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Solider Weg zur finanziellen Freiheit

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Hallo,

ich bin 40 Jahre alt und derzeit alleinstehend. Vor elf Jahren (2012) war ich Geringverdiener, Mieter und quasi Dauerpleite, bis auf wenige Tausend Euro im Bausparvertrag hatte ich gar nichts. Mit keiner guten Ausbildung (Konditor, 1999-2002) und anschließend Zeitarbeit (bis Ende 2005), ehe ich in einem größeren Konzern übernommen wurde, dort allerdings zunächst sehr wenig verdiente (ca 1600 bis 1800 Brutto zwischen 2006 und 2011), waren die Bedingungen grottig. Aber das Blatt wendete sich im Jahr 2012.

Im Jahr 2012 habe ich mitbekommen, dass die Bauzinsen mit 3,3% historisch niedrig waren. Zugleich waren die Kaufpreise noch niedrig. Also beschloss ich die Mietwohnung aufzugeben und eine ca 50 qm große 2 Zimmer Eigentumswohnung zu finanzieren, die sogar im gleichen Ort liegt wie die Arbeitsstätte. Den Baukredit habe ich mit Monatsraten von 336 Euro abbezahlt. Das waren 50 Euro mehr als vorher die Kaltmiete, war aber deshalb okay, weil ich 10 km Fahrtweg eingespart habe. Gleichzeitig habe ich etwas mehr Verantwortung in der Firma übernommen und so immerhin dann 2.300 brutto gehabt.

Im Jahr 2014 bin ich Sachbearbeiter geworden und war dann bei immerhin 2.600 Euro brutto. Im Jahr 2017 ging es weiter rauf zur fachlichen Führungskraft. Inzwischen bin ich bei 3.600 brutto und gar nicht mehr am arbeiten, bzw.. freigestellt im Betriebsrat. Dazu kommen Sonderleistungen wie Weihnachtsgeld und Gewinnbeteiligung. Mein Jahreseinkommen beträgt etwa 47.000 Euro. Das ist nicht wahnsinnig viel, aber wenn man bedenkt, wo ich hergekommen ist, ist das schon sehr okay. Dazu habe ich von meinem Onkel, der keine Kinder hat 20.000 Euro Schenkungen bekommen.

Durch die Weiterentwicklungen konnte ich ohne Probleme jährlich die Sondertilgungen leisten. Da ich nur 52.000 Euro abzahlen musste, ist die Wohnung seit einem Jahr schuldenfrei.

Nun bin ich in der komfortablen Lage und kann ohne Probleme 1.200 Euro monatlich investieren. Mit 1.000 Euro monatlich zum Leben komme ich locker hin.

Meine Vermögensbilanz sieht so aus:

Wohnung - inzwischen 120.000 Euro wert.

Etf und Aktien -  ca 85.000 Euro.

Lebensversicherung aus 2004 - ca 11.000 Euro (da gehen jeden Monat 72 Euro rein)

Bausparvertrag - ca 6.000 Euro (da gehen jeden Monat 40 Euro rein)

Girokonto - ca 10.000 Euro (ca 2350 Netto monatlich + Sonderleistungen)

Dazu kommt eine Betriebsrente. Da liege ich derzeit bei 160 Euro monatliche Rente. Jedes Jahr kommen ein paar Euro hinzu. Den Wert müsste man berechnen und zumindest mit der Inflation abzinsen. Da die Betriebsrente aber eher nicht relevant ist, um mein Ziel, finanziell unabhängig zu werden, zu erreichen, spare ich mir die Berechnung.

Für mich ist vor allem mein Depot entscheidend. Das besteht aus einigen ETF und ca 20 Einzelwerten. In diesem Jahr werde ich voraussichtlich 2.600 Euro Dividenden erhalten. Da zahle ich dann zwar Steuern, aber mir sind die passiven Einnahmen psychologisch wichtig. Allerdings sind auch Tech Werte wie Apple und Nvidia dabei mit einigen hundert Prozent Kurssteigerung. Der Topperformer ist ein kanadischer Energieversorger (Vermilion). Da habe ich nach Corona 1.600 Euro investiert und war dann bei 18.000. Mehrere Teilverkäufe habe ich dann in den Welt ETF gesteckt. Mein Depot bin ich seit vier Jahren richtig am aufbauen und ist 20% im plus. Ich investiere in Einzelwerten immer nur 1000 - 2000 Euro. Ich will keine zu großen Risiken eingehen.

Es dauert sicherlich noch ein paar Jahre bis ich finanziell frei bin. Aber ich habe immer mehr das Gefühl, dass ich dem Stück für Stück näher komme. Falls sich nochmal etwas in Sachen Wohnung aufgrund einer Partnerschaft ändert, sieht es natürlich wieder anders aus. Eine neue Wohnung finanzieren würde die finanzielle Freiheit deutlich nach hinten verschieben. Ausgehend von der jetzigen Situation dürfte die Freiheit in unter zehn Jahren aber erreichbar sein.

Wie man sieht, kommt man auch mit einem Standardgehalt ganz gut voran, wenn man mit dem Wohnraum klein bleibt und bereits im Jahr 2012 mit niedrigen Preisen starten konnte. Die Gehaltssteigerungen und mietfrei wohnen können, haben mich in diese Lage gebracht.

Bis Ende 24 will ich 100.000 Schallmauer im Depot knacken.

Das Wissen rund um die Themen Geld habe ich durch diesen Blog, aber auch von Tim Schäfer, Kolja Barghorn und andere Kanäle aufbauen können. Bis 2016 wusste ich nicht einmal was ein ETF ist.

 

 

 

 

 

Hallo Hans09,

herzlich Willkommen und Glückwunsch zur Entwicklung!

Inzwischen bin ich bei 3.600 brutto und gar nicht mehr am arbeiten, bzw.. freigestellt im Betriebsrat.

Sicher intetessant, aber ist man von dort eventuell in der weiteren Karriereentwicklung eingeschränkt?

In 10 Jahren ganz aufhören könnte vielleicht unter den gegebenen Parametern etwas verfrüht sein. Das wird man sehen, wenn es soweit ist und du wirst auf jeden Fall in einer komfortablen finanziellen  Situation sein.

Alles Gute,

Photo

Jein. Bei uns im Konzern betrachtet man den Betriebsrat weder als Feind, noch wird er bevorteilt. Beides wäre strafbar. Die Entwicklung läuft über eine Vergleichsgruppe, die einvernehmlich festgelegt wird. Da erfolgen dann mit der Zeit immer wieder kleinere Sprünge nach oben. Je nachdem wie schnell sich diese Leute entwickeln. Mein nächster größerer Schritt wäre von der fachlichen Führungskraft rein in die disziplinarische Führung. Da spielt der demographische Wandel mir in die Karten, da viele disziplinarische Führungskräfte rentennah sind. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass mich die Vergleichsgruppe nach oben ziehen wird. Ich finde den BR Job auch angenehmer. Da kannst du mehr bewirken und es ist stressfreier (man ist niemanden Rechenschaft schuldig), als eine Gruppe von Leuten in einer kleinen Abteilung zu leiten und nur stumpf alle Aufträge zu Ende zu kriegen.

Zehn Jahre könnten tatsächlich zu knapp sein. Wobei dann oft noch eine Abfindung drin ist mitsamt Freistellungsphase und mit etwas Geschick ein Jahr ALG1. Dann bin ich nochmal 19 Monate weiter.

Zitat von Hans09 am 4. März 2023, 11:29 Uhr

Da kannst du mehr bewirken und es ist stressfreier (man ist niemanden Rechenschaft schuldig), als eine Gruppe von Leuten in einer kleinen Abteilung zu leiten und nur stumpf alle Aufträge zu Ende zu kriegen.

Niemandem Rechenschaft schuldig, ausser der kompletten Belegschaft?

Zehn Jahre könnten tatsächlich zu knapp sein.

Die "könnten" nicht zu knapp sein, es ist im Grunde genommen mit gegebenen Parametern und den durchschnittlichen Kapitalmarkt Renditen völlig unmöglich.

Wobei dann oft noch eine Abfindung drin ist mitsamt Freistellungsphase

Wieso sollte man dir eine Abfindung zahlen, wenn du gehen willst?

 und mit etwas Geschick ein Jahr ALG1. Dann bin ich nochmal 19 Monate weiter.

Das wäre Sozialversicherungsbetrug.

 

Glückwunsch zu dieser Entwicklung!!  Mit begrenzten Mitteln das zu erreichen ist ein toller Erfolg.   FI in 10 Jahren ist vielleicht sportlich, zum runterschrauben, Teilzeit etc. reicht es allemal.

@sparschwein

Das sehe ich eher nicht als große Last an, da ich mich stark engagiere und mich im Arbeitsrecht sehr gut auskenne. Das weiß auch jeder. Eine Garantie zur Wiederwahl gibt es natürlich nie. Für Abfindung und ALG1 müssen natürlich die Voraussetzungen vorliegen.

@taketwo

Ja, wobei in den oben erwähnten 1.000 Euro, die ich zum Leben benötige, noch die 72€ für die Lebensversicherung und 40€ für den Bausparvertrag drin sind. Habe ich oben etwas falsch dargestellt. Eigentlich benötige ich somit nur etwa 900 Euro, weil ich mietfrei wohne und die Schulden komplett getilgt sind. Zusätzlich könnte ich auch noch das derzeit laufende Sky Abo kündigen (39€). Dazu kommen einige Tausend Euro Sonderzahlungen, die ich zusätzlich ins Depot stecke sowie knapp 800 Euro Steuerrückerstattung. Summa summarum bin ich bei etwa 60% Sparquote.

Zitat von Hans09 am 4. März 2023, 13:32 Uhr

@sparschwein

Das sehe ich eher nicht als große Last an, da ich mich stark engagiere und mich im Arbeitsrecht sehr gut auskenne. Das weiß auch jeder. Eine Garantie zur Wiederwahl gibt es natürlich nie. Für Abfindung und ALG1 müssen natürlich die Voraussetzungen vorliegen.

Richtig, und die Grundvoraussetzung ist, dass man "arbeitssuchend" ist. Und das sind Leute, die nicht arbeiten wollen, eben nicht.

hallo @hans09,

herzlich willkommen. Nach den ganzen Lebensläufen alla...bin 35, verdiene 300 Teur und spare davon 50%...endlich mal wieder ein "normaler", der zeigt, dass die hier aufgezeigten Prinzipien auch für einen "Normalverdiener" gültig sind und diverse Möglichkeiten aufzeigen. Du hättest ja wie so viele andere auch alles ausgeben können für Auto, Handy, Fernseher und wärst dann bei 0. Weiter viel Erfolg!

Danke, genau das wollte ich auch aufzeigen. Dass man mit einem durchschnittlichen Einkommen durchaus etwas erreichen kann. Die nötige Disziplin und Motivation hat mir die Wohnung gebracht. Das war dann plötzlich so eine Art Zwangsparen. Plötzlich war es motivierend auf das Geld zu achten. Nach den Lohnsteigerungen habe ich meinen Lebensstandard nicht erhöht, sondern das Geld für Sondertilgungen genutzt und später das Depot aufgebaut. Ich habe sogar Fixkosten gleichzeitig reduzieren können. Bei Versicherungen und Energieversorgung auf günstige Tarife achten kostet nur wenig Zeit, spart aber bares Geld ein. Ebenfalls empfehlenswert sind smarte Heizthermostate.

Ich bin bei weitem kein extremer Frugalist, übernehme aber einige der Grundsätze und konsumiere sehr bewusst. Es dürfen z.B. Apple Geräte sein, aber mir genügt ein altes IPhone 7 und das Einstiegsmodell des IPad. Statt ein neues IPhone würde ich lieber Apple Aktien kaufen. Auch trage ich Markenklamotten, achte aber auf Angebote (meist bei Zalando). Ich fahre BMW, allerdings nur einen gebrauchten 1er. Ich blättere keine Prospekte durch, aber achte dennoch auf Angebote, auf Eigenmarken und darauf, dass möglichst nichts schlecht wird.

Ich verstehe viele andere nicht. Ich habe Arbeitskollegen, die mit deutlich schlechterem Gehalt mit einem Tesla oder Audi A7 auf dem Firmenparkplatz vorfahren. Da weiß ich, dass sie bis Mittags nur für das Auto arbeiten. Das wäre es mir gar nicht wert. Da baue ich lieber weiter mein Depot aus. Das ist viel beruhigender als Endloskonsum zu betreiben.

Zitat von Hans09 am 4. März 2023, 16:17 Uhr

Ich verstehe viele andere nicht. Ich habe Arbeitskollegen, die mit deutlich schlechterem Gehalt mit einem Tesla oder Audi A7 auf dem Firmenparkplatz vorfahren. Da weiß ich, dass sie bis Mittags nur für das Auto arbeiten.

Weißt Du das wirklich? Beim TESLA muss man schon genau hinsehen. Model 3/Y kann mit Förderung eine finanziell gute Entscheidung sein. S/X sind eher nichts für Normalos, aber das können ja auch Fzg‘e mit relativ hoher Laufleistung sein…!?
A7 ist schon eher als reine Luxuskarre zu deklarieren, aber auch da kann es ja sein, dass das Geld vorhanden ist und nicht unbedingt aus dem Gehalt kommen muss. Oder eben auch alt/mit hoher Laufleistung. Ich kenne einen MA in einem kleinen Maklerbüro, der fährt/least als Angestellter regelmäßig wirklich teure Sportwagen wie Audi R8 o.ä. , weil er schlicht seit Jahren FI ist. Er arbeitet zum Spaß, das Auto ist sein Grundgehalt. Frugal ist das natürlich nicht, aber bezahlt sind die Dinger alle.

Hallo hans09,

willkommen.

Ich freue mich, dass auch wieder mal jemand sich  hier vorstellt der ebenfalls nicht zu den Topverdienern gehört.

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erfolg.

Es zeigt sich dass auch mit weniger Einkommen gut was zu erreichen ist.

Vielleicht muss es ja nicht fire sein, sondern evtl kannst du die Arbeitszeit reduzieren in paar Jahren. Das ist doch auch schon ein gutes Ziel.

Ich investiere ähnlich wie du und kaufe häufiger für ca 2000 Euro in Aktien.

Nach und nach kommt da  schon was zusammen. Das wichtigste ist für mich einfach dranbleiben und mit bedacht konsumieren.

Ich finde du bist auf einem guten und soliden Weg.

Herzliche Grüße,

Zahnfee

 

 

 

 

Danke.

Mein Ziel bleibt allerdings Fire innerhalb von zehn Jahren. Laut dem Frugalisten Rechner ist das schon machbar. Ich verdiente im letzten Jahr ca 47.000 brutto was ziemlich genau 30.000 netto entspricht. Mit 1.000 Euro monatlich komme ich locker zum Leben aus. 1.200 Euro investiere ich monatlich. Einschließlich der Sonderzahlungen kann ich jedoch insgesamt 18.000 Euro jährlich investieren.

Laut dem Rechner sieht das so aus:

Dein Netto-Einkommen: 30.000

Deine Ausgaben (im Jahr): 12.000

Soviel sparst du im Jahr: 18.000

Deine Sparquote 60%

Erweitert

Aktuelles Vermögen 85.000

Jährliche Rendite 5%

Entnahmerate (SWR) 4%

Du kannst in Rente gehen:

In 8,1 Jahren
bei einer Sparquote von 60%

Ich habe gerade nochmal recherchiert. In 2022 habe ich sogar insgesamt 19.900 auf meinem Onvista Depot überwiesen. Denn durch die Steuerrückerstattung und eine steuerfreie Inflationsprämie von 1.500 Euro war sogar noch etwas mehr möglich.

Ja, aber das ist ja so ein statistischer Durchschnittsmischmasch. Kann genauso gut sein, das es noch 25 Jahre dauert, je nachdem, wie die Aktienmärkte laufen. Das letzte Jahrzehnt war ja sehr gut. Da ist auch die aktuell hohe Inflation nicht eingerechnet und hast du an deine Krankenversicherung gedacht?

Ist mir alles bewusst, auch mit der Krankenversicherung. Zehn Jahre sind ja auch erstmal nur das Ziel. Wenn es kürzer oder länger dauert, ist das halt so. Eine Garantie gibt es nie.

Ich denke auch, dass Hans auf einem guten Weg ist. Kleinvieh macht auch Mist und durch die Wohnung ist der Grundstein gelegt. Mein Einkommen lag auch lange Zeit um die mionatlich 3k Brutto, erst die letzten beiden Jahre etwas höher. Mit dem Budget habe ich alles angestellt was heute meine Grundlage bildet. 5 Jahre Eigenleistung bis das Haus fertig saniert war und ich einen Teil vermieten und letztlich als Fewo betreiben konnte. Den großen Sprung habe ich auch erst vor drei Jahren gemacht indem ich ein vollfinanziertes 12WE Mehrfamilienhaus gebaut habe. Dieses Vorhaben erst hats mir ermöglicht, den Grundstock zu legen um auch FIRE gehen zu können und in kurzer Zeit viel Vermögen aufzubauen.

Ansonsten hätte ich mir aussuchen können, ob ich ein paar wenige Jahre eher in Rente gehe oder bis dahin nur noch in Teilzeit weiter mache.

Da ist also auch bei Dir, Hans, noch alles drin. Du bist ja ebenfalls noch jung. Durch deine Sparsamkeit hast du nun auf jeden Fall einen soliden Grundstock und das angelegte Kapital wird sich zunehmend mehren und für dich arbeiten. Glückwunsch dazu, mach weiter so 🙂.

 

Zitat von Hans09 am 5. März 2023, 15:18 Uhr

Ist mir alles bewusst, auch mit der Krankenversicherung. Zehn Jahre sind ja auch erstmal nur das Ziel. Wenn es kürzer oder länger dauert, ist das halt so. Eine Garantie gibt es nie.

Alles ok, wenn dir das bewusst ist!

Zitat von Frugi85 am 5. März 2023, 16:00 Uhr

Ich denke auch, dass Hans auf einem guten Weg ist. Kleinvieh macht auch Mist und durch die Wohnung ist der Grundstein gelegt. Mein Einkommen lag auch lange Zeit um die mionatlich 3k Brutto, erst die letzten beiden Jahre etwas höher. Mit dem Budget habe ich alles angestellt was heute meine Grundlage bildet. 5 Jahre Eigenleistung bis das Haus fertig saniert war und ich einen Teil vermieten und letztlich als Fewo betreiben konnte. Den großen Sprung habe ich auch erst vor drei Jahren gemacht indem ich ein vollfinanziertes 12WE Mehrfamilienhaus gebaut habe. Dieses Vorhaben erst hats mir ermöglicht, den Grundstock zu legen um auch FIRE gehen zu können und in kurzer Zeit viel Vermögen aufzubauen.

Ansonsten hätte ich mir aussuchen können, ob ich ein paar wenige Jahre eher in Rente gehe oder bis dahin nur noch in Teilzeit weiter mache.

Da ist also auch bei Dir, Hans, noch alles drin. Du bist ja ebenfalls noch jung. Durch deine Sparsamkeit hast du nun auf jeden Fall einen soliden Grundstock und das angelegte Kapital wird sich zunehmend mehren und für dich arbeiten. Glückwunsch dazu, mach weiter so 🙂.

 

Respekt.
Ich habe leider den Fehler gemacht und nicht schnell genug eine zweite Wohnung nachgekauft. 2013 gab es ein Haus weiter die gleiche Wohnung nochmal, nur im 1.OG statt im Erdgeschoss und sogar einige Tausend Euro günstiger.  Die Mietrendite wäre inzwischen bei 6%. 2015 hatte ich ebenfalls eine weitere Wohnung in Aussicht. Aber wieder war ich zu ängstlich dafür, obwohl ich den Kredit bekommen hätte. Inzwischen sind mir die Preise zu hoch, als dass es sich als Mietobjekt rentieren würde. Da kann ich besser Vonovia Aktien kaufen und eine höhere Dividende mitnehmen.

Ein ehemaliger Arbeitskollege ist mit über zehn Wohnungen mit 42 in Rente gegangen. Der hat immer wieder neue Kredite für neue Wohnungen bekommen, weil die Mieteinnahmen höher waren als die Raten an die Bank. Es ist dann zwar wenig getilgt worden, aber zehnmal wenig tilgen ist am Ende auch viel. Sein zweiter Vorteil war, dass er günstige Altbauten gekauft und diese in Eigenleistung modernisiert hat. Dann kamen die ganzen Wertsteigerungen dazu und so konnte er vor zwei Jahren kündigen. Allerdings war er auch vorher schon angeschlagen (Burnout). Lange hält man einen Vollzeitjob und auch abends noch um Immobilien kümmern nicht unbedingt dauerhaft aus.

Ich glaube aber auch, dass ich kein guter Vermieter wäre. Und empfinde eine Immobilie als Mietobjekt als größeres Risiko als breitgestreut in Aktien zu investieren. Ich bin auch froh, dass ich noch eine halbwegs gute Lebensversicherung habe. Da würden mir viele empfehlen sie zu kündigen oder beitragsfrei zu stellen mit effektiven Zinsen von nur 2,3%. Aber auch das gehört für mich zur Diversifikation. Zumal langfristig gesehen zumindest die Inflation drin ist. Ich sollte vielleicht die Dynamik herausnehmen, weil jede Erhöhung neue Gebühren verursacht. In den letzten Jahren habe ich alle drei Jahre die Dynamik genutzt um sie nicht ganz zu verlieren.

Ein Dorn im Auge ist nur der Bausparvertrag mit noch 1,5% Zinsen. Allerdings sind inzwischen die Einkommensgrenzen für die Wohnungsbauprämie auf 35.000 brutto gestiegen. Ich bin zwar bei 47.000 brutto, allerdings zählt das zu versteuernde Einkommen, sprich: nach sämtlichen Abzügen, die in dem Steuerbescheid auftauchen. Zudem zahlt mein Arbeitgeber immerhin 13,50€ vermögenswirksame Leistungen.

In Summe bin ich ganz gut aufgestellt. Auch wird die Betriebsrente noch auf ca 300 - 350 Euro anwachsen. Dafür muss ich nichts einzahlen. Das ist vom Arbeitgeber eine Zusage. Wobei mir klar ist, dass das Geld dann deutlich weniger wert sein wird. Aber Kleinvieh macht auch Mist.

 

Aber wieder war ich zu ängstlich dafür, obwohl ich den Kredit bekommen hätte. Inzwischen sind mir die Preise zu hoch, als dass es sich als Mietobjekt rentieren würde. Da kann ich besser Vonovia Aktien kaufen und eine höhere Dividende mitnehmen.

Naja, die Preise waren schon immer zu hoch und werden es auch immer bleiben. Die eigentliche Frage ist aber, wie teuer Geld für den Kauf ist. Geliehenes Kapital war für eine Dekade sehr günstig, nun ist es deutlich teurer - Aber immer noch nir die Hälfte von dem was man in den 90ern dafür gezahlt hat.

Das tolle an Immobilienkäufen war in den letzten Jahren ja eben die günstigen Kredite, so dass man das eingesetzte Kapital hebeln konnte. Bei 1 Prozent Zinsen gegen 5 Prozent Mietrendite hatte man also 4 Prozent " Dividende" auf das geliehene Geld und nicht auf das eigene Ersparte, das hat man schön da gelassen wo es war. Okay, die Zeiten sind erstmal vorbei, mal sehen ob sie nochmal wiederkehren - mag ja sein. Ansonsten braucht man eben andere Ideen. Großes Geld wird letztlich (in der Regel) nicht mit harter Arbeit verdient sondern mit klugen Ideen und Mut.

Eine Immobilie komplett aus der eigenen Tasche zu bezahlen, auf die Idee käme ich auch nicht, da würde dann auch ich lieber in Reits investieren und habe bei ähnlichem Renditeprofil keinen weiteren Aufwand, da stimme ich dir zu. Sollte aber dennoch mal was tolles in Sicht sein, hast du mit deinem Bausparvertrag ja aber immerhin nicht die schlechtesten Konditionen am Markt. Wenn das allerdings überhaupt nicht absehbar ist, dann würde ich ihn auflösen und besser verzinst anlegen.

 

Naja, da sind ja nur 6.000 Euro drin und bei 10.000 Euro ist er voll. Wenn ich das richtig verstehe, kann ich dann nur maximal weitere 10.000 Euro als Kredit aufnehmen. Der Darlehenzins liegt da auch über 3%. Die oben erwähnten 1,5% sind der Sparzins.

Irgendwann werden die Zinsen wieder sinken. Ich glaube dann werden die Kaufpreise wieder deutlich anziehen. Ich bin momentan überrascht, dass die Preise nicht deutlich einbrechen. Vonovia Aktien sind nämlich deutlich eingebrochen. Oder man kriegt es vielleicht nur nicht so offensichtlich mit, weil man nur die Inserate und nicht die Kaufverträge sieht. Würde aber fast vermuten, dass noch immer die hohen Preise bezahlt werden und es jetzt nur etwas länger dauert, bis eine Immobilie verkauft ist.

Ich freue mich dass hier endlich mal wieder ein o8/15 Mensch ist der einigermassen normal verdient und sich hochgearbeitet hat.

Ich finde es sehr schade hier oft nur von Menschen zu lesen die gar nicht wissen, was es bedeutet in der Kindheit, Jugend und frühem Erwachsenenleben arm gewesen zu sein und wirklich alles, was man erreicht hat, aus eigener Kraft gestemmt hat, und nicht weil man unterstützende Eltern hatte die einem alles, inklusive Studium, ermöglicht haben. Das verdient meinen Respekt. Viele jammern und wissen gar nicht, wie gut sie es eigentlich hatten mit so einem goldenen Start ins Leben.

 

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