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Solider Weg zur finanziellen Freiheit

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Hallo,

danke für eure Rückmeldung.

@thewanderer

300 Euro kommen durch Dividendenerträge ganz gut hin. Derzeit ist das Depot auf 3.700 Euro Dividenden/Jahr eingestellt.

@watzefak

Ich bin bei 2,9 kWh. Waschmaschine ist noch kein Jahr alt. Trockner habe ich nicht. Die Steckdosenleiste des TV, Soundbox und Xbox wird ausgeschaltet. Nur der Sky Q Receiver läuft in Standby, da er nachts Updates zieht, die ansonsten mit einschalten gezogen werden, was nervig sein kann. Allerdings ist mein Kühlschrank uralt. Das muss ich mal angehen. Müsste eigentlich recht simpel sein, einen neuen einzubauen, oder? Rausziehen, neuen reinschieben und mit Strom versorgen. Oder muss man da auf irgendwas achten außer natürlich die passende Größe zu bestellen?

Mein alter Kühlschrank ging dankenswerterweise kaputt. Vorgehen so einfach wie von dir beschrieben. Wenn der Kühlschrank nicht dekorfähig sein muss, dann einfach raus & rein. Habe bei mir gleich auch noch eine relativ teure Induktionsherdplatte besorgt, die mir auch sparsamer vorkommt als die alten Dinger.

Google behauptet: "Ein Induktionsherd ist etwa 20 bis 30 Prozent sparsamer als ein Ceranherd und sogar 40 Prozent sparsamer als ein Elektroherd mit gusseisernen Herdplatten."

Ein Freund von mir war zu geizig die alte Herdplatte auszutauschen und hat sich einfach für kleines Geld zwei Induktionskochplatten auf die alte Herdplatte draufgestellt.

Mit der erwähnten Steckdose könntest du übrigens nicht nur den Verbrauch messen, sondern hättest auch eine Zeitschaltuhr für den Sky Q Receiver.

2,9 kWh x 365 Tage x 0,40 € = 423,40 Euro Verbrauchskosten. Das sind ca. 35,28 Euro pro Monat. Dazu die Grundgebühren. Aber dein monatlicher Abschlag ist damit dann doch deutlich zu hoch. Ist unterm Strich nur rechte Tasche linke Tasche - aber nerven tun die 63 Euro Abschlag ja doch, glaube ich.

Falls möglich und wie erwähnt: mit einem Balkonkraftwerk (ohne Speicher) hättest du ein Einsparpotential von 40 - 50 %.

Ich vermute, dass dein Skyreceiver so um die 18 Watt im Standby verballert. Das ist viel. 18 Watt x 24 Stunden x 365 Tage x 0,40 Euro  = 63,07 Euro Stromkosten.

Google weiß Rat:

"Sollte man den Sky Q Receiver nachts nicht vom Strom trennen, dann können, wie gesagt, auch die Updates gemacht werden.

Noch was am Rande: Wenn du im Energiesparmenü das ganze auf den Eco Modus stellst, dann ist der Sky Q Receiver aus dem Standby, d. h. wenn er ausgeschaltet ist, sofort oben und man kann sofort fernsehen, sobald das Gerät eingeschaltet ist.

Hat aber den Haken, dass beim Eco Modus, sobald der Sky Q Receiver ausgeschaltet ist, der blaue Kreis oder das blaue Q dauerhaft leuchtet und nur der optische Tonausgang und der HDMI Anschluss abgeschaltet sind. Alles andere bleibt dabei an. Auch die Festplatte. Das ganze hat zur Folge, dass der Sky Q Receiver im Eco Modus, d. h. wenn er dann ausgeschaltet ist, (fast) genausoviel Strom verbraucht, als wäre er die ganze Zeit eingeschaltet. Also im Standby ein regelrechter Stromfresser."

 

Als Alternative gibt es im Energiesparmenü den Eco Plus Modus. Wenn man den wählt, dann dauert es nach dem ausschalten vom Sky Q Receiver ca. 5 Minuten, bis aus dem blauen Kreis bzw. blauen Q ein blauer Punkt wird. Ab dem blauen Punkt ist der Sky Q Receiver im Eco Plus Modus, d. h. im Deep Standby. Dann ist (fast) alles abgeschaltet (auch die Festplatte) und der Sky Q Receiver verbraucht im ausgeschalteten Zustand unter 0,5 Watt.

 

Das hat aber den Haken, dass der Sky Q Receiver im Eco Plus Modus nach dem einschalten ca. 2 Minuten und 40 Sekunden (manchmal auch die eine oder andere Minute länger) braucht, bis man fernsehen kann."

Einmal ECO PLUS, bitte. 🙂

 

Und genau das warten ist nervig. Deshalb hab ich den Receiver irgendwann dauerhaft laufen lassen.

Ich zahle leider zusätzlich noch 216,91 Grundgebühr. Dann sind wir schon bei 53 Euro. Und es sind immer nur 11 Abschläge. Im Monat der Endabrechnung wird nichts eingezogen. Inzwischen gibt es wieder günstigere Anbieter. Ein Wechsel dürfte sich wieder lohnen.

Das mit dem Kühlschrank sieht mir leider etwas kompliziert aus. Das ist son Einbau Ding.

Zitat von Hans09 am 4. Juli 2023, 17:39 Uhr

Und genau das Warten [auf das Update des Sky-Receivers] ist nervig. Deshalb hab ich den Receiver irgendwann dauerhaft laufen lassen.

60 Euro Stromkosten nur für das Vermeiden des Wartens (also 5 Euro im Monat) ist eine Menge Holz. Ich würde mal ausprobieren, ob da etwas per Schaltuhr geht. Du könntest Dir auch angewöhnen, das Ding gleich einzuschalten, wenn Du feierabends nach Hause kommst (oder vielleicht den Receiver jeweils 1 Stunde vor der Zeit per Schaltuhr einzuschalten, zu der Du normalerweise nach Hause kommst.

Ich zahle leider zusätzlich noch 216,91 Grundgebühr. Dann sind wir schon bei 53 Euro. Und es sind immer nur 11 Abschläge. Im Monat der Endabrechnung wird nichts eingezogen. Inzwischen gibt es wieder günstigere Anbieter. Ein Wechsel dürfte sich wieder lohnen.

Jepp. Wechseln beim Strom lohnt sich wieder. Ich habe schon im April gewechselt, war etwas zu früh.

Ich rufe regelmäßig bei Check24 Tarife ab und trage die bei mir in eine Tabelle ein. Neulich habe ich eine Spalte zusätzlich eingefügt, nämlich die Umrechnung des Grundpreises auf meinen Verbrauch. Das führt mir vor Augen, daß ein hoher Grundpreis kalkulatorisch auf den "Arbeitspreis" durchschlägt. Ich sollte mich also nicht von Arbeitspreisen von 29 ct/kWh beeindrucken lassen, wenn über den Grundpreis weitere 8 ct/kWh dazukommen.

Das mit dem Kühlschrank sieht mir leider etwas kompliziert aus. Das ist son Einbauding.

Man muß sich das vor Ort anschauen. Bei mir war der Kühlschrank auch "son Einbauding". Als der alte kaputt war, habe ich den ganzen Schrank weggenommen und mir einen ganz normalen Standkühlschrank gekauft. Der war entscheidend billiger, auch hat man bei den Standgeräten viel mehr Auswahl. Ich habe mir damals bewußt die zweite Reihe gekauft, also kein Gerät mit dem besten damals verfügbaren Stromverbrauch. Mein Kühlschrank (äh: meine Gefrierkombi) braucht gemessene 250 kWh/a. Die besten Geräte lagen damals bei 200 kWh/a. Interessehalber gehe ich immer mal wieder durch die entsprechende Abteilung bei Saturn. Der Hammer hängt aktuell bei 100 kWh/a. Das finde ich ganz erstaunlich!

In meinem Fall hätte ich den Mehrpreis des sparsamen Gerätes (etwa 250 Euro) gerade in diesen Tagen wieder herausgehabt, also nach fast 15 Jahren. Das ist mir für die Amortisation zu lang, da nehme ich lieber das Gerät mit dem günstigeren Kaufpreis.

Ansonsten: Beim Optimieren des Stromverbrauchs geht ohne Messen nichts.

Ich brauche hier weniger als die Hälfte eines Vergleichshaushalts - und habe und nutze doch alle üblichen Elektrogeräte. Ein LCD-Fernseher schluckt verblüffend wenig Strom (Ok, ein bißchen muß man dann schon die Bildschirmdiagonale im Blick behalten!). Der Haupt-Fernsehnutzer in meinem Haushalt hat allerdings entdeckt, daß ein Tablet zum Fernsehen viel flexibler ist. Ich aber habe gemerkt, daß das Tablet erheblich weniger Strom schluckt als selbst mein 80-cm-LCD-Fernseher.

Ich habe einen 85“ TV (für 4K Inhalte benötigt man Größe), der natürlich mehr Strom als ein Tablet verbraucht.

Ich sehe in meinem Fall eigentlich nur den Austausch des uralten Kühlschranks (davon schrecke ich zurück, weil das aufwendig aussieht) und den Wechsel des Stromanbieters (ist die einfachste Möglichkeit zu sparen). Und natürlich den Receiver an eine Zeitschaltuhr zu klemmen. Das alles sind natürlich nur kleine Bananen.

Wesentlich mehr Energie und Geld spare ich durch die neue Gasheizung, die bei uns letztes Jahr eingebaut worden ist und das heizen auf nur noch 16-19 Grad per digitale Heizthermostate. Auch drei Tage Homeoffice pro Woche sparen ordentlich Geld ein.

Balkonkraftwerk kommt leider auch nicht in Frage. Ich wohne im Erdgeschoss mit einem kleinen Garten auf der Westseite, großen Hecken und Häusern gegenüber. Da kommt die Sonne höchstens Abends mal rein und das auch nur wenn sie hoch genug steht. Ich schätze, das sind einfach viel wenig Sonnenstunden und es wird sich nicht rechnen.

 

Zitat von Hans09 am 3. März 2023, 22:49 Uhr

Meine Vermögensbilanz sieht so aus:

Wohnung - inzwischen 120.000 Euro wert.

Etf und Aktien -  ca 85.000 Euro.

Lebensversicherung aus 2004 - ca 11.000 Euro (da gehen jeden Monat 72 Euro rein)

Bausparvertrag - ca 6.000 Euro (da gehen jeden Monat 40 Euro rein)

Girokonto - ca 10.000 Euro (ca 2350 Netto monatlich + Sonderleistungen)

Dazu kommt eine Betriebsrente. Da liege ich derzeit bei 160 Euro monatliche Rente. Jedes Jahr kommen ein paar Euro hinzu. Den Wert müsste man berechnen und zumindest mit der Inflation abzinsen. Da die Betriebsrente aber eher nicht relevant ist, um mein Ziel, finanziell unabhängig zu werden, zu erreichen, spare ich mir die Berechnung.

Liebe Forenuser,

vor ziemlich genau einem Jahr habe ich mich hier vorgestellt. Vielleicht könnt ihr euch erinnern. Ich bin der 0815 Medianverdiener, der dennoch finanziell frei werden möchte. Ich bin jetzt 41 Jahre alt.

Ich habe inzwischen ein etwas besseres Einkommen (mindestens 50.000 Euro brutto werden es werden - durch eine Tariferhöhung, die noch nicht feststeht sicherlich etwas mehr).

Mein Vermögen sieht jetzt wie folgt aus:

Wohnung 120.000 Euro (hier hat sich vom Wert in unserer Region nicht wirklich was getan).

Depot 119.000 Euro

Lebensversicherung 12.200 Euro

Bausparvertrag 6.400 Euro

Girokonto 13.000 Euro

————————————-

Gesamt: ~ 270.600 Euro

In Sachen Altersvorsorge sieht es so aus:

~ 19 Rentenpunkte (etwas mehr als 700 Euro)

+ Pensionszusage 187 Euro monatlich ab 1.12.2047 (leider statisch und wird somit jährlich an Wert verlieren, dafür kommt jedes Jahr ein weiterer Baustein dazu).

+ BAV Allianz+Alte Leipziger Versicherungswert 3.000 Euro (hier zahle ich lediglich 20 Euro brutto pro Monat ein, das ist Voraussetzung dafür, dass die weiteren Bausteine aus den Pensionszusagen um 50% höher sind, es handelt sich dennoch um unabhängige Verträge, sprich: Ich profitieren doppelt und nur deshalb lohnt sich das. Dummerweise gehen die eingesparten Sozialversicherungsbeiträge einmal jährlich in eine extra Versicherung an die Alte Leipziger, die Allianz war nicht bereit das Geld anzunehmen).

Ich versuche eine Sparquote von 2/3 zu erreichen, was nicht einfach ist. 60% sind es aber ohne Probleme. Mein Depot wird in diesem Jahr etwa 3.900 Euro Dividende brutto abwerfen. Meine Strategie ist weiterhin eine sehr breite Streuung aus ETF und Einzelwerten (einschließlich Wachstumswerte, Tech und trotz Steuern Dividenden).

Ich möchte weiterhin mit 50 aufhören können.

Ansonsten habe ich meine Lebensweise etwas umgestellt. Mehr Sport und gesündere Ernährung (vor allem mehr Obst mit einem Smoothie Maker). Inzwischen gehe ich kaum noch selbst einkaufen. Der Online Supermarkt Picnic funktioniert hervorragend und ich habe sogar den Eindruck, dass ich dadurch weniger Geld ausgebe, da ich den Warenkorb ganz bewusst fülle.

Hallo Hans,

habe mir eben mal Deinen Thread durchgelesen durchgelesen und finde es beeindruckend, was Du geschafft hast mit den gegebenen Rahmenbedingungen, Glückwunsch. Ich habe übrigens auch nur einen mittelmäßigen Realschulabschluss gemacht, nachdem ich nach der 9. Klasse das Gymnasium aufgrund bescheidener Noten verlassen habe. Heute bin ich Hochschuldozent.

Hast Du schon mal darüber nachgedacht, mit einer nebenberuflichen Tätigkeit den Turbo fürs Depot zu zünden?

@hans09

 

Hi Hans, hab dein Thread mir durchgelesen. Freue mich dass deine Entwicklung positiv verlief. Mein Lebensweg war auch eher ein Zickzack Kurs aber am Ende fügt sich im besten Fall alles.

 

Meine Frage an dich ist, wieso beschäftigst du dich hiermit und wieso hast du dir die 50 als Ziel gesetzt?

Geht es dir darum irgendein Ziel zu haben auf das du hinarbeiten kannst? Was wenn es erreicht ist?

Geht es dir darum mehr Zeit zu haben für Hobbys, reisen, eine Familie zu gründen oder ähnliches? Dann wäre es vielleicht besser jetzt zu reduzieren und das im Vordergrund zu stellen anstatt bis 50 zu warten

Möchtest du gern auswandern und deinen Lebenswohnsitz dauerhaft im Ausland haben? Dann ist dein Weg wahrscheinlich gerade genau richtig

Macht dich dein Job unglücklich und du willst was anderes sinnvolleres machen? Dann wäre auch hier ein zeitnaher Wechsel anzuraten, da 10 Jahre eine verdammt lange Zeit sein kann

Möchtest du dich einfach finanziell etwas sicherer fühlen und geht es dir ansonsten ganz gut? Wieso willst du dann in 10 JAhren aufhören?

 

 

Die harten Zahlen sind immer ein Aspekt, also das wie das Ziel erreicht werden soll. Aber was folgen soll finde ich mindestens genauso spannend 🙂

 

MFG

Ich habe eigentlich kein bestimmtes Ziel, außer möglichst früh finanziell unabhängig zu sein. Denn wenn ich meinen jetzigen Lebensstil mit dem von früher vergleiche (Konsumzombie, alles was reinkam ging wieder raus einschl. 500 Euro Dispotkredit), geht es mir heute besser. Es motiviert mich enorm, dass das Vermögen immer größer wird. Da man sich Ziele setzen soll, habe ich einfach das 50. Lebensjahr als ambitioniertes Ziel angepeilt. Ich will also weder auswandern noch irgendwas bestimmtes mit dem Geld machen. Ich will einfach nur die Freiheit haben, so früh wie möglich nicht unbedingt auf einen Arbeitgeber angewiesen zu sein.

Wirklich den Arbeitgeber wechseln kann und will ich nicht. Zum einen habe ich eine eher bescheidene Ausbildung (Konditor, geringer Verdienst und keine Motivation dazu, diese Tätigkeit auszuüben, abgesehen davon, dass ich zu lange raus bin). Zum anderen bin ich jetzt seit zehn Jahren freigestellter Betriebsrat. Das ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil ich eigenverantwortlich meine Tätigkeit ausüben kann und durch die Weiterentwicklung von vergleichbaren Mitarbeitern auch mein eigenes Gehalt zumindest auf etwas über Medianniveau angewachsen ist. Fluch deshalb, weil man alle vier Jahre wiedergewählt werden muss und es natürlich schwierig ist, sich woanders zu bewerben, wenn man im Lebenslauf keine wirkliche berufliche Tätigkeit auflisten kann.

Ich kann es also faktisch nur „aussitzen“. Ist aber vollkommen okay. Ich bin als Geringverdiener und absoluter Nobody angefangen und seit fast 19 Jahren in dem Konzern tätig. Zwar bin ich, was die weitere Gehaltsentwicklung betrifft, davon abhängig was die vergleichbaren Mitarbeiter machen (das liegt am Ehrenamtsprinzip des Betriebsrats). Allerdings gibt es einen guten Schutz nach unten und gleichzeitig auch einen Kündigungsschutz. Beides solange wie das Mandat läuft + 1 weiteres Jahr nachwirkend bzw. nach drei Amtsperioden 2 weitere Jahre nachwirkenden Entgeltschutz. Erst danach wären theoretisch Änderungskündigungen mit einer Gehaltsabsenkung möglich, wobei dann noch eine konzerninterne Regelung greift, nach der über mehrere Jahre weiterhin das bisherige Niveau gehalten wird.

In meinem Fall bedeutet das: Bis März 2026 läuft das Mandat. Sollte ich nicht wiedergewählt werden greift bis März 2028 der Entgeltschutz. Sollte es dann zu einer Abgruppierung kommen, greift die Konzernregel und hätte vier weitere Jahre das alte Gehalt und danach findet ein langsames Abschmelzen statt. Und dann ich bin ich auch schon 50. Wir reden hier über das Worst Case Szenario. Es steht weder fest, dass eine Wiederwahl scheitert (ganz im Gegenteil, ich bin sehr engagiert) noch, dass mit Ablaufen des Schutzes eine Angruppierung erfolgen würde. Aber es ist schon beruhigend, wenn man weiß, dass ein „nach unten“ ein sehr langer Prozess wäre. Es gäbe natürlich ein weiters Szenario: die Betriebsschließung. Dann kann auch alles vorher zusammenbrechen. Allerdings läuft der Laden gut und in dem Fall gäbe es dann auch einen Sozialplan mit einer Abfindung, die die Lücke bis zum 50. Lebensjahr vielleicht ganz gut ausfüllt.

Ich kann also faktisch gar nicht aus eigener Kraft mehr erreichen. Mangels Ausbildung und mangels Berufserfahrung. Das ist quasi schon der Zenit, den ich erreichen kann. Aber ich kann dank Absicherungsmechanismen das Niveau über viele Jahre halten und weiterhin eine hohe Sparquote sicherstellen. Das mag als Außenstehender wie eine frustrierenden Situation aussehen. Aber ich sehe die Vorteile, weiß woher ich kam (von ganz unten) und bin stolz auf das erreichte. Im Prinzip bedeutet mein Mandat selbst schon eine enorme Freiheit, da ich niemandem Rechenschaft schuldig bin. Es gibt keinen Chef. Man muss halt „nur“ alle vier Jahre wiedergewählt werden.

Gute Beschreibung eines freigestellten Betriebsrates im Konzern.
Auf alle Fälle eine besondere Möglichkeit „Karriere“ zu machen!
Ein Betriebsratvorsitzender mit einfaches Berufsausbildung wird eingestuft wie ein leitender Angestellter.
Hier gilt dann noch mehr als für den an seiner Ausbildung orientiert operativ arbeitenden Konzernmitarbeiter, der „goldene Käfig“.

Für einen unternehmerisch Selbständigen völlig unverständlich ist das pure ausschlachten des Status Quo eine rational sinnvolle Handlung.

Wobei das bei uns sehr streng und nach Gesetz gehandhabt wird. Du bekommst Vergleichspersonen, die zum Wahlzeitpunkt das gleiche gemacht haben. Und erst wenn sich eine Mehrheit dieser Gruppe weiterentwickelt, steht das dem BR Mitglied auch zu. Wie ein leitender Angestellter werde ich somit nicht bezahlt. Ich bin wie gesagt gerade mal bei 50k brutto pro Jahr.

Ja, aussitzen und den Status quo aufrecht erhalten, das ist in der Tat die beste Option. Ich finde es auch wie gesagt überhaupt nicht schlimm. Selbst wenn ich andere Optionen hätte und dafür das Mandat aufgeben müsste, würde ich die Abhängigkeit in dem Moment ja deutlich verschärfen. Ich müsste mich dann erneut beweisen, wäre gegenüber einem Chef Rechenschaft schuldig und der Kündigungsschutz ist weg. Das ist doch exakt das, wovon sich jeder Frugalist lösen will. Ich sehe das Mandat somit schon als sowas wie eine Teilfreiheit, weil bestimmte Risiken und Abhängigkeiten nicht vorkommen. Ich kann es nur jedem Frugalisten empfehlen. Werdet Betriebsrat, ärgert noch ein bißchen den Arbeitgeber und geht dann in die endgültige Freiheit, wenn es am besten passt 😉

Okay, wenn ich es richtig verstehe möchtest du vor allem einerseits dein Existenzminimum absicher und zum anderen dir und anderen aufzeigen was mit einem Durchschnittsverdienst möglich ist?

 

Und wenn du 50 bist wie sollte es weitergehen wenn alles nach Plan verlief und du dein Ziel erreicht hast?

 

Was wäre bei einem Alternativ Szenario (nächstes Jahr gewinnst du im Lotto oder erbst und hast 300k auf einmal mehr und damit dein Ziel vorzeitig erreicht) Wie geht es weiter? Schauen wie hoch du den Turm stapeln kannst und weitermachen?

Wie es dann weitergeht, weiß ich nicht. Vielleicht mache ich dann einfach weiter. Je nachdem, ob ich dann noch Spaß habe. Mir geht es in der Tat erstmal nur darum den Status zu erreichen, dass ich prinzipiell auch einfach aufhören könnte. Das heißt ja nicht, dass ich es dann auch muss. Zu erben gibt es tatsächlich was. Allerdings weiß ich nicht wann und auch nicht konkret wieviel.

Für mich wichtig ist, dass ich trotz hoher Sparquote auf nichts verzichten muss, was mir wichtig ist. Eine Dauerkarte (Fußball), Sky und Xbox Live gönne ich mir. Ich fahre einen eher weniger frugalistischen Wagen (1er BMW). Ich bin kein Hardcore Frugalist, verfolge aber die Grundsätze (Fixkosten runter, Verträge regelmäßig überprüfen, auf Preise achten, nicht jeden Quatsch konsumieren usw).

Zitat von Hans09 am 10. März 2024, 17:00 Uhr

Ich habe eigentlich kein bestimmtes Ziel, außer möglichst früh finanziell unabhängig zu sein.

Es ist halt die Frage, ob das ein erstrebenswertes Ziel ist. Du hast schon ein erhebliches Vermögen (Hut ab!), das Dir für den Fall des Falles Sicherheit gäbe. Fragt sich halt, was Du mittelfristig mit diesem Geld machst. Ich habe damals die Arbeitszeit verkürzt, das geht aber halt nicht in jeder Position. Vielleicht geht das bei Dir als freigestellter Betriebsrat nicht, evtl zerschießt Du Dir damit die Wiederwahl.

Bei Dir ist das zwar noch sehr weit hin, aber es ist kein gutes Ziel, der reichste Mensch auf dem Friedhof zu sein.

Denn wenn ich meinen jetzigen Lebensstil mit dem von früher vergleiche (Konsumzombie, alles was reinkam, ging wieder raus einschl. 500 Euro Dispokredit), geht es mir heute besser. Es motiviert mich enorm, dass das Vermögen immer größer wird. Da man sich Ziele setzen soll, habe ich einfach das 50. Lebensjahr als ambitioniertes Ziel angepeilt. Ich will also weder auswandern noch irgendwas Bestimmtes mit dem Geld machen. Ich will einfach nur die Freiheit haben, so früh wie möglich nicht unbedingt auf einen Arbeitgeber angewiesen zu sein.

Wirklich den Arbeitgeber wechseln kann und will ich nicht. Zum einen habe ich eine eher bescheidene Ausbildung (Konditor, geringer Verdienst und keine Motivation dazu, diese Tätigkeit auszuüben, abgesehen davon, dass ich zu lange raus bin). Zum anderen bin ich jetzt seit zehn Jahren freigestellter Betriebsrat. Das ist Fluch und Segen zugleich. Segen, weil ich eigenverantwortlich meine Tätigkeit ausüben kann und durch die Weiterentwicklung von vergleichbaren Mitarbeitern auch mein eigenes Gehalt zumindest auf etwas über Medianniveau angewachsen ist. Fluch deshalb, weil man alle vier Jahre wiedergewählt werden muss und es natürlich schwierig ist, sich woanders zu bewerben, wenn man im Lebenslauf keine wirkliche berufliche Tätigkeit auflisten kann.

Wenn Du mit 50 wirklich genug Geld hast, um in eine selbstfinanzierte Rente zu gehen (ich halte das für wahrscheinlich, wenn Du den jetzt eingeschlagenen Weg weitergehst), mußt Du mit der Zeit, die dann frei wird, auch etwas Sinnvolles anzustellen wissen. Nur in der Bude zu hocken, bringt dann nichts.

Ich kann es also faktisch nur „aussitzen“. Ist aber vollkommen okay. ...

Ich kann also faktisch aus eigener Kraft [nicht] mehr erreichen. ... Das ist quasi schon der Zenit, den ich erreichen kann. Aber ich kann dank Absicherungsmechanismen das Niveau über viele Jahre halten und weiterhin eine hohe Sparquote sicherstellen.

Das ist doch gut so!

Das mag als Außenstehender wie eine frustrierenden Situation aussehen. Aber ich sehe die Vorteile, weiß woher ich kam (von ganz unten) und bin stolz auf das Erreichte.

Das kannst Du ja wohl auch sein. Ich würde mir nicht zuviel Gedanken machen!

Das sehe ich eigentlich ganz entspannt. Ich habe keinen extremen Bewegungsdrang und komme auch zuhause ganz entspannt durch den Tag. Sport treiben, Fußball schauen, ab und zu mal eine Veranstaltung besuchen, Internet/Gaming/TV und schon ist ein Tag rum. Ich merke es immer, wenn ich drei oder vier Wochen am Stück Urlaub habe. Selbst wenn der Urlaub ausschließlich zuhause stattfindet, ist das für mich ein Zustand, den ich gerne dauerhaft hätte. Sprich: Am Sonntag vor dem ersten Arbeitstag merke ich, dass ich eigentlich weiterhin dauerhaft in diesem Modus ohne Verpflichtungen bleiben möchte . Da gibt es andere, die vor lauter Langeweile froh sind, endlich wieder arbeiten zu können. Ich glaube, ich bin niemand, der dann in ein tiefes Loch fällt. Es gibt immer irgendwas gegen Langeweile.

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