt mir keine aufs Maul haut dann werde auch ich mit 40 knapp 400.000€ im Depot und ebenfalls um die 2500€ Netto bei ziemlich genau dem gleichen zeitlichen Gesamtaufwand (ggf. ein wenig mehr) haben.

Jetzt kommt der Teil mit dem "ABER"

Das ich selbst auch mit etwa 10.000 bis 15.000 im Jahr auskomme, brachte mich eigentlich hierher, aber offenkundig sind hier mehrheitlich nur superschlaue Fastmillionäre vertreten, die allerdings trotzdem noch merkwürdigerweise langfristig arbeiten müssen. Ich nicht, aufgrund der Coronasituaton bin ich mit physischer Arbeit (habe ja einen kleinen Handwerksbetrieb) erstmal ganz ausgestiegen, also muß ich mit paar Zehntausendern im, wie ich es nenne "Zockerdepot" als einen Teil der ganzen Finanzplanung,  eben da mein Einkommen herholen. Mit über 20 Jahren Börsenerfahrung sollte das auch kein Problem sein und wer nur ängstlich ist, sollte es lieber ganz sein lassen.

Ich denke auch, dass der Durchschnitts-IQ hier im Forum deutlich über dem bundesdeutschen Mittel liegt. Mit Intelligenz weniger gut bestückte Menschen sind meist nicht in der Lage all die Komplexität und die verschiedenen Ansätze, Probleme zu verstehen und Lösungensoptionen auszuarbeiten, zu reflektieren und auch überhaupt sich von der Masse abzuheben - machen wir uns da nichts vor. Wir sind dahingehend überwiegend privilegiert.

Nun bin auch ich so ein "supeschlauer Fastmillionär", zumindest auf dem Papier - das alleine bringt einen aber auch nicht immer weiter. Ein Bekannter von mir hat vor ein paar Jahren in Thüringen eine Burg geerbt - Wert: mehrere Millionen Euro. Ist dran pleite gegangen da er die Nebenkosten nicht tragen konnte und sich zeitnah kein Käufer fand und er anfangs nicht unter Wert verkaufen wollte. Da stand dann irgendwann der Gerichtsvollzieher beim Millionär vor der Tür - blöde gelaufen. Letztlich kam er Plusminus Null aus der Nummer raus.

Buchwerte haben mit der Praxis oft wenig zu tun. Ich nehme gerne meine eigene Situation als Beispiel- einfach weil ich sie bis ins kleinste Detail kenne - nicht weil ich mich selbstbeweihräuchern und in den Vordergrund stellen möchte 😉

Da haben wir mein eigenes Wohnhaus mit rund 600.000€ samt Nebengelass. Ist gebundenes Kapital, komme ich nicht dran - außer ich verkaufe es. Da ich einen teil aber auch vermiete und somit Nebenkosten gedeckt sind und ich ohnehin irgendwo wohnen muss lasse ich das mit dem Verkauf. Selbst wenn es zwei Millionen wert wäre brächte mir das nichts. Es ist nur eine Zahl in irgendeiner Liste aus Besitztümern. Kann ich mir also nichts von kaufen und auch nicht von leben (aber immerhin drin leben).

Dann ein über die letzten beiden Jahre errichtetes Mehrfamilienhaus. Tolle Sache. Wert rund 2 Millionen, Baukosten inkl. Grundstück rund 1,4 Millionen. die 600.000€ Differenz sind wieder nur ein Buchwert. Bei verkauf würde die Steuer den Mehrwert quasi auffressen - muss also noch mindestens zehn Jahre warten damit das was positives ergibt. Bringt also auch kein Cash.

Somit also bis jetzt schon gute 1,2 Millionen langfristig nicht greifbares Geld - aber es wirft "Dividenden ab". So gelangen in den nächsten drei Jahren knapp 250.000€ steuerfrei ins Depot.

 

Mal sehen, wer mit den langfristigen schöngeistigen Rechnungen -wie oben bei den Immobilien- (ohne Inflation und sonstige gesellschaftliche Verwerfungen überhaupt nur zu bedenken) in 10 Jahren noch dabei ist.

Da können wir uns bereits in zwei Jahren unterhalten denn dann habe ich mein eingesetztes Eigenkapital bereits zurück. Anschließend muss ich nur noch, im schlimmsten Fall kostenneutral, fremdes Geld zurückzahlen. Bitte sage mir, was da schief gehen soll. Das ganze ist selbst dann noch kostendeckend wenn 8 der 12 Wohnungen leer stehen.

Wie ich bereits in meinem letzten Post versucht habe anzuschneiden, ist nicht jede Immobilie so ein Volltreffer. Um da nicht in die Falle zu tappen braucht man eben die von dir bereits angesprochene "Superschläue" 😎

Sicherlich kann man im Immobiliensektor viel verkehrt machen - das kann man aber in jedem Bereich als Laie. Dir als Handwerker sollte das bewusst sein, schließlich lebst du davon dass du bestimmte Dinge durch Erfahrung und Fachverstand deutlich besser, effizienter und schneller erledigen kannst als andere und schlägst auch sicherlich nicht selten die Hände über dem Kopf zusammen wenn du mitbekommst was so mancher selbstbewusste Bänder, Chirurg oder Friseur der Meinung ist auf dem Bau alles zu können 😉

die allerdings trotzdem noch merkwürdigerweise langfristig arbeiten müssen...

Leider ist es auf der Kehrseite so, dass es mir in ein paar Jahren wenn ich mit der Tilgung beginne und die Abschreibung gelaufen ist, prinzipiell ein wenig so geht wie dem Kollegen mit der Burg. Durch hohe Mieteinnahmen (die nach Steuer direkt der Tilgung zufließen) würde ich monatlich gute 750€ alleine an Krankenversicherung zahlen müssen. Ein 451€ Job hingegen sichert mich sozial ab, sammelt Rentenzeiten und bringt 400€ Netto. In Summe - 1200€ haben oder nicht haben. Das entspricht einer Differenz in der Größenordnung deines Jahresbudgets (10-15K wie du sagtest). Wie machst du das als selbstständiger mit der KV?

Der Eine Tage Arbeit die Woche machst mir auch nicht wirklich was aus. Die Differenz betrachtet ergibt das eine Ersparnis von Netto umgerechnet gut 40€ pro Stunde obwohl ich nur 15 Brutto verdiene 😉

Zudem ist es in meinem Fall auch noch so dass ich eine weitere nicht berufstätige Person mit versorge und potenziell auch noch ein oder zwei weitere "Minimenschen" dazu kommen. Mit dem Hintergedanken dich im schlimmsten fall auf das Existenzminimum fallen lassen zu können und durch frugale Lebensweise dann auch gut damit zurecht zu kommen funktioniert dann nicht mehr und so ist ein wenig mehr Sicherheit doch angebracht. Wäre ich nur auf mich allein gestellt, so hätte ich wohl in absehbarer zeit noch nichtmal mehr eine eigene Wohnung sondern nur noch ein WG Zimmer oder würde die Sommermonate oder auch ganzjährig in meinem Weltreisemobil wohnen.

In 10-15 Jahren sieht alles wieder ganz anders aus und ich habe viel mehr finanzielle Optionen, auch einen teil der Wohnungen zu CASH machen zu können. Derzeit ist jedoch noch alles recht steif und unflexibel - trotz des tollen Status eines Buchwertmillionärs.

 

VG

 

 

 

Zitat von Cepha am 20. Dezember 2021, 15:30 Uhr
Zitat von FreiSein am 10. September 2021, 20:39 Uhr

Mein derzeitiges Vermögen beträgt ca. 400.000 Euro (100k Bar, 100k Gold, 200k Crypto)  (Ich habe keine Schulden ...

Krypto ist das selbe wie Gold oder Kaurimuscheln oder Glasperlen. ...

der einzige nach meinem Befinden passende Vergleich sind Tulpenzwiebeln ...

ging auch einige Jahr sehr gut - und dann musste man SEHR SCHNELL aus dem engen Markt raus!

Zitat von Cepha am 20. Dezember 2021, 16:16 Uhr

Im Gegensatz zur Grundsicherung erwartet der Staat von ALG II Beziehern, dass sich sich aktiv und sehr intensiv bemühen, wieder eine Erwerbsarbeit zu finden. ...

das ist die Theorie

in der Praxis gibt es aber wohl einen guten Anteil an ALG II-Beziehern, die sich darin dauerhaft "einrichten" konnten ...

(halt mit einigen Einschränkungen in Sachen Reisefreiheit usw.)

Aus etwas mehr als einem Jahr ALG2 Erfahrung kann ich bestätigen dass man nicht am Hungertuch nagt und auch sonst gut klar kommt wenn man in der Lage ist sich entsprechend anzupassen. Den einen oder anderen Euro "findet" man dann doch noch irgendwo - aber es sind eben keine großen Sprünge drin. Studenten und Azubis haben auch nicht mehr bzw. tendenziell eher weniger. Zudem hat man viel Zeit die man einsetzen kann um Geld zu sparen indem man vieles selbst macht...

Ich hoffe auf eine zeitnahe Einführung der allgemeinen Grundsicherung bzw. des bedingungslosen Grundeinkommens für alle. Kostet den Staat am Ende sogar weniger wenn andere Strukturen und Steuermodelle entsprechend angepasst werden.

Allerdings wird man auch recht viel gegängelt, teilweise ziemlich respektlos auf unmögliche Art und Weise. Vor allem wenns um psychische Probleme geht wird gerne so getan als wären das alles den Staat prellende Bekloppte - man wird grundsätzlich erstmal für dumm gehalten und auch so behandelt.

Zitat von Frugi85 am 21. Dezember 2021, 12:36 Uhr

...

Ich hoffe auf eine zeitnahe Einführung der allgemeinen Grundsicherung bzw. des bedingungslosen Grundeinkommens für alle. ...

zwei Probleme:

  1. widerspricht der deutschen wer-essen-will-soll-gefälligst-arbeiten (oder dem Jobcenter Arbeitswilligkeit vorspielen) Mentalität!
  2. dann würden auch Millionäre und Bestverdiener (die es ja aus ihren eigenen Steuern finanzieren) BGE bekommen - in einer Neidgesellschaft darf nur unterstützt werden, wer es wirklich nötig hat!
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