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Neuzugang

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Ihr Lieben,

lange habe ich mitgelesen und jetzt endlich den Entschluss gefasst, mich und meine Situation auch vorzustellen.

Ich bin 50, verheiratet und habe eine Tochter. Auf den Trip, endlich mal anzufangen für mein Alter vorzusorgen, bin ich erst vor ungefähr 5 Jahren gekommen. Mittlerweile ist daraus aber mehr geworden: Ich will raus aus dem Hamsterrad, weg von meinen 50-60 Stunden in der Woche. Der Stress geht an die Substanz, und ich ahne: In den kommenden Jahren wird der Druck eher noch zunehmen.

Ich bin in einer mittleren Führungsposition und verdiene 110k brutto pro Jahr. Mein Sparquote liegt bei rund 45% - 2.5k pro Monat.

Leider ist mein Vermögen nicht so riesig, wie bei vielen anderen in diesem Forum, ich habe spät angefangen:

In ETFs (75%), Geldmarkfonds (15%) und Krypto (10%) liegen zusammen rund 170k

Dazu habe ich eine KLV, steuerfrei mit 65: 140k (bislang garantiert: 90k)

Rentenpunkte bislang: 44

Mein Frau geht auch arbeiten, will aber nicht aussteigen. Sie mag ihren Job, sie spart auch nicht so viel wie ich. Irgendwann wird sie erben – Immobilien so 500-700k. Aber das kann noch dauern. Zudem ist es ihr Geld nicht meins, auch wenn wir sehr glücklich sind.

Für mich gibt es deshalb 2 Möglichkeiten: Ich gebe meine Führungsposition auf und gehe in Teilzeit. Sparquote geht auf 0, der Rest reicht dicke zu Leben. Mein jetziges Depot und meine KLV reichen auch fürs Alter. Nachteil: Ich müsste schon noch einige Jahre arbeiten. Zudem: Ich glaube, es wäre schwierig, wieder in Reih und Glied zu rücken, unabhängig davon, ob es mein Chef überhaupt zulässt und mich nicht eventuell ganz loswerden will, wenn ich meinen "Rücktritt" erkläre.

Oder ich arbeite noch bis 55-56 Vollzeit, dann sollte ich ausgesorgt haben. Eine eher knappe Rechnung (Depot liegt dann bei konservativ geschätzten 350k, Rentenpunkte 54).

So viel zu mir. Das Forum war mir in den vergangenen Monaten eine gute Inspitaration durchzuhalten. Danke dafür.

Grüße,

Spätzünder

Ein paar Info’s wären noch interessant:

Wie ist denn Euere Wohnsituation?  Miete oder Eigentum?

Wie alt ist die Tochter, Finanzierung von evtl. Studium?

Krankenversicherung?  Privat oder gesetzlich?

Wir wohnen zur Miete, recht großer, aber glücklicherweise günstiger Altbau. Den Kauf einer Immobilie haben wir vor 20 Jahren verpasst, wäre damals quasi geschenkt gewesen. Jetzt istalles zu teuer, trotz 180k brutto, die wir zusammen haben. Unsere jetzige Wohnung würde in unserer Stadt und in der Größe Minimum 800k kosten.

Für die Tochter liegen 15k in ETFs (außerhalb meiner 170k), es gehen 100 Euro pro Monat drauf, sie ist erst elf. Zum eventuellen Studium werden es 25-30k sein. Schwiegervater hat auch noch einen kleinen Sparplan, so kommen sicher min 40k zusammen.

Ich bin freiwillig gesetzlich, Frau ebenfalls. Bei ihr steht in diesem Jahr eventuell eine späte Verbeamtung an, dann natürlich Wechsel in die PKV.

 

Ahoi,

Ich bin freiwillig gesetzlich, Frau ebenfalls.

Du meinst sicherlich gesetzlich pflichtversichert und nicht freiwillig? Das wäre mir sonst unklar wie das geht... 🙈

vg

PN an maxause@gmx.de
Zitat von Max aus E am 25. März 2024, 21:18 Uhr

Ahoi,

Ich bin freiwillig gesetzlich, Frau ebenfalls.

Du meinst sicherlich gesetzlich pflichtversichert und nicht freiwillig? Das wäre mir sonst unklar wie das geht... 🙈

vg

Ich bin freiwillig in der GKV, da ich mit meinem Gehalt über der Beitragsbemessungsgrenze liege. Ich könnte jederzeit in die PKV.

Na, mit 110k wird er über der Grenze liegen, mit der er auch in die PKV könnte. Dann ist er freiwillig gesetzlich versichert. So einfach ist das.

während ich tippte...kam die Antwort

Herzlich willkommen im Forum,

Wofür hast Du denn die ganzen Jahre Dein Geld ausgegeben, ihr verdient zusammen relativ gut, habt kein Wohneigentum und Du hast bis 50 mit 170k vergleichsweise wenig angespart, wo ist das Geld all die Jahre hingegangen, teure Hobbies?

Zitat von konsument am 25. März 2024, 21:33 Uhr

Herzlich willkommen im Forum,

Wofür hast Du denn die ganzen Jahre Dein Geld ausgegeben, ihr verdient zusammen relativ gut, habt kein Wohneigentum und Du hast bis 50 mit 170k vergleichsweise wenig angespart, wo ist das Geld all die Jahre hingegangen, teure Hobbies?

Mein Gehalt hat sich erst in den vergangenen 6-7 Jahren sehr stark nach oben entwickelt. Sechsstellig bin ich erst seit 3 Jahren. Und ja, ich habe früher geprasst, Reisen, Essen gehen etc pp. Shame on me.

Und, wenn ich normal weiterarbeiten würde und ähnlich viel spare wie jetzt bin ich mit Renteneintritt Millionär. Also wirklich arm sieht anders aus.

Aber ja: Heute wäre ich froh, hätte ich seit Berufsbeginn auch nur 200 Euro pro Monat in einen ETF gesteckt.

Na wenn Dir das Leben mit Reisen etc. bisher gut gefallen hat ist doch alles ok. Du hast Geld in Erfahrungen getauscht.

Wenn Du jetzt schon feststellst, dass Dir der Druck im Job an die Substanz geht, wäre es wahrscheinlich wenig ratsam, das dann noch weitere 5-6 Jahre durchzuziehen. Da wäre die andere Option mit Arbeitszeitreduktion sicher sinnvoller, ich meine darauf hat man mittlerweile einen gesetzlichen Anspruch. Vielleicht mal etwas vorfühlen und unverbindliche Gespräche führen. Sonst auch mal eine Reha beantragen und die weiße Fahne hissen. Es ist ja nun niemand verpflichtet, sich durch den Job kaputt machen zu lassen.

Sorry für meine Verwirrung wegen der KV, mein Fehler🙈

Ich denke im Team steht ihr finanziell gar nicht schlecht da, zumal die Frau derzeit keinen frühen Berufsausstieg plant. Ob der Wechsel in die PKV in späten Jahren noch lohnenswert ist müsste man mal durchrechnen. Da es dann kaum Altersrückstellungen gibt mag das im Ruhestand ggf. deutlich teurer werden als die gesetzliche KV.

Prinzipiell hat erstmal jeder Arbeitnehmer ein Recht auf Teilzeit. Ggf. wärst du ja aber vorerst auch schon mit einer Vollzeitstelle (also 40 Std. statt 50-60) zufrieden? 😉

Wenn man dich dann los werden möchte, bietet man dir ggf. einen Aufhebungsvertrag gegen Abfindung an. Das ist hier in der Community schon einigen passiert. Wenn du was kannst, dann wirst du dich aber ggf. auch an oder in anderer Stelle einbringen können so dass auch die mentale Belastung sinkt? Du schreibst ja selbst dass du dich bereits jetzt überarbeitet fühlst und dass die Aussicht auf Besserung nicht rosig ist. Woran liegt das, machst du dir diesen Druck als high performer selbst oder wird von dir erwartet dass du in den Burnout steuerst?

vg

 

 

PN an maxause@gmx.de

Die Verbeamtung lohnt trotz PKV und fehlender Rückstellungen, allein durch die sehr hohen Pensionsansprüche. Bei ihr würden die vergangenen knapp 20 Jahre im Öffentlichen Dienst für die Beamtenpension wahrscheinlich vollständig angerechnet. Nachteil: Als Beamtin ist es schwieriger, ohne große Abstriche einfach früher das Handtuch hinzuwerfen. Und sogar meine Frau wird nachdenklich bei dem Gedanken bis 67 Vollzeit zu arbeiten.

Finanziell haben wir überhaupt keine Probleme. Mein Vermögen wächst gerade sehr schnell, immerhin um 30k allein durch die Sparraten. Sie hat eine gute betriebliche Zusatzrente plus eventuell Beamtenpension und Erbe. Man muss sich nur die Einkommens- und Vermögensstatistiken für Deutschland anschauen. Beim Einkommen gekören wir zu den Top 10%, wenn nicht gar 5%.  Einfach mal mit diesem Rechner spielen.

Belastung: Bei mir ist es eine Mischung aus eigenem Anspruch und völlig überhöhter Workload. Ich führe die Abteilung in einer Doppelspitze, unser Team hat mehr als 20 Mitarbeiter. Meiner Kollegin an der Spitze geht es ähnlich, sie ist auch kurz davor hinzuwerfen. Mit fällt der Gedanke noch sehr schwer, ich bin Sozialaufsteiger, heißt: Meine Eltern waren einfach Arbeiter, ich habe zu etwas "gebracht", wie man so schön sagt. Jetzt aufgeben? Doch nicht gut genug?

Aber so kann es nicht weitergehen. Die letzten 14 Tage habe ich 12 gearbeitet, in Summe warscheinlich grob 110 Stunden. Dabei sind es nicht die Stunden allein, sondern die Gleichzeitig der vielen zu erledigen Dinge. Meine Kollegin hatte Urlaub, da ist es immer besonders hart.

Hallo,

Ich hab's ehrlich gesagt noch überhaupt nicht verstanden, wie du mit dem jetzigen Vermögen und der gleichzeitigen Belastung über einen früheren Ausstieg aus dem Berufsleben nachdenkst. Du hast mit 50 Jahren, also nach 2/3 deines Berufslebens, grob gerechnet, keine zwei Bruttojahresgehälter auf der hohen Kante und bist mit der Belastung nah an der Überlastung.

Ich denke das ist aktuell nicht die richtige Stellschraube, und nicht die sinnvollen Gedankengänge, die du da anstellst. Sorg dafür, dass du nicht in fünf Jahren umfällst, dann nutzt dir dein Depot nämlich auch nichts mehr.

Das gute Einkommen ist das eine, das andere ist der Preis, welchen Du dafür zahlen musst, also die emotionalen Kosten. Das hat nichts mit aufgeben zu tun, sondern ist eine rationale Entscheidung. Wenn Du erstmal einen richtigen Burn Out hast bist Du lange weg vom Fenster und den aktuellen Job wahrscheinlich auch los. Davon zu den oberen Top Ten zu gehören beim Einkommen zu gehören, hilft einem nur bedingt weiter. Cleverer ist in die Selbstfürsorge zu investieren. Mein Bruder hat in seinem Berufsleben, was nur bis Anfang 50 gedauert hat, immer nur um die 1.000 Tsd. € netto verdient, hat aber durch geschickte Investments weit mehr als eine Million an Vermögen und null Schulden. Angestellt arbeiten tut er schon lange nicht mehr.

Du musst wahrscheinlich Deine Einstellung zur Arbeit überdenken, für Dich scheint das wichtig für die Selbstbestätigung und den Selbstanspruch zu sein, dass muss es aber nicht, in Teilen ist das natürlich schon wichtig, aber die Vereinbarkeit mit einem ausgeglichenen Dasein sollte im Vordergrund stehen. Den eigenen Anspruch runterschrauben und damit zufrieden sein.

es sind natürlich 1 Tsd € netto gemeint bzw. 1.000 €. Wenn er 1.000 Tsd. € verdient hätte, also 1. Mio. € wäre das ja nicht so schlecht :mrgreen: :mrgreen:

Zeit zum schlafen gehen 😉

@sparschwein: Es geht mit gar nicht primär darum, nie mehr in meinem Leben zu arbeiten. Aber auch das ginge zum jetzigen Zeitpunkt, ich würde mich nur sehr vom Einkommen meiner Frau abhängig machen und müsste darauf setzen, dass wir zusammen bleiben, nachdem sie geerbt hat. Auch wenn wir uns lieben: Diese Abhängigkeit will ich nicht.

Es geht mir darum, wann ziehe ich im Hier und Jetzt die Reißleine. Und: Wie stark ziehe ich daran?

Wir sind ja hier im Fire-Forum: Wann starte ich ein so genanntes Barista-Fire? Heißt: Ich arbeite nur noch so viel, dass meine laufenden Kosten gedeckt sind. Bei mir wären das 2.3k - inkl eines größeren Batzens für gemeinsame Reisen. Das könnte ich auch noch auf 2k reduzieren, wenn es not tut. Wie viel will ich im Depot haben, wenn ich mein Einkommen so drastisch reduziere? 200k? 300k? Bislang dachte ich, 300k sollten es schon Minimum sein - ohne die KLV. Mittlerweile habe ich aber Zweifel, ob ich nicht dafür zu lange im jetzigen Job verharren muss und mich in den Burn-Out arbeite. Was habe ich dann vom Gesparten? Auch wird es mit über 50 nicht mehr ganz zu einfach einen neuen Job zu finden, den ich auch mit Freude mache. Sollte das irgendwann doch nochmal notwendig sein.

Zitat von konsument am 25. März 2024, 23:32 Uhr

es sind natürlich 1 Tsd € netto gemeint bzw. 1.000 €. Wenn er 1.000 Tsd. € verdient hätte, also 1. Mio. € wäre das ja nicht so schlecht :mrgreen: :mrgreen:

Zeit zum schlafen gehen 😉

Herzlichen Glückwunsch an deinen Bruder! Das ist aber ein außerwöhnlicher Einzelfall, der so nicht reproduzierbar ist. Ganz unabhängig davon, dass ich nicht 20 Jahre in der Zeit zurückreisen kann, um es genauso so zu versuchen.

Was würde denn realistisch gesehen passieren, wenn du die an die gesetzliche Arbeitszeit halten würdest? Geht der Laden dann den Bauch runter? Merkt das überhaupt jemand?

Zitat von Sparschwein am 26. März 2024, 7:50 Uhr

Was würde denn realistisch gesehen passieren, wenn du die an die gesetzliche Arbeitszeit halten würdest? Geht der Laden dann den Bauch runter? Merkt das überhaupt jemand?

Ich will nicht zu sehr in die Details gehen, aber dafür muss ich meine Position aufgeben. Anders ist das nicht möglich. In meiner Position ist Überlastung systemisch integriert, sie ist einfach so gebaut. Und ja, es würde bemerkt, weil Dinge liegen bleiben.

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