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Sparen beim Heizen durch Sanieren mit Wärmepumpe – Hat wer Erfahrungen?

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Hi zusammen,

nachdem die Heizkosten in letzter Zeit ja regelrecht explodiert sind, ist mir und meinem Partner das mit unserer Gastherme jetzt langsam echt zu blöd. Das Haus in dem wir wohnen haben wir vor etwa 2 Jahren geerbt und es wurde noch kurz vorher saniert, ist also gut gedämmt, neue Fenster etc. Photovoltaik aufs Dach ist momentan unser Hauptziel, allerdings überlegen wir eben aufgrund der Gaspreise ob wir nicht gleich Nägel mit Köpfen machen und das Heizsystem wechseln sollen. Die Wärmepumpen-Idee ist für uns beide noch sehr neu, sind damit nicht sehr gut vertraut und haben uns das Anfänger Wissen jetzt mal ergoogelt, wollen aber demnächst eh mal auf eine Messe und uns das vor Ort anschauen.

Hat hier im Forum jemand Erfahrung damit? Wie sieht es denn aus mit den Kosten, spart man sich da wirklich einiges? Und hat vielleicht sogar schon jemand eine bestehende Immobilie nachträglich mit einer Wärmepumpe ausgestattet? Würden uns sehr über Input freuen!

Hallo @poseidon,

wir haben in den letzten beiden Jahren saniert mit PV und Wärmepumpe. Wie hoch ist den den Gasverbrauch im Jahr? Wenn das Haus in den letzten Jahren saniert bzw. Gedämmt wurde, können die Heizkosten ja nicht wirklich explodiert sein ? Mit der Wärmepumpe kannst du deinen Energieverbrauch nicht reduzieren, ggfls. Kannst du die Energie etwas günstiger erzeugen. Photovoltaik bringt im Winter meist keinen nennenswerten Beitrag zum Heizen, wie groß soll den die PV-Anlage werden? Wir sparen rund 90 Prozent nach der Sanierung, das liegt aber nicht an der Wärmepumpe sondern an der Dämmung.

Ich stimme zu. Am nachhaltigsten ist der Energieverbrauch, der .muss soweit runter wie möglich. Eine einfache Luft-Wasserwärmepumpe hat eine reale Arbeitszahl von 3. Bedeutet, aus einer Kwh Strom macht sie im Schnitt vielleicht 3 Kwh Wärme. Wenns richtig kalt wird auch deutlich weniger. Das kostet dann bei aktueller Preislage genau so viel wie das Gasequivalent. Wenn die aktuelle Gastherme ggf. auch schon ein Brennwertgerät und okay ist, dann lass sie erstmal drin. Sinn ergibt es, Warmwasser über Röhrenkollektoren zu erzeugen. Das reicht auch im Winter aus. Die PV Anlage sird verhältnismäßig wenig an die Wärmepumpe abgeben können, die Arbeitsprofile passen schlecht zusammen. In den wirklich kalten Monaten liefert PV fast gar nichts. Da nützt auch kein Batteriespeicher etc.

Es muss eine Wärmepumpe also sehr effizient sein. Mit Grundwasser - oder Tiefenbohrungen etc. und entsprechender Anlage kann man auch Arbeitszahlen von 6 erreichen, und zwar dauerhaft, auch bei minus 20 Grad. Das kostet fann aber entsprechend. Da gibt man dann auch mal eben min. 40-50k für aus und bekommt etwas Förderung zurück. Das kann in Verbindung mit PV dann bis in die Späte Übergangszeit gut funktionieren, der Test kommt dann aus dem Netz, ggf. zu vergünstigtem Preis aus einem Solar Cloudtarif den man in der hellen Jahreszeit mit Überschuss füttert.

Das lohnt sich dann schon auch finanziell über die Jahre, wenn wie gesagt von niedrigem Verbrauch auszugehen ist. Aber für ein Gesamtkonzept aus PV, Kollektor, Grundwasserwämepumpe etc. ist man dann auch flott mal 80k los. Jedenfalls wenn man keinen Scheiß kauft. Danach sind Energiekosten aber eigentlich nie wieder ein Thema.

Wenn man schlau ist, dann meldet man noch relativ zügig einen Kaminofen an. Wenn man sich ein ggf. sogar wassergeführtes Gerät besorgt, das über Feuerringe und eine Zulassung besitzt, so hat man mit dieser dann zugelassenen Kochstelle beste Aussichten auf Bestandschutz. Zudem erfüllt eine solche Anlage auch die Anforderungen an "nachhaltige Energieerzeugung". Wird dann sogar gefördert.

Ich fühle mich bei sowas in die Anfang der 90er zurückversetzt. Zu DDR Zeiten hat ja quasi jeder mit Kohle oder Holz zentral geheizt. Er hatte dann eine Kombianlage die sowohl Gas als auch Holz konnte. Die hat er auch heute, 30 Jahre später noch und ist auf einmal wieder ganz modern dabei, wer hätte das gedacht😉

 

 

 

Hey, ich habe vor ca. 3 Jahren das Haus meiner Eltern übernommen, weil sie im Alter lieber in eine Stadtwohnung ziehen wollten. Meine Eltern hatten auch immer wieder saniert, daher war das Haus auch gut gedämmt, neue Fenster usw. Aber die Gasheizung war schon recht alt und da hätte ich auf alle Fälle eine neue gebraucht. Ich habe aber dann umgesattelt auf Wärmepumpe mit PV-Anlage und bin total froh darüber. Ich war damals auf ein paar Messen und habe mich auch im Internet erkundigt, aber das, was mich wirklich weitergebracht hat, war eine individuelle Beratung beim Fachbetrieb. Es ist jede Immobilie anders und daher sollte auch das Heizsystem individuell das Beste sein. Ich war damals bei Vaillant, habe mich beraten lassen und letztendlich eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer PV-Anlage installieren lassen. Aber soweit ich weiß, gibt es auch Sanierungswärmepumpen, die auch damit klar kommen, wenn man noch viele Heizkörper im Haus hat. Aber da kann dir der Fachberater sicher weiterhelfen. Ich bin sehr froh, dass ich diese Investition getätigt habe, denn jetzt muss ich mir keine Sorgen über hohe Gaspreise machen und durch die PV-Anlage auch nicht über die hohen Strompreise. Außerdem mag ich das Gefühl ein bisschen autarker zu sein 🙂

Zitat von minimalila am 20. März 2023, 11:31 Uhr

... umgesattelt auf Wärmepumpe mit PV-Anlage ... sehr froh, dass ich diese Investition getätigt habe, denn jetzt muss ich mir keine Sorgen über hohe Gaspreise machen  ...

Magst Du uns noch ein paar Daten geben?

Investitionssumme?
Energiebedarf in den Jahren zuvor?
Laufende Kosten jetzt?

Zur Abschätzung, welche "Rendite" so eine Investition bringt...

Danke alle für die Rückmeldungen.

@energiefuchs das ist mir schon klar dass der Verbrauch an sich nicht reduziert werden kann, mir ging es eher um die Kosten bzw. die Abhängigkeit vom Gas. Gerade in Verbindung mit Photovoltaik könnte ich mir vorstellen dass die Jahresabrechnung mit einer Wärmepumpe da geringer ausfällt, gerade wenn die Warmwassererzeugung bisher auch an der Gastherme hängt? Und ja, das Haus ist zwar recht gut gedämmt, aber das hat ja nichts damit zu tun dass das Gas per se empfindlich teurer geworden ist. Diese Abhängigkeit geht uns halt auch gegen den Strich.

@frugi85 danke dir, wir werden uns da wohl mal beraten lassen welche Sorte Wärmepumpe bei unserem Haus üebrhaupt umsetzbar wäre
Aber dass ein Kaminofen als nachhaltige Energieerzeugung durchgeht hat mich ehrlich gesagt überrascht – hast du selbst so ein Ding zuhause?

Danke auch @minimalila, das ermutigt mich in unseren Überlegungen. Uns geht es eben neben der potentiellen Ersparnis schon auch sehr darum, bzgl. Energie unabhängiger zu werden und idealerweise auch frei von fossilen Brennstoffen. Darf ich fragen wie lange der Prozess von Idee bis Inbetriebnahme bei dir in etwa gedauert hat? War aber vermutlich auch noch vor dem Kriegsausbruch in der Ukraine, oder?

Also, von der Idee bis zur Umsetzung hat es bei mir etwas weniger als ein Jahr gedauert, aber ich habe mir auch wirklich Zeit gelassen, da ich eben zuerst auf Messen war und dann erst bei der Fachberatung, wo es dann wirklich konkret wurde. Von der ersten Planung bis das ganze Projekt fixiert wurde ging es dann recht zügig voran. Heute verursacht wahrscheinlich die längere Wartezeit bei der Lieferung der Wärmepumpe selbst den größten Zeitverlust bei dem Projekt. Aber besser jetzt anfangen als erst in einem Jahr. Meiner Meinung nach gibt es langfristig (oder vielleicht sogar eher mittelfristig) keine Alternative. Klar ist es eine hohe Investition. aber wenn du diese erst in 5 Jahren machst, hast du 5 Jahre umsonst für das verbrauchte Gas bezahlt. Vor allem, wenn du das Warmwasser auch mit Gas heizt, ist es ja noch einmal ein viel höherer Betrag…

Ist das Konsens, das man jetzt so schnell wie möglich handeln sollte, wenn man grundsätzlich auf Wärmepumpe wechseln will? Ohne tief im Thema zu sein, scheint der Markt für Wärmepumpen gerade ziemlich überhitzt, was sich ändern könnte, wenn die Produktion in den nächsten 2-3 Jahren hochgefahren wird. Gibt es dazu seriöse Prognosen?

Gerade Überschrift in der Süddeutschen entdeckt

"Wärmepumpen: Wir haben zu lange über unsere Verhältnisse gelebt

Deutschland muss sich von der Gasheizung verabschieden - nur zu teuer werden soll es bitte nicht. Genau das ist jedoch unvermeidbar."

 

Das höre ich in der letzten Zeit immer öfter, das wir über unsere Verhältnisse gelebt hätten,  oder werden wir damit nur auf Armut eingestimmt? Also das letzte was ich derzeit machen würde, ist diesem Hype gerade jetzt hinterherzurennen.

 

 

 

"Klar ist es eine hohe Investition. aber wenn du diese erst in 5 Jahren machst, hast du 5 Jahre umsonst für das verbrauchte Gas bezahlt. Vor allem, wenn du das Warmwasser auch mit Gas heizt, ist es ja noch einmal ein viel höherer Betrag…"

 

kommt doch darauf wie hoch der Gaspreis ist und mit welchem Faktor man Gas einsparen kann, unter Umständen spart man gar nichts und zahlt noch drauf und hat gleichzeitig um Faktor x höhere Investitionskosten, bzw. wenn man etwas spart rechnet es sich vielleicht selbst nach 15 Jahren nicht. In der Zwischenzeit hätte man das Geld an der Börse vielleicht verdoppelt oder verdreifacht.

Ich würde mal behaupten, eine WP zu bekommen ist das kleinere Problem. Damit ist es ja aber nicht getan - es muss auch Fachfirmen mit Kapazitäten finden die die alte Heizung ausbauen und die WP samt Zubehör einbauen, abstimmen und in Betrieb nehmen. Das ist ja nicht in 2 Stunden getan. Da würde ich beim Installateur des Vertrauens erstmal nachfragen wie es denn da aussieht.

Bei meinem MFH habe ich dine Luft-Wasser WP verbaut, bei mir privat würde ich nur eine Grundwasser WP verbauen. Da müssen dann auch noch zwei Brunnen gespült werden, Leitungen verlegt etc.

Aber dafür hätte ich ohnehin nicht genug Strom. Ich bleibe vorerst bei Holz und Kompostheizung.

Zitat von TheWanderer am 3. April 2023, 23:45 Uhr

Ist das Konsens, das man jetzt so schnell wie möglich handeln sollte, wenn man grundsätzlich auf Wärmepumpe wechseln will? Ohne tief im Thema zu sein, scheint der Markt für Wärmepumpen gerade ziemlich überhitzt, was sich ändern könnte, wenn die Produktion in den nächsten 2-3 Jahren hochgefahren wird. Gibt es dazu seriöse Prognosen?

Meiner Meinung muss man  jetzt nicht sofort handeln wenn : eine gut eingestellte und nicht kurz vor dem Lebenszyklusende befindliche Gasbrennwerttherme verbaut ist.

Ich spare ja zur Zeit nicht wirklich ( mit einer Luftwasserwärmepumpe, Erdwärmepumpe könnte klappen) , etwas an den Energiekosten ( Strom ist ja gerade auch kein Schnäppchen) und schon gar nicht am Energieverbrauch ( da hilft nur dämmen, Nutzerverhalten ändern oder eingeschränkt weil es überwiegend nur die Warmwasserversorgung betrifft ein Photovoltaik Anlage).

Material ist knappes Gut, ist aber eher unbedeutender im Gegensatz zum Fachkräftemangel, Lieferzeiten liegen eher in fehlender manpower.

Eine recht schnell zu installierende Luftwasserwärmepumpe würde ich mir eh überlegen, Erdwärmepumpen haben einen bis zu 30 Prozent besseren Wirkungsgrad und vermeiden die demnächst teuer zu bezahlenden Lastspitzen. Da plant man eh länger dran.

Dämmung hat Vorrang, sonst ist meine neue Wärmepumpe danach zu groß und stottert nur rum. Und dämmen werden in den nächsten 25 Jahren eh alle müssen und ich bin mehr wie froh im fast autarken fast fertig sanierten Häuschen zu wohnen.

Zitat von Frugi85 am 4. April 2023, 1:23 Uhr

Ich würde mal behaupten, eine WP zu bekommen ist das kleinere Problem. Damit ist es ja aber nicht getan - es muss auch Fachfirmen mit Kapazitäten finden die die alte Heizung ausbauen und die WP samt Zubehör einbauen, abstimmen und in Betrieb nehmen. Das ist ja nicht in 2 Stunden getan. Da würde ich beim Installateur des Vertrauens erstmal nachfragen wie es denn da aussieht.

Bei meinem MFH habe ich dine Luft-Wasser WP verbaut, bei mir privat würde ich nur eine Grundwasser WP verbauen. Da müssen dann auch noch zwei Brunnen gespült werden, Leitungen verlegt etc.

Aber dafür hätte ich ohnehin nicht genug Strom. Ich bleibe vorerst bei Holz und Kompostheizung.

Grundwasserwärmepumpe wäre mir zu risikoreich, bei fast jeder zweiten Anlage gibt es nach einiger Zeit Probleme mit dem Saug- oder Schluckbrunnen.  Eine ordentliche Erdsonde kommt da schon problemlos auf 50 Jahre. Abgesehen davon wird die Effizienz überbewertet, es ist kein geschlossenes System und der überhöhte Pumpenstrom wird schon mal gerne vergessen mit in die JAZ einzuberechnen.

Zitat von exitus2022 am 20. März 2023, 15:04 Uhr
Zitat von minimalila am 20. März 2023, 11:31 Uhr

... umgesattelt auf Wärmepumpe mit PV-Anlage ... sehr froh, dass ich diese Investition getätigt habe, denn jetzt muss ich mir keine Sorgen über hohe Gaspreise machen  ...

Magst Du uns noch ein paar Daten geben?

Investitionssumme?
Energiebedarf in den Jahren zuvor?
Laufende Kosten jetzt?

Zur Abschätzung, welche "Rendite" so eine Investition bringt...

@exidus2022

Das war eine Ersatzinvestition, die alte Heizung war hinüber, wie willst du da eine Rendite ausrechnen. Die Alternative wäre eine kalte Bude gewesen.
Was man rechnen könnte wäre die „Rendite“ des Aufpreises gegenüber eines Austauschs der Gasheizung, bleibt aber eh immer ein Blick in die Glaskugel weil keiner weiß was der Strom oder das Gas ( hat sich ja jetzt eh erledigt) in 10 Jahren kosten. Außerdem fliest ja auch der gestiegene Gebäudewert mit rein, wo willst du da wegen so einer Summe anfangen bzw. aufhören.
Die laufenden Kosten werden gleich sein, er senkt ja seinen Energieverbrauch nicht, deshalb ist auch der Energiebedarf in den Jahren davor egal. Die Pv wird was zur WW Erzeugung bringen, aber die kostet ja auch.
Tip: einfach machen und nicht groß rumrechnen, bringt eh nichts und die Maßnahme ist auf jeden Fall wirtschaftlicher als Alufelgen fürs Auto.

 

Lieber Energiefuchs,

das liest sich immer so leicht, wenn Du schreibst „einfach machen“. Aber das ist es nicht! Jedes Haus, jeder Handwerker, jeder Energieberater und jeder Eigentümer haben ihre Eigenheiten.

Ich wohne in einem 26 Jahre alten Fachwerkhaus, welches man von außen sicher nicht mit Styropormatten zubappen kann, weil es sonst kein Fachwerkhaus mehr ist. Die Innenwände aufreißen und mit was auch immer nachträglich dämmen ist auch nicht so einfach. Es muss mit den aktuellen Gegebenheiten übereinstimmen und der Handwerker muss wissen, was er tut. Energieberater darf sich sogar ein Schornsteinfeger nennen. Und meiner hat mir dringend abgeraten die Fenster auszutauschen! Und zu guter Letzt komme ich als Eigentümer ins Spiel. Ich bin zusammengezuckt, als der Trockenbauer von ca. 50.000 EUR sprach. Natürlich überlegt man dann schon, ob sich eine neue Innendämmung lohnt. Eine „Rendite“ erwarte ich nicht, aber merke ich eine Einsparung spürbar bei meiner nächsten Heizkostenabrechnung?

Im ersten Stepp habe ich mich jetzt doch für neue Fenster entschieden, weil die alten Holzfenster eh fertig waren. Und so lange es meine 9 Jahre alte Gasbrennwerttherme noch tut, freue ich mich darüber weiterhin mit Flüssiggas zu heizen. Dieses Jahr hat der Liter Flüssiggas sogar weniger gekostet als im letzten Jahr, wegen der geringeren Mehrwertsteuer.

Ans Thema neue Fenster im Altbau traue ich mich auch bisher nicht richtig ran, in meinem Fall immerhin kein Fachwerk, dafür Etagenheizung, und der Schornsteinfeger mahnt einen gewissen Grundumsatz an, findet meine alten, etwas durchlässigen Fenster super. 😉 Frage an die Experten: Kann man eventuelle Probleme durch zu dichte / zu gut isolierte neue Fenster notfalls jederzeit durch Fensterfalzlüfter lösen? Nachteile sind bekannt und akzeptabel, nach meiner Erfahrung in einer weiteren Wohnung nicht weiter schlimm.

 

Altbau haben wir auch. Fenster der neuesten Generation sind seit drei Jahren drin inkl. 100 mm Aerogel Isolierung innen oder teils auch außen, je nach Auflagen Denkmalschutz. Offenporige Umsetzung mit mineralischer Farbe innen und Außen. Nässe nirgends. Fenster an kalten Tagen im Schlafzimmer müssen wir morgens trocken wischen. In den beheizten Räumen nicht. Fazit: Raumklima gut, Wärmehaltung super, kein Durchzuggefühl wie früher, Kosten aber astronomisch! Unter 50 kwh pro m2 wenn ich mir das richtig gemerkt hatte.

Hallo TheWanderer, neue Fenster sind weder im Altbau noch im Fachwerkbau ein großes Problem. Bauphysikalisch würde ich darauf achten das der Uwert der Fenster nicht viel besser wird als der Uwert der Außenwand, passiert häufig bei dreifach Verglasung. Zweifach verglaste Fenster liegen meist bei einem Uwert um die 1-1,2. Wenn die Wand noch schlechter ist, würde man besser Fassade und Fenster in einem machen und im besten Fall die Fenster nach außen in die Dämmebene rücken ( dann werden es auch keine Schießscharten). Da sich die Feuchtigkeit im Raum immer am kältesten Punkt niederschlägt, wäre dann sonst in den Ecken ( geometrische Wärmebrücke) der Außenwände besonders wenn dann noch Raufasser Tapete drauf klebt der Schimmel vorprogrammiert. Zusätzlich sollte die Fenster nach RAL eingebaut werden, sprich innen luftdicht verklebt und nach außen diffusionsoffen. Wenn nämlich warme Luft nach draußen gelangt entsteht Kondensat auf der kalten Seite und es entstehen Feuchtigkeitsschäden in der Bauanschlussfuge . Wenn keine kontrollierte Lüftungsanlage verbaut ist sind Falzlüfter eine annehmbare Lösung und funktionieren recht gut ohne die Lüftungsverluste explodieren zu lassen . Bezüglich der Etagenheizung wird Herstellerseitig ein Mindestquerschnitt für die Zuluft gefordert. Das sollte der Falzlüfter können, da aber euer Leben sozusagen von der passenden Ausführung abhängt ( Stichwort Kohlenmonoxidvergiftung) würde ich mir hier die Freigabe des Schornsteinfegers einholen. Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen.

Zitat von Absprung_2020 am 13. April 2023, 13:02 Uhr

Altbau haben wir auch. Fenster der neuesten Generation sind seit drei Jahren drin inkl. 100 mm Aerogel Isolierung innen oder teils auch außen, je nach Auflagen Denkmalschutz. Offenporige Umsetzung mit mineralischer Farbe innen und Außen. Nässe nirgends. Fenster an kalten Tagen im Schlafzimmer müssen wir morgens trocken wischen. In den beheizten Räumen nicht. Fazit: Raumklima gut, Wärmehaltung super, kein Durchzuggefühl wie früher, Kosten aber astronomisch! Unter 50 kwh pro m2 wenn ich mir das richtig gemerkt hatte.

Das klingt gut. Ihr habt eben gleich gedämmt, das steht bei uns vermutlich auch noch an, wird aber wohl noch etwas dauern. Wenn sich das Kondensat bei am Fenster sammelt, sind die Wände bei euch besser isoliert, das ist bei mir ggf. leider nicht der Fall. Aerogel-Isolierung innen klingt auf jeden Fall spannend! Mit Innenisolierung muss ich mich noch beschäftigen, will aber aktuell noch abwarten, was WEG bzw. Energieberater zu einer eventuellen Dämmung außen sagen. Für Isolierung innen könnte ich vermutlich sonst auch im Alleingang (ohne WEG) sorgen.

 

Zitat von Energiefuchs am 13. April 2023, 13:12 Uhr

Hallo TheWanderer, neue Fenster sind weder im Altbau noch im Fachwerkbau ein großes Problem. Bauphysikalisch würde ich darauf achten das der Uwert der Fenster nicht viel besser wird als der Uwert der Außenwand, passiert häufig bei dreifach Verglasung. Zweifach verglaste Fenster liegen meist bei einem Uwert um die 1-1,2. Wenn die Wand noch schlechter ist, würde man besser Fassade und Fenster in einem machen und im besten Fall die Fenster nach außen in die Dämmebene rücken ( dann werden es auch keine Schießscharten). Da sich die Feuchtigkeit im Raum immer am kältesten Punkt niederschlägt, wäre dann sonst in den Ecken ( geometrische Wärmebrücke) der Außenwände besonders wenn dann noch Raufasser Tapete drauf klebt der Schimmel vorprogrammiert. Zusätzlich sollte die Fenster nach RAL eingebaut werden, sprich innen luftdicht verklebt und nach außen diffusionsoffen. Wenn nämlich warme Luft nach draußen gelangt entsteht Kondensat auf der kalten Seite und es entstehen Feuchtigkeitsschäden in der Bauanschlussfuge . Wenn keine kontrollierte Lüftungsanlage verbaut ist sind Falzlüfter eine annehmbare Lösung und funktionieren recht gut ohne die Lüftungsverluste explodieren zu lassen . Bezüglich der Etagenheizung wird Herstellerseitig ein Mindestquerschnitt für die Zuluft gefordert. Das sollte der Falzlüfter können, da aber euer Leben sozusagen von der passenden Ausführung abhängt ( Stichwort Kohlenmonoxidvergiftung) würde ich mir hier die Freigabe des Schornsteinfegers einholen. Ich hoffe ich konnte dir weiter helfen.

Hallo @energiefuchs, danke, ja das hilft mir weiter. Mir fällt es schwer, als Laie den U-Wert der Außenwand zu beurteilen. Gebäude ist Baujahr '59, außen übermalter Ziegel, dahinter unbekannt, innen übermalte Raufasertapete auf Putz (1-1,5cm) auf unbekannt. "unbekannt" ist rot und sehr hart, ohne Bohrhammer kommt man kaum durch. Gesamtdicke ca 37cm. Habe ein Foto angehängt. Kann man den U-Wert daraus abschätzen?

Die Nachbarfamilie hat vor drei Jahren fünf der sieben Fenster durch neue Fenster mit Dreifachverglasung ersetzt. Sie haben bisher keine Probleme, sagen sie, anschauen konnte ich mir das aber bisher nicht.

Wegen Belüftung würde ich bei Fensterwechsel auf jeden Fall mit dem Schornsteinfeger wechseln. Nebenbei hoffe ich, dass wir in den nächsten Jahren von den Gasetagenheizungen wegkommen. Das führt hier aber zu weit, evtl. mache ich noch ein neues Thema auf.

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Moin @thewanderer

Nach Baujahr, deinen Angaben und dem Bild zu urteilen würde ich vermuten, dass es sich um ein 36er Mauerwerk handelt. Wahrscheinlich eben Außen Halbstein 12,5er Ziegel und ein Innenverband, dazwischen 10-12 cm Luftschicht, ggf. auch etwas weniger - spielt aber keine Rolle. Wenn du es genau wissen willst, dann mach mal irgendwo an unauffälliger Stelle eine Bohrung, dann weißt du Bescheid. Ist die damals übliche Bauweise. Kann man recht einfach berechnen. Wichtig ist, dass die Luftschicht dicht ist, da darf es quasi nicht drin "ziehen", tut es aber in gewissem Maße immer. Wenn das der Fall ist, dann kann man das ausblasen lassen. Das ist sehr kosteneffizient (um nicht zu sagen billig!) und bringt dich energetisch enorm nach vorne. Das lohnt sich in jedem Fall! Das merkt man definitiv sofort, auch am deutlich komfortableren Raumklima. Hinterlässt auch quasi keine sichtbaren Spuren. Die kommen morgens, bohren rings ums Haus ein paar Löcher und sind abends wieder verschwunden und deine Bude vebraucht über die Wände 80% weniger Energie. Das zu tun wäre ein Nobrainer.

Anbei mal ein Link der es kurz und knapp ganz gut zzusammenfasst:

https://www.einblasdaemmung.de/mauerwerk-daemmung/kerndaemmung.php

Kosten so um die 25-30€ pro Quadratmeter. Solltest du direkt morgen beauftragen lassen, lohnt sich in jedem Fall, nicht nur für die Bekloppten mit ihren energetischen Plänen, sondern auch tatsächlich für dich!

Eine kompetente Fachfirma wird dich beraten können, welche Materialien dafür in Frage kommen (ökologisch z.b. auch Seetang ist hervoragend geeignet und effektiv) und für dienen Fall gut geeignet - da gibt es diverse verfahren und Materialien.

Bei Häusern mit einschaligem Mauerwerk ist das dann alles deutlich komplizierter und/oder teurer :-/

Hallo TheWanderer,

es gibt die Möglichkeit in der Energieberatung den Wärmeschutz über das Baujahr zu bestimmen:

„Schon besser als eine 12 cm Fachwerkwand oder die 42 cm dicke Natursteinwand, ist die 38 cm dicke Vollziegelwand jedoch nicht das Optimum. Sie beruht auf statischen Anforderungen, keinen wärmetechnischen. Es ist deshalb Fortschritt und Inkonsequenz zugleich, als 1952 endlich eine »Hygiene-Norm«, die DIN 4108 »Wärmeschutz im Hochbau«, in Deutschland in Kraft tritt. Sie beschreibt den Wärmedurchlasswiderstand von 0,55 m2h°C/kcal als »Mindestwärmeschutz«. Dieser schwache Mindestwärmeschutz wird bis 1974 beibehalten und liegt bei einem U-Wert von 1,5W/(m2K)“ .“

erfahrungsgemäß würde ich da Max bis UWert 1,3 für Bj 59 runtergehen

Den Wert solltest du also mindestens haben, das Bild könnte aber auch auf eine hinterlüftete Ziegelfassade hinweisen, dann wäre der Wert deutlich besser.  Wenn du es genau wissen willst bleibt nur: Loch durch durch die ganze Wand bohren und schauen was an Bohrmehl rauskommt und wie fest das ganze ist.

wenn’s dann ne volle ziegelwand wäre kann ich dir den UWert gerne ausrechnen. Bei den Nachbarn mal genauer nachfragen wäre ebenfalls noch eine Lösung, macht im vergleichen aber nur Sinn wenn die Montage den Vorschriften entsprechend ist.

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