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Meine Gedanken

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Zitat von Frisa am 13. November 2020, 18:13 Uhr

Ich wollte/möchte mein Leben mit - für mich - sinnvollerer Arbeit verbringen. Deswegen wollte ich so schnell wie möglich finanziell unabhängig werden, damit ich mir das erfüllen kann.

Das kannst Du ja auch gern tun, die Frage ist aber, warum das für andere auch immer so gelten soll? Der TE schreibt doch klar, dass er sich in seiner Situation gut eingerichtet hat. Klar, das kann sich immer ändern, aber er kann ja offensichtlich aus weiteren Optionen wählen.

Ich habe keine Kinder deswegen fällt es mir extrem schwer nachzuvollziehen warum viele so sehr für die Kinder arbeiten und weniger auf sich selbst achten.

Ganz ehrlich, Frisa - es ist rein schauerhaft, was Du für Vorstellungen vom Leben mit Kindern hast und diese auch komplett unreflektiert auf andere überträgst. Wir arbeiten als Eltern beide, zusammen ca. 1,75 Stellen, ich dabei Vollzeit/selbständig, ich leite ein KMU mit ~10MA. Wir können aber beide vom Home-Office aus Arbeiten, Lockdown im März haben wir ohne größere Probleme und fast ohne fremde Hilfen gedeichselt. Ok, wir sind vielleicht nicht ganz repräsentativ für den Durchschnitt, aber bei vielen anderen Familien, die man über Schule/Freizeit/KiGa etc. kennt, läuft's ähnlich. Die arbeiten nicht nur für die Kinder und die gehen auch nicht alle vor der Rente kaputt. Unsere Jungs sind mittlerweile 8 und 10, die verabreden sich trotz Corona das ganze WE mit Freunden zum MTB-Fahren, zur Ü-Party etc. pp. - da muss man nicht mehr alle 5 Sekunden daneben stehen und Eltern spielen, die können sich schon ganz gut selbst organisieren. Wenn man sie denn lässt ...

Ob man den Kindern zum 18. ein frei verfügbares Millionenpolster mit auf den Weg geben muss, ist sicher diskutabel, aber die einseitige Sichtweise auf Menschen, die sich nicht (offiziell) dem totalen Frugalismus verschreiben, ist nicht nur von Dir ... tendentiös. In diesem Land leben genug Leute, die nicht planen, vorzeitig aus dem Beruf auszusteigen, aber sich trotzdem vorzüglich um ihre Kinder kümmern - mit und ohne "Kohle satt" im Hintergrund.

Was @Matze hier nicht nur von Dir nach ein paar Posts unterstellt wird, ist auch ziemlich weltfremd. Nach über 75 Jahren ohne Krieg ist nun mal relativ wahrscheinlich, dass enorme Werte an die nächste Generation übergeben werden, das passiert schon jeden Tag und geht von "Oma ihr klein Häuschen" über ein nettes Aktienpaket oder Grundstück bis hin zu Firmenbeteiligungen, ganzen Wohn- und Gewerbeimmobilien oder kompletten mittelständigen Unternehmen. Vor allem, weil er ja beschreibt, dass sie sich um ihre Familie kümmern. Wenn man es denn lesen und nicht mutwillig missinterpretieren will.

Daraus lässt sich aber keinesfalls stringent ableiten, dass da nur verwöhnte Gören rauskommen, die mit 18 nichts besseres zu tun haben, als schnellstmöglich den ersten Porsche vor die Wand zu kacheln. Ja, sowas gibt's natürlich auch, ich weiß und kenne tatsächlich mehrere Beispiele persönlich. Es schadet aber selten, sich mal anzusehen, wie viele unscheinbare Menschen sich aus "gutem Hause" trotz relativ viel Geld zu in jeder Hinsicht vollständigen Individuen unserer Gesellschaft entwickeln. Um das mal konterzukarieren: ich kenne vom Sport her jemanden, der hier bei einem DAX-Konzern im gehobenen Management arbeitet. Verdient bestimmt kein Kleingeld und ist nicht immer vor 18 Uhr zuhause. Die haben 4 Kinder, einmal Zwillinge. Von den Zwillingen (auch beide im Sportverein aktiv), hat der "schlechtere" ein G8-Abi mit 1,2 hingelegt, der andere hatte schon vor den Prüfungen ein Stipendium in der Tasche, es war nur noch nicht klar, welchen Umfang das haben wird. Mit dem Abi in der Tasche ist er dann zum weiteren Auswahlverfahren gedüst und hat dann da den zweiten Platz im Bundesland abgeräumt. Freie Auswahl, volles Stipendium.

Ein Typ wie 'ne Eins. Wertekodex vom Feinsten, reserviert, immer interessiert, kultiviert, sieht dazu aus wie Schwiegermutters Liebling und schlau bis ins Mark. Auf 'n Punk-Konzert würde ich ihn nicht mitnehmen, aber sonst ...? Der Bursche wird seinen Weg machen, da bin ich sehr sicher.

Ist jetzt natürlich doof für die dogmatisch-frugalistische Sichtweise, dass der Vater eher so nach Typ @Matze kommt. Und bevor ich es vergesse - die Mutter arbeitet auch Vollzeit im gleichen Konzern, auch nicht nur am Empfang und die anderen Kinder klauen auch keine Handys. Just sayin'.

@Matze: Sorry für den langen und teilw. ot-Beitrag, aber lass Dich von den Beißreflexen a la Sparschwein nicht irritieren. Ja, Du kannst an den Ausgaben was optimieren, aber grundsätzlich solltest Du Dir die Frage stellen, ob Du nicht schon längt FI bist. Ich passe hier ins Forum - willentlich - auch nicht so richtig rein, aber wenn ich eine Erkenntnis aus den Diskussionen gezogen habe, dann ist es die, dass ich mich schlicht und ergreifend als FI definiert habe. Obwohl ich weiter arbeite und mit Ende 40 auch noch keine Tendenz sehe, warum (s)ich daran was ändern sollte.

Der Kernpunkt ist - wenn mir das noch erlaubt sei - dass ich 'n richtig geilen Job habe. Vor allem in Bezug auf die Sinnhaftigkeit, die ja von @Frisa und anderen angesprochen wurde. Die ist bei mir gegeben, weil es für meine Leistung - und das fast ohne Werbung - einen permanenten Bedarf gibt; Vergütung passt auch. Also gehe ich weiter meiner Berufung nach, unterstütze meine Kunden, gehe unrasiert und in Freizeitklamotten zum Geschäftstermin, lebe nicht wirklich frugalistisch, halte meine Finanzen aber im Blick und gebe mir alle Mühe, meine Jungs zu halbwegs passablen Mitgliedern der Gesellschaft zu erziehen.

The rest will follow. Und wenn es bei mir nicht fruchtet ... 'ne Mutter haben die beiden Jungs ja auch noch ...

Lieber Ben,

vielen Dank für Deine Offenheit hier im Forum. Dies ist m.E. insbesondere dann bemerkenswert, wenn man wie Ihr, zu den Topverdienern gehört. Im Hinblick auf die Ausgabenseite kann ich Deine Motivation und die Hintergründe gut nachvollziehen.

Weiterhin kann ich aber auch die Reaktionen einiger Foristen auf diese Schilderung gut nachvollziehen: Als Auszubildender und Student aber auch zu Anfang meines Berufslebens bin ich mit einem Jahresnettoeinkommen (selbst als Minifamilie meine Frau, mein kleiner Sohn und ich (als Alleinverdiener)) ausgekommen, was ich heute bzw. in der jüngeren Vergangenheit für Urlaub pro Jahr oder sogar für einen (!) Urlaub ausgegeben habe oder ausgebe.

Aus meiner damaligen Perspektive hätte mein heutiges Ausgabenverhalten nur ungläubiges Staunen und ein sichtbares Kopfschütteln verursacht. Aus meiner heutigen Perspektive sehe ich das wie folgt: Die Ausgaben sind für mich gefühlt Lebensglückerhöhend und ich kann sie mir aufgrund meiner Verdienste und meines Vermögens neben den Zielen für Vermögensaufbau leisten. Also gebe ich das Geld aus.

Natürlich bleibt die Frage, sind diese Ausgaben für "teure" Reisen wirklich lebensglückerhöhend oder sind diese Ausgaben für "teure" Reisen deshalb lebensglückerhöhend, weil ich hier von außen induzierte Verhaltensmuster lebe und als gut empfinde? Aber ehrlich gesagt, ich beschäftige mich gar nicht mit der Frage, weil ich mich mit diesen Ausgaben und dem was ich dafür erhalte einfach gut fühle.

Hier zwei Verhaltensweisen/Lebensmaximen, die ich mir angewöhnt habe, die für mich lebensglückerhöhend wirken:

  1. Bei jeder Ausgabe stelle ich mir folgende Fragen (Diese Fragen haben im Ergebnis mein Lebensglück erhöht und meine Ausgaben gesenkt!):
    1. Wirkt diese Ausgabe (dauerhaft) lebensglückerhöhend? Wenn nein, lassen, wenn ja, Frage 2. beantworten
    2. Kann ich das gleiche (oder höheres (!)) Lebensglück (anders) preiswerter erreichen? Wenn nein, Maßnahme 3. durchführen, wenn ja Handlungsalternative durchführen ggf. unter Beachtung von 3.
    3. Bei einer größeren Ausgabe, verzögere ich die Ausgabe/Bestellung um mindestens einen Monat und stelle mir dann die Frage: Wirkt diese Ausgabe nach wie vor lebensglückerhöhend oder war dies nur eine kurzes Gefühl einer Laune?
  2. Auch in meinem Beruf versuche ich (aber auch meine Frau) soweit als möglich, den Sinn meines Lebens zu leben, also meine Berufung zu leben. Hierzu folgende weitere Gedanken meinerseits:
    1. Meine Beobachtung ist, dass sinnvolle Dinge dann am erfolgreichsten funktionieren, wenn sie auch wirtschaftlich zumindest nachhaltig sind oder gar sehr erfolgreich sind.
    2. Hierzu habe ich in einigen Beiträgen schon ein paar Ausführungen gemacht. Ich nenne hier mal ein paar Stichpunkte: Social Business, Impactinvesting und Purposebewegung. Wenn Dich das näher interessiert, kann ich zielgerichtet weitere Informationen geben. Vielleicht gibt es ja hier etwas, dass Dir das, was du von Deinem Job erwartest zu erhalten, aber gleichzeitig die Freude an der Arbeit noch deutlich erhöht.

Ansonsten wünsche ich Dir und Deinen Lieben auch für die Zukunft alles, alles Gute und dass es weiterhin so gut läuft.

Beste Grüße

André

 

Hallo lieber Ben,

schön das du in diesem Forum gelandet bist. Du bereicherst ganz sicher das Spektrum hier.

Es macht sicher erst mal Sinn die Einnahmenseite zu erhöhen. Ich sehe einfach wie schwer sich Menschen aus meinem Umfeld mit dem Vermögensaufbau mit einem Durchschnittseinkommen tun. Ich würde daher auch raten im ersten Schritt die Einnahmen zu erhöhen. In wie weit ich die Ausgaben senken sollte sich doch eher danach richten wie ich leben möchte. Ich leben zum Beispiel freiwillig unter meinen finanziellen Möglichkeiten. Sobald ich mich in den Ausgaben jedoch wie unter dem Zwang der Sparrate reduziere, macht das meiner Meinung nach keinen Sinn. Diese Einsparungen würden sich ja gegen mich selbst richten. Daher würde ich nicht für die Einsparungen von 10 Euro im Monat auf meinen Lieblingskaffee verzichten, die Abgabe vom Oberklassenfirmenfahrzeug war hingegen leicht für mich.

In der Folge macht dann aber meiner Meinung nach auch keinen Sinn die Einnahmenseite immer weiter voranzutreiben. Im Vermögensbereich über 1 Mio bringt das dann auch keinen sinnhaften Mehrwert (zumindest bei mir). Die Währung um die es mir geht ist dann eher freie Zeit.

viele Grüße

lex

 

Oje! Da scheint sich ja jemand auf den Schlipps getreten zu fühlen .

Zitat von MFZ73 am 14. November 2020, 0:31 Uhr
Zitat von Frisa am 13. November 2020, 18:13 Uhr

Ich wollte/möchte mein Leben mit - für mich - sinnvollerer Arbeit verbringen. Deswegen wollte ich so schnell wie möglich finanziell unabhängig werden, damit ich mir das erfüllen kann.

Das kannst Du ja auch gern tun, die Frage ist aber, warum das für andere auch immer so gelten soll? Der TE schreibt doch klar, dass er sich in seiner Situation gut eingerichtet hat. Klar, das kann sich immer ändern, aber er kann ja offensichtlich aus weiteren Optionen wählen.

Ich weiss jetzt ehrlich gesagt nicht, wo ich geschrieben habe, dass meine Gedanken/Meinung für andere gelten sollen??? Das @mfz73 hast Du jetzt wohl ziemlich falsch interpretiert! Ich schrieb ausschließlich von mir und von meinen Gedanken.

Und ich bin tatsächlich ehrlich daran interessiert warum es Menschen gibt, die offensichtlich viel Geld verdienen/verdient haben aber/und mit ihrer Arbeit nicht vollständig zufrieden sind und trotzdem weiter arbeiten obwohl sie längst aufhören könnten zu arbeiten.

Aufgrund von Bens Äußerungen gehe ich davon aus, dass es auch bei ihm so ist (Zitat: "Nein, mein aktueller Job ist keine Erfüllung. Ich gehe nicht ungerne zur Arbeit, aber sie ist definitiv keine Erfüllung. Mein Job ist eher mittel zum Zweck.").

Ich finde es, ganz ehrlich, super traurig, dass Menschen Ihre Erfüllung/Leidenschaft nicht nachgehen, nur des Geldes wegen, wenn es doch schon zu genüge vorhanden ist. Immer wieder liest man, dass Menschen kurz vor ihrem Tod davon berichten, dass sie es zutiefst bereuen ihre eigentlichen Wünsche/Träume nicht verwirklicht haben bzw. Es nicht einmal versucht haben.

Zitat von MFZ73 am 14. November 2020, 0:31 Uhr

Ganz ehrlich, Frisa - es ist rein schauerhaft, was Du für Vorstellungen vom Leben mit Kindern hast und diese auch komplett unreflektiert auf andere überträgst. Wir arbeiten als Eltern beide, zusammen ca. 1,75 Stellen, ich dabei Vollzeit/selbständig, ich leite ein KMU mit ~10MA. Wir können aber beide vom Home-Office aus Arbeiten, Lockdown im März haben wir ohne größere Probleme und fast ohne fremde Hilfen gedeichselt. Ok, wir sind vielleicht nicht ganz repräsentativ für den Durchschnitt, aber bei vielen anderen Familien, die man über Schule/Freizeit/KiGa etc. kennt, läuft's ähnlich. Die arbeiten nicht nur für die Kinder und die gehen auch nicht alle vor der Rente kaputt. Unsere Jungs sind mittlerweile 8 und 10, die verabreden sich trotz Corona das ganze WE mit Freunden zum MTB-Fahren, zur Ü-Party etc. pp. - da muss man nicht mehr alle 5 Sekunden daneben stehen und Eltern spielen, die können sich schon ganz gut selbst organisieren. Wenn man sie denn lässt ...

@MFZ73 sorry, aber auch dieser Abschnitt ist ziemlich missinterpretiert von Dir!

Wo steht, welche Vorstellungen ich vom Leben mit Kindern habe??? Es gibt Menschen, die Kinder haben und es gibt Menschen die keine Kinder haben. Mir sind alle gleich. Und jeder soll das für sich entscheiden. Es gibt schauerliche Familienzustände und es gibt gute Familienzustände. Es gibt Eltern die beide arbeiten gehen und es gibt Eltern, wo die Mutter oder der Vater Zuhause ist. Das ist mir alles ziemlich egal bzw. muss jeder selber wissen was er machen möchte. Alles hat gute und schlechte Seiten. Wie kommst Du darauf, dass ich schauerhafte Vorstellungen habe???

Ich habe lediglich festgestellt, dass es Eltern gibt, die zwar alles für ihre Kinder tun aber mit sich selbst gehen sie nicht gut um. Sie (die Eltern) verzichten auf ihr eigenes Glück "nur" damit die Kinder ein tolles Leben führen können. Es kann ja durchaus sein, dass das bei Ben nicht der Fall ist. Fakt ist, dass es bei meinen Eltern der Fall ist (und die kenne ich nun besser als Du).

Meine Mutter hat aktuell schlaflose Nächte, da ich ab nächstes Jahr beschäftigungslos bin. Ich hab keine Probleme, da ich diesen Weg für mich beschlossen habe und ich mir auch sicher bin, dass es gut ausgehen wird. Und ich finde es mehr als traurig, dass meine Mutter sich so große Sorgen um mich (ich bin 48!!!) macht anstatt sie nach sich selbst schaut und sie sich ein schönes Leben macht. Und ich glaube, dass das bei vielen Eltern der Fall ist! Vielleicht ist das auch normal. Und wenn ich Kinder hätte wäre ich vielleicht auch so. Aber man kann doch auch mal objektiv an die Sache rangehen. Und dann muss man sich die Frage stellen: warum ist einem das Kind mehr wert als sich selbst? Wahrscheinlich wird jetzt wieder etwas völlig falsches in diesen Satz hinein interpretiert.

Natürlich soll man sein Kind (bedingungslos!) lieben! Aber man sollte auch sich selbst (bedingungslos) lieben! Wenn man nämlich das nicht tut, dann ist evtl. die Liebe zum Kind auch nicht 100% bedingungslos. Es ist ein wenig philosophisch, ich möchte damit lediglich zum Nachdenken anregen.

Auch Ben schreibt, dass er seinen Kindern etwas hinterlassen möchte, in Form von monitärem Vermögen. Und ich bin der Meinung, dass Eltern hauptsächlich Liebe/Vertrauen/Selbstbewusstsein/gute Erinnerungen hinterlassen sollten anstatt ein riesen Vermögen. Denn Geld macht nicht glücklich.

Es wäre schade für Ben, wenn er irgendwann mal sagen müsste: hätte ich lieber auf ein paar tausend Euros verzichtet und hätte lieber mehr Zeit in meine Hobbys (Kinder, Sport, Kunst, Musik, etc.etc.) gesteckt. Es wird nämlich für jeden irgendwann mal die Zeit kommen, wo manche Dinge einfach nicht mehr machbar sind aufgrund des Alters oder fehlender Gesundheit.

Ich wünsche jedem, dass er/sie ein erfülltes Leben führen kann und nicht am Lebensende mit irgend welchen Dingen hadert. Es wird nie alles in Erfüllung gehen, aber man sollte sich nicht selbst vorwerfen müssen es nicht versucht zu haben.

Frisa

Zum Thema was den Kindern zu hinterlassen würde hier und da ja schon viel geschrieben.

Jeder der Kinder hat möchte bestimmt gerne was hinterlassen bzw schon zu Lebzeiten seinen Kindern was mit auf den Weg geben. Sei es ideologisch, Wertvorstellungen oder was materielles.

Man muss es ja aber nicht übertreiben und sich dabei selbst vergessen. Zu oft erlebe ich das bei älteren Kollegen. Sie quälen sich weil sie dem Sohn noch das Häuschen bauen müssen.

Eine gute Ausbildung, ein Start ins Leben und am Ende wird bei vielen hier die FIRE planen eh was übrig bleiben. Ich selbst hab meine Meinung hierzu geändert und versuche mich besser in den Blick zu nehmen.

@Andre: Beim Urlauben ist es sehr interessant mal aus der Komfortzone raus zu gehen. Eine 8 wöchige Radreise mit Zelt und Gaskocher durch halb Europa waren für mich wie ein Reset. Habe 1.800€ gebraucht. Aber auch davor nicht si Urlaube gemacht wie du sie beschreibst.

Das sind für mich wertvolle frugalistische Erfahrungen und dann sieht man den Komforturlaub aus einem anderen Blickwinkel.

Solche Perspektivwechsel  halte ich im Leben für sehr hilfreich.

Zitat von Muslime_Frugi am 14. November 2020, 18:41 Uhr

@Andre: Beim Urlauben ist es sehr interessant mal aus der Komfortzone raus zu gehen. Eine 8 wöchige Radreise mit Zelt und Gaskocher durch halb Europa waren für mich wie ein Reset. Habe 1.800€ gebraucht. Aber auch davor nicht si Urlaube gemacht wie du sie beschreibst

Das sind für mich wertvolle frugalistische Erfahrungen und dann sieht man den Komforturlaub aus einem anderen Blickwinkel.

Solche Perspektivwechsel  halte ich im Leben für sehr hilfreich.

Lieber Muslime_Frugi,

ich bin da bei Dir und gleichzeitig finde ich das Motto treffend: Alles zu seiner Zeit und alles hat seine Zeit.

Hier kann ich nur für mich sprechen: Als Schüler und Student habe ich genau diese Urlaube gemacht "Radurlaub mit Zelt und Gaskocher!" und es war herrlich! Schön und abenteuerlich (einmal haben wir wild gecampt bei einem Bauern in Frankreich auf seinem Feld mit Erlaubnis des Bauern. Nachts schüttete es wie aus Badewannen, der Wind war so stark, dass das Zelt und die Zeltstangen zusammenknickten. Wir waren zu viert im Zelt und ich habe die Hauptzeltstange aus Eisen/Metall gehalten, damit wir nicht vollständig neben der Nässe noch der Unterkühlung ausgesetzt gewesen wären. Gleichzeitig gewitterte es wie verrückt mit Donnern und dauernden Blitzen, die die Nacht zum Tag machten. Das Risiko vom Blitz erschlagen zu werden, war für mich geringer als bei dem Kälteeinbruch mit der Nässe wegen Unterkühlung was wegzuholen. Glücklicherweise war der nächste Morgen wunderschön mit strahlendem Sonnenschein und warm, so dass wir alles trocknen konnten. Am Nachmittag ging es mit trockenen Sachen weiter). Diese Erfahrung brauche ich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht (mehr). Klar ist, dass sich das noch mal mit Enkelkinder ändern wird, insbesondere wenn diese klein sind!

Was ich ab und zu mal zusammen mit meiner Frau mache ist ein Retreat in ein Kloster. Das kommt einem einfachen Urlaub bei mir am nächsten. Für mich sind diese Rückzüge immer sehr inspirierend!

Hallo Andre,

auf der Radreise habe ich beim Vespern einen 82 jährigen getroffen, der auch mit Zelt und Gaskocher unterwegs war. Er erzählte dass er das immer schon machte und bis zuletzt mit den Enkeln unterwegs war. Er machte kürzere Tagesstrecken und passte die Reise dem Alter an.

Nicht ohne Stolz erzählte er, dass er sich immer gerne an die Stammtische mit Gleichaltrigen setzt und nicht versteht dass sie meist von Krankheiten und Destruktiven Dingen erzählen.

Es muss ja nicht ohne Komfort sein. Aber der beschriebene Perspektivwechsel kann beim Reisen wie in anderen Lebensbereichen hält open minded und hilft eben gegen die schleichende und oft unmerkbare Lifestyle Inflation.

Und sei es nur um den Komfort den man sich auch leisten kann und will besser und bewußter zu genießen.

Retreat gehen auch in die Richtung. Bin immer mal wieder im Benediktushof, Sonnenhof oder EIAB

Zitat von Frisa am 14. November 2020, 16:27 Uhr

 Wie kommst Du darauf, dass ich schauerhafte Vorstellungen habe???

Tja, weißte, Frisa. Da ich das so nie formuliert habe, ist es mir auch ehrlich gesagt völlig egal.

Ich wünsche jedem, dass er/sie ein erfülltes Leben führen kann und nicht am Lebensende mit irgend welchen Dingen hadert. Es wird nie alles in Erfüllung gehen, aber man sollte sich nicht selbst vorwerfen müssen es nicht versucht zu haben.

Da wo Du bist, war ich schon längst, obwohl wir fast gleichen Alters sind. Kannst mal 'n bisschen drüber nachdenken. Ansonsten ist doch ganz erfreulich, dass @Oli :auch so langsam zur Vernunft kommt. Wird noch 1-2 Jahre dauern, aber das mit der 300€-Regel wird er auch noch kapieren ...

https://frugalisten.de/rente-mit-40-tot/

Hätte der gute Oli doch eher dich gefragt. Dann hätte er sich eigene Lebenserfahrung ersparen können.

So ei erfüllter Zustand ist nur noch mit einer gleichzeitig 100%igen Sparquote zu toppen 😉

Zitat von Muslime_Frugi am 17. November 2020, 6:10 Uhr

Hätte der gute Oli doch eher dich gefragt. Dann hätte er sich eigene Lebenserfahrung ersparen können.

Er hat das ja schon mit Gerd Kommer vor ca. 2 Jahren diskutiert, das wird an verschiedenen Stellen in diesem Video angesprochen: https://www.youtube.com/watch?v=fgi9gfmn7A8 Ich glaube, das gleiche Gespräch würde heute etwas anders verlaufen.

So ei erfüllter Zustand ist nur noch mit einer gleichzeitig 100%igen Sparquote zu toppen 😉

Ja, gelle? Ich hab's zum Spaß noch mal mit meinen aktuellen/prognostizierten Zahlen durchgerechnet und 'ne kleine Aufstellung gemacht, wo meine Kohle gerade so hingeht. Läuft dieses Jahr leider nur auf ca. 12% Konsumkosten in Relation zum Netto-zvE raus, allerdings ist das noch vor der endgültigen Steueroptimierung. Sparquote liegt also wieder bei ~90%. Und das ist doch für einen nicht-Frugalisten mit mehrfach diagnostizierter Lifestyle-Inflation gar nicht so schlecht.

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