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Artikel: Ideologen wollen wieder eine Unterschichtengesellschaft

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@konsument

Deine Antwort zeigt das Problem: Ich habe beim Stichwort Bildung, Berufswahl, Kinderkriegen....  allein auf das Beispiel abgehoben wie wir diese Themen bearbeiten sollen. Dass Leute Kinder kriegen, Beruf, fleißig.... was eben @Deancorso skizziert hatte an Problemen.

Und du reagierst unmittelbar wieder mit Kulturkreis.... also indirekt gegen Ausländer. Oder ich solle mal in der Erziehung arbeiten bevor ich eine Meinung haben dürfe... Merkst du das ?

 

Zitat von luxander am 3. Juni 2024, 17:06 Uhr

Interessante Diskussion. Heißt es nicht oft, dass „früher“ (so zu Zeiten der Großeltern - bin selbst 35) ein Einkommen für das Mittelstandsleben gereicht habe. Kleines Haus, Auto usw. Dass das aber so heute nicht mehr möglich sei. Ich höre das jedenfalls häufig so. Ist das also Bullshit? Einige hier verlinkte Statistiken und Beispiele deuten ja darauf hin.

Die Ansprüche sind heute höher. Viele erzählen immer, es müssen beide arbeiten. Aber die Wohnungen / Häuser / Autos / Reisen etc. sind meiner Ansicht nach anspruchsvoller geworden. Mein Vater Beamter in höherer Position. Dann haben die sich eine Wohnung gekauft, die wurde so übernommen wie sie war und das Geld war dann schon knapp. Irgendwann hat meine Mutter dann TZ gearbeitet, dann ging es besser. Das würde heute auch klappen. Es wurde halt selber gekocht und nicht dauernd essen gegangen, dauernd shoppen war auch nicht. Keine Streaming Abos etc pp. 1 Sportverein und nicht Kurse in 4 verschiedenen...

Zitat von luxander am 3. Juni 2024, 17:06 Uhr

Interessante Diskussion. Heißt es nicht oft, dass „früher“ (so zu Zeiten der Großeltern - bin selbst 35) ein Einkommen für das Mittelstandsleben gereicht habe. Kleines Haus, Auto usw. Dass das aber so heute nicht mehr möglich sei. Ich höre das jedenfalls häufig so. Ist das also Bullshit? Einige hier verlinkte Statistiken und Beispiele deuten ja darauf hin.

Das Thema hatten wir hier diskutiert, es gibt bspw. ein 110 Qm Reihenhaus für rd. 500k mit 50k EK Einsatz. Kostet rd. 3k monatliche Rate, dann ist man in 22 Jahren durch. Geht auch billiger wenn aus dem Bestand oder kleiner. Dann die NK und was man sonst zum Leben braucht schätze 2k. Also zusammen 5k im Monat, zu zweit sicher kein Problem, als Alleinverdiener schon etwas anspruchsvoller. Auto muss man nicht viel für ausgeben, da gibt es bereits für 5k etwas vernünftiges. Kannst Du dann anhand Deines Einkommens und Familienstandes selbst beurteilen ob das möglich ist.

https://frugalisten.de/forum/topic/weise-regeln-eines-redakteurs/

Zitat von luxander am 3. Juni 2024, 17:06 Uhr

Interessante Diskussion. Heißt es nicht oft, dass „früher“ (so zu Zeiten der Großeltern - bin selbst 35) ein Einkommen für das Mittelstandsleben gereicht habe. Kleines Haus, Auto usw. Dass das aber so heute nicht mehr möglich sei. Ich höre das jedenfalls häufig so. Ist das also Bullshit? Einige hier verlinkte Statistiken und Beispiele deuten ja darauf hin.

Ich bin schon etwas älter und hab noch gut in Erinnerung wie das in den 70er, 80er Jahre lief: Vater Alleinverdiener, möglichst großes Haus und möglichst großes Auto unter Maximalem Verzicht von ALLEM anderen.
Die Mama hat Gemüse angebaut, es gab oft „Fastenspeisen“ weil Fleisch war zu teuer. ich hab nie was zum Anziehen bekommen und musste sogar die geänderten Sachen von meinem Bruder auftragen. Jeder Pfennig wurde umgedreht , Warmes Wasser gab es nur am Samstag,  Essen gehen vielleicht 2x im Jahr!  Urlaub?  Was für ein Urlaub?  Da hat mein Vater gejobbt, damit wir einen Fernseher in Schwarz‘ Weiß kaufen konnten.  Den Kauf ich heut von einem Tagesverdienst!

Zitat von DeanCorso am 3. Juni 2024, 17:26 Uhr
Zitat von Absprung_2020 am 3. Juni 2024, 11:18 Uhr

@deancorso

Frage: Wir stellen uns vor, dass es plötzlich 3 Mio Babys in den nächsten 12 Monaten gäbe mit den Nachnamen Schmidt, Maye4, Schulze. Hätten wir dann die gleiche Diskussion im diesem.Land,.oder in deiner Argumentation? Ich glaube kaum. Und genau das ist ein Problem (für mich).

Die anderen Vorschläge sind 'irgendwie' relevant. Ich sage aber auch hier: Gebt den Menschen viel Freiraum. Toleranz. Dann läuft das. Wer will schon Vorschriften was richtig ist und mach da so...  ungewollte Ratschläge. Zurücknehmen, die anderen machen lassen. Das was du vorschlägtst, irgendwie konservatives Allerlei. So läuft das.nicht.

Zu dem von Dir beschriebenen Szenario:
Das würde uns erst einmal kaum etwas bringen und kann sogar nach hinten los gehen, wie die 1-Kind-Politik in China. Und ich kann Dir auch sagen, warum. Die vier skizzierten Punkte:

  • Familiengründung wieder attraktiver machen
  • Bildungswesen stärker fördern
  • Jugendliche für Berufe faszinieren
  • Den jungen Menschen eine Perspektive bieten

sind Gegenmaßnahmen für Ursachen. Der Mangel an Nachwuchs ist das Symptom.
Solange man also nicht die Ursachen behebt, wird das Ganze nicht nachhaltig sein. Es ist bei dem Themenkomplex zwingend notwendig, zwischen Ursachen und Symptomen zu unterscheiden.

Will nur auf eines eingehen:

Um Familiengründung attraktiver zu machen müsste Care Arbeit besser unter den Geschlechtern aufgeteilt werden.
Care Arbeit ist in der Regel unbezahlt, warum sollten das die Frauen weiterhin unentgeltlich alleine übernehmen?
Als ich in dem Alter war und das mit den jeweiligen Partnern nur ansatzweise begonnen hab zu diskutieren, waren die weg.

@taketwo

so wir von dir oben beschrieben kenne ich das auch aus meiner Kinder und Jugendzeit.

Das wird heute romantisch verklärt mit: „Führe konnte eine Familie sich mit einem Gehalt ein Haus leisten, heute nicht mehr.“

Zitat von luxander am 3. Juni 2024, 17:06 Uhr

... Heißt es nicht oft, dass „früher“ (so zu Zeiten der Großeltern - bin selbst 35) ein Einkommen für das Mittelstandsleben gereicht habe. Kleines Haus, Auto usw. Dass das aber so heute nicht mehr möglich sei. ...

Mit „früher“ = in den 1960er/'70er/'80er Jahren:

Im Prinzip ja ...

Nur empfinden die Leute ein damaliges "Mittelstandsleben" heute als prekäre Unterschichtenexistenz:

Das Auto für "Kleinverdiener" war damals ein Fiat 850 oder Käfer/später evtl. VW Derby/Hundeknochen-Escort/usw.

--> ein gleichwertiges Auto = (gebrauchten) Twingo oder Panda kann sich heute doch auch (fast) jeder leisten!

Und die 80qm-Häuser aus der Nachkriegszeit sind den meisten Leuten auch zu eng und unmodern ...

Zitat von Absprung_2020 am 3. Juni 2024, 20:40 Uhr

@konsument

Deine Antwort zeigt das Problem: Ich habe beim Stichwort Bildung, Berufswahl, Kinderkriegen....  allein auf das Beispiel abgehoben wie wir diese Themen bearbeiten sollen. Dass Leute Kinder kriegen, Beruf, fleißig.... was eben @Deancorso skizziert hatte an Problemen.

Und du reagierst unmittelbar wieder mit Kulturkreis.... also indirekt gegen Ausländer. Oder ich solle mal in der Erziehung arbeiten bevor ich eine Meinung haben dürfe... Merkst du das ?

 

Ich finde, dass @konsument hier aber durchaus einen Punkt hat. Meine Aussage war ja im Kern, dass ohne grundsätzliche Veränderungen ein mehr an Menschen nur sehr eingeschränkt etwas bringt bzw. andere Faktoren mit sich bringen kann - unabhängig von der Herkunft.

Was er jedoch anspricht sind Punkte, welche nachvollziehbar sein sollten.

  • Unsere gesellschaftliche Struktur ist nicht repräsentativ für den Rest der Welt. Seien es Frauenrechte oder generell das Bild der Frau, die Form der Justiz & moralische Grenzen, der Bildungsstand welcher in dem jeweiligen Land am weitesten verbreitet ist, die Trennung von Religion und Politik, Mentalitäten, Individualität dem Gemeinwesen gegenüber gestellt, etc.
    • Daraus resultiert bei größeren oder kleineren Schnittmengen die Schwierigkeit einer Integration
  • Sprache ist durchaus ein wichtiger Faktor für die Teilhabe am gesellschaftlichem Miteinander. Es gibt inzwischen leider schon Schulen, wo der Anteil deutschsprachiger Kinder immer weiter nach hinten rückt. Integration kann nur gelingen, wenn man in eine Gruppe integriert werden kann, welche einem die Kultur eröffnet. Das ist jedoch schwierig, wenn - beispielsweise aufgrund der Zuständigkeiten von Schulen nach nächster Distanz (ein sehr starres System) - "Brennpunkt"-Bezirke den Großteil der Schüler für ihre Schulen stellen.

@deancorso

Ich versuche stets auf eure Gedanken einzugehen, was dann zur Folge hat, dass schnell ein weiterer, ganz anderer Gedanke nachgeschoben wird.

Erst will man mehr Kinder, dann gibt's drei Millionen im Beispiel. Das bringt dann aber so schnell ja nix Lese ich. Jetzt ist es die Sprachbarriere. Gegenfrage also: was kostet mehr Zeit (und Geld!) Gesamtgesellschaftlich: Neugeborenen sprechen beizubringen oder Leuten die schon sprechen können? Kurzum, derlei Diskussion bringt nix.

Leute, wir haben Probleme um Lande. Wer bestreitet das? Wer bestreitet Kulturunterschiede? Wir müssen das klären, das Wie und das Wieviel. Das Ob nicht.

 

Zitat von luxander am 3. Juni 2024, 17:06 Uhr

Interessante Diskussion. Heißt es nicht oft, dass „früher“ (so zu Zeiten der Großeltern - bin selbst 35) ein Einkommen für das Mittelstandsleben gereicht habe. Kleines Haus, Auto usw. Dass das aber so heute nicht mehr möglich sei. Ich höre das jedenfalls häufig so. Ist das also Bullshit? Einige hier verlinkte Statistiken und Beispiele deuten ja darauf hin.

Wenn "jeder" sich ein Haus hätte bauen können: Warum erbt dann nicht jeder ein Haus?

Die Vergangenheit wird gerne rosig gemalt, aber es gab genug Leute bei denen es zu keinem bescheidenen Wohlstand gereicht hat. Die sind aber vermutlich nicht sehr aktiv dabei ihre Geschichte zu erzählen.

Die Armen sterben früher. Die Erzählungen von "früher" haben einen klassischen Survivorship bias.

Mal abgesehen das dieses Forum hier eher die oberen 10 Einkommensprozent abbildet. Mal grob geschätzt.

Polit-Bla-Bla nach Mannheim: Ich kann es nicht mehr hören! | Politik | BILD.de

Vom Ahmud Mansour ist doch ein lesenswerter Beitrag im Focus heute. Link geht leider nicht einzufügen. In die Gänge kommen, das müssen halt wir selbst. Aber ohne Ausgrenzungsthematik und Abschottung.

Und ja, was die meisten hier auch schreiben: Früher war fast alles schlechter. MIt Grausen denke ich an so manch Szene aus der Kindheit zurück: Rollen Mann/Frau/Kindertisch, Platznot, Geldnot, graue DDR Fassaden beim Verwandtenbesuch, als Kleinkind tote Fische im Rhein... boahhey! Wer will da ernsthaft zurück?

Zitat von Absprung_2020 am 4. Juni 2024, 9:29 Uhr

 

Und ja, was die meisten hier auch schreiben: Früher war fast alles schlechter. MIt Grausen denke ich an so manch Szene aus der Kindheit zurück: Rollen Mann/Frau/Kindertisch, Platznot, Geldnot, graue DDR Fassaden beim Verwandtenbesuch, als Kleinkind tote Fische im Rhein... boahhey! Wer will da ernsthaft zurück?

Dem kann ich nicht zustimmen. Ich habe als Kind / Jugendlicher am Rand von Köln in einer recht wohlhabenden Gegend gewohnt. Die Zeit von 10 bis Anfang 20, also 1977 bis 1990, war echt cool. Allen ging es gut, keine Sorgen. Nach Köln konnte mal als 16 jähriger noch ohne Probleme per Anhalter in die Stadt fahren. Hauptthemen waren die neueste Hifianlage oder Fotoausrüstung. Alle meine Freunde wohnten in akzeptablen Wohnungen oder Häusern.

Zitat von Absprung_2020 am 4. Juni 2024, 7:41 Uhr

@deancorso

Ich versuche stets auf eure Gedanken einzugehen, was dann zur Folge hat, dass schnell ein weiterer, ganz anderer Gedanke nachgeschoben wird.

Erst will man mehr Kinder, dann gibt's drei Millionen im Beispiel. Das bringt dann aber so schnell ja nix Lese ich. Jetzt ist es die Sprachbarriere.

Vielleicht solltest Du die Beiträge nochmal erneut - in Ruhe - lesen. In meinen Augen fügen sich die Argumente welche ich erbrachte zusammen - nach Logiklöcher habe ich nun mehrmals gefragt und auf Dein fiktives Szenario bin ich auch eingegangen. Es ist nun mal nicht mit 1-2 Antworten getan, um diesen Themenkomplex zu seiner Lösung zu führen, weswegen es einleuchtend sein sollte, dass der Input im Laufe einer Diskussion eher zu- als abnehmen wird.

Alleine schon wenn man mal damit beginne würde, Ursachen und Symptome zu trennen, wäre viel geholfen. Beispielsweise:

  • Geburtenrate in Deutschland reicht nicht aus -> Symptom
  • Aus diversen Gründen entscheiden sich Menschen gegen die Familiengründung -> Ursache

In dem Beitrag wo ich die vier Lösungsansätze "aus der Hüfte" vorschlug, bin ich recht umfangreich darauf eingegangen, was sich als Grundlage erst einmal innerhalb der heutigen Gesellschaft ändern müsste, damit wir nachhaltig wieder mehr Familiengründungen über lange Zeit erleben.
Und auch hier habe ich schon erwähnt - bevor diese Frage deinerseits aufkam - dass es eben keine schnellen Resultate zur Folge haben wird, weswegen herbei gezauberte Menschen (egal welcher Herkunft) nicht viel daran ändern. Insofern war meine Antwort auf die Frage eigentlich auch schon vor dem Stellen dieser absehbar.

Eine Geburtenspitze - wie in Deinem Szenario beschrieben - ist nur Symptomverdrängung, da all diese Menschen in ähnlichen Zeiträumen auch in Rente gehen würden. An den grundlegenden Problemen hat sich damit aber noch nichts geändert. Und somit ist auch fraglich, wie viele von ihnen plötzlich eine andere Einstellung zur Familiengründung haben werden, sodass wir tatsächlich eine Lösung erzielen anstelle die Auswirkungen nur weiter nach hinten zu verschieben.

Gegenfrage also: was kostet mehr Zeit (und Geld!) Gesamtgesellschaftlich: Neugeborenen sprechen beizubringen oder Leuten die schon sprechen können? Kurzum, derlei Diskussion bringt nix.

Solange Du mit solch einer verkürzten Denkweise an das Thema heran gehst und meinst, Dinge simpel herunterbrechen zu können, wird die Diskussion tatsächlich nichts bringen.
Ebenso wäre es wünschenswert, wenn meine Argumente nicht wiederholt relativiert werden & selbst nur oberflächliche Fragen kommen, sondern man sich - selbst wenn man bei seinem Weltbild verbleiben möchte - tiefer in das Thema einarbeitet und nicht nur beim Wunschdenken verbleibt.

Wenn sprechen die Qualifikation schlecht hin sein sollte:
Kinder können in der Regel schon in einem Zeitraum von 2-3 Jahren sprechen.

Und das meine ich damit, sich tiefer mit dem Thema zu befassen. Es ist verdammt vielschichtig, da es unzählige Variablen gibt - Menschen und Gesellschaften sind komplex. Die Aufzählung an Faktoren zur Integration ist nur ein Bruchteil davon und gehört in die Gesamtgleichung mit hinein - ob Du Dich daran störst oder nicht. Aber wie gesagt - sie stellt nur einen Bruchteil dar, weswegen man Energie und Aufwand investieren müsste, wenn man an tatsächlichen Antworten interessiert ist und sich diese (gerne auch gemeinsam) erarbeitet.

Leute, wir haben Probleme um Lande. Wer bestreitet das? Wer bestreitet Kulturunterschiede? Wir müssen das klären, das Wie und das Wieviel. Das Ob nicht.

Um das "Wie?" geht es doch schon die ganze Zeit...

Zitat von Absprung_2020 am 4. Juni 2024, 9:29 Uhr

Vom Ahmud Mansour ist doch ein lesenswerter Beitrag im Focus heute. Link geht leider nicht einzufügen. In die Gänge kommen, das müssen halt wir selbst. Aber ohne Ausgrenzungsthematik und Abschottung.

 

Den meinst Du?:

Messer-Angriff: „Feiern Multikulti-Gesellschaft, ohne Spielregeln festzulegen“ - FOCUS online

(habe ich nicht gelesen, ich verlinke nur)

@taketwo @muslime_frugi so ähnlich kenne ich das auch von früher. Wenn wir mal ganz selten essen waren hieß es immer, nur eine Cola trinken, trinkt vorher zu Hause was. Und beim Hausbau ganz viel Eigenleistung, da wurden immer Freunde und Bekannte zusammengetrommelt, Tischler, Mauer etc. von Beruf. Fliesen legen, tapezieren, streichen, Abwasserrohre legen, Zaunbau, überhaupt der ganze Garten wurde alles selbst gemacht. Hausbau war auch ein bisschen das Hobby meines Vaters, sind öfter umgezogen aber nie weiter weg. Wir Kinder haben natürlich fleißig mitgeholfen. Das Ferienhaus in der Lüneburger Heide kam als Bausatz aus Schweden in Holz, alles selbst aufgebaut. Wir kleinen Steppkes sind auf dem Dach rumgeturnt und haben die Ziegel gelegt, heute würde man wahrscheinlich das Jugendamt oder die Polizei rufen wenn man das sieht. Gefühlt habe ich auch die halbe Jugend mit Hausbau verbracht. Hat mir aber nicht geschadet.

Wollte vor kurzem die mittlerweile immer größer werdende Tanne im Garten fällen und habe dazu den beim Nachbarn immer rummuckelnden Hausmeisterservice gefragt. Da kam dann der rundliche Boss mit Zigarre im Mundwinkel im Mercedes vorgefahren, wo ich mir schon dachte, was ist das denn für ein Anachronismus und meinte dann, 3 Leute mal 4 Stunden macht 750 Euro, ohne Wurzel rausholen 😯

Schönen Dank habe ich gesagt und bei Obi geschaut, Kettensäge leihen 28 Euro die Stunde, fand ich auch ein bisschen teuer. Habe mir dann bei Lidl für 50 Euro eine Parkside Kettensäge gekauft, die Marke für die Arnold Schwarzenegger immer Werbung macht 😉  und die Tanne in vielleicht einer Stunde selbst gefällt. Der Abtransport war dann etwas aufwendiger, alles klein sägen und in 4 Ladungen zum Wertstoffhof gebracht, aber doch ziemlich viel Geld gespart. Als ich meinen Nachbarn das erzählt hatte meinten die nur, sie hätten sich auch schon immer über die hohen Rechnungen gewundert, soviel zu dem Thema selbst was machen.

Ich glaube auch nicht, dass es früher besser war, aber auch nicht schlechter. Es war unbeschwerter und ohne Internet und permanente Informationsflutung auch irgendwie einfacher und überschaubarer. Als Feind gab es nur den bösen Russen und der wurde mittels atomarer Hochrüstung in Schach gehalten, den Russen gibt es noch immer und jetzt ist er sogar böse geworden. Ich hatte jedenfalls eine schöne Jugend und ähnlich wie @privatier haben wir uns für Hifianlagen und dann Fahrräder interessiert. Ebenfalls gute Wohngegend und immer bis spät abends draußen gewesen, meine Eltern waren da sehr entspannt. Mit 15 kamen dann die Mofas und Mokicks dazu und damit bin ich noch heute beschäftigt. Ich möchte jedenfalls nicht mit der Jugend heute tauschen.

Zitat von konsument am 4. Juni 2024, 13:56

Ich glaube auch nicht, dass es früher besser war, aber auch nicht schlechter. Es war unbeschwerter und ohne Internet und permanente Informationsflutung auch irgendwie einfacher und überschaubarer. Als Feind gab es nur den bösen Russen und der wurde mittels atomarer Hochrüstung in Schach gehalten, den Russen gibt es noch immer und jetzt ist er sogar böse geworden. Ich hatte jedenfalls eine schöne Jugend und ähnlich wie @privatier haben wir uns für Hifianlagen und dann Fahrräder interessiert. Ebenfalls gute Wohngegend und immer bis spät abends draußen gewesen, meine Eltern waren da sehr entspannt. Mit 15 kamen dann die Mofas und Mokicks dazu und damit bin ich noch heute beschäftigt. Ich möchte jedenfalls nicht mit der Jugend heute tauschen.

Ja auf jeden Fall. Ich erinnere mich noch, als ich so 8/ 9 war, hatten die in der Nähe die Uni fertig gebaut. Da sind wir als Kinder immer alleine mit dem Fahrrad hin, eis essen oder wir sind durch die leere Tiefgarage gefahren. Im Sommer waren wir abends bis 9 / 10 draußen, das hat die Erwachsenen überhaupt nicht interessiert...

Ich bin als Kind in einem Dorf im Schwarzwald aufgewachsen. Meine Eltern waren sehr sparsam um den Hauskredit schnell abzubezahlen. Mit 8/9 Jahren war ich ständig im Wald und hab Hütten gebaut. Mir hat die Luft unglaublich gut getan. Leider durften wir 1986 nach dem Reaktorunglück ca. ein halbes Jahr lang nur noch eine Stunde in den Wald das hat mich sehr geprägt darum bin ich bis heute kein Freund von Atomenergie auch wenn so etwas heute bestimmt nicht mehr passieren würde.
Mit 10 hab ich dann nur noch Fußball gespielt sobald die Schule aus war. Hausaufgaben hab ich wenn dann nur auf dem Schulweg im Bus/Bahn gemacht. Ab 10 Jahren sind wir Kinder auch immer per Anhalter gefahren und haben auf dem Golfplatz die Golfwägen für die reichen gezogen um etwas Taschengeld zu verdienen.
Ja heute ist leider vieles undenkbar was damals Spaß gemacht hat. Bin auch froh in den 70er 1977 geboren zu sein. Ein sehr guter Jahrgang.
Mofa sind wir im Dorf natürlich auch alle hin und wieder illegal gefahren. Riesen Gaudi mit 12/13 Jahren.

Haha, @privatier ein netter Versuch das Thema zu wechseln. Die unbeschwerte Jugend hatte ich auch, Lager im Wald bauen, Baumklettern, Bolzplatzhighlights und später "Tennisplatzexzesse".

Jedoch wieder Wasser in den Realitätswein früher/heute Vergleich:  Beim Omabesuch im Winter Eis innen an den einfach verglasten Fenstern und gefroren im Bett ohne Ende, nur kaltes Wasser dort, außer am Samstag, Vater mit Jobsorgen und Stellenabbau in den Wirtschaftkrisen, Zimmer mit Bruder geteilt jahrelang, wenn Opa kam war der automatisch der Chef von allen, übergriffiger Onkel gegen den sich keiner traute was zu machen.... gesellschaftlich wirtschaftlich war eben damals fast alles schlechter. Das allermeiste ist heute viel besser, freier, sorgloser. Daher... so soll es grundsätzlich weiter so gehen, progressive Leute vor!

@deancorso nee, da stehen wir meinetwegen jetzt mit dem "Wie", am Anfang gab es nur epische Problembeschreibungen und Stichworte wie  korrupte Politik und Zuwanderung und Grundverfassung missachtet..... also bitte selbst nochmal lesen was du und @konsument so geschrieben hattest. Das ist glaube ich, nicht nur mir aufgefallen.

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