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Aktuelles zum Aktienmarkt

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Sogar schon in der Bild:

Schweizer Großbanken: UBS übernimmt Credit Suisse | Geld | BILD.de

So, jetzt zur Tagesschau, die Fakten liegen auf dem Tisch. Beide Banken bekommen jeweils, zumindest habe ich das so verstanden, je 100Mrd Garantieliquidität zugesichert von der SNB, plus 9 Mrd Verlustdeckung für UBS.

Das Risiko für die Zukunft, wenn mal die UBS misswirtschaft ist nun vollends unbeherrschbar. Ob das so bleiben kann scheint fraglich. Märkte beruhigen ist wohl Maßnahme Nr.1 und zu zeigen, dass die Schweiz ein attraktiver Finanzplatz bleibt....für die Vermögenden dieser Welt.

Ein Hauch von Lehman Brothers: Die Gefahr einer neuen Finanzkrise ist nicht gebannt (wiwo.de)

Mal sehen, was die Woche bringt...

Hier zeigt sich mal wieder schön: der theoretisch niedrigste Wert einer Aktie ist (nahezu) Null:

CREDIT SUISSE (CS) AKTIE | CSX | Aktienkurs | CH0012138530 | News | 876800 | finanzen.net

Ich bin immer noch völlig fassungslos ab der ganzen Angelegenheit,

ich habe mich immer geweigert einen ausländischen Broker zu suchen, jetzt muss ich mich schlau machen, so kann ich das nicht lassen.

 

 

 

Hey, A. locker bleiben, auch wenn das frustrierend ist! Wenn Gewissheiten wanken ist das nie schön, ändern kann das niemand, du sowieso nicht. UBS ist doch irgendwie voll begeistert!

Zitat von Absprung_2020 am 20. März 2023, 10:39 Uhr

Hey, A. locker bleiben, auch wenn das frustrierend ist! Wenn Gewissheiten wanken ist das nie schön, ändern kann das niemand, du sowieso nicht. UBS ist doch irgendwie voll begeistert!

Was mich immer wundert, dass die immer W. B. anrufen...warum ruft uns beiden denn niemand an? 😉

@absprung_2020

mein Weltbild ist gehörig durcheinandergeraten, innert ein paar Tagen wurden Aktionäre per Notrecht quasi enteignet, Obligationäre der CS wurden zu einem Totalabschreiber gezwungen, das wurde komplett auf den Kopf gestellt, im Normalfall kommen Aktienanleger am Schluss, hier erhalten die Aktionäre ja noch etwas.

Das wird zu langwierigen Schadensersatzklagen führen. Die Schweiz steht als Bananenrepublik da. Welcher ausländische Investor (ich rede nicht von Kleinanlegern) wird hier noch investieren wollen?

Wiegesagt, ich habe weder CS noch UBS-Aktien und schon gar keine Obligationen, es herrscht pures Chaos, wieso wird die CS-Aktie überhaupt noch gehandelt? was soll das?

Der neue und alte CEO der UBS, der Holländer Ralph Hamers hat selber ein hängiges Verfahren wegen Geldwäsche in Holland, also Alles paletti.

Nein, ändern kann ich das Alles nicht, aber ich kann für mich selber Entscheidungen treffen, nicht übereilt,  aber es wird was verändert werden müssen.

 

 

 

 

 

Ich weiß nicht, ob du das nicht etwas schwarz siehst. Hier bestand die akute Gefahr eines größeren Zusammenbruchs, da greifen die Behörden notfalls mit unkonventionellen Mitteln ein, auch wenn dadurch manche Investoren bluten müssen. So oder ähnlich würden vermutlich die meisten Länder reagieren, und das wissen auch die Investoren, darum hat die Schweiz imho keinen dauerhaften Nachteil. Man kann der Schweiz möglicherweise anlasten, dass so ein halbseidener Laden wie die CS trotz bekannter Probleme noch bis letzte Woche unbehelligt von der Aufsicht wirtschaften konnte.

Zitat von Fit und Gesund am 20. März 2023, 13:46 Uhr

Die Schweiz steht als Bananenrepublik da.

Sorry, wenn ich das so hart formuliere, aber den Status hat die kleine ach so saubere Eidgenossenschaft bei mir schon etwas länger. Das ganze Geschäftsmodell basiert doch nur auf einer schönen Fassade, ist prinzipiell aber nichts anderes als eine Steueroase wie auf den Caymans, nur mitten in Europa und mit einem etwas erweiterten Angebot. Per Gesetz könnte man das nur unterbinden, wenn sich alle Finanzminister europaweit oder gar weltweit einig wären - nun sind die Mängel des lustigen Boni-Geschäfts durch internationale wirtschaftliche Abhängigkeiten aufgedeckt worden. Kann man fies finden, weil sich ein Großinvestor kurz räuspert und schon liegt eine ganze Bank flach. Andererseits wird so offenbar, dass hinter der ganzen Zahlenjonglage keine realen Werte mehr stehen, sondern nur das immer viel zitierte Vertrauen.

Angeblich soll das internationale Finanzsystem auch viel besser aufgestellt sein als vor 15-20 Jahren, aber wenn in 2 Wochen drei Großbanken hopps gehen, kann es damit nicht weit her sein.

Lustig ist das indes ganz und gar nicht. Mir könnte es als fast-Nicht-Investor im Banken/Aktien-Bereich prinzipiell egal sein, aber das hat ja alles Auswirkungen auf sämtliche anderen Bereiche. Und irgendwie nervt mich das als Ingenieur an, dass da jetzt wieder was kippt und dann neu organisiert wird, das man schonmal neu aufgesetzt hatte. Das sieht für mich ein bisschen so aus, als müsste man alle 15-20 Jahre den Kölner Dom wieder aufbauen, weil er statistisch einmal in diesem Zeitraum zusammenklappt.

Bei mir macht sich deshalb gerade eine komische Mischung aus genervt und gelangweilt breit, weil's alles schon mal da war, es aber scheinbar so ist, dass ein hysterischer Kollaps systemimmanent ist und bleibt und man sich an solche Zusammenbrüche gewöhnen muss.

Zitat von MFZ73 am 20. März 2023, 14:45 Uhr

 

Lustig ist das indes ganz und gar nicht. Mir könnte es als fast-Nicht-Investor im Banken/Aktien-Bereich prinzipiell egal sein, aber das hat ja alles Auswirkungen auf sämtliche anderen Bereiche. Und irgendwie nervt mich das als Ingenieur an, dass da jetzt wieder was kippt und dann neu organisiert wird, das man schonmal neu aufgesetzt hatte. Das sieht für mich ein bisschen so aus, als müsste man alle 15-20 Jahre den Kölner Dom wieder aufbauen, weil er statistisch einmal in diesem Zeitraum zusammenklappt.

Bei mir macht sich deshalb gerade eine komische Mischung aus genervt und gelangweilt breit, weil's alles schon mal da war, es aber scheinbar so ist, dass ein hysterischer Kollaps systemimmanent ist und bleibt und man sich an solche Zusammenbrüche gewöhnen muss.

Ja, das ist schon erstaunlich. Teilweise auch, welchen Risiken sich die Banken da aussetzen...Ich bin ja kein großer Freund von übermässiger Regulierung, aber da muß auf jeden Fall noch nachgesteuert werden...

@thewanderer

ich sehe es nicht zu schwarz,  aber ich weiss Eins, in ein paar Monaten ist das Alles vergessen, die Verantwortlichen klopfen sich gegenseitig auf die Schulter und es bleibt Alles beim Alten, auch wenn bei uns in ein paar Monaten Wahlen anstehen. Zur Verantwortung wird Niemand gezogen.

Ich habe gestern Abend die Pressekonferenz verfolgt, ich dachte ich sei im falschen Film.

 

@mfz73

ich würde gerne widersprechen, ich kann aber nicht, nein, ist nicht lustig, geht ja nicht nur um diese blöde CS-Aktie die ich nicht besitze, ich kenne das System, die Rettung der UBS habe ich damals verfolgt, ebenso wie den Untergang der stolzen Swissair, déjà vu?  Auch damals ging es weiter.

Nutzt Alles nix, ich bin aufgebracht und muss Ruhe bewahren, danach weiterschauen, mir selber die richtigen Fragen stellen und entsprechend handeln,

Wird schon werden  🙂

 

Fragen kann man nur Leute die erreichbar sind @privatier und gerne auf ein Podium steigen. Von den vielen Fehlern die man ständig selbst so macht mal ganz abgesehen.

@fit-und-gesund Die Schweiz lebt ja nicht davon, dass sich die Vermögende an Schweizer Firmen beteiligen sondern schweizer Firmen deren Geld international verwalten. Übrigens, ja, dass da Anleihennehmer mit 0 rausgehen hat mich auch gewundert!! Keine Quote, einfach nix! Und eigentlich dachte ich auch Aktionäre seien letztrangig.  Letztlich eine Art Korruption, denn sonst hätte die CS nicht zugestimmt, somig ein Zugeständnis damit es vorangeht mit den Verhandlungen.

Ja, trotz dem ich freies Unternehmertum sehr befürworte.... die Bänker brauchen regulative Fuß- und Hand- und Körperfesseln, das sehe ich auch so.

das war jetzt quasi der Super Gau für die CS, der gefürchtete Bank Run, alles Kunden ziehen ihre Einlagen ab, das würde übrigens die meisten Banken in die Knie zwingen. Die Banken sind mittlerweile dermaßen reguliert das man noch nicht mal mehr ohne Checkliste und 4-Augen Prinzip aufs Klo darf. Übrigens kommen die Basel Akkorde I bis IV zur Regulierung aus der Schweiz. Das Problem ist wenn das Vertrauen dahin ist, die Finanzmarktkrise hatte seinerzeit dazu geführt das die Banken sich nach der Lehman Pleite untereinander kein Geld mehr geliehen haben weil keiner dem anderen getraut hat. Führte im Anschluss zur Erweiterung der Bankrisiken auf das Liquiditätsrisiko was genau diese Zahlungsfähigkeit überwacht.

Im Prinzip damals bei Leo Kirch passiert, als Deutsche Bank Breuer damals verkündet hatte, das die Kreditwirtschaft nicht mehr in unverändertem Maße bereit ist Kirch Geld zu leihen, das war der Todesstoß. Musste die Deutsche Bank schließlich auch Schadensersatz für zahlen.

Nicht umsonst hat sich Angela Merkel damals zu Zeiten der Finanzkrise mit Peer Steinbrück als Finanzminister vor die Presse gestellt und behauptet, alle Einlagen wären sicher und der Staat würde dafür garantieren. Das war natürlich nonsens, diente alleine der Beruhigung der Bevölkerung, damit genau das nicht passiert das alle ihr Geld abheben.

Die eigentliche Arbeit kommt ja noch, die beiden Banken zusammenzuführen, das größte Problem sind ja mittlerweile die IT-Systeme und nicht mehr die Unternehmenskultur, kommt dazu noch völlig unvorbereitet. Das wird ein Fest für die Unternehmensberater, da klingeln die Kassen, das wäre der richtige Zeitpunkt für @privatier wieder einzusteigen ins Beraterleben :mrgreen:

Zitat von konsument am 20. März 2023, 18:28 Uhr

das war jetzt quasi der Super Gau für die CS, der gefürchtete Bank Run, alles Kunden ziehen ihre Einlagen ab, das würde übrigens die meisten Banken in die Knie zwingen. Die Banken sind mittlerweile dermaßen reguliert das man noch nicht mal mehr ohne Checkliste und 4-Augen Prinzip aufs Klo darf.

Aber eben nicht die mittelgroßen Banken in den USA, und dort nahm das Unglück seinen Lauf...Außerdem nützt es nichts, wenn ich nur noch mit Checkliste aufs Klo kann, aber die wesentlichen Risiken nicht vernünftig gemanaged werden

AT-1-Anleihen: Credit-Suisse-Investoren verlieren 16 Milliarden Euro, Markt gerät in Turbulenzen - manager magazin (manager-magazin.de)

@Konsument hat da schon weitgehend den Nagel versenkt! CS hat relativ bescheidene 7 Mrd Verlust. Kann ja eigentlich so ein Institut nicht aus den Schuhen heben. Das Problem ist, wenn dann irgendwie 115 Mrd in 10 Tagen abgezogen werden... so schnell kann niemand Liquidität ohne Schaden fürs Geschäft erzeugen.

Ich verstehe daher auch die Politik nicht wegen 'sicherer deutscher Banken' und 'kann ja alles gar nicht passieren'. Wenn heute alle zu ihrer Bank rennen und ihr Geld abheben.... das stemmt niemand. Die Frage ist also, wie kann ich es verhindern, dass alle zur Bank rennen? Warme Wort halt bisher! Obs reicht wird man sehen.

Ja, so ist das immer und das war das Problem 2008/2009. Deshalb waren wir damals auch kurz vor der finanziellen Kernschmelze...

Zitat von Privatier am 20. März 2023, 18:41 Uhr
Zitat von konsument am 20. März 2023, 18:28 Uhr

das war jetzt quasi der Super Gau für die CS, der gefürchtete Bank Run, alles Kunden ziehen ihre Einlagen ab, das würde übrigens die meisten Banken in die Knie zwingen. Die Banken sind mittlerweile dermaßen reguliert das man noch nicht mal mehr ohne Checkliste und 4-Augen Prinzip aufs Klo darf.

Aber eben nicht die mittelgroßen Banken in den USA, und dort nahm das Unglück seinen Lauf...Außerdem nützt es nichts, wenn ich nur noch mit Checkliste aufs Klo kann, aber die wesentlichen Risiken nicht vernünftig gemanaged werden

das dient lediglich der Veranschaulichung, natürlich werden die wesentlichen Risiken und die Risikotragfähigkeit für Adressausfall, Marktpreisrisiken, Liquiditäts- und operationelle Risken vernünftig gemanaged. Wird täglich reportet. Da könnte ich jetzt einen langen Vortrag drüber halten, mache ich aber nicht, nur für meine Studenten 😉

Gegen einen Abzug der Gelder ist aber keine Bank gefeit, denn sie hält ja nicht 100% EK vor. Die warmen Worte unserer Politiker ob der sicheren deutschen Banken dienen natürlich vornehmlich der Besänftigung, bloß keine Panik auslösen. Immerhin gibt es mittlerweile viele Sicherungsinstrumente und Auflagen wie die Bankenabgabe, welche die Refinanzierung des Einheitlichen Abwicklungsfonds für Banken sicherstellt. Dazu gibt es Verordnungen zu den Mindestanforderungen an Sanierungspläne für Institute. Also da ist sehr viel passiert seit der Finanzmarktkrise, das sind aber alles recht komplexe und spezielle Themen, so dass man dazu in der allgemeinen Presse nichts von mitbekommt.

 

Zitat von Privatier am 20. März 2023, 15:36 Uhr

Ja, das ist schon erstaunlich. Teilweise auch, welchen Risiken sich die Banken da aussetzen...Ich bin ja kein großer Freund von übermässiger Regulierung, aber da muß auf jeden Fall noch nachgesteuert werden...

Ich fürchte, das ist system-immanent: Wenn Banken too big to fail sind ("Schöne Weltwirtschaft haben Sie da, wär doch schade, wenn der was zustoßen würde"), ist der Verlust gedeckelt, egal welche Risiken die Banken eingehen. Der Gewinn ist aber nicht gedeckelt. Daher ist es betriebswirtschaftlich absolut sinnvoll, das höhere Risiko einzugehen. Und das verzerrt den Wettbewerb zu Gunsten der too big to fail-Banken - also sind bald alle Banken too big to fail.

Daher fehlt mir in der Politik: Eine Verpflichtung, dass Banken, die too big to fail sind, sich aufteilen müssen. Und das Verständnis, dass UBS die CS jetzt zwar nothilfsweise übernimmt, aber in absehbarer Zeit (10 Jahre?) wieder abstößt. Stattdessen klopfen sich alle stolz auf die Schultern, dass "ihre" Banken so erfolgreich auf dem Weltmarkt mitmischen (egal ob Schweizer bei der UBS oder Deutsche bei der Deutschen Bank oder Briten bei der HSBC oder Franzosen bei der BNP Paribas oder...)

Dass ein gewisser Herr Trump dann auch noch einige Regularien der Obama-Regierung für systemrelevante Banken zurückgenommen hat, die eigentlich aus Erfahrung des Lehman-Brothers-Zusammenbruchs heraus erlassen wurden, hat sicherlich auch nicht geholfen (wenn es auch vermutlich bei der CS weniger eine Rolle gespielt hat als bei der SVB).

Allerdings ist es von der Seitenlinie oder hinterher immer einfach, kluge Ideen reinzuwerfen. Mich bearbeiten ja auch keine 1000 Lobbyisten im Jahr, die alle viel genauer wissen was sie wollen als ich 😉

MfG, Arno

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