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Der Immobilien-Crash kommt nun doch! 40% Preisrückgang auch in guten Lagen werden normal sein!

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Zitat von Cepha am 18. Juli 2022, 14:54 Uhr

Schon in den 2000ern bis 2008 ging es den Immobilienpreisen schlecht.

Eine Immobilie war 2008 in München inflationsbereinigt angeblich weniger wert als 30 Jahre vorher. (ich glaub die Info hab ich aus dem blog vom Gerd Kommer)

Mein Vater hatte 2007 oder 2008 für meine Schwester in der Ausbildung in einer bayrischen Kleinstadt eine 45m² Wohnung in sehr gutem Zustand für etwas über 40.000€ gekauft, die hatte der Vorbesitzer bei Erstbezug noch für 100.000 Euro gekauft. Vielleicht ein extremes Beispiel, aber so war das mal.

Heute dürfte die wieder über 100.000 Euro liegen.

das war so, meine 88 qm Maisonette Wohnung mit TG-Stellplatz hatte 1995 neu umgerechnet 200 Tsd. € gekostet, das war ein stattlicher Preis damals. Ich habe sie 2007 für 123 Tsd. € gekauft, das war so ziemlich der Tiefstand historisch betrachtet. 2020 für 295 Tsd. € verkauft was heute betrachtet der Peak gewesen zu sein scheint, ggf. hätte es ein Jahr später etwas mehr gegeben, aber man muss erstmal wen finden der so viel Geld ausgibt. Keiner der anderen Interessenten wollte mitziehen, ich hatte denen gesagt was Sache ist da einige eher angefragt hatten. Der Käufer hatte gerade 200 Tsd. € aus einer Erbschaft erhalten so das er gut liquide war.

Bezogen auf die 200 Tsd. € in 1995 sind die 295 Tsd. € in 2020 wieder ok, das wäre eine Steigerung von 1,6% p.a.

Zitat von konsument am 18. Juli 2022, 16:46 Uhr

Bezogen auf die 200 Tsd. € in 1995 sind die 295 Tsd. € in 2020 wieder ok, das wäre eine Steigerung von 1,6% p.a.

Wäre aber wahrscheinlich nicht einmal ein Inflationsausgleich...

1995 - da hatten meine Eltern gerade ein (ihr erstes) Mehrfsmilienhaus frisch kernsaniert. Finanziert zu 9% Zinsen und 1% Tilgung...

Immobilien waren seit den 2000ern einfach lange Zeit sehr günstig zu haben und haben nun aufgeholt. Weil sich natürlich keiner an Preise, Lebenshaltungskosten und Gehälter von vor 20-25 Jahren erinnern kann oder vor allem auch will, jammert nun jeder Mindestlohnverdiener die sozialen Medien voll, dass das Eigenheim nicht leistbar ist und schimpft auf Staat und Leute. Ich konnte mir mein Eigenheim eigentlich auch nicht leisten und habe das kompensiert indem ich 5 Jahre lang neben dem Vollzeitjob jede Woche nochmal 50-60 Stunden (zzgl. Wochenenden und Urlaube) selbst kernsaniert habe.

Und wenn ich mir die aktuellen Handwerker und Materialpreise so ansehe (ich sitz grad an der Planung für ein weiteres MFH), dann lässt sich ein schlüsselfeetiges 130 Qm EfH eben nicht mehr für unter 350.000€ Zzgl. Grundstück ujd Außenanlagen errichten, jedenfalls nicht ohne Kontskte die nochmalbetwas an Prozenten bringen. Bestehende Neubauten werden daher meiner Meinung nach auch im Preis nicht groß unter dieses Niveau fallen. Tun sie das doch, wirds keine Neubauten mehr geben...

Zitat von Privatier am 18. Juli 2022, 16:57 Uhr
Zitat von konsument am 18. Juli 2022, 16:46 Uhr

Bezogen auf die 200 Tsd. € in 1995 sind die 295 Tsd. € in 2020 wieder ok, das wäre eine Steigerung von 1,6% p.a.

Wäre aber wahrscheinlich nicht einmal ein Inflationsausgleich...

das stimmt, mit ok meinte ich die Preissteigerung, weil ja immer von einer Blase gesprochen wird die bald platzt. Da muss man die Delle seinerzeit mit berücksichtigen dann ist es nämlich keine exorbitante Steigerung mehr.

Bezogen auf meine Haltedauer sind es 8,6%. Wobei ich ja kein EK eingesetzt habe, dafür Zinsen bezahlt habe. Also die Rechnung wäre dann eine andere.

Es gibt da verschiedene, aber ähnliche Kurven. Die habe ich in diesem Forum auch schon öfter gepostet. Leider fehlt es den meisten (vor allem Immobesitzern) aber an mathematischem  Verständnis (bzw. die wollen es nicht verstehen). Aber ich gebe ja nicht so schnell auf.

Also hier nochmal so eine Grafik:

Immobilienpreise in Deutschland - Entwicklung seit 1975 (kreditvergleich.net)

Relevant ist die lila Kurve Real. Man kann unschwer erkennen, dass die Preise von ca. 1980 erst ca. 35 Jahre später inflationsbereinigt wieder erreicht wurden.

interessant.

Frage ist natürlich auch immer was ich darstellen möchte, habe ich neben der Preissteigerung noch Mieteinkünfte erzielt ist die Rechnung wieder eine andere. Habe ich EK drin oder keins. Die Vermietung meiner Wohnung war bei FK-Kosten von 1,2% = 110 Euro und einer Miete von 830 Euro (moderate 8,9 Euro je qm, Stellplatz 50 Euro) sehr rentabel. Bei Vollkosten (Verwalter, Instandhaltung) und nach Steuern sind 500 Euro über geblieben. Wohne ich selbst drin ist die Frage was ich alternativ an Miete hätte zahlen müssen und wie sich die Mieten entwickeln. Dann kommen bei Eigennutzung die weichen Faktoren wie Wohnen in der eigenen Immobilie, keine Kündigung durch Vermieter, vererben, etc. dazu. Letztlich ist es eine Lebensentscheidung und man kann sich alles schön oder schlechtrechnen 😉

Nein, der Preis ist der Preis. Da spielen die von dir genannten Faktoren keine Rolle. Typische argumentative Ausweichbewegung eines Immobilienbesitzers... :mrgreen:

ne, bei einer Aktie schaust Du doch auch nach der Dividende und nicht nur nach dem Kurs. Wenn ich die Rendite einer vermieteten Immobilie nach dem Verkauf berechnen will muss ich natürlich die Mieteinnahmen und die verbundenen Kosten berücksichtigen. Bei dem Kurs einer Aktie muss ebenso die Inflation berücksichtigt werden. Also die Rechnung muss vergleichbar aufgebaut sein. In meinem Fall hätte ich bspw. kreditfinanziert Aktien kaufen müssen um es vergleichbar zu machen. Das ist schon mal nicht so einfach und es gibt keinen guten Kreditzins. Und ich kann in der Aktie nicht wohnen, also zu dem Zins für den Aktienkauf kommt noch ein Mietzins hinzu. Dann 12 Jahre halten und wieder verkaufen, Dividendenzahlungen auf der Habenseite dazu. Gut die Aktie verursacht wahrscheinlich weniger Aufwand, wobei Du wahrscheinlich schon einige Zeit mit Deinen Recherchen verbringst aber ist ja auch quasi Hobby 😉

Was ich natürlich nicht machen darf ist nur den Kaufpreis und den Verkaufspreis nehmen und die ganzen laufenden Kosten außer Acht lassen. Das lese ich z.B. immer bei Porsche, das die Gebrauchtwagenpreise mit am wenigsten nachlassen (also bei neueren Modellen). Das ist aber nur dann der Fall, wenn ich den Wagen regelmäßig zu den horrenden Werkstattkosten zu Porsche bringe und das nachweisen kann. Unter 1 Tsd. € geht man da nie raus. Deswegen habe ich mir nie einen gekauft :mrgreen:

ich hatte für mich mal folgende Rechnung aufgemacht, Kaufpreis der Wohnung inkl. Grunderwerbssteuer, Notar, Makler und Parkett waren 140.146 Euro. 145.000 hatte ich finanziert zu 4,6%, für das restliche Geld hatte ich Möbel gekauft (die habe ich auch noch, deswegen lasse ich die außen vor), also eine Vollfinanzierung im wahrsten Sinne des Wortes. In den ersten 10 Jahren habe ich 63.823 Euro Zinsen bezahlt, von 2017 bis 2020 nur noch 4.803 (1,2%, da sieht man was das für ein Hebel ist). Vorfälligkeitsentschädigung bei Verkauf waren 9.828 Euro (leider). Verwalter/Instandhaltung 12.000 Euro. Insgesamt habe ich also 230.610 Euro ausgegeben. Verkaufspreis war 295.000 Euro + 20.280 Euro Mieteinnahmen. Ergibt einen Gewinn von 84.670 Euro. Bezogen auf die 4.320 Tage, welche ich die Wohnung besessen habe sind das 20 Euro pro Tag gewesen die ich fürs wohnen darin + vermieten bekommen habe :mrgreen:

Zitat von konsument am 18. Juli 2022, 21:41 Uhr

ich hatte für mich mal folgende Rechnung aufgemacht, Kaufpreis der Wohnung inkl. Grunderwerbssteuer, Notar, Makler und Parkett waren 140.146 Euro. 145.000 hatte ich finanziert zu 4,6%, für das restliche Geld hatte ich Möbel gekauft (die habe ich auch noch, deswegen lasse ich die außen vor), also eine Vollfinanzierung im wahrsten Sinne des Wortes. In den ersten 10 Jahren habe ich 63.823 Euro Zinsen bezahlt, von 2017 bis 2020 nur noch 4.803 (1,2%, da sieht man was das für ein Hebel ist). Vorfälligkeitsentschädigung bei Verkauf waren 9.828 Euro (leider). Verwalter/Instandhaltung 12.000 Euro. Insgesamt habe ich also 230.610 Euro ausgegeben. Verkaufspreis war 295.000 Euro + 20.280 Euro Mieteinnahmen. Ergibt einen Gewinn von 84.670 Euro. Bezogen auf die 4.320 Tage, welche ich die Wohnung besessen habe sind das 20 Euro pro Tag gewesen die ich fürs wohnen darin + vermieten bekommen habe :mrgreen:

12.000€ Instandhaltung + Verwaltung, also vielleicht 100.00€ Instandhaltung, mit dem Parkett dann vielleicht 13.000€ über 14 Jahre. Mittlerer Marktwert in der Zeit 260.000€. Dann hast pro Jahr nichtmal 0,4% Instandhaltung / Jahr ausgegeben. Laut Kommer und anderen und auch meiner persönlichen Erfahrung braucht man langfristig min. 1,5% für einen Substanzerhalt. Die Wohnung war rechnerisch bei Verkauf in schlechterem Zustand als bei Kauf. Das rausgerechner war dein Gewinn durch Wertsteigerung deutlich höher. Ob das wohnen und vermieten vorteilhaft war kann man aus deinen Zahlen nicht lesen, da müsste man noch wissen, Wieviel wohnkosten du gegenüber angenommener Miete desselben Objekts hattest. Glückwunsch zum gelungenen Timing!

 

(Bitte höflich um Entschuldigung für die gruselige Orthografie, ich sollte vor acht Uhr keine Texte verfassen...)

Wirklich ein sehr gutes Timing! 🙂

Instanfhaltung kann wirklich sehr unterschiedlich ausfallen. Das ist bei einer ETW in einer Eigentümergemeinschaft auch sicherlich deutlich effizienter bzw. kostensparender als bei "kleineren Gebäuden" oder bei einem EFH.

Bei meinem 12We MFH Neubau plane ich derzeit bzw. die ersten 10 Jahre gar keine Rücklagen ein. Wenn ich das Gebäude in 8 Jahren verkaufen sollte, wird es dann immer noch sehr jung sein. Bis dahin sollte sich aber ohnhin ein guter Kapitalbestand auf den ETF konten gebildet haben. Bei meinem privaten "Landsitz" 😛 sieht es deutlich anders aus. Durch die hohe Frequentierung ist da dauernd was zu tun und es muss auch optisch stets ansprechend sein. Hier liege ich derzeit im Schnitt bei 6.000€ Im Jahr. Wenn ich das den Kauf- und Sanierungskosten gegenüberstelle, dann lande ich bei knapp 3,5% pro Jahr. Auf den derzeitigen Marktwert gerechnet läge ich damit bei rund einem Prozent. Ich empfinde das als recht viel. Meine Eltern liegen mit ihren drei vor 20-25 Jahren kernsanierten MFH-Altbauten im Schnitt bei rund 0,5% p.a.

1,5% p.a. halte ich aus meinen Erfahrungen sowie denen aus der Verwandtschaft schon für sehr viel. wer das regelmäßig investiert, der sollte die Bude stets tiptop haben, selbst bei Altbestand.

Das erste was bei mir am MFH vermutlich mal etwas Zuwendung brauchen wird ist das Dach bzw. vor allem die Wandansclüsse im Staffelgeschoss. Nach einer Leckage kurz nach Fertigstellung im letzten Jahr habe ich alle Anschlussbereiche mit speziellem Flüssigkunststoff abdichten lassen nachdem bei heftigen Schauern mit Westwind stets Leckagen aufgetreten sind und es beim Mieter mehrfach aus der Deckenlampe lief. war nur ein kleiner Riss bzw. eine Fehlstelle in der Verklebung an einem Wasserabfluss die sich auch durch Tempersturschwankungen gelöst haben kann.

Flachdach mit Dachpappe- da muss man in irgendeiner Form alle 20 Jahre mal was machen bzw. ausbessern und regelmäßig inspizieren. Fehlersuche ist da auf jeden Fall richtig ätzend, wenn da malbder Wurm drin ist... Ansonsten halten die Baustoffe ja eigentlich ewig, Wer natürlich im Laufe der Jahre noch komplett energetisch sanieren muss, für den wirds, je nach verwendeten Baumaterialien des Bestsnds, etwas teurer...

vg

 

Ich würde den Schnäppchenjägern empfehlen in C-Lagen und energetisch unsaniert zu kaufen, dann stehen die Aussichten am besten nicht nur preisgünstig, sondern richtig billig zu kaufen. Das sind die Immobilien bei denen ich mich über die zu realisierenden Kaufpreise in den letzten Jahren gewundert habe.

Aber ich bin der falsche Ratgeber und muss zugeben von Immobilien keine Ahnung zu haben... viel zu emotional...

Eines würde mich von den liquiden Kaufinteressenten interessieren: Wieviel EK wollt ihr bei einem potentiellen Kauf investieren? 3% nominaler Darlehenszins vs. 8% langfristig zu erwartender Rendite für das abgezogene Kapital fällt mir als Laie rein rechnerisch ins Auge. Was meinen die Mathematiker?

Zitat von Muslime_Frugi am 19. Juli 2022, 9:09 Uhr

Aber ich bin der falsche Ratgeber und muss zugeben von Immobilien keine Ahnung zu haben... viel zu emotional...

Wenn du das sagst 😉

 

Zitat von Muslime_Frugi am 19. Juli 2022, 9:09 Uhr

Eines würde mich von den liquiden Kaufinteressenten interessieren: Wieviel EK wollt ihr bei einem potentiellen Kauf investieren? 3% nominaler Darlehenszins vs. 8% langfristig zu erwartender Rendite für das abgezogene Kapital fällt mir als Laie rein rechnerisch ins Auge. Was meinen die Mathematiker?

Der Mathematiker meint Risikostreuung und tauscht Cash in Wohnung...aber auch gut möglich, dass der Mathematiker sagt, selbst bei niedrigeren Preisen ist mir das Risiko in D zu hoch und ich mache mich vom Acker...

Was denn für ein Risiko? - dass die Leute vielleicht morgen nirgendwo mehr wohnen müssen? Immobilien sind doch in aller Regel Dividendenaristokraten. Kenne keinen Immobilienbesitzer der jemals eine Mietpreissenkung durchgeführt hat. Richtig Spaß machts natürlich erst wenn man kräftig hebelt. Bei "gesunden Immos" klappt das nach meinen Rechnungen noch bis knapp 4% Zins. Zinsen kann man ja immerhin steuerlich geltend machen. Ergibt dann effektiv unter 2% Belastung, wäre also noch immer mindestens ein Nullsummenspiel in Bezug auf das geliehene Geld.

Eigentlich ist es egal an welcher Schraube man dreht, es ändert sich wenig bis nichts.

Haben wir hohe Finanzierungszinsen in Verbindung mit hoher Inflation, so entwertet das meinen Gesamtfinanzierungsbetrag da auch die Kaltmieten entsprechend mitsteigen, wenn auch mit etwas zeitlichem Abstand.

man darf eben natürlich keinen Scheiß kaufen - das ist ja aber bei Aktien auch nicht anders, nur dass man sich dort für die Anlage keinen Kredit holen kann.

Der Mathematiker tauscht also sicher nicht einfach Cash gegen Wohnung sondern rechnet nach, ob sich hier durch Hebeleffekte noch was optimieren lässt.

Wenn wir mal von aktuellen Konditionen von 3% Sollzins ausgehen, so ist das dann immer noch ein Nullsummenspiel. 1% Bekommt man quasi an Steuerersparnis zurück, die anderen zwei Prozent werden über die Afa und sonstigen Aufwendungen abgeschrieben. Mein ETF Broker nimmt auch 1% Pro Jahr - und die kann ich nicht absetzen und mich auch der Vorabpauschale nicht entziehen, ebenso wie der Besteuerung, zumindest in Form der Quellensteuer. Die Kreditfinanzierung gibts also ach derzeit noch quasi für lau. Die Mietdividende hingegen zieht stetig nach und die eigentliche Finanzierungssumme wird durch Inflation im Laude der Zeit immer "kleiner" im Verhältnis zur Rendite sowie natürlich auch der Zinsanteil real über die Jahre immer kleiner, da er sich ja nur auf die Restschuldsumme erstreckt.

Eine gesunde solide Immobilie ist also nach wie vor ein gutes Investment wenn man sorgfältig auswählt und nicht gänzlich ohne Fschwissen an die Sache herangeht...

Gerade für Mathematiker halte ich hier Neubauten für recht planungssicher, da hier nach Fertigstellung in der Regel erstmal lange Zeit lang kaum oder gar keine Zusatzkosten zu erwarten sind und alles schön durchgeplant werden kann. Das bekommt man mit guter Planung auf 1-2% genau hin. So kann das Gesamtkonstrukt von Anfang an gut durchkalkuliert werden so dass es am Ende kaum Überraschungen gibt. Ich wünschte, das ginge bei Aktien ebenfalls so gut. Was sagen da die Mathematiker außer mit Statistiken der letzten drei Jahrzehnte einen durchschnittlichen performanceindex zu basteln? Zukunft ungewiss...

Noch immer ist es der Finanzierungshebel der bei Immos das Vermögen aufbaut.

Natürlich hat der Mathematiker huer einiges zu rechnen und muss die Zahlen stets an die aktuellen Konditionen am Markt anpassen...

Wer derzeit mit 3% Zins ujd 10% EK zu Faktor 25 finanziert, der hat nach Abzug von Steuern und Rücklagen immer noch eine Eigenkapitalrendite von über 20% und das auf mindestens 10 Jahre verankert. Welche Dividendenaristokraten mit geringer Volatilität können das?

Vermögen kann man meiner meinung nach mit nichts so schnell AUFBAUEN wie mit Immobilien, eine vernünftige Diversifizierung des Vermögens durch andere Assetklassen ist aber natürlich sinnvoll - mache ich ja auch so.

vg

 

Thema Instandhaltung: das 12 Parteien Haus wurde 1995 in guter Qualität gebaut, verklinkerte Fassade, daher kaum Aufwand damit. Meine Wohnung war frisch gestrichen, die Bäder modern ausgestattet, Küche ebenfalls in gutem Zustand. Zum Ende hin hätten die Wandfliesen hinter der Dusche im Bad erneuert werden müssen, Duschkabine ebenfalls. Der Käufer hat das alles modernisiert plus neue Waschbecken und neue Küchengeräte und neue Türen. Insgesamt hat er rd. 14 Tsd. € investiert wie er mir gesagt hat. Ich habe zum Schluss natürlich nichts mehr investiert, der Mieter hatte das streichen zum Einzug übernommen. Hätte ich länger vermietet wäre die oben genannten Investitionen fällig geworden. Also gedanklich müssen die 14 Tsd. € zu meinen 12 Tsd. € dazugerechnet werden und den mittleren Marktwert etwas niedriger ansetzen als 260 Tsd. €. Dann komme ich auf rd. 1,0% Instandhaltung p.a., das ist aber auch vollkommen ausreichend.

vergleichbare Miete: die Rate von 536 € (für die ersten 10 Jahre, nur Zins 4,6%, gemittelter Wert über 10 Jahre) entsprach bei einer Größe von 88 qm rd. 6 € pro qm, das ist für eine 1A Lage in der Landeshauptstadt günstig. Vermietung waren 8,9 € zzgl. TG-Stellplatz 50 €, also 110 € Zinszahlung stehen 830 € Kaltmiete gegenüber, sehr rentabel.

Als ich 1995 angefangen hatte zu arbeiten habe ich bereits immer nach ETW Ausschau gehalten, die waren damals aber vergleichsweise teuer (rd. 180 Tsd. € für 3 Zimmer 80 qm) und der Zins lag bei 6% meine ich. Als wir nach 8 Jahren in unserer 72 qm 2 Zimmer Wohnung in 2007 nach was größerem Ausschau gehalten hatten bin ich auf die Wohnung gestoßen und wusste gleich das ich bei dem Preis nichts falsch machen kann. Für eine vergleichbare Mietwohnung hätte ich zu dem Zeitpunkt dieselbe monatliche Belastung gehabt.

Und was man an dem Beispiel gut sehen kann das ich eben ohne EK zu haben oder einzusetzen einen stattlichen Gewinn gemacht habe, das ist mit Immobilien möglich und mit anderen Assets eher nicht. Das Timing war natürlich perfekt, ein bisschen Glück gehört immer dazu.

Zitat von Muslime_Frugi am 19. Juli 2022, 9:09 Uhr

Eines würde mich von den liquiden Kaufinteressenten interessieren: Wieviel EK wollt ihr bei einem potentiellen Kauf investieren? 3% nominaler Darlehenszins vs. 8% langfristig zu erwartender Rendite für das abgezogene Kapital fällt mir als Laie rein rechnerisch ins Auge. Was meinen die Mathematiker?

Ich überlege mir gerade nochmal ne 100% Finanzierung (also maximal 10% EK). C und B-Lagen sind mir nach der Erfahrung mit Corona allerdings zu unsicher. Selbst B-Lagen haben bei Sondervermietung gelitten. Ich habe gelernt das es besser ist auf etwas Rendite zu verzichten und lieber in A-Lagen zu investieren auch wenn die ersten Jahre kein Cashflow abfällt. Dafür hat man dort aber viel mehr Optionen in der Art der Vermietung. Findet immer schnell Mieter/Käufer und die Bewirtschaftungskosten machen Prozentual einen kleineren Teil am Umsatz aus. (=> kleineres Risiko bei hohen Preisen für Handwerker/Energie). Eine anfängliche Bruttorendite von 5% (3% Zins, 1%Tilgung, 1% Instandhaltung/Versicherung etc.) reicht mir dabei schon aus.
Es scheint als ob es langsam wieder solche "Schnäppchen" zu kaufen gibt. Ich stehe in den Startlöchern bereit. (hab ja sonst nichts zu tun und Vermietung ist ein tolles /sinnvolles Hobby 🙂 )

Zitat von Privatier am 18. Juli 2022, 19:18 Uhr

... hier nochmal so eine Grafik:

Immobilienpreise in Deutschland - Entwicklung seit 1975 (kreditvergleich.net)

Relevant ist die lila Kurve Real. Man kann unschwer erkennen, dass die Preise von ca. 1980 erst ca. 35 Jahre später inflationsbereinigt wieder erreicht wurden.

auch die "nominal"-Kurve ist recht bescheiden:

Anfang 1980er Jahre bei rund 80 - 2015 wurden die 120 erreicht

--> nominal + 50 % binnen 35 Jahren

zum Vergleich
https://www.finanzen.net/index/dax/seit1959
der DAX hat sich von 1980 bis 2015 nominal verzwanzigfacht = + 1.900 % gemacht

Inzeressant aus dem Link von @privatier finde ich vor allem auch die "Leistbsrkeitskurve" ganz unten. Bis vor kurzem stiegen die Gehälter im Mittel alsobdeutlich stärker an als die Immobilienpreise. Num ist das seit wenigen Jahren im Trend mal wieder etwas abnehmend und gleich sprechen diebganzen Klugscheißer direkt von einer Immobilienblase und alle jammern über die "hohen Preise", dabei ist das ganze noch immer äußerst lohnenswert. Aber natürlich kann sich das nicht jeder leisten - das war ja aber eigentlich auch noch nie anders, nur hsben surreal niedrige Zinsen ein paar Jahre eben was anderes suggeriert...

Dabei sind die aktuellen Finanzierungskosten im historischen Vergleich noch immer richtig günstig. Wie gessgt, vor knapp 30 Jahren hsben sich meine Eltern über 9% gefreut wo andere für 11-12% finanzieren mussten, heute tun wir so als wären 3-4% der Anfang der Apokalypse auf dem Immobilienmarkt 😉

Statistik ist doch was feines, betrachte ich den Zeitraum Mai 2007 bis März 2020 (Kauf und Verkauf meiner Wohnung, jeweils Monatsschlusskurse, ist der DAX von 7.883 auf 9.935 gestiegen, das sind +126%. Wohnung 123k auf 295k +240%. Daumen hoch für die Immobilie.

Aber diese Vergleiche sind ohnehin nicht zielführend, man kauft eine Immobilie ja nicht zum halten, sondern zum selbst drin wohnen oder vermieten. Bei ersterem hilft mir der Vergleich nur eingeschränkt, solange ich drin wohne kann ich mir von der Preissteigerung nichts kaufen, vermiete ich sind natürlich die Mieteinnahmen der entscheidende Faktor.

Am besten in beidem investiert sein, gemäß Portfoliotheorie ist das ohnehin am besten.

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