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The Safe Withdrawal Rate: Evidence from a Broad Sample of Developed Markets

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Zitat von Muslime_Frugi am 8. April 2023, 16:52 Uhr

... richtig: Ein Frugalist der mit weniger als 3k dauerhaften Einnahmen aufhört zu arbeiten geht bewusst das Risiko ein irgendwann vorsätzlich die Solidargemeinschaft zu belasten!

Und was ist bei

die ausgezahlte Durchschnittsrente im Jahr 2022 ... 1.152 Euro

mit dem Durchschnittsrentner, der mit spätestens 67 mit weniger als der Hälfte davon die Erwerbsarbeit einstellt?!

Aber richtig: Ein Frugalist der mit weniger als 3k dauerhaften Einnahmen aufhört zu arbeiten geht bewusst das Risiko ein irgendwann vorsätzlich die Solidargemeinschaft zu belasten!

Kannst du den Punkt bitte näher erläutern?

 

Und welcher Rentner hat noch 3k Rente im Monat? Man kann nunmal nicht alle Eventualitäten abdecken. Dafür leben wir ja im Sozialstaat. Hat schon seinen Grund warum hier alles etwas teurer ist als in Zentralasien oder mitten im Kongo 😉

Nun ja, ist eine Frage der Verantwortung zur Gesellschaft und ein moralischer Anspruch an sich selbst.
Mir ist es wichtig der Gesellschaft nicht dauerhaft zur Last zu liegen.
Wenn man mit 1.000 € klar kommt und dann bis zur Pflege entspart kann man das natürlich als frugalistisches Konzept so machen. Für mich wäre das nix

Wie wäre es wieder generationenübergreifend sich mehr zu unterstützen anstatt die Last ans Pflegeheim zu delegieren. Mag nicht jeder, wäre aber eine saubere Möglichkeit für 1k Frugalisten.

 

kann man ja gerne probieren, ich plane ja auch mit mindestens 4-5k möglicher Entnahme bis in alle Zeiten...aber das ist eben nicht Standard, das können sich in Deutschland vielleicht 10% der Rentner aus eigener Tasche leisten.

Aber dafür zahlt man ja auch lebenslang in die Pflege ein. Bekannte von mir haben eine super liebe Pflegekraft aus Polen. Die muss nur eine einzige Person betreuen und kostet weniger...warum die Preise in Heimen teilweise so horrend sind ist mir in vielen (nicht in allen) Fällen nicht klar...

Auch ich will niemandem auf der Tasche liegen und plane auch nicht mkt sowas...aber solche Summen kann sich trotz guter Vorsorge eben nur ein Bruchteil aus eigener Tasche leisten.

Das ist in den Versicherungszahlungen aber ja bereits eingepreist.

Ich bin mir nicht sicher, ob das gezeichnete Bild dem Durchschnittsfrugalisten entspricht. Ich denke viele planen sehr konservativ und haben im letzten Lebensabschnitt mehr Mittel als der Durchschnittsbürger zur Verfügung.

Andererseits wurde "Die with Zero" zuletzt sehr populär. Ich habe es nicht gelesen und weiß nicht, ob es auf Frugalisten abzielt.

Mari Kondo war auch sehr populär. Aus meiner Sicht völlig überflüssig.

Zitat von Karl am 8. April 2023, 14:29 Uhr

Tja, vielleicht sollte man die Kohle doch rechtzeitig loswerden.  Eigenanteil im Pflegeheim bei aktuell 3500 Euro.  Bereits jetzt 40% der Bewohner Sozialhilfeempfänger! . Also Menschen, die kein eigenes Vermögen ( und da wird so ziemlich alles mitgerechnet) haben.

Aber wie lange denn? Wer mit relativ niedrigen "auf ewig 1000€/Monat" rechnet, braucht schon bei einer sehr optimistischen SWR von 5% 240.000€ Vermögen. Kann also immerhin schonmal 68 Monate lang 3500€/Monat zahlen, bevor das Geld alle ist. Das ist schon deutlich mehr als die durchschnittliche "Verweildauer" im Pflegeheim, die laut google so irgendwo zwischen drei und fünf Jahren liegt.

Je höher der monatliche Bedarf und je niedriger die angenommene SWR, umso länger reicht das Vermögen in diesem letzten Lebensabschnitt.

MfG, Arno

Mit dem Pflegeheimbeitrag wollte ich nur mal ein wenig die Osterruhe aufmischen.
Die Verweildauer im Pflegeheim ist in der Regel eher kurz -außer bei Demenz.  Aber trotzdem haben von den normalen Rentner scheinbar 40% alle Ersparnisse in kurzer Zeit aufgebraucht  und sind dann noch ein Sozialfall.
Von daher könnte man schon mal böse behaupten, dass ein Frugalist, der mit 50 mit geringem finanziellen Bedarf ganz bewusst in "Rente" geht auch darauf baut, dass die Allgemeinheit dann schon  die Kohle raushaut.
Andererseits ist der Luxusrentner der bis zum normalen Rentenalter arbeitet und dann noch ein gute Vermögen aufgebaut hat, derjenige der brav seinen Eigenanteil zahlt und den Kinder nach 5 Jahren und über 200 K für das Demenzpflegeheim dann 10 K Euro vererben kann.
Aber so ist das Leben. Frohen Ostermontagabend noch!

Neben dem finanziellen Aspekt treibt mich die Frage um, gibts dann überhaupt noch ein Angebot?  Die Pflegeheime finden keinen Nachwuchs, auch nicht für neuerdings höhere Löhne.

Zitat von Karl am 10. April 2023, 20:56 Uhr

Mit dem Pflegeheimbeitrag wollte ich nur mal ein wenig die Osterruhe aufmischen.
Die Verweildauer im Pflegeheim ist in der Regel eher kurz -außer bei Demenz.  Aber trotzdem haben von den normalen Rentner scheinbar 40% alle Ersparnisse in kurzer Zeit aufgebraucht  und sind dann noch ein Sozialfall.
Von daher könnte man schon mal böse behaupten, dass ein Frugalist, der mit 50 mit geringem finanziellen Bedarf ganz bewusst in "Rente" geht auch darauf baut, dass die Allgemeinheit dann schon  die Kohle raushaut.
Andererseits ist der Luxusrentner der bis zum normalen Rentenalter arbeitet und dann noch ein gute Vermögen aufgebaut hat, derjenige der brav seinen Eigenanteil zahlt und den Kinder nach 5 Jahren und über 200 K für das Demenzpflegeheim dann 10 K Euro vererben kann.
Aber so ist das Leben. Frohen Ostermontagabend noch!

Wobei ein wenig beruhigt, dass das 50% Perzentil der > 60 jährigen laut https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1182531/umfrage/altersspezifische-verteilung-der-haushaltsvermoegen/ knapp 120.000€ Vermögen hat (genauer: 2018 hatte). Selbst knapp kalkulierende Frugalisten sollten mit hoher Wahrscheinlichkeit einen weit höheren Betrag übrig haben, wenn es mal ins Pflegeheim geht.

Jein. Der Durchschnittsfrugalist hat mehr Cash, der Durchschnittsrentner mehr Rentenpunkte.

Zitat von Karl am 10. April 2023, 20:56 Uhr

Von daher könnte man schon mal böse behaupten, dass ein Frugalist, der mit 50 mit geringem finanziellen Bedarf ganz bewusst in "Rente" geht auch darauf baut, dass die Allgemeinheit dann schon  die Kohle raushaut.

Ich finde diesen Gedanken durchaus berechtigt. Frugalist zu sein bedeutet für mich selbstverständlich auch, meine Frührente so zu planen, dass ich der Allgemeinheit in keinster Weise auf der Tasche liegen werde. Wer das nicht tut, kann sich seine FIRE Strategie schön reden wie er will, bleibt aber unterm Strich ein Sozialschmarotzer. „Finanziell unabhängig“ bedeutet auch unabhängig von dem Rest der noch arbeitenden Bevölkerung.

Na ja. Vielleicht hat sich das mit dem Arbeiten dank Künstlicher Intelligenz in absehbarer Zeit für „Knowledge Worker“ eh erledigt und wir brauchen das bedingungslose Grundeinkommen. 😉

Wer das nicht tut, kann sich seine FIRE Strategie schön reden wie er will, bleibt aber unterm Strich ein Sozialschmarotzer. „Finanziell unabhängig“ bedeutet auch unabhängig von dem Rest der noch arbeitenden Bevölkerung.

Damit schließt sich der Kreis zu Deinem Ausgangspost und der Thematik um die es ja auch mir ging:  Die sicheren (!) Entnahmeraten muss man realistisch eben sehr niedrig ansetzen. Dies gilt insbesondere, wenn man die Kohle aus dieser Entnahme wirklich zum Leben benötigt.  Wir können immer nur aus der Vergangenheit für die Zukunft schließen und da sollte man doch etwas zurückhaltender sein, zumal der persönliche Entnahmezeitraum immer auch ein besonderer sein kann (negative Anleiherendite / schlecht laufende Marktsegmente /Pandemien / Kriege  alles zusammen oder was anderes).
Klar,  vielleicht falle ich mit 71 und Mios im Depot Tot um oder mit 67 halbiert sich mein Depot, da meine Frau durch Scheidung fas die Hälfte mitnehmen will und  sich nicht davon überzeugen lässt, dass die finanzielle Trennung eine teure, dumme Aktion ist. Wir wissen alle nicht, was passiert. Nicht mit 40 Jahren und nicht mit 70 Jahren.  Für mich bedeutet dies eben ab 60 Jahren mit ca 2.8% und einen ca 70/30 Depot zu kalkulieren (so wie es auch Monte Carlo Simulationen anraten . Außerdem gehe ich in die Umsetzung von Maßnahmen, wie denn Vermögen an die nächste Generation übertragen werden kann, falls  a) ich früh versterbe oder nach vielen Jahren die 2,8% zu pessimistisch waren. Mit letzteren Überlegungen entlaste ich auch die Familie, da für den Fall der Fälle kein Stress aufkommt.

Menschen, die noch Jahrzehnte Vermögen aufbauen (zwecks Alterssicherung) ohne zu entnehmen sollten vielleicht lieber in den ersten Jahrzehnten in Aktien ETF gehen und dann erst später den risikoarmen Anteil aufbauen. Mit welchen Entnahmeraten sie kalkulieren können  wird sich dann erst in vielen Jahren zeigen.

Nein, der Kreis schließt sich nicht. Weil du mit der Hälfte deiner Plansumme und euren Renten auch schon über frugal leben könntest, sowie die Zuzahlung des Pflegeheim leisten und schon den Hammer hättest schmeißen können. Aber da bist du weiter oben schon nicht darauf eingegangen.
Bei Trennung würdest du über den Versorgungsausgleich Rente deiner Frau bekommen 😃

Zitat von Counterpart am 11. April 2023, 23:32 Uhr

... so zu planen, dass ich der Allgemeinheit in keinster Weise auf der Tasche liegen werde. Wer das nicht tut, kann sich seine FIRE Strategie schön reden wie er will, bleibt aber unterm Strich ein Sozialschmarotzer. ...

Dann ist aber JEDER Rentner ein Sozialschmarotzer, wenn er seine Ersparnisse für Kreuzfahrten verprasst, oder bereits während des Berufslebens sich lieber alle 5 Jahre ein neues Auto gekauft/dreimal im Jahr in Urlaub geflogen ist/usw., und dabei NICHT die erforderlichen 200 k€ oder mehr angespart hat (und dann als Rentner zurückhält), um seine potentiellen zukünftigen Pflegekosten abzudecken!

 

Exitus2022

ist vielleicht wie beim Mord eine Frage ob Vorsatz oder aus dem Affekt. Tot ist tot, Strafsatz und ethisch/moralische Bewertung verschieden.
Du willst dich doch nicht auf eine Stufe mit dem BILD Dödel stellen, oder? Also ich bin da einen Schritt weiter.

Und der Frugalist hat im Alter sicher mehr Kohle auf der Kante als der Durchschnittsrentner bzw. Bürger mit Durchschnittskonsumverhalten. Da gibts wenigstens noch was das man aufzehren kann bevor der Staat unterstützt...

 

Auch der „die with Zero“?

Zitat von exitus2022 am 12. April 2023, 13:29 Uhr

Dann ist aber JEDER Rentner ein Sozialschmarotzer, wenn er seine Ersparnisse für Kreuzfahrten verprasst, oder bereits während des Berufslebens sich lieber alle 5 Jahre ein neues Auto gekauft/dreimal im Jahr in Urlaub geflogen ist/usw., und dabei NICHT die erforderlichen 200 k€ oder mehr angespart hat (und dann als Rentner zurückhält), um seine potentiellen zukünftigen Pflegekosten abzudecken!

 

Könnte man so sehen.  Aktuell ist es aber eher so, dass derjenige, der in großem Maße vorsorgt, der gekniffene ist.  Denn im Rahmen der Solidargemeinschaft ist er meist die Person, die in der Vermögensaufbauphase durch Steuern und Sozialbeiträge seinen Beitrag leistet.  Sein aufgebautes Vermögen darf er dann gerne auch noch gegen die Begehrlichkeiten (geringe Freibeträge beim Vermögensaufbau usw). verteidigen und am Ende zahlt er natürlich seine eigenen Pflegekosten vollständig selbst.

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