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Artikel: Ideologen wollen wieder eine Unterschichtengesellschaft

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Nach seinen Studien der Volkswirtschaft, Theologie und Rechtswissenschaftenpromovierte Hamer. Danach arbeitete Hamer mit Zulassung als Rechtsanwalt in einem Unternehmen. Anschließend bekam er einen Ruf an die Fachhochschule Bielefeld, wo er dann bis zu seinem Ruhestand im Jahre 1994 als Professor für Wirtschafts- und Finanzpolitik lehrte. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand. Er ist Autor zahlreicher Aufsätze.

Also ein bisschen was scheint er schon zu wissen, gut wir kennen uns natürlich besser aus nachdem wir einmal kurz Google angeschmissen haben. Nur damit keine Missverständnisse aufkommen, ich kenne den nicht und bin auch kein AfD Wähler, das ist eine fürchterliche Truppe. Die Grünen finde ich aber genauso schlimm.

Ich persönlich erachte die Steuer- und Abgabenbelastung sehr hoch in Deutschland, von meiner Sonderzahlung über 5.000 Euro sind netto 3.100 übergeblieben, ich würde gerne selbst etwas mehr Geld überbehalten anstelle das es in irgendwelchen Töpfen verplempert wird.

Zitat von Jan Veerman am 30. Mai 2024, 21:45 Uhr

@konsument keine Sorgen was die Visavergabe angeht ist Deutschland ebenso sehr restriktiv. Eine sehr erfolgreiche Cousine meiner Frau wurde das Visum abgelehnt da ihre Rückkehrbereitschaft nicht glaubhaft bewiesen werden konnte. Trotz Rückflugticket, sehr gutem Job in China etc. Wir haben es auch mit Revision probiert etc. keine Chance die Deutsche Botschaft kann Visa ohne Begründung ablehnen da hast du keine Chance. Also ein Visum nach Deutschland wird sicher nicht verscherbelt.
Das es ne Menge Kranke und Verrückte auf dieser Welt gibt die andere sogar Töten ist natürlich zu verurteilen und die Straftäter sind zügig zu verfolgen da hat Deutschland sicherlich noch Nachholbedarf das.

Das wird bei uns ja ausgehebelt durch das Wort Asyl, was eben missbraucht wird. Von den zugewanderten hat doch niemand ein Visum beantragt, im Gegenteil, schnell den Pass weggesschmissen. Und es stehen doch eher wirtschaftliche Gründe für die sogenannte Flucht bis nach Deutschland im Vordergrund. Das wissen wir doch alle aber es passiert nichts stattdessen geht das jedes Jahr mit hunderttausend Einwanderungen weiter.

Das kann man natürlich einfach so weiterlaufen lassen und hoffen, das schon alles gut wird, weil wir ja eine offene Gesellschaft sind und uns alle lieb haben, aber die täglichen Meldungen, welche ich oben einkopiert habe, sprechen doch eine andere Sprache.

@geher
Erst einmal möchte ich mich bei Dir entschuldigen, da meine Reaktion auf "gewisse Ecke" Dich scheinbar mitgenommen hat. Das war nicht meine Absicht, sondern lediglich der Ausdruck über die plumpen Versuche gewisser Teile der Gesellschaft, andere durch Diffamierungen möglichst mundtot zu machen. Seien es Kontaktschuld, die N-Keule (welche meist nicht mal Sinn ergibt), als Reichsbürger oder sonst etwas bezeichnet zu werden.
Auch würde ich behaupten, dass die Menschen in diesem Land inzwischen von einer Krise (Migration, Klima, Corona, Ukraine Krieg) in die nächste geschickt wurden und sich (auch medial) mal eine Ruhephase verdient hätten. Das würde hoffentlich zu einer Entspannung der Verhältnisse beitragen.

Alleine jedoch dass die Altparteien mit einer veränderten Gesetzeslage zur Finanzierung parteinaher Stiftungen ihr Monopol weiter ausbauen wollen (indem sie Steuergelder erst zulassen wollen, wenn Parteien bereits mehrmals Teil der Regierung waren) und sich zugleich betont als Demokraten betiteln, entbehrt für mich jeglichem Verständnis. Für mich ist das nichts anderes als ein nach unten treten gegenüber allen anderen Parteien im Land, welche noch nicht im gemachten Nest sitzen.

Ich begrüße Dein Bestreben, dass wieder mehr aufeinander zu gegangen wird! Auch hoffe ich dass die Menschen anfangen zwischen überflüssigen/schleichenden Einschränkungen ihrer Freiheit und tatsächlichem Mehrwert - für die Bevölkerung - zu unterscheiden. Denn in meinen Augen dienen sich viele Politiker inzwischen in erster Linie nur selbst und es steht für mich auch in Frage, warum man nach 4 Jahren Bundestag bereits "Lean-FIRE" erreicht haben muss?
Von mangelnder Haftbarkeit für Ministerposten gar nicht erst zu sprechen.

@konsument
Um die innere Sicherheit sorge ich mich leider auch zunehmend. Ich fand es auch vor einigen Jahren überflüssig, dass am Bahnhof Plakate mit "Wir sind ein Rechtsstaat" dafür werden mussten, dass wir eigentlich eine funktionale Justiz haben sollten.
Humor erlebe ich in meinem Umfeld in Sachen Politik leider auch keinen - eher eine Mischung aus Frust, Resignation und durchaus auch Zukunftsängsten - seien sie finanzieller, identitärer oder physischer Natur.

@absprung_2020
Du kannst ja gerne Deine Meinung haben, allerdings gibt es unzählige Quellen welche durchaus einige Missstände in diesem Land aufzeigen. So wie ich bei den "Crashpropheten" differenziere (oder auch zum Artikel sagte, dass ich mir nur einen Teil herauspicke und mit eigenen Punkten aufgreife), denke ich mir dass man generell stets die Qualität der Argumente und nicht die politische Gesinnung in den Mittelpunkt stellen sollte.
Denn sonst sind wir wieder schnell bei bloßen Ideologien. Argumente hingegen kann man abwägen und daraus resultierende Schritte auch in Form von Kompromissen anpassen - anstelle alles ab zu tun und erst gar nicht in den Dialog zu gehen.

Und zu der Steuerbelastung - da lese ich bei Statista etwas anderes heraus. Ich zitiere:

22.04.2024 - Im Jahr 2023 wurden in Deutsch­land insgesamt 915,9 Milliarden Euro Steuern vor der Steuer­verteilung von Bund, Ländern und Gemeinden (Gebietskörper­schaften) einge­nommen. Gegenüber dem Vorjahr war dies ein Anstieg um 20,2 Milliarden Euro (+2,3 %).

Den größten Teil der Steuern machten die Gemeinschaftsteuern aus (690,7 Milliarden Euro, +2,3 %). Dieses Steuer­aufkommen steht mehreren Gebietskörper­schaften zu. Innerhalb der Gemeinschaft­steuern waren die Umsatz­steuer (einschließ­lich Einfuhrumsatz­steuer) mit 291,4 Milliarden Euro (+2,3 %) und die Lohn­steuer mit 236,2 Milliarden Euro (+4,0 %) am ertrag­reichsten. Bei den reinen Bundessteuern erbrachte die Energie­steuer mit 36,7 Milliarden Euro die höchsten Einnahmen (+8,9 %). Von den Gemeindesteuern hatte die Gewerbe­steuer mit 75,1 Milliarden Euro (+6,9 %) und von den Landessteuern die Grunderwerb­steuer mit 12,2 Milliarden Euro (–28,7 %) den höchsten Ertrag.

Nach der Steuer­verteilung blieben dem Bund 356,0 Milliarden Euro Steuer­einnahmen (+5,6 %), den Ländern 382,6 Milliarden Euro (–0,5 %) und den Gemeinden 143,7 Milliarden Euro (+7,2 %). An die Europäische Union wurden von den Steuer­einnahmen 35,4 Milliarden Euro (–8,2 %) abgeführt.

Aus dem fett markierten Auszug lese ich heraus, dass "Konsumenten" (da der Staat auf fast alles Umsatzsteuer/Mehrwertsteuer erhebt) und steuerpflichtige Angestellte den Großteil der Einnahmen ausmachen. Wer kaum Geld hat um zu konsumieren, kann auch logischer Weise keine große steuerliche Beteiligung erbringen. Einige Ausgaben lassen sich jedoch schwerlich vermeiden (Miete, Lebensmittel, Mobilität), können jedoch (auch unter dem Gesichtspunkt der Inflation) von der "Oberschicht" besser weggesteckt werden, als von der "Mittelschicht" -> was eben das erwähnte Abschmelzen begünstigt.
Und wer wenig verdient und knapp über die Freibeträge hinaus kommt bzw. unter Umständen sogar durchs Amt aufstocken muss, ist kein großer Steuerzahler.

Die Gewerbesteuer betrug gerade einmal 75,1 Milliarden Euro, welche man den 291,4 Milliarden Euro Umsatzsteuer und 236,2 Milliarden Euro Lohnsteuer gegenüber stellen kann. Und selbst da darf man nicht vergessen, dass es auch viele "mittelständische" Unternehmer, wie beispielsweise Handwerksbetriebe gibt, welche in diese Sparte fallen.

Für belegte Gegenargumente bin ich jederzeit offen!

Zitat von konsument am 30. Mai 2024, 21:49 Uhr

 

Ich persönlich erachte die Steuer- und Abgabenbelastung sehr hoch in Deutschland, von meiner Sonderzahlung über 5.000 Euro sind netto 3.100 übergeblieben, ich würde gerne selbst etwas mehr Geld überbehalten anstelle das es in irgendwelchen Töpfen verplempert wird.

@konsument Grundsätzlich stimme ich dir mit der Abgabenlast zu.

Aber sehen wir es doch mal so: du hast ja jetzt nicht unbedingt den Raketenjob sondern da du mit jetzt erst Mitte 50 die 100k überschritten hast für eine Bank eher einen Dödeljob (verzeih mir...)

Und dennoch hast du ein schönes Haus in D, ein Haus in Thailand, vermutlich arbeitet deine Frau nicht(?), mehrere Autos, im schicken Fitnessstudio etc. pp. Du kannst Du doch ein materiell sehr schönes Leben leisten. Und wirst auch noch vor dem offiziellen Rentenalter aufhören zu arbeiten.

Also so what? Was beschwerst Du dich?!?

Es geht uns doch gut, gerade uns, die wir wohl alle schon etwas Kapital aufgebaut haben.
Mein „Vermögen“ wird ständig mehr, ohne dass ich was tue, arbeite nicht besonders hart.

Die Steuern und Abgaben halten sich in Grenzen, dafür bin ich abgesichert bei Krankheit und Alter, es werden Straßen und Krankenhäuser für mich gebaut und neuerdings kann ich für eine Flatrate von 49€ jeden Bus, jede U-Bahn umsonst nutzen.

Wir sind nur 1% der Weltbevölkerung und trotzdem die Dritt größte Volkswirtschaft der Welt.

Die Kriminalität ist auch überschaubar, ich kann als Frau in einer Großstadt unbehelligt Nachts unterwegs sein.

Ich kann anziehen was ich will, glauben was ich will und ich kann sogar dagegen sein und das laut sagen, ohne im Gefängnis zu landen.

Klar gibt es hier und dort Verbesserungspotential, aber grundsätzlich geht’s uns im internationalen Vergleich sowieso super, und im nationales sind die, die hier mitlesen vermutlich ebenso in den oberen Perzentilen.

 

@konsument

Ich habe nirgends geschrieben, dass wir in diesem Land keine Probleme haben.

Ich habe nix über eine Partei geschrieben.

Ich habe weder geschrieben, dass wir eine zu hohe noch eine zu niedrige Abgabenlast haben. Ich kenne die Steuereinkünfte des Staates. Ich kann aber nicht erkennen, dass eine Mittelschicht die Hauptlaste trüge, im Text aber eine Hauptaussage. Ich weiß welche Abgabenlast ich im Verlauf meines Berufsleben hatte und kann sehr präzise einschätzen zu welcher Einkommenssschicht ich wann gehört habe.

Menschen verändern sich.... was der Prof. vor 40 Jahren gelehrt hatte weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass die im hier verlinkten Text geschriebenen Thesen überwiegend nicht belastbar sind.

Ich hätte aber gerne noch mehr 😉

Ne, mein bescheidener Wohlstand ist eher meinem Fleiß und Geschick als dem Steuersystem zu verdanken, ich beschwere mich ja auch nicht über meine eigene Situation, mit der bin ich zufrieden, sondern über die ausufernden Staatsausgaben. Die müssen mal „frugal“ werden.

Dödeljob, von wegen, ich glaube ich bin einer der wichtigsten Mitarbeiter in der Bank, das behaupten auch alle meine Kollegen von sich, also es gibt ganz viele 🤪

Ich habe letzte Woche von unserem CEO, also dem Big Boss, eine Kontaktanfrage bei Linkedin bekommen, also er an mich und nicht ich an ihn. Ich werde immerhin wahrgenommen 👏

Zitat von DeanCorso am 30. Mai 2024, 21:58 Uhr

Um die innere Sicherheit sorge ich mich leider auch zunehmend.

Bin ich denn der einzige der sich hier in Deutschland wohl und sicher fühlt? Hab heute ein Rad repariert dabei Auto und Garage offen stehen lassen bin dann zum Nachbar und hab seinen Ambuss genutzt um ein Bit zu lösen. In dieser Zeit hat keiner was geklaut und ich hatte auch nie Angst das was geklaut wird. In Stuttgart haben wir bei einem 8 Parteien Haus schon seit 6 Jahren kein Türschloss mehr drin. Einbrecher bis jetzt keine.
Die Anzahl der Morde ist in den letzten 10 Jahren deutlich um über 10% gesunken Quelle: https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1100598/umfrage/polizeilich-erfasste-faelle-von-mord-in-deutschland/
Wo bitte kommt diese permanente Angst her? Sollen wir etwa alles mit Kameras überwachen wie in Shanghai oder Singapur. Also ich möchte das nicht wenn es aber die Mehrheit unbedingt möchte wird es wohl leider so kommen.

Übrigens gibt es auch in Stuttgart zwei Clans die sich bekämpfen und auch mal auf offener Straße schießen. Die Leute hier haben aber überhaupt keine Angst da sie wissen das die Clans es unter sich ausmachen und keinesfalls unbeteiligte Treffen wollen die zielen also ganz genau mit ihrer Waffen da kann man gemütlich weiterspazieren. In Asien ist es grundsätzlich viel friedlicher auf den Straßen in den USA schon viel unsicherer und in Mittel- und Südamerika wird man dann so richtig abgehärtet. (Venezuela da wird sogar im Krankenhaus geschossen oder Guatemala City in bestimmten Zonen)
Ich finde wir haben genau das richtige Maß gefunden in mitten Europa.

da gibt es auch andere Statistiken:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1587/umfrage/vergewaltigung-und-sexuelle-noetigung/

https://www.bka.de/DE/AktuelleInformationen/StatistikenLagebilder/PolizeilicheKriminalstatistik/PKS2023/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2023/Polizeiliche_Kriminalstatistik_2023.html#:~:text=Mit%20Abklingen%20der%20Covid%2D19,2022%20erstmals%20wieder%20merkbar%20an.

 

nur 14,4 Vorfälle pro 100.000 Einwohner - da gehts uns doch echt gut 👍

bezogen auf den Link zu sexueller Belästigung oben.

DeanCorso, ich danke dir nochmals sehr für deine Beteiligung und den megastarken Input hier. Eine Entschuldigung ist absolut nicht nötig. Alles bestens! Das zu sagen, war mir ein total wichtiges Anliegen. Mehr schaffe ich momentan nicht, denn zum Glück ist heute viel zu tun. Dir und allen anderen einen Tag mit Sonne im Herzen.

Passend zum Schmuddelwetter eines meiner Lieblingsgedichte:

Hab Sonne im Herzen!

Hab Sonne im Herzen, ob's stürmt oder schneit. Ob der Himmel voll Wolken, die Erde voll Streit! Hab Sonne im Herzen, dann komme, was mag, das leuchtet voll Licht dir den dunkelsten Tag!

Hab ein Lied auf den Lippen, mit fröhlichem Klang und macht auch des Alltags Gedränge dich bang! Hab ein Lied auf den Lippen, dann komme, was mag, das hilft dir verwinden den einsamsten Tag!

Hab ein Wort auch für andre in Sorg und in Pein und sag, was dich selber so frohgemut lässt sein: Hab ein Lied auf den Lippen, verlier nie den Mut, hab Sonne im Herzen, und alles wird gut!

Cäsar Flaischlen (1864 - 1920)

Zitat von Jan Veerman am 30. Mai 2024, 22:59 Uhr

Übrigens gibt es auch in Stuttgart zwei Clans die sich bekämpfen und auch mal auf offener Straße schießen. Die Leute hier haben aber überhaupt keine Angst da sie wissen das die Clans es unter sich ausmachen und keinesfalls unbeteiligte Treffen wollen die zielen also ganz genau mit ihrer Waffen da kann man gemütlich weiterspazieren. In Asien ist es grundsätzlich viel friedlicher auf den Straßen in den USA schon viel unsicherer und in Mittel- und Südamerika wird man dann so richtig abgehärtet. (Venezuela da wird sogar im Krankenhaus geschossen oder Guatemala City in bestimmten Zonen)
Ich finde wir haben genau das richtige Maß gefunden in mitten Europa.

Also ich könnte da nicht gemütlich weiterspazieren wenn auf offener Straße geschossen wird, aber gut zu wissen, dass sie genau zielen. Kann man nur hoffen, dass die sich iwann alle gegenseitig umgelegt haben.

@jan-veerman
Mord ist halt eine sehr endgültige Straftat mit einer gewissen Hemmschwelle für die Täter. Diebstähle, Raub, Nötigung, sexuelle Übergriffe, Betrug, Drogenhandel, etc dürften wohl eher zum Alltag gehören. Laut dem BKA (was @konsument ebenfalls verlinkt hat) steigen die Raten größtenteils an, ich zitiere:

Gesamtentwicklung der Straftaten

Nachdem die Zahlen der polizeilich erfassten Straftaten im Jahr 2016 auf einem Höchststand waren, sind sie in den Folgejahren stetig gesunken. Mit Abklingen der Covid-19-Pandemie und den damit wegfallenden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie kam der Umschwung – die erfassten Straftaten stiegen vom Jahr 2021 zum Jahr 2022 erstmals wieder merkbar an. Dieser Trend setzte sich 2023 zwar fort, jedoch weniger stark als im Jahr zuvor: Vom Jahr 2022 auf das Jahr 2023 stiegen die Fallzahlen um 5,5 Prozent an; von 5.628.584 Fällen in 2022 auf 5.940.667 Fälle in 2023 (vgl. 2021 auf 2022 +11,5 Prozent von 5.047.860 auf 5.628.584 Fälle) Betrachtet man die Fallzahlen im Langzeitvergleich, sind sie 2023 auf dem höchsten Stand seit dem Berichtsjahr 2016.

Auffällig ist, dass sich gerade bei Kindern unter 14 Jahren ein Höchststand seit 2001 und bei Jugendlichen ein Höchststand von 2011 abzeichnet. Zu finden in den aufklappbaren Bereichen der Seite. Ebenso kann man dort an einem Graphen ablesen, dass der generelle Anstieg der Gewalttaten um einen Höchststand von ~2007 herum zu finden ist.

Es wird auch mehrmals auf der Seite der Anteil nicht-deutscher Täter benannt - worunter man wohl in Korrelation mit dem Weltgeschehen auch einen gewissen Anteil an Asylantragstellenden verstehen darf, da die deutsche Staatsangehörigkeit hier bei Geburt vergeben wird und auch viele "Nicht-Biodeutsche" bereits seit Generationen hier leben.

Für mich persönlich sind vor allem die regelmäßigen Ausschreitungen in Schwimmbädern ein Grund dafür, warum ich dort mit meinen zwei kleinen Kindern ungerne hingehen möchte - vor allem wenn man ständig davon liest, dass es sich um sehr große Jugendgruppen handelt, diese bei Eintreffen der Polizei meist verschwunden sind und auch das Personal hilflos ist - solche Berichte lese ich über meine Stadt, aber auch einige andere.
Als mich vor 2 Wochen ein Freund während seiner Radtour aus Tübingen besuchte und am nächsten Tag weiter in den Norden zog, las ich wieder von einem Messervorfall in Duisburg - am selben Tag wo er dort unterwegs war.
Das Ganze ist bei mir im Hinblick auf die Statistiken, aber auch die räumliche Nähe durchaus etwas, was ich nicht ausblenden und auf die leichte Schulter nehmen kann.

Was noch die "Mittelschicht"-Thematik betrifft, so habe ich den Eindruck, dass der Wohlstand einiger Forenmitglieder etwas die Sicht darauf vernebelt, wie es eben für Leute ohne die entsprechenden finanziellen Ressourcen (der Großteil der Bevölkerung) ist, die Inflation und generellen Steuerbelastungen zu überstehen.
Man darf nicht vergessen, dass der Weg zu Wohlstand (meist) ein langer ist und nicht jeder dasselbe Wissen besitzt, was man selber als Standard voraussetzen mag - also gewissermaßen den eigenen Kenntnisstand auf andere zu projizieren. Dafür reicht es schon, wenn ich mich in meiner Familie oder stellenweise auch meinem Freundes- und erst recht Bekanntenkreis umsehe.
Vom Zustand unserer Infrastruktur fange ich gar nicht erst an - Belege für meine Aussagen habe ich ja jetzt immer wieder mal geliefert.

Am Ende denkt und glaubt natürlich jeder was er glauben möchte - Veränderung muss stets von innen heraus erfolgen und da mache ich mir auch keine Illusionen über meinen eingeschränkten Wirkungskreis.

@geher
Vielen Dank, ich wünsche Dir ebenfalls einen schönen Tag bzw. Einstieg ins Wochenende! 🙂

Zitat von geher am 30. Mai 2024, 18:42 Uhr

... Ich befürchte, dass unser Leben und unsere Lebensumstände nie wieder so "leicht" und im "Überfluss" sein werden, wie wir es viele Jahre/Jahrzehnte genießen durften. Gibt es ein Revival der 1920er und 1930er Jahre???...............................................?

Es gibt (mindestens!) drei Gründe schlechtere Zeiten - auf einer Zeitskala von Jahrzehnten! - zu befürchten:

1. Wie schon Kondratieff dargelegt hat die These/Erfahrung LANGER Wellen mit ab und an mal einer wirtschaftlichen Depression

(in UK vor 1929ff. auch schon mal von 1873 bis Anfang der 1890er Jahre - die damaligen "emerging markets" D und USA konnten nach dem "Gründerkrach" schneller wieder durchstarten!)

2. sind Wechsel in der globalen Führungsmacht oft mit Turbulenzen verbunden:

1618 bis 1648

1789 bis 1815

1914 bis 1945

und die USA sind ziemlich angeschlagen...

3. nutzen "wir" als Menschheit derzeit 1,X Erden - wie der Club of Rome in den 1970er Jahren dargelegt hat kann das NICHT DAUERHAFT so weiter gehen!

Im Falle einer Ressourcenknappheitsökonomie KÖNNEN keine 2+ Mrd. Menschen "Mittelklassewohlstand" auf heutigem westlichen Niveau genießen!

Zitat von exitus2022 am 31. Mai 2024, 10:42 Uhr
Zitat von geher am 30. Mai 2024, 18:42 Uhr

... Ich befürchte, dass unser Leben und unsere Lebensumstände nie wieder so "leicht" und im "Überfluss" sein werden, wie wir es viele Jahre/Jahrzehnte genießen durften. Gibt es ein Revival der 1920er und 1930er Jahre???...............................................?

Es gibt (mindestens!) drei Gründe schlechtere Zeiten - auf einer Zeitskala von Jahrzehnten! - zu befürchten:

1. Wie schon Kondratieff dargelegt hat die These/Erfahrung LANGER Wellen mit ab und an mal einer wirtschaftlichen Depression

(in UK vor 1929ff. auch schon mal von 1873 bis Anfang der 1890er Jahre - die damaligen "emerging markets" D und USA konnten nach dem "Gründerkrach" schneller wieder durchstarten!)

2. sind Wechsel in der globalen Führungsmacht oft mit Turbulenzen verbunden:

1618 bis 1648

1789 bis 1815

1914 bis 1945

und die USA sind ziemlich angeschlagen...

3. nutzen "wir" als Menschheit derzeit 1,X Erden - wie der Club of Rome in den 1970er Jahren dargelegt hat kann das NICHT DAUERHAFT so weiter gehen!

Im Falle einer Ressourcenknappheitsökonomie KÖNNEN keine 2+ Mrd. Menschen "Mittelklassewohlstand" auf heutigem westlichen Niveau genießen!

Bin dabei, wir müssen was ändern und das wird anders sein, muss ja nicht schlechter sein.  Kein Mensch braucht 60 Kleidungsstücke pro Jahr, vielleicht weniger in höherer Qualität, ggf. aus Recycling?

Wir können genug Lebensmittel für alle herstellen, mehr regional, weniger wegwerfen. Es gibt neue Technologien wie Horticulture, Kreislaufwirtschaft Gemüse und Fischzucht.

Keiner muss 2x pro Jahr in den Urlaub fliegen.

Der Umbau weg von fossiler Energie wird neue Geschäftsmodelle auftun und vielleicht den nächsten Kontratieff Cycle eröffnen.

Ich weis natürlich auch nicht was die Zukunft bringt, bin aber zuversichtlich dass wir das schaffen.  Wenn nicht, können wir hier das auch nicht ändern, da hilft vermutlich weder Cash noch Gold, deswegen mache ich mich nicht verrückt.

Und in der Not habe ich meinen Schnaps im Keller, nicht weitersagen 😇.

Zitat von Absprung_2020 am 30. Mai 2024, 22:32 Uhr

@konsument

Ich habe nirgends geschrieben, dass wir in diesem Land keine Probleme haben.

Ich habe nix über eine Partei geschrieben.

Ich habe weder geschrieben, dass wir eine zu hohe noch eine zu niedrige Abgabenlast haben. Ich kenne die Steuereinkünfte des Staates. Ich kann aber nicht erkennen, dass eine Mittelschicht die Hauptlaste trüge, im Text aber eine Hauptaussage. Ich weiß welche Abgabenlast ich im Verlauf meines Berufsleben hatte und kann sehr präzise einschätzen zu welcher Einkommensschicht ich wann gehört habe.

Menschen verändern sich.... was der Prof. vor 40 Jahren gelehrt hatte weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass die im hier verlinkten Text geschriebenen Thesen überwiegend nicht belastbar sind.

@absprung_2020 noch kurz zu der Mittelschicht, es ist ja so, dass man uns (ich rechne uns einmal zur Mittelschicht) in den vergangenen Jahren bzw. Jahrzehnten suksessive durch die kalte Progression in immer höhere Steuerklassen hat gleiten lassen, also die Steuertabellen wurde nicht in dem Maße angepasst wie die tarifliche Einkommensentwicklung. Dasselbe bei den Beitragsbemessungsgrenzen für die Sozialversicherung. Ein sehr bequemer Weg mehr Steuereinnahmen zu generieren ohne die Steuern erhöhen zu müssen.

Dann wurde die Finanzmarktkrise mittels der finanziellen Repression und der daraus folgenden Nullzinspolitik dem Sparer aufgebürdet, der nun keine Verzinsung mehr auf seine Spareinlagen und Garantiezins LV mehr bekommen hat. Also das was der Staat an Zinszahlungen für die Schuldenlast gespart hat entspricht dem was der Sparer nicht mehr bekommen hat.

Die Migrationsproblematik wird versteckt durch erhöhte Abgaben und Gebühren der Städte und Gemeinden bei uns einkassiert, siehe Grundsteuer oder Parkgebühren. Das wird uns natürlich anders verkauft, ist ja klar, es würde niemals jemand behaupten, dass es bei uns durch die Migration irgendwelche Einschränkungen geben würde, das wäre ja Nazi. Woraus die Wohnungsnot u.a. resultiert liegt bei zwei Millionen oder mehr zugewanderten eigentlich auf der Hand, wird nie angesprochen weil Nazi. Warum die Krankenkassen klamm sind kann man sich auch leicht zusammenreimen.

Eine Hauptuntersuchung beim TÜV kostet mittlerweile 154,50 Euro für ca. 30 Minuten Auto anschauen, ein stolzer Preis. Da müssen viele eine ein bis zwei Tage für arbeiten.

Das Zauberwort Inflation wird von wirklich ALLEN ausgenutzt um die Preise zu erhöhen, völlig egal, ob Dinge wirklich teurer geworden sind. Und das teils in richtig krassem Umfang. Alle stopfen sich die Taschen voll.

Wir werden jedenfalls ausgenommen wie die Weihnachtsgänse, meine Meinung. Ich für meinen Teil konsumiere so gut wie überhaupt nicht mehr, wir gehen so gut wie nie essen außer im Urlaub, ich kaufe mir kein Eis mehr, 2,50 für eine Kugel finde ich unverschämt, abends was trinken gehen nur ganz selten. Kino vielleicht alle zwei Jahre, Konzerte ähnlich. Also diesen ganzen Konsumrotz lasse ich komplett weg, ich vermisse es aber auch überhaupt nicht.

Hallo @konsument eigentlich wollte ich hier nichts schreiben, kann es aber trotzdem nicht lassen...bei dem was du so von dir gibst...

Ich wiederhole es nochmal: du hast einen (ok vielleicht etwas höher dotierten) Dödeljob und jetzt mit knapp 60 die 100 k überschritten.

Trotzdem und obwohl du ausgenommen wirst wie eine Weihnachtsgans lebst du vergleichsweise wie die Made im Speck. Ich will jetzt gar nicht im einzelnen wieder alles auflisten.

Und dann ist alles so unglaublich teuer und du kannst dir neben deinem vergleichsweise luxuriösen Zweithaus in Thailand gar nichts leisten du Armer!!!

(off-topic mal ein paar Beispiele: das Eis kostet bei mir um die Ecke 1,50, Kino zahle ich 9 Euro, 12 Tage Mallorca zu dritt mit HP in Herbstferien im guten 4 Sternhotel 2.200, mein Fernseher hat mit 270 Euro gekostet und die Telekom hat gerade meine Festnetzraten umsonst verdoppelt und mein Handydatenvolumen umsonst verdoppelt, mein FAZ+ Jahresabo hat mich 100 Euro gekostet. Mein erstklassiges Fitnessstudio kostet 47 Euro, als vor ca. 30 Jahren eine große Kette in Frankfurt zentral ihr neues Studio eröffnete - mit weniger Angebot als meines hat, hat das damals 150 DEM = 75 Euro gekostet ). Es ist alles so unglaublich teuer, uns geht es so schlecht.

Verzeihe mir die Anmerkung: man merkt bei dir bei jedem Wort, dass du keine Kinder hast. Dir geht es echt zu gut!

@privatier ich rede nicht von mir, sondern von der Situation für die Mittelschicht, von den Rahmenbedingungen und die sind so wie oben beschrieben. Das ganze Thema Energiewende habe ich dabei noch nicht mal aufgeführt, schaut Euch mal die Energieabrechnung von vor 4 Jahren an und die aktuelle. Darum geht es doch in dem Beitrag, die Zunahme der Lasten für die Mittelschicht.

Es geht auch nicht darum, ob ich mir das leisten kann, sondern ob ich bereit bin den Preis für die beschriebenen Sachen zu bezahlen. Ich gebe nur dann Geld für etwas aus wenn ich den Preis als angemessen erachte. Deswegen mache ich das nicht mehr. Ich habe auch nicht gesagt das es mir schlecht geht, im Gegenteil, ich gebe mein Geld eben für ganz andere Dinge aus. So kostet mein Fitnessstudio 128 Euro, ich beschwere mich da aber nicht drüber, sondern gebe das gerne aus, weil mir dafür ein entsprechender Gegenwert in guter Qualität geboten wird. Wir kaufen lieber hochwertige Lebensmittel ein und kochen selbst, als uns in irgendein Restaurant zu quetschen und das Gebrabbel vom Nachbartisch anzuhören um danach 1/2 Stunde auf die exorbitante Rechnung warten zu dürfen 😉

Mit Kindern wird man das ja noch viel mehr merken, denen kann man wahrscheinlich schlecht erklären, dass es jetzt kein Eis mehr gibt, keinen Zoobesuch, Kirmes und was man alles so unternimmt.

Zitat von Privatier am 1. Juni 2024, 18:01 Uhr

mein Fernseher hat mit 270 Euro gekostet

P.S. ich dachte Du hast keinen Fernseher, jetzt doch?

Meiner hat übrigens nur 250 Euro gekostet, war allerdings ein Goodie der Telekom zum Abschluss von Magenta TV.

Wir waren am 1. Mai essen zu viert bei einem Tim Mälzer Ableger Restaurant in der verbotenen Stadt, Portionen überschaubar, Qualität der Zubereitung und Geschmack es geht so, mein Essen hatten sie vergessen, kam dann mit 10 Minuten Verspätung. Der Spaß hat dann tutti kompletti 460 Euro gekostet. Das war es absolut nicht wert und das meine ich.

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