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Midijob - die Lösung vieler Probleme

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In Deinem Fall kommen zur Krankenversicherung immerhin die 15% des Minijobs dazu, die Du zahlen mußt, der aber (wenn man es so will) keine zusätzliche Leistung gegenübersteht.

???

Den Satz habe ich nicht verstanden. Wieso kommen zur KV des Midijobs 15 % vom Minijob dazu?

Auf einem Minijob eines gesetzlich Krankenversicherten liegen etwa 31,5% Steuern und Abgaben, nämlich 13% Krankenkassenbeitrag (Ich hatte oben fälschlich von 15% geschrieben, 13% ist der richtige Wert), 15% Rentenversicherungsbeitrag, diverse Umlagen in Höhe von 1,4%, der individuelle Beitrag der Unfallversicherung sowie 2% Steuer. Das zahlt formal alles der Arbeitgeber, so daß der Arbeitnehmer scheinbar Brutto für Netto bekommt.

Du schreibst oben, Dein KV-Beitrag läge bei 2,45 €/m. Das stimmt natürlich nicht. Vom Midijob kommt der Arbeitgeberanteil dazu (der in der Gleitzone dem proportionalen Satz entspricht), vom Minijob auch.

Aus dem KV-Beitrag im Minijob erwächst dem Minijobber kein Leistungsanspruch. Das wird relevant bei all denen, die neben einem Minijob keine Krankenversicherung aus einem anderen Grund haben. In Deutschland herrscht Krankenversicherungspflicht.

Ok, Du hast das aus Sicht des Arbeitgebers (Arbeitgeberbrutto) betrachtet, das hat für mich als Arbeitnehmer aber keine Relevanz. Für mich entscheidend sind die (niedrigen) Sozialbeiträge, die ICH bezahlen (bzw. nicht bezahlen) muss.

Hi Steffen,

hast Du jetzt schon gekündigt und einen Midijob gefunden?  Latent suche ich ja auch immer mal wieder,  finde jedoch nicht das Richtige, bzw. Leide am „just one more year“ Syndrom.  Deshalb würde mich interessieren, was Du jetzt machst?

Du wolltest doch auch mal umziehen in eine günstigere Gegend, hast Du das realisiert?

Hi TakeTwo,

ja, das "noch ein Jahr" kannte ich auch. Bei mir war es ein "spezieller" Anlass, der alles veränderte: Vor einigen Monaten hatte ich starke Bauchschmerzen, meine Hausärztin wollte mich gleich in die Notaufnahme schicken (Blinddarm schloss sie aber aus), ich konnte und wollte aber nicht, da meine Frau ohne mich quasi komplett hilflos ist (und wir möchten nicht, dass unser Sohn pflegemäßig tätig wird). Da es aber immer schlechter wurde, ging ich dann vier Tage später doch in die Klinik, leider war es dann zu spät: Blinddarmdurchbruch - war ziemlich übel! Zur Erklärung der Fehldiagnose: Bei 10 % der Menschen sitzt der Blinddarm an einer anderen Stelle, ich gehöre wohl dazu...Meine Eltern fuhren dann die 100 km zu uns und halfen in dieser schwierigen Zeit (zwei Krankenhausaufenthalte) bei uns zu Hause + zusätzliche Pflegedienste.

Das hat mir gezeigt, dass es extrem wichtig ist, ein soziales Netzwerk vor Ort zu haben, das im Notfall da ist. Deshalb werden wir vermutlich in zwei Jahren ins Haus meiner Eltern ziehen. Obwohl sie schon um die achtzig sind, haben sie sich bereit erklärt, ins obere Stockwerk zu ziehen und wir können unten barrierefrei wohnen, das rechne ich ihnen hoch an. Ist natürlich auch kostengünstig für uns.

Die Sache mit dem Blinddarm hat bei mir auch dazu geführt, dass ich meine 60%-Stelle gekündigt habe um dann zwei unterschiedliche Stellen, mit jeweils ca. 10 % ab Juli anzutreten, eine als Mini-, die andere als Midijob. In meinem Berufsfeld (Musik) ist das glücklicherweise gut möglich. In zwei Jahren möchte ich dann schauen, dass ich in der Nähe meiner alten Heimat ähnliche Stellen finde, da ich das auch sehr gerne mache.

Manchmal gibt einem das Schicksal einen Schubs...

Ist ja gerade noch gut gegangen, das hätte auch schlimmer ausgehen können für Euch beide.
Das mit dem Netzwerk kenne ich, daran muss man arbeiten, auf der Ersatzbank sitzt bei uns meist niemand.
Super, dass Du mit den beiden 10% Jobs so auskommst und Alles unter einen Hut bringst.

Zitat von Steffen am 19. April 2024, 10:48 Uhr

Vor einigen Monaten hatte ich starke Bauchschmerzen, meine Hausärztin wollte mich gleich in die Notaufnahme schicken (Blinddarm schloss sie aber aus), ich konnte und wollte aber nicht. ... Da es aber immer schlechter wurde, ging ich dann vier Tage später doch in die Klinik, leider war es dann zu spät: Blinddarmdurchbruch - war ziemlich übel!

Vermutlich bist Du nun der Auffassung, daß Deine Hausärztin an dieser Entwicklung schuld ist.

Hätte sie nicht die Blinddarmentzündung ausgeschlossen, hättest Du wohl die dringend angeratene Behandlung zeitnah durchführen lasen. Oder?

Eine durchgebrochene Blinddarmentzündung kann einen auf den Friedhof bringen.

Vermutlich bist Du nun der Auffassung, daß Deine Hausärztin an dieser Entwicklung schuld ist.

Meine Hausärztin sagte ganz klar, dass ich in die Klinik soll, um die Ursache abzuklären, das tat ich nicht, also ganz klar meine Verantwortung. 

Selbst später in der Notaufnahme schloss man Blinddarm zunächst aus, da die Schmerzen an der "falschen" Stelle waren. Erst das CT brachte Klarheit. Ist einfach blöd gelaufen. 

Eine durchgebrochene Blinddarmentzündung kann einen auf den Friedhof bringen.

Ich denke auch, einen, spätestens zwei Tage später gehandelt, wäre es so gewesen...war in jeder Hinsicht ein "einschneidendes" Erlebnis für mich.

Nochmal zum Thema Midijob:

War auf einem Klassentreffen, dabei vielfach die (früher) typische Konstellation Mann Gutverdiener, Frau auf Midijobbasis, bzw. in Teilzeit, angetroffen.

Lohnt sich nicht Vollzeit zu arbeiten, wegen Steuer und so.  Splittingtabelle lässt grüßen.

Das Modell ist weit verbreitet, nicht NUR in FiRE Kreisen.

Kinder sind jetzt groß, Vollzeit trotzdem keine Option.  Der Garten, das Pferd……

Zitat von TakeTwo am 29. April 2024, 17:20 Uhr

... typische Konstellation Mann Gutverdiener, Frau auf Midijobbasis, ...

Nicht eher Minijob?

Wegen Pauschalbesteuerung statt Teil des  progressiv besteuerten Ehepaar Einkommens?

Zumindest wenn in Sachen KV familienmitversichert  ...

genau,  kommt auf die Krankenversicherung an und oft auch die Reduzierung eines ursprünglich 40 std. Jobs auf so wenig Stunden wie möglich wegen der Kinder.  Dann sind es halt 16 bis 20 std.

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