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Vom Geizhals zum bewussten Frugalisten?

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ja, @muslime_frugi

Mieterauswahl ist das A und O, die Maklerin hatte Schufa-Auskunft und Lohnbescheinigung/Rentenbescheinigung eingeholt, und es war die Wohnung meiner Mutter, absolut gepflegt und sehr gute Lage, nur 6 Parteien im Haus, ich hatte vorher hochwertige Fliesen legen lassen und frisch gestrichen, also keine Wohnung zur Kapitalanlage,

Wohnungen zur Kapitalanlage sind was Anderes, ich hatte eine zeitlang gedacht ich könnte noch eine Wohnung zur Kapitalanlage kaufen, aber ich war zu wählerisch, das darf man eben nicht sein, und bloss keine Emotionen. Heute bin ich froh hab ich nix mehr zu vermieten, ein Reit ist schnell gekauft und macht mir mehr Freude. Grund für den Verkauf waren also nicht die Mieter, der deutsche Staat hat mich übel gerupft, trotz Steuerberater.

 

@privatier

kein Arbeitsvertrag, keine Wohnung, wenn ich Auswahl an Mietern hätte käme ein Privatier eher nicht in Frage, man kann sich täuschen, ein Arbeitsplatz ist keine Garantie, rein gefühlsmässig halt.

 

Zitat von Fit und Gesund am 13. Februar 2023, 13:07 Uhr

An Lehrer hätte ich niemals vermietet, die wissen Alles und Alles besser und sind eher klagefreudig, sowas brauch kein Mensch. Und Alleinerziehende Mütter? nein danke, die kriegst Du unter Umständen nie mehr los.  Frugi ist sehr klug.

Was hast du denn gegen Alleinerziehende Mütter? Ist doch super, wenn deine Mieter lange bleiben.

Es grüßt eine Alleinerziehende Mutter!

 

 

 

unter Umständen bleiben Unterhaltszahlungen aus, das Geld ist vielleicht knapp, so eine Mama kriegst Du nicht mehr raus, das Kind ist eine Versicherung für sie, das würde ich mir nicht antun wollen. Klingt hart, aber ich bin nicht die Heilsarmee und was ich irgendwie vermeiden kann an Risiko, das vermeide ich auch.

Alleinerziehend ist kein Problem, wenn das eigene Einkommen ausreicht.

Ganz unemotional:

Als Mieter neigen gewisse Bevölkerungsgruppen - im Allgemeinen, nicht im Speziellen - zu gewissen Problemen beziehungsweise bringen gewisse Verhaltensweisen mit sich, das kann und sollte man als Vermieter in seine Mieterauswahl mit einbeziehen (z.B. analog einer Bank, die ihre Schuldner auswählt):

  • Alte Menschen sterben eher als junge Menschen.
  • Kinder sind lauter als Erwachsene.
  • Viele Menschen "verleben" Wohnraum schneller als wenige.
  • Häufige Anwesenheit "verlebt" Wohnraum schneller als seltene.
  • Tiere "verleben" Wohnraum schneller als keine Tiere.
  • Ein Mensch mit Einkommen, Arbeit und Vermögen hat mehr zu verlieren als einer ohne.
  • Anormal lebende Menschen (Hobbys, Bräuche, Vereine, Beruf etc.) sorgen eher für Beschwerden beim Vermieter als langweilige Otto-Normal-Bürger.
  • Hochgebildete Bevölkerungsgruppen (hier genannt: Lehrer und Konzern-Ingenieure) wissen eher über juristische Spitzfindigkeiten Bescheid als geringer gebildete.
  • und so weiter und so fort.

Das kann man im guten Glauben an Einzelpersonen ausblenden, wenn die eigene Existenz davon abhängt, oder eben nicht...

Zitat von Privatier am 13. Februar 2023, 13:27 Uhr

Die Frage der Fragen ist, würde ich einem Privatier vermieten? Bekomme ich, falls ich mal ausziehen möchte / muß überhaupt jemals wieder eine Mietwohnung?

Grundsätzlich: ich würde Dir schon 'ne Whg vermieten, Lieschen Müller nicht. Weil Lieschen Müller nicht begreift, wie Du die Miete generierst.

Allerdings machst Du Dich jetzt kleiner und ungeschickter als Du bist. Auftritt solltest Du drauf haben - auch wenn Du da vermutlich keinen Bock drauf hast, aber Du weißt, wie es geht. Wenn Vermieter-Lieschen also nach Gehaltsauskunft fragt, gibst Du Deinen Triple-A-Schufa-Score an und behauptest, dass Du von Deinen internationalen Firmenbeteiligungen lebst.

Ich selbst würde auch einfach sagen, dass ich es nicht mehr nötig habe zu arbeiten. Wenn das nicht reicht, fragt man nach: was kann ich tun, damit es für beide Seiten ein guter Deal wird? Verkäufer-Klassiker. Kennst Du alles.

Ja, ist schon klar. Wenn ich da nach dem Fitness-Studio in Jogginghose auftauche und rumjammere, dass meine arbeitende Frau ausgezogen ist und ich mich jetzt den ganzen Tag um das Kind kümmern muß und nicht in Ruhe pumpen kann, wird das nix...

Zitat von Muslime_Frugi am 13. Februar 2023, 14:42 Uhr

Alleinerziehend ist kein Problem, wenn das eigene Einkommen ausreicht.

"Alleinerziehend" birgt eines der höchsten Armutsrisiken in D - ergo Vermieter-Risiko, vor allem bei Frauen. Das ist natürlich diskriminierend, aber deshalb nicht unwahr.

Zitat von MFZ73 am 13. Februar 2023, 15:33 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 13. Februar 2023, 14:42 Uhr

Alleinerziehend ist kein Problem, wenn das eigene Einkommen ausreicht.

"Alleinerziehend" birgt eines der höchsten Armutsrisiken in D - ergo Vermieter-Risiko, vor allem bei Frauen. Das ist natürlich diskriminierend, aber deshalb nicht unwahr.

Da bekommt man doch direkt Wohngeld.

Zitat von Fit und Gesund am 13. Februar 2023, 13:07 Uhr

An Lehrer hätte ich niemals vermietet, die wissen Alles und Alles besser und sind eher klagefreudig, sowas brauch kein Mensch. Und Alleinerziehende Mütter? nein danke, die kriegst Du unter Umständen nie mehr los.  Frugi ist sehr klug.

Alter Schwede. Voll die Vorurteile hier 😅

welche Probleme bereiten denn deiner Erfahrung nach Lehrer, Beamte und Berliner? Zu mindestens bei Lehrern und Beamten hätte ich vermutet das ein geregeltes sicheres Einkommen von Vorteil ist.

Das Thema Lehrer bzw. beamte ist schwierig bzw. haben meine Vorredner da ja schon einiges zu gesagt. Meine Eltern hatten auch 2 Mal Lehrer. Selbst im Neubau immer was zu meckern, müssen stets Recht haben und rufen gerne erst beim Mieterbund an und dann den Vermieter. Sicherlich tut man damit auch vielen Leute Unrecht - aber ich gehe da einfach keine Risiken ein wenn es genug Auswahl gibt. Berliner hatte ich einige zur Bewerbung um die Wohnungen.

Brauchste nicht in ein Mehrfamilienhaus im tiefsten Ostdeutschland zu integrieren versuchen - hat einfach keinen Zweck, da will keiner so "doofe Wessis" mit der Idee vom Ruhestand an der Ostsee. Dazu die typische große Schnauze die jeden Norddeutschen zur Verzweiflung quatscht. Klappt nicht und bringt nur Unruhe ins Haus.

Kenne das auch zu genüge vom Ferienhaus. Anfangs immer locker und nett, beachten aber keine Regeln, haben stets was zu meckern und schreiben für allerbesten Service hinterher kack Bewertungen weil irgendein winziges Detail nicht gepasst hat oder das Wetter schlecht war. Aber wie gesagt möchte ich das nicht auf alle übertragen...

Meine liebsten Ferienwohnungsgäste (und auch damit brauch ich im OSTDEUTSCHEN Mehrfamilienhaus hohen Standards voller Renter nicht "ankommen", bin froh, wenn alle einigermaßen links-orientiert sind: also praktisch CDU wählen 😀  ) sind "Schwarze" bzw. Afrikaner. Habe ich bislang ausschließlich super Erfahrungen mit gemacht. Waren immer alle sehr höflich, ruhig und haben die Bude stets sauber und ohne jegliche Beanstandung hinterlassen, idR. gut erzogene Kinder  - Traumgäste, egal ob alleine oder mit Familie.

Die Mutti die mit ihrem Baby bei mir wohnt, ist im Haus sehr beliebt. Sie wird von den Omis ganz lieb umtüddelt und ist total unkompliziert. Zusammen mit dem jungen Krankenpfleger bildet sie einen guten Gegenpol zum sonst etwas verstaubten Publikum. Paar Ausnahmen sind immer gut 🙂

Im Endeffekt versuche ich aber, möglichst langfristig an ältere Leute mit guter Bonität zu vermieten. Es sind auch wirklich tolle und altengerechte Wohnungen mit ebenerdiger Dusche, Fahrstuhl, breiten Fluren, Hausnotruf zum Pflegedienst im Nachbarhaus, nähe zu Krankenhaus, Bus, Einkaufszentrum...
Ich habe die Bude ja schon bewusst mit diesem Klientel im Hinterkopf gebaut und auch die Schnitte entsprechend klein und pflegeleicht gewählt.
Da habe ich weniger Probleme mit Mieterhöhungen (kann sich da quasi jeder leisten) und Veränderungen der Lebenssituation. Wer da mit Mitte 60 einzieht, bleibt in der Regel auch bis zum Ende und die Wohnungen sind klein genug, dass man sie auch noch bezahlen und bewirtschaften kann wenn ein Partner verstirbt.

Junge paare trenne sich, alleinerziehende Mütter finden einen neuen Partner und dann ist die Bude zu klein, junge Leute angekln sich neue Jobs, ziehen auch schnell mal wieder weg oder wollen mit wachsendem Gehalt gerne was größeres haben oder mit Partnern zusammenziehen und Familie gründen. Ich versuche vor allem, das ganze so zusammenzustellen, dass eine gute Hausgemeinschaft mit keinen oder nur wenigen anstrengenden Leuten entsteht, die sich in ihrer Altersriege auch wohl fühlen und die natürlich möglichst lange bleiben damit ich bei 12 Wohnungen nicht "dauernd" Renovierungen und Mieterwechsel habe - mit allem was da dran hängt (inkl. neuen Vorstellungsgesprächen etc.).

Nach nun zwei Jahren hat sich das alles prima eingespielt unter den Bewohnern. Im extra großen Heizungsraum habe ich ihnen gestattet, sich ein kleines Fitnessstudio einzurichten, für die Geräte haben sie zusammengelegt und nutzen das sehr viel. Dort hatte ich beim Bau auch direkt eine Dusche, Klo, Waschbecken und einen extra Lagerraum für Ersatzteile wie Fliesenreste, Amaturen, Waschbecken, Laminat, Fußleisten etc. einbauen lassen. Das liegt nun alles im Schuppenraum des einen Mieters und sie haben gefragt, ob sie dort eine Sauna installieren dürfen - und auch das dürfen sie, wird aber von Fachfirma installiert und angeschlossen. Ursprünglich hatte ich diesen Heizungsraum für mich selbst als "Notunterkunft" konzipiert falls meine Eltern mal irgendwann nicht mehr sind und ich vor Ort eine Bleibe brauche wenn z.B. Mieterwechsel etc. anstehen oder ich mal ein paar Tage vor Ort bin um irgendwas zu tüddeln. Auch eine gute Ausweichmöglichkeit. Bei der einen Omma war kürzlich der Durchlauferhitzer defekt. Die konnte dann dort warm duschen gehen bis eine Woche später dann endlich ein Monteuer aufzutreiben war. Ohne diesen raum und mit ner Berliner Lehrerin als Mieterin hätte ich warscheinlich schon Post mit Mietminderungsforderungen und ohne Grußformel erhalten 😉

Vermietung an Privatiers würde ich nicht pauschal ausschließen. Da käme es neben der Prüfung der Finanzlage auch sehr auf das persönliche Gespräch und dem daraus gewonnenen Eindruck an. Prinzipiell habe ich ja erstmal nichts gegen Leute mit Geld, ich kriege ja flott raus, wie sich das verhält und ob die seltsam sind oder gut in die Hausgemeinschaft passen.

Das finde ich übrigens auch sehr vorteilhaft, das mir das ganze Haus mit allen 12 Wohnunegn gehört. So kenne ich alle Mieter und kann bei Neuvermietung schauen, wer da gut mit rein passt, so dass die Hausgemeinschaft gut ist und möglichst alles sich verstehen und toll finden 😀 Auf sowas kann ich natürlich nicht eingehen wenn ich nur eine einzelene vermietete Eigentumswohnung habe und als Vermieter im Haus sonst quasi niemanden kenne...

@luxander

ich stehe zu meinem Geschriebenen, meine Wohnung, meine Bedingungen, wie Andere das handhaben ist mir egal. Ich bin nicht der Typ ekelhafter Vermieter, der junge Mann durfte 1 Monat früher als es seine Kündigungsfrist erlaubt hätte raus, kein Problem.

Zur Zeit, seit 1.Januar also hab ich einen meiner Tiefgaragenplätze hier vermietet, da wollte Einer einen Oldtimer draufstellen, der Kerl zahlt, aber da steht kein Auto drauf, ich habe ihm eine Nachricht zukommen lassen dass wenn er möchte können wir das schnell wieder auflösen, ich  kassiere nicht gerne Geld für Null Leistung meinerseits, bis jetzt hab ich nix von ihm gehört. Auch seltsam.

Wahrscheinlich hat die Karre Saisonkennzeichen und kommt erst Mitte April wieder ins rollen - Hauptsache erstmal den Platz sichern bevor ein anderer sich den krallt-
Wär mit mir als Mieter nicht anders gelaufen als mit ihm 😀

Zitat von Privatier am 13. Februar 2023, 15:46 Uhr
Zitat von MFZ73 am 13. Februar 2023, 15:33 Uhr
Zitat von Muslime_Frugi am 13. Februar 2023, 14:42 Uhr

Alleinerziehend ist kein Problem, wenn das eigene Einkommen ausreicht.

"Alleinerziehend" birgt eines der höchsten Armutsrisiken in D - ergo Vermieter-Risiko, vor allem bei Frauen. Das ist natürlich diskriminierend, aber deshalb nicht unwahr.

Da bekommt man doch direkt Wohngeld.

Die Ämter zahlen nur ungern direkt an die Vermieter, da muss der Bezieher schon zustimmen. Also hängt es wieder an der Disziplin des Mieters. Vor allem kommt das ja immer unverhofft: wenn eine Alleinerziehende ihren Job oder auch nur den Kita-Anspruch verliert oder plötzlich die Unterhaltszahlungen ausbleiben, ist meistens sofort Randale. Dem Risiko gehen viele Vermieter aus dem Weg.

@frugi85

du hast mit der Vermietung plus dem Ferienwohnung Geschäft natürlich mit der Zeit eine gute Menschenkenntnis.
Bei Handwerker die in verschiedene Haushalte und soziale Schichten kommen ist das genauso. Besser als jede Sozialstudien.

Ich finde das am Vermieten eigentlich spannend und bin gerne in der Begegnung mit Menschen.

Wenn sich dann rein statistisch herausstellt, dass einzelne Berufsgruppen tendenziell schwierig sind ist das halt so. Dafür sind Lehrer als Beamte bei der Bank gerne gesehen und bekommen einfacher ein Darlehen. Sollen sie halt kaufen. Wer eine Immobilie besitzt übernimmt Verantwortung mit seinem Eigentum und geht anders damit um.

 

Niemand holt sich gerne Probleme ins Haus, keine Frage. Und ich will eure Erfahrungswerte da auch nicht unbedingt anzweifeln. Als Lehrer, der ich nun mal auch bin, hat‘s mich dann aber doch etwas getroffen.

Als Ingenieur im Konzern trifft das auch mich. Und weil ich selbstreflektiert mein Umfeld beobachte kann ich der Einschätzung von Handwerkern im Großen und Ganzen nur zustimmen.

Netter Thread!

Was die Ingenieure im Konzern angeht: kann ich bestätigen. War mit ein Grund warum ich den Konzern verlassen habe. Hatte auf die selbstverliebten, grosskotzigen, Besserwissenden keine Lust mehr.

Frisa

An alle, die sich jetzt diskriminiert fühlen, hier gibt es Infos:

Antidiskriminierungsstelle - Startseite

😎  😎

Als Ingenieur könnte ich mich jetzt natürlich auch angesprochen fühlen und mich bei der Diskriminierungsstelle ausheulen, aber ich packe lieber noch einen oben drauf:

habe heute zwei Telefon-Gespräche wegen echtem Pillepalle geführt, jeweils +15 Minuten zu völlig unterschiedlichen Sachverhalten, die ich aber schon jeweils über 1000 mal im Job erklärt habe. Nein, die Zahl ist nicht übertrieben, die jeweiligen Erklärungen spule ich im Schlaf ab. Erfolgsquote nach 1 Minute >99%. Bei beiden keine Chance, bin mir sicher, dass die es immer noch nicht komplett verstanden haben.

Kandidat #1 ist … Tusch und Tätära … Landwirt. Hattet ihr noch gar nicht auf dem Zettel. Und in der Kategorie gibts eigentlich nur Originale. Als Mieter völlig unbrauchbar.

Kandidat #2 ist … Vermieter. Ü70, relativ klar im Kopf, aber völlig überfordert mit der Welt. Gut, könnte pensionierter Lehrer sein, aber dass immer nur die Mieter schräg sind, entspricht einfach nicht der gauß’schen Glockenkurvenverteilung. 😉

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