Bitte oder Registrieren, um Beiträge und Themen zu erstellen.

Rücklagen für die Instandhaltung beim Einfamilienhaus zu hoch angesetzt?

VorherigeSeite 3 von 4Nächste

@mfz73 Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Dein Haus ist nach 25 Jahren 442 T€ wert. Wenn ich allein die 90 T€ Eigenkapital über diesen Zeitraum anlege, benötige ich etwa 6,6% netto p.a. um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Ich bin aktuell bei durchschnittlich 11% p.a. netto (Tendenz steigend) und das nur mit Aktien des dt. Prime-Standard und Zertifikaten der Risikoklasse 1. Selbst mit einer einfachen Strategie sind 7 bis 9% kein großes Problem und noch recht konservativ. Da käme man dann auf 488 bis 776 T€.

Zitat von Fritz am 22. Juli 2020, 11:55 Uhr

@mfz73 Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? Dein Haus ist nach 25 Jahren 442 T€ wert. Wenn ich allein die 90 T€ Eigenkapital über diesen Zeitraum anlege, benötige ich etwa 6,6% netto p.a. um auf das gleiche Ergebnis zu kommen. Ich bin aktuell bei durchschnittlich 11% p.a. netto (Tendenz steigend) und das nur mit Aktien des dt. Prime-Standard und Zertifikaten der Risikoklasse 1. Selbst mit einer einfachen Strategie sind 7 bis 9% kein großes Problem und noch recht konservativ. Da käme man dann auf 488 bis 776 T€.

11% ?? ..ich würde schon für eine halbwegs sichere Anlage von 3 % meine Seele verkaufen.

Natürlich ist das mein Ernst, also hör' auf zu labern und stell die Rechnung auf.

Und nur mal außerhalb des Protokolls - Du kannst das Haus jetzt schon nicht für 442T€ kaufen, nicht mal zum Coronapreis. Laut örtlichem Grundstückmarktbericht gab es allein 2018 einen Anstieg der Kaufpreise für 1-2-Fam.-Häuser um 16% - das ist sicherlich außergewöhnlich und auch nicht linear über den Zeitraum plausibel, aber mit 1% kommst Du definitiv nicht an reale Marktpreise.

Ich werde einen Teufel tun, dir hier irgend etwas vorzurechnen. Diese Vergleichsberechnungen kann man im Internet und in einschlägiger Literatur hinreichend finden. Würdest du mir denn glauben, wenn ich deine Theorie rechnerisch widerlege? Ich denke eher es wäre verschenkte Zeit, weil du garantiert das Haar in der Suppe findest. Außerdem habe ich es überhaupt nicht nötig hier irgend etwas beweisen zu müssen. Du kannst in Immobilien investieren so viel du willst, das ist mir völlig Banane. Nur behaupte nicht, dass dein Weg der Richtige ist und behaupte nicht Dinge, die längst widerlegt sind. Anfang der 2000er, als ich noch studiert habe, hat mein ehemaliger BWL-Professor uns damals bereits aufgezeigt, dass Eigenheime wirtschaftlich unsinnig sind. Es ist also ganz bestimmt nicht nur meine persönliche Theorie.

https://www.youtube.com/watch?v=pEMudWHiXh0

https://www.youtube.com/watch?v=QUsT2Yafy64 (Die Anlagerendite von 5% für Aktien ist in diesem Video sehr konservativ und betrachtet eigentlich nur die Buy-and-hold-Strategie. Mit den von mir zugrunde gelegten Werten, würde der Mieter/Aktieninvestor klar vorn liegen. Hinzu kommt, dass 40 Jahre eine irrelevante Zeitspanne ist. Da wäre der durchschnittliche Häuslebauer 80. Da nutzt einem der Gewinn dann auch nichts mehr...)

Ein großes Problem bei Immobilien ist außerdem, dass man hier keine Teilverkäufe ausführen kann, wie bei Aktien. Benötigt man das Geld, oder möchte Gewinne realisieren, geht nur "alles oder nichts". Aktien sind da wesentlich flexibler. Hinzu kommt die mangelnde Diversifikation und das Klumpenrisiko, dass viele Immobilienfreunde ebenfalls unterschlagen.

@Fritz, mich würd auch mehr die Rechnung interessiern. Man findet für jede Tgese Vertreter, auch renommierte Experten, die dir widersprechen. Ich verspreche dir, mir deine Rechnung ergebnisoffen anzuschauen, bin auch froh über jeden gefundenen Fehler in den eigenen Überlegungen.

Zitat von Fritz am 23. Juli 2020, 10:13 Uhr

Ich werde einen Teufel tun, dir hier irgend etwas vorzurechnen. Diese Vergleichsberechnungen kann man im Internet und in einschlägiger Literatur hinreichend finden.

Ja, zB bei Kommer. Oder in den Grundstücksmarktberichten der Städten und Gemeinden. Oder man beschäftigt sich beruflich damit und rechnet sowas täglich selbst.

Würdest du mir denn glauben, wenn ich deine Theorie rechnerisch widerlege?

Aber Fritz. Das ist doch gar nicht notwendig. Du hast eine These als Text formuliert und ich bitte Dich nur, diese in eine kleine Exceltabelle zu hacken. Das sollte für Dich als BWL-er ja kein Problem darstellen.

Ich denke eher es wäre verschenkte Zeit, weil du garantiert das Haar in der Suppe findest.

Das ist kein Haar in der Suppe, das nennt sich Proberechnung. Als BWLer solltest Du wissen, dass es wissenschaftlicher Konsens ist, Thesen zu verteidigen und zwar so lange, bis das Gegenteil bewiesen ist. Diesem Konsens weichst Du aus, mit fadenscheinigen Begründungen.

Außerdem habe ich es überhaupt nicht nötig hier irgend etwas beweisen zu müssen.

Wenn Deine These richtig ist, was hast Du dann zu verlieren, Fritz? Nichts. Obendrauf hättest Du ja die Gelegenheit mir fein säuberlich auf die Finger zu klopfen und für alle sichtbar darzustellen, dass ich rundherum unzurechnungsfähig bin und eh keine Ahnung habe. Ist das nicht Anreiz genug?

Du kannst in Immobilien investieren so viel du willst, das ist mir völlig Banane. Nur behaupte nicht, dass dein Weg der Richtige ist und behaupte nicht Dinge, die längst widerlegt sind.

Bis jetzt hast Du gar nichts widerlegt. Du kannst noch nicht mal erklären, warum Kommer das in seinem Buch auf eine knappe positive Null für den Mieter rechnet und das für die letzten 10 Jahre sogar knapp für den Eigenheimbesitzer korrigiert. Du hingegen kommst auf enorm hohe Werte zu Gunsten des Aktienanlegers/Mieters. Wenn man Dich fragt, wie Du das begründest/rechnest, kommen nur ausweichende Antworten ...

Anfang der 2000er, als ich noch studiert habe, hat mein ehemaliger BWL-Professor uns damals bereits aufgezeigt, dass Eigenheime wirtschaftlich unsinnig sind. Es ist also ganz bestimmt nicht nur meine persönliche Theorie.

Videos nicht gesehen, gucke ich mir vielleicht heute Abend an.

Ein großes Problem bei Immobilien ist außerdem, dass man hier keine Teilverkäufe ausführen kann, wie bei Aktien. Benötigt man das Geld, oder möchte Gewinne realisieren, geht nur "alles oder nichts". Aktien sind da wesentlich flexibler. Hinzu kommt die mangelnde Diversifikation und das Klumpenrisiko, dass viele Immobilienfreunde ebenfalls unterschlagen.

Das ist ein Nebenaspekt, der in der generellen Betrachtung völlig egal ist.

Zitat von Energiefuchs am 5. Mai 2020, 9:29 Uhr

...Das macht rund 420 Euro Instandhaltung bzw. rund 35 Euro im Monat über die 48 Jahre gerechnet, und das für rund 180 qm recht hochwertigen Wohnraum.  Das zahlt mancher Mieter schon fast für den Messstellenbetrieb zur Nebenkostenabrechnung. Empfehlung des Verbandes privater Bauherrn läge für ein solches Haus mit Grundstück bei ca. 2200 Euro Rücklagen im Jahr.

Wie handhabt ihr das mit den Rücklagen ? Stellt ihr hohe Beträge zurück oder schaut ihr einfach was kommt ?

Hallo @energiefuchs

das ist eine gute Frage, ich kann das ehrlich gesagt auch nicht besonders gut abschätzen. Das Haus ist von 1970. Bislang wurde die Heizung einmal erneuert und die Fenster ausgetauscht, Fassade gestrichen, Dachziegel beschichtet, die Bausubstanz (Ziegel) ist hervorragend. Kommt halt noch drauf an, was man alles dazurechnen möchte, Küche, Böden etc. Ich hab z.B. vor ein paar Jahren sehr viel in die Außenanlage investiert (1200 qm). Ich finde, das ist sehr individuell und sehe jetzt keine großen unvorhergesehenen Posten auf mich zukommen, vielleicht bald mal eine neue Heizung und evtl. das Bad renovieren, aber nichts, was mich nervös werden läßt. Habe bei meinen Überlegungen €250/Monat angesetzt, reiner Gefühlswert, den ich natürlich jetzt nicht 30 Jahre lang (bin 52) so fortführen werde. Es kommt über die Jahre einiges zusammen, brauch ich es, ist es gut zu wissen, daß da noch was rumliegt, wenn ich es nicht brauche, noch besser :mrgreen:

Man kann das pro qm aus Erfahrungswerten entnehmen, man findet im Netz an verschiedenen Stellen Zahlen dazu. Für Dein Baujahr wären das ca. 9-10€ pro qm² pro Jahr. Die 250€ mtl. dürften also reichlich sein, es sei denn, Dein Haus wäre extrem groß und obendrein noch auf dem Stand von 1970 - was es ja nicht ist.

Denn: man kann realistisch mit dem fiktiven Alter einer Immobilie rechnen und zwar dann, wenn zwischenzeitlich saniert (nicht nur renoviert!) wurde. Heizung, Fenster und Dach sind ja nicht mehr auf dem Stand von 1970, also würde man Deine Immobilie auf ein fiktives jüngeres Baujahr anheben und die zu erwartenden Kosten daran bemessen, was ja auch logisch ist, weil die Heizung nun mal eine neue Lebensdauer bekommen hat. Wenn Du das Bad saniert hast, würde das den gleichen Effekt haben, weil die nächste Badsanierung dann erst wieder in 30 Jahren ansteht.

Danke @mfz73 für den Anthaltswert. Worauf beziehen sich die 9-10€/qm? Bei mir ist es ein 2-Familienhaus mit je 80qm Wohnfläche (also 160qm) und dann halt noch der Keller+Dachboden.

Wird nach Wohnfläche berechnet, bei Dir also 1600€ pro Jahr resp. 133€ mtl. Wenn Du keine außergewöhnlich großen Nebengebäude etc. hast, kommst Du damit hin. Bei 1200m² Außenanlagen solltest Du aber mit Mehrkosten rechnen, die in solchen Pauschalen nicht enthalten sind, denn das übersteigt eindeutig die übliche Grundstücksgröße für 160m² Wohnfläche.

Zitat von MFZ73 am 23. Juli 2020, 15:26 Uhr

...Bei 1200m² Außenanlagen solltest Du aber mit Mehrkosten rechnen, die in solchen Pauschalen nicht enthalten sind, denn das übersteigt eindeutig die übliche Grundstücksgröße für 160m² Wohnfläche.

ja, das stimmt wohl. Macht zwar auch viel Arbeit, aber die mach ich gern und würde keinen qm mehr hergeben wollen.

Nochmals danke Dir für Deine Ausführungen.

Zitat von Roger am 23. Juli 2020, 15:58 Uhr
Zitat von MFZ73 am 23. Juli 2020, 15:26 Uhr

...Bei 1200m² Außenanlagen solltest Du aber mit Mehrkosten rechnen, die in solchen Pauschalen nicht enthalten sind, denn das übersteigt eindeutig die übliche Grundstücksgröße für 160m² Wohnfläche.

ja, das stimmt wohl. Macht zwar auch viel Arbeit, aber die mach ich gern und würde keinen qm mehr hergeben wollen.

Nochmals danke Dir für Deine Ausführungen.

Außerdem hält der eigen Garten jung und fit und verlängert statistisch das Leben eines Einfamilienhausbesitzers.

Zitat von MFZ73 am 23. Juli 2020, 15:26 Uhr

Wird nach Wohnfläche berechnet, bei Dir also 1600€ pro Jahr resp. 133€ mtl. Wenn Du keine außergewöhnlich großen Nebengebäude etc. hast, kommst Du damit hin. Bei 1200m² Außenanlagen solltest Du aber mit Mehrkosten rechnen, die in solchen Pauschalen nicht enthalten sind, denn das übersteigt eindeutig die übliche Grundstücksgröße für 160m² Wohnfläche.

Was sich positiv auf die Instandhaltungskosten sind auch die zur Zeit sehr großzügigen Förderungen für das Eigenheim in Richtung Energetischer Sanierung, Altersgerechtes Umbauen, Einbruchschutz, E-Mobilität usw. Natürlich sind teilweise heftige Vorgaben einzuhalten aber in den meisten Fällen immer noch lukrativ.

Derzeitiges berufliches Projekt: Energetische Komplettsanierung Einfamilienhaus mit Einliegerwohnung (130+50 m2). Neu: Heizung inkl. Verteilung, Dach, Fassade, Fenster und Haustür, Lüftungsanlage, Kellerdämmung und Abdichtung, 2 x Bad.

Sanierungskosten 231.500 Euro, Förderung über BAFA, NRW-Progress, KfW insgesamt 84500 Euro. Also schon eine gute Möglichkeit die Instandhaltungskosten deutlich zu senken.

Zitat von Roger am 23. Juli 2020, 13:30 Uhr

Hallo @energiefuchs

das ist eine gute Frage, ich kann das ehrlich gesagt auch nicht besonders gut abschätzen. Das Haus ist von 1970. Bislang wurde die Heizung einmal erneuert und die Fenster ausgetauscht, Fassade gestrichen, Dachziegel beschichtet, die Bausubstanz (Ziegel) ist hervorragend. Kommt halt noch drauf an, was man alles dazurechnen möchte, Küche, Böden etc. Ich hab z.B. vor ein paar Jahren sehr viel in die Außenanlage investiert (1200 qm). Ich finde, das ist sehr individuell und sehe jetzt keine großen unvorhergesehenen Posten auf mich zukommen, vielleicht bald mal eine neue Heizung und evtl. das Bad renovieren, aber nichts, was mich nervös werden läßt. Habe bei meinen Überlegungen €250/Monat angesetzt, reiner Gefühlswert, den ich natürlich jetzt nicht 30 Jahre lang (bin 52) so fortführen werde. Es kommt über die Jahre einiges zusammen, brauch ich es, ist es gut zu wissen, daß da noch was rumliegt, wenn ich es nicht brauche, noch besser :mrgreen:

Hallo @ Roger,

das sind rund 3000 Euro Rückstellungen im Jahr, das sollte reichen wenn verhindert wird das es keinen richtigen Investitionsstau (bis hin zu Bauschäden) am Gebäude gibt und immer was gemacht wird. Wir haben zur Zeit überhaupt keine Rückstellung, sind aber auch noch in der Tilgungsphase. Ist aber auch nicht allzu viel Teures verbaut was kurzzeitig kaputt gehen sollte.

Ja, denke ich auch, die 3k€ sind wohl mehr als ausreichend, und einen Investitionsstau sehe ich auch nicht.

Allerdings würde ich niemals auch nur 1 Cent in eine Außendämmung investieren. Allein die Vorstellung, mir künftigen Sondermüll an die Wand zu pappen… grauslig. Bitte nicht falsch verstehen, ist meine persönliche Meinung dazu, nicht fundiert recherchiert. Aber bei solchen Sanierungskosten wird mir ganz mulmig, Förderung hin oder her. Meine letzte größere Ausgabe (3k€) war einen neue Haustür, da die alte von 1970 u.a. nicht mehr ganz dicht war 😆

Und mit <2.000l Heizöl/Jahr (inkl. Warmwasser) lieg ich wohl gar nicht so schlecht.

Zitat von Roger am 26. Juli 2020, 8:10 Uhr

Ja, denke ich auch, die 3k€ sind wohl mehr als ausreichend, und einen Investitionsstau sehe ich auch nicht.

Allerdings würde ich niemals auch nur 1 Cent in eine Außendämmung investieren. Allein die Vorstellung, mir künftigen Sondermüll an die Wand zu pappen… grauslig. Bitte nicht falsch verstehen, ist meine persönliche Meinung dazu, nicht fundiert recherchiert. Aber bei solchen Sanierungskosten wird mir ganz mulmig, Förderung hin oder her. Meine letzte größere Ausgabe (3k€) war einen neue Haustür, da die alte von 1970 u.a. nicht mehr ganz dicht war 😆

Und mit <2.000l Heizöl/Jahr (inkl. Warmwasser) lieg ich wohl gar nicht so schlecht.

Ich kann dir nur zustimmen. Auch ich habe mir Aussendämmung, Kosten und Einspaarung auch mehrmals durchgerechnet. Trotz Förderung, und steigender Energiekosten, so alt, das sich das lohnt, kann ich niemals werden.

Zitat von Roger am 26. Juli 2020, 8:10 Uhr

Ja, denke ich auch, die 3k€ sind wohl mehr als ausreichend, und einen Investitionsstau sehe ich auch nicht.

Allerdings würde ich niemals auch nur 1 Cent in eine Außendämmung investieren. Allein die Vorstellung, mir künftigen Sondermüll an die Wand zu pappen… grauslig. Bitte nicht falsch verstehen, ist meine persönliche Meinung dazu, nicht fundiert recherchiert. Aber bei solchen Sanierungskosten wird mir ganz mulmig, Förderung hin oder her. Meine letzte größere Ausgabe (3k€) war einen neue Haustür, da die alte von 1970 u.a. nicht mehr ganz dicht war 😆

Und mit <2.000l Heizöl/Jahr (inkl. Warmwasser) lieg ich wohl gar nicht so schlecht.

Hallo Roger,

derzeitige erhältliche Dämmung hat keinen "Status" als Sondermüll, lediglich einige besondere Auflagen für Ausführende Unternehmen und getrennte Sammlung bzw. Verpackung. Das ist ein gewaltiger Unterschied bezüglich der Kosten, auch ist in den meisten Fällen eine energetische Verwertung durchaus zur Stromgewinnung interessant. Alternativ gehen natürlich auch Naturdämmstoffe.

Die Sanierungskosten liegen hier überwiegend am Renovierungsstau und der Art der Renovierung: Alte Heizung leckt, Drainage falsch ausgeführt dadurch Feuchtigkeit im Keller, die Fenster sind teilweiseweise blind bzw. an den Beschlägen defekt und werden vergrößert, das Dach über 50 Jahre alt und gar nicht gedämmt, der Putz weist Risse und Frostschäden auf und ein Anstrich wäre überfällig geworden. Außerdem sind ja auch noch 2 Bäder und ein GästeWC in den Kosten mit drin und eine Komfortlüftung mit WRG.

Und was viele nicht wissen: die aktuelle  Energieeinsparungsverordnung schreibt bei Sanierungsmaßnahmen einzuhaltende Mindest-UWerte der einzelnen Bauteile vor. Mit anderen Worten, man muss sein Dach also dämmen. Strafe min. 15.000 Euro und nachträgliche Schaffung des EnEV konformen Zustandes bei Verstoß. Deine Haustür sollte also mindestens einen U-Wert von 1,8 haben.

Zitat von Achim_Global am 26. Juli 2020, 9:09 Uhr

Ich kann dir nur zustimmen. Auch ich habe mir Aussendämmung, Kosten und Einspaarung auch mehrmals durchgerechnet. Trotz Förderung, und steigender Energiekosten, so alt, das sich das lohnt, kann ich niemals werden.

Kann ich so nicht unterschreiben. Im vorliegenden Beispiel kostet die Dachsanierung rund 40.000 Euro alles inkl. Der Fehler ist dann immer die Gesamtkosten nur den Energieeinsparungen entgegen zu setzen. Das hier wieder eine Nutzung von 40-50 Jahren da ist und das Gebäude eine Wertsteigerung erfahren hat wird meist nicht eingerechnet.

In diesem Beispiel hat die sehr hohe Dämmung z.B. schon Einsparungen gebracht ohne überhaupt Energie eingespart zu haben, da durch die Dämmmaßnahme eine 40 Prozentige Förderung auf den gesamten Dachsanierungspreis gezahlt wird. So teuer war die zusätzliche Dachdämmung gar nicht. Der Bauherr spart also vom ersten Jahr an und muss gar nicht so alt werden, hat der Umwelt was gutes getan und ist den  Kostensteigerung z.B. durch Co2 Bepreisung weitestgehend aus dem Weg gegangen. Außerdem hätte er zur Erfüllung der EnEV eh dämmen müssen und hat zusätzlich im immer wärmeren Sommer ein kühles Dachgeschoß.

Einfach zu sagen rechnet sich nicht ist falsch, Rahmenbedingungen erst mal prüfen lassen ist sicherlich der richtige Weg.

 

Ein Gebäudeteil welches technisch und optisch in Ordnung ist, bekommt man natürlich in den wenigsten Fällen lohnend gedämmt, aber das sollte jedem eigentlich klar sein.

Zitat von Fritz am 23. Juli 2020, 10:13 Uhr

https://www.youtube.com/watch?v=pEMudWHiXh0

Das Video widerspricht Deiner These diametral und bestätigt daher grundsätzlich meine Argumentation und das gleich an mehreren Stellen. Liefert aber auch keine konkrete Berechnung. Inhaltlich nicht falsch, aber auch nur ein grober Überblick für komplette Laien.

https://www.youtube.com/watch?v=QUsT2Yafy64

Habe bis zur Berechnung übersprungen, Grundlagen brauche ich nun wirklich nicht.

  1. 18€ pro qm p.a. Instandhaltungskosten sind extrem hoch angesetzt.
  2. Annahme steigender Kreditzinsen ist aktuell korrekt - für Käufe aus dem Zeitraum vor ~2012 gilt das in Bezug zu heute aber nicht, was ich schon mehrfach erklärt habe und Kommer auch bestätigt/ergänzt. Meine anfängliche Finanzierung lag bei ~4%, jetzt bei ~2,5%, nächstes Jahr vorraussichtlich unter 2% für alle 3 Bausteine.

Rofl - hab's mir jetzt bis zu Ende angesehen und klare Aussage des Videos ... der Käufer steht am Ende besser da.

Deine o.g. Erklärung dazu ist zudem zweifach verkehrt, denn die Wertsteigerung der Immo ist mit 1% zu niedrig angesetzt bzw. ein inflationsbereinigter Wert. Mietsteigerung von 1% pro Jahr? Klar zu niedrig, läge unterhalb der Inflation. Zudem begreifst Du nicht, was durch die niedrigen Bauzinsen passiert, obwohl es mindestens im ersten Video erklärt wird: das wird auf die Kaufpreise aufgesattelt und daher ist die Wertsteigerung exakt für den Zeitraum der letzten 10 Jahre deutlich höher anzusetzen als 1%. Nochmal: siehe Kommer, kann man da nachlesen oder sich auf YT reinträufeln. Sorry, ich kann nichts dafür, die Fakten sind nun mal so.

Und wenn Du Dir auch nur für 5 Minuten Zeit nehmen würdest, das in eine Excel-Tabelle zu hacken, dann würde das auch sofort als Ergebnis rauskommen. Reale Werte hast Du. Deine Argumentation geht nur auf, wenn Du Deine extrem hohe persönliche Aktienperformance als realistischen Durchschnittswert ansetzt und gleichzeitig die Wertsteigerungen der Immo über 4 Jahrzehnte gleichbleibend dauerhaft gering.

Klar, kann man so machen.

Dummerweise bleibt bei meinen Zahlen nach 9-10 Jahren aber gar kein zusätzliches Investitionspotential für den Mieter übrig und deshalb geht da auch nichts durch die Decke, nicht mal bei 11% netto, denn der Cashflow für den Mieter wird ... negativ. Liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Zinsen sinken (!) und die Mieten normal steigen. Wer hingegen nur 5 Jahre später gekauft hat, für den sieht das Ganze schon anders aus.

Hinzu kommt, dass 40 Jahre eine irrelevante Zeitspanne ist. Da wäre der durchschnittliche Häuslebauer 80. Da nutzt einem der Gewinn dann auch nichts mehr...

Unfug. Erstens gibt's genug Eigenheimerwerber, die jünger kaufen und zweitens liegt die durchschnittliche Tilgungsdauer bei 25-30 Jahren. Auch vorher kann man gezielt verkaufen, wenn man das will/plant und zwar immer dann, wenn Kredite auslaufen. Je weniger Kredit drauf ist, desto geringer werden auch die Vorfälligkeitsentschädigungen, ergo kommt man nach 15-20 Jahren im Normalfall immer raus, wenn man das will. Meine anfängliche/ursprüngliche Tilgungsdauer lag bei ~34 Jahren, ist jetzt bei 25 und ich kann das noch unter 15 Jahre drücken, wenn ich Bock habe. Dann wäre ich 53 und damit fast 3 Jahrzehnte jünger als Deine krude Annahme von 80-jährigen Eigenheimbesitzern, die in dem Alter die letzte Rate überweisen.

 

Mein Blick zurück auf die letzten 5 Jahre:

Aktien -12%

Glücksgriffe  Nordex und Daimler sorgen für einen dicken Verlust den der Welt ETF nicht ausgleicht. Ich war versucht bei Wirecard einzusteigen, dieser Beinahe Unfall hat mich von Einzelaktien kuriert.

Auf der anderen Seite wohne ich sehr zufrieden in meiner Eigentumswohnung. Die hat eher 12 % zugelegt und trägt zu meinem gefühlten Wohlstand bei und ist mit Anfang 40 abbezahlt.

Die Reperaturrücklagen liegen bei etwa 700€ pro Jahr, also etwa 10€/m². (Sanierung Tiefgarage eingerechnet). Dank eines sehr rüstigen Bausachverständigen im Unruhestand als ehrenamtlicher Hausverwalter steht das Haus auch gut da un immer wenn ich bei ihm auf ein Kaffee vorbeikomme lerne ich etwas dazu.

Mein Fazit:

Meine Aktiengeschäfte waren ein Griff ins Klo, ich sollte passiv investieren.

Meine Wohnung ein Glücksgriff bei dem ich sehr viel lernen kann.

 

VorherigeSeite 3 von 4Nächste