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Sparen beim Heizen durch Sanieren mit Wärmepumpe – Hat wer Erfahrungen?

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Hallo @frugi85, danke insbesondere für den wertvollen Hinweis mit dem Dämmen durch Ausblasen! Ich werde mich da jetzt mal weiter einlesen. Leider geht es hier um das Gemeinschaftseigentum einer 40-Parteien-WEG, so dass ich hier nicht direkt aktiv werden kann. Wird die Existenz einer Luftschicht + Möglichkeit des Ausblasens bei einer Energieberatung üblicherweise mit geprüft? Andernfalls würde ich den Punkt jetzt auf die Liste der diesjährigen Versammlung setzen lassen. Das gleiche gilt für das Bestimmen des U-Werts der Außenwand. Ich bezweifle, dass ich als Volllaie aus dem Pulver beim Bohren die richtigen Schlüsse ziehe. 🙄

@energiefuchs: Danke für deine Ausführungen! Auch ohne zu bohren nehme ich mit, dass die Isolierung der Außenwand bei mir mit recht hoher Wahrscheinlichkeit so schlecht ist, dass ich bei Einbau von Fenstern mit Dreifachverglasung Kondenswasser an den Wandinnenseiten riskiere. Da sich die Situation in Folge der Maßnahmen nach der Energieberatung ändern könnte, macht es wahrscheinlich Sinn, bzgl. Fenstern jetzt erstmal noch die Füße stillzuhalten.

Zur Vollständigkeit: Habe gerade nochmal in den Energieausweis geschaut, Verbrauchsausweis, Primärenergieverbrauch 99 kWh/(m²a), also gerade noch Klasse C. Gedämmt ist bisher nur der Dachgeschossboden.

Der Verbrauchsausweis ist nicht relevant, relevant ist der errechnete Bedarf. Und das wird nicht reichen, egal ob vollstein oder Luftschichtmauerwerk. Die WEG wird das ohnehin angehen müssen, alle haben das gleiche Problem. Freut euch, dass es bei euch so einfach zu lösen ist. Die nächste Falrage ist, sie es im Dach aussieht, auch da sird ggf. was getan werden müssen, da sitzen ja auch alle mit im Boot.

Bei den Fenstern musst du mal schauen wie sich das verhält.die kannst du eigentlich auch schon vorher tauschen. Je nachdem wie das alles ausgeführt ist, hat man später ggf. auch Probleme mit der Ausblasdämmung. Holt euch als WEG einen Bauingenieur ins Boot, der kann das alles mal eroieren und hat auch bauphysikalisch mehr Ahnung als die meusten Energiebdrater, unter letzteren gibts viele Hohlbirnen die außer Rechnen nichts verstanden haben...leider!

Aber wenn du viel Kondensat hast, dann solltest du öfter Lüften. Ich lüfte bei mir min. 3 Mal täglich max. 5 Minuten auf Durchzug. Das ist schon wichtig, Feuchtigkeit kommt von innen und kann nur durch ausreichend Warme Luft aufgenommen werden, es braucht Zirkulation.

vg

Ja, das ist korrekt, bei uns wurde Fassade und Fenster und letztes Deckengeschoss alles in einem Aufwasch erledigt. Das wurde uns auch dringend empfohlen wegen der verwinkelten Bauweise im Altbau und der teils unklaren Übergänge. Ohne da jetzt Spezialist zu sein war stets der Grundgedanke: Luftundurchlässig aber diffusionsoffen um Kondensatstau zu vermeiden. Alle Bäder mit Hygrometer und automatische eigenstellter Abluftführung übers Dach. Alle alten dampfsperrenden Farben mussten entfernt werden bei uns. Sowohl innen, alle Tapeten und Anstriche und Isolierungen aber auch die Fassadenfarbe außen aus den 70-ern die alles abgesperrt hatte.

Abgesehen von einigen Stellen auf der kalten Seite auf dem Dachboden haben wir nirgendwo Nässe. Ich empfehle dringend einen Bausachverständigen Ingenieur oder vergleichbar wegen der korrekten Bauaufnahme und Materialwahl inkl. Ausführungsüberwachung.

Je nach Wohnungsschnitt ist allein Lüften manchmal schwierig. 6 l am Tag je Person rechnet man, je nach Aktivität, also Kochen, Wäsche trocknen... kann man aufs Luftvolumen und Temperatur mal gemäß Tabelle ablesen wie viel m2 da jeden Tag ausgetauscht werden müssen, also zwei mal bis vier mal / d voller Luftaustausch (im Winter).

https://rechneronline.de/barometer/luftfeuchtigkeit.php

Sogar jetzt einen Rechner gefunden. Wie geht man vor? Luftvolumen der Wohnung berechnen, also Grundfläche mal Höhe. Wie kalt ist die Luft die ich reinlasse beim Lüften und welche Luftfeuchtigkeit hat die. Hilfsweise direkt nach dem Luftaustausch messen. Dann alle Löcher zu und wieder Warm werden lassen und wieder beide Werte. Bringt ein gutes feeling das ein paar mal gemacht zu haben je Tagesaktivität. Nat. einfach Lüften wenn über 80% geht ist halt viel einfacher und letztlich besser... bringt aber weniger Erkenntnisse über die Zusammenhänge des Doings.

Zitat von HaaseD am 13. April 2023, 9:56 Uhr

Lieber Energiefuchs,

das liest sich immer so leicht, wenn Du schreibst „einfach machen“. Aber das ist es nicht! Jedes Haus, jeder Handwerker, jeder Energieberater und jeder Eigentümer haben ihre Eigenheiten.

Ich wohne in einem 26 Jahre alten Fachwerkhaus, welches man von außen sicher nicht mit Styropormatten zubappen kann, weil es sonst kein Fachwerkhaus mehr ist. Die Innenwände aufreißen und mit was auch immer nachträglich dämmen ist auch nicht so einfach. Es muss mit den aktuellen Gegebenheiten übereinstimmen und der Handwerker muss wissen, was er tut. Energieberater darf sich sogar ein Schornsteinfeger nennen. Und meiner hat mir dringend abgeraten die Fenster auszutauschen! Und zu guter Letzt komme ich als Eigentümer ins Spiel. Ich bin zusammengezuckt, als der Trockenbauer von ca. 50.000 EUR sprach. Natürlich überlegt man dann schon, ob sich eine neue Innendämmung lohnt. Eine „Rendite“ erwarte ich nicht, aber merke ich eine Einsparung spürbar bei meiner nächsten Heizkostenabrechnung?

Im ersten Stepp habe ich mich jetzt doch für neue Fenster entschieden, weil die alten Holzfenster eh fertig waren. Und so lange es meine 9 Jahre alte Gasbrennwerttherme noch tut, freue ich mich darüber weiterhin mit Flüssiggas zu heizen. Dieses Jahr hat der Liter Flüssiggas sogar weniger gekostet als im letzten Jahr, wegen der geringeren Mehrwertsteuer.

Hallo @HaaseD,

Mein Satz ‚einfach machen`bezog sich auf den oben beschriebenen Austausch der alten Heizung. Das ist ja für eine Fachhandwerker kein Hexenwerk und es geht ja auch nicht um riesige Summen. Ob jetzt eine neue Gasheizung für 7000 bis 10000 Euro einbauen lassen oder eine Wärmepumpe für nach Abzug der Förderung 5-8000 Euro mehr ist ja nicht wirklich eine renditeträchtige Entscheidung. Wahrscheinlich wird die neue Gasheizung dann eh in den nächsten 10 Jahren rausfliegen weil unbezahlbar allein durch die steigende CO2 Bepreisung und den demnächst verpflichtenden Emissionshandel. Von daher egal.

Die meisten andere Energetische Sanierungsmaßen lohnen sich in der Regel eh erst wenn ein Bauteil das Lebenszyklusende erreicht hat. Der Fenstertausch also wie bei dir durch defekte Fenster eh sinnvoll ist. Dann lohnt es auch meist den Aufpreis für hochwertigere Lösungen durch entsprechende Förderungen zu kompensieren.

Fachwerkhäuser hat man bis vor 100 Jahren gebaut weil der Bauherr viel selbst machen konnte (meist alles bis auf die Zimmerarbeiten) und der Baustoff regional ausreichend und günstig verfügbar war. Da ein Fachwerkhaus die mit Abstand wartungsaufwändigste Bauform ist, wird seit ca 100 Jahren fast komplett anders gebaut.

Wer ein älteres Fachwerkhaus geerbt hat, kann wenigsten die Kosten für die Sanierung noch oben drauf rechnen. Wer in den letzten 40Jahren ein Fachwerkhaus gebaut hat sollte entweder (Fach) Handwerker mit eigenem Wald für die Holzheizung oder vermögend genug gewesen sein den Wand- und Dachaufbau entsprechend dick genug ausgeführt zu haben und direkt eine Erdwärmepumpe im Einsatz zu haben. Und das nötige Kleingeld für die Instandhaltung sollte auch da sein.

Für alle anderen gilt auch wenn es sich hart anhört: in 1973 Ölkrise, in den 80er Waldsterben und ab den 90er Klimaerwärmung und trotzdem nichts gelernt. Spätestens seit Ende der 70 Jahre sind Passivhäuser und Niedrigenergiehäuser bezahlbar und bekannt.

Es ist nicht der Handwerker schuld wenn nach 26 Jahren schon horrende Sanierungskosten fürs Energiesparen anfallen, auch nicht der Energieberater der keine kostengünstige Lösung für ein bauphysikalisch nicht einfaches Fachwerkhaus anbieten kann. Und natürlich darf sich ein Schornsteinfeger Energieberater nennen weil er eine fundierte Ausbildung dazu nachweisen muss (zu mindest diejenigen die der DENA Liste stehen). Meiner Erfahrung nach sind die Schornsteinfeger recht gute Energieberater da sie ein sehr umfangreiche Unterstützung durch die Innung bekommen).

Natürlich gibt es schlechte Handwerker und Energieberater aber es gibt auch beratungsintensive und beratungsresistente Bauherrn. Im Endeffekt wurde hier vor 26 Jahren eine falsche Entscheidungen getroffen. Jetzt kostet es halt viel Geld diese Endscheidung zu optimieren, und dazu gibt es keinen Königsweg. Und wer sich das nicht selbst zutraut die richtige Richtung einzuschlagen und dem die Fachkenntnis fehlt muss halt den Fachmann zu rate ziehen.

Hier gilt es nach Empfehlungen für die einzelnen Gewerke im Bekanntenkreis zu fragen und/oder über eine geförderte Baubegleitung einen Schritt weiter zu kommen. So haben wir hier in fast 2 Jahren mit diversen Handwerkern zu vollster Zufriedenheit recht stressfrei saniert. Aber teuer wird es auf jeden Fall, gute Arbeit kostet halt auch gutes Geld, aber das gilt für die meisten der 15 mio Immobilienbesitzer.

 

Guten Morgen,

danke für deine Rückmeldung. Deine Aussagen über Fachwerkhäuser sind korrekt.

Ich habe das Haus nicht gebaut. Aber ich weiß genau was sich in den Wänden befindet. An der Dämmung ist nichts auszusetzen. Sie ist top in Ordnung und halt Stand der Technik von 1996. Ich bin ehrgeizig und möchte überschüssiges Geld lieber zielführend ins Haus stecken und meinen Gasverbrauch reduzieren. Ich gebe Dir Recht erstmal die Bauteile auszutauschen, die in die Jahre gekommen sind. Daher freue ich mich über meine nicht ganz günstigen 3-fachverglasten Fenster, für die ich nach Installation eine Förderung erhalten werde.

Heute Morgen war der Mitarbeiter meines Schornsteinfegers zum Messen und Putzen da und ich hatte kurz Gelegenheit ihn anzusprechen. Er bietet eine kostenlose Energieberatung an und möchte mich bezüglich Dämmung etc. beraten. An der Gasheizung hatte er nichts auszusetzen und rät erstmal von einer Umrüstung auf eine Wärmepumpe ab.

Freuen wir uns auf den Sommer!

Zitat von HaaseD am 14. April 2023, 9:39 Uhr

Guten Morgen,

danke für deine Rückmeldung. Deine Aussagen über Fachwerkhäuser sind korrekt.

Ich habe das Haus nicht gebaut. Aber ich weiß genau was sich in den Wänden befindet. An der Dämmung ist nichts auszusetzen. Sie ist top in Ordnung und halt Stand der Technik von 1996. Ich bin ehrgeizig und möchte überschüssiges Geld lieber zielführend ins Haus stecken und meinen Gasverbrauch reduzieren. Ich gebe Dir Recht erstmal die Bauteile auszutauschen, die in die Jahre gekommen sind. Daher freue ich mich über meine nicht ganz günstigen 3-fachverglasten Fenster, für die ich nach Installation eine Förderung erhalten werde.

Tja, dann hoffen wir mal, dass die Fenster dann immer noch den kältesten Punkt der Wand darstellen, ansonsten hast Du uU mit Schimmel an anderen Stellen zu kämpfen.

Heute Morgen war der Mitarbeiter meines Schornsteinfegers zum Messen und Putzen da und ich hatte kurz Gelegenheit ihn anzusprechen. Er bietet eine kostenlose Energieberatung an und möchte mich bezüglich Dämmung etc. beraten. An der Gasheizung hatte er nichts auszusetzen und rät erstmal von einer Umrüstung auf eine Wärmepumpe ab.

Natürlich rät er ab, denn was kann er an der Wartung der WP verdienen? Richtig - gar nichts.

Meiner hat gewechselt und versucht meiner Frau zu erklären, dass Erstickungstod drohe, wenn die vor 12 Jahren legal abgenommene Dunstabzugshaube auf max liefe. Beim nächsten Mal bin ich selbst vor Ort, da werde ich ihm dann erklären, wo er in Physik nicht aufgepasst hat.

Darüber hinaus: Wahl des Schornsteinfegers ist für nicht-hoheitliche Leistungen frei. Als alleinige Informationsquelle zur Frage ob sich eine WP lohnt oder nicht, taugt der Schornsteinfeger idR nicht. Oder hat er Dir eine energetische Überprüfung Deines Hauses und der möglichen Fördermittel samt Kosten bei Umrüstung genannt?

Wohl kaum.

 

Das passt schon mit den Fenstern. Deshalb hatte ich mir auch einen Energieberater ins Haus geholt, der mir zu diesen Fenstern geraten hat.

Letztes Jahr hatte ich bereits meinen Heizungsbauer vor Ort, der mit Sicherheit sehr viel Geld mit mir hätte machen können...mein Wunsch war eine WP mit PV-Anlage (8 kWp). Aber auch er hat mir beides nicht aufgeschwatzt, sondern davon abgeraten. Also wie Du siehst hole ich mir schon mehrere Meinungen ein, bevor ich mich entscheide. Das tut glaube ich jeder!

Der Termin mit dem Schornsteinfeger ist nächste Woche Freitag. Ich berichte euch gerne was der mir zum Thema WP geraten hat.

Zitat von Frugi85 am 13. April 2023, 18:58 Uhr

Der Verbrauchsausweis ist nicht relevant, relevant ist der errechnete Bedarf. Und das wird nicht reichen, egal ob vollstein oder Luftschichtmauerwerk. Die WEG wird das ohnehin angehen müssen, alle haben das gleiche Problem. Freut euch, dass es bei euch so einfach zu lösen ist. Die nächste Falrage ist, sie es im Dach aussieht, auch da sird ggf. was getan werden müssen, da sitzen ja auch alle mit im Boot.

Bei den Fenstern musst du mal schauen wie sich das verhält.die kannst du eigentlich auch schon vorher tauschen. Je nachdem wie das alles ausgeführt ist, hat man später ggf. auch Probleme mit der Ausblasdämmung. Holt euch als WEG einen Bauingenieur ins Boot, der kann das alles mal eroieren und hat auch bauphysikalisch mehr Ahnung als die meusten Energiebdrater, unter letzteren gibts viele Hohlbirnen die außer Rechnen nichts verstanden haben...leider!

Aber wenn du viel Kondensat hast, dann solltest du öfter Lüften. Ich lüfte bei mir min. 3 Mal täglich max. 5 Minuten auf Durchzug. Das ist schon wichtig, Feuchtigkeit kommt von innen und kann nur durch ausreichend Warme Luft aufgenommen werden, es braucht Zirkulation.

vg

Ja, danke für die Hinweise. Mehr als den Verbrauchsausweis haben wir aktuell nicht, hatte vermutet, dass sich daraus zumindest grob der Gesamtzustand der Gebäudedämmung ableiten lässt. Leerstand gibt es hier praktisch nicht oder nur kurzfristig bei Wechseln.

Der Trockenboden unter dem Flachdach wurde vor zwölf Jahren nach unten hin über die gesamte Fläche gedämmt, ist ja afaik vom Gebäudeenergiegesetz auch so gefordert.

Ansonsten hab ich wie gesagt keine Probleme mit Schimmel oder Feuchtigkeit, wollte mir aber jetzt auch keine durch Fehler beim Fenstertausch schaffen. Wir lüften auch sehr sorgfältig, dreimal täglich mindestens, wenn wir viel zu Hause sind mehr. Gerade morgens nach dem Duschen, da das Bad leider nur lüfterlose Abluft, aber kein Fenster hat.

Ich werde aber jetzt doch nochmal abwarten, was bei der Energieberatung rauskommt. Idealerweise verbessert sich die Dämmung der Außenwände so sehr, dass Dreifachverglasung dann kein Risiko mehr ist.

Also wenn ich das alles lese mit dem Austausch von Fenstern und was es da so zu beachten gibt bin ich wirklich froh, dass das alles schon erledigt war, bevor wir das Haus bekommen haben. Hört sich kompliziert an, aber Hut ab, ihr scheint euch ja alle richtig gut auszukennen!

Vielen Dank auch für die Erfahrungsberichte und Meinungen zu Wärmepumpen. Wir haben uns jetzt mal bei Vaillant einen Beratungstermin ausgemacht, damit wir da eine Fachmeinung bekommen, was in unserer konkreten Situation möglich und sinnvoll wäre. Und auch, mit welchen Lieferzeiten etc. wir rechnen müssten. Hoffentlich fällt uns die Entscheidung dann leichter, aber mein Partner tendiert eigentlich schon jetzt sehr zu WP.

@haased Was kam denn schlussendlich bei der Beratung durch den Schornsteinfeger heraus? Würde mich schon interessieren.

Zitat von poseidon am 22. April 2023, 20:02 Uhr

Also wenn ich das alles lese mit dem Austausch von Fenstern und was es da so zu beachten gibt bin ich wirklich froh, dass das alles schon erledigt war, bevor wir das Haus bekommen haben. Hört sich kompliziert an, aber Hut ab, ihr scheint euch ja alle richtig gut auszukennen!

Sagen wir so: Meistens passiert genau gar nichts (gute Fenster haben immer noch ähnliche Wärmedurchgangswerte wie 24cm Ziegelmauer ungedämmt: https://www.baulinks.de/baumaterial/u-wert-waermedaemmwert.php), aber wenn, dann kann das bis zum Totalschaden führen. Und diese Fälle werden dann überall breitgetreten.

Zitat von poseidon am 22. April 2023, 20:02 Uhr

Wir haben uns jetzt mal bei Vaillant einen Beratungstermin ausgemacht, damit wir da eine Fachmeinung bekommen, was in unserer konkreten Situation möglich und sinnvoll wäre. Und auch, mit welchen Lieferzeiten etc. wir rechnen müssten. Hoffentlich fällt uns die Entscheidung dann leichter, aber mein Partner tendiert eigentlich schon jetzt sehr zu WP.

Ich kann das nicht mit Links untermauern, aber viele Gespräche, die ich dazu geführt habe, sagen: Fragt nicht nur die klassischen Heizungshersteller - für die ist Wärmepumpe tendenziell immer noch "Neuland" - sondern fragt auch Klimaanlagenhersteller mit viel Erfahrung (Panasonic, Daikin, Samsung, LG...) - denn eine Wärmepumpe ist technisch näher an einer Klimaanlage als an einer Gas- oder Ölheizung. Muss natürlich der Monteurbetrieb dann auch können.

MfG, Arno

Zitat von poseidon am 22. April 2023, 20:02 Uhr

Also wenn ich das alles lese mit dem Austausch von Fenstern und was es da so zu beachten gibt bin ich wirklich froh, dass das alles schon erledigt war, bevor wir das Haus bekommen haben. Hört sich kompliziert an, aber Hut ab, ihr scheint euch ja alle richtig gut auszukennen!

Vielen Dank auch für die Erfahrungsberichte und Meinungen zu Wärmepumpen. Wir haben uns jetzt mal bei Vaillant einen Beratungstermin ausgemacht, damit wir da eine Fachmeinung bekommen, was in unserer konkreten Situation möglich und sinnvoll wäre. Und auch, mit welchen Lieferzeiten etc. wir rechnen müssten. Hoffentlich fällt uns die Entscheidung dann leichter, aber mein Partner tendiert eigentlich schon jetzt sehr zu WP.

@haased Was kam denn schlussendlich bei der Beratung durch den Schornsteinfeger heraus? Würde mich schon interessieren.

Hallo, der junge Mann hatte gerade erst seinen Meister gemacht und ist jetzt auch Energieberater.

Wir haben gemeinsam ein Dokument am Laptop ausgefüllt. Dafür hatte ich die Bauzeichnungen bereitgelegt.

Der Fragenkatalog erstreckte sich über Fenster, Wanddämmung, Dämmung Rohrleitungen (Wasserrohre und Heizungsrohre) und Armaturen, Heizung, Zirkulationspumpe für Trinkwasser, Bodenplatte, Keller, Dämmung Geschossdecken, Fußbodenheizung oder Heizkörper, Lüftungsanlage, uvm.

Mithilfe der letzten 3 Flüssiggas-Abrechnungen hat er den Energieverbrauch des Hauses pro m² pro Jahr berechnet.

Anhand der Antworten bzw. Beurteilung auf o.g. Fragenkatalog und dem Energieverbrauch wurde die Energieeffizienzklasse des Hauses ermittelt.

Im Anschluss sind wir noch ein paar Maßnahmen durchgegangen, um den Verbrauch von Gas, Wasser und Strom zu senken.

Von einer Wärmepumpe rät er mir zum jetzigen Zeitpunkt ab, weil es sich seiner Meinung nach nicht lohnt, da die Gasbrennwerttherme gerade mal 9 Jahre alt ist. Zum Thema Förderung, Amortisationszeiten etc. konnte er mir nichts sagen! Schade!

Abschließend habe ich noch mit ihm über Split-Klimaanlagen (als Alternative zur Gasheizung) sprechen wollen…vergebens. Kannte er nicht! Stattdessen habe ich ihm noch von meinem Balkonkraftwerk vorgeschwärmt. Kannte er auch nicht ☹

Das war´s! Für mich leider nichts neues! Die Beratung war kostenlos, trotzdem bin ich enttäuscht.

Ja schade. Dein Energieverbrauch auf Grundlage der Abrechnungen ist aber auch nichts mit dem du wirklich weiter kommst. Relevant ist eine Beurteilung der Bausubstanz und damit der Berechnung des EnergieBEDARFS. Mein Haus hat auch Energieverbrauch Null, da ich überwiegend mit Ofen und Kompost heize. Der Energiebedarf ist aber höher und liegt bei rund 60 Kwh/qm p.a.

Die Hütte wird ja nicht effizienter wenn man wenig heizt. Es gilt, die Substanz zu bewerten wenn wir über energetische Maßnahmen sprechen. Erst dann kann beurteilt werden, wie groß das Einsparpotenzial später sein wird.

vg

Zitat von TheWanderer am 16. April 2023, 16:05 Uhr

Ansonsten hab ich wie gesagt keine Probleme mit Schimmel oder Feuchtigkeit, wollte mir aber jetzt auch keine durch Fehler beim Fenstertausch schaffen. Wir lüften auch sehr sorgfältig, dreimal täglich mindestens, wenn wir viel zu Hause sind mehr. Gerade morgens nach dem Duschen, da das Bad leider nur lüfterlose Abluft, aber kein Fenster hat.

Wenn man ein Haus heizt, sinkt die relative Feuchtigkeit. "Die trockene Heizungsluft" ist geradezu notorisch. Die verbreitete Schimmelfurcht auch. Ich wollte mal wissen, wie feucht (oder besser trocken) es in meinem Haus ist, habe mir Hygrometer verteilt und im Haus verteils. Siehe da! - Es war mächtig zu trocken. Seitdem bemühe ich mich, die Feuchtigkeit nicht mehr forciert nach draußen zu lüften. In der Heizperiode trockne ich auch ganz bewußt Wäsche im Haus (wobei es sicher ein Thema ist, wieviel Wäsche man trocknet und wie groß der zur Verfügung stehende Luftraum ist).

Das in jedem Vermieter- oder Mieterratgeber zu findende "mindestens dreimal tägliche Stoßlüften" wäre bei mir jedenfalls mit Sicherheit zu viel.

Zitat von Frugi85 am 24. April 2023, 12:47 Uhr

Mein Haus hat auch Energieverbrauch Null, da ich überwiegend mit Ofen und Kompost heize.

Wie geht das "mit Kompost heizen"?

Zitat von Achim am 25. April 2023, 21:14 Uhr
Zitat von TheWanderer am 16. April 2023, 16:05 Uhr

Ansonsten hab ich wie gesagt keine Probleme mit Schimmel oder Feuchtigkeit, wollte mir aber jetzt auch keine durch Fehler beim Fenstertausch schaffen. Wir lüften auch sehr sorgfältig, dreimal täglich mindestens, wenn wir viel zu Hause sind mehr. Gerade morgens nach dem Duschen, da das Bad leider nur lüfterlose Abluft, aber kein Fenster hat.

Wenn man ein Haus heizt, sinkt die relative Feuchtigkeit. "Die trockene Heizungsluft" ist geradezu notorisch. Die verbreitete Schimmelfurcht auch. Ich wollte mal wissen, wie feucht (oder besser trocken) es in meinem Haus ist, habe mir Hygrometer verteilt und im Haus verteils. Siehe da! - Es war mächtig zu trocken. Seitdem bemühe ich mich, die Feuchtigkeit nicht mehr forciert nach draußen zu lüften. In der Heizperiode trockne ich auch ganz bewußt Wäsche im Haus (wobei es sicher ein Thema ist, wieviel Wäsche man trocknet und wie groß der zur Verfügung stehende Luftraum ist).

Das in jedem Vermieter- oder Mieterratgeber zu findende "mindestens dreimal tägliche Stoßlüften" wäre bei mir jedenfalls mit Sicherheit zu viel.

Das ist ein guter Punkt. Uns ist zwar noch nichts aufgefalln (Atemwege, teockene Haut, Augen). Wenn ich es nicht vergesse, werden wir das nächste Heizsaison mal mit Hygrometer prüfen.

Zitat von Achim am 25. April 2023, 21:16 Uhr
Zitat von Frugi85 am 24. April 2023, 12:47 Uhr

Mein Haus hat auch Energieverbrauch Null, da ich überwiegend mit Ofen und Kompost heize.

Wie geht das "mit Kompost heizen"?

Nennt sich Biomeiler - Heizung

Ein Biomeiler ist ein großer Komposthaufen, dessen Wärmeentwicklung während des Verrottungsprozesses genutzt wird, um Wasser oder Luft für Heizzwecke zu erhitzen. Als Nebenprodukt besteht die Möglichkeit, Biogas zu produzieren, und nach der Nutzungsdauer entsteht hochwertiger Humus, der zur Bodenkultivierung eingesetzt werden.

Mal zur Größeneinordnung:

Um mit dieser Methode ein Einfamilienhaus von ca. 100 m2 zu beheizen, wird ein Biomeiler mit folgenden Dimensionen benötigt. 60 m³ Holzhäcksel werden zu einem zylinderförmigen Meiler mit 5,5 m Durchmesser und rund 2,5 m Höhe aufgeschichtet. Dafür werden rund 20 t frischen Häckselmaterials benötigt.

Mehr Infos per Google inkl. Bilder unter Biomeiler Heizung

Gruß Energiefuchs

Hier mal unsere aktuellen Monatszahlen 2023 zum Strom-Bezug bezüglich Wärmepumpe für Heizung, WW und für den Haushaltstrom:

Netzbezug:

April 6 kWh, März 27 kWh, Februar 182 kWh und Januar 172 kWh.

Wärmedämmung und Photovoltaik ersparen uns halt den kompletten Rest. Wenn der Carport und die Garage fertig sind hoffen wir durch mehr PV den Resteinkauf auch noch vermeiden zu können.

 

 

Zitat von Energiefuchs am 28. April 2023, 14:09 Uhr

Netzbezug:

April 6 kWh, März 27 kWh, Februar 182 kWh und Januar 172 kWh.

Wärmedämmung und Photovoltaik ersparen uns halt den kompletten Rest. Wenn der Carport und die Garage fertig sind hoffen wir durch mehr PV den Resteinkauf auch noch vermeiden zu können.

Respekt. Die letzten paar % werden dann leider exorbitant teuer und ressourcenaufwändig, da ist vielleicht doch ein wenig Windstrom-Einkauf im Winter ökonomischer und ökologischer. Dank Speicher könntet ihr das ja ganz gut auf die Zeitpunkte abstimmen, zu denen viel Windstrom im Netz ist.

Zitat von Achim am 25. April 2023, 21:14 Uhr

Wenn man ein Haus heizt, sinkt die relative Feuchtigkeit. "Die trockene Heizungsluft" ist geradezu notorisch. Die verbreitete Schimmelfurcht auch. Ich wollte mal wissen, wie feucht (oder besser trocken) es in meinem Haus ist, habe mir Hygrometer verteilt und im Haus verteils. Siehe da! - Es war mächtig zu trocken. Seitdem bemühe ich mich, die Feuchtigkeit nicht mehr forciert nach draußen zu lüften. In der Heizperiode trockne ich auch ganz bewußt Wäsche im Haus (wobei es sicher ein Thema ist, wieviel Wäsche man trocknet und wie groß der zur Verfügung stehende Luftraum ist).

Es hängt von vielem ab, wie hoch die Luftfeuchtigkeit wird, auch Pflanzen, Anzahl der Personen, Duschverhalten, Badezimmerfenster/Badlüfter vorhanden etc.

Das Schimmelrisiko ist ja immer, dass einzelne Ecken, Außenwände oder Fensterbänke oder ähnliches deutlich kälter sein können als der Rest des Raums. Dann ist die Luftfeuchtigkeit lokal sehr viel höher. Daher empfehle ich neben Hygrometern auch noch ein IR-Thermometer und damit mal die Wandtemperatur hinter Schränken und in Raumecken zu messen 🙂 Wobei die Oberflächentemperatur natürlich noch nicht alles sagt, besonders bei Innendämmung.

Das heißt auch, dass man bei 20°C drinnen und 20°C draußen durchaus 70% Luftfeuchtigkeit ohne Schimmelrisiko akzeptieren kann - die kalten Stellen im Raum werden ja kaum kälter als draußen sein. Bei 20°C drinnen und -10°C draußen sind schlecht isolierte Zimmerecken hinterm Schrank oder hinterm dicken Wandteppich aber vielleicht nur 10°C warm, da kondensiert das Wasser dann auch bei 55% Luftfeuchtigkeit noch, und dann schimmelt es. Feste Richtwerte "60% Luftfeuchtigkeit sollte nicht überschritten werden" sind daher... naja, besser messen und verstehen, was da passiert.

MfG, Arno

Zitat von Arno am 29. April 2023, 12:35 Uhr
Zitat von Achim am 25. April 2023, 21:14 Uhr

Wenn man ein Haus heizt, sinkt die relative Feuchtigkeit. "Die trockene Heizungsluft" ist geradezu notorisch. Die verbreitete Schimmelfurcht auch. Ich wollte mal wissen, wie feucht (oder besser trocken) es in meinem Haus ist, habe mir Hygrometer verteilt und im Haus verteils. Siehe da! - Es war mächtig zu trocken. Seitdem bemühe ich mich, die Feuchtigkeit nicht mehr forciert nach draußen zu lüften. In der Heizperiode trockne ich auch ganz bewußt Wäsche im Haus (wobei es sicher ein Thema ist, wieviel Wäsche man trocknet und wie groß der zur Verfügung stehende Luftraum ist).

Es hängt von vielem ab, wie hoch die Luftfeuchtigkeit wird.

Das Schimmelrisiko ist ja immer, dass einzelne Ecken, Außenwände oder Fensterbänke oder ähnliches deutlich kälter sein können als der Rest des Raums.

Du hast da in allem recht. Bauphysik ist subtrivial, und die Temperatur in einem Raum ist nicht überall gleich (somit auch die relative Feuchtigkeit nicht). Das kann man im Detail in einem Frugalisten-Forum nicht ausloten.

Dennoch: Wenn bei kühlerer Außentemperatur Außenluft ins Haus kommt und dort dann erwärmt wird, wird dieselbe unvermeidlich trockener, oft zu trocken für ein angenehmes Wohnen. Der eine knallt sich dagegen das Wohnzimmer mit Zimmerpflanzen zu, ich trockne gelegentlich die Wäsche im Haus. Ohne Stoßlüften 🙂

Zitat von Arno am 29. April 2023, 12:35 Uhr
Zitat von Energiefuchs am 28. April 2023, 14:09 Uhr

Netzbezug:

April 6 kWh, März 27 kWh, Februar 182 kWh und Januar 172 kWh.

Wärmedämmung und Photovoltaik ersparen uns halt den kompletten Rest. Wenn der Carport und die Garage fertig sind hoffen wir durch mehr PV den Resteinkauf auch noch vermeiden zu können.

 

Respekt. Die letzten paar % werden dann leider exorbitant teuer und ressourcenaufwändig, da ist vielleicht doch ein wenig Windstrom-Einkauf im Winter ökonomischer und ökologischer. Dank Speicher könntet ihr das ja ganz gut auf die Zeitpunkte abstimmen, zu denen viel Windstrom im Netz ist

Hallo @arno,

danke für das positive Featback. Die letzten paar % werden aber nicht exorbitant teuer, schließlich gibt es ja EEG Förderung. Die ist ja bekanntlich im Sommer letzten Jahres nochmals für Photovoltaikstrom erhöht worden. Das Material für die Anlagenerweiterung liegt schon in der Garage, 13kWp für rund 5000 Euro vernünftiges und gutes Material, Montage und Anschluss mache ich selbst. Macht ca. 750 Euro zusätzliche jährliche Einspeisevergütung für die nächsten 20 Jahre, sollte also besser wie die meisten Aktiondeals ausgehen und wäre damit ökonomisch. Wir wollen ja auf Erneuerbare umsteigen, ob da der Resourcenverbrauch auf unserer Garage stattfindet oder  auf einer Fläche neben der Autobahn sehe ich als egal an, jede Fläche zählt. Und da ist es besser oder ökologischer schon die vorhandene Bebauung zu nutzen. Abgesehen davon sieht man ja im Moment auch den positiven Effekt der Erneuerbaren an der Strombörse, so haben dann alle was davon.

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